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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 41.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19260000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19260000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seiten 4-6 der Nr. 73 in der falschen Reihenfolge paginiert
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 41.1926
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 8. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 3/4, 12. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 5, 15. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 6, 19. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 7, 22. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 8, 26. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 9, 29. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 10, 2. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 11, 5. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 12, 9. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 13, 12. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 14, 16. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 15, 19. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 16, 23. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 17, 26. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 18, 2. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 19, 5. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 20, 9. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 21, 12. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 22, 16. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 23, 19. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 24, 23. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 25, 25. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 26, 30. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 27, 2. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 9. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 30, 13. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 31, 16. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 32, 20. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 33, 23. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 34, 27. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 36, 4. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 37, 7. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 38, 11. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 39, 14. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 40, 18. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 41, 21. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 42, 25. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 45, 4. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 46, 8. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 47, 11. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 48, 15. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 49, 18. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 50, 22. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 51, 25. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 52, 29. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 53, 2. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 54, 6. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 55, 9. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 56, 13. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 57, 16. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 58, 20. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 59, 23. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 60, 27. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 61, 30. Juli 1926 -
- Ausgabe Nr. 62, 3. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 63, 6. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 64, 10. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 65, 13. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 66, 17. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 67, 20. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 68, 24. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 69, 27. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 70, 31. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 71, 3. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 72, 7. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 73, 10. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 74, 14. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 75, 17. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 76, 21. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 77, 24. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 78, 28. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 79, 1. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 80, 5. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 81, 8. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 82, 12. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 83, 15. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 84, 19. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 85, 22. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 86, 26. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 87, 29. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 88, 2. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 89, 5. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 90, 9. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 91, 12. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 92, 16. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 93, 19. November 1926 -
- Ausgabe Nr. 94, 23. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 95, 26. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 96, 30. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 97, 3. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 98, 7. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 99, 10. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 100, 14. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 101, 17. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 102, 21. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 103, 24. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 104, 28. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 105, 31. Dezember 1926 1
-
Band
Band 41.1926
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- Gartenbauwirtschaft
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Nr. 1ÜL 81.1L1S2S 2 Die Gartenbauwlrtschaft .'wi'. u. Aviv I. der Saft gewannen. Da mehrere Männer damit gleichzeitig beschäftigt wwren. j» kannten sie sich, nm sich gegenseitig nicht zu hindern, an Stricken, die an der Deckenleiste befestigt waren, festhalten und so im Kreise herumgehen, damit auch jeder Rest gut ausgetreten wurde. Der so gewonnene Säst entquoll an der Seite des Kastens, wo er aufgefangen wurde, um in hc- reitstehende Krüge gefüllt zu werden (Abb. 2). '.Forts. solgt.) kleinen Korb auf dem Arm, während er mit der anderen Hand Trauben abslückt. Das Keltern des Weines geschah meist auf recht primitive Art. Pressen in unserem Sinne scheint man noch nicht gekannt zu haben. Man bediente sich eines großen Kastens, der mit einem Querbalken oder einer Leiste überdacht war. Die geernteten Trauben wurden in den Kasten ge bracht und durch Treten mit den Füßen wurde Die gesteigerten Bedürfnisse sind daher als ein treibendes Moment in der Ausgestaltung des Pröduktionswesens anzusehen. Bedürfnisse, die früher kaum gekannt, sind heute zu selbstverständ lichen Notwendigkeiten aller Schichten des Volkes geworden. Andere, die früher nur als ouSer- wählter Luxus galten, sind zu Massenbedürk- nijsen geworden. Um diese Bedürfnisse befriedi gen zu können, oder um überhaupt neue Bedürf nisse zu erwecken, erstehen nebst anderen Ursachen, auf die hier nicht näher cingcgangen werden kann, Industrien, deren weitere Entwicklung von der weiteren Ausgestaltung und Lebhaftigkeit der Bedürfnisse abhängig ist. Wenn wir hiermit die Momente beschrieben haben, die für das Ent stehen des Ncklamcwesens zu gelten haben, so würbe mit der Beschreibung der suggestiven Macht der Propagandatätigkeit dasjenige Mo ment erörtert sein, welches als drittes die Be deutung der Reklame in hohem Maße kenntlich macht: die willkürliche Verschiebung der Bedürf nisse nach Art und ihre willkürliche Vertiefung nach der Masse. Es braucht nur auf die Tätig keit der „Markcnindustrie" hingewiesen zu wer den, welche durch ihre Propagandatätigkeit dem kaufenden Publikum anweisen, welche Artikel sie zu beziehen haben. Es sei hier eine Auswahl von Stichwortcn angeführt, die als besonders prägnantes Beispiel die Macht einer wirkungs vollen Reklame kennzeichnen: Salem-Gold, Kuki- rol, Kupferberg-Gold. Durch die Reklame wird das Publikum aus die bestimmten Produkte hin- gewiesen und beeinflußt, die Abstufung ihrer Be dürfnisse der Wirkung der Reklame unterzuord nen. Dadurch verschiebt sich die Dringlichkeit der Bedürfnisse von der Seite der Käufer zu der jenigen der Anbieter. Es ist nicht mehr das Be dürfnis bestimmend für die Wahl des zu kaufen den Objektes, sondern eine mehr oder weniger zweck- und zielbewußte Werbetätigkeit wird für die Wohl des Käufers bestimmend sein. Wo hören oder sehen wir etwas von gärtnerischer Propa ganda^ Langsam beginnt sich die Erkcuntms ihres völligen Fehlens als ein Mangel empfind lich bemerkbar zu machen und die Notwendigkeit einer energischen Inangriffnahme von allen Seiten gefordert zu werden. Der Reichsver band des deutschen Gartenbaues hat bereits, eine erhebliche Werbearbeit geleistet und durch die Herausgabe der bekannten Broschüren und Obstplakate jedem von uns die Mittel in die Hand gegeben, eine wirksame Reklame zu be treiben. Wer sich ihrer bedient, wird nicht über schlechten Geschäftsgang zu klagen haben. Gärtnerische VroMganim. Die Grundlagen der Reklame. Von Walter Peitsch in Bad Kreuznach. Die Bedeutung der Reklame hat in der Gegen wart für die Entwicklung des Geschäftslebens eine Bedeutung erlangt, wie man sie noch vor SO Jahren niemals für möglich gehalten hätte. Die Reklame, die man früher nur von größten Unternehmungen her ausgeführt kannte, bildet gegenwärtig einen mit dem Betriebe eng ver wachsenen Faktor des Geschäftsgebaren?. Die Ursache für diese gewaltige Entwicklung des Re klamewesens liegt vornehmlich in drei Erschei nungen begründet. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß eine Werbetätigkeit nur dann Erfolg haben kann, wenn das allgemeine Bildungsniveau des Volkes eine gewisse Höhe erreicht hat. Die geringsten Erfordernisse ihrer Wirkung ist eine ausreichende Kenntnis des Alphabetes, das heißt, sie wird nur dort denkbar sein oder nur in einem solchen Lande Möglich sein können, welches nur einen geringen Prozent satz von Analphabeten ausweist. Dafür bietet uns heute noch Rußland in seinen südlichen und östlichen Gebieten ein gutes Beispiel. Anpreisun gen von Ware» haben nur dann Zweck, wenn sie von einer möglichst großen Anzahl von Men schen gelesen werden können. Als ein noch viel tiefgreifenderer Umstand ist die allgemeine Bcdürsnissteigrrung anzusehen. Mit der Zunahme der Bevölkerung beginnt sich Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft auszudehnen, und erzeugt als Nebenwirkung ein Volk, dessen An sprüche nach Zahl und Art gewaltig anwachsen. das Getriebe der internationalen Weltwirtschaft. Festzustellen ist jedenfalls, daß das Rad im Wirtschastsgeiriebe, bei allen Uebeln, eben doch wieder in Schwung gehalten wird. Die ursprüngliche Triebkraft ist Arbeit — unsere besondere Tüchtigkeit. Hinzu gekommen ist als Triebkraft von außen eine gewisse Kapital- bcsruchtuug durch einströmendes Kapital. Es soll dahingestellt sein, ob dieses eine direkte Notwendigkeit gewesen ist; heute sollten wir, um einer weiteren Verschuldung vorzubeugen, versuche», diese „Hilfe" von außen entbehren zu können. Ohne daß wir uns mit Außenpolitik näher befassen, können wir doch seststellc», daß in wirtschaftlicher Beziehung sich ein ge wisser SolidaritätSgedankc innerhalb der europäischen Völker bemerkbar macht. Man beginnt zu erkennen, daß einer aus den anderen angewiesen ist, und daß Deutschland bei seiner überragenden Betätigung nicht onszuschalten ist. Daß diese Erkenntnis endlich wieder Platz zu greift» vermag, ist ein Ersolg deutscher Wirtschaftspolitik. Gewiß, Ersolg ist noch lange nicht Ausstieg, doch ist es ein Anfang, und cs bedeutet für uns die Gewißheit, daß der tote Punkt nnn doch überschritte» und ein Weg vor uns liegt, der nach aufwärts führen ließ. Es ist das wohl nicht überall so gewesen, denn nur z» oft begegnen wir Abbildungen, wo wir wohl eingerichtete Weingärten in Spalier form gezogen sehen können. Oder wir sehen Darstellungen, wo aus den Reben richtige Lauben gezogen werden, die aus Spalieren be standen, indem starke Pfähle in die Erde gesteckt, die mit Querhölzern verbunden waren. Die Reben werden meist bogenförmig gezogen, sodaß von hier aus eine leichte Ernle vor- genommen werden konnte (Abb. l). Solchen Darstellungen begegnen wir wiederholt, und wir können an der Wiedergabe von Blatt, Spalier, Ranke und Traube den Weinstock gut erkennen. Allerdings, wie verschieden wird alles dargcstellt. Besonders in der Wiedergabe der Blätter er laubt sich der Künstler sehr viel Freiheit. Oft werden sie als nebensächlich fortgelassen, oder sie werden derart stilisiert, daß inan schwerlich darin ein Weinblatt erkennt, wenn nicht eine Traube oder Ranke ein Weingewöchs andeuten würde. Meist sind sie aber hell- oder dunkelgrün aus Weinbau und Weinbereikung Im allen Aegyplen. Dipl. Gartenbauinsp. Hans F. Kamm eh er. Eine der ältesten Kulturpflanzen ist die Rebe. Neben Körnerfrüchten hat man auch Weiublätter und Früchte in den Pfahlbauten der Vorzeit gefunden, so daß es wohl unmöglich ist, den Beginn des Weinbaues je festzustellen. Das älteste Kulturland, in dem wir aber mit Be stimmtheit den Rebcnbau nachweisen können, ist ohne Frage Aegypten. Es lag für Aegypten wohl nahe, sich diese Pflanze in Kultur zu nehmen, da ihre Heimat in Nordasrika, West asien und Südeuropa zu suchen ist. In diesen Gegenden finden wir heute noch die Rebe wild wachsend, indem sie an den Stämnien der Wald bäume mit ihren starken Lianen emporrankt. Daß die Rebe im Niltal einen günstigen Boden gemalt, ebenso die Ranken, während die Trau ben in blau oder lila schimmern. Diesen scheint der Maker meist seine besondere Auf merksamkeit geschenkt zu haben. Entweder sind sie nur durch ein Oval angedeulet, oder es sind die einzelnen Beeren durch Punkte hervorgeho ben. Dann sind sie wieder mehr zulausend ge zeichnet und mit zwei kleinen seitlichen Rangen versehen. Vielfach sind zur genaueren Kennllich- machung der Rebenentte auch noch Körbe reich belade» mit in das Weinspalier hineingesetzt. Ans nuferer Abbildung trägt ein Aegyptcr einen kann. Zu besonderem Optimismus liegt kei» Grund vor, auch das Jahr 4927 kann viel Betrübliches bringen. Ohne Ueberhebung kön nen wir sagen: „Der deutsche Gartenbau war »och immer bemüht, sich der Allgemeinwirt» schalt einzufügcn". Daß die deutsche Wirt schaftspolitik aber jemals sich um unsere Inter essen gekümmert hätte, das können wir leider nicht sagen. Im Gegenteil, wir wurden ledig lich als Opser für die Industrie (bei Zollvcr- handlungen) oder als geeignetes Steucrobjekt benutzt. Der deutsche Gärtner ist nicht der alte mehr; zäh und hart ist er geworden! Jahrelange Kämpfe um die bescheidene Existenz haben das mit sich gebracht. Der deutsche Gärtner ist auch nicht mehr der beicbeiden Zurückstebendc. Er woiß, was er gilt als lebenswichtiger Faktor innerhalb der deutschen Wirtschaft! Er hat sich durchgesetzt bisber und wird sich noch besser durchsetzen in Zukunft und sich bei immer feste rem Zusammenschluß die Geltung verschaffen, die ihm schon längst gebührt. So viel Steine »och im Wege liegen, der deutsche Gartenbau iu feinem Ganzen wird diese noch wegräumeu zu seiner Zeit. So trübe cs noch ansschaut in diesen Tagen, der tote Punkt ist auch im Gartenbau überwunden. In auch frohe Zuver sicht noch nicht so angebracht, ein Aufstieg kommt, wenn auch Kämpfe noch weiter zu bestehen sind. Wir sahen ja schön in diesem Jahr, daß teilweise eine gewisse Besserung der Betriebs- und wirtschaftliche» Verhältnisse zu verzeichnen ist. Nicht leicht ist der Kampf für den einzelnen. Alle stehen nicht auf gutem Boden. Wie dazwischenstcheude kteiue Pflanzen verkümmern, wenn die stärkeren Pflanzen sich erst einmal breitmachen, so müssen sich wirt schaftlich Schwache bebelfcn, wenn der Unter grund ein gar zu dürftiger ist. Es gilt für alle von uns, den Grund zu verbessern, uns zu recken und zu strecken, soweit cs uns möglich ist; das wäre eine Etappe im Ausstieg des deutschen Gartenbaues. Solidarität und befolgt strengste Disziplin! Sie sind die Voraus setzung des Erfolges, sie bedingen in erster Linie den Wert, die Stärke und den Sieg unserer Verhältnis- mäßig noch jungen aber zielbewuß ten Bewegung im Rcichsverbande des deutschen Gartenbaues im ! kommenden Lebensjabre. Darum ! „Glückauf!" An der Jahreswende. Mik md Ne DIMM Von Paul Lindner in Pirna-Copitz. Vielen war das Jahr ein Zeitabschnitt harter Arbeit bei kargem Lohn. Viele waren schon gezwungen abzubauen oder vom eigenen Ver- mögeu zu zehren. Doch schauen wir auf, suchen wir nach Gründen und Ursachen über das eine oder andere, so werden wir vielleicht doch er kennen, daß wir dies und jenes, ja selbst das Leben, doch zu wenig gemeistert haben. Harte Arbeit, Iveit über das Zeit- und Krästcmaß hinaus, stellten wir als erstes voraus. Wir arbeiteten mit alter Kraft. Wir kämpften ohne neu zu rüste«, wir arbeiteteir und gönnten uns die Muße nicht, in Atempausen nachzn- denkeu, inwieweit unsere Arbeit auch die rechte ist! Wir arbeiten wie eingespannt im altge wohnten Joch, wo andere sonst Feste feiern. Bei allem Idealismus für unseren Beruf — oder gerade deswegen — wurden wir Sklave» der Arbeit, mehr als je ein Proletarier dieses jemals werden kann. Wir vergessen die Nast, die notwendig ist, um dcu Berg zu ersteigen. Wir nehmen uns auch nicht die Zeit, Feste jemals recht zu scicrn oder Uns Stimmungen hinzngeben. Wir, die wir ständig in den Sielen liegen, sollten einmal ausjpannen, sollten doch zur Jahreswende einmal untertauchen in das Festgetricbc, unter Menschen, wenn sie uns auch fremd sind. Nur einmal hinaus aus dcu vier Pfählen! Es stählt die Kraft für kommen des Schaffen. Zu bedauern sind die Kollegen, die da meinen das geht nicht, das kann ich nicht. Sie vegetieren, sie leben nicht! Wenn wir unzufrieden sind — über Geschehnisse die vergangen sind, vielleicht finden wir Gründe, für Fehler die gemacht worden sind. Vielleich; auch, daß sich Wege offenbaren, die besser gangbar sind, vielleicht auch, daß wir er kennen müssen, daß wir in Eigenbrödclei uns zu sehr vom Getriebe abseits gehalten. Oder daß wir erkennen, daß wir zu Unrecht im Schmollwinkel verharren. Der Deutschen größter Fehler ist die Unge duld, das Unvermögen, zähe und gelassen den einmal eingeschlagenen Weg festzuhalten. Schon der so unselige ZickzackknrS der Vor- kricg»eit trug dieses Gepräge. In der Folge der Jahre behinderte Ungeduld unsere aus wärtsstrebende Wirtschaftspolitik. Auch heute ist man in übertriebenem Pessimismus vor schnell zur Hand. Daß wir bei allen ungünstigen Vcrlmltnissc» uns doch über Wasser halten, danken wir wahrlich nicht unserer Standhaftigkeit, sondern lediglich unserer besonderen Tüchtigkeit. Dieser eingedenk, hätten wir also gewiß guten Grund, furchtlos und beharrlich standzuhalten, allem Unbill gegenüber. Weltkrieg, und diesem folgend Wirtschaftskrieg vermindersen auch den Glauben an unsere eigene Kraft. Inzwischen hat aber doch die Zeit so verschiedenes vermocht in der Ueberbrückung. weltwirtschaftlicher Gegensätze. Wäre cs da nicht endlich auch an der Zeit, daß wir in der Erkenntnis unserer tiefinneren Kraft uns wieder stärken im Glauben an die eigene Kraft? Wir wären noch ein Spiel ball in wirtschaftlicher Beziehung, wenn unsere Leistungen im Wert weniger hoch stellen würden. So aber ist man eben doch gezwungen, mit diesen zu rechnen, wie man gezwungen wurde, die . deutsche Wirtschaft wieder einzufchalten in freudigen Opfern, zur Solidarität und zur Disziplin erzogen werden. Ncbcrzcugungstrcue! Der Geist, der dem Arbeiter da? Bewußtsein schafft, daß die Organisation unbedingt not wendig ist im gewerkschaftlichen Daseinskämpfe. Daß die Gewerkschaft keinen Husarenritt mit leichten Ucbcrrafchungsersolgcu machen bars, sondern daß sie Träger ist in einem zähen, ernsten, steten und opferreichen Kampfe, in dem der Gegner nie unterschätzt werden darf. Der Geist, der dem Mitglieds sagt, daß der Ver band keine Spielerei, keine Gelegenheit zur Befriedigung persönlicher Launen, vor allem kein Glückspiel ist, in dem man mit einigen Pfennigen Einsatz Hunderte von Mark ge- winnen kann. Ncberzeuguugstren ist das Mit glied, daß in dem Reichsverband und seinen Einrichtungen (Genossenschaften niw.j eine un bedingte Notwendigkeit sieht zur Erkämpfung besseren Woblergehcns und böherer Kultur, die sie wie Heiligtümer blltet uud sie sich zu bewahre» sucht vor jedem Nachteil und vor jeder Schädigung. Opfermut! Es ist das Produkt der Uebcrzeugung. Wer die letztere hat, scheut nicht das Opfer. Er gibt gern seinen Beitrag, denn er weiß, daß ec notwendig ist und hnndertlältiqe Frucht bringt. Er hält daranf, daß auch andere die gleiche Pflicht erfüllen. Ein opferfreudiges Mitglied geht nicht nur in die Versammlung um zu lernen, cs lehrt auch selbst und sucht zu be- getstcrir auf Grund seiner felsenfesten Ueber- zeugung nud seiner Erfabrungen. Ein solches Mitglied wirbt seiner Ueberzeugnng getreu sür Lie Organisation, mahnt zur Einigkeit und wacht darüber, daß das Band, das die Organi sation umgibt, nicht beschädigt wird. Der Opfermut steht im Kampfe allezeit voran und strebt nur nach Erfolg und Sieg. Solidarität! Sie schreitet Hand in Hand mit Ucbcrzeu- gungstrene und Opsermut. Sie stallt das eigene „Ich" zurück zum Wohle der Allge meinheit. Sie geht darauf aus, dem Leidenden zu bolfen und den Kämpfenden zu stützen, auch wenn das eigene Wohlergehen darunter leiden sollte. Sie strebt sür die Sache, nicht für tue Person. Sie sieht in jedem Berufsgenossen den Bruder und Freund, den Miterstrebenden sür Wohlfahrt und Recht. Sie stutzt das Ganze, strebt, opfert und kämpft für das Ganze. Sie ist der Ausdruck der Bcrufszngehörigkeit. Disziplin. Sie ist jene Ueberzcugung, die uns sagt, daß jeder sich dem Gesamtwillen des Beruws im Interesse des guten Gelingens zu sügen hat. Sie ist die Unterordnung des einzelnen zur Erreichung des der Gesamtheit gesteckten Zieles, zum Wohls des Ganzen. Ohne Disziplin ist keine Maßnahme durchführbar. Diese vier Grundpfeiler stützen das Vcr« bandsgebäude. Sie bilden' die unerläßliche Vor aussetzung jedes berufSstäudischcn Erfolges. Jede VcrbandKtätigkeit trägt den Stempel dec Ohnmacht und der Aussichtslosigkeit aus Ersolg an der Stirn, wenn die Mitglieder der Uebe r- zeugungstreue,-des Opfermuts, der Solidarität und der D i j z iplin erman geln. Achtet also aus die Tiefe des Baues, nicht nur auf die Höhe und feine Breite! Gebt dem Fnndamet die Stärke, die notwendig ist, den Ausbau tragen zu können. Und je höher der Aufbau, um so stärker müssen die Grundmauern sein! Darum, Berufskollegen, seid nicht Mit glieder nur aus kurzsichtigem, egoistischem Eigennutz. Sucht auch nicht Führer zu sein, aus persönlicher Eitelkeit und Eigenliebe. Be greift das ideale Motiv, das einer Bcrufs- beweguug, unserem Reichsverbandc uud seiue» Uyterorganisaiionen innewohnt, das deren Lebenssonnc und Kraft ist. Stärkt die Ueberzeugungstrcue, betätigt frohen Opsermut, übt gefunden hat, ist leicht erklärlich, waren doch hier die Bedingungen erfüllt, die sie zum freudigen Gedeihen brauchte. Schau fast 4V0V Jahre vor Christi begegnen wir in den von den alten Aegypten, angelegten Gemälden in ihren Grab- kammern wiederholt den Darstellungen der Wein ernte, der Weingewinnung und der Wcin- bereituug. Der 'bekannte römische Schriftsteller Plinius berichtet, daß die Aegypter dem Weinstock keine besondere Pslcge angedeihen ließen, daß man ihn ! ohne Wartung an der Erde cnklangkriechen j
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