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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 41.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19260000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19260000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seiten 4-6 der Nr. 73 in der falschen Reihenfolge paginiert
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 41.1926
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 8. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 3/4, 12. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 5, 15. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 6, 19. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 7, 22. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 8, 26. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 9, 29. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 10, 2. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 11, 5. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 12, 9. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 13, 12. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 14, 16. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 15, 19. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 16, 23. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 17, 26. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 18, 2. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 19, 5. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 20, 9. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 21, 12. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 22, 16. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 23, 19. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 24, 23. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 25, 25. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 26, 30. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 27, 2. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 9. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 30, 13. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 31, 16. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 32, 20. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 33, 23. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 34, 27. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 36, 4. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 37, 7. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 38, 11. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 39, 14. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 40, 18. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 41, 21. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 42, 25. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 45, 4. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 46, 8. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 47, 11. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 48, 15. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 49, 18. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 50, 22. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 51, 25. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 52, 29. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 53, 2. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 54, 6. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 55, 9. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 56, 13. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 57, 16. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 58, 20. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 59, 23. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 60, 27. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 61, 30. Juli 1926 -
- Ausgabe Nr. 62, 3. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 63, 6. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 64, 10. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 65, 13. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 66, 17. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 67, 20. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 68, 24. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 69, 27. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 70, 31. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 71, 3. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 72, 7. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 73, 10. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 74, 14. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 75, 17. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 76, 21. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 77, 24. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 78, 28. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 79, 1. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 80, 5. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 81, 8. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 82, 12. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 83, 15. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 84, 19. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 85, 22. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 86, 26. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 87, 29. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 88, 2. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 89, 5. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 90, 9. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 91, 12. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 92, 16. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 93, 19. November 1926 -
- Ausgabe Nr. 94, 23. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 95, 26. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 96, 30. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 97, 3. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 98, 7. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 99, 10. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 100, 14. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 101, 17. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 102, 21. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 103, 24. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 104, 28. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 105, 31. Dezember 1926 1
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Band
Band 41.1926
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- Gartenbauwirtschaft
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schuldet wurde, wird freilich von den wenigsten beachtet. Angesicht-? der einseitigen Einstellung der meisten Hausfrauen von heute wird die Her stellung von Fruchtsjstru und Konserve» wie die von Kompott und anderen Obstgerichtrn mit dem Bemerken abgclehnt, dcrZnckcr sei dazu zu teuer. Die Tatsache, daß andere Nahrungs mittel auch bedeutend im Preise gestiegen seien, wird indessen mit dem Hinweis zurück» gewiesen, Fleisch, Wurst, Eier usw. müsse man haben, Kompott sei aber nicht unbedingt nötig. Wie kommt es aber nun, daß tausende Schwer- kranke in Sanatorien und ähnlichen Heilstätten hauptsächlich durch eine vegetarische Heil- weise, namentlich mit Gemüse und Obst ge- . rettet wurden? Können sich aber die meisten heute noch solche kostspieligen Kuren leisten? Sind sie nicht außerdem durch den Kranken- kassenzwang usw. weniger als früher zur Selbsthilfe und zu vernünftiger Lebensweise und Ernährung geneigt? Ganz abgesehen von den höhen Nährwerten, die im Kompott und anderen Obstgerichtrn vorhanden sind, darf man vor allem die Tatsache nicht vergessen, daß die aromatischen Stoffe im Obst wie nichts anderes geeignet sind, die Ermüdung und Erschlaffung bei geistig und körperlich ange- strengt Arbeitende» zu beseitigen und Erfri schung und Anregung zu geben. Jeder wird es ! beobachtet haben, wie erfrischend und er leichternd nach einem kräftigen Mittagessen ein gutes Kompott wirkt, so daß es heute bereits viele Männer, selbst in den einfachsten Kreisen nach jeder Mahlzeit unbedingt ver langen. Teurer als die beliebte Bcrdnuuugs- zigarre oder Tasse Kaffee ist es jedenfalls auch nicht, aber wertvoller und ohne schädliche Nachwirkungen ist es sicherlich! Vor allem wird dadurch aber im Gegensatz zu manchen andere» Genußmilteln eine Entsäuerung des Blutes erreicht, welche hauptsächlich Ermüdung und Erschlaffung hervorrUst und alle möglichen Krankheiten zur Folge hat. Wer roher Obst vertragen kann, soll cs ruhig essen. Bei wie vielen werden aber dadurch — meistens freilich durch ungenügendes Kauen oder bei unreifem Obst — Verdaunngs- und andere Beschwerden hervorgeruse» ? Es ist lächerlich, wenn Roh köstler und ähnliche Fanatiker geringscl'ätzig den Wert des gedünsteten Obstes und ebenso den des gewöhnlichen Zuckers herabsctzen, weil er weniger wertvoll als der Fruchtzucker sei. Gegenüber solchen bei uns freilich auf jedem Gebiete üblichen einseitigen Auffassungen und Uebertreibuugen müßte man fragen: „Wie kommt es, daß Touristen und Bergsteiger hei ihren anstrengenden Wanderungen Zucker, . Schokolade und Backobst so außerordentlich schätzen, daß damit nicht nur Ermüdung?-, son dern auch Krankheitserscheinungen aufs schnellste behoben wurden? Wie kommt es ferner, daß die Aerztc bei Neigung zur Körperfülle den Ge nuß^ von Süßigkeiten verbieten? Der Amcri-- kanep verbraucht die doppelte bis dreifache Menge von Obst und Milch als wir. Schon aus dem Frühstückstijche fehlen frische Früchte und Obstspeisen nicht. Ob nicht die außerordentliche Leistungsfähigkeit und die Erfolge in den Ver einigten Staaten mit zu einem großen Teile . dieser Tatsache zuzuschreiben find? Bei uns verspottet man aber die Vegetarier, die doch hauptsächlich von Gemüsegerichten und Obst speisen leben, und vergißt, daß Höchstleistun gen im Sport größtenteils aus solche einfache Lebensweise zurückzusühren sind. Ma» vergißt es auch, die große Vorliebe der Kinder sür Obst und Obstfpeisen, namentlich Puddings mit Fruchtjästen oder gedünstetem Obst richtig zu bewerten und darin einen Fingerzeig der Natur zu erblicken! Unsere skandalöse politisch-volks» wirtschaftliche und nationale Unreife findet ihr würdiges Seitenstück in einer ähnlichen Unwissenheit in Fragen der Ernährung und Lebensweise. Um jo bedauerlicher ist es, wenn der Staal in diese/ Hinsicht fast jede wirklich großzügige Initiative vermissen läßt, im Ge genteil sogar durch so brutale und sinnlose Steuern wie die Znckersteuer nicht »ur seine sonstigen Bemühungen um die Volksgesundheit wieder zunichte macht, sondern auch einen der wichtigsten Zweige der deutschen Volkswirt schaft, den Obstbau, aufs schwerste in seiner Weiter» und Höherentwicklung schädigt, während er in geradezu rüstender Weise im Verein mit deutschem Großkapital trotz der eigenen Arbeits losigkeit u. dgi. bemüht ist, den armen Negern in den Bannncnplantagen Arbeit zu ver- ichaffe«! Damit aber vielleicht seinen völligen Zusammenbruch »och verschulden wird! Wir staben eS zwar bei uns mit einem verarmten Volke zu tun: dieses läßt aber doch in seiner beispielslofen wirtschaftlichen ttnwissensteit und Gleichgültigkeit alljährlich ungezählte tausende Zentner deutschen Obstes verderben. Ein Aus bau würde aber dann bei der Eigenart und der langsamen Entwicklung der Obstbäume Jahrzehnte dauern! Der deutsche Obst- und Gartenbau war leider bis vor kurzem zu un einig, zersplittert und machtlos, um solchen Zuständen einigermaßen abstelsen zu können. Es ist aber zu hoffen, daß der ReichSverband des deutschen Gartenbaues, der bei seinem kurzen Bestehen bereits so Außerordentliches ge leistet hat, sich imm r weiter zu einem achtung gebietenden Faktor in allen volkswirtschaft lichen Fragen entwickeln wird. Es handelt sich entsprechend der Bedeutung und der Eigenart des Obst« und Gartenbaues dabei nicht nur um egoistische Standcsinteressen, sondern um weit mehr »och, um die tiefsten Lebensfragen des deutsche» Volkes in jeder Hinsicht. Hätten wir bereits früher sine solche machtvolle Organisa tion gehabt, so hätten wir wohl überhaupt nicht eine solche sinnlos« Steuer, wie es dis Zuckersteuer ist, bekommen. Und wenn jetzt gar eine bescheidene Ermäßigung in erster Linie von der Genehmigung des ausländischen Kommissars abhängig gemacht wird, so be weist das wohl am besten, wie weit wir größtenteils durch eigene Schuld herunterge kommen sind. Das sollte uns aber nicht hindern, dort, wo unsere Volkswirtschaft und VolkSgeiundheit derart bedroht sind und auf dem Spiele stehen, rücksichtslos mit allen Mitteln gegen solche skandalösen Zustände an zukämpfen ! Die Einschätzung der tiegenschasleu. Von Ministerialrat E. Dziegalowski. (Fortsetzung und Schluß.) Zum Schlüsse fei nun erörtert, in welcher Wene Ker Grüudsteuerrcincrtrag als Vergleichs- maßstab ein HiliSmiltel bei der Durchführung des Reichsbewertungsgesetzes bilden wird. - Nach dem Reichsbewertungsgesetz werden innerhalb des Reichs Wirtschaftsgebiet« gebildet, die sich mit denk'Umfang eines Landesfinanz, amtsbezirks decken oder Teile eines solchen sind. In jeden, Wirtschaftsgebiet werden von dem dem Reichssinanzministcr beigcgebencn Be wertungsbeirat, einem Gremium von Sach verständigen, in dem die Zahl praktischer Land wirte überragt, nach eingehender örtlicher Be sichtigung mehrere Betriebe (Bergleichsbctriebe) ihrem Wert nach in eine mit 100 schließende Skala eingevrdhet. Dis Einordnung hat nach ihret Verkündung-Gesetzeskraft und kann nicht angefochten werdens Entsprechend der Ein ordnung erfolgt , die Einreihung in die vom ReichSsinaNzministsr nach Anhörung des Bc- wertungsbeirats ausgestellt« Ertragswertskala, in der für landwirtschaftliche Betriebe der mit der Verhältniszahl 100 bedachte VerglcichS- betrieb (Spitzenbetrieb des Reichs) den Er tragswert von 4140 M. pro Hektar erhalten hat.*) Ein Betrieb neit der BerhäitniSzahl 60 würde demnach den ErUagSwert von 60 . 4140 ^100 --- 2184 M. Pro Hektar bekommen. Au, dies« Weise ist über das ganze Reichsgebiet ein Rah men gespannt, in den nur die große Masse der Betriebe durch die bei den einzelnen Fi nanzämtern gebildeten Grundwertausjchüssc «in- zupassen ist. Hierzu bedarf es einer objek tiven Grundlage als Hilfsmittel.. Dieses Hilfs mittel wird in Preußen der durchschnittliche Grundstenerreinertrag deS Betriebes, auf den Hektar berechnet, sein (vgl. das im ersten Teile gegeben« Zahlenbeispiel). Würde das Hilssmittel' schien, so könnte die Einreihung nur nach der subjektiven Ansicht einzelner Ausschußmitglieder erfolgen, da cS natürlich ausgeschlossen ist, jeden einzelnen Betrieb in allen seinen Teilen eingehend örtlich durch den gesamten' Grundwertausschuß besichtigen zu lassen. Daß aber eine gleichmäßige Bewer- tung durch das ganze Land ohne die objektive Grundlage nicht zu erreichen ist, darüber dürste ein Zweifc! nicht vorliegen. Dies ist auch vom Gesetzgeber erkannt, der im ß 16 Abs. 2 deS Reichsbewertungsgejetzes ausdrücklich die Verwendung der in den einzelnen Ländern vorhandenen Vergleichsmaßstäbe sür die Er- tragsfäbigkeit, soweit sie brauchbar sind, in Preußen also deS GrundsteüerrcinerkrageS, bei der Einreihung der Betriebe in die Ertrags wertklassen anordnet. Der Reichssinanzmini stcr hat in Aussübrung dieser Gesetzesbe stimmung bereits für einen größeren Teil der Landesfinanzamtsbezirlc praktische Tabellen ausgestellt, aus denen der Ertragswert pro Hek tar der einzelnen Betriebs nach ihrem durch schnittlichen Grundstsuerreinertrag pro Hektar entnommen werden kann. So beträgt z. B. nach der Tabelle des Reichssinanzwinisters für einen Betrieb im Kreise Angermünde der Provinz Brandenburg, mit einem durch schnittlichen Grundsteuerreinertrag von zehn Talern pro Hektar, dec Ertragswertsstz pro Hektar 1591 M. Umfaßt der Betrieb eine landwirtschaftlich genutzt.« Fläch« von 19 Hek tar, so ergibt sich ein Ertragswert von 1591.19 -- 30229 M. Selbstverständlich werden die Tabellen noch an sehr vielen Siellen der Verbesserung bedürfen, grundsätzlich hat aber der Reichsfinanzminister erkanni, daß die gleichmäßige Durchführung des Reichs» bewertungsge'etzes ohne die Zuhilfenahme eines brauchbaren Maßstabes für dre Ertragsfälngleit der einzelnen Betriebe (in Preußen also des berichtigten Grundstcuerrcinertrags) wenigstens in absehbarer Zeit nicht möglich ist. Dies trifft ganz besonders in Preußen zu, einen: Land«, in dem die Verschiedenartigkeit der Bodengüte, Bodenlage, der Absatz- und Vcr- kehrsverhältnisie unendlich ist. In der Begründung des GcsetzcntwursS ist auch darauf hingewieien, daß der Grund- stcuerreincrtrag schon bisher eine bedeutende Rolle bei der Bemessung langfristiger Kredite durch die Kreditinstitute gespielt bat, eine Rolle, die vcrlorcngehcn würde, auf andere Weile aber nicht ersetzt werden könnte, wenn die Berichtigung des Reinertrages unterbleiben würde. Aus dem Gesagten dürste sich ergeben, daß gerade die Landwirte das größte Jirlercssc an dem Zustandekommen des Gesetzes haben, da es ihr Schaden sein würde, wenn die gleich mäßige Bewertung nach den Bestnmmmgcn des Reichsbewertungsgesetzes grüßten Schwierig keiten begegnen würde, und wenn ihnen für die Bemessung des Reallredils die erforderlichen Unterlagen zum Nachweise der Ertragsfähigkeit ihres Grundbesitzes fehlen würden. *) Anm.: für den 1. Feststellungszeitraum. Die Zession. Von Dr. Philipp Lück, Volkswirt R. D. B. in Köln. Die Zession im weiteren Sinne ist jede Ab tretung einer RechiS', im engeren, hier ver standenen Sinne die Abtretung einer Forderung seitens des Gläubigers an einen anderen. Sie wird seltener angewandt, als Basis für zu ge währende Kredite, vielmehr bedient der Kaufmann sich Kieser Rechtssorm in der Rebel dann, wenn es gilt, gegebene und evtl, gefährdet« Kredite stchecznsteHen. Die Abtretung kann erfolgen durch einen formlosen Vertrag des Inhalts, daß der ur sprüngliche Gläubiger (sog. Zedent) dem neuen Gläubiger (sog. Zessionar) eine ihm zustehende Forderung gegen einen Drillen abtrilt. Die Ucbertragung braucht also nicht schriftlich fest gelegt zu werden, sondern es genügt, wenn der alte und der neue Gläubiger sich über die Ab tretung einig sind, wobei hervorzuheben ist, daß die Zession auch dan rechtswirksam ist, wenn der Schuldner hiermit nicht einverstanden ist. Der Schuldner muß sich kraft Gesetzes dem getätigten Vertrag fügen. Es empfiehlt sich je doch, damit nicht, wie eS sooft bei mündlichen Abkommen eintritt, nachher Schwierigkeiten ent stehen, eine schriftliche Abtretung vorzunehmen. Die beliebteste Form der Abtretung im kauf männischen Leben zeigt sich dadurch, daß ein Lieseränt ä eine Forderung gegen seinen Kunden 8 (etwa aus einer Warenlieferung) einem Dritten E (Bank, Lieferant usw.) abtriU. Zweckmäßig ist es dann, wenn zunächst eine schriftliche Er klärung seitens deS -X in folgender Form vor» qenommen wird: „Von meiner Forderung an 6 für zediere ich hiermit Mk der Firma K zum vollen freien Eigentum und leiste für den Eingang Gewähr." Außerdem wird der neue Gläubiger 8 dafür Sorge tragen, daß an den 0 folgendes schreibt: „Von meiner Forderung an Sie für Rechnung vom habe ich der Firma 8 ..... Mk zum vollen freien Eigentum übertragen. Ich bitte Sic, diesen Betrag nunmehr an 8 zahlen zu wollen." Zur Sicherheit wird der neue Gläubige» 8 sich dieses Schreibe» im Original geben lassen und dasselbe mit etwa folgendem Begleitschreiben an dcn Schuldner E obscndcn: „Die Firma hat mir, wie aus beiliegender Benachrichtigung an Sie hervorgeht, ihre Forderung an Sie in Höh« von Mk.... zediert. Sie wollen nunmehr Zahlung mir an mich leisten. Ich mache Sie darauf auf merksam, daß, wenn Sie trotzdem iwch an X zahlen, Sie von Ihrer Zahlung an mich nicht befreit werden." Der neue Gläubiger ist dann in jeder Weise gesichert, insbesondere weiß er, daß dcr Schuldner Kenntnis von der Zession von dem ersten Gläubiger erhalten hat. Der neue Gläubiger hat alle Rechte gegen den abgetretenen Schuldner, die der alte Gläubiger gehabt hat, muß allerdings auch alle Einreden gegen sich gelten lassen, die der Schuldner gegen den alten Gläubiger halte. Ter Zedent haftet dem neuen Gläubiger für die Wirtlichkeit und Nichtigkeit der abgetretenen Schuld, aber nicht sür deren Güt«, d! h. für di« Zahlungsfähigkeit de§ Schuldners, es sei denn, daß er dessen Haftung ausdrücklich übernommen hat oder daß er sich einer arglistigen Täuschung Kat schuldig gemacht, indem er dem neuen Gläubiger Umstände ver schwiegen hat, die geeignet gewesen wären, ihn von der Uebernahmc der Forderung abznhaltsn. Wie schon erwähnt, muß der Schuldner die Ab tretung dcr Forderung gegen sich gelten lasten, falls ihm gehörig Anzeige'hierüber gemacht ist. Dies kann dadurch geschehen, daß der neue Gläubiger dem Schuldner beglaubigte Abschrift der Zession übergibt oder daß der alte Gläubiger Kem Schuldner mündlich oder schriftlich von der Abtretung Kenntnis gibt. In den oben an geführten Beispielen ist daher zur besonderen plastische lluhefseste der Ergünzungssioffe. Bon Friedrich W e b e r-R o b i n e. Im Ausland zum Professor der Philosophie berufen. Es ist kürzlich an dieser Stelle vom Wesen und Bedeutung der Ergänznngsstofse die Rede gewesen. Die Tragweite dcr Forschungs ergebnisse in dieser Hinsicht kann man aber erst ermessen, wenn man ans den Pfaden wandelt, die bis hierher geführt haben. Und dieser Frage sollen die vorliegenden Zeilen ge widmet sein. Die Kenner des Standes unserer Volksge sundheit, an deren Sicherung und Förderung der Obst- und Gemüsebau in ungeahnter Weife beteiligt ist, wifjen, daß die meisten Menschen an Stockungen des StosswcchseUebens vor zeitig altern und in den besten Jahren sterben müssen. Hätte man sie in jungen Jahren über die Bedeutung der Nährmineralien und der Er gänzungsstosse, seiner über die feine Mission der Extraktivstoffe belehrt, dann wäre auch der Weltkrieg anders verlaufen. Zur Be geisterung und zum Ausharren gehören beson dere Spannkräfte, bezüglich deren sich der Weltäther und die Mutter Erde die Woge halten. Wird aus der Fülle der Kräfte im Uni versum nicht geschöpft oder eben ungenügend, so rächt sich der Mangel an den Elementen unseres Lebenshanshalts, und mit Recht nennt der Kreisarzt a. D. Dr. med. Kügelgen diesen Zustand „Mangelkrankheiten", wobei der Wunsch in jedem LebenSreformer wach wird, daß man laut und unentwegt in alle Welt die gewaltige Wahrheit Hinausrusen soll, wo- nach gerade diese vernachlässigten Stosse in der Ernährung des Menschengeschlechts es sind, die schon beim Genuß geringer Mengen ge radezu Wunder in der Heilung solcher Mangel- lrankheiten vollbringen. Jedensalls wollen wir uns merken, ,kgß die Menschheii der ältesten Zeuccchnmig o.ns natürlichem Triebe heraus mehr von einer richtigen Ernährung wußte, als der stolze Kulturmensch unseres sogenannten „aufge klärten Zeitalters". Es gibt, nicht viele außer halb der Lebensrcförmbewegmig, die sich ge trauen, an dem vermeintlich hohen Grade der Aufgeklärtheit zu zweifeln. Sehen wir uns einmal im Neuen Reiche der Ergänzungsstoffe um, und wir werden Ersahrungen machen, die Erstaunen und Be wunderung zugleich hervorvusen und mit ganz besonderem Nachdruck dem Obst- und Ge müsebau der Zukunft eine große Rolle zu weisen. Mehr, als die Menge weiß, leidet unser Volk an der scheußlichen Krankheit des Schar bocks, der auch den Namen Skorbut führt und der die daran Erkrankten am lebendigen Leibe verfaulen .läßt. Unter den Ergänzungsstossen ist es der'mit O bezeichnete, der sich als Gegenmittel bis jetzt bewährte. Reich daran ist z. B. die rohe Mohrrübe oder der Saft aus ihr. Ferner enthalten ihn fast alle Ge- müseforten, in vorderster Reihe Grün-, Weiß- und Sauerkohl, Spinat, Kopfsalat, ferner die rohe Zwiebel und Tomate, alle Nübensorten. Unter den Obstsorten stchen Himbeeren und Kirschen obenan. In bezug auf die Milchernährung der Kinder fehlt es ebenfalls viel zu sehr an der durchgreifenden Aufklärung, sonst würden wer dende Mütter und Ammen eine natürlichere, also an Obst und Gemüse reichere Ernäyrungs- weise .einhalten, als dies - schlechthin geschieht. ES ist leicht sestzustellen, daß namentlich im Winter und in milcharmen Gegenden aus fallend viele Kinder an Scharbock erkranken, einfach ans dem Grunde, weil das an Er gänzungsstoffen reiche Grün- und Frischfutter fehlt. In China und Japan können sich ärmere Leute überhaupt keine Milch leisten. Trotzdem nähren die Mütter ihre Kinder an der Brüst, mehr als bei uns, und können dies auch, denn ihre allgemeine Ernährung ist eine an Mineral- und ErgänzuNgSstosfen ergiebige. Vmv Schorbock wird , zuerst daS Kind und von» die Mttiier ergriffen. Fehlt in unseren Nahrungsstoffen das Komplett» dessen Wirkungen noch nicht genau bekannt sino, so tritt zuerst Appetit- mangel, dann aber Gewichtsverlust und daS Leben gefährdende Schwäche eia. Umgekehrt wird durch reichliche Zufuhr von die Wider standsfähigkeit gegen Seuchen erheblich ge steigert. Diese Tatsache, macht sich namentlich bei Brustkindern bemerkbar, deren Mütter oder Ammen viel Frischnahrung zu sich nehmen. In den Jähren 1917—1920 hätte das Vor handensein einer am Ergänzungsstoss reichen Ernährung der Grippe keinesfalls solche Aus- dchnung und Todesernte gestättet. Die obengenannten Gemüsesorten, ebenso die Knollen und Wurzeln enthalten auch den wachstumsörderndcn Ergänzungsstoss 8. Dazu gesellen sich noch die grünen Zitronen, Trau ben und Südfrüchte. Weitere Träger von 8 sind Getreidevollkorn und Nüsse, Milch, frische Hülsensrüchte, nicht gelbe, ferner Drüsen und auch HefeauSzüge. 8 wirkt bei Mangelkrank, heilen ganz verblüffend. Es gilt als festge stellt, daß ein Zusatz von Möhren- oder sonstigem Gemüsesast, besonders auch vom Spinat, das Wachstum der Kinder ausfallend fördert, eine Wahrheit, die zum Nutzen Heran wachsender Geschlechter ollen Mädchen im rei feren Alter feierlich verkündet werden müßte. Tiere bekommen bei regelmäßigem Genuß eines an 3 ergiebigen FutterS alsbald ein glänzen- d«S Fell. Bei 8-Mangel treten dieselben Krankheitszeichen auf, wie sie in bezug aus geschildert wurden. Jedoch nach einigen.Rich« tnngen hin zeigen sich besondere Krisen. Zum Beispiel krankhafte Vergrößerung der Neben nieren und Magenleiden. Schließlich erscheint noch lohnend, sich auch mit den beiden noch verbleibenden Komple- tinen zu beschäftigen, die als Nervenergän- zungsstosse angesprochen werde». Hierher gehört in erster Linie das populäre Vitamin. Es kommt in ähnlicher Weise por, wie die übrigen Stosse H, 8 und L. Stark vitaminhaltig find besonders die grünen Hül- scufrücht:. am stärksten die Bohnen. Das .Heil? selb des Vitamins sind die Lähmungserschci- nungen, denen gegenüber oft schon der tau sendste Teil eines Gramms genügt, um heilende Wirkungen hervorzurufen! Liegt in dieser Wahrheit nicht ein Evangelium der Menjchen- gesundung, für welche die grüne Apothecke unter Gottes freiem Himmel das reinste Paradies ausbrertet? Ihm, dem Vitamin, ebenbürtig, ist daS Komplett» v. Sein Mangel in der Ernährung bringt ein allgemeines Siechtum, Nervenstörun gen und Entartung des Nervenlebens mit sich. Bei Beriberi oder Schlafkrankheit, die durch eine einseitige Nahrung, nicht nur durch fal schen Reisgenuß allein, entsteht, genügt Vi tamin allein nicht zur Heilung, wohl aber, wenn es mit O zusammen dem kranken Körper durch die Frischkost zugeführt wird. Auck der vollwertige Ersatz verbrauchter Körperstoffe fordert die Anwesenheit von O. Wie ein Gigant erhebt sich heute das von dem berühmten JustuS v. Liebig aufge stellte Minimumgesetz, wonach alle Lebe wesen bestimmte Naturstoffe in einer Mindcst- menge brauchen, wenn sic vollwertig erhalten bleiben sollen. Und noch ein zweiter Gigant sieht Tag und Nacht drohend mit Alterung und Tod, mit Schmerzen und Verelendung vor uns: das Gesetz, wonach wir unserem Körper einen Ueberschuß von mineralischen Basen zuführen und ihn darin erhalten müssen, denn Ueber- säuerung, wie sie eine der Natur abgewandte und nur dem Gaumen zugewandtc Ernährungs weise hervorruft, erzeugt Kultursiechtum und Untergang unserer Rasse mit eisiger Sicherheit. Daraus ergibt sich notwendigerweise das Gebot einer unaufhörlichen Verfeinerung und Steigerung des Obst- und Gemüsebaues als ein« der Kardinalfragen des deutschen Wieder aufbaues, ja des kulturellen Wiederaufbaues, der ganzen Welt, die sich trotz ihrer technischen Fortschritte in rückläufiger Bewegung befindet. Wir werden uns im kommenden Kapitel mit einer Reihe markanter Fälle aus dcr Praxis ernährungswissenschastiich geschulter Aerzte und darauffolgend mit aufseheiwrregsn- den Vorgängen aus der Weltkriegszeit be freunden müssen.
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