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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 41.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19260000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19260000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 41.1926
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 8. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 3/4, 12. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 5, 15. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 6, 19. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 7, 22. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 8, 26. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 9, 29. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 10, 2. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 11, 5. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 12, 9. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 13, 12. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 14, 16. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 15, 19. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 16, 23. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 17, 26. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 18, 2. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 19, 5. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 20, 9. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 21, 12. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 22, 16. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 23, 19. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 24, 23. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 25, 25. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 26, 30. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 27, 2. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 9. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 30, 13. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 31, 16. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 32, 20. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 33, 23. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 34, 27. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 36, 4. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 37, 7. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 38, 11. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 39, 14. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 40, 18. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 41, 21. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 42, 25. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 45, 4. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 46, 8. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 47, 11. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 48, 15. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 49, 18. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 50, 22. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 51, 25. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 52, 29. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 53, 2. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 54, 6. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 55, 9. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 56, 13. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 57, 16. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 58, 20. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 59, 23. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 60, 27. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 61, 30. Juli 1926 -
- Ausgabe Nr. 62, 3. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 63, 6. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 64, 10. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 65, 13. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 66, 17. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 67, 20. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 68, 24. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 69, 27. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 70, 31. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 71, 3. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 72, 7. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 73, 10. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 74, 14. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 75, 17. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 76, 21. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 77, 24. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 78, 28. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 79, 1. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 80, 5. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 81, 8. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 82, 12. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 83, 15. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 84, 19. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 85, 22. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 86, 26. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 87, 29. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 88, 2. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 89, 5. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 90, 9. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 91, 12. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 92, 16. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 93, 19. November 1926 -
- Ausgabe Nr. 94, 23. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 95, 26. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 96, 30. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 97, 3. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 98, 7. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 99, 10. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 100, 14. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 101, 17. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 102, 21. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 103, 24. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 104, 28. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 105, 31. Dezember 1926 1
-
Band
Band 41.1926
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Die G arten b a u w ir 1s cho ft Nr. 108. 24-12.1986 mustergültigen Beispielen im Ausland« bereits seit langer Zeit gelöst sehen. Dieselbe Ver- käufsorganisation, angewandt auf unsere be sonderen Verhältnisse und zunächst ohne lost- spielige technische Einrichtungen werden wir unS aus eigener Kraft nicht leisten können. Wir deutschen Gärtner müssen auch in Betracht ziehen, daß für uns die Verhält- nissc sehr viel anders liegen als in anderen Staaten, welche ihrem Gartenbau mit allen Mitteln eine dominierende Stellung aus dem deutschen Markt geschaffen l-oben. Was in diesen Staaten durch sanften staatlichen Zwang in verhältnismäßig kurzer Zeit erreicht wurde und getan werden tonnte, werden wir von unserem Staate erst nach vieler Mühe er kämpfen müssen. Oder dürfen wir hoffen, daß staatliche Mittel gegeben werden, soweit sie aus den diesjährigen Krediten zur För derung des Frühgemüsebaues vielleicht iroch verfügbar werden? Nicht zum Bau weiterer Treibanlagen, son dern zunächst einmal zur Einrichtung der notwendigen BerkaufSzentralen, ohne welche ein« Förderung des Frühgemüse- und GesamtgartcnbaueS gar nicht möglich ist. Unter Mithilfe des Reichsverbandes muß es möglich werden, vom Staate Kredite in diesem Sinne zu erhalten, wenn nicht in diesem, so im nächsten Jahre. Das bedeutet jedoch nicht, daß auch die Vorarbeiten ruhen müßten! Denn mit oder ohne staatliche Hilfe, geschaffen müssen diese Einrichtungen auf jeden Fall werden. Zu erwägen sind zunächst: Schaffung von Sammel- stellen mit Sortierern und Verpackern in ver schiedenen Provinzteile». Wahl des Ortes für die Zentrale, welche dieselben Aufgaben hat und dis Versteigerung sämtlicher Erzeug nisse vornimmt. Bau entsprechender Hallen für Verpackung, kurze Lagerung und Ver steigerung oder Miedrng passender Räume, wenn sie in guter Lage zu erhalten sind, und Bereitstellung der nötigen Mittel. Die Aufbringung der erforderlichen Mittel müßte grundsätzlich von den Gärtnern selbst durchgesührt werden. Es ist aber zu bezweifeln, daß der deutsche Gartenbau mit seinen ein zelnen Angehörigen heute noch in der Lage ist, diese Mittel aufzubringen. Der Druck der Auslandseinfuhr ist in wirt schaftlicher Wirkung so stark geworden, daß der größte Teil der Betriebsinhaber Anteils nicht mehr zeichnen kann. Es bliebe also nur der Weg, bei der wirtschaftlichen Spitzen vertretung des Gartenbaues in den Provinzen, den Landwirtschastskammern, Kreditbeschasfung durch Anleihe zu erreichen, bis der Staal sich bereit findet, seinerseits einzugreifen. Die Zentrale für Absatz wird in ihrer ArLeitSwirkung auch dafür Sorge tragen, daß die bisher sehr in Erscheinung getretene Kon kurrenz der Gutsgärtner für die Zukunft ge ringer wird. Auch die GutSgärtner haben Interesse daran, für ihre Erzeugnisse hoher« Preise zu .er zielen, wie sie im Durchschnitt auf den ört lichen Märkten, die den Gutsgärtnern ossen- stehen, erreicht werden. Me Naturwukder entstehen können! (Eine heitere Entdeckung). Von Dr. Robert Zander in Berlin. Lange Zeit war das Wunder der blutenden Hostie ein verehrungswürdigsr Geaenstand gewesen und hatte mancherlei frommen Glaube» geweckt, bis einst mit seinem mikroskopbewehcten Auge ein Forscher kam und dies Wunder aus ganz natürliche Weise erklärte, bis „des Glaubens liebstes Kind" der Wissenschaft zum Opfer fiel und der kleine BazilluS prodigioms*) als Misse täter dieser Irreführung erkannt und an unterster Stelle in das System eingesperrt wurde. So ging es wohl manchmal! — Und wenn man die Geschichte der Entdeckungen durchgeht, begegnet einem öfters solch eine Aufklärung von Dingen, Erscheinungen, die durch Jahrhunderte, ja selbst Jahrtausende das Menschenvölklein in fromme Bande schlug. — Auch heute noch ist vieles unerklärt und als Wunder angesprochcn, bis der Schleier des Geheimnisses gelüftet wird, bis warmes Leben au Stelle des kalten Wunders tritt. Bisweilen allerdings kommt es vor, daß eine Wundererscheinung den Weg alles Irdischen geht, bevor die Wahrheit an den Tag kam; und bis weilen führt irgendein Zufall zur Aufklärung einer nach unserer „bis an die Sterne weit" reichenden Erkenntnis undeutbaren Tatsache. — Darum sollen wir Dinge, die sich nach dem Stand unseres Wissens nicht erklären lassen, nicht in das Meer des Vergessens versenken, sondern in Wort und Bild das Ereignis naturgetreu fest- legen. — Wie solche Art zum Ziele fuhren kann, möge folgendes Spiel des Zufalls zeigen: Im Jahre 1013 entdeckte ich rn Halle an einem Arm der dort vielverzweigten Saale einen in Schleife gewachsenen Baum, von dem ich mir eins Photographie ansertigte. Der Wärter der Anlagen erzählte mir, daß der Baum schon lange als Naturwunder dort stünde und geschützt würde. Die Wogen der Revolution, die bekanntlich in Halle sehr hoch gingen, haben ihn fortgespült, denn als ich 1020 wieder nach Halle verschlagen wurde und gelegentlich eines Spazierganges nach *) Dieser Bazillus kommt vor auf stärke haltigen Spesen: Kartoffeln, Brot, Mehl, Stärke« kleister usw. Er ist kuglich oder kurz oval und mißt ea. 0M05—0/>01 mm. Er gehört zu den Pigmentbakterien und bildet, in Masten auf- tretenk, blutrote Schleimlröpschen. Wp er auf tritt, ist er schwer zu beseitigen und ist folglich leicht zu kultivieren. In den 40er Jahren zeigte er sich sehr häufig in Frankreich im Brot und wurde als Blut im Brote für eine unerklärliche Erscheinung gehalten. Als die Erscheinung 1843 in Paris Ueberhand nahm, wurden wissenschast- ! liche Untersuchungen angestellt und dadurch die, Matur des Bazillus entdeckt. K! Sie werden froh sein, wenn der alle Streit um die Konkurrenz der Gulsbetriebe durch di« wirtschaftliche Hilfe der Abjatzzentrale, fühlbar für jeden einzelnen Betrieb in ihrer Wirkung, ein Ende findet mrd mit einer Besserung ihrer eigenen Lage verbunden ist. Entsprechende Aufklärung der Landwirte, soweit sie Gutsgärtnercien in ihren Betrieben haben und Heranziehung der Gärtnerfach gruppen im Landbau und zur Mitarbeit in der Absatzzentrale ist nötig, um die Neber- schüsse der Gulsbetriebe an handelssähiger Ware von den örtlichen Märkten abzuleiten. Beim Lesen dieser Zeilen wird mancher Gärtnerkollege den Kops schütteln. Aber der NeichSverbank und die Landesverbände könne» nicht den Belangen des Gartenbaues durch ein seitige Arbeit für diejenigen Teile des Gar tenbaues dienen, welche ihre Vertretung im Reichsverband haben. Wenn wiro! le mil unserer gemeinsamen Arbeit zum Wohle des Berufes arbeiten und in erstsr Linie die dringend nötige wirtschaftliche Hilfe für jeden Be trieb bringen wollen, so müssen wir bewußt für d e n ganzen Garten bau arbeiten. Das Beispiel des Reichs- verbandes beweist, daß auch die Nichtmitglieder den Segen der RelchsverbandSarbeit spüren. Alle die Kollegen in der Provinz, welche noch nicht Mitglied des Rcichsverbandes sind, wer den wir nur dann zu unS heranziehen, wenn wir ihnen wirtschaftliche Hilse bringen und damit also indirekt die Stoßkraft des Reichs verbandes stärken. Unsere Arbeit gilt vor allen Dingen den kleinen und kleinsten Betrieben, welche der Hilfe am dringendsten bedürfen, nicht allein den wirtschaftlich kräftigen. Mit der Frage der Ab'atzwerbung, der rich tigen Großverwertung unserer Erzcugniise und damit der wirtschaftlichen Kräftigung unseres Berufsstandes untrennbar verbunden sind all« die bedenklichen Erscheinungen, welche die Ver treter der deutschen Gärtner auf den Arbeits tagungen der Obmänner in nächster Zeit be schäftigen werden. Es wird wieder aufwärts gehen, wenn dis -ufassen! LffeMung der GvWlsMtte. Nach Z 55 des Reichsbewertungsgesetzes und tz 56 ff. der Ausführungsbestimmungen zu diesem Gesetz sind die vom Grundwertaus schutz festgestcllten Einheitswerte listenmäßig zu sammengestellt in den Diensträumen des Finanz amtes öffentlich auszulegen. Die Einsicht nahme in den Ossenlegungslisten steht jeder mann zu. Der Nachweis irgend eines beson deren Interesses ist nicht ersorderlich. Schrift- liche Auskünfte oder Abschriften werden nicht erteilt; jedoch darf dem Ein sich tne' mendcn nicht verwehrt werden, sich Notizen aus den Offen- legungslisten zu machen, wenn nicht etwa durch eine ungebührlich lange Inanspruchnahme der Listen andere Personen verhindert werden, Einsicht in die Listen zu nehmen. :—ck. diesem Baum suchte, war er fort. Die Photographie ruhte in meinem Kasten, und als ich mich vor kurzem mit seltenen Baumformen beschäftigte, fiel Mir jene Erscheinung wieder ein. Ich nahm das Bild in die Serie auf und als ich einem mir bekannten Druckereibesitzer die Aufnahmen zeigte, sollte das Wunder seine drollige Erklärung finden. — Herr I. zeigte für Kas Bild besonderes Interesse und nannte mir auch sosort den Stand ort der BaumeS. Nach einigem Hin und Her gab er mir dann auch das bisher geheimgehaltene, bzw. in Vergessenheit geratene Entstshungs- geschichtchen preis, das offenbar einer nicht gerade glänzenden Periode seiner Lehr- und Wander- fahre angehört. Es war im Jahre 1896. Herr I. war noch ein junger Bursche, der mit einem damaligen Kollegen häufig angeln ging nach jener im Bild gekennzeichneten Stelle. Einmal stand ihnen gegenüber am jenseitigen User auch ein Angler und die beiden mußten sehen, daß der dort drüben mit weit größerem Erfolg angelte. Ta beschlossen sse, ihre Angelruten durch Gerten zu verlängern und Herr I. begab sich sosort daran, eine Gerte aus dem dichten Usergebüsch abzu- dreken. Taschenmesser hatten beide nicht und so drehte er die Gerte lange im Kreise, ohne daß auch nur die Rinde platzte. Da, als er fein Be mühen einstellte, stand die Gerte kerzengerade hoch, aber hatte eine Schleife behalten. Beide Angler hatten längst jenen Tag ver gessen, als Herr I. nach Jahren einmal wieder an seinem alten Angelplatz vorüberging und nicht wenig erstaunt war, den Baum als Naturdenk mal hinter einem Drahtgitter vorzufindsn. Warum er damals nie darüber gesprochen hat, weiß ich nicht und mochte auch nicht fragen. Schade nur, daß der Baum verschwand, ehe diese Erklärung an das Tageslicht kommen durfte. Jedenfalls hatte man damals, als das „Wunder" entdeckt wurde, nicht an Baumfrevel gedacht, oder man hat sich nicht wieder so blamieren wollen wie einige Jahrzehnts vorher, als der Magistrat der Stabt, die die Baumfrevler suchen ließ, die die zum erstenmal eingesührten Platanen so sinnlos geschält haben sollten. (Heute, wo die Platanen alte Straßenbäume bei uns sind, weiß jeder, daß sie sich selbst entrinden!) Ser Seulsche wrihMchksSaum. Von Ehrhard Spieker in Bremen. Chroniken und Bücher längst vergangener Jahrhunderte wissen von einen: eindrucksvollen Wunder der Wintersonnenwende zu erzählen, von blühenden und leuchtenden Bäumen, die in den Nächten jener heiligen Zeit im Freien geschaut wurden. So berichten isländische Bolkssagen von einer heiligen Eberesche, die in den Julnächten auf allen Zweiten voller Lichter strahlte, die kein Wind zu löschen ver- mochte. Die LiüWhimg -er tieMschssten. Von Ministerialrat E. DziegalowSki. Dem Preußischen Landtag liegt zur Zeit ein Gesetzentwurf über die Nachprüfung und Be richtigung der auf Grund des Gesetzes, betr. die anderweitig« Regelung der Grundsteuer vom 21. Mai 1861 erfolgten Einschätzung der Liegenschaften, zur Beratung vor. Verschiedene Pcejseäußerungen der letzten Zeit, auch Ent- schließungen landwirtschaftlicher Organisationen zeigen, daß die Zweckbestimmung des von der Negierung vorgelcgten GchcHentwurfs meist ver kannt wird. Der, der nur die Ueberschrift des Gesetzentwurss liest, kann wohl, nament lich wenn er die Art der Einschätzung der Liegenschaften nach dem Gesetze vom 21. Mai 1861 nicht kennt, eine irrige Auffassung über die Ziele des Gesetzentwurfs bekommen, dem aber, der mit dem Wortlaut des Entwurfs die Begründung eingehend studiert, darf ein solcher Irrtum eigentlich nicht untcrlausen. In Ken folgenden Zeilen seien die Ziele des Entwurfs nochmals klargelegt. In erster Linie ist hervorzuheben, waS der Gesetzentwurf nicht will, was von vielen aber in völlig irriger Wn e angenommen wird. Der Gesetzentwurf schreibt keine neue Bewer tung des landwirtschaftlich, forstwirtschaftlich und gärtnerisch genutzten Grundbesitzes, d. h. keine Feststellung eines in Geld ausgedrückten Wertes, sei es eines Ertcagswerts oder eines gemeinen Werts (Verkehrswert), vor, er kann daher auch keine unmittelbare Grundlage sirr eine Besteuerung des Grnndbesitzes, die sich auf dem Geldwert aufbant, liefern. Was will der Gesetzentwurf? Sollen Gegenstände irgendwelcher Art mit einander verglichen, sollen sie nach ihrer Güte geordnet werden, so bedarf es hierzu eines in Zahlen ausgedrückten Vergleichsmatzstabes, nach dem die Einordnung erfolgen kann. Das Ziel des Gesetzentwuris ist die Ermittlung eines derartigen zahlenmäßigen Dergleichsstabes iür den landwirtschaftlich, forstwirtsckMtsich und gärtnerisch genutzten Grundbesitz. Daß und in welchem Umfange dieser Berg'cichsmaß- stab ein Hilfsmittel, aber nur ein solches, für die von Ken Reichsfinanzbehörden in Ge meinschaft mit den Landssbehörden. nach den Bestimmungen des Reichsbewsrtungsgcsetzes auszuführenke eigentliche Bewertung des Grund besitzes abgcben wird, soll am Schlüsse dieser Zeilen nach gewißen werden. In Preußen haben wir euren zahlenmäßigen Vergleich, stab für den gedachten Grundbesitz schon seit 60 Jahren, es ist der auf Grund des Gesetzes vom 21. 5. 1861 sestgesteUte Grundstcuerreinertrag, seine Ermittlung war die in der Ueberschrift des vorliegenden Ge setzentwurfes genannte „Einschätzung der Liegen schaften". Der Grundstcuerreinertrag gab zur Zeit seiner Ermittlung sür jede einzelne Liegen schaft, d. h. für jede einem Eigentümer ge hörige, in einer Gemeinde belegene Flachs gleicher Kulturart (insbesondere Acker, Wiese, Holzung), in Taler den Reinertrag an, er ermöglichte eS, eine Liegenschaft mit einer anderen oder mit mehreren zu vergleichen, sie nach ihrer Güte zu ordnen. Zählt man die Reinerträge der zu einem ganzen Land wirtschaftsbetriebe (Bauerngut, Kätnerstelle u. dgl.) gehörigen Liegenschaften zusammen und errechnet man den auf die Flächeneinheit (Morgen, Hektar) entfallenden durchschnittlichen Reinertrag, so erhält man den Bergleichs maßstab oder die Verhältniszahl des Betriebes, die wiederum zur Ordnung der Betriebe imt"o einander nach ihrer Güte dient. Beispiel. Betrieb Gesamtfläche Geiamt- remcrtraq Taler! 1/100 Durch«,» ult. Reinertrag pro KL da L qm Taler 1/100 25 !8 80 287 43 11 43 K 88 57 30 276 27 7 16 0 150 15 60 756 17 5 03 V 8 25 70 122 09 14 78 L 11 16 50 83 55 3 01 Der in der letzten Spalte als zahlenmäßiger Ver- gleichsmaßstab der Betriebe nachgewiejene durch schnittliche Reinertrag zeigt, daß dis Betriebe ihrer Güte nach in der Reihenfolge O, ö, E, L zu ordne» sind. Nach dem Grundstcuerreinertrag wurde ur sprünglich die staatliche Grundsteuer mit unge fähr 10 Prozent jährlich erhoben, diese Bc- dcucung hat der Reinertrag aber verloren, er ist heute nur noch der Verglcichsmaßstab oder die VerhaltmSzah! in dem gedachten Sinne. So wäre in Preußen die Forderung eine; VcrgleichSmaßstabcs für den landwirtschaftlich, forstwirtschaftlich und gärtnerisch genutzten Grundbesitz erfüllt, wenn der Gpundfleuerrem- ertraa nicht veraltet wäre, veraltet aus zwei Gründen. Nach dein Gesetz vom 2l. Mai 1861 durste der sür eine Liegenschaft ermittelte Grundsteuerreinertrag nicht verändert werden, er ist starr geblieben und bringt somit dis Verankernden nicht zum Ausdruck, dis in der Ertragfähigkeit der Liegenschaften durch die Entwicklung der landwirtschaftlichen Technik in bezug auf Düngung, Meliorationen u. dgl., sowie durch die Veränderungen der aUgc- meinen Verkehrs- und Absatzverhältmsse ent standen sind. Zum weiteren dürfen Aenderun- gcn in den Kulturarten keine Berücksichtigung finden. Eine Ackerparzelle, die schon vor 40 Jahren aufgeforstet ist, wird heute noch mit dem Reinertrag des Ackers und nicht mit drin der Holzung im LiegenschastLkatafter nach- gewisfen. Diese beiden Mängel machen Ken Gruiidsteuerreinertrag in sehr vielen Fällen dazu unbrauchbar, einen zutreffenden Bcr- gleichsmaßstab abzugeben, sie zu beseitigen, ist das Zml Gesetzentwurfs, Der erste der beiden Mängel soll behoben werden durch Berichtigung der für jeden landrätlichcn Kreis nach der AussührungSanwLisung zum Gesetze vom 21. Moi 1861 ausgestellten Klassifika- tionStarife entsprechend der seit der damaligen Zeit eingetrrtenen veränderten Ertragfähigkeit. Für die Feststellung dieser Veränderung sollen Ihre natürlich; Erklärung finden diese Wunderbäume darin, daß es zu allen Zeiten Bäume gegeben hat, die dank ihrem wärmen Standort an Kalkgruben, lauen Abwässern und sich selbst erhitzenden Düngerhaufen auch im Winter zum Blühen kommen. Nachdem das Christentum das Julfest und damit viele heidnische Gebräuche übernommen hatte und eS als Weihnachtsfeft weiterfsierte, entstand auS dem Suchen nach solchen blühen den Weihnachtsbäumen dis Sitte des blühen den Christzweiges oder -Lüsches in der Wohn- stätte. Sie wurden an bestimmten Tagen vor Weihnachten geschnitten und in einem Gesäß mit Wasser zur Blüte getrieben. Bom blühenden Zweig in der WeihnachtS- stube ist der Weg zur Aufrichtung und eigenen Schmückung eines grünenden Baumes nicht allzu weit. Daß man dazu immergrün« Bäume wählte, ergab sich schon aus prak- tischen Gründen. Welches unter den immer- grünen Gewächsen aber war und ist mit dem Singen und Sagen der Deutschen so eng verknüpft, ist so das Bild unvermerkter Frische wie die Tanne! Kindliche Freude Volkes an Licht und Feuer ließ dann aus dem Blütenschmuck strah lenden Lichterglanz werden und den Weih nachtsbaum damit zum Sinnbild des neu geborenen Heils. Die goldene Frucht des ewigen Lebens ward durch Adams Avsel im Paradies verloren. Durch Jesus Christus wurde sie der Menschheit wiedergsschenkt. Das ist die christlich; Beziehung für die vergoldeten Aepsel, den Urschmuck des Weihnachtsbaums, auS dem der heutige Christbaumschmuck sich entwickelt hat. Dor der Wende des fünfzehnten Jahr- bundrrts ist der Weihnachtsbaum in Deutsch- land nicht nachzuweisen. Der Wsihnachts- oaum M Scheffels „Ekkehard", dessen Hand lung ins zehnte Jahrhundert fällt, ist ein Anachronismus, wie der Ilchtgeschmückte Baum auf Schwerkgcburths, hundert Jahre nach LutherS Tod entstandenem Bild „Weihnachten in Luthers Hause". Luther kannte keinen Christbaum. Im Jahre 1507 bekämpft der berühmte Kcrnzelredner Geiler von Kaisersberg den Weihnachtsbaum als heidnischen Brauch. Das ist die älteste Kunde. In Straßburger Aufzeichnungen aus 1605 heißt es: „Aufs Weihenachten richtett man Dannenbäum zu Straßburg in den Stuben ausf. Daran hencket man roßen auß viel farbigem Papier geschnitten, Aepfel, Oblaten, Zischgolt, Zucker usw. Man Pflegt darum «in viereckent ramen (den Tannenbaumfuß!) zu machen, unkt vorn . . ." - Leider ist der Text nicht weiter zu lesen, und wir wißen deshalb nicht, ov dieser Tannen- bamn auch lichlgeschmückt war. Im Jahre 1654 eiferte Johann Konrad Dannhauer, der heiligen Schrift Doktor, Professor und Prediger am Straßburger Mün». ster, gegen den „Weynacht-Baum, oder Tannen- bauin, den man zuhause ausrichtet, denselben mit Puppen und Zucker behenget, und ihn hernach schütteln und abblümen läßt". Mit Lichtern versehene Weihicachtsbäume erwähnt — im Jahre 1737 — zuerst die Schrlst „Bon Heil, EhrisEeschsnken" des Wittenberger Dozenten der Rechte Carolus Gottfried Rißlingims aus Zittau. Johann Heinrich Jung (Jung-Stilling), gckboren am 12. September 1740 im nassaunchen Dorfe Grund, schreibt vom „heklerleuchtsien Lebensbaum mit vergoldeten Rüssen" als Küibheitserümerung. Goethe hat den Weihnachtsbaum 1774 in den ,Leiden des jungen Werther" in die deutsche Literatur eingeführt. Kennc-ngelernt hat er ihn wahrscheinlich 1765 oder 1767. Im Jahre 1789 läßt sich Schiller von der ihm heimlich verlobten Charlotte von Lengefeld einen Christbaum („grünen Baum") aufstellen. Ein Jahr später ist der Lichter baum in seinem Haus«, 1796 bei Frau von Stein. War der Weihnachtsbaum bis ums Jahr 1800 etwas Außergewöhnliches, so wird er von da ab zur selbstverständlichen Tatsache. . Auch erhält er um diese Zeit die uns heute . geläufigen Namen Weihnachtsbaum, Etzrist- baum, Lichierbaum. Größer und größer wird sein Verbreitungsgebiet Zuerst gelangt er immer in die Städte und von da auss Land. Die katholischen Länder Deutschlands haben sich nur allmählich zur Annahme des „lutheri schen" Weihnachtsbaums entschlossen. So war er im Lechrain (Bayern) noch 1855 in Stadt und Land unbekannt. In der preußischen Mark wurde früher die märkische Kiene (Sandtiefer, PinuS jilvestris), l als WsibnachtSbaum verwendet. In Branden burg und Sachsen diente auch dis Eibe (Taxus b baccata) als Christbaum. Aber ihnen fehlt das sinnig Zarte, das geheimnisvoll Ver worrene des Gezweigs, so daß Tanne unk Fichte nach dem Ausbau der Eisenbahn leichtes Spiel mit ihnen hatten. Mancherlei Verbote versuchten den Sieges- zug Kes deutschen WeihnachtsbaumS auszu- ha'lten. Zum Beispiel untersagte der „Hoch weise Nat" in Bremen, in einem Erlaß vom 14. Dezember 18t7 das Fellhailen von Nadel- holzzweigen. oder -krönen, um Gärten und Wälder zu schonen. Vergebens. Durch die Freiheitskriege war der Wcih- nachtsbaum auch im Ausland« bekannt ge worden. Nach Frankreich gelangte die Sitte besonders 1870 durch die deutschen Soldaten. Heute macht der deutsche Weihnachtsbaum Kas Christfest zur sinnigsten Feier im mensch- ichen Heim, soweit das Christentum selbst gedrungen ist.
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