Suche löschen...
Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 41.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19260000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19260000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seiten 4-6 der Nr. 73 in der falschen Reihenfolge paginiert
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 41.1926
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 8. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 3/4, 12. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 5, 15. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 6, 19. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 7, 22. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 8, 26. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 9, 29. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 10, 2. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 11, 5. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 12, 9. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 13, 12. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 14, 16. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 15, 19. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 16, 23. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 17, 26. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 18, 2. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 19, 5. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 20, 9. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 21, 12. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 22, 16. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 23, 19. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 24, 23. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 25, 25. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 26, 30. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 27, 2. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 9. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 30, 13. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 31, 16. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 32, 20. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 33, 23. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 34, 27. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 36, 4. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 37, 7. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 38, 11. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 39, 14. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 40, 18. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 41, 21. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 42, 25. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 45, 4. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 46, 8. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 47, 11. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 48, 15. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 49, 18. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 50, 22. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 51, 25. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 52, 29. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 53, 2. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 54, 6. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 55, 9. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 56, 13. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 57, 16. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 58, 20. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 59, 23. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 60, 27. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 61, 30. Juli 1926 -
- Ausgabe Nr. 62, 3. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 63, 6. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 64, 10. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 65, 13. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 66, 17. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 67, 20. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 68, 24. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 69, 27. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 70, 31. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 71, 3. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 72, 7. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 73, 10. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 74, 14. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 75, 17. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 76, 21. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 77, 24. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 78, 28. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 79, 1. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 80, 5. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 81, 8. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 82, 12. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 83, 15. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 84, 19. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 85, 22. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 86, 26. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 87, 29. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 88, 2. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 89, 5. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 90, 9. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 91, 12. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 92, 16. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 93, 19. November 1926 -
- Ausgabe Nr. 94, 23. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 95, 26. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 96, 30. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 97, 3. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 98, 7. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 99, 10. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 100, 14. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 101, 17. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 102, 21. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 103, 24. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 104, 28. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 105, 31. Dezember 1926 1
-
Band
Band 41.1926
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Pfcrdskräften angelegt ist. Bedenken bestchM darin, daß «ine Trennung von dein Betriebs- stoss für andere Zwecke als Araftlvaßen schwer ober nur mit erhöhtem Aufwand au unpro duktiven Verwaltungs- und Kontrollkosten mög lich ist. Geringere Anziehungskraft übt ein zweiter Vorschlag ans, die Bereisung zur Steuer- gcundlage zu machen. Abgesehen davon, daß die Gefahr der Steuerbinterziehung und der ungleichmäßigen Besteuerung an sich gleicher Kraftwagen, je nachdem sie vorzugsweise auf guten oder schlechten Fahrstraßen fahren, be steht, sind auch die verschiedenen Abnutzungs grads, die bei den einzelnen Reifensorten sich verschieden auswirken, und die Zusammen hänge zwischen R e i s e n b e s ch a f s e n - HSit und der durch sie hervorgeru- fenen Zerstörung der Straßen decken nach nicht genügend geklärt. Wenn eine B c st e u e r un g s s o r m el gefunden würde, die diejenigen Reisen sorten begünstigt, die nach den Er fahrungen der Straßenbautechni ker die geringste Zerstörungskraft aus übt — vielleicht in Verbindung mit dem Wagengewicht, das natür lich bei der Zerstörung der Stra ßendecke auch eine große Rolle spielt —, dann wäre einer solchen Besteuerung unzweifelhaft der Vorzug zu geben! Neben der Frage nach einer zweckmäßigen auf ihre Wirkung wohl erwogenen Besteuerung läuft dis zweite, nicht minder wichtige, rein baulich-technische der Anpassung der Straßendecken an die verstärkte Zerstörungskraft deS Autover kehrs. Nicht nur dis Straßen baut« ch- niker beschäftigen sich eingehend mit den aufgeworfenen Fragen, sondern auch der D e u t- sche Landkreistag und der Verband der preußischen Provinzen, die bei den letzteren als hauptsächlichste Träger dec Wegebaulast, sind mit ihren Studien zu einem gewissen Abschluß gekommen- Danach soll, wie auch die Studiengesellschaft für Auto mobil st raßenbau kürzlich verkün den ließ, von dem Ban besonderer Automobil fern st ratzen abgesehen werden. Höchstens kommen kürzere Um leitungsstrecken in Frage. Im übrigen soll «in Ausbau der bestehenden Landstraßen, Verbesserung mangelhafter Linienführung, ungenügender Brci-enabmejsun- gen, Kurven und Steignngsverhä t.iss« erfolgen. Das R e ich s v er k e h r s m i ni st e ri u in hat hierzu bemerkt, daß lediglich bei diesen letzt genannten Arbeiten eine größer« Anzahl unge- ierntsr Arbeiter bei Erdacbeiten und Her stellung des Unterbaues beschäftigt werden kann, wahrend die Herstellung neuzeitlicher Fahr- bahndecken im allgemeinen weniger Gelegen heit zur Beschäftigung Erwerbsloser bieten wird. Eine Frage von grundsätzlicher Be deutung ist dabei bereits entschieden, daß nämlich dis Verbesserung der Straße» nicht schematisch und nicht für die ganze Aus dehnung der einzelnen Straßenzüge epfolgen soll, sondern jeder Kilometer soll genau iu Anpassung an seine Ver kehr s b el a st u n g umgestaltet werden! Man ging hierbei zutreffend von der Erwägung aus, daß der Verkehr nicht gleichmäßig über lange Strecken läuft, sondern je nach Ver kehrsdichte, Knotenpunkte» usw. verschieden artig. Deshalb hat auch der Landlreistag bei seinem Straßsnbauprogramm den Grund satz zugrunde gelegt, die einzelnen Straßen individuell zu prüsen, wie sie aus dis billigste und wirtschaftlichste Weise dem moderns» Ver kehr angepatzt werden können. Das Mal im Siensle des deutschen Gartenbaues. Von Kunstmaler und Nsklamesachmann Fritz Miel mann, Berlin. Das in den letzten Jahren immer deut- lichsr werdende Bestreben, dem deutschen Gartenbau mit dem Mittel einer wirksamen Reklame zu dieuen, ist der natürliche Ausdruck des ErweiterungSbcdürsnnseS der interessierten Kreise. Jeder Züchter ist der Ncbsrzeugung, datz er auS seinem Betrieb bei weitem mehr herauSholen könnte, wenn er die Möglichkeit hätte, seine Aöjätzgusllen zu erweitsrn. Aber wie- — Die Reklame? — wurde lange, ihrer „zu großen Kosten"' wegen, als uudiSkutabel abgelehnt. „Reklame lostet viel Geld!" Das ist ein Irrtum! — Eine Re klame, die Geld kostet, ist schlecht! Gute, wirksam durchdachte Reklame darf kein Geld kosten, weil sie im Endeffekt nur Geld ein- bringsn muß uud kann! L-'gs sich ein jeder, der Benutzung von.Reklamemitteln für seinen Betrieb in Erwägung zog und nach Berwen- dnng solcher vielleicht damit ein Fiasko er lebt bat, ernsthaft die Frage vor, ob er Wert und Wesen der Reklame auch voll erkannt hatte. Wer als eines der wenigen Mittel znr Steigerung des Umsatzes dis Reklame benutzen will, muß sich sehr gewissenhaft mit Zweck und Art seiner Neklameabsichten beschäftigt haben. Ker wichtigste Faktor, der allzu häufig übersehen wird, besteht in der psychologischen Einstellung auf den zu werbenden Verbraucher. In diesem Sinns als wertvoll kann man Wohl alle Artikel bezeichnen, die ab und zu, in Kieser oder jener Fachzeitschrist, das Thema „Reklame" betreffend, erscheinen. Gleich, ob sie gut oder mangelhaft sind, ob sie den Kernpunkt -treffen oder in laienhafter Ver kennung des Wesens der Reklame schlechte Vorschläge machen, eines haben sie alle ge meinsam, sie bieten Anregung und zwingen zum Nachdenken! Im Januarheft 1Y26 der „Rheinischen Mo natsschrift für Obst-, Garten- und Gemüse bau" erschien ein im Zusammenhang mit meiner obigen Ausführung sehr interessanter Artikel: „Abstpropaganda" von dem Provin- zial-Obstbauinspektor Nordniann, Kreuz nach. Herr Rordma n n hatte sich anläßlich der Düsseldorfer Provinzial-Obst- und Gemüse- Ausstellung mit zwei Entwürfen an einem Plakat-Wettbewerb beteiligt. Er teilt in feinem Artikel mit, daß bis Entwürfe mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurden, und läßt dann eine Erklärung der Plakatsntwürfe folgen. - Wertvoll ist der Artikel in sofern, als er sich bemüht, die Aufmerksamkeit der Allgemein heit des deutschen Gartenbaues auf die Re klame überhaupt und das Plakat im beson deren zu lenken. Gefahrvoll dagegen werden die Ausführun gen, wenn ein unbefangener Leser glaubt, in 'deu dazugehörigen Abbildungen ein Schul beispiel guter Plakate und guter Reklame vor sich zu haben und womöglich im Vertrauen auf den Hinweis der Prämiierung der Plakate seine eigene Propaganda ähnlich zu gestalten versucht. Ehe ich auf den Artikel, wenn auch verspätet, so doch nicht zu spät, näher ein gehe, süge ick, eine kurze Erklärung des Be grifft „Plakat" ein. Das Plaküt ist ein Werbemittel. Das heißt: eL soll den uninteressierten, flüchtigen Be schauer zum Interessenten und Käufer machen; durch -einfachste, klar-sachliche und ästhetisch schöne Ausdrucksform! Ersülleu nun dis beiden, von Herrn Nörd« mapn entworfenen und offenbar auch ge Amie» der Veihmchl. Von Leo Schmidt in Münster. ,,D' Erd' grünnt und bringt rößle, der Heyland kommt vom Himmel, dss frswen sich die Engisi» und singen in den lüsften sein: O Jesulein süß!" So jingt zu Ausäng des 17. Jahrhunderts der Dichter eines der vielen WsihnachtSwiegen- lieder. Daß iu der Christnacht auch die Pflanzen welt an der Geburt des Christkindleins teil nimmt und in ihrem schönsten Schmust er scheint, lag im Volksglauben der damaligen Zeit. Adraham a Santa Clara berichtet: „Wie Gottes Sohn geboren, da haben sich sehr viele Wunderdinge zugetragen. Nachmals ist der ziemlich tiefe Schnee in selbiger Gegend augenblicklich verschwunden und erschienen die Baums mii Blüten und Blättern, die Erde aber mit den schönste» Blumen bekleidet und gleichsam geschmückt." Vom 15. Jahrhundert ab berichten ver schiedene Schriftsteller allen Ernstes von Apfel bäumen, welche in der Christnacht Blüten und Früchte trugen. Sa erzählt um 1430 Johannes Nid er folgende Sage: „Nicht weit von Nürnberg stand ein wunderbarer Baum. Im mer in der Nacht der Geburt Christi trug er blühende Aspsel von Kaumssdicke. Dann aber ist das Vaterland zwei Monate vorher und später gewöhnlich mit tiefem Schnee bedeckt, von Eis überzogen, von rauhen Winden durchwehst, und dieselben Stürme er tragen Garten und Bäume zu dieser Zeit. Durum erregte SS Staune», daß nicht vor her noch später, sondern nur in der aller heiligsten Zeit Aspsel hervvrgckommen sind. Es Pslegcn daher jährlich aus Nürenherg und den umliegenden Gegenden mehrere glaub würdige Zwts hsrbsizntommen und die Nacht zu wachen, um davon dis Wahrheit zu prüsen. Ein in allem ähnlicher Baum findet sich an einem Orte der Diözese Bamberg." Aehnlichcs berichtet am Ende des 18. Jahrhunderts von einem Avjclünum bei Würzburg der Psarrer Striegnitz. Diese Volksanschauungrn geben aber ihrem Ursprung nach sicherlich in die altgermanische Vorzeit zurück. Zur Zeit der heilige» Wintersonnenwende, in den heiligen „zwölf Nächten" zog Wodan mit feinem Sturmhüt auf dem achtbeinigen weißen Rosse Slsipnir, gefolgt von seiner Gemahlin Berchta und dem ganzen Göttsrgefolge, dem späteren wilden Heer, in den Landen umher, um den Kampf mit den Eisriefen zu beginnen. Da mußte jede Arbeit getan, Haus und Hof rein sein. Opfer wurden dem Gotte als Dank für dis eingebrachte Ernte dargebracht, Gogin wurde erfleht für die dem Boden anvertreute Saat. Aber mehr noch begab sich in diesen wunderbaren Nächten. Das unvernünftige Vieh in den Ställen begann zu sprechen, Blumen öffneten ihre Blütenkelche, Aepfsl und andere Bäume erblühten, das Wasser in Brunnen und Bach verwandelte sich in Honig und Wein, Zauber und Weissagung fand in diesen Tage» de» geeignetsten Boden. Als der Christ- bäum seinen siegreichen Einzug in den deut schen Gauen hielt, da blieb der alte Volks glaube von den blühenden Blumen bestehen, nur wurde er von dor germanischen Winter- sonnwendssier auf dis christliche Weihnacht über tragen. Biele Spuren lassen sich »Sch heute aufsindon. Es sei an den alten Brauch «r- innert; dis Obstbäume in der Christnacht mit Strohseilsn zu umwinden und sie kräftig zu schütteln, daß dis Wipfel. sich bewegen, damit sie im kommenden Jahrs reichlich tragen. Nach dem rheinischen Volksglauben werden in der Christnacht „Alle Wasser zu Wei» und alle Bäume zu RoSmarein," Am Südharz geht dis Sage, daß in der Christnacht der Schlehenbusch sein schimmern des Blütengewand angelegt, und au Solling glaubt man, daß der Hopfen aus dem tiefsten Schnee hcrrwrkomme, grüne und blühe. Am Kyffhäuser blüht dis blaus Blums des Glückes; wir sie findet, dem öfsnen sich die Schätze des Berges. Wer besonders vom Glück ge- legnet ist, der findet das alte Zauberkraut, die Alrauns. Hoch nnwr Karl !. po» Eng land wurde au jedem W-ühuachtsfeiertag dem zeichnet«« Plakate dies«, allerdings nur scheinbar einfachen Bedingungen eines werbekräftigen Plakats? — Einleitend sagt Herr Nordmann in seinem Artikel, daß dis Verbreitung wissen schaftlicher Abhandlungen über den Wert des frischen Obstes in Wort oder Schrift der Steigernng des Umsatzes nur wenig dienen kann, weil sie „immer nur einem bestimmten, vielfach schon cingewsihten Leserkreise, nament lich Fachleuten, zugänglich sind". Er erkennt dann sehr richtig weiter, datz „dies sich am ehesten erreichen läßt durch gute künstlerische Plakate". „Diese Plakate müssen kurz, aber treffend wiaderg«ben, was der Obstgcnuß für dis Volkseruährung und Volksgesundheit be deutet." Ist denn aber ein Plakat sinnfällig, aus fallend, kurz, treffend, künstlerisch und gut, wenn zu seiner „Erklärung" ein langer Fachzeitungsartikel notwendig wird? Un möglich kann ein solches „Plakat" die Auf merksamkeit eines uninteressierten flüchtigen Be schauers aus sich lenken. Man stelle sich nur vor: Ein nervöser, abgehetzter Geschäftsreisen der, also gerade ein Mensch, dem der Genuß von sruchem Obst sehr dienlich wäre, begegnet in Bähnhösen, Wartesälen, Bürgermeistereien usw. einem solchen Plakat; er wird, wenn er eS sieht, entsetzt fliehen, weil er weder Zeit, Ruhe noch Lust hat, diese „Abhandlung" durch zulesen, zu dem er in den - seltensten Fällen, dir so notwendige. „Erklärung" bei sich haben wird! Daß disjss wirklich notwendig ist, gibt Herr Nordmann selbst zu, indem er eines seiner Plakate „belehrender Natur, sür den Schulgebrauch" deu Kindern täglich vor -lugen sichren möchte, wobei „dis Lehrer, noch die nötige» Erklärungen dazu geben müßten". Herr Nordmann behaustet von seiner Arbeit: „Ein wirksameres Plakat dürfte es somit kann: sür diese Zwecke geben". Es ist gut, wenn man sein eigenes Licht nicht allzusehr unter den Schchfcl stellt! Gott sei Dank, es gibt noch wirksamer« Aus drucksformen dss Plakats. ES ist ganz un nötig uud falsch zu glauben, es könnte dem „Leser" Kes Plakats mit nicht genug Worten der „Bsweissührung" die Vorzüglichkeit der propagierten Ware „erklärt", werden. Ein Plakat ist kein Roman, cs soll nicht „ge lesen" werden, es soll gesehen werden! Es muß so klar, einfach und übersichtlich sein, daß der eiligste, ja sogar oberflächlichste Passant den Zweck des Plakats im Augenblick in sich ausnimmt und erfaßt. Ein gutes Plakat gibt im Gegenteil sem zu Werbenden Gelegenheit, das nur flüchtig Erschaute und zunächst nur im Unterbewusstsein Erfasste später zu verarbeiten. Sieht er ein solch scheinbar anspruchloses Plakat des öfteren, so prägt sich ihm, be sonders wenn es formal schon gestaltet ist, dessen „Motiv" und Gesamteindruck ein und damit ist der „uninteressierte Beschauer" zum interessierten geworben. Er wird sich, will er einen Gegenstand kaufen, wie auf dem Plakat propagiert war, fast unbewusst soforr diests Plakates erinnern und wird, vorausge setzt die Ware entspricht der Qualität des Plakates, -um Käufer. Das gute Plakat kann sogar durch seine ansprechende Gestaltung direkt zum Kaufe» anregen. Aber nicht durch noch so viels schöne Worte wird man den Nervösen oder den Gelangweilten zum Inter essenten masten, weil er nämlich de» Text gar nicht liest! Herr Nordmann sagt aus seinen Plakaten ganz schön: „Jeder Deutsch« eis« deutsches Obst". Warum nicht bündiger: „Eßt deutsches Obst". Mit diesen drei Worten hätte ar mehr zum Ausdruck gebracht, als mit seinen Ab handlungen und allzu „deutlichen" Hinweisen. Es gibt ein« wirksamer« Form! Ich er inner« z. B. an da» „M" der Zigarettenfabrik Manoli. Würde nur dies«» „R" auf «ine» Plakat gezeigt ohne Text, ohne Abbildung einer Zigarette, so löst es doch, oder gerade deshalb, in jedem Beschauer di« Jdeenver- bindung: „Manoli-Zigarettsn" aus. Hier komme ich aus den wichtigen Faktor, der durchdacht psychologischen Einstellung auf Ken Verbraucher, zurück. Der Beschauer will zwanglos-unbe wußt angeregt sein. Es ist ihm lästig, wenn mau ihm aufdringlich zuruft: „Nur diese Ware darfst Ku Kaufen, denn . . . ." (folgt Roman). Herrn NorH/nann glaube ich gern, daß er den Text seiner Plakate sogar schon häufiger durchgslesen hat, aHer so ein liebevoller: Be trachter ist der Passant selten. Eins dex Plakate sollen „die Kinder täglich vor Augen haben". Die armen. Vielleicht kommt ein kluger Er klärer. nein, wollte sagen Lehrer, auf d«n Gedanken und laßt, ^urz unj> bündig, die einhundectsechSuNddreißig ^orte des Plakates auswendig lernen, damit sie ^ruch gut „in das Gedächtnis eingehämmert wehtzen". Für unsere deutsche Jugend ist drr deutsche Obstbamy das schönste Plakat! Das Einfachste ist das/schwerste! Krastvoll, klar und bündig sei dein Plakat! .„Eßt deutsches Obst!" Jedem, der dies liest, werden die drei Worte, und je häufiger er sic liest, um so mehr, zum Begriff, der eine ganze Reihe von Jdeenverbindungen auslöst. Er weckt Gedanken an Gesundheit, Geld, Politik und Staat, an die kranke Tante, der man Löst mitbring.cn sollte, an di« gesundlMstrotzendeu Kinder zu Haus, weil sie nur deutsches Obst zu essen bekommen. Der Gedankcnlo'e wird aufgerüttelt. Der Patriot wird sich arger» über die „propagierte Selbstverständlichkeit" und wird deutsches Obst essen! D«r Zehnmalweise, der auSlänkifcheS Obst für besser hält (warum weiß er wayrschcinlich selbst nicht), wird sich an die Brust schlagen — odcr an de» Kohs mrd wird sich wirklich einmal fragen: „Ja, warum esse ich kein deutsches Obst?" — Er wird angeregt zu denken und das genügt, denn bestimmt würde der weiteren Text nicht lese». „Eßt deutsches Obst!"— Ein Beispiel der Anwendung dieser bündigen Mahnung ist, unter Verbindung mit einfachster, appetitlicher Dar stellung von Obst, als Plakat Vorhand««. Der Reichsverband des deutschen Gartenbaues e^B., der sich übrigens auch mit guten anderem Werbemitteln hervortut, ist der Heraus geber dieses von Jupp Wiertz entwor fenen Plakates. Der Entwurf zeigt auf weißem Grund, ein wuchtig komponiertes Obst-Stilleben mit Obstschüssel, naturali stisch und lebendig gezeichnet. Darunter, in leicht lesbarer Schrift: „Eßt deutsches Obst". Plakate solcher Fassung werden stets ihren Zweck erfüllen, weil sie übersichtlich und leicht jabbar sind. Jeder Gehetzte, nur an seins „beispiellos wertvolle" Zeit denkende, dessen „unerbört gewaltigen" Geschäft« ihm kaum Zeit zum Atemholen lasse», hat doch immer noch eine Sekunde übrig, mit einem Blick eure solche Werbung in sich auszunehmsn. Unbewußt, nach der dritten oder vierten Begegnung mtt dem Plakat vielleicht erst, wird der Gedanke „Deutsches Obst" auftaüchen, und kauft er daN», wird ihm daS so ansprechende Plakat Siü- fallsu. War die Ware gut, wird er sich, wenn er nun das Plakat wieder zu Gesicht bekommt, Ker Qualität der Ware sofort erinnern. Ein Käufer ist geworben! Wenn der deutsche Gartenbau das Plakat und dis Reklame überhaupt in seinen Dienst stellen will, dann nur in würdigster Form. Kultur in drr Werbung, Kultur im Erzeugnis sagt sich drr Käu-er. Kraftvoll, klar und bündig sei dein Plakat! König und der Königin in feierlicher Pro zession ein Zweig von dem berühmte» Weißdorn von Glastonburg als Gabe überreicht, der beim Volkr iu dem Rufe stand, in der Weih nacht auSzuschlagen und. am Christtag über und über zu blühen. In Tirol wird an einem Donnerstag drei Wochen vor Weih nachten um einen Kirschbaum unge.'osckter Kalk eingsgraben. Dit sich entwickelnde Wärme soll ihn bis Weihnachten zmn Blühen bringen. Im Schlosspark »u Vöslau bei Wien, dessen Boden von den Abflüssen von Thermen durch- riesslt wird, kann man im Winter unter der Eis- und Schneekrüste der Wissen blühende Veilchen und Schlüsselblumen beobachten. Auch die Wärmeentwicklung von Düngerhaufen kann Wundertriebe zeitigen. Da dis erwähnten Acpfel- und Airichbäums sich ganz ausschließlich in der Nähe von Klostergcbäuden, Abteien usw. befanden, so ist die Vermutung nicht von der Hand zu weisen, daß irgendwelche physi kalischen Urfächen jene außerordentlichen Er scheinungen hervorgetufsn hab«», und das; da, wo sie versagten, frommer Eiser nach geholfen hat. DaS Wunder ist des Glaubens liebstes Kind. Eine alte Sitte, dis mit der Blüte der Bäum« in der Christnacht in Zusammenhang steht, hat sich biS heut« noch erhalten. Am Barbaratage (4. Dezember) schneidet man Zweige von Obstbäumen und frühblühenken Gehölzen und bringt sie in Wasser in drn geheizte» Wohnraum, um zu Weihnachten Blü- bendeS in seinem Heim zu haben. Friedrich Wilhelm Grimme, der Dichter des Sauer- landcs, erzählt in seine» „Memoiren eines Dorsjungen", von solchen Barüarazweiasu, die genau zum feierlichen Gloria des Weihnachts- Hochamtes --- und zugleich zur Stunde seiner eigenen Geburt ausblühtsn. Bei festlichen Gelegenheiten streute man auf dem Land« geschnittenes Tannengrün aui Kis sauber gefegte Diele. Von ha bis zum Bekleiden, Bestecken kahler Wände mit grünen Zweigen ist nur ein Schritt. Linna berichte« chon seiner Reise nach Gothland !74l: Die Leute batten eine artige Manier, ihre Wände mit Taruszweigcn von dem Fußboden au bis in die Höhe zu bedecken, welche mit diese» weichen Nadeln aufs schönste tapeziert waren." In England wird da? Haus mit Zweigen der Stechvalme (Ilex), mit fruchttragsnken Zweige» Kes EseüS unk Nadelhölzern geschmückt; in der Mitte der Halle hängt ein Bu>'ch der Mistel. Dieses alte, nach Standort »ad Art des Wuchses die Menschheit gleich gch-imuiSrog anmutende GcwächS, das beim Julfest der alten Germanen nie fehlen durfte, von dem Plinius berichtet: „Die Priester der Kelten, die Druiden, kennen nichts Heiligeres als die Mistel und den Baum, auf dem sie wächst", hat in England eine gar liebliche Bedeutung gewonnen, die am anschaulichsten auS einer Stelle in Charles Dickens „Pickwickicr" hervorgebt: „Mitten in dieser allgemeinen Kcn'u'wn mtzts Herr Pickwick mit alle- Galanteris dis alte Dams hei der Hand, führte sie unter den mystischen Zweig und küßte sie mit der ver bindlichsten Höflichkeit und dem feinsten An stand. Die alte Dams ließ es sich mtt aller einer so wichtigen und . ernsten Feierlichkeit angemessenen Würde gefallen; allein die. siin- geren Damen, die von abergläubischer Ehr furcht von dem alte» Brauch weviger durch drungen waren oder der Meinung fein mochten, daß der Wert eines Kusses nicht wenig erhöbt würde, wenn es einige Müh« kostete, ihn zu erlangen, schrieen und sträubten sich, liefen in die Winkel, drohten und schalten und taten alle? Mögliche, dem Küssen zu entgehen, aus genommen, daß sie sich nickt aus der Küche entfernten — bis endlich einige minder eifrig« Herren anf dem Punkt waren, abzulajsen. Nunmehr erachteten es die Damen für vsr- zeblich, noch länger zu widerstreben und ließen üch samt und sonders küssen . . . Herr Pick- w i ck stand unter dem Mistelzweig und blickte äußerst vergnügt umher, als die junge Dame mit den schwarzen Augen nach einigem Ge- üüster mit ihren jungen Gespielinnen plötzlich auf ihn juschoß, den Arm um seinen Nacke» 'cklang und ihn zärtlich aus die linke Wange küßt«; und ehe Herr Pickwick nur recht I wußte, was mit ihm verging, war er von allen umringt und wurde von allen geküßt. (Schluß solgt.)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)