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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 41.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19260000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19260000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seiten 4-6 der Nr. 73 in der falschen Reihenfolge paginiert
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 41.1926
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 8. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 3/4, 12. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 5, 15. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 6, 19. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 7, 22. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 8, 26. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 9, 29. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 10, 2. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 11, 5. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 12, 9. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 13, 12. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 14, 16. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 15, 19. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 16, 23. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 17, 26. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 18, 2. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 19, 5. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 20, 9. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 21, 12. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 22, 16. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 23, 19. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 24, 23. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 25, 25. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 26, 30. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 27, 2. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 9. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 30, 13. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 31, 16. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 32, 20. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 33, 23. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 34, 27. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 36, 4. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 37, 7. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 38, 11. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 39, 14. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 40, 18. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 41, 21. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 42, 25. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 45, 4. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 46, 8. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 47, 11. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 48, 15. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 49, 18. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 50, 22. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 51, 25. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 52, 29. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 53, 2. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 54, 6. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 55, 9. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 56, 13. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 57, 16. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 58, 20. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 59, 23. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 60, 27. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 61, 30. Juli 1926 -
- Ausgabe Nr. 62, 3. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 63, 6. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 64, 10. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 65, 13. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 66, 17. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 67, 20. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 68, 24. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 69, 27. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 70, 31. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 71, 3. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 72, 7. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 73, 10. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 74, 14. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 75, 17. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 76, 21. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 77, 24. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 78, 28. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 79, 1. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 80, 5. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 81, 8. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 82, 12. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 83, 15. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 84, 19. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 85, 22. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 86, 26. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 87, 29. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 88, 2. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 89, 5. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 90, 9. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 91, 12. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 92, 16. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 93, 19. November 1926 -
- Ausgabe Nr. 94, 23. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 95, 26. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 96, 30. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 97, 3. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 98, 7. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 99, 10. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 100, 14. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 101, 17. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 102, 21. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 103, 24. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 104, 28. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 105, 31. Dezember 1926 1
-
Band
Band 41.1926
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Die Gartenbauwirts cho ft Nr. SS. 7.12.1926 Bilanz nicht ausschließt, baß bei der späteren Buchprüfung „neue Tatsachen" festgestellt »er den, die eine höhere Steuerfestsetzung recht fertigen. CS wird vielmehr grundsätzlich nach- gewiesen werden müssen, daß gerade die be treffend« Tatsache schon dem Finanzbeamten mitgeteilt war. Ist z. B. die Bewertung der Waren bereit» besprochen, so wird vom Finanz amt nicht gsltcndgemacht werden können, daß es nachträglich zu einer anderen Ans- fassung gekommen sei. Ausdrücklich hat der Reichsfiuanzhof in einem Urteil vom 15. Sep tember 1922 (ll 880/32 b. Mr.) entschie den, daß eine bloß abweichende Schätzung keine neue Tatsache und kein neues Beweis mittel ist. Lkganlsakon der Mell. Zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Bon Dr. jur. Paulheinz Diedrich in Berlin. Mitglied der Geschäftsführung industrieller Verbände. Im Rahmen der Wirtschaft-- und Sozial politik von Staat und Wirtschaft des In- und Auslandes ist in der letzten Zeit kein Problem sooft erörtert worden und in der jüngsten Vergangenheit bat in Deutschland leine Frage des staatlichen und wirtschaftlichen Geschehens derartig im Mittelpunkt der Erwägungen ge standen, wie die Frage der Arbeitslosigkeit und die Mittel ihrer Bekämpfung. Die Gesamt ziffer der Erwerbslosen in den Industrie staaten der Welt dürften etwa 8—10 Millionen betragen, ihre ungefähre Zahl wird sich nie genau erfassen lassen. Im Durchschnitt ent ¬ fallen etwa z. B. auf Deutschland .... 2990000 England 1300000 Italien ....... 120000 Rußland ....... 1000000 Polen ........ SOI 000 Oesterreich ...... 150 000 Tschechoslowakei .... 130 000 Frankreich (nicht erledigte Stellengesuche) .... 12000 (im Wochendurchfchnitt) Ungarn 80 000 Schweiz ....... 11000 Berelnigte Staaten von Amerika 120 000 In Deutschland hat die Zahl der Arbeits gesuche auf je 100 offene Stellen im Monats durchschnitt deS ersten Halbjahres betragen männlich weiblich 1S13 174 94 1920 177 100 1921 227 138 1922 ...... 137 94 1923 ...... 301 185 1924 518 195 1925 272 146 1926 628 437 Die wirkliche Arbeitslosigkeit ist weit größer als die sichtbare, und es ist zweifellos anzu nehmen, daß in der Gegenwart nicht nur in Deutschland, sondern in Europa überhaupt wesentlich mehr Arbeitskräfte als in der Vor kriegszeit vorhanden sind. Arbeitslos sind: s) jene Gruppen von Menschen, die beim Heere standen und in der Rüstungsindustrie beschäftigt waren; b) die weiblichen Arbeitskräfte, die während des Krieges in die Wirtschaft eingedrun gen sind und sodann nicht in den urfprüng- > lichen Aufgabenkreis zurückgeführt werden konnten; c) die aus dem Produktionsprozeß aus Spar samkeitsgründen ausgeschalteten Arbeits kräfte; ck) die Jugendlichen, die zunächst als Ersatz eingestellt waren, infolge der Verschiebung innerhalb der Lagerung der Wirtschafts zweige sowie durch schlechten Geschäftsgang wieder entlassen werden mußten; s) die insbesondere in der letzten Zeit durch das Fortschreiten der Neuorganisation der Wirtschaft, der Nationalisierung bisher frei gewordenen und noch frei werdenden Arbeitskräfte. Hinter diesen sichtbaren Erwerbslosen steht die ungeheuere Zahl derjenigen, welche die unsichtbare Arbeitslosigkeit trifft, die sich dar stellt als Kurzarbeit, gestreckte Arbeit, ver schämte Erwerbslosigkeit. Der tatsächliche Be stand an Arbeitslosen ist wesentlich größer als ausgewiesen wird und dürfte für Deutschland auf 3 Millionen verfügbarer und unbeschäftig ter Arbeitskräfte zu schätzen sein. Die obigen Darlegungen dokumentieren zur Genüge, daß einerseits Deutschland von allen Industriestaaten der Welt dis größte Zahl Nichlerwerbstätiger aufzuweisen hat und ande rerseits das betrübendste Zeichen dieses Jahr hunderts, daß anstatt der Zulunftsfrage: Wo her die Arbeitskräfte? insbesondere in Deutsch land und Europa der Ruf erschallen mutz: Helft den Arbeitslosen! „Schafft Arbeit und Kaufkraft" — dieser Schrei der Millionen heere der Arbeitslosen kennzeichnet das wichtig ste Problem der Gegenwart und nahen Zukunft, das sich in allen Staaten mehr und mehr zur Lebensfrage verdichtet für die unmittel baren Opfer der veränderten Wirtschaftöftruktur, die ihr Brot nicht mehr finden, und für die Staaten und Wirtschaften selbst als Träger der Veiantwortung für die Wirtschafts- und sozialpolitische Entwicklung. Trotz aller bis herigen Bestrebungen und Maßnahmen hin sichtlich des Arbeitslosenproblems, muß der jenige, dem das Mitgefühl für die Millionen ohne Existenz, der Blick für die Gefahr, die durch das Vorhandensein von Arbeitslosen heeren für den einzelnen und die Gesamtheit, füx Staat und Wirtschaft, für Deutschland, Europa und die Welt besteht, noch nicht ver loren gegangen ist, feststellen, daß die Lösung des Grundproblems: die Verminderung der Erwerbslosigkeit über den Rahmen der Arbeits reserven hinaus, nicht dadurch herbeigeführt werden kann; sie sind in ihrer Gesamtheit nur als Notmaßnahmen zu werten, sie werden aber nicht dis Befreiung von dem Druck der Arbeits losigkeit bringen, der insbesondere ganz Europa belastet und auch in den kommenden Jahr zehnten bei der derzeitigen Wirtschaftsverfassung und der weiteren Entwicklung von Industrie und Technik belasten muß. Die Zahl der Erwerbstätigen ist weit über das Bedürfnis hinausgewachsen, das eine rationalisierte Wirt schaft bei dem gegenwärtigen und auch für die nächste Zukunft zu erwartenden Absatz möglichkeiten in Rechnung stellen kann; tue wirtschaftliche Entwicklung in der ganzen Welt, welche durch die wirtschaftliche Neuorganisa tion, den Zug zur Rationalisierung, dis Schaf fung eigener Produktionsstätten in den ver schiedenen Ländern usw. gekennzeichnet wird, wird nicht dazu führen, daß sie dadurch ohne Zweifel in absehbarer Zeit eintretende Ver breiterung des WirtschaftSapPacateS und des Verbrauches die Millionen vorhandener und verfügbarer Arbeitskräfte aufsaugen kann. Auch darf nicht außer acht gelassen werben, daß — falls dis Industrialisierung der Welt im bis herigen Tempo ungehemmt fortschreitet, die Weltwirtschaft eines Tages vor demselben Pro blem der industriellen Neberproduktion wie jetzt Europa steht. Die Lösung des Arbeitslosen problems kann nicht durch die Maßnahmen der einzelnen Wirtschaft, des einzelnen Staates bewirkt werden, sondern nur durch Zusammen arbeit von Staat und Wirtschaft, durch Ver einigung der Staaten und Wirtschaften Europas und der Welt zur systematischen Belämp'ung der Erwerbslosigkeit und Durchführung entsprechen der Maßnahmen im Wege der Organisation der Arbeit. Die Gegenwart steht im Zeichen der Wirtschaft, und insbesondere auf dem euro päischen Kontinent lassen sich die ersten Er- fchsinungin dieser neuen Wirtschaftsorganisation feststellen: Rationalisierung, Konzentration, Zu sammenschlüsse, internationale Gemeinschaften usw. Wenn sich auch in gewisser Beziehung eine Organisation der Arbeit in sich schließt und auch in ihren Auswirkungen zur Folge haben wird, so sollten Staat und Wirtschaft im Hin blick darauf, daß der Schrei der in der Gegen wart lebenden Millionen nach Arbeit nicht wir kungslos vsrballt und in seinen Wirkungen für Staat und Wirtschaft der Zukunft von außer ordentlicher Bedeutung sein kann, unverzüglich eine Organisation der Arbeit in Angriff nehmen, die aber nur bann durchzuführen ist, wenn die Glieder des Staates selbst, Staat und Wirtschaft, Arbeitgeber und Arbeit nehmer, In- und Ausland in dieser Beziehung den Plan auf die engste Zusammenarbeit ab- stellen und jede Möglichkeit der Neben- und Gegeneinanderarbeit von vornherein ausgeschaltet wird. Rebencinanderarbeit kann und darf nur in bezug auf die gemeinsamen Berührungs punkte von Staat unk Wirtschaft in der Organisierung der Arbeit und von Organisa tion der Wirtschaft und Organisation der Arbeit in Betracht kommen. In den Parlamenten und WirtschastSkreisen Deutschlands und Europas werden Maßnahmen belmndelt, um die Katastrophe der Arbeits losigkeit zum Stillstand zu bringen, zu bannen oder wenigstens zu mildern: Arbeitslosenunter stützung, produktive Erwerbslosenfürsorge, Stei gerung des Exports usw. Aber die systematisch« strategische Behandlung des größten und wichtig sten Problems durch Organisation der Arbeit ist bisher nicht in den Vordergrund getreten, obwohl sie für die Lösung der brennenden Frage entscheidend ist. Für die Bedrohung durch Epidemien sind anSgegrbeitete Abwchrmaßregel« vorhanden, für die Bekämpfung von Bränden stehen Feuerspritzen bereit, für den Schutz ge gen Ueberschwemmungen sind Dämme ange legt, für Erscheinungen aber wie die Arbeits losigkeit, dis nicht von hcnte bis morgen plötz lich da sind, sondern sich vorher ankündigen, schneller oder langsamer nach den ersten be drohlichen Anzeichen und alsdann an vev- heerendsr Kraft nnd Furchtbarkeit Naturereig nissen gleichzufetzen sind und die an zerrütten der Wirkung für Staat und Wirtschaft noch weit übertreffen, für solches Unheil ist die Menschle t nicht gewavpnst. ,J't das unabänder liche, unerbittliche Notwendigkeit? Staat und Wirtschaft müssen alle Glieder der modernen Gesellschaft und zwar nicht um dieser, sondern um ihretwillen davor bewahren, daß sie zumindest nicht dem förderlichen und geistigen Siechtum verfallen. Verkehr, Post und Steuer sind organisiert; die Arbeit sollte sich nicht organisieren lassen? Nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa und der Welt sollte man sich darüber klar sein, daß ein Generalstab der Arbeit erforderlich ist, um die Gefahren und Katastrophen, welche die Arbeits losigkeit in sich birgt, zn vermeiden, je einen solchen Generalstab, der die nötigen Maßregeln durchdenkt und vorbereitet, um diejenigen Glie der der Gesellschaft, die zur Untätigkeit und Richtausnutzung ihrer Arbeitskräfte verurteilt sind, wenn nicht Arbeit zu geben, so zumindest eine menschenwürdige Existenz zu sichern, um einen Ausgleich zwischen Arbeitenden und Ar beitslosen Hsrheizuführen, um Arbeit und Er werbsmöglichkeiten im großen Rahmen festzu stellen und zu schaffen. Das konkrete Ziel und der Zweck der.Organisation der Arbeit läßt sich im Nahmen eines Zeitungsartikels nur kürz umreißen; eS besteht darin, das Problem der Arbeitslosigkeit systematisch im Wegs natio naler und internationaler Zusammenarbeit durch Auswertung der bestehenden Möglichkeiten zur Arbeitslosigkeitsbekämpfung, Feststellung neuer Maßnahmen usw. zu behandeln. Ob die Organisation der Arbeit in der richtigen Weise durchgeführt, «inen dauernden Ausgleich herbei- zu'ühren vermag, kann erst die Erfahrung zeigen; selbst wenn sie lediglich als vorbeugende und vorsorgende Institution zu bewerten ist, so wird sie sicherlich aber dazu dienen, ab schwächend zu wirken und dadurch zu einer Herabminderung der Daseinsmisere für Hundert tansendsund Millionen zu fübren, was wiederum nicht allein für die Arbeitslosen selbst, sondern vor allem für Staat und Wirtschaft wie übersandt für di« Gesellschaft die Befreiung von einem ungeheueren Druck bedeutet. Grund legende und entscheidende Voraussetzung für die Organisation der Arbeit ist aber die Ab kehr von jener Einstellung, welch« die einzelne Volkswirtschaft und den einzelnen Staat, den einzelnen Betrieb innerhalb derselben und den einzelnen Menschen nicht in seiner Verbunden heit mit der Gesamtheit, sondern isoliert von dieser betrachtet und daher den von der Ge samtheit zu verfolgenden Zielen nicht Rech nung tragt. Die Frage der Arbeitslosigkeit, Ein Ausflug In die Vergangen heit der GartenUlerawr. Von Dr. Zander in Berlin-Schöneberg. (Fortsetzung und Schluß.) XXXI- Stramonia seu Datura, auf Deutsch Dornaepsfcl / die Holländer heißen eS Dotter. Cs gicbet derselben Datura oder Stramonia unterschiedener Arthen / eine mit weißen / andere mit gelben / item mit gefüllten und ungefüllten Blumen / der Saamen ist bey denen Holländern / sowohl in Indien / .als denen Niederlanden eine verbothene Waare / maßen die Bierbrauer ihr schwaches Bier mit kräfftig machen / desgleichen thun auch die Branteweinbrenner / wenn sie aber der Sache ein wenig zu viel thun / mochets den Menschen so hiervon trincket / auff eine Zeit Sinn loß / oder schwächet den Verstand / daß ihm mancher wunderseltsame und fast lächerliche Dinge ein bildet / nachdeme die Humores incliui- ren / als zum Exempel / daß einer ein großer Herr König oder Fürst ssy / ein ander / daß er im Wasser dahero schwimmen will / wenn er auch schon in einem Bette lieget oder in der Stuben ist / ein ander hat andere närri sche Phantasien. Einig« mißbrauchen dieses Datura umb die Gunst eines Frauenzimmers zu erzwingen / welches wohl bey manchen in diesen schweren Seculo keine Noth erfor dert / doch als man ein wenig warme Milch trincket / gehets bald wieder über / sonsten ist es in 4. Grad kalter Natur / beraubst des Menschen Sinne und Verstand / bevor das Fühlen / weil es einen starken Schlaf er wecket / verblendet das Gesicht / machet das Haupt dußiich / daß er trunken wird / also daß er ihm wie ein geborener Narre mit zuppen an seinen eignen Kleidern und Gliedern / gleich einem indianischen Affen / so man ihm von Urtica Jndica auf seine Klanen streuet / lächerliche Geberdsn machet. Weil ich itzt der Urtica Jndica gsdencks / muß ich dem Liebhaber seine lächerliche Arth Hierbey fügen. XXXII. Urtica Jndica, oder auf Malley- isch Sedan Pottor, Tenffels-Bohnsn / auf Latein Latris. Diese Arth Urtica oder Resseln wachsen nicht wie die unsern in Europa, sondern an einer langen Ranck« / wie ein Bohnen-Ge wächse / die Bäume aufflaufende / wachsen auff Java Major und andern Indianischen Eylanden mehr / ihre Blüthen sind Purpur, braunig / wie Erbs-Blüthen / desgleichen auch ihrs Schoten / wenn sie ihre Maturität erreichet / sitzen auff selben kleine roths kurtze Härlein / gleich ausf denen Hanputten-Steinen, welche unvergleichlich brennen / sonderlich wenn sie einem ausf die blose Haut zum Possen partieret werden / wie denn ihr Nutzen zu anders nichts dien'ichen / als dergleichen Knrtz- weue mit an zu stellen / bevorab einem zehn- mal klugen Frauenzimmer / welche wegen Super Klugheit die Flöh husten höret / und daS Graß wachsen siehst / diese kann man nach gesetzter maßen betrügen / man streuet ein wenig von diesen rothsn HSrgen auff eines Kruges Henckel / wo man ranß trincket / so aber keine Occasion zu trincken gebe / muß man ein wenig verwahret in sichern Briefs heraus briugen / und in naher GegeMvart der leben Jungfer öffnen / denselben lesen / und in wehrenden lesen eins husten / so balden be- kommt die kluge Ama rille etwas darvon an die nackte Brust / oder in den Muff oder Handschuch was gestreuet / da wird sie Augen blicklich die Gucca Gloriosa davon be kommen / und sich dermaßen selbsten kützeln / daß sie vor Freude tantzen und springen wird / ärger als di« Indianischen Affen / wie obge- dacht / oder / wenn sie sich ungefähr mit ihren nackten Podex dreinsetzen / oder dies« Bohnen angreiffen / ein ollermaßen lächerliches Possenspiel machen / desgleichen stellen sich auff Java dis zweybeinigten Affen die Javaner kn / als anff ihre nackte Haut / der Wind diese Bohnen ihre Härlein abewehet / die Holländer heißen es insgemein Mägde-Kraut oder Jungfer - Curagie. Nun zu dem erwähnten ästhetischen Moment in der GartenkuuL bzw. Blumenliebhaber«. Die Form der alten Gärten ist meist hinlänglich bekannt aus Abbildungen und Gemälden. Aber was schrieb man damals über die Pflanzen? — ES machten sich eine Reihe Einflüsse auf die Literatur geltend, die man erst allmählich er kennt, wenn man sich mehr hinein vertieft. Es bestand ja um die Wende des 18. Jahrhunderts ein starker Zug zur orientalischen Literatur (Goethe, West-östlicher Divan, Uebernahme der Fabeln aus dem Pantschatantra, später Boden- stedtS Mirza Shasfy und Hafislieder usw.). Dies machte sich besonders in der Blumen- literatur geltend, die seit der Einführung persi- scher und arabischer Blumen durch Busbecg und andere (im 16. Jahrhundert) sich langsam mit der entsprechenden fremden Literatur zu beschäfti gen begann. Als dann die Blumensprache aus dem Arabischen übersetzt und gar auf mittel europäische Verhältnisse zugeschnitten wurde, als Werke erschienen wie „Die Botanik der vor deren Lösung die Gegenwart und nächste Zukunft gestellt ist, ist diktiert durch eine volks- und volkswirtschaftliche Entwicklung; die Er kenntnis der Verbundenheit von Staat und Wirtschaft, d«r wirtschaftlichen Verbundenheit der europäischen Wirtschaften, der innigen Ver flechtung der Weltwirtschaft ist die Grundlage, an die Konsolidierung der Verhältnisse durch die Organisation der Arbeit heranzugehen und das Problem der Arbeitslosigkeit im Innern der einzelnen Staaten und Wirtschaften und zueinander zu lösen, was sonst durch große Katastrophen erzwungen wird. Relchswlrtschaftsral. In dem Gesetzentwurf über den endgültigen R.W.R. kann man T N. SSO ein« Fundierung des jetzigen in der Praxis bewährten Zu standes erblicken. Der R-W R- sei bestimmt, die Verbindung des grünen TifcheS mit dem praktischen Leben herbeizuführen. Der end gültige Gesetzentwurf bewege sich tm allge meinen im Rahmen des ursprünglichen Re- fexentenentwurfs; Einzelheiten, dis seinerzeit scharf kritisiert wurden, seien beseitigt wor den. Man werde deshalb erwarten können, daß der vorliegende Entwurf gut ausgenommen werde. Nach D. A. Z. 351 schasst das neue Gesetz keineswegs eine grundlegende Aenderung des bestehenden Zustandes. Immerhin sei zu er- waxten, daß auf der Grundlage der neuen Ver öffentlichung eine interefsante Diskussion ein setzen werde. Nach B-B Z. SSO wird man sich mit der Zielsetzung des Enwurfs im allge meinen einverstanden erklären kömren. Seins wertvollste Bestimmung sei die Beschränkung der Witgliederzahl, ein bedeutender Fortschritt sei ferner die Hinzuziehung von nichtständigen Mitgliedern, eine weitere Verbesserung sei die bereits praktisch bestehende Verlegung der eigentlichen Arbeiten in die Ausschüsse. Grund sätzliche Bedenken gegen die Neuregelung be ständen insofern, als für die eigentliche Wirt schaft nur 41 Sitze vorhanden seien. Wenn die Regierung die Auffassung vertrete, daß bei der Vorbereitung von Gesetzentwürfen die An hörung von Sachverständigen den einzelnen Ressortarbeiter dazu verleiten könnte, den In teressen befreundeter Wirtschaftsverbände zu ein seitig zu folgen, und daß daher ein Interessen ausgleich der wirtschaftlichen Verbände in einem neutralen Gremium erforderlich fei, so werde man auch im Einzelfoll z. B. die Beteiligten zusammenrusen können, ohne dafür «in be sonderes großes Organ zu schaffen, in hem den politischen Einflüssen ein großer Spiel raum gewährt werde. — Nach D-T. Z.SSO bringt die Regierung mit dem Entwurf zum Ausdruck, daß sie sich den Standpunkt der Kritiker, die die begutachtende Unterstützung dec Reichsregierung bei der Vorbereitung wirt- schaftS- und sozialpolitischer Vorlagen auf die bereits bestehenden halböffentlichen oder freien Organisation der Wirtschaft beschränken wollen, nicht zu eigen macht, sondern an den Bestimmungen deS Art. 165 der Rsichsver- fassung festhält. Nach dem Blatte ist das offen kundige und ganz gewaltige Ucbergewicht städtischer Interessen im R. W.N. auch durch den neuen Entwurf wenig oder gar nicht beein trächtigt worden. — B. T. SS7 bezweifelt, ob es möglich sein wird, auf dem Wege, den R.W.R. auf die besonderen Funktionen eines Gutachterorgans und eines Organs des wirt schaftlichen Kompromisses zu beschränken, zu einem befriedigenden Resultat zu gelangen. Wenn der R.W.R. auch gewiß im einzelne« nützliche Arbeit leisten könnte, so bedeutet er doch im ganzen eine kostspielige Komplizierung der Gesetzgebung. — Nach Aufhäuser in Vorw. SS6 ist die staatsrechtliche Stellung desR.W.R. in der Vorlage zu eng umgrenzt. Seine Selbständigkeit und Bewegungsfreiheit ent spreche noch nicht den Bedürfnissen einer Gut- achterkörperschaft, die berufen sein solle, auf das wirtschaftliche und soziale Werde« i« Deutschland Einfluß zu nevmen. Auch jetzt noch werde die Parität zwischen der Arbeitgeber- und der Arbsitnehmerabtsilung zugunsten der letztere« beeinträchtigt, indem die Abteilung III überwiegend llnternehmervertreter in sich Geschichte und Literatur" von Frau von GcnliS, übersetzt von Stang (1817), da war soviel Material und Anregung gegeben, daß alle Zeitungen in der ersten Halst« des 19. Jahrhunderts angefüllt wurden mit den merkwürdigsten Dingen, wie „der Blumeneid" und „die Lieblingspflanze der Gräfin M- F" und andere, di« teilweise auch in die Praxis übernommen wurden, wie die „Blumenuhr" und das „Blumenbarometer". Die letzten beide» treten in der Literatur in den verschiedensten Fassungen auf; teils sind sie ohne Quellen angabe direkt übernommen, teils variiert. — Daneben entstanden, teils sogar von Gärtnern angeregt, „ästhetische Betrachtungen über die Blumen" bzw. „über die Pflanzen". MS ge schlossenes Werk ist das von Bratranek (18S3 438 Seiten stark) wohl am bekanntesten. Be sondere Erwähnung verdient ein Artikel aus dem „Florlcultural Magazins and MiScellany of Gardening" by Rob. Marnok, der sich betitelt: „Fingerzeigs sür das schöne Geschlecht au; die verschredsnen Ansprüche, die sie an die Blumcnpflege haben" (Mai 1838). Daneben wären die verschiedenen Bücher: „Botanik für Frauenzimmer" zu nennen. — AiS Quintessenz aus dererlei Betrachtungsweisen der Natur, unterstützt durch die Mythologie, die gar eng verknüpfende Bande von Mensch zu Pflanz« schuf, und dis wieder zum Erwachen gebracht wurde durch Werke, wie daS von Frau von GenliS, sehen wir die Beseelung der Pflanzen welt, die das bequemste Mittel bot, noch bs- stehende Abgründe in unserm Wissen zu über brücken und als solches noch gar häufig ver wandt wird, trotzdem die experimentelle Mor phologie und andere Zweige der moderne« Botanik (Mutationstheorie usw.) die dcutlich- steu Gegenbeweise liefern.
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