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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 41.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19260000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19260000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seiten 4-6 der Nr. 73 in der falschen Reihenfolge paginiert
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 41.1926
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 8. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 3/4, 12. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 5, 15. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 6, 19. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 7, 22. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 8, 26. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 9, 29. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 10, 2. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 11, 5. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 12, 9. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 13, 12. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 14, 16. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 15, 19. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 16, 23. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 17, 26. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 18, 2. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 19, 5. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 20, 9. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 21, 12. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 22, 16. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 23, 19. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 24, 23. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 25, 25. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 26, 30. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 27, 2. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 9. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 30, 13. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 31, 16. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 32, 20. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 33, 23. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 34, 27. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 36, 4. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 37, 7. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 38, 11. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 39, 14. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 40, 18. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 41, 21. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 42, 25. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 45, 4. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 46, 8. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 47, 11. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 48, 15. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 49, 18. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 50, 22. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 51, 25. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 52, 29. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 53, 2. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 54, 6. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 55, 9. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 56, 13. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 57, 16. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 58, 20. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 59, 23. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 60, 27. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 61, 30. Juli 1926 -
- Ausgabe Nr. 62, 3. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 63, 6. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 64, 10. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 65, 13. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 66, 17. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 67, 20. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 68, 24. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 69, 27. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 70, 31. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 71, 3. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 72, 7. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 73, 10. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 74, 14. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 75, 17. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 76, 21. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 77, 24. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 78, 28. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 79, 1. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 80, 5. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 81, 8. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 82, 12. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 83, 15. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 84, 19. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 85, 22. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 86, 26. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 87, 29. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 88, 2. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 89, 5. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 90, 9. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 91, 12. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 92, 16. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 93, 19. November 1926 -
- Ausgabe Nr. 94, 23. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 95, 26. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 96, 30. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 97, 3. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 98, 7. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 99, 10. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 100, 14. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 101, 17. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 102, 21. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 103, 24. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 104, 28. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 105, 31. Dezember 1926 1
-
Band
Band 41.1926
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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s Die Gartenbauwirtschaft Nr. 95. 26.11.1926 Die Vertrustung -er -rutschen ZnÄslrie uu- welche Lehre kann -er deutsche Gartenbau -arans ziehen? Bon F. L. Sieg, Gartenbauleiter, NikolanSdorf O.-L- Unter Hinweis auf die in Nr. 87 der „Gartcnbauwirtschasl" erschienenen Aussäße geben wir die nachstehenden Ge dankengänge unseres Mitarbeiters, Gar- tenbaulciter F. Z. Sieg, wieder und hosfsn, daß sich über den gesamten Fragenkomplex eine ergiebige Aus sprache entwickeln wird. Schriftleitung. Bevor das eigentliche Thema beleuchtet wird, interessiert uns die Fragen Was heißt Vertrustung? Kartellen, Konzernen, Syndikaten und den Trusten liegt der Gedanke zugrunde, Gleich- interessierten eines Erwerbszweiges, sei es In dustrie, Handel usw. zu einem Verbände zu vereinigen, um gegenseitige Konkurrenz aus zuschalten oder doch wenigstens zu mindern. Vereine bzw. Verbände, welche die wirt schaftlichen Interessen irgendeines BerufS- standrS, ckner llnternehmungsart vertreten, z.B. Innungen, Reichsverband der deutschen Indu strie, Reichsverband des deutschen Gartenbaues usw., sind nicht als Kartelle zu betrachten. Bezüglich der Rechtsform treten die Kar telle meist als A.-G. und G m.b.H. auf. Bei der Vertrustung verschmilzt die Selb ständigkeit der einzelnen Kartellmitglieder zu einem einzigen, gewaltigen Unternehmen. Trotz dem bleiben die Verwaltungen der einzelnen Kartellmitglieder bestehen, jedoch geht der Ak tienbesitz auf Grund des Trustvertrages an den Trust über. Derselbe setzt sich aus Vertrauensmännern zusammen, welche dis einzelnen Unternehmer beaufsichtigen und die Oberleitung führen. Gewinne und Zinsen sließen an den Trust, dieser verteilt sie vertragsgemäß an die Be triebe, die Trustmitglieder. So wird eine größere Anzahl verschiedener, meistens kon kurrierender oder auch aus sich gegenseitig angewiesener Betriebe (Rohstois, Halbfabrikat, Fertigiabrikat, Vertrieb) unter einheitliche Lei tung gebracht, die Konkurrenz ausgeschaltet und der Markt beherrscht. Meinungsvcrichiedeuheilen herrschen über den volkswirtschaftlichen Wert der Kartellierung — Vertrustung, denn Ausschalten der Konkurrenz kann bedeuten: Ausbeutung des Publikums. Andererseits werden durch die Trustbildung Preisschwankungen beseitigt, Wirtschaftskrisen der Trustmitglieder ausgeschlossen bzw. gemil dert, desgleichen Ueberproduktion verhindert nud dem Arbeitnehmer werden dauernde Be schäftigung und gleiche Löhne gewährleistet. Wegen mangelhaftem Wettbewerb wird aber wiederum der durch den Konkurrenzkampf be dingte Fortschritt dec Technik gehemmt; dazu Reugründungen säst unterbunden und gegen Konsumenten und Arbeitnehmer nimmt der Trust eine beherrschende Stellung ein. Aus dem oben beschriebenen Wesen des Trustes sehen wir, wie radikal die deutsche Industrie in jüngster Zeit aus Existenzrücksich- tcn heraus gegen das Publikum sowohl wie gegen ihr Gegenüber bei Handelsvertrags» fragen, also den landbebauenden Erwerbszwei gen, welche auch gleichzeitig ihre Abnehmer sind, vorging. Ler landbebaucnde Erwcrbszweig, vornehm lich der deutsche Gartenbau, sieht sich nun gleichzeitig vor die Frage gestellt: Wie schütze ich mich vor meinem gewaltigen Gegenüber ? ^Besonders bei Handelsvertragsverhandlungen.) Wie schließe ich mich zusammen, uni den Existenzkampf sicherer durch zu f e ch t e u ? Es liegt die Antwort aus der Zunge: Durch gleichwertigen Zusammenschluß. Diese Antwort findet geteilte Meinung, denn, so wie man von einem Stahlrrust sprechen kann, so unsinnnig, ja geradezu lächerlich wirkt es, spräche man von einem (irgendeins unserer Erzeugnisse herausgegrisjen) Cyclamen-Trust oder Tomatcn-Trust. Ein Banancn-Trust ist, weil Spezialartikel, bereits Tatsache. Ernster zu nehmen ist eS schon, wenn man von einem Blumenzwiebel-Trust spricht. Aber auch hier lassen sich dieselben Grundsätze nicht so an wenden, wie in der Industrie, denn es ließen sich wohl die Rohfabrikanten und die Berteiler zu einem Ganzen vereinigen, aber die Fertig- sabrikanten (fast jeder Gärtner) mit hipzu- zuziehen, wäre unmöglich. An diesem Beispiel sehen wir also, daß sich die organisatorischen Fortschritte der In dustrie nicht im gleichen Maße aus den Garten bau übertragen lasse», aber der Gartenbau kann den darin liegenden Grundgedanken aus werten und einen Zusammenschluß gleich inter essierter Gartenbaubetriebe hcrbsisühren. Nun besteht die Tatsache, daß im allge meinen die Gartenbaubetriebe mehr oder min der eine ganze Reihe verschiedener Artikel erzeugen. Oester vereinigt ein Betrieb Schnitt- blumenkulturen, Topfpslanzenkulturen, Trei berei, Obstbau und Baumschule. Wenn man dies Durcheinander betrachtet, so hält man jegliche Arbeit in obiger Richtung sür erfolg los. Fragt man aber die Besitzer, aus wel chem Grunde sie einen so vielseitigen Betrieb unterhalten, so hört man ständig die Ant- wort: um existieren zu können. Gerade das Gegenteil ist aber der Fall, würden sich alle Betriebe spezialisieren, dis Erzeuger jedes Svc- zialartilels zusammcnschließen, einheitliche Preis- stcllung durchjükren, somit den Markt in ihrem Spezialartikcl beherrschen, um ihre Exi stenz wäre es weit besser bestellt. Zur Markt beherrschung wäre dann noch eine Zusammen» sassung dieser Spezialorganisationen erforder lich, welche den Bedarf an den einzelnen Plätzen des Reiches regelt, somit den Preis für den Erzeuger in auskömmlicher Höhe fest legt, aber auch den Bedarf M Publikums befriedigt. Zur Preisbildung wäre ein Zusammen gehen mit der Konservcnindustrie Bedingung, um die lleberproduktion zu verwerten, damit sie nicht preiskrückend wirkt. Dieser Zentral ausschuß der Spezialorganisationen (im Indu strietrust die Vertrauensmänner) müßte dann auch Richtlinien, besonders sür die Mengen-, Produktion geben und es läge ihm hauptsächlich (wie den Vertrauensmänner» des Trustes) die Aufstellung von Prodüktionsrichtlinien sowie die Marktbeherrschung und Preisbildung zu gunsten der Mitglieder ob. Wenn ich oben in der ersten Frage sagte: „Wie schütze ich mich vor meinem gewaltigen Gegenüber? (besonders bei Handelsvertrags verhandlungen)" jo will ich damit nicht die eventuell möglichen und oben beleuchteten, dem Jnduftriekartell ähnlichen Gesellschaften mit dem Reichsverband des deutschen Gartenbaues identifizieren; eS ist jedoch dem Reichsverband möglich, bei den Handelsvertragsoerhandlungen ein stärkeres Wort mitzureden, wenn ein unter sich, ähnlich der Industrie zusammengeschlos- scner, dadurch kapitalkräftiger Gartenbau hinter ihm steht. Wir müssen alles ausbieten, daß das Interesse des deutschen Gartenbaues, „des Landbebauenden", genau so gewürdigt wird, wie das der Industrie und des Handels; der deutsche Gartenbau darf nicht weiter das Aschenputtel der Industrie und anderer, ihm entgegenstehender WirtjckiastSgruppen sein. Diese Bertrnstungsbestrcbungen im deutschen Gartenbau werden noch lange ein frommer Wunsch bleiben. Möglich ist das Vorhanden sein solcher wohl, doch ist schärsste Speziali sierung Grundbedingung. Diese läßt sich nun nicht so plötzlich durchsühren, darum müssen wir eine andere, ich möchte sagen: Uebergangs- jorm finden, in welcher sich der Gartenbau kartelläbnsich zusammenschließt, nm sich den Existenzkampf zu erleichtern. Diese Form haben wir in der Genossenschaft, deren Bil dung hem Gartenbau größte Vorteile sowohl im Ein- wie Verkauf bietet pnd von jedem Gartenbauinwressenten weitgehendste Förderung erfahren sollte. Wenn wir uns zum Schluß nochmals sragen; „Was lehrt uns die Vertrustung der deutschen Industrie, deS Handels und Ge werbes?", jo ist die kurz« Antwort: „Engster Zusammenschluß nach Art der Industriekar telle unter Ausschaltung der Konkurrenz und auskömmliche PreiSftellung". Es wird dem deutschen Gartenbau ja nie mals möglich sein, so energisch auf die Pteis- bildung cinzuwirken wie dis Industrie, da er wohl bei lleberangsbot oufkaiisen und den Preis dadurch halten, auf der anderen Seit« die Ware aber nicht lange lagern könnte. Hier wäre es dis Sache der Zentralleitung, die Ware an Bedarfsplätze zu liefern, falls keine vorhanden, zur Konservenfabrik oder über die Grenze. Hoffentlich tragen obige Zeilen dazu bei, dem jo schwer um seine Existenz ringenden deutschen Gärtner das Herz für den ihm Er leichterung bringenden Zuiammsnschluß zu er wärmen, dann haben sie ihren Zweck erreicht. Lie ZuiWSrlnekbmemug. Von Gartenmcistir U. Mehle, Vorsitzender der JunggärtneoBereinigung Achalmgau. Da und dort, in den verschiedensten Gegen den Deutschlands, haben sich im Laufe dieses Jahres Iunggärtnergruppen zuiammengeschloj- sen. Vorwärtsstrebcmds Gärtnerssöhne und Ge hilfen im Alter von 17—25 Jahren haben sich zusammcngefundeü, um in regelmäßig Wieder kehr enden Zusammenkünften sich durch An hören von sachwissenschastlichen und wirtschafts politischen» Vorträgen zu vervollkommnen und um durch gemeinschaftliche Ausjlüge und Reisen gartenbauliche Verhältnisse an anderen Orten kennen zu lernen. . Neben der Pflege der Freundschaft und der Geselligkeit im Kreise jüngerer Berüfsgenossen wird durch rednerische Schulung der einzelne zu guter Ausdrucksweise erzogen; Belehrung und Unterricht im Photo graphieren und Zeichnen gartenbaulich wichtiger Gegenstände soll erteilt und Begabte zur Mit arbeit an Fachzeitschriften heraugezogen werden. Die großen wichtigen Aufgaben, die zu lösen als dringende Notwendigkeit »pr dem deutschen Erwerbsgartenbau stehen, bedingen auch eine gesunde Jugendbewegung. Dem Bestreben, im deutschen Erwerbsgartenbau intensiver zu arbei ten und zu wirtschaften, muß das Bestreben, einen Nachwuchs heranzuziehen, der mit den großen gärtnerischen Wirtschastsproblemen durchaus vertraut ist, Hand in Hand gehen. Der neben reichen praktischen Erfahrungen auch über genügend theoretische Bildung verfügerrdc künftige selbständige Unternehmer wird am ehesten den an ihn gestellten großen Anfor derungen genügen können. Nicht allen unseren Gärtnerssöhnen und Gehilfen ist es aus Gründen mannigfaltiger Art möglich, die theoretische Kenntnisse ver mittelnde Fachschule zu besuchen. Di« new- eingesührten Gartenmeister- und Obergärtner- prüsung«» bedingen einjährigen Besuch einer Fachschule oder den Nachweis dieser etwa eben bürtigen Bildung, die eben durch Selbststudium zu erlangen ist. Gerade hier ist helfend eiv- zugreifen Sache und dankbares Feld der Jung- gärtnerbewegung. Alle an unseren Fach schulen zur Zeit behandelten Gebiete und Fächer wie Botanik, Bodenkunde, Dünger lehre, Gärtnerische Betriebslehre und Buch führung, die Schädlingskunds sind noch und werden schon in den Vorträgen der Jung gärtnergruppen behandelt. Sich zu derartigen Vorträgen als Redner zur Verfügung zu stellen, sollte neben den dazu geeigneten Anhängern der Junggärtnerbewegung geneigten Persön lichkeiten aus dem Reichsverbande heraus stets eine Ehre sein. Bei Vorträgen auf dem Gebiete der Botanik, der Bodenkunde und der Schädlingslehre ist reichliches Anschauungsmaterial von gro^r Be deutung, weil dadurch der Hörer viel besser den Ausführungen folgen und in die Materie eindringen kann. Etwas schwierig ist nach den bisherigen Erfahrungen di« Beschaffung des erwähnten Anschauungsmaterials, weil bei der noch sehr schwachen finanziellen Grundlage der Iunggärtnergruppen diese solches Anschau ungsmaterial kaum käuflich erwerben können. Vielleicht kann bereits Vorhandenes gegenseitig ausgetauscht werden. Vereinzelt sind auch Fachklassen an Gewerbeschulen, vielleicht auch Fachschulen zur leihweise» Abgabe von Anschau ungsmaterial bereit. Von praktischer Bedeutung ist neben Vor trägen über Botanik, Bodenkunde und Dünger- lchre besonders für den jungen Gärtner eine gründliche Einführung in die gärtnerische Buch führung, die erfahrungsgemäß im Gartenbau noch sehr im argen liegt. Neben vorgenannten Vorträgen und der Einführung in die Buch führung und den gesamten gärtnerischen Schriftwechsel sind Vorträge von Junggartnern über Pflanzenkulturen und ihre Erfahrungen bei dieser und jener Kultur oder Sorte für den einzelnen einerseits Schulung zu güter Ausdrucksweise, andererseits für alle fachliche Vervollkommnung. Wenn bei Vorträgen über Pflanzenkulturen der einzelne nur je ein Exem plar verschiedener Sorten mitbringt (gedacht ist an Chrysanthemumblumen, Dahlien, Fuch sien usw.), so entsteht zusammengereiht eine kleine Sortenausstellung, die ganz gewiß zur Bereicherung der Sortenkenntnis dient. Auch für Einführung der Einheitspackung kann in Iunggärtnergruppen propagiert werden. Jeder noch abseitsstehende Junggärtner sollte einer Gruppe beitrcten; vielleicht ist in Gegen den, wo eine solche noch nicht besteht, eine solche zu gründen. Die ganze junge Bewegung aber möge wachsen und gedeihen zum Wohle ihrer Anhänger und des gesamten deutschen Garten baues gemäß ihrem Wahlspruch: „Durch Bildung zur Freiheit!". Garlen-su- W- MmenbindereiaurflMns m Halle a. -. Saale vom 9.—11. Sklober IM. Lon Ernst Aster-Schoel in Weißenfels a. d. Saale. Hat man den etwas steilen Weg zur „Berg- schenke" erklommen, so ergötzt den Wanderer der herrliche Blick auf das liebliche, herbstlich gefärbte Saaletal. Rechts der steinerne Bismarck als getreuer Talwächter, links grüßen die Ruinen von Giedichenstein. So manches frohe Lied von Liebe und Heimatsehnsucht schallte an warmen Sommernächten zu ihren altehrwürdi gen Mauern empor, doch heute rieselt leise das Laub von den Bäumen, es herbstet! — Nun noch einige wenige Schritte und man steht wieder mitten im Frühling, in einem Märchen garten, gezaubert von der kundigen Hand der Gärtner der Bezirksgruppe „Mittlerer Saale kreis" im „Reichsverband des deutschen Gar tenbaues" und der „Ortsgruppe Halle" im Verband deutscher Blumengeschästsinhaber. — Eine „Werbe- und Propagandaschau", verbunden mit einer „Pflanzenmesse" soll es sein: „Sehet die Pracht unserer Blumen, freut Euch über ihre vielseitige Verwendung durch die dazu berufenen, kunstsinnigen Blumenwerk gestalter. Betrachtet unser auf heimatlichem Boden gehegtes Obst und Gemüse und Ihr werdet selbst empfinden, wir brauchen unjer gutes Geld nicht dem Ausland zu opsern, nur nm unsere Gaumen zu kitzeln. Sind doch dazu die teure» Auslandsprodukte von sehr zwsisel- baftcm Ernährungswert! Unterstützt daher den deutschen Gartenbau, der jetzt schon etwa ein Drittel des ganzen Lebensmittelbedarses deckt. Wir produzieren zwar herrliche Rosen, sind aber selbst infolge der Auslandskonkurrenz nicht auf Rosen gebettet." Das waren so ungefähr die Leitgedanken, die der Veranstaltung der Schau zugrunde lagen. „Es locken Euch Früchte hier goldig und bunt, So köstlich erfrischend, so schmackhaft gesund; Von Bäumen, gezogen von deutscher Hand, So bringt sie hervor kein anderes Land: ,Etzt deutsches Obst!' sei die Losung." schmetterte sansarengleich in jugcndfrischer Be geisterung die anmutige Sprecherin des Pro loges, Fräulein Wünsche, Halle, in den Festjaal, in welchem eine kleine erlesene Schar Ehrengäste mit den Ausstellern in froher Feststimmung zur Eröffnungsfeier vereint waren. Der Landcsverbandsvorsitzeude Gärtnereibe sitzer Robert Heidenreich, Halle-Wörmlitz, begrüßte die anwesenden Vertreter der Be hörden und Verbände, so auch den Präsidenten der Landwirtschaftskammer Exzellenz Dr. von Helldors, Baumersroda, und andere hoch gestellte Persönlichkeiten. An die Eröffnungs- feier schloß sich ein Runbgang durch die bis auf den letzten Nagel pünktlich sertiggejtellte Schau. Etwa M Betriebe von Halle und etwa 40 Fachkollegen aus der näheren und weiteren Umgebung hatten in durchaus übersichtlicher, geschmackvoller Weise ihre Erzeugnisse ausge stellt. Angenehm berührte die sichtliche Unter ordnung der über alles Lob erhabenen Einzel leistungs» zugunsten des Gesamtbildes. Auch die ansprechende unauffällige und doch über sichtliche Anbringung der Firmen- und Namen- fchilder verdient der Erwähnung. Geschmacklosig keiten waren durchaus vermieden, vollendete llebersichtlichkeit auf der ganzen Linie war das Kennzeichen der Schau. Auf.Preisrichterei hatte man verzichtet, diese wird am Schlußtage durch eine Pflanzenmefse ersetzt, welche hoffentlich deu von den Aussteller» erwarteten Nutzen bringt. Die Schaustellung im Freien diente Haupt-, sächlich den Baumschulerzeugnisjen und Gärtne- reibedarfsartikeln (Töpfe, Fenster, Matten usw.). Vollendet gezogene Formobstbäume, Hochstämme usw., Rosen, Beerenobst und Ziergehölze waren auf Rabatten mit reizender Klumencinfassuug untergsbracht. Eine große Gruppe Araucarien sowie reichhaltige Sortimente von Konifere», Gruppen von Agaven, Farnen, Eriken und Cyclamen sowie Alpenpflanze» und die jetzt so beliebten Steiugartenpflanzen erregten allge meine Bewunderung. Auch ein Regenspender neuester Konstruktion ließ seine Strahlen spielen. Eine offene Halle war von Spezialfirmcn sür Heizanlagen, Farben, Sämereien, Pflanzen schutzmitteln usw. belegt, auch eine hübsche reich haltige Kakteensammlnng sand hier viel Interesse. Im Borraum zum großen San! grüßte aus etwa hundert Gläsern das herrliche Brecht- jche Rosensortimcut sowie die reichhaltigen Sommerblumensortimente der einschlägigen - Tamcubänbetrisbe. Nach diesem vielversprechenden Auftakt be- tritt man natürlich in gespannter Erwartung dgs Hauptzugstück der Ausstellung, den großen Saal. Man wird nicht enttäuscht. In ruhigen, wirkungsvollen Linien ist hier ein «indrucks- volles Gesamtbild geschaffen, welches zeigt, daß man sich in .Halle aus derlei Sachen ver steht. Ein großes Mittelbeet mit wuchtigen Konturen. Diese sind vorzüglich herausgeholt durch riesenblumige gelbe und brsnzegetönte Chrysanthemum, in Verbindung mit Cyclhmen, Begonien und AsparaguS. Einen wirkungs vollen Abschluß bekommt bas Blumenpartcrre durch eine prachtvolle Palmengruppe, welche die ganze Bühne in einen Palmenhain verwandelt. An beiden Längsseiten die Einzelabteilungen der Hallenser Blumengeschästsinhaber. haupt sächlich durch folgende Firmen vertreten: Tauchnitz, Spittler, Kani man», Hecker, Brederlow, Ritschel, Schlich- ! f i» g , W ü » s ch e , B o d e. Die oben erwähn te» Palmengruppen und die Chrysanthemen arrangements des Mittelbeetes waren von Heidenreich gestellt, und an den übrigen Pflanzen las man als Aussteller die Namen: Dietzmann, Hasselmann, Vetter, lrng, Osuilitzsch, Kupka, Rosen hahn, Naujoker und Gerboth. Für die Bindereien war sichtlich der Leit satz ausschlaggebend gewesen: „hochkünstlerische Leistung bei Verwendung von Material zu er schwinglichen Preisen", und so sah man penn wahre Blumengedichts für- Freud und Leid. Reben den Königinnen unter den Kindern Floras, den Orchideen, Rosen, Nelken N. a.> traten auch die schlichten bunten Sommer blumen, Stiefmütterchen und — jetzt im Okto, ber — Maiblumen wirkungsvoll in Er scheinung. Daneben das verschiedenste dauer hafte Material zur Kranzbinderei wie Lorbeer, Burns, Tbuja, Blautanne, Islandmoos, Statice usw. in Verbindung mit Ligusterbeeren, Schnee beeren n.a. Natürlich fehlten auch dis Rief«n- arrangements mit großblumigen Chrysanthemen nicht. Die verwendeten Jeidenbänder usw. stimmten zumeist harmonisch zu den Farben der betreffenden Blnmengattnng und wirkten da durch nicht wie früher fo häufig störend, sondern äußerst belebend. Viel Interesse erregten kleine Bäumchen von Solanum mit ihren zahlreichen kirschgroßen, grünen, gelben und roten Beeren sowie eine fast unbekannte tropische Blume mit großen gelben, glorinienförmige» zablreichen Blüte», die „Alla manda", eine Lnßerst dekora tive Warmhauspflänze, dis es sicher wert ist, daß man sich näher mit ihr beschäftigt. Be- fonderen Eindruck hat auf mich ein großer Kranz aus lauter bunten Sommsrblumen, für ein Kindergrab berechnet, gemacht, und es iit wohl auch niemand ohne innere Bewegung an diesem Stück vorübergegangen, die Inschrift auf der bunten Kranzschleife lautete: „Du Sonnenichsiu bist nun geschwunden, Hab Dank sür alle frohen Stunde», Nur kurze Zeit war Dir beschieden. Nun ruhe sanft, nun ruh in Frieden " Eine weitere große Halle faßte die Dahlien schau, eine Blume, die eigentlich jetzt Mitte Oktober nicht mehr gezeigt wird. Die Viel seitigkeit dieser Blumen in Form und Farbe ist ja hinreichend bekannt. Der letzte große Raum diente dec Obst- und Gemüseschau. Wahre Riesen an Kohlköpsen, Kohlrabi, Sellerie, dazu herrlicher Blumenkohl, Karotten, Tomaten, Gurken usw. in übersichtlicher Anordnung, ein beredtes Zeugnis sür die Leistungsfähigkeit der Hallenser und Neideburger Gemüsegärtner. An deu Scitenwänden prächtiges Taielob/t etn- heitlich in Spankörbe oder Versandlisten ver packt, alles Primaqualität. Eins hübsche Sammlung flott hiugeworsener Skizzen und sauber gezeichneter Gartenpläne beweist, daß man in Halle auch auf diesem Gebiet be schlagen ist. Etwas schwach vertreten war die einschlägig« Gartenbanliteratur. Fachzeitschriften und Bücher fehlten ganz, doch das ist mehr Sachs der Hallescheu Buchhändler. Lediglich ein kleines, sehr gut ausgsüattotes Hsstchen, „Blumen im Heim", mit guten Ratschlägen sür Zimmer pflanzen, Fensterblumenpflege sowie Balkon- und Vorgärtenbepflanznug wurde zu mäßigem Preis angeboten. Zum Schluß meiner Betrachtungen möchte ich dem Wunsche Ausdruck geb/n, daß die Halle- schen Kollegen mit dem Erfolg ihrer so wohl- durchdachten „Werbe- nnd Propaganda-Ausstel lung" voll zusriedengestellt wurden. Wie ver lautete, soll ja alle zwei Jahre eine derartig« Schau stattfindsn. Die Hallenser können ver sichert sein, daß wir uns jetzt schon auf die nächste freuen und gern der Stunde» gedenken, die wir i» ihrem fröhlichen, gastfreundlichen Kreise verleben durften. Wo die Rostbratwurst duftig, da ist die Thüringer Grenze, und Thürin- gsr Art verleugnet sich nicht!
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