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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 41.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19260000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19260000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seiten 4-6 der Nr. 73 in der falschen Reihenfolge paginiert
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 41.1926
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 8. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 3/4, 12. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 5, 15. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 6, 19. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 7, 22. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 8, 26. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 9, 29. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 10, 2. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 11, 5. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 12, 9. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 13, 12. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 14, 16. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 15, 19. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 16, 23. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 17, 26. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 18, 2. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 19, 5. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 20, 9. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 21, 12. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 22, 16. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 23, 19. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 24, 23. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 25, 25. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 26, 30. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 27, 2. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 9. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 30, 13. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 31, 16. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 32, 20. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 33, 23. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 34, 27. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 36, 4. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 37, 7. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 38, 11. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 39, 14. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 40, 18. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 41, 21. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 42, 25. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 45, 4. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 46, 8. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 47, 11. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 48, 15. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 49, 18. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 50, 22. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 51, 25. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 52, 29. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 53, 2. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 54, 6. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 55, 9. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 56, 13. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 57, 16. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 58, 20. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 59, 23. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 60, 27. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 61, 30. Juli 1926 -
- Ausgabe Nr. 62, 3. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 63, 6. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 64, 10. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 65, 13. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 66, 17. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 67, 20. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 68, 24. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 69, 27. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 70, 31. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 71, 3. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 72, 7. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 73, 10. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 74, 14. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 75, 17. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 76, 21. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 77, 24. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 78, 28. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 79, 1. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 80, 5. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 81, 8. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 82, 12. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 83, 15. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 84, 19. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 85, 22. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 86, 26. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 87, 29. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 88, 2. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 89, 5. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 90, 9. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 91, 12. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 92, 16. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 93, 19. November 1926 -
- Ausgabe Nr. 94, 23. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 95, 26. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 96, 30. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 97, 3. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 98, 7. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 99, 10. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 100, 14. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 101, 17. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 102, 21. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 103, 24. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 104, 28. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 105, 31. Dezember 1926 1
-
Band
Band 41.1926
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- Gartenbauwirtschaft
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die Wünsche des Handels mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln — dabei fehlt ihr wohl kein einziges Mittel — unter stützen wird. Darum warnen wir rechtzeitig. Die Not rufe, insbesondere aus Bayern wollen nicht enden. Die italienischen Handler schicken die zum weiteren Transport ungeeigneten Erzeug, nisse bis in die entlegensten Gebirgsdörser Bayerns, drücken damit die Preise, weil sie die Ware unbedingt los sein wollen, und machen jede Eisenerzeugung unmöglich. Ist die deutsche Bevölkerung dazu da, für den Verbrauch im Ausland sonst nicht un!:rzu- bringcndcr Waren von zweifelhafter Qua lität zu sorgen?? Widerspricht es nicht den immer und immer wieder von höchster Stelle und von anerkannte» Jlchre.ru der Wirtschaft vertretenen Ansichten, wenn man alle nur möglichen Erleichterungen schafft, uni un nötige Erzeugnisse unterzubringen? Genügt es nicht, wenn Nord- und Westdeutschland von holländischen und französischen Garten bauerzeugnissen überflutet wird?! Kann das im Interesse des Handels, des deutschen Han dels liegen, was man dort erstrebt: daß mit der Erfüllung dieses Antrages für den italienischen Export von Obst und Gemüse nach Deutschland und durch Deutschland nach dem Norden, Osten und Westen von Deutsch land erhebliche Fortschritte und Gewinne erzielt werden können? Sicherlich nicht! Wir verlangen, daß dis deutsche Nsichsbahnverwaltung zunächst einmal den Interessen der deutschen Bodenerzeugung gerecht zu werden versucht. Wir fordern vom deutschen Handel, daß er sich zunächst einmal seiner Pflichten dem deutschen Erzeuger gegen- über bewußt wird. Wir halten es für die vornehmste. Pflicht der Stadtverwaltungen, zu nächst einmal ihre Liebe und Fürsorge dem deutschen Erzeuger zuzuwenden und zu ver suchen, dem Wunsche der Erzeuger Rechnung zu tragen. Jahrelang haben die deutschen Erzeuger um die Herabsetzung der Gebühren in der Münchener Markthalle ge kämpft — erfolglos. Die Sonne des Südens und der Einfluß des ausländischen Handels hat auf den ersten An hieb wohl wollende Prüfung erreicht. Das alles genügt dem Handel nicht. Die Märkte sind noch nicht vollgestopst genug und der Prozentsatz der verdorbenen Waren läßt sich scheinbar durch verdoppelte Zuschläge zum Erzeugerpreis noch ausgleicheu, denn auch Köln muß de» Rcerpedittonsverlehr haben! Der „Früchtehande!" berichtet über eine Mit teilung der daran besonders interessierten Tran« situs Speditions-Gesellschaft Jansen LKüp - per u. a. folgendes: Köln, als die erste an der westlichen Grenze gelegene Großhandclsstadt für die einschlägigen Artikel, stellt gewissermaßen das Einfalltor für die Erzeugnisse' der westeuropäischen Länder nach Deutschland Lar, dank seiner Zusuhrlinien über Sierck bzw. Ronheide und die deutsch-holländi- schen Kreuzpunkte sowie dank der bahn seitig iiber Köln als Verkehrs-Zentrum ausgestellten vorzüglichen Eilgütcr-Zug- Verbindungen aus dem Auslande wie auch nach den gesamten Großstädten des Reichs. In der Tat sind die Einfuhrmengen, Welchs für Köln selber bereits in Betracht kommen, ganz gewaltige. Die Erteilung der Reexpeditionsvergünstigung an Köln hätte daher zweisellos in den Kölner Platzverhältnissen bereits die erforderliche Grundlage bzw. die Gewähr der eigenen Aufnahmefähigkeit der Stadt für größere Warenmengen. Im übrigen drängt sich die Einführung des Resxpeditionsverfahreus in Köln als Ergänzung der bereits in München und Frankfurt bestehenden Ein richtungen auf, indem für Köln ein an- deres Zufuhrgebiet in Frage kommt, als für die süddeutschen Städte, und zwar ein sehr ausgedehntes Gebiet, das bisher jeg licher Reexpeditionsvergünstigung entbehrt hat. Während für München und Frankfurt a. M. hauptsächlich der Verkehr von Ita lien, Schweiz und dem östlichen Süd srankreich (Strecken der Paris—Lyon—Mit- telmecrbakmen) in Betracht kommt, sind dagegen für Köln als Transitverkehr West- und Südfraukreich (Strecken der fran zösischen Staatsbahn sowie der Paris— Orleanseisenbahn), ferner Belgien und Holland als die Liefergebiete anzusehcn. Es bedarf wohl keines besonderen Hinweises, daß weder München noch Frankfurt a.M. als Reexpeditionsplätze für dieses Kölner Hinterland in Frage kommen, so daß von einem Mitbewerb der Stadt Köln gegenüber München nnd Frankfurt nach Lage der Sache keinesfalls die Rede sein kann, bzw. der Verkehr von München und Frankfurt durch die Erteilung der Vergünstigung an Köln in keinerlei Weife beeinträchtigt werden dürfte. Besonders hervorzuheben ist, daß die Stadt Köln sich bekanntlich mit dem Plane der Er richtung einer neuen Großmarkthalle trägt, die bedeutend größere Ausmaße als die jetzige Halle erhalten soll. Die Ausfüh rung dieses Planes dürfte in nicht allzu ferner Zeit in Angriff genommen werden, da infolge des gewaltigen Anwachsens der Marktzusuhren die bestehende Markthalle tatsächlich heute schon nicht mehr dein Bedürfnis entspricht, ganz abgesehen von dem zu erwartenden ganz erheblichen An wachsen des Verkehrs in der kommenden Zeit. Es ist außer Zweifel, daß nicht nur den Absendern und Endempfängern (als solche kommen die Großhandelsfirmen der gesamten deutschen Großstädte in Be tracht) die Nutznießung des Reexpeditions- versahrens zusallen würde, vielmehr wür den die gleichen Vorteile auch den Kölner Markthallen-Großfirmen erwachsen, die bei örtlicher ungünstiger Marktlage sich ihrer seits aus eigener Initiative oft genötigt sehen, Waren nach anderen deutschen Städ ten weiterzuleiten. Außerdem würde dem Kölner Großhandel auch der Verkauf des jenigen Gutes zufallen, welches ursprüng lich zwar für andere weitergelegene Plätze bestimmt, aus den geschilderten Gründen jedoch am Kölner Platze zurückgehalten wird. Des weiteren würden auch die be teiligten Speditionsfirmen Gewinn aus dem Verfahren ziehen durch die ihnen ob liegende Vornahme der Rcexpedition so wie der Verzollung. Was übrigens die Verzollung anbetrifft, so bildet diese noch einen weiteren wesent lichen Punkt für die Anwartschaft Kölns auf das Reexpeditionsverfahren. Die von Belgien kommenden Eilgüterzüge laufen zum größten Teil direkt bis Köln durch mit einem nur kurzen Grenzaufenthalt in Ronheide. Infolgedessen findet die Ver zollung der Sendungen fast durchwegs in Köln statt, da abgesehen von dem kurzen Aufenthalt auch die Einrichtungen auf dem Grenzbahnhof Ronheide nicht für die Abwicklung eines ausgedehnten Berzol- lungsverkehrS geeignet sind. Andererseits ist die Erledigung der VerzollungSsorma- litäten auf den Endbahnhöfen der Groß städte im Binnenlande gleichfalls durch die örtlichen Verhältnisse erschwert bzw. mit wesentlichem Zeitverlust verknüpst, so daß aus diesem Grunde fast sämtliche über Köln reisende LebenSmittelsendungcn ausländischer Herkunft in Köln zur Ver zollung gelangen. Die Zollbehörde hat denn auch den Anforderungen des sich hieraus ergebenden außerordentlich starken Verkehrs in den Kölner Zollämtern ent sprechend umfassende Einrichtungen zu dessen Bewältigung in kürzesten Fristen getrossen. Unsere Mitglieder sehen, welche schweren Gefahren dem Beruf drohen. Sie können nur abgcwendet werden, wenn Landesverbände und BczirkSgruppen allen diesen Fragen ihre besondere Aufmerksamkeit schenken! Parlamen tarier des Reiches und der Länder müssen für uns gewonnen werden, damit sie recht ¬ zeitig Gelegenheit haben, bei den zuständigen Stellen für alle unsere Wünsche einzutreten. Ständige Fühlungnahme und verständnisvolle sachliche Zusammenarbeit mit den Landwirt- schaftskammern und den Landesverbänden für Obstbau, Aufklärung der Öffentlichkeit durch die TageSpresse sind unsere besten Stützen im Kampf um die Erhaltung unseres BerusS- standes. Der Einzelne ist wehrlos. Nur die in der großen Berufsvertretung zusammengc- ballte Kraft und die Einigkeit des gesamten Berufes kann erfolgreich sein. Es heißt wach sam sein! —t. " Lest die Verbands- zeitschrifte»! Auch Händler mll der übemäßige« NMr nlchl einverstanden. Immer mehr nicht einwandfreie A»sla»dsfrüchtc und Gemüsesorteu kommen auf de» Markt. -- Slbsatzkrisen und Katastrophen als Folgen. — „Einfuhr vorjähriger Nüsse, die schlecht, meist schwarz und bitter sind." — „Minderwertiges Zeug will der Handel nicht geschenkt haben", falsche Schlm folgcrungcn. Während man noch über die Erleichterung der Einfuhr italienischer Erzeugnisse um jeden Preis und ohne Rücksichtnahme auf die wirt schaftspolitischen Notwendigkeiten in Neapel ver handelte, wendet sich in Nr, 42 der Zeitschrift „Der Früchtehandel" ein Berliner Großhändler unter dem Stichwort: „Nicht Zoll — ober gute Auslandsware" gegen die übermäßige Einfuhr. Er schreibt u. a.: „Wogegen ich mich aber hiermit auf Grund meiner Erfahrungen wenden möchte, ist die Einsuhr von minderwertigen Produkten und schlecht sortierter Ware. Leider muß man heute nämlich die Wahrnehmung machen, daß im Gegensatz zu früher jetzt immer mehr nicht eiuwandfrcit Auslaudsfrüchte und Gemüsesorteu hier an den Markt kommen, und zwar bedauerlicherweise oft in solch unge heuren Mengen, daß dadurch tatsächlich meines Erachtens der deutschen Volks wirtschaft recht wenig gedient wird. Solche Ware überschwemmt manchmal geradezu den Markt und muß häufig zu jedem Preis verschleudert werden, um überhaupt Ab satz zu finden. Natürlich drückt solche Ware auch gewaltig auf. die Erzeugnisse unserer Jnlandsproduktion und sührt zu den bekannten Absatzkrisen und Katastrophen, wie wir sie hier am Berliner Großmarkt gerade in den letzten Wochen leider nur zu häufig erleben mußten. Alle beteiligten Kreise erleiden durch die großen Anfuhren mangelhafter Auslands- Ware oder solcher minderwertiger Güte neben vielem Aerger meist die empfindlichsten Verluste. Die Versender kommen dabei selten auf ihre Kosten. Der hiesige Importeur bzw. Kommissio när legt meist Geld zu oder arbeitet doch ohne nennenswerten Verdienst! Der Zwischen- und Kleinhandel hat daran seinen Verdruß und kommt gleichfalls nicht voll auf seine Kosten, abge sehen von gewissen „Hyänen des Schlacht feldes", die unter dem Teil der Straßenhänd- ler zu suchen sind. Schließlich ist selbst der Konsument mehr oder weniger betrogen, da er nur zu oft nach dem äußeren Aussehen der Ware oder auf Grund der suggestiven Kraft billiger Preise und marktschreierischer An kündigungen kauft. Die einzigen, die dabei ihren sicheren Prosit einstecken, sind die Reichs bahn, der die im Verhältnis zum Werte der Ware viel zu hohe Fracht zufließt, und der Staat, der — was geradezu lächerlich wirkt — die schlechten Auslandserzeugnisse zum Ueber- fluß noch mit hohen Zöllen belastet, mit staat lichen Abgaben, die solche Ware, von der wir selbst mehr wie genug im eigenen Lande haben, gar nicht lohnen. Mein Standpunkt ist der, nicht mit Ge schimpfe auf die Einfuhren als solche ist es ge tan, sondern cs müßte sehr streng darauf ge achtet werden, daß in demselben Grade, wie wir z. B. Jndustricprodukte (Maschinen usw.) nur in allerersten Qualitäten ausführen können, auch nur das Allerbeste an ausländischen Lan deserzeugnissen gerade gut genug ist, um auf unseren Märkten abgesetzt zu werden. Es mögen hier nur einige Beispiele dafür angeführt werden, was heute im Gegensatz zu früher an minderwertigen Auslandserzeug nissen aller Art an den Markt kommt. Vor dem Kriege war der gesamte hier aus Holland eingsführte Rosenkohl fein säuberlich gesiebt und aussortiert. Man sand in den Büscheln nur gleichmäßig große, feste, runde Köpfchen, die wirkliche Qualität darstellen. Wie ganz anders heute! Keine Rede mehr von Sortie rung, es sei denn bei der allerersten Qualität. Wie das Feld dort Ware gibt, so wird sie ein gesackt und emgesührt nach Deutschland. Auch Blumenkohl aus Holland war damals weit besser sortiert als heute. Was heute an holländischem Blumen kohl eintrifft, ist z. T. wirklich nicht besser als unser Erfurter oder Zittauer, so daß es eigentlich nicht zu verstehen ist, daß dieser trotz seines höheren Preises nur des guten Namens wegen von der Verbraucherschast noch immer bevorzugt wird. Wozu brauchen bei uns vorjährige Nüsse eingeführt zu werden, die schlecht, meist schwarz und bitter sind? Das Ausland mag doch solche Ware selbst verzehren und wenn cs sich dazu nicht gut genug suhlt, diese in Oelsabriken ver arbeiten. Jedenfalls. sollte man uns damit verschonen. In diesem Frühjahr trafen hier in Massen italienische Kartoffeln ein, die z. T. so klein fallend waren, daß sie die Größe von Hasel- Re Uransänge der obstlvUm. Bon G. Badermann in Niederschönhausen. (4. Fortsetzung.) Dann nennt ihn umS Johr 660 v. Ehr. der griechische Dichter Stesi« choros aus Sizilien in seinem Stücke Helena und fünfzig Jahre später der durch Schillers Ballade uns allen wohlbekannte Dichter Jbykos aus Rhegion in Unteritalien. Also war diese Frucht und der sie hervorbringende Baum schon rm siebenten vorchristlichen Jahrhundert den Griechen allgemein bekannt. Sie bezeichneten ihn als mölon kväünion, das heißt kydonischsn Apfel (woher der noch heule geltende botanische Gattungsname Cydonia herrührt), weil sie ihn zunächst aus dem Gebiete der Kydonen an der Nordwestküste Kretas bezogen. Dahin war er einst von der karijchen Südküste Kleinasiens als ein der Liebesgöttin heiliger Fruchtbaum ge langt. Als dann die Griechen den Fruchlbaum in Pflege nahmen, weihten sie seine von ihnen meist nur als goldene Aepfel bezeichneten Früchte gleichfalls ihrer Liebesgöttin Aphrodite und benutzten sie als Geschenk bei Liebesspielen und als bräutliche Gabe. Bei der Hochzeit trug die Griechin der alten Zeit die der Liebesgöttin geweihte Quitte als Unterpfand einer glücklichen Ehe in der Hand und brachte sie ihrem Gatten als Zeichen dafür, daß sie sich nunmehr dem Dienste der Aphrodite weihe, ins Haus. Eine Sitte, die der berühmte, zu den sieben Weisen gerechnete Gesetzgeber der Athener, Solon, zum offiziellen Hochzeitsritus erhob und die sich in Attika im Laufe der Jahrhunderte durch allen Wechsel der Zeiten bis auf den hentlgen Tag er hielt. Die tchön gelbe Frucht, die sich wegen ihrer Herbe roh nicht genießen ließ, die aber mit Honig eingekocht eine von ihnen als Delikatesse geschätzte, aromatisch duftende, feinschmeckende, süße Speise lieferte, haben die Griechen schon im Altertums sehr geschätzt. Tie tzippokratiksr bedienten sich ihrer als Arznei gegen Durchfall. Von den griechischen Kolonien Unteritaliens ge langte dann die Quitte auch zu den Römern, die aus dem griechischen mslon lcväänicm die Be zeichnung maium cvtoneum machten, ein Aus druck, aus welchem dann später das althochdeutsche Kutina und schließlich das neuhochdeutsche Quitte hervorging, während die Früchte heute noch in Italien nmla eotogna heißen. Der Ackerbauschrift steller Columella zählt drei Sorten Quitten auf, nämlich rtrutkium, cbrvsomelinum und mu- steum, letztere offenbar eine Moftquitle. Nach ihm kennt Plinius schon sechs Sorten, die nicht nur als Genuß, sondern auch als Heilmittel ver wendet wurden, nämlich eine goldgelbe gefurchte, cdrvsvmslum genannte, eine ausgezeichnet rie chende weiße, einheimische, eine ebenfalls ge schätzte neapolitanische, eine strutiwum genannte kleinere und noch wohlriechende Spätsorte und eine musteum genannte Frühsorte, die zur Mostbereitung diente. Unter ihnen sind sowohl Aepfel- als Birncnquitten zu verstehen, die schon Cato ums Jahr 150 v. CHr. unterschied. Zur letzten von ihm erwähnten Sorte bemerkt Plinius: „Dis mulvianische Quitte ist dadurch entstanden, daß die gewöhnliche Quitte auf Stru- theum gepfropft wurde. Sie ist die einzige Sorte, welche roh gegessen werden kann. Alle Quittensorten sieht man jetzt in den Empfangs zimmern der Männer ausgestellt und vor die Bildsäulen der Nachtgottheiten gelegt. In den Zäunen wachsen auch kleine wikde Quitten von vortrefflichem Geruch." Sein Zeitgenosse, der aus Kilikien gebürtige, in Rom tätige griechische Arzt Dioskurides meint: „Die Quitten be kommen dem Magen sehr gut, sind gekocht milder als roh. Um Quittcnwein zu machen, läßt man zerstoßene Quitten dreißig Tage lang in Most und seiht diesen dann durch. Um melvmsli zu bekommen, legt man Quitten, denen die Kerne genommen sind, in Honig. Um dem Olivenöl den angenehmen Geruch der Quitten zu geben, legt man Quitten so lange hinein, bis der Zweck erreicht ist." Schon der Grieche Theophrast wußte, oaß „wie aus dem Samen der Kulturbirne die elende wilde Birne und aus dem Samen des edlen Apfels eine schlechte, saure Sorte gezogen werde, so zieht man aus der edlen Quitte die wilde Quitte." Und Palladius sagt, daß man die Quitten durch Pfropfen ver mehre: „Die Ouittenbäume lieben einen kühlen, feuchten Standort. Man pfropft am besten Quitten auf Quitten. Aber auf diesem Baums gedeihen auch Pfropfreiser von Granaten, Spier lingen und allen apfelähnlichen Früchten, welche sogar dadurch verbessert werden. Man hebt die geernteten reifen Quitten auf verschiedene Art auf, und will man sie in Honig legen, so zerschneidet inan sie vorher mit einem Messer aus Rohr oder Elfenbein in vier Stücke." Mit den übrigen Obstarte» brachten die Römer auch den Ouittenbaum in die nördlichen Provinzen des Reiches, wo er sich auch nach dem Unter gänge der Römerherrschaft erhielt, so daß er im Inventare der Gärten Karls des Großen aus dem Jahre 8l2 als eotaniarius figuriert. Bei der heiligen Hildegard, Aebtistin von Nuperts- berg bet Bingen (lOW bis 1197) wird er als auotanus, beim Dominikaner Albertus Magnus, Graf von Ballstädt, einem der größten Gelehrten des Mittelalters (1193 bis 1280), als cactunus oder citonius erwähnt. Da aber seine Früchte, nur mit Honig oder später Zucker eingemacht, genießbar sind, hat er beim Volke keine besonders große Bedeutung erlangt. In Italien werden übrigens noch jetzt, wie zur Zeit des Plinius, reife Quitten in den Zimmern aufgestellt, um diese mit deren angenehmen Duft zu erfüllen. Durch die Vermittlung der Phönizier, die diesen Fruchlbaum überall in den von ihnen gegrün deten Kolonien anpflanzten, erhielten die alten Griechen den Granatapfel. Dieser ist in ganz Vorderasien, vom nordwestlichen Indien über Persien bis Kleinasien zu Hause, erscheint im wilden Zustande stets strauchartig, nnd besitzt nur kleine Früchte, die erst durch Kulturauslese zu Faustgcößö gediehen. Durch seine feuerroten Blüten und seine rotwangigen, kernreichen Früchts mit säuerlichem Fruchtfleische mußte er frühe schon die Aufmerksamkeit des Menschen auf sich ziehen, der ihn dann in seins Pflege nahm und ihn in Beziehungen zu seinem Hauptgotte, dem Sonnengotte, brachte. Als Kultpflanze spielte ec im syrisch-phönizischen Gottesdienste eine wichtige Nolle und verbreitete sich über das Gebiet der Westsemiten, bei denen er rimwon genannt wurde, als abrmani nach Aegypten, wo wir ihm im neuen Reiche zuerst begegnen. Die älteste Erwähnung desselben finden wir an der Wand der Grabkammer des Schreibers Anna, der unter Thutmosis I. (1547 bis 1501 v. CHr.) starb. Hier wird er unter den Bäumen des Totengartens erwähnt, unter denen der Geist des Verstorbenen wandelnd gedacht war. Da jener Fürst Thutmosis den ersten Feldzug nach Syrien unternahm, scheint die Granate als Folge desselben nach dem Niltale gekommen zu sein. Die älteste Darstellung des Granat- baumes stammt aus der Zeit des erfolglosen Re formators der ägyptischen Staatsreligion Amenhotep IV. am Ende der "achtzehnten Dy nastie (1375 bis 1358 v. Ehr.) in einem- Grabe bei seiner damaligen Residenz, dem heutigen Tcll el Amarna nördlich von Theben, während die ältesten Granatfrüchte unter den Totenhei- gaben eines Grabes der zwanzigsten Dynastie zur Zeit Ramses IV, (1167 bis 1148 v. CHr.) aus der Tatenstadt von Theben gefunden wurden. Diese Granatäpfel sind kleiner und einfacher ge baut als die heutigen. Während nämttch letztere meist sechs bis acht Fruchlfächer besitzen, haben die ersteren deren nur vier bis sechs. In späterer Zeit finden wir diesen Fruchtbaum auch auf Wandgemälden und seine Früchm unter den Opfergabeu ziemlich häufig abgebilder. Aus seinen schön rojen Blüten flocht man Girlanden, mit denen inan die mumifizierten Toten schmückte, und aus seinem säuerlichen Frucht fleische stellte man eine Art Limonade her, die in den altägyptischen Texten als „scbeäsck-ii" erwähnt wird. Diese Frucht war so beliebt, daß sich die Juden auf ihrer Wüstenwanderung unter Moses, wie uns im Pentateuch berichtet wird, nach den Granatäpfeln und Weintrauben Aegyp tens zurücksehnteir. (Fortsetzung folgt.)
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