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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 41.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19260000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19260000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seiten 4-6 der Nr. 73 in der falschen Reihenfolge paginiert
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 41.1926
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 8. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 3/4, 12. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 5, 15. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 6, 19. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 7, 22. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 8, 26. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 9, 29. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 10, 2. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 11, 5. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 12, 9. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 13, 12. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 14, 16. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 15, 19. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 16, 23. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 17, 26. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 18, 2. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 19, 5. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 20, 9. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 21, 12. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 22, 16. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 23, 19. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 24, 23. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 25, 25. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 26, 30. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 27, 2. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 9. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 30, 13. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 31, 16. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 32, 20. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 33, 23. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 34, 27. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 36, 4. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 37, 7. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 38, 11. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 39, 14. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 40, 18. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 41, 21. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 42, 25. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 45, 4. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 46, 8. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 47, 11. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 48, 15. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 49, 18. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 50, 22. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 51, 25. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 52, 29. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 53, 2. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 54, 6. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 55, 9. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 56, 13. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 57, 16. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 58, 20. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 59, 23. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 60, 27. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 61, 30. Juli 1926 -
- Ausgabe Nr. 62, 3. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 63, 6. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 64, 10. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 65, 13. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 66, 17. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 67, 20. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 68, 24. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 69, 27. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 70, 31. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 71, 3. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 72, 7. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 73, 10. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 74, 14. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 75, 17. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 76, 21. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 77, 24. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 78, 28. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 79, 1. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 80, 5. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 81, 8. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 82, 12. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 83, 15. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 84, 19. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 85, 22. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 86, 26. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 87, 29. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 88, 2. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 89, 5. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 90, 9. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 91, 12. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 92, 16. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 93, 19. November 1926 -
- Ausgabe Nr. 94, 23. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 95, 26. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 96, 30. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 97, 3. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 98, 7. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 99, 10. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 100, 14. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 101, 17. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 102, 21. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 103, 24. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 104, 28. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 105, 31. Dezember 1926 1
-
Band
Band 41.1926
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Die Gartenbauwirtschaft Nr. 80. 5.10.1926 für die Gewerbesteuer herzustcllen, in dem auch für diese die bisher fehlenden Schon- fristen cingcsührt werden, innerhalb derer eine Zahlung nach Fälligkeit ohne Ver- zugszuschlag möglich ist. Doch dürsten diese Anträge hinfällig werden, wenn der weiter gehende der D.Vp. angenommen wird, der überhaupt verlangt, das; die Verzugszu schläge bei der Steuerzablung in Wegfall kommen, so daß künftig ge gebenenfalls nur noch Verzugszinsen in Be tracht kommen. Das wäre eine sehr begrüßens werte und nach Befestigung und Sicherung unserer Währung auch nur höchst gerechtfertigte Maßnahme. ferner liegen zwei Anträge der sozialdemo kratischen Fraktion vor. Der erste verlangt Anweisung an die Genehmigungsbehörden, den Gemeinden die Staffelung der Ge in eindegrundsteu erzuschläge nach Art und Benutzung der Grundstücke zu ermöglichen; im zweiten Antrag wird gefordert, eine noch höhere Wertz »wachs st euer als bisher für die in der Inflationszeit erworbenen Grundstücke zuzulasscn! Beide Anträge nehmen auf die wirtschaft lichen Erfordernisse keinerlei Rücksicht und dürs ten Wohl auch keine Mehrheit finden. Von besonderer Auswirkung auf die Ge meindegrundsteuern wird natürlich die groß zügige Arbeit sein, die mit dem Gesetz entwurf betr. Nachprüfung und Be richtigung der auf Grund des Ge setzes betr. die anderweitige Re gelung der Grund st euervom 21. 5. 1861 erfolgten Einschätzung der Liegenschaften vorgeschlagen wird. Dieser Gesetzentwurf begegnet in seinen Grundzügcn allseitiger Zustimmung und wird unter Um ständen zu einer weitgehenden Neu- bonitierung der Grundstücke zur bes seren Verwertung der preußischen Steuerwerte bei der Einheitsbewertung durch die RcichS- finanzverwaltnng führen. Damit wird auch eine neuzeitliche und zuverlässige Steuergrundlage, die zugleich auch dis Grundlage für die Kommunalzu schläge sein wird, geschaffen. Während so die vorstehenden Einzelsragen z. Z. die nächsten Arbeiten des Landtages auf dem Gebiete der Kommunalsteuern dar stellen, geht natürlich die Vorbereitung der großen Resormfragen, wie die endgültige Fassung der Gewerbesteuer sowie die neuerdings wieder stark umstrittene Wiedereinführung derEinkommen- steuerzuschläge weiter. Auch diese Fra gen werden den Landtag noch im kommenden Winter beschäftigen. Serlchl der „Vesprechung über die Sorlenbeschränstm« im deutschen Obstbau" am 2S. 8.1S2S in Verlin. (Fortsetzung und Schluß.) Ein Hauptfehler, der sich bisher bei dem Be streben, die Sorten zu verringern, gezeigt hat, ist, daß die Festsetzung der Normalsortimcnte meist gefühlsmäßig stallfand, daß man lediglich die i Tragbarkeit der einzelnen Sorten, nicht aber das ! Auge des Käufers berücksichtigte. An den be stehenden Normalsortimenlen sollte im Interesse der Baumschulenbesitzer und der Obstzüchter zur Zeit nichts geändert werden, weil derartige Um änderungen stets stark beunruhigen. Der Haupt wert der Sortenbeschränkung muß zur Jetztzeit auf die Umveredlung schlechter Trä ger auf Grund örtlicher Erfahrungen gelegt werden. Als Nebenarbeiten auf lange Sicht müssen allerdings sofort Arbeiten in Angriff genommen werden, um Sorten Herauszusinden, die besonders wertvolle wirtschaftliche Vorteile in sich vereinigen. Der Nachteil des größten Teiles der bisher bei uns nngebautcn Sorten ist, daß sie nicht marktfähig genug sind. Gegen über den AuslandSsorten fehlt es ihnen vor allem an Farbe. Außerdem muß bei vielen Sorten wegen zu geringer Festsleischigkeit eine Zwischen- pachmg aus Hölz- oder Papierwolle für den Versand verwendet werden. Um in diesem Sinne recht schnell zum Ziel zu kommen, wie- derholt Beckel einen Vorschlag, den er dem Reichsverband des deutschen Gartenbaues vor einiger Zeit unterbreitet hat. Danach soll eine Ob st sch au für Fachleute veranstaltet werden, bei der Sorten, die vorgenannte Eigen schaften besitzen und nur wenig bekannt sind, ge zeigt werden. Diese unbekannten Sorten müssen Eigenschaften laben, wie z. B. gesunken, kräftigen Wuchs, reiche Tragbarkeit, Festigkeit des Frucht fleisches, Unempfindlichkeit gegen Druck beim Versand, schönes Aussehen, lange Haltbarkeit währcrrd der Genußrcise und leidlichen Geschmack. Es muß einer derartigen Begut, achtung im Saal unbedingt eine Besichtigung des Baumes nm Standort folgen und nach Mög lichkeit soll cs sich um Sorten handeln, die nicht nur durch einen Baum, sondern in der be treffenden Gegend in großen Mengen vorhanden sind. Die in Frage kommenden Sorten müssen dann in den verschiedensten Gegenden in größe rem Maßstabe versuchsweise au°gepfropft werden, nnd wenn es sich dann gezeigt hat, daß man für die betreffende Gegend eine wirklich markt fähige Sorte hat, kann diese in daS Anbausorti ment ausgenommen werden. Es ist also eine Arbeit aus lange Sicht, die aber, wenn wir die Sortcnfrage einwandfrei lösen wollen, durchge führt werden muß. Erst wenn in dieser Rich tung genügende Vorarbeiten gemacht worden sind, sollte man dazu übergehen, neue Nor- malsortimente aufzustellen: dann aber anbau gebietsweise und nicht für das ganze Reich. Nach einer derartigen systematischen Auswahl werden wir, wenn wir die zuletzt genannten Merkmale bei der Auswahl berücksichtigen, den Wettbewerb mit der Auslandsware aufnehmen können." Die sich an die Vorträge anschließende Aus sprache zeigte klar und deutlich, daß die Zukunft des deutschen Obstbaues in weitem Maße von einer zufriedenstellenden Rege lung der Sortcnfrage abhängt. Sie ergab aber fernerhin, daß dieses Ziel lediglich durch eine enge Zusammenarbeit aller betei ligten Kreise vom Züchter bis zum Verbraucher erreicht werden kann. Wenn auch aus den Aeußerungen verschiedener Redner zu ersehen war, daß man sich in Kleinigkeiten über die Art und Weise der weiteren unbedingt notwen digen Zusammenarbeit nicht ganz im Klaren war, so war es doch außerordentlich erfreulich, aus dem Munde aller Redner vor allem der Ver treter der Konservenindustric, des Handels und auch der Baumschulonbesitzer zu hören, daß man zu einer weiteren engen Zusammen arbeit zum Wohle des gesamten deutschen Obstbaues bereit ist. Die verschiedenen Herren, die zu den in den vorangegangcnen Vorträgen gemachten Vorschlägen und Ausführungen Stellung nahmen, gaben eine ganze Reihe außer ordentlich wertvoller Anregungen, die bei den späteren Arbeiten in dieser Angelegenheit wcit- gehendst berücksichtigt werden sollen. —tr. Sie Verleuerimg der Mer- fwchleugegeu die Vorkriegszeit und der Abschluß der keichs- bahugesellschasl. Von Reichsminister a. D. Dr.-Ing. e. h. Gothein. (Fortsetzung und Schluß.) Zu den über 150 sonstigen Ausnahmctarifcn, einschließlich der Ein- und Aussuhr- und Durch fuhrtarife, wurden im ersten Halbjahr 1025 nur 2,4 v. H. der gesamten Transportmenge gefahren. Sie nützen daher gewiß einzelnen Gütern und einzelnen Verkehrsbeziehungen oft nicht un wesentlich, spielen ober für die Gesamteinnahmen der Bahn keine wesentliche Rolle. Deshalb könnte sich die Reichsbahn wohl entschließen, unsere Aus fuhr durch geeignete Tarife zu fördern; ist diese doch durch weniges so abgedrosselt worden, wie durch den Fortsall der vor dem Krieg bestauvencn Ausfuhrtarife. Am meisten böses Blut haben die in Konkur renz gegen andere Bahnen und Verkehrsanstalte» erstellten billigen Durchfuhrtarife gemacht, die sich weitgehend als eine Begünstigung der aus ländischen Industrie darstellen. Gewiß dienen sie z.T. auch aen deutschen Seehäien, indem sic der Ablenkung der Transporte nach fremden Häfen entgegenwirken. Um eine schwere Schädigung der deutschen Produktion zu vermeiden, ist cs aber unerläßlich, zu einer Verständigung mit den ausländischen Bahnen über die Verhütung so un gesunden gegenseitigen Unterbietens zu gelangen. Niemand kann die außerordentlichen Schwie rigkeiten verkennen, unter denen die deutsche Reichsbahn unter dem DaweSvlan arbeitet. Aber sie sind einmal durch die Ucberteuerung der Tarife herbeigesührt worden, die freilich Hand in Hank mit dem Uebermaß der Steuerlasten das ganze Preisniveau heben und damit auch die Selbstkosten der Bahn, die doch zu mehr als 70 v. H. auS Personalausgaben bestehen, aus eine ungesunde Höhe brachten . Sodann dadurch, daß die Reichsbahn die Daweszahlungen nicht, wie im Londoner Abkommen vorgesehen, durch Ver wertung von 1,5 Milliarden RM. Vorzugsaktien, sondern aus laufenden Mitteln bestritten hat. Allerdings war längere Zeit hindurch nicht die Möglichkeit gegeben, diese Vorzugsaktien aus dem freien Markt zu veräußern. Dagegen hätte es die Geldfülle der deutschen Rcichsfinanzvcr- waltung sehr wohl ermöglicht, dieselben minde stens in dem Maße zu verwerten, wie dies für den Dawesobligationsdienst der Reichsbahn gesellschaft erforderlich war. Statt dessen hat ihr öas Reich nur 124 Mill. RM. Vorzugsaktien — wovon zudem 82 Mill. RM. zur Abdeckung einer alten vor Gründung der Reichsbahngesellschaft entstandenen Schuld an das Reich — abgenom men. Insgesamt hat sie in den ersten 15 Monaten ihres Bestehens nur 38 Mill. RM. Vorzugsaktien wirklich veräußert, während ihr Dawcsanlcihe- dienst in dieser Zeit 390,3 Mill., die Ueber- weisungen an die Ausgleichsrücklage 113,37 Mill., Rückstellungen für BetrwbsrechtSnbschreibuugen und Verlustgefabrcn 150 Mill. RM. in Anspruch nahmen und sämtliche werbenden Ausgaben, ebenso wie die Wiederherstellung der unter der französischen Regieverwaltung übel herunterge- wirtschafteten Bahnen des Ruhrreviers und des besetzten Gebiets ebenfalls aus den laufenden Einnahmen gedeckt wurden. Trotzocm weist sie für das erste 15monatige Geschäftsjahr einen Reingewinn von 156 Mill. RM. auf. Dabei sind von den 998 Millionen RM. Neuanlagen, Er weiterungen und Verbesserungen mindestens 5V0 Millionen als Zugang von werbenden Kapital vermögen anzusprechen, wovon nur 239 Millionen Mark als Aktiva gebucht sind; der Gewinn von 156 Mill. Mark erhöht sich also aus mindestens 416 Mill. Mark, und, da eine Rückstellung für Betriebsabschreibung für dieses Betriebsjahr noch nicht vorzunchmen war, eigentlich auf 566 Mill. Mark. Er ist erzielt worden, wie die w. o. er folgten Darlegungen über die Tariferhöhungen zeigen, auf Kosten der deutschen Wirtschaft, durch Raubbau an ihr. Heute leidet die Reichsbahn unter der dadurch verschuldeten Verschlechterung der Wirtschafts lage schwer. Freilich erstreckt sich der Verkehrs, rückgang hauptsächlich auf einige Schwergllter, die niedrig tarifieren, so daß der Einnahmerückgang trotz der wachsenden Dawsslasten keinen bedenk lichen Charakter hat und sehr wohl durch Be- triebsresormen ausgeglichen werden kann. Bei einer richtigen Buchung, die werbenden Neuan lagen auf Änleihe-, d. i. hier auf Vorzugsaktien konto nimmt, werden sich auch weiterhin Uebec- schüsse ergeben, die, obgleich die Daweslasten weiter steigen, einen Abbau der ungesund über höhten Tarife ermöglichen. Hat doch auch eine Verkehrserleichterung stets eine Berkehrsoer mehrung zur Folge. In der Vorkriegszeit hat j jede Tarifermäßigung sich in einer so starken ! Verkehrssteigerung ausgcwirkt, daß nach kurzer ! Zeit nicht nur der Brutto-, sondern auch der ! Nettoeinnahmcausfall dadurch wettgemacht wurde. Die Neichsbahnverwaltung wird sich auch sagen müssen, daß das Hochhalten der Tarife lm Nahverkehr zu dessen immer stärkerer Abwan derung aus das Lastauto führt, eine Erscheinung, über die auch die englischen Bahnen lebhaft klagen. Und die hohen Götze des Eil- und Stück- gutvcrkehrs bei weiteren Entfernungen führen zu dessen Abwanderung aus die Binnenwasscrstraßcn, z. T. selbst auf den Seetransport. Ist doch der deutsche Scesrachtindex gegen 1913 nur um 1,7 v. H. gestiegen. Ihr eigenes Interesse gebietet ihr daher, sich durch Frachtermäßigung wett bewerbsfähig zu erhalten. Eine die deutsche Wirtschaft fördernde Tarif politik zu führen, wird der Reichsbahn sicher durch oie ausländischen Verwaltungsratsmitglieder, wie durch den Agenten der Reparationskommission erschwert. Diesen gegenüber ist es von Hohem Wert, wenn von einer so unparteiischen Instanz, wie dem „Statistischen Reichsamt" der Oeffent- lichkeit die ungeheure Mehrbelastung der deutfchen Wirtschaft durch die gegenwärtigen Eisenbahn- tarife vor Augen geführt werden. Gerade weil der Dawesplan ausdrücklich anerkennt, daß ein Transfer der deutschen Reparationszahlungen aus Ausfuhrüberschüssen möglich ist, müßten sich seine mit deren Durchführung betrauten Aus landsvertreter sagen, daß die deutsche Aussuhr nicht durch Ueberlastung mit Eisenbahntarisen gedrosselt werden darf, Gegen deren Ermäßigung sich zu sperren, haben sie aber um so weniger Anlaß, als der erste Geschäftsabschluß der Reichsbahngesellschaft erweist, daß bei kaufmännisch richtiger Bilan zierung der Dienst der Rcichsbahnobligationen auch bei Durchführung einer wahrhaften Tarif- resorm gesichert ist. Eine Illprozentige Herab setzung der Gütertarife würde einen rechnungs mäßigen Ausfall von 283 Mill. Reichsmark er geben, der durch Verkehrsbelebung voraussichtlich schon im ersten Jahr auf 175 Mil. RM. reduziert werden würde. Ihn zu decken, würde schon aus dem Gewinn möglich sein, ohne es notwendig zu machen, zu Veräußerung von Vorzugsaktien greifen zu müßen. Dies würde sich nur zur Deckung werbender Ausgaben als notwendig er weisen. Wir haben gewiß alle Ursache der Reichs bahnverwaltung und ganz besovktzrs ihrem ver ewigten Generaldirektor, Reichsminister Dr. Oeser, für die Riefenleistung des Wiederauf baues des deutschen Eisenbahnwesens nach Krieg, Revolution nnd Nuhreinbruch dankbar zu sein. Aber fetzt gilt es, sie in den Dienst des deutschen Wirtschaftsleben zu stellen. Den aher kann sie bei der Fortführung der heutigen Tarifpolitik nicht erfüllen. Aus Heft 7 „Mitteilungen des Hansa-Bundes für Gewerbe, Handel und Industrie", «»7" NA1MWIIM1 I! i»« wenrjen siek sn ciis Obstrüektsr, Kommunsl- uns Qutsve^wsltungen mit ^folg ciunek Hnreigsn in 6em einzigen ^sekblstt für OdstrUektsr: m Ml- !i. KöMM Huflsgs es. SOOO. Ler SrotzseWer Garten. Von Karl Wagner in Nürnberg. (Schluß.) Im Siebenjährigen Kriege besetzte 1756 preußisches Militär den Park, in dem Friedrich der Große sein Hauptquartier aufschtug und zerstörte nun auch die Wasscranlagcu. Noch einmal in den Befreiungsjahren fuhr 1813 der Krieg durch das Großscdlitzer Gebiet. Es spielten sich erbitterte Kämpfe vor und nach der Schlacht bei Dresden im Großscdlitzer Garten zwischen Russen und Franzosen ab. Erst 1873 wurde das Schloß in seiner jetzigen Gestalt wieder hcrgestellt, aber es blieb ein Fremdkörper, und wer zum ersten Male den Park betritt, hat das Gefühl, daß nicht das Schloß, sondern die breitgelagerten, auf Terrassen ruhenden Pflanzenhäuser die Träger des Gartens sind. Der Garten in seiner heutigen Gestalt läßt ja nur noch dis Schönheit des früheren Charak- ters ahnen. Wohl stehen noch die von August dem Starten aufgestellten Staluen, stehen noch alte Gebäude, aber das Wichtigste im Garten hat man zerfallen lassen: die Wasseranlagen. Und das Wasser ist nun einmal gerade in diesem Garten ein Faktor, ohne den die Anlage nur ein Torso sein kann. Sicher haben unsere alten Gärten unter dem Geld- mangel zu leiden, aber es wäre zu wünschen, das Geld stände auch heute für solche Kultur dokumente zur Verfügung. Ohne Pflege, zer fallene Becken, die einem heute in ihrer Leere anhöbnen, da wo einst das blanke Wasser die Bäume sich wiederspiegeln ließ, wo es in Kaskaden von Stufe zu Stufe herunter- sprang und durch das Lebendige seines Daseins die schweren Formen der geschnittenen Wände wirkungsvoll hervorhob, da überwächst heute Gras die feinen Profile der Beckenwände. Das Problem hat aber auch noch eine geldliche Seite, Die aus den Reiseverkehr eingestellten Gebiete spüren schwer die Schwierigkeiten, die sich dem Reisen heute entgegenstellen und suchen mit allen Mitteln die Schönheit ihres Landes zu erhalten oder zu heben. ES ist aber klar, daß ein Garten, der einen solchen Torso bildet, wie der Großscdlitzer, schwer- lich eine derartige Anziehungskraft haben wird, wie sie etwa der Nymphenburger Park hat. Man erinnere sich der Gärten Bayerns: Nymphenburg, Schleißheim, Linderhof usw., abgesehen von den Schlössern Hohenschwangau, Neuschwanstein! Ich kann mir gut denken, daß der Großsedlitzer Garten diesen Anlagen gegenüber lange nicht das Interesse des Laien- Publikums wachrust wie die bayerischen. Und cs muß auch gesagt werden, daß die Umpflan- zung der großen Rosenparterre mit schmalen Beeten, auf denen dünne, kümmerliche Einjahrs blumen stehen, oder die Umpflanzung des Wasserbeckens vor den Pflanzenhäusern mit Phlox, durchaus nicht glücklich genannt werden kann. Eher lasse man die Blumen ganz weg und unterbreche die grüne Fläche nicht. Trotz allem bleibt aber sür den Fachmann noch genug übrig, das ihm zu denken geben kann. Dem Garten kommt eine äußerst ge schickte Lage zustatten. Auf der Höhe eines an und für sich hügeligen Geländes gelegen, bot sich vor allem Gelegenheit, große Höhen unterschiede auszuwerten. Die Anlage, ern fast gleichseitiges Rechteck, gliedert sich in zwei Parterre, die durch zwei Treppen mit frei- schwingcnden Stangen miteinander verbunden sind. DaS obere Parterre trägt die Pflanzhäuser, im rechten Winkel dazu das Schloß, das in der Achse eines weiten Blickes über ein vorgelager tes, durch geschweiften Garten eingerahmtes Rasenparterre steht. Eine Balustrade, der zwei Sphingsgestalten den Abschluß geben, trennt wiederum den Teil vor dem Schloß mit zwei Wasserbecken von dem großen Rasentcil. Ge schickt wird der Blick dann durch eine Lichtung in der hohen Baumwand am Ende des Rasen- Parterres aufgefangen und durch eine außer halb des Parks stehende Lindenallee aus die fernen Elbberge geleitet. An der Stelle ist die Mauer fortgefallen und der Park durch eine tiefe Grube — einen sogenannten „Hasen sprung" — geschützt. Parallel zu dieser Blick richtung führt eine alte Lindenallee vom Gärt nerhaus in den Garten ein. Das untere Parterre — das parallel zum oberen verläuft — bilden zwei vollständig in sich geschlossene Gartenteile: Zwischen den beiden großen Treppenanlagen die Orangerie, deren Dach mit dem Boden des oberen Gartens abschneidet, und davor ein halbrunder vertieft liegender Teil, dessen Mittelweg von zwei langen, schmalen Wasserarmen begleitet wird. Am Ende dieses Weges, der Orangerie gegen über, vermittelt eine wunderschön geschwungene Treppe den Höhenunterschied mit dem nun wieder ansteigendem Gebäude. Im rechten Winkel zur Achse der Orangerie führen ein paar Stufen zum zweiten Teil des unteren Parterres, der fast ganz von einem großen Wasserbecken ausgefüllt wird. Achsial zu diesem Becken und der auf dem oberen Parterre liegenden Pflanzenhäuser fällt eine Kaskade vom Berg herab, deren Wasser aus einem langen Becken gespeist wird, das oben auf dem Berg liegt, Es muß ein wunder samer Gegensatz gewesen sein: das Helle von Stufe zu Stufe hüpfende Wasser und die hohen im Schnitt gehaltenen Baumwände an den Seiten. Jetzt springt keine Kaskade mehr, die Becken wände sind geborsten, Steine verschoben, und mir war, als ob trotz der Sanne, die die Schatten der Bäume und der vielen im Park verteilten Plastiken scharf auf den Boden warf, ein Druck auf dem Garten läge, der einen nicht froh werden läßt. Unsere alten Gärten sind Kulturdvkumente von höchster Bedeutung, und wir haben allen Grund, dafür zu sorgen, daß die Zeit sich nicht mächtiger erweist als wir und Werte vernichtet, die nie wieder er setzt werde» können. Mensche», Ferien und Mmen. Äon G. Brandt in Bremen. Wenn der Großstadtmensch nach den wenigen Tagen der Ruhe und Entspannung, die unser rastloses Zeitalter nach dem rasenden WerktagS- getriebs ihm als Ferien gönnt, zurückkehrt in die AlltagSumgebung von Stein, Eisen und Rauch, so wird er sich trotz aller Lebenskraft und Lebensfreude, die er in sonnigen Ferientagcn wiedergefunden haben mag, des ernüchternden und niedcrfchlagenden Eindrucks der heutigen Lebensverhältnisse kaum erwehren können. Die zcitüberwindende Beförderungstechnik, welche die Gegensätze zwischen der remen, freien Natur und der stäuberfüllten Großstadt unmittelbar aneinanderrückt, läßt den modernen Menschen mit schmerzlicher Deutlichkeit erkennen, was er entbehren muß, seit er die seinen Bedürfnissen an gepaßte Umgebung mit der Großstadt ver tauschte, und trotzdem jede Regung des Gemütes in unseren Tagen als Sentimentalität gedeutet und unterdrückt zu werden Pflegt — dem depri mierender: Eindruck der ersten Stunden nach der Rückkehr werden sich nur wenige verschließen können. Muß es da nicht eigentlich seltsam er scheinen, daß eine Möglichkeit, diesen ersten Ein druck abzuschwächen oder gar zu verwischen, bis her von vielen übersehen oder unterschätzt worden ist? Gedenket jener anmutigsten Ge schöpfe der Natur, die der Mensch mit un endlicher Liebe und großer Mühe gepflegt hat, bis sie der Umgebung sich angepaß't hatten, in die sie Schönheit und Freude tragen sollen; ge denket der Blumen! Roch ist keines Menschen Gemüt so verkümmert, daß es nicht einen leisen Hauch reiner Freude verspürte, und daß nicht die .Ahnung ewiger Schönheit und edler Lebens freude es beglückte, wenn die Kinder Floras grüßen!
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