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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 41.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19260000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19260000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seiten 4-6 der Nr. 73 in der falschen Reihenfolge paginiert
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 41.1926
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 8. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 3/4, 12. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 5, 15. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 6, 19. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 7, 22. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 8, 26. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 9, 29. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 10, 2. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 11, 5. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 12, 9. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 13, 12. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 14, 16. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 15, 19. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 16, 23. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 17, 26. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 18, 2. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 19, 5. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 20, 9. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 21, 12. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 22, 16. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 23, 19. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 24, 23. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 25, 25. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 26, 30. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 27, 2. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 9. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 30, 13. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 31, 16. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 32, 20. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 33, 23. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 34, 27. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 36, 4. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 37, 7. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 38, 11. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 39, 14. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 40, 18. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 41, 21. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 42, 25. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 45, 4. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 46, 8. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 47, 11. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 48, 15. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 49, 18. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 50, 22. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 51, 25. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 52, 29. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 53, 2. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 54, 6. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 55, 9. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 56, 13. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 57, 16. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 58, 20. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 59, 23. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 60, 27. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 61, 30. Juli 1926 -
- Ausgabe Nr. 62, 3. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 63, 6. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 64, 10. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 65, 13. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 66, 17. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 67, 20. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 68, 24. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 69, 27. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 70, 31. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 71, 3. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 72, 7. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 73, 10. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 74, 14. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 75, 17. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 76, 21. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 77, 24. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 78, 28. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 79, 1. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 80, 5. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 81, 8. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 82, 12. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 83, 15. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 84, 19. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 85, 22. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 86, 26. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 87, 29. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 88, 2. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 89, 5. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 90, 9. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 91, 12. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 92, 16. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 93, 19. November 1926 -
- Ausgabe Nr. 94, 23. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 95, 26. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 96, 30. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 97, 3. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 98, 7. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 99, 10. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 100, 14. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 101, 17. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 102, 21. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 103, 24. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 104, 28. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 105, 31. Dezember 1926 1
-
Band
Band 41.1926
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- Gartenbauwirtschaft
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Freitags Zahrg. 1926 Aus dem Indalk' Mitglieder, helft uns helfen! — Die Sortensraae und die Einträglichkeit des Obstbaues. — Aufhebung der Polizeiverordnung. — Die Bedeutung von Kühlvorrichtungen für den deutschen «ei» vvu» Gartenbau. — Aus den Landesverbänden und Bezirksgruppen. — Marktrundschau. Die Sorlensrage und die Einkcäglichkeil des Obstbaues. Von N. Pohl in Zittau. Es gibt wohl kaum ein Land, wo alles derart m den Dienst der möglichst großen Einträglichkeit gestellt ist, die gleichzeitig aber auch Lebensgenuß und Lebensfreude m der vielseitigsten, oft recht nctiv und wahrhaft kindlich wirkenden Art er- möglichen soll, wie Nordamerika. In den Ver einigten Staaten, deren Einwohner hauptsächlich die wertvollsten, besonders Willensstärken Und tat kräftigen europäischen Auswanderer germanischer Abstammung bildet!, fühlt Man sich in dieser Be ziehung von keinerlei Vorurteilen und Gefühls- feltgkeit' beschwert. Trotz der in jeder Hinsicht unermeßlichen Reichtümer des Landes, hat man auch den Zweigen der Volkswirtschaft die aller größte Beachtung geschenkt, die bei uns meistens nur als Stiefkinder -behandelt oder als Lieb haberei oder Spielerei ohne Wert und Bedeutung angesehen werden. Zu diesen Stiefkindern ist in allererster Linie der Obstbau zu zählen. Ist er doch ohne Zweifel, besonders in Verbindung mit Landwirtschaft und gärtnerischen Unterkulturen, die" intensivste Bodenkultur, insofern er nicht nur die oberen Bodenschichten ausnutzt, sondern weit mehr noch die Nährstoffe aus den unteren Schich ten heraüfhölt, die sonst ungenutzt bleiben! - Bei. den schwierigen' Lebensverhältnissen, in henen ein Staat wie der/unsrige stets bleiben wird, da. er- infolge, yebervölferung übermäßig voll seiner Industrie und damit der.Ausfuhr 'abhängt, ist die intensivste Bodenausnutzung das erste. Gebot für seine volkswirtschaftliche und nationale Erhaltung. Bei der uns angeborenen Emseiiigkeit, die noch dazu viesfach mit einem üblen Eigensinn und einer noch übleren Unduld samkeit in jeder Beziehung verbunden ist, muffen wir uns doppelt bemühen, alle Quellen aus findig zu machen und zu benutzen für eine größere Intensivierung des Gartenbaues und zugleich für eine bessere Einträglichkeit unserer heimischen Scholle. In Amerika ist die Einträglichkeit des Obst baues wie auch diejenige der Industrie von der Frage der Sorten bzw. Typen in ganz anderer Weise abhängig wie bei uns. Der praktisch und nüchtern derrkende Amerikaner ist sich aber auch gleichzeitig der tatsächlich unglaublich verschie denen Böden- und klimatischen Verhältnisse wirk lich bewußt. Er hütet sich deshalb in jeder Weise vor- Verallgemeinerungen. Der Staat hat ein wandfrei durch- großzügige Untersuchungen in allen Teilen des Landes festgestellt, für welche Gegenden sich diese oder jene Sorte eignet und welche Zusatzsorten für die Fremdbestäubung noch angepflanzt werden müssen. Jeder Farmer er halt auf Grund dieser Untersuchungen zuverlässig Rat und ist weniger den Reklamestatistiken, die meistens zu bestimmten eigennützigen Zwecken verfaßt sind, und ähnlichen Geschäftskniffen preis gegeben! Ueberdies ist der amerikanische Obstbau größtenteils Großobstbau von Ausdehnungen, die wir-uns kaum vorstellen können — in Kalifornien allein entstanden ISIS und IS20 110 000 Hektar Neue- Obstanlagen! Alles ist dort auf den Ver sand in die meist entlegenen Großstädte oder nach dem Auslande angewiesen. Eine peinliche Prüfung und Auswahl der Sorten war selbstverständliche Voraus setzung. Dabei war die enge Ver- bindungmit dem Handel unddem kaufenden Publikum für die Züch ter insofern von Wichtigkeit und wurde für dis Einträglichkeit des Obstbaues von ausschlaggebender Bedeutung, als man s i ch z u seinem eigensten» V o rteil entschloß, den Wünschen der Käufer möglichst ent - g e ge n z n ko m m e n. Man baute also vor allem Sorten mit verlockend schönem Aussehen, namentlich'auch von leuchtendröter Farbe an und lieferte nur gleichmäßig sortierte, tadellose Ware in ebensolcher Vervackuna. Der Erfolg war ver blüffend. Durch eine gleichzeitige glänzende Pro- v"aanda über die gesundheitliche Bedcutona da° Obstgenusses erreichte man, daß ein reichlicher Genuß von frischem Obst und von Obsterzeug- nissen, zu denen die kleineren Früchte an Ort und Stelle verarbeitet wurden, für jeden Ameri kaner einfach selbstverständlich und unentbehrlich geworden ist, wodurch viele andere fragwürdige Genußmittel völlig verdrängt wurden. Können uns diese amerikanischen Verhältnisse zu einer kritiklosen Nachahmung veranlassen? Nein. Mir dürfen es in dünkelhafter Selbst überhebung heute nicht mehr nblehnen, uns Rat und Belehrung im Auslände zu holen, dem wir früher die besten Lehrmeister waren, aber wir Kursen die ganz anderen Verhältnisse bei uns dabei nicht außer acht lasten. Diese sind nicht nur rein wirtschaftlicher Art, insofern bei uns an einen derartigen Großanbau nicht zu denken ist und der Obstbau bei uns größtenteils über- Mitglieder, Heist uns helfen! Hochwasserkalastrophe. Unzählige blühende Betriebe von Berufskollegen und Mitgliederndes Reichsverbandes sind dem Hochwasser zum Opfer gefallen.' Es gibt keine Versicherung, die eine Unterstützung beim Wiederaufbau der Betriebe leisten könnte, es gibt eine Staatshilfe, die wir so weit als möglich auch für unsere Berufsangehörigen zu erschließen bemüht sind. Aber jedermann weiß, daß diese vor allen Dingen nicht mit der notwendigen Schnelligkeit helfen kann. In großen Teilen der Schadengebiete ist die Notlage aufs ärgste gestiegen und keine Mittel stehen den Geschädigten zur Verfügung, den notwendigsten Lebensunterhalt zu bestreiten, geschweige denn die Betriebe wieder anfzubauen. Jahrelange Arbeit und Mühe, unermeßliche Opfer sind von dem weitaus größten Teil der Geschädigten gebracht, um sich den Betrieb durch die Notzeit des Beruses hindurch zu erhalten. Naturgewalten zerstörten die Früchte ihrer Mühen und Arbeiten. Die Not ist so dringend, daß nur schnelle, ausgiebige Hilfe uner meßliche Schäden an beruflicher Araft und Lebensarbeit vermeiden oder wieder gutmachen kann. Beruf-angehörige^ Mitglieder, dis ihr nicht von Wasserschaden betroffen seid- helft eurem um die Erhaltung ihrer Betriebe als Quelle ihrer Lebenskraft ringenden Bernfsgenöss^ spärlich sind die bisher eingcganaenen Spenden, sie müssen schneller und reichlicher fließen, wenn wirksame Hilfe geleistet werden soll. Auch die kleinste Gabe ist erwünscht. Geldspenden erbitten wir an den Reichsverband des deutschen Gartenbaues, Postscheckkonto Berlin 906, mit dem vermerke „Für Hochwasserhilfe". Reichsverband des deutschen Gartenbaues e.V. Schetelig. Grobben. Bern stiel. Fachmann. Haupt nur als Nebenkultur einträglich ist, sondern sie betreffen weit mehr Klima, Lage, Boden, Sortenfragen usw. Am entscheidendsten für den Erfolg mögen wohl die äußerst günstigen klima tischen und Bodenverhältnisse der Hauptobstbau gebiete, namentlich Kaliforniens, sein, welche etwa denen von Südeuropa bzw. Nordafrika ent sprechen. Aehnlich begünstigste Gebiete Deutsch lands sind nicht nur von recht beschränkter Aus dehnung, sie sind außerdem durch die jahr hundertelange Kultur sehr auSgesaugt und obst baummüde und gegenüber dem jungfräulichen Boden Amerikas im Nachteil; außerdem eignen sie sich meistens mehr für Wein und Birnen als für den Apfel, der doch immer die Hauptobstart bleiben wird. Somit ist von vornherein eine Beschränkung in der- Sortenwahl gegeben, inso- fetn, als zu anspruchsvolle und wärmebedürktige Sorten von selbst ausscheiden. Man beachtete dies früher zu wenig. Die Folge war die unein geschränkte Empfehlung solcher Sorten aus be vorzugten Gegenden auch für ungünstige Gebiete. Man begegnet auch heute noch überall solchem gedankenlosen, groben Unfug, Die damit er lebten Enttäuschungen schadeten besonders dem deutschen Erwerbsobstbau ganz ungemein und führten teils zu einer völligen Gleichgültigkeit, teils wurden sie der Anlaß, daß man nach weniger empfindlichen Sorten suchte und diese auch besonders in den englischen Küchen bzw. Wirtschaftsävfeln fand. Auch sie wurden als Allheilmittel mit einer mehr oder weniger ge schäftstüchtigen Reklame nnqepriesen und nn- gcbaut. In gewisser Hinsicht waren sie aller dings ein Fortschritt gegenüber den früheren Sorten. Sie zeichneten sich durch guten Wuchs, Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge und vor allem durch eine beispiel lose regelmäßige Tragbarkeit aus. Man vergaß allerdings die Tatsache, daß diese Eigenschaften durchaus nicht gleichbedeutend sind mit Einträg- lich'eit. Ueberhaupt dürfen wir beim Obstbau das Wort „Einträglichkeit" nicht so einseitig und be grenzt auffasscn, wie es in Handel, Industrie und auch in der Landwirtschaft berechtigt ist. Die langsame Entwicklung der Obstbäume, die Un sicherheit der Erträge verbietet das von selbst. Leider haben viele mit jenen Eigenschaften be haftete Gartenliebhaber zufällige Er trag se r g eb n i s s e von Obstbüumen unter besonders günstigen Verhältnissen in der Oeffent- lichkcit ausposaunt, welche in jeder Hinsicht die größte Verwirrung anrichten und schließlich der Entwicklung des Obstbaues den schlimmsten Schaden zufügen mußten Auf Grund solcher Ver allgemeinerungen entstanden vor 20 bis 30 Jah ren ungezählte, oft ziemlich große Obstanlagen mit vielen ungeeigneten Sorten. Außerdem waren sie meist völlig falsch angelegt, z. B. zu eng gepflanzt und dadurch viel zu sehr auf Hand arbeit eingerichtet. — Was würde man zu einem Fabrikbesitzer jagen, der in seiner Fabrik nur die alten Handwebstühle aufstellte? Dies Bild zeigt am besten die Lage des Erwerbsobstbaues, und es ist ein bedauerliches Zeichen von Kurz sichtigkeit, daß über diese selbstverständlichen Fragen auch heute nvch keine völlige.Klarheit und Einmütigkeit herrscht! Die Katastrophe brachte schon der Krieg. Tausende Morgen mußten infolge der verfehlten Sortenwahl, bei der man fast niemals großzügig und weitsichtig die Frage des Absatzes in'Rechnung gestellt hatte, und der ' falschen Kulturmethoden wegen aus- gervdet werden. Wo solche verfehlten Er- werbsobstanlaqen noch bestehen, so ist dies nur dadurch möglich, daß die Arbeitskraft des Be sitzers und seiner Angehörigen in der geradezu unwürdigsten Weise mißbraucht wird. Die unselige Verbindung und Verguickung des Erwerbsobstbaues mit dem Liebhaberobstbau und der allzu starke, oft unglaublich engherzige und einseitige Einfluß des letzteren trägt die Hauptschuld an den im vorstehenden geschilderten Verhältnissen Es wurden zwar überall von Fachleuten anerkennenswerte Versuche gemacht, durch Aufstellung eines für jedes größere Gebiet geeignetsten Sortiments die Einträglichkeit des Obstbaues zu erhöhen, aber bei unserer eigen artigen Veranlagung mit viel zu geringem Er folg. Einige große Baumschulen, die selbst Obst anlagen besaßen, stellten ebenso genau fest, welche Sorten für die betreffende Gegend und Kultur bzw. Klima und Boden hauptsächlich zu emp fehlen feiert. Sicherlich anerkennenswerte Ver suche, welche dem Wesen und der Eigenart des Obstbaumes . gerecht zu werden bestrebt waren, indem sie ihn nicht nur als Ware wie alle anderen Waren oder gar nur als Spielzeug be handelten! Erne Sorte kann für den Garten liebhaber, namentlich für kinderreiche Familien, den größten Wert besitzen und damit auch von der größten Einträglichkeit fein, während sie für den erwerbsmüßigen Obstzüchter, falls er zuviel davon angebaul hat, den Untergang bedeutet. Mir sind erschütternde Fälle davon bekannt. So sandte ein Öbstzüchter aus Baden z. B. zwei Waggons Aepfel nach Berlin. Der Erlös war so gering, daß er nicht einmal die Frachtkosten deckte. Hätte er andere großfrüchtige und halt bare Sotten in tadellos ausgesuchten Früchten, in Kisten verpackt, einige Wochen später dorthin geschickt, so wäre ihm ^ür seine Arbeit -ein an gemessenen Lohn zuteil geworden, (Forts, jolgt.) Aushebung Ler Volizeivekordmag. Durch das Gesetz über die Aufhebung der Preistreibereiverord n u ng und der damit zusammenhängenden Verordnungen, das am 24. Juli d. I. in Kraft getreten ist, sind die PreiÄreibereiverordnung und der größte Teil der übrigen auf Grund des seinerzeitigen Dov» gesetzes im Juli 1923 erlassenen Verordnungen aufgehoben worden. Neben der Preistreibereß verordnung, die bekanntlich die wichtigen Wucher- Vorschriften enthält, sind die Verordnungen gegen verbotene Ausfuhr lebenswichtiger Gegenstände, über Notstandsversorgung, über Preisprüfungs stellen sowie über die Handelsbeschränkungen I. Abschnitt — Untersagung des Handels, 2. Abschnitt — Preisschilder und Preisver zeichnisse, 4. Abschnitt — Marktverkehr und Ver steigerungen — und 5. Abschnitt — Zeitungs anzeigen — außer Kraft getreten. Bei Verstößen gegen die aufgehobenen Verordnungen, die vor dem 24. 7. 20 begangen worden sind, findet !j 2, Abs. 2 des Reichsstrafgesetzbuches Anwendung. Der preußische Justizmiuister hat hierzu eine all gemeine Verfügung ergehen lassen,' aus der der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt: : „Die Staatsanwaltschaften haben in An wendung der genannten Vorschriften alle Straf» verfahren, -die wegen Zuwiderhandlungen gegen die aufgehobenen Bestimmungen anhängig sind, soweit das Hauptverfahren noch nicht eröffnet ist, einzustel len, im Falle der Voruntsr- f ü ch u N g die A u ß e r v e r s o I g u n g s e tz u n g zu beantragen. Soweit das Hauptverfahcen bereits eröffnet ist, jedoch die Hauptverhandlung noch nicht statlgefunden hat, werden die Staats anwaltschaften zur Vermeidung unnötiger Arbeit und Kosten zweckmäßig die Einstellung durch einen außerhalb der Hauptverhandlung er gehenden gerichtlichen Beschluß zu beantragen haben. Ist auf Grund einer der aufgehobenen Vorschriften durch ein noch nicht rechtskräftiges Urteil erster Instanz eine Verurteilung aus gesprochen worden, so werden die Staats anwaltschaften zugunsten des Ver urteilten Berufung einzulegen und als dann die Einstellung des Verfahrens durch einen außerhalb der Hauptverhandlung ergehenden Beschluß zu beantragen haben. Ist die Verur teilung nach Inkrafttreten des Gesetzes durch Ablauf der Rechtsmitlelfrist oder Verwerfung der Revision rechtskräftig geworden, oder ist eine bereits vor dem Inkrafttreten des Gesetzes rechts kräftig erkannte Strafe ganz oder teilweise noch nicht vollstreckt, so hat die Staatsanwaltschaft, ehe sie die Vollstreckung einleitel oder weiterbetreibt, von Amts wegen die Sache an den Beauf tragten für Gnahen suchen abzugeben, der . dem Minister Bericht erstattet, ob ein Gnadenerweis angezeigt ist." —v^. Wanzen nutz VluwenMiebelv. Freiliste 1b zum Umsatzsteuergeseg. Durch die neue.Fassung der Durchführungs bestimmungen zum Umsatzsteuergesetz vom 25. Juni 1926 ist der sinnentstellende Druck fehler der allen Freiliste, nämlich die Ein schaltung eines Bindestriches hinter „Pflanzen", beseitigt worden. Damit entfällt künftig jeder Zweifel, daß leider noch immer alle lebenden Pflanzen beim ersten Umsatz nach der Einfuhr an Wiederveicküufer uMsatzsieuersre! sind. sVgl. die Veröffentlichungen 1925, Seite 72; Verbands- organ 1924, Heft 47.) Aufbrauch der allen Nsenbahnpalellarte. Wie die Reichsbahndirektion Hannover als federführende Stelle dis Deutschen Eisenbahn- Verkehrsverbandes mitteilt, ist aus Antrag hin die Aufbrauchzeit der alten Eisenbahnhaketkarte (mit rotem RaNde) bis zum, 31. Dezember 1920 verlängert worden. Die Auflieferer von Ex preßgut haben jedoch in den Karten allge mein den Inhalt der Sendungen anzugeben. Wir sind gebeten worden, darauf hinzuweisen, daß letzthin ein neues Muster der Expreß gutkarte eingeführt worden ist, das von den Reichsbabndirektionen bezogen werden kann. (V/1989,26.)
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