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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 41.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19260000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19260000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seiten 4-6 der Nr. 73 in der falschen Reihenfolge paginiert
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 41.1926
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 8. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 3/4, 12. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 5, 15. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 6, 19. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 7, 22. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 8, 26. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 9, 29. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 10, 2. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 11, 5. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 12, 9. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 13, 12. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 14, 16. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 15, 19. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 16, 23. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 17, 26. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 18, 2. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 19, 5. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 20, 9. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 21, 12. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 22, 16. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 23, 19. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 24, 23. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 25, 25. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 26, 30. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 27, 2. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 9. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 30, 13. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 31, 16. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 32, 20. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 33, 23. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 34, 27. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 36, 4. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 37, 7. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 38, 11. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 39, 14. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 40, 18. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 41, 21. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 42, 25. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 45, 4. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 46, 8. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 47, 11. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 48, 15. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 49, 18. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 50, 22. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 51, 25. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 52, 29. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 53, 2. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 54, 6. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 55, 9. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 56, 13. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 57, 16. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 58, 20. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 59, 23. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 60, 27. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 61, 30. Juli 1926 -
- Ausgabe Nr. 62, 3. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 63, 6. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 64, 10. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 65, 13. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 66, 17. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 67, 20. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 68, 24. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 69, 27. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 70, 31. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 71, 3. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 72, 7. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 73, 10. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 74, 14. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 75, 17. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 76, 21. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 77, 24. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 78, 28. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 79, 1. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 80, 5. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 81, 8. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 82, 12. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 83, 15. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 84, 19. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 85, 22. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 86, 26. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 87, 29. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 88, 2. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 89, 5. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 90, 9. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 91, 12. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 92, 16. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 93, 19. November 1926 -
- Ausgabe Nr. 94, 23. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 95, 26. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 96, 30. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 97, 3. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 98, 7. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 99, 10. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 100, 14. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 101, 17. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 102, 21. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 103, 24. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 104, 28. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 105, 31. Dezember 1926 1
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Band
Band 41.1926
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Nr. 63. 6. 8. 1S2S Vie wirtschaftliche Lage der deutschen Laumschuleu. . . (Schluß.) Wenn wir nicht wollen, daß diese für die Zukunft unserer Berufes außerordentlich wichtige Aufbauarbeit vom akademisch gebildeten Dipl.- Landwirt, Studienassessor oder Gewerbeoberlehcer uns abgenommen wird, müssen wir bei den Reichs- und Landesbehörden, darauf dringen, daß wir. wenigstens an einer deutschen Garten bauhochschule die Möglichkeit gewinnen, von eigenen, akademisch gebildeten Berufsgenossen die wichtige Erziehungsarbeit am grünen Holze ver richtet zu sehen. Hierbei ist ganz besonders Gewicht auf die ebenfalls schon seit Jahren bestehende Forderung zu legen, an dieser künftigen Gartenbauhoch-- schule einen Lehrstuhl für Baumschulwesen be gründet zu sehen. Durch ihn soll die handels- unh betriebswirtschaftliche Forschung des Baum- schulwesens besonders betont werden. Im Zusammenhang damit bedauert der Bund, auch bei dieser Gelegenheit zum Ausdruck bringen zu müssen, daß sowohl der deutsche Gartenbau im allgemeinen wie das deutsche Baümschulwesen im besonderen noch nicht über eim auf Selbstzweck gestelltes Versuchs- und Züchtungsinstitut verfügt. Dabei muß ausge- aeHrochen werden, daß die an den höheren deutschen Gartenbauschulen bestehenden Labora torien bisher nicht vermocht haben, diesen For derungen der Praxis gerecht zu werden; diese liegen aber auch nicht im Bereich ihrer Aufgabe. Man kann von einem Laboratorium, das zu Unterrichtszweckcn in erster Linie bestimmt ist, nicht noch Forschungsarbeit verlangen, besonders wenn die ihm zur Verfügung stehenden Mittel beschränkt sind. Die Versuchs- und Lehrgärtnerei zu Pilnitz zeigt bereits aus der Ausstellung in vorbildlicher Weise, wo die wichtigsten Ausgaben auf diesem Gebiete liegen. Dse Förderung des BersuchsringwesenS muß füö die Zukunst näher in den Vordergrund gerückt werden. Es ist Ihnen allen bekannt, daß der Versuchsring in der Landwirtschaft zur baden- ständigen Einrichtung geworden ist und sich trotz der schweren wirtschaftlichen Lage auch erhält. Die Durchführung des Versuchsringes im deutschen Baumschulwesen ist durch die räum liche Getrenntheit im Gegensatz zur Landwirt schaft erheblich schwieriger, von den Holsteiner und Dresdener Baumschulen vielleicht abgesehen. Auch hier muß die Frage wieder aufgeworfen werden: Wer stellt den Versuchsringleiter? — Das äsemestrige Studium an den deutschen höheren Lehr- und Forschungsanstalten genügt nicht für diesen Zweck. Ein mindestens 6semest- riges Studium mit Gewährung der Freizügig keit zwischen den einzelnen Lehranstalten und landwirtschaftlichen Hochschulen muß geschaffen werden. Wir erkennen dankbar an, daß neben dem preußischen auch andere Staatsministcrien in Prinzip zustimmcn und sehen in der Ver. wirklichung dieses Ziels den Weg zur Hochschule. Wie in Men anderen Wirtschaftszweigen ist die Sicherstellung des nötigen Betriebskapitals der Gegenstand schwerster Sorge jedes Baum schulenbesitzers. Die Inflation hat das Betriebs kapital in Makulatur verwandelt. Ungewöhnlich hochverzinsliche Kredite find in bedenklichstem Umfange ausgenommen und können bei der Abneigung des Kapitalmarktes, der Wirtschaft das zweifellos vorhandene Geld zu erheblich billigerem Zinsfüße zur Verfügung zu stellen, nicht abgelöst werden. Die allmähliche Abdeckung dieser schwebenden Schuld muß einerseits mit Unterstützung der Reichs- und Staatsbehörden und andererseits durch wiedereinsetzende äußerste Sparsamkeit in den Betrieben durchgeführt werden. Erst dann wird sich die Bilanz der deutschen Baumschulen wieder heben, wenn auf dem Fundamente der Sparsamkeit die Kapitalsneubildung sich wieder vollzieht. Erst dann, wenn jeder deutsche Baum- schulenbesitzer wieder sein eigner Bankier sein wird, kann es vorwärts gehen. Für die deutsche Baumschule gilt auch hier dasselbe wie sür die Landwirtschaft mit ihren hohen Krediten. Auf die Dauer läßt sich Pflanzenkultur mit geliehenem Kapital oder zu hohem Zinsfüße erfolgreich nicht betreiben. Hand in Hand mit dem allmählichen Wieder aufbau des Betriebskapitals muß die Rationali sierung der Kultur- und Arbeitsmethoden unserer Betriebe gehen, — Sie, meine verehrten Damen und Herren vom Fach, wissen, daß ich mich damit auf ein sehr schwieriges Gebiet begebe. Unter Rationalisierung der Kulturmethoden ver stehe ich Ausnutzung aller Forschungsergebnisse auf pflanzenphysiologischem, pathologischem, kultur- und bautechnischem Gebiete. , Die zunehmende Erkundung der immer mehr Eingang findende» Beiz-, Schutz- und Reizstoffe wird uns voraussichtlich in die Lage versetzen, unsere Aussaaten und Pflanzungen widerstands fähiger gegen Feinde äußerer und innerer Ratur, in ihrem Wachstum freudiger und in ihren Ernteergebnissen zuverlässiger zu machen. Auf dem Gebiete des Pflanzenschutzes wird vor beugende Tätigkeit große Ausfälle rechtzeitig ver hüten und ein systematischer Kampf gegen die Schädlinge unter genauester Beachtung ihrer Lebensgewohnheiten und Fortpslanzungsme- th'oden vor sich gehen müssen. Die Erkenntnisse praktischen, dauerhaften und preiswerten Erbauens unserer Vermehrungsge wächshäuser, Mistbeetküsten, Heizungsanlagen, Pack- und Einschlagsschuppen sind bei weitem noch nicht genügend geklärt. Die Anwendung des amerikanischen Taylor- systems auf unsere Arbeitsmethoden ist unmöglich, da wir es nichl, wie in der Industrie, mit einem toten Stofs, sondern mit einem Individuum zu tun haben. Selbst die Landwirtschaft hat mit ihrem fast nur auf die Fläche eingestellten In teresse erheblich leichtere Arbeitsbedingungen als wir. Jeder Baum ist ein Individuum und will auch rn diesem Sinne behandelt sein. — Wir müssen versuchen, das Einkommen un seres Arbeitnehmers von seiner Arbeitsleistung abhängig zu Machen. Dies ist nur durch die An wendung des Akkordsystems möglich, besonders Die Gartenbauwirtschaft Mkd die EinheilMchmg zu zlelbewußkem Vorgehen aller denlscheu Erzeuger führen? Seft vielen Jahren wird über die Aus- I Wirtschaft, Domänen und Forsten vom I.Novem- dehnung des deutschen Obstbaues berichtet. In I ber 1920 (la lls 4072 11/21) lesen wir folgende Ent- einer Denkschrift des Ministeriums für Land- j Wicklung des Obstbaues in Preußen seit 1878: Davon entfielen: Bon der Gesamtzahl entfielen in Hundertteilen auf: Jahr Gesamtzahl der Obstbäume auf 1 qüm auf 100 Ein wohner Apfel bäume Birn bäume Pflaumen- u. Zwetschen- bäume Kirsch- bäume Apri kosen bäume Psirfichbäumc Walnuß« bäume 1 2 3 4 5 6 7 8 10 11 1378 24 483 905') 70,3') 110,3') 25,16 18,53 42,62 0 17,14 1,32 1900 90 388 434 259,2 262,2 29,76 18,55 41,40 15,29 — — —— 1913 107 696 552 308,2 256,7 37,33 14,70 82,83 12,95 0,37 0,98 0,81 Trotzdem hat sich die Einfuhr von Obst, frisch und getrocknet, aus dem Auslande eben- salls stark vergrößert. Sie betrug vom 1. 10. 1912 bis 30. 9. 1913 --- 125156 000 M. und vom 1. 10. 1924 bis 30. 9. 1925 -- 200 501 000 M- Im weiteren sind sogar die Ausfuhrziffern einer Obstausfuhr aus Deutsch land nach anderen Ländern, nicht nur nicht ge stiegen, sondern kleiner geworden. Aus allem diesen ist ohne weiteres ersichtlich, daß der Obstverbrauch in Deutschland erheblich gestiegen ist. An dieser Steigerung des Verbrauches ist der deutsche Anbau erheblich beteiligt, ohne daß es ihm möglich gewesen wäre, für seine Erzeugnisse den Erlös zu erhalten, den er für die Aufrechterhaltung einer geordneten Wirtschaft beanspruchen muß. Woran liegt das? Diese Frage ist im wesentlichen bereits im Jahre 1910 in einem Vortrage von D. Sandmann „Wie muß für die Folge unsere Obstproduktion gefördert werden" bei der Hauptversammlung des Volkswirtschaft lichen Vereins in Berlin beantwortet worden. Sandmann stellte damals fest, daß die Einfuhr von Obst im Jahre 1900 65 Mill. M. ausmachte, im Jahre 1909 aber schon 105,4 Mill. M. betrug und sagte: „Ebensowenig wie die seit fast 20 Jahren begünstigte, bis jetzt in Deutschland betrie bene Art ber Obstproduktion im Stande war, den vermehrten Konsum zu decken, und den Import in Schranken zu halten oder zurückzudrängen, ebensowenig ist zu er warten, daß sie dazu sür die Folge im Stande sein wird." Betrachten wir heute die Verhältnisse, so hat sich diese Voraussage in vollem Um fange bewahrheitet und kann auch heute noch als eine ernste Warnung für die deutschen Er zeuger gelten. In den vergangenen 16 Jahren ist man in diesen Fragen auch nicht einen winzigen Schritt vorwärts gekommen, man kann heute die Richtigkeit dieser Feststellung nicht bestreiten und wird sie zur Grundlage weiterer Arbeiten machen müssen. Von Sand mann wurde damals auch festgestellt: „daß der Obstbau im Nebenbetriebe (wie wir ihn in Deutschland vorwiegend haben. Schriftltg.) niemals den deutschen Konsum decken kann; daß er nie im Stande sein wird, den Import des ausländischen Obstes zurückzudrängen; daß er dem Großhandel kein geeignetes Material für seine Betätigung bietet; daß er der Ber- ärbeitungsindustrie weder geeignetes noch ge nügend Material zu liefern im Stande ist; daß er weder mit genügender Sachkenntnis Obst produziert, noch dasselbe mit den hier für nötigen Mitteln verwerten kann; daß er deshalb zu teuer fabriziert und nicht konkur renzfähig sein kann; daß er vor weiterer Ausdehnung des Obstbaues seiner zu geringen Erfolge wegen zurückschreckt; daß die Schwä chen des Obstbaues im Nebenbetriebe zwar durch Genossenschaftsbildungen verstärkt') wer den können, daß aber solche Genossenschaft je- doch nur in wenigen Fällen zustande kommen; haß es unsere Aufgabe sein muß, Obstbau im Hauptbetriebe in großem Maßstabe einzusühren; daß ein deutscher Großanbau den Kampf mit der Konkurrenz des Auslandes sehr gut auf nehmen kann und nicht allein den deutschen Bedarf decken, sondern auch aus dem Welt märkte mit seinen Produkten in Konkurrenz treten könnte." Betrachten wir die Arbeiten des Reichsver bandes des deutschen Gartenbaues e. V. der letzten zwei Jahre in Verpackungsfragen, so kommen wir zu dem gleichen Ergebnis. Durch diese Arbeiten ist einwandfrei festgestellt daß, soll der Einsuhr entgegengetretcn werden, den Bedürfnissen des Großhandels, des Kleinhan dels und der Verwertungsindustrie Rechnung getragen werden muß, in erster Linie schon bei der Erzeugung selbst und in zweiter Linie ganz besonders beim Absatz der erzeugten Mengen. Will jeder einzelne Kleinerzeuger ohne Anlehnung an die Marktbedürsnisse weiter wirtschaften wie bisher und an der von tausend Zufällen abhängigen Nahverwertung sesthalten, so kommt die Kleinerzeugung für die Bekämpfung der Einfuhr überhaupt nicht mehr in Frage, so müssen wir für diesen Zweck mit allen Mitteln den deutschen Groß anbau fördern und ihn zum erfolgreichen Kon kurrenten der Auslandseinfuhr machen. Der Kleinerzeuger kann an dieser volkswirtschaftlich hochwichtigen Frage zu seinem eignen größten Nutzen Mitarbeiten, wenn er sich zum Zu sammenschluß bereitfindet und sich dadurch die Vorteile des Großbetriebes zu eigen macht. Erkennt man in den heutigen Erzeugerkreisen nicht, daß die gesamte deutsche Obsterzeugung als ein einziger Konkurrent gegen die Aus landsware auftreten muß, so kann entweder nur der Großanbau allein erfolgreich gegen die. Einfuhr ankämpfen oder wir müssen den Kampf gegen Lie Einfuhr aufgeben. Eine Förderung des deutschen Obstbaues mit staat lichen Mitteln, kann nur da stattfindcn, wo dadurch der Einfuhr entgegengearbeitet wird; plso nur da, wo sich der Kleinanbau zusammen schließt Und da, wo Großanbau betrieben wird. Die Verpackungssrage bildet ein Bindeglied zwi schen Markt und Erzeugung, sie ist in die Er scheinung getreten als Vorkämpfer sür erfolg reiche Einengung der Auslandseinfuhr. Wird sie zu zielbewußtem Vorgehen aller deutschen Obstzüchter führen? —ckt. . >) Die Zahlen des Jahres 1878 können nicht ohne weiteres mit denen von 1100 und 1913 ver glichen werden, da diese Zählung nnvollkommen war. Sie wurde nur in denjenigen Gemeinden und Gutsbezirken durchgeführt, in denen der Obstbau einen „örtlich wichtigen" Umfang Halle; umfaßte daher nur 45,2Vc> der überhaupt vorhandenen Gemeinden und in diesen auch nur die tragbaren Obstbäume, sodaß die Zahlen in Spalte 2, 8 und 4 für 1878 vielleicht nur die Hälfte deS Gesamtlestandes angeben. ») Gemeint ist Wohl: überwunden? Schriftltg. solange, wie Arbeit noch nicht wieder zum Sport gerechnet wird, doch sind uns durch die individu elle Note in unseren Arbeitsmethoden starke Grenzen gezogen. Für den Kleinbetrieb scheidet das Akkordsystem meist von selbst aus und selbst für den mittleren Betrieb wird der Vorteil des Akkordes häufig genug nicht ins Auge springen, da die Beaufsichtigung des Akkordes sich dort nicht bezahlt macht. Ein. Groß- und von Fall zu Fall auch ein mittlerer Betrieb müssen die Ausführung von Arbeiten, wie Rigolen, Pflügen, Dunaanfahren und -Breiten, Dungunterbringen, die Pflanzen arbeit selbst, auch das Pikieren von ein- oder mehrjährigen Sämlingen, mit Vorteil auf dem Wege des Akkordes verlangen. Wenn der Ar beitgeber auch häufig genug keinen geldlichen Vorteil erzielt, so doch einen zeitlichen. Bei un serer häufig stark zusammengedrängten Arbeit und der Notwendigkeit, zur richtigen Zeit immer das wichtigste zu tun, liegt allein hierin ein großer Vorteil. So habe ich z. B. in den Ketziner Betrieben in diesem Frühjahr ca. 114 Millionen einjähbige Gehölzsämlinge krautartig in Akkord von jungen Mädchen mit einem Zeit gewinn von 40A gegen das Vorjahr pikieren lassen können, ohne einen geldlichen Vorteil zu haben. Scharfe Aussicht ist dabei die Hauptsache. Das Veredeln in Akkord hat nach meiner An sicht nur dort einen Wert, wo nur wenige Sorten einer Art in großen Mengen veredelt werden. Im Sortimentsgeschäft ist Akkordveredeln nicht emp fehlenswert, wohl kann man aber in diesem Fall zu einer Arbeitsprämie schreiten, die erst nach dem vorliegenden Veredelüngsersiebnis ausge zahlt werden darf. Nach meiner Erfahrung ist das Hacken mit der Handhacke im Akkord nicht empfehlenswert, weil in der Eile zu viel Pflanzen verletzt, werden, die später veredelt werden sollen. Dagegen ist das Durchpflügen von Baum schulquartieren mit dem Hafer- oder Benzin motor gut mit einer Zusatz- oder Leistungsprämie zu verbinden. Diese darf aber nicht nach dem Grundsatz vergeben werden, je mehr Morgen oder Onarticrreihen du im Laufe des TagcS fertig gebracht hast, erhältst du eine Prämie, sondern diese muß nach genauester Vorausberechnung der ohne,Schädigung von Mensch, Tier und Maschine möglichen Tagesarbeitsleistung derart vergeben werden, daß es heißt: bei lOstündiger Arbeits zeit können bei gutem Fleiße so und so viel Reihen gepflügt werden, ohne die Kulturen zu beschädigen. Wenn du diese Leistung erfüllt hast, erhältst du die oder jene Lxistungsprämie. Aus diese Weise wird ein zu großer Verschleiß aller Kräfte und Maschinen verhütet und gleichzeitig eine Beschädigung der Kulturen durch zu hastiges Arbeitstempo vermieden. Eine andere Möglichkeit der Nationalisierung, besonders sür den Großbetrieb besteht darin, einer bewährten Arbeitskraft eine ganz bestimmte An zahl von verschiedenartigen und -altrigen Pslanzenquartieren zuzutcilcn. Dieser Mann Muß daran interessiert werden, unter Einhaltung einer bestimmten Kulturzeit von jedem Quartier möglichst viel Pflanze» als verknufsfähige Ware erster Qualität dem Betriebsinhabcr zur Ver- sügmig zu stellen. — Das heißt: er wird beispiels weise am Tausend oder Hundert-Preise der je weilige» Ware niit einem gewissen Prozentsatz außer seinem üblichen Stundcnlohneinkommen für jede zur Ablieferung gelangte Pflanze be teiligt. — Erfahrungen auf diesem Gebiete liegen bereits vor, sind jedoch noch nicht zum Abschluß gelangt. Die Technik der Schädlingsbekämpfung in unseren Kulturen muß auf ein anderes Tempo gebracht werden, ohne daß die Intensität der Be handlung leidet. Die herausgebrachtcn Balterie- spritzen scheinen eine wertvolle Verbesserung zrk bringen. Das Ideal wäre eine Motorspritze vom Pferde gezogen, mit der man die Reihen des Quartiers durchfahren kann. Während der Großbetrieb durch geeignetes motorisches Arbeitsgerät — eS fei nur an den Dampspflug, die großen Fräsen, Motorpflug er- innert — erhebliche Arbeitsvorteile besitzt, fehlt für den Klein- und Mittelbetrieb das geeignete motorische Arbeitsgerät in bedauerlichem Maße. Die Industrie muß in der Arbeitsficherheit und der Organisation der Ersatzteilbejchasfung für die kleinen Fräsen, die Trecker, mit denen man Pflügen, grubbern, walzen, eggen, Holz schneiden, Pflanzen entblättern, Caninastämme putzen und kleine Lasten schleppen können muß, der Motorhackmaschine, unbedingt noch weiter kommen. Zur Rationalisierung unserer Betriebe gehört weiterhin eine noch besser auf unsere Baum- fchulenverhältnisfe durchkonstruierte BeregnungS- anlage. Eine weitere Forderung an die Industrie ist die Schaffung eines einfachen Typenwagens zum Transport unserer Pflanzen vom Baumschulcn- quartier bis zum Packschuppen oder zur Kund schaft. Ein solcher Wagen müßte in drei ver schiedenen Größen leicht beweglich, für chauffierte und nichtchaussierte Wege gleich aut brauchbar, hinten langausladend und nicht ohne Bevlanung beschaffen jein. Für einen Verkehr auf kurzen Strecken scheint mir bei sachgemäßer Bereifung der Elektrokarren ein geeignetes Gerät zu sein. Ich schließe meine Ausfiihrungen mit dem Rufe an jeden deutschen Baumschulenbesitzer, keinen Kleinmut zeigen! Mit nüchternem Blick und gesundem Optimismus hindurch durch die wirtschaftliche Not auf dem Wege höchster An spannung aller Kräfte in Kultur und Arbeit zum Segen des Staates und des Vaterlandess Mitwirkung von Sachverständigen bei der Steuerveraviagnvg. In früheren Jahren wurde insbesondere von den Steuerpflichtigen als wesentlicher Mangel die geringe Mitwirkung Sachver ständiger im Beranlagungsgeschäst empfunden. Der Reichsfinanzminister hat zwar auf Drängen der Berufsverbänbe mehrfach durch Herausgabe von Erlassen versucht, Abhilfe zu schaffen. Diese Erlasse sind jedoch von de» Finanzämtern nicht im erforderlichen Um fange beachtet worden. Nunmehr sind ent sprechende Vorschriften in die Ausführungs bestimmungen zum Reichsbewertungsgesetz und in die Aussührungsbestimmungen zum Ein kommensteuergesetz ausgenommen worden. 8 44 der Ausführungsbestimmungen zum Reichs bewertungsgesetz schreibt vor: „Unterlagen für die Ermittlung des Einheitswertes sind ins besondere auch durch Anhören von Sachver ständigen und anderen geeigneten Vertrauens. Personen zu schaffen. Als Sachverständige oder Vertrauenspersonen kommen u. a. Ver treter der Gemeinden, Angehörige der Berufsvertretungen und -Ver bände in Frage." Bei der Durchführung deS Reichsbewer tungsgesetzes geht die Mitwirkung der BcrusS- angehörigen noch weiter, da als Mitglieder zu den Grundwertausschüssen in der Haupt sache Sachverständige aus Kreisen der Steuer pflichtigen zu wählen und zu benennen sind (vgl. den Aufsatz: „Bildung der Grundwert ausschüsse" in Nr. 25 der „Gartenbauwirt schaft"). ß 85 der Ausführungsbestimmungen zum Einkommensteuergesetz lautet: „Vor der Veranlagung sind Unterlagen für die Ermittlung des Einkommens und für die Anwendung der Durchschnittssätze im einzelnen Falle, insbesondere auch durch Anhörung von Sachverständigen und anderen geeigneten Vertrauenspersonen (z. B. einzelne Steuerausschußmitglieder, Angehörige der Berufsvertretungen und -verbände) zu be schaffen. Die Vertreter der für den Steuer pflichtigen zuständigen Gemeindebehörden sollen hierbei gehört werden. Die An hörung der Vertreter der Gemeindebehörden soll in einer Vorbesprechung stattsinden, wenn dies zweckmäßig erscheint oder wo die Gemeindebehörden dies wünschen." —ck. Ausstellmge«. Vorbemerkung: Nachstehend brin ge» wir die uns bis jetzt miigeteilten Aus stellungen.. Wir bitten Lie Bezirksgruppen, die im Laufe dieses Jahres noch eine Aus stellung zu veranstalten gedenken, um bald möglichste Benachrichtigung, damit wir die Ankündiguüg der Ausstellung rechtzeitig zur Veröffentlichung bringen können. Schristltg. Zweite Garteubauwoche Magdeburg. Vom 18. bis 22. September 1926 findet im Hallenbau zu Magdeburg die zweite Garten bauwoche Magdeburg statt. Man will dadurch eine zielbewußte Wechselwirkung erreichen und den Gartenbaubetrieben beim Verkauf von Obst und Gemüse auch den Einkauf aller Bedarfsartikel für ihre Betriebe erleichtern. Allgemeine Obst- und Gartenbau ausstellung Sondershausen (Thür.) vom 2S. September bis 2. Oktober. Die Bez.-Gr. Nord-Thüringen des Reichs verbandes deS deutschen Gartenbaues e.V. ver anstaltet gemeinschaftlich mit !»em Kreisobst, bauverein Sondershausen, der 'Kreislandwirt schaftskammer Sondershausen und dem Vienen- züchterverband eine allgemeine Garten- b a u a u s st e l l u n g in der Orangerie und im Parkgelände zu Sondershausen vom 26. September bis 2. Oktober 1926. Die Ausstellungsbcstiinmungen können von der AuSstellungsleitimg durch Krcisobstbauinspektor Huß in Sondershausen bezogen werden.
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