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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 41.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19260000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19260000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seiten 4-6 der Nr. 73 in der falschen Reihenfolge paginiert
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 41.1926
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 8. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 3/4, 12. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 5, 15. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 6, 19. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 7, 22. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 8, 26. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 9, 29. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 10, 2. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 11, 5. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 12, 9. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 13, 12. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 14, 16. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 15, 19. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 16, 23. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 17, 26. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 18, 2. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 19, 5. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 20, 9. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 21, 12. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 22, 16. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 23, 19. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 24, 23. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 25, 25. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 26, 30. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 27, 2. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 9. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 30, 13. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 31, 16. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 32, 20. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 33, 23. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 34, 27. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 36, 4. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 37, 7. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 38, 11. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 39, 14. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 40, 18. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 41, 21. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 42, 25. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 45, 4. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 46, 8. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 47, 11. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 48, 15. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 49, 18. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 50, 22. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 51, 25. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 52, 29. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 53, 2. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 54, 6. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 55, 9. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 56, 13. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 57, 16. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 58, 20. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 59, 23. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 60, 27. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 61, 30. Juli 1926 -
- Ausgabe Nr. 62, 3. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 63, 6. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 64, 10. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 65, 13. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 66, 17. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 67, 20. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 68, 24. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 69, 27. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 70, 31. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 71, 3. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 72, 7. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 73, 10. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 74, 14. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 75, 17. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 76, 21. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 77, 24. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 78, 28. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 79, 1. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 80, 5. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 81, 8. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 82, 12. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 83, 15. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 84, 19. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 85, 22. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 86, 26. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 87, 29. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 88, 2. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 89, 5. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 90, 9. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 91, 12. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 92, 16. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 93, 19. November 1926 -
- Ausgabe Nr. 94, 23. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 95, 26. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 96, 30. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 97, 3. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 98, 7. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 99, 10. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 100, 14. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 101, 17. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 102, 21. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 103, 24. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 104, 28. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 105, 31. Dezember 1926 1
-
Band
Band 41.1926
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Jie staMche Versuchs- uu- Lel- spielsgärlilerei in Pillnitz bei Dresden. Von Alexander Steffen in Pillnitz bei Dresden. Die Anstalt ist aus der sogenannten neuen Hofgärtnerei hervorgegangen, die bestimmt war, die Bedürfnisse des früheren königlichen Hofes zu befriedigen. Der Bau dieser Anlage be gann 1913. Am Tage der Kriegserklärung fand die erste Besichtigung durch die Garten- baugesellschast „Flora" statt, Der sächsische Staat übernahm schließlich die Anlage, ord nete sie dem Wirtjchaftsministerium, Abteilung Landwirtschast, unter und betreibt sie nun nach privatwirtschaftlichen Gesichtspunkten. Die ursprünglich von der sächsischen Gärtnerschaft gewünschte völlige Verwendung für Versuchs zwecke, Lehrzwecke und Musterwirtschast wurde leider nicht durchgesetzt. Die Anstalt liegt nahe der Dampferhalte stelle Pillnitz, etwa in der Mitte zwischen Dres den und Pirna. Das Gelände von rund 10 ka wurde von dem Kammergut Pillnitz abgetrennt und zum größten Teil mit einer Mauer um zogen. Der Boden wechselt stark, meist ist es schwerer Lehm, doch treten Sandbänke bis dicht unter die Oberfläche auf. Den Kern punkt bildet die Gewächshausanlage von 1 da Grundfläche mit 40 Gewächshäusern verschie dener Größe. An der Erbauung waren vier Gewächshaus-Firmen beteiligt. Röder-Lan genhagen erbaute die zwölf Azaleenhäuser und den Wandelgang der Längsachse, Höntsch L C o.-Niedersedlitz den Wandelgang der Querachse, an den 20 Häuser anstoßen und von diesen zwölf Häuser. Von Mehlhorn- Schweinsburg stammen acht Häuser am Quer gang. E. F. Thiers-Dresden lieferte die Heizung, die Palmen- und Dekorationspslanzen- hallen sowie die sogenannten Blocks, in denen Palmen, Croton kultiviert werden sollten, die jetzt in der Regel durch Frühsalat und Tomaten ausgenützt werden. In den einst für Dekorationspflanzen bestimmten hohen Hallen, die nur mit großem Heizaufwand be wirtschaftet werden können, stehen Camellien zum Blumenschnitt ausgepslanzt, MarLchal- Niel-Rosen und Acacia Breleyana ebensalls zum Schnitt, Asparagus Sprengeri u. a. Sonst find an Kulturpflanzen in größerer Menge vorhanden Amaryllis, Schnittgrün, Cyclamen, Schnittorchideen, die keine große Wärmean- sprüche stellen, Blattbegonien, Palmen, Aza leen, Zonalpelargonien, Hortensien, Chrysan themen, in kleinerem Maße auch die üblichen Primeln. Die Amaryllisanzuchten dürsten die umfangreichsten in Deutschland sein. Unsere Rasse stellen wir auf der großen Eröffnungs schau Dresden 23. 4.-2. 5. in 350 blühenden Pflanzen vor. Bei der großen Zahl der jährlich blühenden Zwiebeln ist es ein Leichtes nur die allerbesten Eltern zur Befruchtung und Samenzucht herauszuwählen. Das ge schieht auch in gewissenhaftester Weise. Der Hauptabsatz geht in Form trockner Zwiebeln (November—Februar) vor sich. Von Palmen ziehen wir selbst vor allem Chamaedorea heran, eine äußerst harte und schöne Palme, dis in Zimmer und Laden große Dauerhaftig keit gezeigt hat. Von Chrysanthemen kulti vieren wir vorwiegend Neuheiten und be mühen uns aus der Menge der ausländischen Neuheiten jährlich das sür deutsche Verhält nisse Brauchbare herauszusichten. Der Ver brauch könnte durch Züchtung neuer Farben und Formen wesentliche Anregungen erfahren und dem Erwerbsgärtner könnte durch Dar bietung wirklich zuverlässiger Sorten, die nicht allzuhohe Kulturansprüche stellen, sehr gedient sein. Das Blattbegonien-Sortimsnt suchen wir nach gleichen Gesichtspunkten zu erweitern und gleichzeitig zu beschränken. Wenig wüchsige Sorten und langwachsende haben trotz aller Schönheit der Blattzeichnung keinen großen Abnehmerkreis zu erwarten. Azaleen werden nach üblicher Dresdener Art und in den be- kannnten Sorten kultiviert. Durch künstliche Befruchtung mit anschließender Sämlingszucht machen wir den Versuch neue schöne und wüch- Auf zum Deutschen Garlenbaulag! Von Gärtnereibesitzer P. Lindner in Pirna-Copitz. Eine Tagung, von wo diese auch ausgeht, ist immer etwas Besonderes, Außergewöhn liches; zum wenigsten ist eine Tagung Berufs- ständiger mehr als eine einfache Zusammen kunft. Wie imponierend und wie gewaltig Berusstagungen sich auszuwirken vermögen, lassen die Tagungen der deutschen Landwirt schaft erkennen. — Deutsche landwirtschaft liche Woche — wenn diese stattsindet, wird sie Tagesgespräch. Auch Tagungen irgend welcher Interessengemeinschaften haben sehr oft ein imposantes Gepräge, so tagten im Vorjahre z. B- die sächs. Hausbesitzer in Dresden; Ursache der Tagung war der fortschreitende Uebelstand der Wohnungszwangswirtschaft. Man ries, und alle, alle kamen. Das Zirkusgebäude reichte nicht aus, Parallelversammlungen in anderen großen Lokalen mußten eingejchoben werden, denn weit über 10000 Hausbesitzer hatte man auf die Beine gebracht. Doch nun der 4. Deutsche Gärtnertag! Je nun, Kollegen, was soll es damit also, können wir uns davon etwas versprechen oder hat diese Tagung nichts Besonderes auf sich? Zu nächst einmal allgemein genommen, ist doch wohl der Sinn und der Zweck solcher Tagungen, sich kenncnzulernen, in Rede und Gegenrede Gedanken austauschen zu können, auch zwi schen Führung und Kollegenkreis, der einzelne will und soll seine Führer kennen lernen, damit er sich ein Bild machen kann von denen, die seine Geschicke leiten. Aber noch mehr und weit Wichtigeres noch; Unser Gartenbau war bis vor nicht allzulanger Zeit noch gewisser maßen das Veilchen, das im Verborgenen blüht, wenn wir nicht gerade sagen wollen, das Stief mütterchen aller Behörden und Regierungs stellen, ja selbst das Stiefmütterchen weitester Volkskreise. Bescheiden unser Auftreten, stief mütterlich unsere Behandlung; beides leid« unsere eigene Schuld. Jetzt, Gottlob, ist K anders, besser geworden, aber es gilt nun mehr rüstig weiterzuschreiten auf dem einge- schlagenen Weg, und daß wir das zu tun wirk lich ernstlich gewillt sind, beweist allein schon der Erfolg der diesjährigen Gartenbauaus stellung. Man spricht und schreibt vom deutschen Gartenbau an allen Orten, man ist begeistert, man schwärmt, man hat den deutschen Gartenbau in seiner richtigen Gestalt ja nicht gekannt, auch nicht nach seinem richtigen Wert. Kollegen, glaubt es schon, der einzelne von uns, der einfachste und schlichteste Gärtner, er ist gestiegen im Wert des Berufes. Das lediglich dadurch, daß der Gartenbau dem Volke einmal durch die Deutsche Gartenbau ausstellung sein Können in kaum zu über bietender Form gezeigt hat. Ansehen schassten wir durch unsere Werke! Aber es gilt mehr! Rasten wir nicht! Dem Volke gaben wir den rechten Einblick in unser Schassen, tun wir das Weitere, das Nächstliegende, gewähren wir dem Volksganzen auch einen Einblick in unsere wirt schaftliche Not. Man wird diese um so besser verstehen, wenn man erst einmal geschaut und erkannt hat, wie Not und schwere Zeit Mann an Mann zusammenschweißt. Darum: „Auf zum Deutschen Gartenbautag!" Eine Heerschau müssen wir halten wie noch nie zuvor; die Gelegenheit ist günstig wie sonst zu keiner Zeit. Unsere bisher nicht immer voll- gewürdigte Stellung im Wirtschaftsleben müssen wir uns erringen auf diesem deutschen Garten bautag. Dresden im Zeichen des Gartenbaues muß man schreiben und sagen überall: „in den Tagen vom 7. bis 10. August" Massen in diesen Tagen! nur durch diese bringen wir Erreich bares näher. Zirkus Sarrasani ist gemietet. Der massive Bau saßt 4000 Personen, wenn man noch etwas zusammenrückt, geht noch etwas mehr hinein, sagen wir also 5000. Aber das darf bei weitem nicht reichen. Viel, sehr viel mehr Kollegen müssen mit ihrer Familie nach Dresden kommen. Ausreden wie: „Habe keine Zeit", „Kann es mir nicht leisten", gelten für den diesjährigen Gartenbautag nicht und wer noch zaudert, soll zu sich selber sagen: „Du mußt!" Es ist deine Pflicht gegenüber dem Berufe! Diesen Gartenbautag sollte be suchen, wer nur irgend kann. Und dann die Gartenbauausstellung. Abgesehen davon, was diese an sich Großes bietet, — zu schauen, was andere geschafft, welche Erfolge erzielt wurden, welche Fortschritte der Gartenbau gemacht hat, — alles das ist Grund genug, den Be such sich selbst zur Pflicht zu machen. Ueber das Programm unterrichte sich jeder an Hand der Veröffentlichungen in unseren Verbandsorganen. Am 5. und 6. August finden Hauptvorstands, und Hauptausschußsitzungen statt. Jedenfalls aber wohl bei: „Zutritt ver- boten"') ob das gerade das Rechte ist, weiß ich nicht, aber ich meine, einen Delegierten aus jedem Bezirk könnte man zuhören lassen, damit sie daheim erfahren, was man ganz oben unter sich ausmacht. *) Der Zutritt ist durchaus nicht verboten, sondern der Reichsverband hat rechtzeitig die Landesverbände aufgefordert, weitere Vertreter — außer dem Landesverbandsvorsitzenden der Landesverbände (bzw. ihrer Bezirksgruppen) — wie es bislang stets gewesen ist — zu benennen. Eine allgemeine Teilnahme aller Mitglieder ist selbstverständlich nicht angängig, denn 1. kann eine Hauptausschußsitzung nicht, zur allgemeinen Mitgliederversammlung ge macht werden und 2. würde die Beratung der umfangreichen Tagesordnung bei Teilnahme von Hunder ten und Tausenden von Mitgliedern sachlich und technisch unmöglich sein. Schristltg. sige Formen zu gewinnen. Cyclamen kulti vieren wir in Häusern, auf Beete ausgepslanzt. Die Helligkeit der Häuser verhindert ein Lang werden. Von Zonalpelargonien kultivieren wir vorwiegend Neuheiten. Von Clivien besitzen wir eine hervorragend gute Rasse, die bei dem Florajubiläum Fe- bruar 1926 ausgestellt wurden, einige Suk kulenten, Hämanthus, Franciscea und verschie dene Grünpflanzen. Für Düngungszwecke und für Vergleich bei Prüfung von Neuheiten auch einige Fuchsien, Calceolarien und Neuheiten verschiedener Art. In den Frühbeeten (1600 Fenster) steht im Frühjahr meist Salat, später Amaryllis, Chry santhemen, Gurken, Primeln usw. Im Freiland wurde die Kultur von Kartoffeln und allerlei Wurzelgemüse eingestellt. Zum Anbau kommen z. Z. Tomaten, Busch bohnen (eigene Auslese aus Saxa und Kaiser Wilhelm), Rhabarber, Wurzelpetersilie. Stauden werden nur in neueren Formen gezogen und auch nur die dankbarsten Arten (Phlox, Aqui- legia, Aster, Campanula, Erigeron usw.), die besonders für Massenschnitt geeignet sind. In umfangreichen Sortimenten und eigenen Züch tungen sind vertreten Iris und Päonien, ferner Primel und zwar neuere wie P. Juliae, Helenas, Bulleyana, Bulleysiana, wie ältere (japonica, denticulata) und Hochzuchten von P. elatior. Obstkultur ist vertreten durch Himbeeren (Preußen, Herzjuvel und neue englische Sorten), Stachelbeeren und Massencmbausorten; Erdbeer kultur befindet sich erst im Aufbau (Sieger, The Suke, Hohenzollern, Oberschlesien), Johannis- beeren sind beseitigt, ebenso Kernobst soweit es betriebshindernd war; es ist keine weitere An pflanzung beabsichtigt. Mit dankbaren Apfel sorten auf Paradies zu ziehen als einfachen Wechselschnurbaum wird der Versuch gemacht, eine rentable Anbauweise zu schaffen. Bisher waren die Obsterträge in keiner Weiss er- mutigend. Der Betrieb erhält keine Staatszuschüsse. Als Pacht hat er jährlich 4000 M- an den Staat abzuführen. Zur Versuchsanstellunst flossen ihm von Fachleuten für Gartenbau sowie seitens der Landwirtschaftskammer im Rech nungsjahr 1925/26 M. 1300,— zu. Bei diese« knappe« Mitteln mußte sich die Versuchstätig keit in engen Grenzen halten. Doch wurde nach bestem Vermögen gestrebt, diese Ausgabe zu sördern. Pflanzen-Neuheiten verschiedenster Ge biete wurden angeschafft und geprüft, auch technische Hilfsmittel. Düngung-Versuche laufen bei Azaleen, Fuchsien, Blattbegonien, Adian» thum, Matador, Asparagus Sprengeri, Flieder, Chrysanthemen, Tomaten usw. An Personal war am 1. 6. 1926 vorhanden: 1 Direktor, 1 Gartenmeister, 1 Obergehilfe, 14 Gärtnergehilfen und -gehilfinnen, 5 Garten frauen, 1 Maschinist und Heizer, 1 Zimmer mann, 3 Arbeiter, von denen einer fast ständig mit Anstreicherarbeiten beschäftigt ist, 2 Kutscher für 4 Pferde, 1 Buchhalter. Der größte Teil wohnt im Betriebe. Vorhanden ist, neben den üblichen Geräten, eigene Wasserzuführung, eine 4-?8-Bodenfräse. Bei Freilandwirtschaft wird aus möglichste Verwendung von Maschinen und Ausschaltung von Handarbeit gesehen. Eine Feldbahn (System Spalding) schasst seit dem letzten Frühjahr wesentliche Arbeitserleichterun gen, namentlich beim Befahren der Azaleen- Häuser, Ein- und Ausräumen, Beförderung von Dünger, Erden, Töpfen usw. In Gärtnerkreisen Pflegt unsere Heizung besondere Beachtung zu finden. Deshalb sei von ihr kurz folgendes gesagt: Es ist eine Warm wasserheizung. Vorhanden sind zwei Batterien von je sechs Strebel-Bricokesseln von zusammen 500 qm Heizfläche, dazu 23,5 icm Heizrohr. Den Wasserumtrieb besorgen drei Elektromotors von 5, 10, 15 ?8. Die Beheizung erfolgt zur Zeit mit Niederlausitzer Briketts. Durchschnitt licher Verbauch innerhalb 24 Stunden an Wintertagen von 8—10° C Kälte 130 Zentner. Dabei werden in den großen Häusern nur Temperaturen von etwa 2—5° 0 gehalten. Die Heizung könnte die ursprünglich geplanten Temperaturen gut halten. Der Heizaufwand würde dann etwa 200—250 Zentner inner halb 24 Stunden betragen. Es wurde bis her für richtig gehalten, mit möglichst geringem Heizaufwand auszukommen und auf Warm hauskulturen zu verzichten. Die Doppelver glasung einiger Häuser hat für diese erhebliche Temperaturbesserungen gebracht; sie soll daher im Ganzen aus fünf Häuser ausgedehnt werden. Die Sommerblumenschau der Dresdener Gartenbauausstellung. Die nächste Sonderausstellung der JahreS- schau steht im Zeichen einer Sommer blumen- und Liebhaberschau und findet statt vom 7,—10. August. Tausende und aber Tausende von Pflanzenfreunden und Gar tenliebhabern haben sich an der Farbenpracht und Blumenfülle der früheren Sonderschauen erfreut. Die jetzt kommende Augustsonderschau, zu der die Vorbereitungen im vollen Gange sind, dürste sich aller Voraussicht nach einer noch gesteigerten Anteilnahme erfreuen, weil diesmal gerade dem Pflanzenliebhabet der schönste Ertrag des Sommers an blühenden Blumen geboten wird. Neben Tops- und Gruppenpflanzenneuheiten wer den vor allem die Winterhärten Blüten stauben interessieren, die in ihren schönsten Sorten und neuesten Züchtungen ver treten sind. Mit großen Erwartungen darf man auch der Zurschaustellung der gerade jetzt so hoch in unserer Gunst stehenden Kakteen und Sukkulenten entgegensetzen. Die bedeutendsten Kakteenzüchter Deutschlands haben neben einzelnen Liebhabervereinigungen große Sortimente dieser Pflanzenart angemeldet. Neben den in Massen marschierenden kleinen Kakteen werden auch große, altehrwürdige Exemplare in nicht geringer Anzahl vertreten sein. Reizvolle Punkte dürste daneben eine besondere Abteilung der Aquarien und Terra rien für Fachleute und Liebhaber bilden. Hier zu kommt, daß diesmal alle Hallen sich in einer völlig neuen Aufmachung präsentieren werden, so daß jeder Besucher nicht nur in bezug auf das Pflanzenmaterial, sondern auch im Hinblick auf die Raumgestaltung vor ganz neuen Eindrücken stehen wird. Auch diese Sonderschau wird bis abends 10 Uhr vom 7. bis 10. August geöffnet bleiben. Aus -er Garleubauausstellung Irerden 1828. Von Staatl. Dipl.-Gartenbauinsp. Jos. Hempelmann, Gartenarchitekt D.W.B. in Schellohne i. Old. Der Garten zum blauen Rittersporn. Blaueste Blütenherrlichkeit nimmt uns hier am grünen Dom gefangen. Das Unerhörte — einen 100 mal 40 m großen Garten ganz mit den blauen Rispen des Rittersporns zu gestalten ist hier trefflich gelungen. Immer wieder wandelt man zwischen diesem Blau in allen Schattierungen. Daß sür diesen Garten blen dendweiße Tierfiguren aus Meißen gerade gut genug waren, erscheint uns ganz selbst verständlich. Weshalb diese aber auf fo breiten Sockeln stehen, fragt mein stets neugieriger Begleiter. Nun, vielleicht würden sie sonst angesichts dieser blauen Herrlichkeit — schwin delig. Das Parktheater. Es gab schon einmal eine Zeit, wo jeder Park seine Naturbühne hatte. Der prunk liebende Mensch des Barock konnte sie nicht missen. Und die Welt des Rokoko ist ohne Schäferspiel undenkbar. Vor grünen Hecken kulissen, womöglich die ganze griechische Götter- gesellschast ausgestellt — so finden wir noch heute- viele dieser einstigen Parktheater. Das Dresdener Parktheater ist Produkt des Heute. Schlicht, sachlich und gerade deshalb schön. So einsach-selbstverständlich reihen sich dir Sitzreihen um den grünen Mittelkreis, umrahmt vom zartrosa Blütenband der Astilben vor der Thujahecke. Keine Bühne im üblichen Kinne, keine Kulissen, Shakejpearejche Lust spiele, Volkstänze und Tanzpantomimen spielen sich inmitten der Zuschauer ab. Der Hinter grund einfaches Mauerwerk und schlichtes Spalierwerk (schade, daß es noch nicht voll ständig berankt ist). Dazu gigantisch sich aus breitende Eichen als Rahmen. Im Garte« der Rosenfreundin. Man sollte meinen, daß wir nach dem Durchwandern des „Riesengroßen Rosengartens" (die Parade der 50 000 Rosen) für andere Rosengärten kein Interesse mehr hätten. — Weit gefehlt! Den letzten und tiefsten Reiz der Rose kosten wir hier in diesem mauerum- schlossenen Garten. Auf kleinen Beeten die Kostbarkeiten der Gattung Rose, jede einzelne Blüte unserm Auge so nahe, daß wir ihre Farbe, Form und Duft in der ganzen Köstlich keit genießen können. Köstlich, wie der Schöpfer dieses Gartens in dem vertieften Teil nebenan durch den geschwungenen Kanal den strengen Symmetrikern ein Schnippchen geschlagen hat. Köstlich, wie überall das Wasser Räume und Flächen dieses Gartens belebt — in quadrati schen und runden Becken, als Kanal und aus der Wand quellend über zartgetönte Steingut platten rieselnd. Erlesen endlich der plastische Schmuck dieses GartenS der Blumenkönigin. Doch wir wollen nicht länger verweilen — kann nicht aüs jenem entzückenden Mauerpförtchen jeden Augenblick die Besitzerin und Pflegerin dieses Märchengartens, die Rosenfreundin, her austreten ? Und da würden wir stören, in diesem Garten, der so recht stiller Beschaulich keit und eingehender Blumensreude gewidmet ist. < In der Planscha«. Es gehört schon der berühmte „Rippenstoß" dazu, wenn man nach all der Blütenherrlichkeit dort draußen diese papierenen Gärten be trachten soll. Man tut es denn auch anfangs mehr aus dem dunklen Gefühl heraus, daß auch das zur Ausstellung gehört — also muß man es gesehen haben — und daß man als Mensch von Bildung schließlich auch auS Höflich keitsrücksichten den Ausstellern gegenüber, ja mal durch die Hallen spazieren kann. Aber das ist nur anfangs so. Bald wird unser Interesse wach. Also, so denken sich die ernst haften Gartenarchitekten heute das, was wir als Garten bezeichnen — mag es eine kleine Ecke am Hause, ein ausgedehnter Park, der Garten am Erholungsheim, am Kloster oder der Friedhof sein. Ueberall ein ernsthaftes Streben nach Berücksichtigung des Zweckes, ein Streben, mehr zu schassen als reine Ziergärten, die in Anlage und Unterhaltung viel Geld kosten, sondern wohnliche und behagliche Gärten und Grünanlagen sür unsere an echten Natur genüssen so arme Zeit. Die Gartenverwaltun gen unserer Großstädte geben sich Mühe zu zeigen, daß sie die „Grünfrage", jenes weite und wichtige Gebiet des heutigen Stadtlörpers, befriedigend zu behandeln juchen. Damit wir. angesichts all der Spitzen leistungen dieser Ausstellung uns nicht gar zu viel auf uns selbst einbilden, hat man eine historische Abteilung angegliedert — in be wundernswerter Arbeit ist ein Ueberblick über die Entwicklung des Gartens von den ersten Kulturvölkern bis auf unsere Zeit geschaffen. Die Märchengärten Indiens und Persiens, die Prachtgärten der italienischen Renaissance, ins Höchste gesteigerte Schloßgärten des Barock, Versuche der parkartigen Landschaftsgestaltung des Fürsten Pückler — all dieses können wir auf gedrängtem'Raum mit Muße betrachten. Der grüne Dom. Ohne einen „Clou" zieht heute keine Aus stellung mehr. In .Dresden baute man den grünen Dom. Nicht etwa in dem Sinne, wie ihn unsere Romantiker schilderten: Das Laub dach des Waldes, getragen von den schlanken Stämmen. Nein, der Gartengestalter von heute spekuliert auf den Nervenkitzel seiner Mit menschen. Also baute er mit einem geschickten Architekten diesen Ausstellungsclou: In stern förmigem Grundriß ein 30 m hoher Turm, bis oben mit wildem Wein berankt. Man muß es sich mal so recht vor Augen führen, was 30 m bedeuten — ein zweistöckiges Haus ist oft nicht über 10 m hoch — und man wir!» die Leistung (schon die rein technische) ge bührend würdigen. Ein prächtiger Anblick, wie diese grünen Wände so schlank aus den Blütenfeldern emporstreben! Natürlich lassen wir uns mit dem Fahrstuhl auf die Plattform fahren. Zuerst ein leichter Schwindelanfall, dann ein freudiger Schreck: Herrgott, ist das schön hier oben! In Weiß, Rosa und Rot der „Riesengroße Rosengarten", ein blaues Blüten meer der „Garten zum blauen Rittersporn" und lustig-bunt die Farbenfelder der Sommer blumen. Dazu der prächtige Baumbestand des Großen Gartens, Dresdens Häusermeer mit seinen bekannten Markzeichen: Frauenkirche, Hoskirche, Schloß usw. und als äußerster Rahmen die Sächsische Schweiz. Surrend bringt und der Aufzug wieder in die Tiefe. Wirklich, dieser Ausstellungsclou ist ein „Clou". Und dabei nicht einmal ge schmacklos. Erst recht nicht Abends, wen« oben an seinen Spitzen viele hundertkerzige Lampen ausflammen, und er in magischem, grünem Licht gegen den schwarzen Nachthimmel steht. j
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