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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 41.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19260000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19260000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seiten 4-6 der Nr. 73 in der falschen Reihenfolge paginiert
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 41.1926
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 8. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 3/4, 12. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 5, 15. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 6, 19. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 7, 22. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 8, 26. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 9, 29. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 10, 2. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 11, 5. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 12, 9. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 13, 12. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 14, 16. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 15, 19. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 16, 23. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 17, 26. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 18, 2. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 19, 5. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 20, 9. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 21, 12. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 22, 16. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 23, 19. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 24, 23. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 25, 25. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 26, 30. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 27, 2. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 9. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 30, 13. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 31, 16. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 32, 20. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 33, 23. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 34, 27. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 36, 4. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 37, 7. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 38, 11. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 39, 14. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 40, 18. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 41, 21. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 42, 25. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 45, 4. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 46, 8. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 47, 11. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 48, 15. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 49, 18. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 50, 22. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 51, 25. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 52, 29. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 53, 2. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 54, 6. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 55, 9. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 56, 13. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 57, 16. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 58, 20. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 59, 23. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 60, 27. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 61, 30. Juli 1926 -
- Ausgabe Nr. 62, 3. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 63, 6. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 64, 10. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 65, 13. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 66, 17. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 67, 20. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 68, 24. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 69, 27. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 70, 31. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 71, 3. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 72, 7. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 73, 10. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 74, 14. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 75, 17. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 76, 21. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 77, 24. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 78, 28. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 79, 1. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 80, 5. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 81, 8. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 82, 12. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 83, 15. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 84, 19. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 85, 22. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 86, 26. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 87, 29. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 88, 2. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 89, 5. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 90, 9. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 91, 12. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 92, 16. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 93, 19. November 1926 -
- Ausgabe Nr. 94, 23. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 95, 26. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 96, 30. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 97, 3. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 98, 7. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 99, 10. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 100, 14. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 101, 17. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 102, 21. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 103, 24. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 104, 28. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 105, 31. Dezember 1926 1
-
Band
Band 41.1926
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- Gartenbauwirtschaft
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Die Gartenbauwlrtschaft j — Nr. 61. 30. 7.1926 krifeuslimmung. - Es scheint, als ob man in Fruchtgroß- händlerkreisen mehr und mehr zu der Ueber- zeugung kommt, daß die übermäßige Einfuhr aus dem Auslande nicht nur den deutschen Er zeuger, sondern in mindestens eben solchem Maße auch den Großhändler trifft. Darüber kann man sich nicht wundern, wenn man über legt, daß z. B. in diesem Jahre die deutsche Gemüse- und Obsternte — mit Ausnahme viel leicht von Aepfelu -- eine verhältnismäßig gute ist und daß andererseits infolge der unbe ständigen Witterung die Ware sehr starken Verderb aufweist. Wird dadurch an sich der Markt schon reichlich belastet, so muß es zur Katastrophe führen, wenn dazu noch aus dem Auslande überlegungslos hereingeworfen wird, was überhaupt hereinzubringen ist. Uns scheint, der Großhandel Hütte in dem Kampfe um die Zollsätze besser daran getan, zusammen mit dem deutschen Erzeuger für wirksam regulie- renve Zollsätze einzutreten. Dem „Früchte handel" wird über obiges Thema aus Leipzig geschrieben: Der deutsche Großhandel sackt von Tag zu Tag mehr ab. , Krampfhafte Versuche, sich über Wasser zu halten, waghalsige Transaktionen und anschließende Götterstimpmng und Verzweif lung. Warum das alles? Das alte Lied in unserem Handel: Jeder will das Nennen machen, jeder wirft Unmengen Waren auf den für anständige Preise nicht aufnahmefähigen Markt, jeder handelt mit 20 Artikeln, ohne zu berücksichtigen, daß er bisher sich spezialisierte, baß eine Umstellung nicht über Nacht geschehen kann. Konsignationswaren halten durch den langen Transport und die große Hitze ein längeres Lagern nicht aus. Durch die sträfliche Markt- überschwemmuug werden die diversen Früchte oder müssen dieselben zu jedem Preise ver schleudert werden, der skandalös hohe Zoll (? Die Schristleitung) und die beträchtliche Fracht werden kaum gelöst, der vertrauende Lieferant bekommt also kein oder nur wenig Geld. Festkaus-Kreditwaren müssen denselben Weg gehen; der Großhändler kann mit der Ware bei ungünstiger Tageskonjunktur nicht mit dem Verkauf abwarten, bis bessere Preise kommen, weil er laufend Zahlungen seinem Lieferanten bringen muß, um Frifchware zu erhalten, sonst versandet er unwiderruflich. Er muß deshalb auch Krampfverkäufe bzw. Verlustkäufe tätigen, er kann die ausgchandelten Warenbetrüge nicht bezahlen. Waren werden beanstandet und die Differenzen hören nicht auf, bis der Lieferant müde wird und die Lieferungen einstellt. Das möchten nun schließlich und endlich alles persönliche Angelegenheiten des jeweiligen Grossisten sein, wenn nicht diese Art des Arbeitens das Ansehen und den Kredit der übrigen gesund arbeitenden Großhändler unter minieren würde. Sachlich arbeitende Häuser beziehen eben auch Kommissionswaren; sie leiden unter der kolossalen sinnlosen Waren überschwemmung, können ihren Lieferanten trotz- erdenklichster Mühe keine anständigen Abrech nungen bringen, wenn sie die Ware nicht ver faulen lassen wollen und gar nichts lösen. Der anständig - korrekt arbeitende Großhändler wird letzten Endes als Betrüger und Putschist betrachtet und schuldlos verachtet. Unsere aus ländischen Geschäftsfreunde sollten diese War nung beachten, sie sollten nicht so leichtsinnig Waren Hinauswersen, sondern sich etwas besser orientieren. Beispielsweise liefern Ungarn gelbe Wachs- sLohnen an, verpackt in Säcken zu 65—70 Pfund! Ist diese Verpackung bei der Jahreszeit schon Heller Wahnsinn, weil die Bohne unbe dingt ersticken, brennen und verfaulen muß, so sind die Limits, die gesetzt werden, direkter Unfug. 3—4 Finnen erhielten solche Bohnen, 50 Prozent davon waren kaput, der übrige Teil wurde verkauft mit 5—20 Mark pro 50 KZ. Meuschen md Blumen. Von Georg Ehr. Brandt in Bremen. (Schluß.) ES sei an eine Bemerkung erinnert, die in diese Ausführungen eingeslochten wurde: Die Macht des Gemütes scheine in der Gegenwart die Würdigung wiederzuerlan- gcn, die ihr gebühre — gibt nicht die lächerliche Uebertreibung der Lehre Couös jener Ueberzeugung recht, wenn man sie als naiurnotwendige Reaktion auf die Ueber- schätzung des rein Körperlichen betrachtet? Ueberhaupt läßt sich in unseren Tagen ein gefährlicher Zug ins Extreme, ein gewisser Radikalismus auf allen Gebieten wahr- nchmen. Schon artet der Sport — lebens notwendig als Entspannung und Ausgleich für die einseitige Berufstätigkeit des modernen Menschen — in sinnloses Rennen nach Re korden aus, das niemand billigen wird, und führt zu einer maßlosen Ueberschätzung körper licher Fähigkeiten. Auf der einen Seite strikte Verneinung alles Uebersinnlichen, aller Dinge, die für den Menschengeist nicht ohne weiteres verständlich sind — während auf der anderen Seite finsterer Aberglaube üppiger ins Kraut schießt fast als im Mittelalter, und religiöser Fanatismus an Ausbreitung gewinnt. Rufe, die Enthaltsamkeit fordern in allen Schattie rungen und Abstufungen bis zur Askese — Genußsucht, schrankenloses Ausleben. Wir wollen soziale und politische Verhältnisse nicht in Betracht ziehen. Unüberbrückbar scheinende Gegensätze überall, ein Chaos extremster An schauungen ! Eines steht fest: Eine glücklichere LebenS- otmosphäre ist bedingt durch eine ernste und sittliche Lebensanfchauung, die gegründet ist auf der Erkenntnis der wahren Güter eines Menschenlebens und dem Glauben an einen tieferen Sinn unseres Daseins. Andererseits aber dürfen wir wiederum nicht erwarten, daß die Menschheit unter den Lebensbedin- MglWer, helft uns Helsen! Hochwasserkalaslrophe. Unzählige blühende Betriebe von Berufskollegen und Mitgliedern des Reichsverbandes sind den: Hochwasser zum Opfer gefallen. Es gibt keine Versicherung, die eine Unterstützung beim Wiederaufbau der Betriebe leisten könnte, es gibt eine Staatshilfe, die wir so weit als möglich auch für unsere Berufsangehörigen zu erschließen bemüht sind. Aber jedermann weiß, daß diese vor allen Dingen nicht mit der notwendigen Schnelligkeit helfen kann. In großen Teilen der Schadengebiete ist die Notlage aufs ärgste gestiegen und keine Mittel stehen den Geschädigten zur Verfügung, den notwendigsten Lebensunterhalt zu bestreiten, geschweige denn die Betriebe wieder aufzubauen. Jahrelange Arbeit und Mühe, unermeßliche Opfer sind von dem weitaus größten Teil der Geschädigten gebracht, um sich den Betrieb durch die Notzeit des Berufes hindurch zu erhalten. Naturgewalten zerstörten die Früchte ihrer Mühen und Arbeiten. Die Not ist so dringend, daß nur schnelle, ausgiebige Hilfe uner meßliche Schäden an beruflicher Kraft und Lebensarbeit vermeiden oder wieder gutmachen kann. Berufsangehörige, Mitglieder, dis ihr nicht von Wasserschaden betroffen seid, helft euren um die Erhaltung ihrer Betriebe als (Quelle ihrer Lebenskraft ringenden Berufsgenossen. Nur spärlich sind die bisher eingegangenen Spenden, sie müssen schneller und reichlicher fließen, wenn wirksame Hilfe geleistet werden soll. Auch die kleinste Gabe ist erwünscht. Geldspenden erbitten wir an den Reichsverband des deutschen Gartenbaues, Postscheckkonto Berlin H06, mit dem vermerke „Für Hochwafferhilfe". Reichsverband des deutschen Gartenbaues e.V. Schetelig. Grobbcn. Bern stiel. Fachmann. Gerettet wurden knapp die Auslagen an Frachten usw. Trotz allen anschließenden War- nungen an diese Firmen wurden weiter solche Bohnen gesandt, wenn auch in kleinen Steigen zu 10 Pfund. Diese Bohne ist überhaupt nicht mehr verkäuflich, mit 1—2 Mark pro 100 Pfund nicht mal absetzbar; Fracht und Spesen werden nicht gerettet. Die großen Misthaufen an unserer Halle sind turmhoch mit Bohnen angefüllt, es müssen sogar noch Ab- suhrgelder dafür bezahlt werden. Adria-Gurken dasselbe Lied. 20—30 Waggons oft täglich gleichstehend. Unerträg liche Hitze, rapides Verfaulen die.Folge der allzugroßen Anfuhren und winzige Preise naturgemäß. Verkauft wurden solche von 4 bis 8 Mark pro Zentner. Eintrocknung, prozentua ler Verderb der fünf Tonnenwagcn ca. 600 Mark Fracht und Zoll ohne Provision und Spesen bringen das schöne Bild, daß der Liefe rant unter Umständen noch zuzahlen muß. Hiesige neue Kartoffeln: Anfuhr ea. 10 Waggon, die Kartoffel stinkt schon aus dem Waggon heraus, die Gleise sehen aus wie Misthaufen, verkauft wurde der Zentner mit 40—70 Pfg.U Sind das Geschäfte? Hat ein Laie eine Ahnung, wohin der Großhandel steuert? Ja, haben diverse Auchgroß händler selbst eine Ahnung, wohin die Fuhre gehen muß? Wir warnen erneut und ernstlich; wir werden aber keinen Erfolg haben, denn die Krankheit ist Wohl unheilbar. gungen der Gegenwart je eine solche An schauung sich zu eigen machen wird. Zu einer ernsten Lebensauffassung wird nur der sich bekennen, der, dem Alltag entrückt, umgeben von der reinen, freien Luft und dem lebendigen, ewig finnvollen Wirken der Natur zu erkennen vermochte, wie oberflächlich und sinnlos das Getriebe der Großstadt in seinem Ringen um Reichtum als Schlüssel zu Macht und Ansehen, zur Befriedigung toller Vergnügungssucht ist, und der in dieser uralten Weisheit nicht mehr die lächerlich sentimale Lehre weltfremder As keten sieht. Und so gelangen wir zu der Erkenntnis, daß eine glücklichere Lebeusatmosphäre letzten Endes bedingt ist durch die Verwirklichung jener alten Forderung, die, seit Rousseau in den Tagen der großen französischen Revo lution als erster sie erhob, zeitweilig zu einem Schlagwort geworden ist, ohne daß aber die Menschheit seiner wahren Bedeutung je gerecht geworden wäre, der Forderung: „Zurück zur Natur!" Es ist eine alltägliche Erscheinung, daß irgendeiner Reformbcstrcbung das Urteil ge sprochen ist, sobald die Forderung, in der die Bestrebung ihren Ausdruck findet, zum Schlagwort wird. Und so glaubte mancher unter einer „Rückkehr zur Natur" eine Rück kehr in barbarische Urzustände, in die Lebens- Verhältnisse eines Naturvolkes unter Preisgabe unseres Kulturgutes verstehen zu müssen, und auch die große Masse derer, die das Schlagwort gedankenlos ausgrisfen, verband völlig falsche, ost unmögliche Vorstellungen damit, die eben nur durch die Oberflächlichkeit ihres Denkens^ eine Erklärung finden. Wenn wir an dem Sätze festhalten wollen, baß das Verhältnis des Menschen zu den Blumen symbolisch sei für seine Lebensan- schauung, so verwögen wir zu erkennen, daß der letzte Sinn jener Forderung die Veredelung unserer Lebensauffassung ist; zugleich aber xnöge her Satz erkennen lassen, daß die Mensch heit ihrer Bedeutung nicht gerecht wird, wenn Nene Richtlinie« zur ste«ek!ichsn8erWch!iM»g der HochwasserschSden. Von Karl Stephan, Volkswirt R.D.B., Halle-S. In Nr. 52 dieser Zeitschrift vom 2g. Juni 1926 sind die z. Zt. geltenden Bestimmun gen über „Steuerermäßigung bei Ueberschwemmung und Hagel schlag" dargestellt worden. Diese haben auch heute noch Geltung, doch sind sie inzwischen mit Rücksicht auf den großen Umfang der diesjährigen Hochwasserschäden durch weitere Verfügungen der zuständigen Behörden weiter ausgcbaut worden. Für die preußische Grundvermögcnstcner ist ein Runderlaß des preußischen Finanzministers vom 26. 6. 1026 — K. V. 2 . 4600 — hinzu gekommen, der unter Aufrechterhaltung der früher gegebenen Vorschriften u. a. Folgendes besagt: „Für die Landwirtschaft wird nach Maß gabe der bisher ergangenen allgemeinen An ordnungen zunächst die Stundung und Nieder schlagung der am 15. August 1926 fälligen Vierteljahresrate der Grundvermögensteuer in Betracht kommen. Um den Steuerschuldnern die Stellung von Anträgen zu ersparen, haben sie sich darauf beschränkt, die Gesetze der Natur in der Lebenshaltung zu beachten, um sich vor Schaden zu bewahren, sondern, daß sie die Mahnung nur erfüllen kann, indem sie ihre Beziehungen zur Natur vertieft und ausgestaltet zu einem harmonischen Verhältnis zu der Schöpfung. Aus diesem Gefühl harmonischen Verbunben- seins und der Einheit mit der Allnatur, das schon vor Jahrtausenden den. Waldheiligen und Sehern Indiens Inbegriff ihrer Religion war, wird die Menschheit zur Erkenntnis ihrer Be stimmung gelangen, und wird zu dem Weg zurücksindcn, dem sic vor hundert Jahren fast schon näher war als heute, dem Weg ihrer Vollendung. Und so werden alle, denen die Förderung des Guten und Schönen auf dieser Erde, das Wirken zum Segen anderer Lebensbedürfnis und Leitmotiv ihres Schaffens ist, ihre Mit arbeit der Aufgabe zu widmen haben, deren Lösung keine Zeit so dringend forderte wie die unsere, der Aufgabe,- die Mauern nieberzu- reißen, welche die Zivilisation zwischen Mensch und Natur ausgerichtet hat. Wenn wir die Gliederungen dieser Aufgabe noch einmal zusammenfassen wollen, so' er scheint es zunächst notwendig, die Allgemeinheit immer wieder im Sinne des Leitwortes der Reichs - Gesnndheitswoche, „Gesundheit sei Lebensglück", auf die Regeln naturgemäßer. Lebenshaltung und die außerordentliche Be deutung vorwiegend vegetarischer Beköstigung linzuweisen. Vor allem aber auch sollte ver sucht werden, der Einsicht Geltung zu ver schaffen, daß ein gesunder Körper nicht als die Möglichkeit zu schrankenloser Ausnutzung äußerer Lebensfreuden und zur Befriedigung roher Triebe betrachtet werden darf; und dem, der unter Gesundheit nur körperliches Wohlbe finden versteht, sei gesagt, daß er sich dem Satze, Gesundheit sei Lebcnsglück, nicht an schließen dürfe. Die Gesundheit ist eine Vorbedingung unseres Lobensglückcs, aber unsere.Beziehungen. zur Natur sollen, uns snchr geben als. körper- die Kataftcrämtcr von Amts wegen für da? Ucberschwemmungsgebiet durch Benehmen mit den Gemeinde- und Gutsvorstehern diejenigen Steuerschuldner festzustellen, delle« die ge nannte Vierteljahresrate in Anbetracht ihres Schadens zu stunden und nicderzuschlagen ist. Inwieweit darüber hinaus- noch weitere Steuer erleichterungen erforderlich sind, wird in der Regel erst entschieden werden können, wenn sich der volle Schaden übersehen läßt. Die Regierungspräsidenten werden ersucht, his zum 1. Oktober 1926 zu berichten, ob und in welchem Umfange weitere Steuererleichterungen im UeberschwcmmungSgebiete der Landwirtschaft zu gewähren sind." Daraus ist also bemerkenswert, baß für die bevorstehende Grundvermö gen s st e uc r r a t e am 15. August ein Stundungs- und NiederschlagSan- strag nicht erforderlich ist. Soweit indessen noch Grundver mögenssteuern aus früherer Zeit rückständig sind, wird ebenfalls weitere Stundung und Niederschlagung nötig sein. Wenn diese Steuern noch rückständig, b. h. also auf Grund früherer außergewöhnlicher Verhältnisse heraus gestuudet worden sind, so geschah das doch in der Erwartung, daß eine Bezahlung bei Ablauf der Stundungssrist in folge Besserung der Verhältnisse zu erwarten stand. Wenn nun infolge neuen Wetterschadens diese Erwartung ins Gegenteil verkehrt wor den ist, so kann natürlich nur eine weitere Stundung auch für rückständige Grundvermögensteuer in Frage kom men. Doch ist nach Rückfrage im Preußischen Finanzministerium hierzu in jedem Eiuzelfall ein besonderer Antrag des Steuerpflichtigen erforderlich. Dem Antrag wird zweckmäßig eine Gegenüberstellung der normalerweise — ohne anormale Wetterschäden — zu erwar tenden Gcsamternte des Betriebes (zunächst mengenmäßig nach den einzelnen Anbaufrüchten usiv. geschätzt und dann nach den geltenden Preisen in einer Ges-amtsumme für das Betriebsergebnis der gesamten Besitzung bezifsert) und der zu erwarten den Erntefchädcn beigefügt. Auch letztere wer den zunächst mengenmäßig geschützt und dann in Geld bezifsert. Der Unterschiedsgeld- b'etrag ist dann als Nohertragsverlust (vgl. die Ausführungen in Nr. 52) in Ansatz zu bringen. Inwieweit Bodenwertsänderungen zur Berücksichtigung bei der steuerlichen Grund stücksbewertung geltend zu machen sind, muß fpälerer Feststellung bei der endgültigen Scha densfeststellung Vorbehalten bleiben, darf aber nicht aus dem Auge verloren werdend Für die Rcichssteuern (Vermögen steuer, Einkommensteuer, Umsatz steuer, auch Rentenba.nkzinsen) sind ebenfalls die bereits früher getroffenen- Be stimmungen aufrecht erhalten. Ferner besagt der hierzu ergangene Erlaß des Reichssinanz- ministers vom 26. 6. 1926: „Für die' Vorbereitung der Herbstveran lagung 1926 und Frühjahrsveranlägung 1927 verweise ich ferner cnff 8 83 der Ausführungs bestimmungen zum Einkommensteuergesetz, wo nach das Finanzamt bei Hochwasserschäden und ähnlichen Ereignissen im'Benehmen mit den Vertretern der betreffenden Gemeinden, gege benenfalls auch im Benehmen mit sonstigem geeigneten Persönlichkeiten, insbesondere An gehörigen der Berussvertretungen und -ver bände unverzüglich Erhebungen über den Kreis der Betroffenen und die Höhe des Schadens anzustellen hat. Für die Vermögenstcucr bemerke ich noch, baß bei Hochwasserschäden, die nicht schon bei der Einheitsbewertung zu berücksichtigen sind, nach Durchführung der Veranlagung im ein zelnen Fall zu prüfen sein wird, ob und inwic- weit ein Erlaß der Vermögenssteuer nach 8 108 Abs. 1 AO. geboten ist." (Forts, folgt.) lichcs Wohlbefinden — möge aus diesen Aus führungen heraus die Ansicht gerechtfertigt erscheinen, daß die Liebe zu den Blumen ein tieferes Symbol eines idealen Verhältnisses zur Natur darstellt! Und so gelangen wir zn dem anderen Teil jener Aufgabe: die Liebe zu allen Geschöpfen der Natur wiederzuerwecken, der Menschheit die Erkenntnis zu bringen, daß unzerstörbare Bande sie mit der Schöpfung verknüpfen vom Uranfang bis in die Ewigkeit, und daß sie diese Verbundenheit nicht ungestraft verleugnen kann. Müssen nicht alle sozialen Probleme, alle Probleme der Pädagogik von diesen Gedanken aus betrachtet und bearbeitet werden? Lehret die Kinder die Blumen lieben, lehret sie. die Freuden des Umganges mit Tieren kennen! In reiner, freier Lüft, unter Blumen und Tieren sollen die Kinder aufwachsen und erzogen werden, und ein edleres Geschlecht wird erstehen, das um die göttliche Macht des Gemütes weiß, die uns emporzurcißcn vermag über alles Niedrige und Triebhafte auf die Höhen edlen, wahren Menichentumcs! Sei es ferner das Bestreben eines jeden, der soziales Verantwortungsgefühl besitzt, jene Unglücklichen aus ihrem Elend zu befreien, deren Behausungen die lichtlosen Gemächer und Kellerlöcher solcher Gegenden der Großstadt find, die reine Lnft nicht kennen und nie ein grünes Blatt sahen! Schaffet ihnen Wohn stätten, die eines Menschen würdig sind, in grünen, blühenden Gärten! Oder will die Menschheit, deren Kultur auf den Grund sätzen des Menschenrechtes aufgebaut zu sein behauptet, auch nur einem Erdenbürger das Anrecht aus Lebensglück absprechcn? Blumen duft und Vogelsang werden die Verbitterung der Besitzlosen hinwcgscheuchcn, die die heutige Gesellschaftsordnung gefährdet! Ein jeder Mensch hat das Recht auf Lcbens- glück. Lehret cs ihn suchen in dem beglückenden Gefühl harmonischen Vcrbundcnscins mit der Allmutter Natur, lehret ihn die Freuden des Lebens veredeln durch des Geistes und Gemütes Kraft! Zurück zur -Natur!
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