Suche löschen...
Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 41.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19260000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19260000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seiten 4-6 der Nr. 73 in der falschen Reihenfolge paginiert
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 41.1926
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 8. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 3/4, 12. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 5, 15. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 6, 19. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 7, 22. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 8, 26. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 9, 29. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 10, 2. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 11, 5. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 12, 9. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 13, 12. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 14, 16. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 15, 19. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 16, 23. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 17, 26. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 18, 2. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 19, 5. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 20, 9. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 21, 12. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 22, 16. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 23, 19. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 24, 23. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 25, 25. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 26, 30. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 27, 2. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 9. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 30, 13. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 31, 16. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 32, 20. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 33, 23. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 34, 27. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 36, 4. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 37, 7. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 38, 11. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 39, 14. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 40, 18. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 41, 21. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 42, 25. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 45, 4. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 46, 8. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 47, 11. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 48, 15. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 49, 18. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 50, 22. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 51, 25. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 52, 29. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 53, 2. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 54, 6. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 55, 9. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 56, 13. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 57, 16. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 58, 20. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 59, 23. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 60, 27. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 61, 30. Juli 1926 -
- Ausgabe Nr. 62, 3. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 63, 6. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 64, 10. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 65, 13. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 66, 17. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 67, 20. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 68, 24. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 69, 27. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 70, 31. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 71, 3. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 72, 7. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 73, 10. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 74, 14. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 75, 17. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 76, 21. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 77, 24. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 78, 28. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 79, 1. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 80, 5. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 81, 8. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 82, 12. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 83, 15. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 84, 19. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 85, 22. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 86, 26. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 87, 29. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 88, 2. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 89, 5. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 90, 9. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 91, 12. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 92, 16. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 93, 19. November 1926 -
- Ausgabe Nr. 94, 23. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 95, 26. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 96, 30. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 97, 3. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 98, 7. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 99, 10. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 100, 14. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 101, 17. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 102, 21. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 103, 24. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 104, 28. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 105, 31. Dezember 1926 1
-
Band
Band 41.1926
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Die Gartenbauwirtschaft Nr. 60. L7. 7. 1926 Mitglieder, helft uns Helsen! Hochwasserkatastrophe. Unzählige blühende Betriebe von Berufskollegen und Mitgliedern des Reichsverbandes sind dem Hochwasser zum Opfer gefallen. Es gibt keine Versicherung, die eine Unterstützung beim Wiederaufbau der Betriebe leisten könnte, es gibt eine Ltaatshilfe, die wir so weit als möglich auch für unsere Berufsangehörigen zu erschließen bemüht sind. Aber jedermann weiß, daß diese vor allen Dingen nicht mit der notwendigen Schnelligkeit helfen kann. In großen Teilen der Schadengebiete ist die Notlage aufs ärgste gestiegen und keine Mittel stehen dem Geschädigten zur Verfügung, den notwendigsten Lebensunterhalt zu bestreiten, geschweige denn die Betriebe wieder aufzubauen. Jahrelange Arbeit und Mühe, unermeßliche Opfer sind von dem weitaus größten Teil der Geschädigten gebracht, um sich den Betrieb durch die Notzeit des Berufes hindurch zu erhalten. Naturgewalten zerstörten die Früchte ihrer Mühen und Arbeiten. Die Not ist so dringend, daß nur schnelle, ausgiebige Hilfe uner meßliche Schäden an beruflicher Kraft und Lebensarbeit vermeiden oder wieder gutmachen kann. Berufsangehörige, Mitglieder, dis ihr nicht von Wasserschaden betroffen seid, helft euren um die Erhaltung ihrer Betriebe als Ouelle ihrer Lebenskraft ringenden Berufsgenossen. Nur spärlich sind die bisher eingegangenen Spenden, sie müssen schneller und reichlicher fließen, wenn wirksame Hilfe geleistet werden soll. Auch die kleinste Gabe ist erwünscht. Geldspenden erbitten wir an den Reichsverband des deutschen Gartenbaues, Postscheckkonto Berlin 906, mit dem vermerke „Für Hochwasserhilfe". Reichsverband des deutschen Gartenbaues e. V. Schetelig. Grobben. Bern stiel. Fachmann. unmöglich um eine Erweiterung der Ertrags quelle handeln, solange der Gesamtflächen umfang des Betriebes derselbe bleibt und inner halb dieses nur das Kulturartenverhältnis gegeneinander verschoben wird. 3. Wenn innerhalb derselben Flächenein heit dieselbe Kulturart ausgedehnt wird, so kann diese Ausdehnung logtscherweise nur auf Kosten des Umfanges der übrigen Kultur arten geschehen. Wenn man die eine auSdehnt, muß man die andere vermindern. Es kann also ber der Ausdehnung der einen Kulturart von einer Neuanlage schlechterdings nicht die Rede sein. Grundsätzlich ist es gleichgültig, wie das Wertverhältnis der Kulturarten unter einander ist. Man dürfte wohl im allge meinen kaum auf den Gedanken kommen, wenn der Landwirt in diesem Jahr einen Morgen Hackfrucht mehr anbaut als im vergangenen, diesen einen Morgen Hackfrucht als eine Er weiterung der Ertragsquelle anzusehen. Man wird das ebensowenig tun können, wie bei einer Aufforstung eines abgeholzten Wald schlages, obgleich in beiden Fällen scheinbar eine Wertsteigerung damit ausgedrückt ist. Es handelt sich in allen angeführten Fällen nicht um nachhaltige Verbesserungen des Grundstückes als der Ertragsquelle, sondern nur um die Erhaltung desselben und um Kosten, die für die Gewinnung der Erträge gemacht werden und die aus den Erträgnissen wieder einge bracht werden sollen. Auch bei der Ver größerung der Maiblumenkultur handelt es sich nicht um Aufwendungen für eine Meliora tion, durch welche der Boden als Ertragsquelle nachhaltig verbessert wird, sondern um Aus gaben, die sich auf die Kulturen Maiblumen beziehen, um deren Gewinnung willen gemacht und durch ihre Gewinnung und Verwertung wieder eingebracht werden. 4. Wenn fälschlicherweise die Erweiterung der Maiblumenkultur um einen Morgen als eine Erweiterung der Ertragsquelle ange sehen wird und als nicht abzugsfähige Aus gaben berechnet werden: 4. der Ausfall an Einnahmen, der dadurch entstanden ist, daß die zur Erweiterung der Maiblurnrnanlage verwendeten Pflanz- keime von eigener Ernte bei Nichterwei terung hätten verkauft werden können; 2. der Zukauf von 31600 Pflanzen; 3. sonstige Unkosten und Mehraufwand für Lohn und Dünger, so liegt dieser Auffassung ein weiterer Fehler zugrunde. Nach dieser Berechnungsart würde der Aufwand für den Ertrag eines Morgens Land zusammengestellt sein und diese Summe als Erweiterung und nicht als zu den Wer bungskosten gehörende Summe betrachtet wor den sein. Dabei ist jedoch vergessen worden, daß ja keinesfalls der eine Morgen Land brach liegen bleiben würde, sondern zu der Kultur irgendeiner anderen Pflanze verwen det werden müßte, und daß folglich von der vorher errechneten Gesamtsumme diejenige ab zuziehen ist, welche die Kultur irgendeiner anderen Pslanze erfordern würde. Weiter ist es ein großer Irrtum, zu den Aufwendungen für den fraglichen Morgen Maiblumen den Ausfall ber Einnahmen hinzuzurechnen, der durch Nichtverkauf entstanden ist, denn damit würde man zwischen Ankauf der Zuchtkeime und Verkauf der fertigen Produkte einen fin gierten Verkauf aufstellen, man würde ein und dieselbe Pslanze zweimal verkaufen: das erste Mal wird der Ausfall durch Nicht verkauf berechnet, das zweite Mal bei der endgültigen VerkausSreise, —r. Soll die Reichsbahn VerlehrspoM ober Privatwirtschaft treiben? Auf der BerwaltungsratSsitzung der NeichS- bahn-Gesellschast in Hamburg wandte sich der Präsident des Verwaltungsrats, Dr. von Sie mens, gegen die Ansicht, daß die Reichsbahn bei Erfüllung ihrer Reparationsverpflichtun gen nicht in der Lage sei, ihren Betrieb so zu führen, daß er die gesunde Entwicklung der deutschen Volkswirtschaft unterstützt, und ferner ihre Einrichtungen dem Stande der Technik und des Verkehrs stets angepaßt zu halten. Dr. von Siemens äußerte sehr optimi stisch, daß die Reichsbahn bei richtiger Wirt schaftsführung in einigermaßen günstigen Jahren durchaus in der Lage sei, über ihre Daweszahlungen hinaus den Inhabern der Reichsbahn, also Reich und Ländern, erhebliche Beträge zur Verfügung zu stellen. Er ging dabei von der Tatsache aus, daß die preußisch hessischen Bahnen vor dem Kriege dem Staat eine Einnahme von jährlich 500 bis MO Millionen gebracht haben. Demgegenüber sei festgestellt, daß die gesamte Reparationsbe lastung der Reichsbahn im Normaljahr nach dem Dawesplan 950 Millionen Mark be trägt (660 Millionen Mark Zinsen der Schuld verschreibungen und 290 Millionen Mark Ver kehrssteuern. Dagegen brachten es sämtliche deutschen Bahnen des erheblich größeren Eisen bahnnetzes vor dem Kriege bei einer blühenden Wirtschaft im Jahre 1913 nur zu einem Rein ertrag von 1110 Millionen Mark (1066 Mil- lionen Mark Reinertrag und 44 Millionen Mark Stempelsteuern sür Frachturkunden und Personenfahrkarten). Auch, wenn man die größere Kaufkraft des damaligen Geldes be rücksichtigt, so muß man doch gegenüber dem Optimismus des Herrn von Siemens er hebliche Zweifel hegen, nm so mehrmals diese Aeußerungen in einem Augenblick erhoben wer den, wo an anderer Stelle von einer nahe bevorstehenden Neuregelung des gesamten Tarifwesens gesprochen wird, mit der ein deutigen Begründung, der notleidenden Reichsbahngesellschast weitere Einnahmen zu verschaffen. Wer muß aber diese Geldsr aufbringen? Niemand anders als die viel mehr notleidende deutsche Wirtschaft. Es sei daraus hingcwiesen, daß der durchschnittliche Frachtindex auch unter Berücksichtigung der Ausnahmetarife nach den Berechnungen des Statistischen Reichsamtes mit 147,5 im ersten Halbjahr 1925 größere Steigerungen gegenüber der Vorkriegszeit auf weist als der Großhandels- und Lebenshal tungsindex mit 134,5 und 136,4 im gleichen Zeitraum. Besonders bedenklich muß aber gerade die Landwirtschaft eine Bemerkung des Herrn von Siemens stimmen, daß es nicht Auf gabe der Eisenbahn sein könnte, einzelnen kranken Zweigen der deutschen Wirtschaft zu einem künstlich verlängerten Leben zu verhelfen. Ist nicht etwa hinter dieser Wendung die leise Absicht zu sehen, gerade das platte Land, welches durch Eisenbahnen überhaupt erst erschlossen werden muß, in Zukunft erheblich zu benachteiligen? Dort wird die Rentabilität der Eisenbahnstrecken natürlich erst in sehr langsamem Tempo er reicht. Rechtzeitig muß gefordert werden, daß die gerade sür das platte Land unbedingt not wendigen verkehrspolitischen Rücksichten nicht hinter rein privatwirtschaftlichen zurücktreten. Lildel die Erweiterung einer Kulturarl über den Rahmen des Vorjahres hinaus eine Vermehrung der Ertragsquelle im Sinne des 818 Abs. 1 des Einkommen steuergesetzes? Stellen die Aufwendungen für die Erweiterung einer Sulturart einen Teil des Einkommens dar? Diese Fragen hat kürzlich ein Finanzamt be jahend beantwortet, woraus zu ersehen ist, daß sich sinanzamtliches Denken nicht immer mit betriebswirtschaftlichem Denken deckt. Der Tat bestand soll, da er allgemeines Interesse bean spruchen kann, hier bekanntgegeben werden. Ein Steuerpflichtiger hatte seine Maiblumen- dnlage, die vor dem Kriege etwa 15 Morgen um faßte, in der Kriegs- und Nachkriegszeit auf un gefähr 2 Morgen einschränken muffen und hat im Jahre 1925 diesen Maiblumcnbestand um un gefähr einen Morgen erweitert. Das zuständige Finanzamt hat sich dazu folgendermaßen gestellt: Auszug aus dem Buchprüfungsbericht. Der Steuerpflichtige hat im Laufe des Wirtschaftsjahres einen Morgen Mai blumen mehr angelegt und dazu außer den Pslanzkeimen aus eigener Ernte noch 316 OM Pflanzreime- für 1896 M. .zugelauft. Zu eineu Morgen Maiblumen gehören etwa 350—4M0M Pflanzkeime. Die sonstigen Unkosten für die Anlage eines Morgens Mai blumen für Löhne und Dünger belaufen sich auf mindestens 5M M. Die Ausgaben für die Anlage eines Morgens Maiblumen und der Ausfall an Einnahmen, der dadurch entstanden ist, daß die zur Erweiterung der Maiblumenanlage verwendeten Pslanz- keime aus eigener Ernte bei Nichterweiterung hätten verkauft werden können, würden fich demnach wie folgt errechnen: 350 OM Pflanzkeime pro 1000 6M.--21M M. Sonstige Unkosten an Löhne und Mehraufwand an Dünger . . — 500 M. 2600 M. Da es sich bei der Maiblumenkultur um hochwertige Anlagen handelt, werden dem buchmäßig ausgewiesenen Gewinn sür die Erweiterung der Maiblumenanlage min destens 2600 M. zuzusetzen sein. Der Einwand des Steuerpflichtigen, daß seine Maiblumenanlage vor dem Kriege be reits wesentlich größer und er bestrebt ge wesen sei, die Anlage allmählich wieder auf diesen Stand zu bringen, ist für die Gewinnberechnung des Wirtschaftsjahres 1924/25 belanglos. Gegen diese Entscheidung deS Finanzamtes sind, rein betriebswirtschaftlich betrachtet, fol gende Bedenken besonders hervorzuheben: 1. Da das Einkommen einen Teil des Reinertrages darstellt, für die Berechnung des Reinertrages aber (§ 152 Abs. III der Reichsabgabenordnung) in steuerlicher Hinsicht nicht der tatsächliche, sondern der bei gemeingewöhnlicher Bewirt schaftung nachhaltig erzielte zu grunde zu legen ist, so wird in diesem Falle die Anlage eines Morgens Mai blumen lediglich die Bestrebung ausdrücken, die Einkommensquelle auf die ihr von Beginn an zugemessene Norm zurückzuführen und da durch die durch die Kriegs- und Jnflationsjahre hervorgerufene zwangsläufige Umstellung wie- der auf das normalübliche Maß zurückzu führen. Es handelt sich in diesem Falle nicht um eine Neuanlage oder Erweiterung, sondern um die Wiederherstellung ber gemeingewöhn lichen Bewirtschaftungsweise. 2. ES ist mit allem Nachdruck darauf hinzu weisen, daß der Betrieb mit der Mannig faltigkeit seiner Kulturarten als ein ge schlossenes Ganzes zu bewerten ist, und daß der Umfang der jeweiligen Kulturarten von betriebsorganisatorischen Gesichtspunkten ab hängig ist. Demgemäß kann es sich solange Menschen an- Llumen. Von Georg Ehr. Brandt in Bremen. Die Entwicklung menschlicher Lebensverhält nisse in der Neuzeit, die durch Zivilisation und Technik bedingte Zusammenballung gewaltiger Menschenmassen auf engstem Raume, in jenen Brennpunkten des modernen Lebens, den Groß städten, hat bei allen kulturellen Fortschritten, die daraus erwachsen sein mögen, eine Schatten seite mit sich gebracht, deren Auswirkungen, so verhängnisvoll sie waren, erst spät sich mmerkbar machten und angemessene Beachtung erst fanden, als es fast schon hoffnungslos erscheinen mußte, den Kampf dagegen aufzu nehmen. Der Mensch, in Sonne, Wind und Waldes rauschen aus tierhaften Anfängen zu dem Wesen geworden, das wir Mensch nennen, hat die seinen Bedürfnissen angepaßte, durch eine vieltausendjährige Entwicklung hindurch überlieferte Lebensweise zum Opfer gebracht für die Vorteile, die er im Stadtleben zu finden hoffte. Und noch vor wenigen Jahr hunderten hatte er auch kaum Ursache, in den veränderten Lebensverhältnissen eine sein Wohlbefinden störende Nichtachtung der Natur gesetze zu sehen. Das Jahrhundert der Technik hat darin eine Umwälzung geschaffen, eine Umwälzung von einer Bedeutung, die keiner ähnlichen Zeitenwende in der Geschichte der Mensch heit zukommt. Mit unaufhaltsamer, elemen tarer Gewalt hat es die ruhigen, in Wald und Wiesen gebetteten Städtchen vergangener Tage in dröhnende, qualmerfüllte Großstädte verwandelt und hat dem Leben und der Mensch heit das rasende Tempo seiner Motoren auf gedrückt. Hart ist der Daseinskampf, seit es Leben gibt auf dieser Erde — nun aber wird aus freier, schöpferischer Arbeit uner trägliche, geisttötende, eines Menschen un würdige Fron in verqualmten, lichtlosen Fabrik ¬ räumen oder staubersüllten Büros. Die Er holung, die nach den Mühen des Alltags die Vergnügungsstätten der Großstadt bieten — Ablenkung, Rausch — zerrüttet die ohnehin überreizten Nerven vollends; die naturwidrige Ernährungsweise, die sich allmählich einge bürgert hat und, nicht zu unterschätzen, die Auswirkungen der seelischen Niedergeschlagen heit ob solcher Lebensverhältnisse — die Macht des Gemütes scheint gerade in letzter Zeit überall die ihr gebührende Würdigung zu erlangen — untergraben Gesundheit und Lebensglück, schassen unzufriedene Menschen, die mit Gott und dem Leben hadern. Fast möchte man verleitet sein, grausame Ironie des Schicksals, Hohn der Natur auf unser vermessenes Menschenwerk in dem Zauber lehrlingsunglück zu sehen, das der Menschheit widerfahren ist: Die Maschine, erfunden und erbaut, um den Kamps um das tägliche Brot zu erleichtern, um ein williger Diener des Menschen zu sein, hat das Machtverhältnis umgekehrt; zwar hat sie erfüllt, was von ihr verlangt wurde, aber unentrinnbar sind wir in ihre Gewalt geraten und haben unsere Seele ihr verschreiben müssen; und die ein Segen werden sollte, ist fast ein Fluch ge worden sür die Menschheit. Nun, dem Pessimismus mögen die Ver hältnisse hoffnungslos erscheinen, dem Opti mismus aber bleibt dennoch Raum genug, seine Wurzeln zu schlagen, und schon sieht er eines grauenden Morgens ersten Licht schimmer. Und er glaubt zu erkennen, daß die durch die Technik bedingte Entwicklung, die in das Stadium führen mußte, das am treffendsten vielleicht in der üblichen Weise durch seine materialistische Lebensanschauung gekennzeichnet wird, mit der gleichen Natur notwendigkeit wieder herausführen wird in gesunde Lebensverhältnisse. Und niemand wird leugnen, daß manches diesem Glauben Recht zu geben scheint: Zum ersten: Nach dem furchtbaren Ausbruch brutaler Machtgelüste, des Hasses und Neides der Erden- Völker untereinander, dem großen Kriege, der kaum vergangen, hat die Körperkultur-Be wegung eine ungeahnte Steigerung erfahren, so allgewaltig, daß der Drang nach Licht und Luft, nach Kraft und Gesundheit im dunkel sten Winkel der Großstadt und im entlegensten Dorfe zu verspüren ist. Daß in diesem Drang weniger die Reaktion auf den durch die Kriegs- Unterernährung verschuldeten Gesundheitsrück-- gang, auf den furchtbaren Menschcnverlust, weniger auf die Auswirkung des Erneuerungs triebes zu sehen ist, den jeder Krieg hervor ruft, als der Wille, die Schäden zu beseitigen, welche die naturwidrige Lebensweise vergan gener Generationen der Menschheit zugefügt hat, unterliegt keinem Zweifel. Dis Erkennt nis, daß die heutigen Lebensverhältnisse un haltbar sind, hat sich Bahn gebrochen. Zum andern aber scheint die Technik selbst eine Wendung herbeiführen zu wollen, indem sie Möglichkeiten bietet, die unumgänglichen Begleiterscheinungen ihrer ersten Entwicklung, die Ursachen aller Lebensnot letzthin, die heute die Menschheit bedrückt, zu beseitigen. Schon erlaubten die letzten Fortschritte den Satz auf zustellen, daß „der elektrische Strom Auflösung ermögliche, wo die Dampfmaschine Zentrali sation verlangt habe." Wir dürfen erweitern: Raum und Zeit werden überwunden durch die Krastübermittlungs- und Beförderungstechnik, durch die Errungenschaften der Laut- und Licht übermittlungstechnik. Wer wird die Bedeu tung dieser Tatsachen verkennen? Die Daseins- berechtigung des Ungeheuers Großstadt, das einst notwendig war aus Gründen der Wirt schaftlichkeit, verhängnisvoll aber in jeder an- oeren Beziehung, hat die ersten Erschütterungen erfahren. Nun, trotzdem also auS solchen Betrach tungen ein berechtigter Optimismus erwachsen mag, wäre es weit verfehlt, sich zu jener satalistischen Lebensanschauung zu bekennen, die, überzeugt von der Unabänderlichkeit des Schicksals, sich mit dem Vertrauen auf eine Wendung zum Besseren zufrieden gäbe und im übrigen — getreu ihrer Ueberzeugung, daß der Mensch unsähig sei, das Leben nach eigenen Wünschen zu gestalten — daS ihrige getan zu haben glaube, wenn sie sich in ruhiger Er wartung der Schicksalswende gedulde. Ernste Betrachtung erschließt ein ungeheures Arbeits gebiet und läßt erkennen, daß es an uns liegt, glücklichere Lebensverhältnisse für die Mensch heit zu schaffen. Wenn in dem Satze, ber diese Ausführungen einleitcte, der Entfremdung zwischen Menschen und Blumen eine Bedeutung zuerkannt wurde, die vielleicht nicht ohne weiteres verständlich war, so geschah es aus dem Gedanken heraus, daß daS Verhältnis des Menschen zu den Blumen symbolisch sei sür seine LebenSan- schauung. Dieser Gedanke läßt uns die Kultur der Gegenwart in einem trüben Lichte er scheinen, und mit erschreckender Deutlichkeit ossenbart er uns die Oberflächlichkeit, die unsere Lebensauffassung immer noch beherrscht. Der Materialismus mag seinen Höhepunkt im Chaos der Nachkriegszeit erlebt und über schritten haben, überwunden aber ist er noch nicht. Und vielleicht ist die Ueberzeugung derer nicht zu verwerfen, die daS Naturgesetz, welches einen Pendel zwingt, in derselben Entfernung, die es aus der einen Seite von seinem Ruhe punkt trennt, auch nach der anderen Seite auszuschlagen und das wechselseitig viele Male zu wiederholen, ehe es zur Ruhe kommt, auch auf alles Geschehen im Menschenleben über tragen, und die in den Tatsachen, die wir als die Anzeichen beginnender Umkehr deuteten, nur den naturnotwendigen Ausschlag nach ent gegengesetzter Richtung sehen. (Fortsetzung solgt.)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)