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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 41.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19260000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19260000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seiten 4-6 der Nr. 73 in der falschen Reihenfolge paginiert
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 41.1926
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 8. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 3/4, 12. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 5, 15. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 6, 19. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 7, 22. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 8, 26. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 9, 29. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 10, 2. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 11, 5. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 12, 9. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 13, 12. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 14, 16. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 15, 19. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 16, 23. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 17, 26. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 18, 2. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 19, 5. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 20, 9. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 21, 12. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 22, 16. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 23, 19. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 24, 23. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 25, 25. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 26, 30. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 27, 2. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 9. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 30, 13. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 31, 16. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 32, 20. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 33, 23. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 34, 27. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 36, 4. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 37, 7. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 38, 11. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 39, 14. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 40, 18. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 41, 21. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 42, 25. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 45, 4. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 46, 8. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 47, 11. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 48, 15. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 49, 18. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 50, 22. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 51, 25. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 52, 29. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 53, 2. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 54, 6. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 55, 9. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 56, 13. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 57, 16. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 58, 20. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 59, 23. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 60, 27. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 61, 30. Juli 1926 -
- Ausgabe Nr. 62, 3. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 63, 6. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 64, 10. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 65, 13. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 66, 17. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 67, 20. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 68, 24. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 69, 27. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 70, 31. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 71, 3. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 72, 7. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 73, 10. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 74, 14. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 75, 17. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 76, 21. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 77, 24. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 78, 28. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 79, 1. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 80, 5. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 81, 8. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 82, 12. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 83, 15. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 84, 19. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 85, 22. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 86, 26. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 87, 29. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 88, 2. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 89, 5. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 90, 9. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 91, 12. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 92, 16. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 93, 19. November 1926 -
- Ausgabe Nr. 94, 23. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 95, 26. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 96, 30. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 97, 3. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 98, 7. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 99, 10. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 100, 14. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 101, 17. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 102, 21. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 103, 24. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 104, 28. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 105, 31. Dezember 1926 1
-
Band
Band 41.1926
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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gung der Ernte gemacht werben können usw. Ich erinnere hierbei nur an die Kauf-Rüben- Lerträge der Zuckerrübenanbauer, die in ähn licher Form konstruiert sind und durchaus ein wandfrei funktionieren. Ich bin überzeugt, daß, wenn die Frage angeschnitten ist, auch eine Lösung gefunden wird. Die bisherige Praxis hat sich in den Jahren 1924 bis 1926 nicht bewährt; sie muß im Interesse von Züchter und Konservcnsabrikant abgelehnt werden. An ihrs Stelle muß eine andere treten, die zur Gesundung sowohl der Konservenindustrie wie auch des Gemüsebaues beiträgt und das gegen- jeitige Vertrauen fördert. Spargelmibemle und Spargellonseruiemng. Von Dr. Hugo Böttger, Syndikus der Wirtschaftlichen Vereinigung der Konserven industrie e. V., Berlin. Die Wirtschaftliche Vereinigung der Konserde«- Jndustrie e. D. hat uns gebeten. Lie nachfolgenden Aus führungen als Ergänzung zu unserem Artikel »Als zweite Sieger gingen durchs Ziel — die Spargelzüchter' in Nr. 16 der »Kartenbauwirtschaft" zum Abdruck zu bringen. Wir kommen dem Wunsche gern nach. Wir werden in der nächsten Nummer-einige weitere Aus führungen seitens des Reichsverbandes des deutschen Gartenbaues e. V. zu den angeschnittenen Fragen bringen. Die Schristleitung. Das Ergebnis der diesjährigen Spargel ernte ist infolge der ungünstigen Witterung außerordentlich mäßig. Der Ertrag dürfte noch hinter der Hälfte einer Normalernte zurück bleiben. Dies Ergebnis ist auch für die Konser venfabrikanten keineswegs erfreulich. Wenn auch im Beginn der Ernte der Spargel auf den Frischmärkten verhältnismäßig leicht Auf nahme fand, so daß die Fabriken fast die ganze Anlieferung frisch verkaufen konnten, so ist später, wie stets nach Pfingsten, der Bedarf der Frischmärkte stark zurückgegangen und die Fabriken müssen, ob sie wollen oder nicht, die geringen Anlieferungen konservieren. Da die Betriebseinrichtungen in keiner Weise ausgenutzt werden können, stellt sich die Fabri kation der Spargelkonserven recht teuer. Zum größten Teil sind nun aber die Spargelkonser ven bereits zu festen Preisen vorverkauft, und zwar selbstverständlich zu Preisen, bei denen die Belriebsunkosten nach den Verhältnissen einer normalen Ernte kalkuliert sind. Es wer den daher die an und für sich schon recht be scheiden kalkulierten Gewinne durch den unra- tionellen Betrieb ausgezehrt werden. Hierbei muß man noch darauf Hinweisen, daß oer Absatz für Spargelkonserven, trotzdem mit einer stark verringerten Produktion zu rechnen ist, keineswegs leicht ist; namentlich zum Ankauf der besseren Sorten vermögen sich die Ab nehmer nicht zu entschließen. Ganz besonders hart trifft die schlechte Spargelernte die Anbauer. Die Preise waren an sich unter dem Druck der großen Ueber- stände auS früheren Jahren und unter dem Druck der kalifornischeck Konkurrenz und der allgemein geringen Kaufkraft der Bevölkerung sehr niedrig vereinbart worden. Wäre der Er trag größer gewesen, so wären die Spargel züchter wenigstens ohne Verlust abgekommen. Die ungünstigen Ernteergebnisse haben aber die Einnahmen der Züchter derartig vermindert, daß wohl überall in diesem- Hahr die Spargel züchter schweren Schaden erlitten haben. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß, wenn die gesamten Wirtschaftsverhältnisse im Reiche sich nicht erheblich bessern, der Spargclbau und die Spargelkonservierung auf Jahre hinaus hart um ihre Existenz zu kämpfen haben werden. Ob die zahlreichen neuen An lagen in Spargel, die in den letzten Jahren geschehen find, wirklich Gewinn bringen wer den, steht noch sehr dahin. Daß die Zahl der Konservenbetriebe, die Spargel konservieren, im Rückgangs begriffen sind, steht bereits fest. Es sind nicht nur Betriebe eingegangen, die man als Jnflationserfcheinungen zu betrachten hat, sondern auch alte und angesehene Betriebe. Wenn den Spargelzüchtern empfohlen wird, durch Errichtung eigener Konservenfabriken die Gcwinnaussichten des Spargclbaues zu ver bessern, so erscheint dieser Rat angesichts der tatsächlichen Verhältnisse recht verfehlt. Im Gegenteil stellen die Ergebnisse der letzten Jahre eine ernste Warnung vor jeder leicht sinnigen Gründung neuer Betriebe dar. KWMrunMecsgche. Der Deutsche Kälte-Verein ist seit Anfang 1925 bestrebt, mit deutschen Gartenbruverbän den die Kühllagerung von Obst und Gemüse und sonstigen gärtnerischen Erzeugnissen aufzu nehmen, um die in Deutschland noch sehr lücken haften Erfahrungen auf diesem Gebiet zu er gänzen, zu sammeln und auszuwerten. Der Schriftwechsel des Reichsverbandes mit dem Deutschen Kälte-Verein führte zu einer Sitzung des Kälte-Vereins und dem Reichsverband des deutschen Gartenbaues e. V. am 25. Juni 1925 im Verwaltungsgebäude des Reichsverbandes, zu der zahlreiche Sachverständige geladen waren. In dieser Sitzung ist grundsätzlich ausgeführt worden, daß nur durch Zusammenarbeit der interessierten Verbände und Körperschaften ein brauchbares Ergebnis erreicht werden kann. Es wurde vorgcjchlagcn, Versuchskühlanlagcn in Karlsruhe und in Berlin-Dahlem zu schassen und je ejneu S-Mserausschuß zu bilden, der die Beschaffung der zu kühlenden Produkte und die notwendigen Beobachtungen und Pro ben vornimmt. Bei der Finanzierung der Versuche ist daran gedacht worden, alle interessierten Bcr- bände und Körperschaften anteilig zu beteiligen. Der Reichsverbänd wollte hauptsächlich die 'Ne- schafsung der Äühlobjekte übernehmen, während der Kälteverein die wissenschastlichcn Arbeiten und die' Beaufsichtigung der Versuche vor nehmen sollte. An die Konservenindustrie sollte herangetreten werden, um sie zu einem Bcr- trag zu den Versuchen zu veranlassen. In Ergänzung unserer Ausführungen in Nr. 10 u. 14 und zu dem Artikel „Förderung des Gartenbaues" auf Seite 1 der vorliegen den Nummer, der in dem amtlichen Organ der Reichszentrale für Heimatdienst erschien, ver öffentlichen wir von unseren Arbeiten für die wissenschaftliche Abteilung der Jubiläums- Gartenbau-Ausstellung Dresden einige bild liche Darstellungen, die die Wirkung der über ¬ mäßigen Einfuhr gartenbaulicher Erzeugnisse noch deutlicher erkennbar machen, als das nüch terne Zahlenmaterial. Besonders deutlich geht aus der vorstehenden Darstellung die außer-- ordentliche Steigerung des Wertes der Einfuhr der gartenbaulichen Erzeugnisse hervor. Wir empfehlen unseren Mitgliedern diese Veröffent lichung zur genauesten Beachtung. —t. Die Aufgabe der Ausschüsse sollte darin bestehen, die Wirkung niederer Temperaturen auf Gartenbauerzeuguisssn und die praktisch verwendbaren Kühlten,peratursn beim Versand und bei der Lagerung festzustellen. Eine zweite Sitzung in dieser Angelegen heit sand am 13. Juni 1925 im Verbandshause statt. Anschließend daran erfolgte eine Be sichtigung der Dahlemer Kühlciurichtungen, um sestzustellen, mit lvekchen Mitteln dort eine Versuchskühlanlage eingerichtet werden könnte. Die Besichtigung hat ergeben, daß nach grund legenden Aenderungen der vorhandenen Kühl einrichtungen und der Beschaffung neuzeitlicher Maschinen im Einvernehmen mit der AnstaltS- lcitung die Möglichkeit dazu vorhanden ist. Die Firma Borsig , Berlin, hat einen Kosten anschlag für diese Veränderung aufgestellt, der mit 10 000 M- abschließt. Bei der Schafsung der Mittel ist daran gedacht worden, an das Landwirtschajtsministerium hcranzutreten und einen angemessenen Beitrag zu erbitten, weil die Kühleinrichtung nach Abschluß der Versuche in das Eigentum der Lehranstalt übergehen soll. Die Schaffung einer Kühleiurichtung in Dahlem konnte bis heute noch nicht durchge- sührt werden, weil die Verhandlungen mit dem Ministerium, dessen Genehmigung dazu not wendig ist, und der Anstaltsleitung noch nicht beendet sind. Die Kühlanlage in Karlsruhe ist seit dem 20. Mai 1926 in Tätigkeit und es sind dort bereits Versuche mit Rosen und Spargel im Gange, die im Lause des Jahres durch Kühl lagerung von Erdbeeren, Kirschen und Pfirsi chen, grünen Bohnen, Erbsen usw. ergänzt werden sollen. Die Kühlanlage in Karlsruhe ist durch die Technische Hochschule geschaffen worden. Zur Laboratoriumseinrichtung hat der Reichsverband des deutschen Gartenbaues 1500 M. gegeben. Der Ausschuß in Karlsruhe setzt sich zusammen aus Vertretern des Deut- scheu Kältevereins, des Reichsverbandes des deutschen Gartenbaues, Karlsruher Züchtern, einem Vertreter des Handels, der Konscrven- industrie und einem Nahrungsmittelchemikcr. Soweit sich heute die VersuchSmöglichkeite» übersehen lassen, wird es zwei Vcrwcndungs- arten der Kühlung geben: 1. Borkühlung von Gartenbanerzeugnissev zum Versand (kurze Kühlperiodel und 2. zur Verlängerung der Erntezeiten, d. h. zur Absatzregulierung (Dauerkühlung). Zu beiden Kühlungsarten wird eine Prüfung über das Verhalten der gekühlten Produkte auf dem Transport und die Verwendung bzw. Verarbeitung der jo vorbereiteten Ware durch geführt werden müssen. Auch auf die Eignung für die verschiedenen Packgeräte werden erst Versuche angestellt werden müssen. Soweit die ausländische Literatur über diese Fragen auf Grund ausländischer Versuche Ausschluß geben konnte, ist sie vor der Einleitung der Arbeiten mit herangezogen worden. Nach Abschluß der Arbeiten wird an dieser Stelle berichtet werden. -8- Am MlschsskLeuMle. Einleitende Betrachtungen. Der Mensch hat sich die Wirtschaft kraft seines Geistes geschaffen, ihm zu dienen zu seinem Nutzen und seinem Wohl. Doch schneller entwickelte sich das Werk als der Geist, der cs geschaffen und weiter beherrschen sollte. So wurde die „Wirtschaft" zu einer Macht, die, entsprossen dem Prinzip der Nützlichkeit, schon längst der leitenden Hand ihrer Urheber ent wachsen, nach anderen Gesetzen frei sich ent faltete, willfährig ihren ursprünglichen zweck- mäßigen Ausbau zu opfern dem, der ihrt Entwicklung zu beeinflussen versteht — oder die Macht hat. Immer, wenn die Gegensätzlich keit in der wirtschaftlichen Struktur, wie sie ist und wie sie sein sollte, eine bestimmte Nachdrücklichkeit der Spannung erreicyt hat (Krise), wird, teils unter dem Zwangs der Notwendigkeit, je nach dem Ausmaße ihres schädigenden Eiujlusses und dem seelischen Zu stand des Volkes eine Veränderung erzwungen: revisionistisch oder aber revolutionär. Enqueten sind Revisionseinrichtungcn der Wirtichaft. Eine Enquete ist ein Ausschuß zur Untersuchung der „wirtschaftlichen Struktur". Eine Enquete soll Fehler ausdecken und Wege zur Besserung zeigen. Sie hat in das Getriebe des Wirt schaftslebens hineinzuleuchten und alle Wirt- schastlichen Einrichtungen auf ihre Zweck mäßigkeit hin zu prüfen. Die Enquete soll über der Sache stehen — unbeeinflußt durch eigene Interessen und — wenn sie eine er- solgreiche Tätigkeit ausüben will — ein klar vorgeschriebenes Ziel (Arbeitsprogramm) ver folgen und die Macht haben, dieses zu er reichen. Man hat gesagt, die Deutschen seien „gründ lich", und erklärt die Wunderwerke. deutscher Technik, deutschen Denkens mit der deutschen Gründlichkeit. Es ist dieselbe Gründlichkeit, die — soweit sie auf der einen Seite her vorragendste Analytiker (Zergliederer, Techniker) zeugt, auf der anderen Seite doch den Hcmm- jchuh bildet, ebensolche Syuthetikcc (Organisa toren, Wirtschaftler) zu schaffen. So hat Deutschland auf wirtschaftlichem Gebiet nicht das erreichen können, was ihm aus technischem Gebiet dank der Gründlichkeit als vorbildlich stets gelungen ist. Damit hängt zusammen, daß man in Deutschland weniger den Kreislauf der Wirtschaft beachtete, als es vergleichsweise in England der Fall gewesen ist. England kann man geradezu als das klassische Land der Enqueten bezeichnen. Nicht etwa, baß in England die Wirtschaft besonders häusig ge fährdet gewesen wäre, sondern da der Eng länder ein guter Kaufmann ist, war es ihm stets darum zu tun, den wirtschaftlichen Kreis lauf mit größter Aufmerksamkeit zu verfolgen und Wirtschaftsausschüsse zu organisieren, wenn irgendwelche Stockungen dies geboten er scheinen ließen. So hatte man auch zur Zeit der englischen Agrarkrise (1875—1895) einen großen Untersuchungsausschuß ins Leben gerufen, welcher die Ursachen und die Verbreitung der Krise, sowohl in ihrer ört lichen Ausdehnung, als auch ihre verschiedenen Auswirkungen auf die verschiedenen Besitzver hältnisse, untersuchen sollte, um die Heilmittel erfahren zu können. Als solche wurden unter anderen angeführt: Meliorationskredite, An passung der Eisenbahnfrachten an die Be dürfnisse der Wirtschaft, ausgedehnte Selbst hilfe durch Gründung von Genossenschaften usw. usw. Obgleich das parlamentarische System Englands die rechtliche Form des Enquetenausschusses als eine Einrichtung des Parlaments (Select Committet) vorausgesetzt haben würde, hat man in England aus wohl durchdachten Gründen die Enquete aus dem Parlament in die Regierung verlagert (Royal Committet), weil dadurch die zeitliche Wirkungsdauer des Untersuchungsausschusses eine längere sein kann, da ja - eine Parlamentsenquete in ihrer Dauer auf die jeweilige Session beschränkt bleiben muß. Auch in Deutschland hat man angesichts dieser Vor teile einer Regierungsenquete, die Möglichkeit eine Parlamentsenquete zu schassen, nicht aus- gegrisfen. Durch ein Sondergesetz vom 15. April 1926 ist die Negierung ermächtigt worden, einen Ausschuß zur Untersuchung der Erzeugungs- und Absatzbedingungen, als ein „Regierungs organ", zu schaffen, mit der bevorzugten Rechtstellung der Cooption, besondere unab« häWige Sachverständige einzuberufen. Die Wirtschaftsenquete ist also ein Organ oer Reichsregierung und nicht des Parlamentes. Der Ausschuß setzt sich zusammen auS elf Mitgliedern des Reichstages, neun Mitgliedern des Reichswirtschastsrates, neun Mitgliedern der Regierung, und sechs weiteren Sachver ständigen. Mit Ausnahme der sechs Sachver ständigen sind für alle übrigen Ersatzleute gewählt. Der Ausschuß hat das Recht auf Auskunft und Gutachten. Sein Vorsitzender ist zur zwangsweisen Durchführung der einzu holenden Auskünfte ermächtigt. Dadurch ist der Enquete für die reibungslose Durch führung'der Untersuchungen eine rechtliche Grundlage gegeben, die ihr den Er folg der Arbeit garantieren wird. Wie -sich im einzelnen die Zusammensetzung und das Arbeitsprogramm auswirken wird, hängt von sehr vielen Faktoren, nicht zuletzt auch von dem guten Willen der Mitglieder ab, wie auch Prof. Harms in seinen ein leitenden Worten bei der Konstituierung des Ausschusses am 7. Juni zum Ausdruck brachte. —r. SelbslSndiae Zmirolle der «merilaslsches Mrlschasl. Ein neuer Untersuchungsausschuß der Produktion. Die vom Institut für Konjunkturforschung des Statistischen Rcichsamtes und von dem jetzt gegründeten Enquete-Ausschuß (vgl. Seite 7 der vorl. Nr.) eingeleitetcn Arbeiten zur Er forschung der wirtschaftlichen Vorgänge in Deutschland mit dem Ziele produktiverer Wirt schaftsgestaltung lassen es angebracht er scheinen, mit einigen Sätzen auf ähnliche Ar- heiten hinzuweisen, die in Amerika vom Ko- milee zur Beseitigung von Verlusten in der Industrie ausgenommen worden sind. Ohne Zweifel steht Amerika in der Pro duktivität der Arbeit heute an erster Stelle, und es ist bewundernswert, mit welcher Ein heitlichkeit alle Wirtschaftszweige unter dem unterstützenden Einfluß der Negierung be strebt sind, daS komplizierte Wirtschastsgesüge in seinen Grundtendenzen zu erfassen und den Kreislauf der Wirtschaft bis in seine Ein zelheiten zu durchleuchten, um alle unproduk tiven Reibungsslächen oder Rückständigkeiten ausznmerzen. Zu den bereits vorhandenen Einrichtungen kommt nunmehr als neuer Unter suchungsausschuß das von dem Handelsmini ster Herbert Hoover ins Leben gerufene Komitee zur Beseitigung von Verlusten in der Industrie (Committee on Ulimination ok IVssts Inckustr^) hinzu. Die UntcrsuchungSergeb- nisse dieses siebzehnköpfigen JngenicurkomitceS ist durch I. M. Witte, Berlin, im Auszug übersetzt worden. Im Verlauf von vier Mo naten wurden 124 Betriebs durchgeprüft und ejnem jeden Betrieb ein Fragebogen vorgelegt, der insgesamt 260 Frag«zx,zur erschöpfenden Beantwortung umfaßt. Es>st besonders an erkennenswert, daß diese nicht geringe Arbeit, die man den einzelnen Industriebetrieben zu- gemulet hat, mit allergrößter Bereitwilligkeit und Aussührlichleit beantwortet wurden, weil jeder Amerikaner king genug ist, cinzusche», daß eine bis in die verborgensten Fäden des Produktionsprozesses dringende Unter suchung allein die Möglichkeit einer fehler freien Bctriebssührung gewährleistet . Nicht eine kleine, ängstliche Hütung des Geschäfts geheimnisses kann dein einzelnen Bctriebsin- haber helfen, sondern nur der frei enthüllte Blick in den eigenen Betrieb läßt eine Ver- glcichsmöglichkeit zu, welche die Mittel und Wege zeigt, um Bctricbsjehlerquellcn zu jiu-
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