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M. — Gemüjebaulehrgang. — Kleine Steuerfragen. — Ein Gärtner! — Deutsche Garten Alls uLlll JllifUll. Hau-Kredit Aktiengesellschaft. — Aus den Landesverbänden Und Bezirksgruppen. — Marktrundschau. GSrluer- Lehrlingsxrüsüugen. Bou LandwirtschrftSrat Winkelmann in Stuttgart. Pie Württ. Landwirtschaftskammer veranstal tet seit dem Jahre 1922 Gärtnerlehrlingsprüfun- gen. Bisher sind 8P8 Lehrlinge in 88 Prüfungen geprüft worden. Bei der Ausstellung der Zeug nille wurde davon ausgegangen, daß sie den tat sächlichen Leistungen der Lehrlinge in der Prü fung entsprechen müssen. Sie sollen den Lehr lingen in i^iem Fortkommen tunlichst nicht Hin terlich sein, auf der anderen Seite können aber geschmeichelte Zeugnisse nicht erteilt werden. Die gerechte Beurteilung der Prüflinge sucht die Landwirtschaftskammer dadurch zu erreichen,.daß sie in jedem Jahr möglichst die gleichen Prü- sungSmeister verwendet und alle Prüfungen unter Leitung ein und desselben Kammerbeamten statt- sinden. Es ist stets nach dem Grundsatz geur teilt worden, daß die jungen Leute sich als Ge> hilfen eher besser, ober Nicht schlechter erweise^ dürfen, als in dem Prüfungszeugnis zum Auch- dru« kommt. Die Betriebsinhabrr müssen sich aus das verlaffen können, was die Prüfungsmei- ster mit ihrer Unterschrift bekräftigt haben. Die hohen Noten, z. B. Recht gut, werden in den württembergischen Prüfungen nur in besonderen Fällen, und zwar dann vergeben, wenn die Lehr linge in ihren Prüfungsfächern zunächst einmal tüchtige Praktiker sind, wenn sie sich aber gleich zeitig auch mit der Düngsrlehre und den für die Gärtnerei wichtigen botanischen Fragen beschäj- tigt haben, soweit Män dies von einem Lehrling verlangen kann. Ueber die Leistungen der Lehrlinge in den Prüfungen bzw. über die Höhe der Noten kann man verschiedener Auffassung sein. Dies ist mehr oder weniger Gefühlssache. Ein Prüfungsaus schuß kann die Arbeit eines Lehrlings mit der Note Gut belegen, während ein anderer sie nur für genügend hält. Bei der Beurteilung der Arbeiten eines Lehrlings spielen zunächst einmal die Kenntnisse des Prüfungsmeisters eine Rolle. Es zeigt sich bei den Prüfungen immer wieder, daß selbst die einfachsten Handgriffe in der Gärt nerei recht verschieden ausgeführt werden. Des halb nimmt auch, wie schon oben angedeutet, die Württ. Landwirtschaftskammer in jedem Jahr möglichst die gleichen Prüfungsmeister, und zwar solche, die durch ihre Kulturen den Beweis er bracht haben, daß sie in ihren Leistungen auf der Höhe sind. Es sei hier aber besonders be tont, daß ein tüchtiger Betriebsleiter noch lange kein brauchbarer Prüfungsmeister ist. Gar oft hat ein über reiches Können und Wissen ver fügender Gärtner als Prüfungsmeister versagt. Er versteht es nicht, das aus den Lehrlingen herauszuholen, was er wissen will, und läßt die zur Verfügung stehende Zeit nutzlos verstreichen. Denn auch die Gründlichkeit der Prüfung ist von großer Bedeutung. Bei den würtjembergischen Prüfungen müssen die Lehrlinge alle irgendwie wichtigen praktischen Arbeiten der Zweige der Gärtnerei, in denen sie geprüft werden, im Bei sein des Prüfungsmeisters ousführen. In der mündlichen Prüfung müssen die Lehrlinge ein gehende Kulturheschreibungen geben und auf ein zelne Fragen, die sich sowohl auf die Kulturen als auch auf die Düngerlehre und Botanik er strecken, antworten. Der schriftliche Teil der Prüfung soll den Lehrlingen Gelegenheit bieten darzutun, daß sie ihre Gedanken auch schriftlich niederlegen können. Es wird also äuS den Lehr lingen herausgsholt, was nur herauszuholen ist, um ein volles Bild von dem zu bekommen, was sie in ihrer Lehre und in der nebenbei besuchten Gewerbe, oder Fortbildungsschule gelernt haben. Aus diesem Grunde wird zu den Prüfungen stets ein« ausreichende Zahl von PrüfungZmeistcrn hinzugezogen, so daß je nach der Zahl der Prü- riingSfächer etwa auf drei Lehrlinge ein Prü- fungSmeister kommt. Außerdem wird die Be urteilung der Leistungen des Prüflings durch die persönliche Auffassung des PrüfungSmeisterS beeinflußt. Eine Arbeit kann als genügend, mit dem gleichen Recht aber auch als gut beurteilt werden. AuS den Berichten über Lehrlingsprüfungen, die seitens der einzelnen Landwirtschastskammern Deutschlands abgehalten worden sind, muß ich schließen, daß die Beurteilung in den Prüfungen ganz verschieden gehandhabt wird. So hörte ich kürzlich von zwei Prüfungen, in denen von zehn Lehrlingen zwei mit Hervorragend, sieben mit Sehr gut und einer mit Gut abgeschnitten haben. Ich will die Leistungen dieser jungen Leute ganz gewiß nicht herabsetzen. Aber ich muß gestehen, daß wir in Württemberg ein derartiges Prü fungsergebnis noch niemals zu verzeichnen hatten. Ich'muß annehmen, daß die Prüfungsmeister zu hohe Noten gewählt haben, die vielleicht auch nicht immer den tatsächlichen Fähigkeiten der Lehrlinge entsprechen. Urteils über außerhalb Württembergs gevrüftc Lehrlinge beweisen mir auch daß recht äft geschmeichelte Zeugnisse aus gestellt werden. Ein Betriebsinhaber erklärte mir kürzlich, sein von auswärts gekommener Ge- Sommertagung 1926. Um den Mitgliedern des Reichsverbandes Gelegenheit zu neben, die Iubiläums- Gartenbau-Ausstellung Dresden 1926 zu besuchen, wird die diesjährige Sommer tagung, der Einladung unseres Landesverbandes Freistaat Sachsen und der Iahres schau Deutscher Arbeit Dresden folgend, in Dresden stattfinden. Zeiteinteilung. Donnerstag, den 5. August 1926: Sitzung des Hauptvorstandes. Freitag, den 6. August 1926: Sitzung des Hauptausschusses. Sonnabend, den 7. August 1926, vorm. 9 Uhr, in der Höheren Staatslehr anstalt für Gartenbau in Pillnitz. Zweite öffentliche Sitzung des Fachausschusses für Blumen- und Pflanzenbau. Tagesordnung: 1. Vorträge: a) Die Aufgaben der Sonderzüchtervereinigungen zur Förderung des deutschen Blumen- und Pflanzenbaues, Redner: Georg Arends-Ronsdorf. — b) Der Ausbau und die Spezialisierung der deutschen Schnittblumenkultur als Abwehr maßnahme gegen die Schnittblumeneinfuhr, Redner: Friedrich Werner-Beuel. 2. Besprechung eines Antrages auf Schaffung eines Werkes: „Deutschlands Zier pflanzen." 3. Rundgang zur Besichtigung der Anlagen und Einrichtungen der Höheren Staats lehranstalt für Gartenbau zu Pillnitz. 4. Praktische Vorführung einer Motoreinradhacke und einer Motorzweiradhacke Die Sitzung ist so rechtzeitig beendet, daß am Nachmittage hinreichend Zeit zum Besuche der Ausstellung verbleibt. Verkehrsmittel nach Pillnitz siehe am Schluß dieser Bekanntmachung. Sonnabend, den 7. August 1926, abends 7'/, Uhr: Begrüßungsabead in beiden Sälen der Ausstellung. Sonnlag, den 8. August 1926, vorm. 9'/, Uhr: Vierter Deutscher Gartenbautag im Zirkus Sarrasani, Dresden. Tagesordnung: 1. Eröffnung durch den die Geschäfte führenden Vorsitzenden Gärtnereibesitzer Max Schetelig-Lübeck. 2. Ansprachen der Gäste. 3. Vorträge. Die Veranstaltung ist pünktlich 12'/r Uhr zu Ende, so daß der Nachmittag für die Mitglieder frei verfügbar ist. Sonntag, den 8. August 1926, nachm. 4 Uhr, im großen Saale des Logen hauses Dresden, Ostra-Allee 15: Dritte öffentt. Sitzung des Fachausschusses für Gartenausführungen (Reichsbund für Gartenausführungen). Tagesordnung: 1. Eröffnung der Sitzung durch den Vorsitzenden staatl. Dipl. Gartenbauinspektor Rimann, Berlin Steglitz. 2. Bericht über die seitherige Tätigkeit: Gartenarchitekt Fechlner-Berlin-Friedenau. 3. Vorträge: s) Der Werdegang der Iubiläums-Gartenbau-Ausstellung Dresden 1926. Gartenarchitekt G. Allinger-Dresden. — d) Welche Pflichten und Aufgaben habey die Gartenausführenden zu erfüllen, um ihre Berufsinteressen im Rahmen des Reichsoerbandes zur Geltung zu bringen.? Staatl. Gartenbauinspektor k. Weinhausen-Berlin. 4. Aussprache über die Vorträge. 5. Anträge. 6. Ernennung einer Wahlkommission zur Vorbereitung der Neuwahlen gelegentlich der Wintertagung 1927. 7. Verschiedenes. Besichtigungsfahrten. Montag, den 9. August 1926: 1. Halbtageausflug: Besuch von Gartenbaubetrieben. 2. Tagesausflug: Ausflug mit Auto-Omnibussen nach der Lößnitz, Kötzschenbroda, Friedensburg, Coswig, Schloß Moritzburg. Abends geselliges Beisammensein in der Sekttellerei Bussard in Niederlößnitz-Kötzschenbroda. Dienstag, den 10. August 1926, Tagesausflüge mit dem Dampfschiff. 1. Nach Rathen Preis 5 M. 2. Nach Schandau Preis 6 M. 3. Nach Meißen Preis 6 M. einschließlich Besuch der Burg des Domes und der Porzellanmanufaktur. Anmeldung und Festbücher: Alle Anmeldungen müssen durch den in Nr. 14 des „Blumen- und Pflanzenbaues" (Erscheinungstag: 8. 7. 1926) und in Nr. 14 des „Obst- und Gemüsebaues" (Erscheinungs tag: 15.7. 1926) abgedruckten Anmeldebogen erfolgen. Für die Tagung wird ein Fest buch zum Preise von 6,— Mark ausgegeben. Das Festbuch berechtigt zum kostenlosen Besuch der Ausstellung am 7., 8. und 9. August, zur Teil- nähme am Begrüßungsabend am 7. August. Wir bitten unsere Mitglieder, im Interesse einer reibungslosen Ab- Wicklung aller Veranstaltungen und im eigenen Interesse die Anmelde- / bogen sorgfältig auszufüllen und sofort nach Erscheinen an die Geschäfts- Nille des Landesverbandes Freistaat Sachsen, Coswig, Romer Straße, zu senden. Die Festbücher werden den Mitgliedern unter Nachnahme zugestellt. Anmeldebogen können auch durch die Hauptgeschäftsstelle bezogen werden. Hilfe habe in der Prüfung die Note Hervorragend und dazu noch eine Belohnung bekommen, seine Leistungen seien aber äußerst mäßige. Aehnlichs Urteile habe ich schon sehr oft zu hören bekom men. Gewiß sind die Prüfungen auch etwas Glückssache, aber obige Urteile sind mir ein Zei chen dafür, daß in den Lehrlingsprüfungen nicht einheitlich vorgegangen wird. Hierdurch können sowohl für die jungen Gärtner als auch für dis Betriebsinhaber UnzuträglichkeiteN entstehen. Ein Betriebsleiter wird bei der Wahl eines Gehilfen in der Regel dem den Vorzug geben, der dis bessere Prüfungsnote besitzt. Vielleicht würde er aber mit dem Gehilfen, der anderwärts eine niedere Note bekommen hat, besser fahren, tzm Interesse der Gärtnerei sollten wir dahin zu kommen suchen, daß bei den Gärtnerlehrlings prüfungen in Deutschland möglichst einheitlich verfahren wird. Dem Reichsverband des deutschen Gartenbaues wird hier eine dankbare Aufgabe entstehen. Selbstredend wird eS nicht möglich sein, alle in Deutschland tätigen Prüfungsmeister zusamMeNzurufen. Es genügt vollauf, wenn die maßgebenden Leiter der Prüfungen sich zu einer Beispielsprüfung zusammenfinden würden. In dieser Prüfung würden etwa zehn Lehrlinge, die ohne besondere Vorbereitung für diese Prüfung aus den Betrieben zusammengerufen sind, von erfahrenen Prüfungsmeistern geprüft werden. Unter den Lehrlingen müßten sich einige tüchtige, aber auch einige schwache Lehrlinge befinden, um möglichst alle Zeugnisstufen vergeben zu können. Die hierbei tätigen Prüfungsmeister müßten jede Arbeit nach ihren bisherigen Er fahrungen bewerten und das Ergebnis den an wesenden Vertretern der einzelnen Landwirt- schaftskammern bekanntgeben. Durch eine gründ- liehe Aussprüche über diese Arbeiten würde sich dann leicht eine Einheitlichkeit in der Durch führung der LehrliNgSprüfungcn und in der Be urteilung der einzelnen Arbeiten erreichen lassen. Gartenbau Helbelberg-Zranlsurla.M. Bon Dr. Cron in Heidelberg. Die Hauptstütze des Rhcin-Mainischen Gar tenbaues ist der Absatz in Frankfurt. Zum Gartenbezirke Frankfurts gehört aber längst mit einem ansehnlichen Teile der Erzeugung auch Heidelberg, und die wirtschaftlich Weiter- blickenden unter den Vertretern des Heidelberger Gartenbaues lassen sich die Geschehnisse am Frankfurter Markte nicht fremd werden. In der näheren Vorortrunde Frankfurts ist der Gartenbau hochentwickelt, aber fast aus schließlich aus den Frankfurter Markt einge stellt, der organisatorisch noch im Stile einer großen Kleinstadt arbeitet, in voller Einzel wirtschaft der Marktbelieferer nämlich. Die Wohlfahrt aller Fleißigen an einer solchen Goldquelle, wie der Frankfurter Markt der Vorkriegszeit sie war, schus eine Sicherheit und wirtschaftliche Festigkeit der einzelnen, in der ein Bedürfnis nach grundsätzlichem Wechsel nie hervortrat. Darin hat neben der üblen Allgemeinlage die Gartenbaupolitik des Reiches, die zur „Wiederankurbelung der Wirtschaft" auf industriellem Gebiete gerade die wertvollsten Momente deS Gartenbaues dem Auslande opferte, gründlich Wandel ge schaffen. Die buchführenden und rechnenden Gärtner des Bezirkes erklären, daß düs Jahr 1925 sich bis jetzt in einer über die Allge meinlage hinausgreifendcn Weise tiefstellt, die eine Bedrohung zahlreicher Gärtnerexistenzen bedeutet. Das ist begreiflich in einem Ge biete, auf dessen massenverbrauchendes Zentrum sich die Auslandseinfuhr natürlich mit be sonderer Gier stürzt. So sieht sich denn der rhein-mainische Gäu in sehr unsanfter Weis« aus seinem auf althergebrachter Wohlfahrt be gründeten organisatorischen Schlummer auf geweckt. Ganz wach ist er noch nicht, denn das Vorbrechen einet kleinen Oberrader Gruppe, die genossenschaftlich denkt und schafft, wird mit ziemlich verständnislosem Unglauben abgetan und beweist ja auch selbst itn Erfolg salle bei seinem kleinen Kreise und in der dadurch gegebenen Stellung gegenüber dem Ganzen und Zufälligkeiten nicht viel. Man steckt noch stark im Glauben an die kleinen Mittel und ist sich auch über diese weder klar noch einig. Wie in Heidelberg sind aber auch dort di« Einsichtigen am Werke- Wandel zu schaffen. Eine auf den letzten Sonntag einberusene Versammlung, zu der von zweitausend Eiüge- ladenen nur etwa ein Siebentel erschienen war, bewies ihnen zwar an sich schon ohne weiteres, wie schwer es ist, einen Mit der Tugend alt hergebrachter Zähigkeit behafteten Stand auf neue Wege des Denkens. und Schaffens zu führen. Das darf und wird aber die Führen den nicht irremachen, und sie sind entschlossen, vor allein den Markt, den Absatz gemeinsam zu bessern durch sachliche moderne Werbung,