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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 41.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19260000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19260000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seiten 4-6 der Nr. 73 in der falschen Reihenfolge paginiert
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 41.1926
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 8. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 3/4, 12. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 5, 15. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 6, 19. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 7, 22. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 8, 26. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 9, 29. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 10, 2. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 11, 5. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 12, 9. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 13, 12. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 14, 16. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 15, 19. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 16, 23. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 17, 26. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 18, 2. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 19, 5. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 20, 9. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 21, 12. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 22, 16. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 23, 19. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 24, 23. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 25, 25. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 26, 30. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 27, 2. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 9. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 30, 13. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 31, 16. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 32, 20. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 33, 23. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 34, 27. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 36, 4. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 37, 7. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 38, 11. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 39, 14. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 40, 18. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 41, 21. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 42, 25. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 45, 4. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 46, 8. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 47, 11. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 48, 15. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 49, 18. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 50, 22. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 51, 25. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 52, 29. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 53, 2. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 54, 6. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 55, 9. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 56, 13. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 57, 16. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 58, 20. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 59, 23. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 60, 27. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 61, 30. Juli 1926 -
- Ausgabe Nr. 62, 3. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 63, 6. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 64, 10. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 65, 13. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 66, 17. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 67, 20. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 68, 24. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 69, 27. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 70, 31. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 71, 3. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 72, 7. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 73, 10. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 74, 14. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 75, 17. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 76, 21. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 77, 24. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 78, 28. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 79, 1. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 80, 5. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 81, 8. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 82, 12. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 83, 15. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 84, 19. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 85, 22. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 86, 26. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 87, 29. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 88, 2. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 89, 5. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 90, 9. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 91, 12. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 92, 16. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 93, 19. November 1926 -
- Ausgabe Nr. 94, 23. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 95, 26. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 96, 30. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 97, 3. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 98, 7. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 99, 10. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 100, 14. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 101, 17. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 102, 21. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 103, 24. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 104, 28. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 105, 31. Dezember 1926 1
-
Band
Band 41.1926
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Allgemeinheiten hinaus ganz bestimmte vnd genau faßliche Zusagen über die künftige Kre ditpolitik der Rcichsbank gegeben und hat in der Diskussion gegenüber dem alten Herold der Landwirtschaft, dem Freiherr» von Wan genheim, auch zugeden müssen, daß die Rcichsbank viel Schuld daran trage, daß es mit dem Agrarkredit nicht zum besten bestellt ist. Er hat von sich auS unter Nennung eines Beschlusses des Reichsbankpräsidiums zngesagt, in welcher Richtung die Kreditorgauisation der Reichsbank eine Aeudcruug erfahren soll. DaS sind aber einstweilen doch nur theoretische Ergebnisse, deren psychologischer Wert gewiß nicht verkannt werden soll. Die Landwirtschaft draußen im Lande wartet jetzt aber auf die praktischen Ergebnisse, auf die Konsequenzen der theoretischen Erkenntnis, auf die Erfüllung der deutlich gemachten Zusagen. Wenn Prä sident Brandes das ansänglich mißvcrstan- dene Wort: „Kanzler, werde hart!" brauchte, so meinte er damit, nicht nur gegenüber der Regierung, sondern in viel stärkerem Maße noch gegenüber den Parlamenten, daß wirt schaftspolitische Entscheidungen nicht von tak tischen Rücksichten bestimmt werden könnten, daß eine Opportunitäispolltik den Zusammen bruch der Volkswirtschaft besiegeln müsse. Werbt Mitglieder! Sie prelmotwIMU der lomaNa ms dem Ierlioer Srchmarll. (Aus den Arbeiten der Landwirtschaftskammer in Berlin.) (Nachdruck verboten.) LHoi» Lk. L4 F6 B?. SS SL N SS. SL 46 4L 44 44. Löst- 27s/ -7rr?r Fsrvrvä" Vorbemerkung: Vergleiche die Ausführun gen an gleicher Stelle für Weichobst, die sinn gemäß auch hier gelten. (Gartenbauwirtsch. Rr. 84.) Für die Rentabilität des TomatenbaucS ist im allgemeine entscheidend, ob eS ge lingt, einen beträchtlichen Teil der Ernte be reits vor Ende Juli auf den Markt zu bringen. Verschiebungen des ErutebeginneS (z. B. 1924) verkürze" die Preisabsturz-Zeit spanne. Zu spätes Düngen oder zu lang« anhaltendes Wässern verzögern den Ernte, beginn. Das AnzielHM der Preise am Schluß der Saison läßt einfiache Vorrichtungen gegen vorübergehende erste Frühfröste rentabel er scheinen. Beachtenswert ist das häufige, wenn auch leichte Anziehen her Preise Ende August, das durch geeignete Aläqtzwcrbung in dieser Zeit steigerungssähig sein dürfte. In Anbetracht der wesentlich höhere» Pro duktionskosten gegenüber der Vorkriegszeit ist die durchschnittliche Preisentwicklung der Jahre 1924 und 1925 glicht als günstig zu bezeichnen. Solange es nicht gellngt, die Tomaten kiste billiger herzustellcn, dürfte sie neben Trcibtvmaten nur für auSgelesene Quali- täten und nur für die erste Erntezeit ein träglich sein. Für die Massenware hat sich sonst der 20-Pfund-Spankorrb auf dem Ber liner Markt bewährt. Aenderimg des Expreßgullariss. Frachterhöhung für sperrige» Expreßgut (Blumen und lebende Pflanzen). Von unserem ständigen verkehrt-politischen Mitarbeiter. ' Mit Gültigkeit vom 1 Juni 1926 an werden Bestimmungen für sperrige Expreß güter eiugesührt. Hierunter sollen solche Güter fallen, die im Verhältnis zu ihrem Gewicht einen zu großen Raum in Anspruch nehmen, und solche Güter, die nicht hinreichend wider standsfähig gegen Druck sind und ein lieber- einladen ausschließen. Zu diesen Gütern werden unter anderen gerechnet: „Blumen, Gesträncher und Pflan- , zey in Körben, Kisten oder Kübeln, ausgenommen Pslanzen mit Erdballen:" seruer folgende Packmittel, neu oder ge braucht: „Kisten, Körbe, Steigen, Verschlüge, Harasse, Kartons, ausgenommen ineinandergesehte ober zerlegte." Deix Frachtberechnung sür diese und bestimmte andere sperrige Güter wird bei Aufgabe als Expreßgut nicht mehr das wirkliche, sondern das doppelte Gewicht zugrunde gelegt. Durch diese Frachterhö'hung soll eine Ent lastung der Schnellzüge und der durchgehenden Personenzüge herbeigeführt werden. Infolge des umfangreichen Expreßgutverkehrs sollen bis- her zahlreiche Zugvcrspätungen cingetreten sein, die dem Bestreben, den Personenzugverkehr zu beschleunigen, entgegcnwicken. Für den Verfrachter wird es sich fragen, welche Aufgabezeit für ihn am vorteilhaftesten ist. Wir haben deshalb nachstehend unter /X und 8 die Bestimmungen und Sätze für Expreß gut und beschleunigtes Eilgut gegenübergc- stellt. Da bei gewöhnlichem Eilgut nur das einfache Gewicht der Fcachtberechnung zu grunde gelegt wird, beträgt die Eilgutsracht nur Vs der Fracht für beschleunigtes Eilgut. -X. E xp re ß g u t. Expreßgut wird mit den gleichen Zügen wie Gepäck befördert. Die Beförderung mit einem bestimmten Zuge kann nur be ansprucht werden, wenn das Expreßgut spätestens eine Viertelstunde vor Ab gang des Zuges ausgeliefert wird. Die Auflieferung hat mit Expreßgutkarte zu erfolgen, in der auch der Inhalt anzu ¬ geben ist. Bei Feststellung einer un richtigen Inhaltsangabe wird, wenn durch diese eine Frachtverkürzung hätte eintrcten können, ein Frachtzuschlag in doppelter Höhe des Frachtunterschiedes zwischen der auf Grund der unrichtigen Angabe und der auf Grund des tatsächlichen Inhaltes' zu berechnenden Fracht erhoben. Die Fracht muß vorausbe zahlt werden, das wirtliche Gewicht wird bei Sendungen bis 5 KZ auf volle 5 kg, im übrigen auf volle 19 KZ nach oben aufgc- rundct. Bei sperrigen Gütern wird das wirkliche Gewicht verdoppelt und das ver doppelte Gewicht auf volle 10 KZ nach oben aufgerundct. Wird sperriges und nichtsperriges Expreßgut mit derselben Expreßgutlarte ausge geben, so wird die ganze Sendung als sperrig berechnet. Auf eine Expreßgutkarte können bis zu fünf Stücke ausgcliefert werden. Auf jedem Frachtstück muß die genaue An schrift des Empfängers, die Aufgabe- und die Bestimmungsstation sowie dec Ausgabetag angegeben werden. Gegebenenfalls muß hin zugesetzt werden: „Zur Selbstabholung" oder „Bahnlagernd". Atle diese Angaben müssen auch auf der Expreßgutkarte enthalten sein, außerdem ist auf dieser der Inhalt der Sendung anzugeben. Gegenstände, dis ihrer Natur nach zum Schutze gegen Verlust oder Beschädigung einer Verpackung bedürfen, aber unverpackt oder mangelhast verpackt sind, werden nur dann zur Beförderung angenom men, wenn sic sich nach dem Ermessen der Abscrtigungsstelle zur Beförderung eignen, und wenn der Absender die fehlende oder die mangelhafte Verpackung schriftlich anerkennt. Die Minde st fracht beträgt bei gewöhn lichem Expreßgut 40 Pfg., bei sperrigem Expreßgut 80 Pfg. In den Bestimmungen für einheimische landwirtschaftliche Erzeugnisse (frische Beeren, frisches Obst, Kartoffeln, frisches Gemüse aller Art) tritt keine Aenderung ein. Es verbleibt also bei dem Höchstgewicht von 50 KZ und der Höchstentfernung von 800 km, der Berechnung zur Hälfte der Expreßgut sätze, der Mindestfracht von 20 Pfg. und der Beförderung mit allen Personenzügen unter Ausschluß der Schnell- und Eilzüge. Deulschlmds Samenba» M Samenhandel. - i. ( .. Von H. Herfurt. X (Schluß.) Der Ursprung des deutschen Samcubnues zum Zwecke des Handels ist in Erfurt zu suchen. Für diese Stadt läßt sich der Gartenbau schon im Jahre 11L3 urkundlich Nachweisen. Auch der Samenbau im besonderen hat hier ein verhältnis mäßig hohes Alter. Bereits im 17. Jahrhundert ist Rettichsamen als erste von Erfurt exportierte Sämerei nach Rußland verfrachtet worden. Mohnsamen und Anissamen wurden gleichfalls schon vor mehr als 100 Jahren von Erfurt aus- gesührt. Die Mohnsamenprodnktion zu Ende des 18. Jahrhunderts wird für Erfurt und die um liegenden Dörfer auf 5000 bis 6000 Zentner jährlich veranschlagt; für Anissamen werden 3000 Zentner zum Werte von l0 500 Talern angenommen. Bei Bewertung dieser Zahlen muß man allerdings berücksichtigen, daß sie wohl weniger Saatgut als vielmehr Verbrauchsgut umfassen. Die Samencinfuhr nach Erfurt läßt sich sür die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts nachweisen. Um diese Zeit bezog Erfurt seinen Blumenkohlsamen von der Insel Cypern. Diese Blumenkohlsameneinfuhr hat lauge angedauert, bis es endlich Erfurter Züchtern gelang, selbst brauchbaren Samen zu ernten, und jetzt wurde der Erfurter Blumenkohlsameu ein begehrter Handelsartikel. In den 80er Jahren des 18. Jahrhunderts wnrde von Erfurt aus der erste Samenkatalog versandt. Etwas zeitiger liegt der Beginn der Samenzucht bei Blumen- pflanzcn. Merkwürdigerweise waren es nicht Gärtner, sondern Privatleute, Blumenliebhaber, die vor den Fenstern ihrer Wohnhäuser und im Garten Pslanzen zur Samengewinnung heran zogen. Nelke, Aurikel und Levkoje sind die ersten solcherart in Pflege genommenen Blumen pflanzen. Im Jahre 1756 wurde das erste größere Geschäft gegründet, das neben anderen Garten bauartikeln auch Blumen- und Gemüsesamen an bot. Diese Blumensamenzucht nahm schnell an Umfang zu. Im zweiten Jahrzehnt des 19. Jahr hunderts setzte eine Firuia jährlich für 1500 bis 1800 Mark Levkojensameu um. Der Samcubau hat sich von Anfang an spezialisiert, derart, daß jeder Züchter danach trachtete, eine andere Blu menart in Spczialkultur zu besonders hoher Ent faltung zu bringen. Nicht zog der eine das, womit der andere ein gutes Geschäft machte, sondern im Gegenteil, sic ergänzten sich gegen seitig. Einen wesentlichen Einfluß auf die Entwick lung des Samcnhaudels und in rückwirkender Folge auch auf den Samenbau mußte dis Er richtung der Eisenbahnen ausüben, und wie um fangreich heutigen Tages der Handel in Säme reien sein muß. das mag daraus ermessen werden, daß eine einzige Erfurter Samcngärtusrei in ihrem Kataloge weit über 11000 verschiedene Sämereien zum Kaufe anbietet. Ganz unabhängig von den beiden Zentren des Samenbaues hat sich in einzelnen anderen Gegenden Deutschlands, gleichfalls schon vor langer Zeit, eine Art des Samenbaues und -Handels herangcbildet, die teils nur lokaler Natur ist, teils aber auch für weitere Gebiete, stellenweise selbst für den Weltmarkt von Be deutung geworden ist. Aber auch da, wo diesem Anbau und Handel nur lokale Bedeutung zu- iommt, ist die voUs vtrtfchaftliche Wirtung nicht unbedeutend. So wird in Bardowick, einem Orte von etwa 2300 Einwohnern zwischen Lüne burg und Hamburg, seit Jahrhunderten Samen bau und Samenhandel getrieben. Bardowick hat seit altcrsher umfangreichen Gemüsebau, allein nach Hamhurg gehen alljährlich viele Mil lionen Kilogramm Gemüse. Die meisten Ge müsebauer ernten hier ihren Samen selbst, und zwar ernten sie über den eigenen Bedarf. Dieser Ueberschuß wird zur Winterzeit auf dem Wege des Hausierhandels in die weitere Umgebung ab- aesetzt. Oft bleiben die den Handel ausübenden Männer monatelang unterwegs. Fast jeder Händler hat seinen besonderen „Strich", den er mit Sämereien versorgt. Es gibt dort Familien, Die Expretzgutsätze betragen sür 100 KZ: d) 300 km-zum Satze 988 beträgt also d) 284 ki SM X die 2) für o) Siehe demgegenüber die Fracht sür be schleunigtes Eilgut unter 8. 8. Beschleunigte- Eilgut. Beschleunigtes Eilgut wird mit den gün stigsten dafür freigegebcnen Zügen befördert. Freigegeben sind fast alte Zuge. Die Auf- gut stellt sich also in der Regel bedeutend billiger als die Fracht sür sperriges Expreßgut. Auf , „ die Fracht sür beschleunigtes Eilgut z. B. durch Aushang bekanntzumachenden Dicnststun- dcn erfolgen. Soweit beschleunigtes Eilgut auch an Sonn- und Festtagen angenommen wird, ist dies ebenfalls durch Aushang an den Abfertigungsstellen bekanntzumachen. Im Frachtbriefe muß unter „Zulässige Erklärungen" angegeben werden: „Beschleunigtes Eilgut". Die Fracht wird zu den Sätzen der allge meinen Eilgutklasse (le) für das andert halbfache wirkliche Gewicht, mindestens für 30 KZ, berechnet. Die Mindestfracht beträgt 1,20 M. Ein besonderer SperrigkeitSzuschlag wird sür Blumen, Gesträucher und Pflanzen nicht berechnet. Die EilstückgutsStzs betragen für 100 KZ z. B.: Expreßgutsracht für 14 KZ sperriges Expreßgut, verdoppelt 28 KZ, abgerundet 30 KZ, zu berechnen —--480,00 Psz.--4,80 M. Für 6 KZ sperriges Expreßgut aus 300 KZ (Satz 1600) beträgt das abgerundete Gewicht 10 KZ und die Fracht 1,60 M. Für 5 KZ beschleunigtes Eilgut auf 300 km (Satz 988) beträgt das abgerundete (Mindest°)Gewicht 30 KZ und die Fracht 3 M. Bei solchen geringen Gewichten ist also die Expreßgut fracht billiger. 14 KZ wirkliches Gewicht: Mindestgewicht 30 KZ, zu berechnen —— 296,40 Pfg., abgerundet — 3,00 M. 142 KZ wirkliches Gewicht: anderthalb fach --- 142 -s- 71 ----- 223, abgerundet 230 KZ, zu berechnen -2272,40 Pfg., abgerundet ----- 22,70 M. 142 KZ sperriges Expreßgut, verdoppelt " ' Z, abgerundet 290 KZ, zu berechnen 1 4640,00 Pfg. ----- 46,40 M. auf km Pf. auf Km Pf- auf km Pf. j auf km Pf. 1—16 200 151—189 1000 S31—355 1800 ! 575—612 2600 17-34 300 170—189 1100 356-381 1900 § 613—656 2700 35-54 400 190—213 1200 382-412 2000 657—710 2800 55—72 500 214-235 1300 4.13-441 2100 711-769 2900 73—89 600 236-257 1400 442—470 2200 770—842 3000 90-108 700 258—279 1500 471—499 2300 843—958 3100 109-130 800 280-305 1600 500—540 2400 S59-1152 3200 131-150 900 306—330 1700 541—574 2500 I Auf 300 km zum Satze 1600 beträgt also lieferung muß mit Eilfrachtbrief während der auf km Pf- aus km Pf. auf km Pf- 1 auf km Pf- auf km Pf. 30 166 110 436 190 684 350 1108 750 1792 40 200 - 120 468 200 714 400 1226 800 1842 50 236 IM 498 210 742 450 1330 850 1876 60 270 140 530 220 768 500 1432 900 1S10 70 304 150 560 230 796 550 1518 950 1928 80 338 160 590 240 824 600 1604 1000 1946 90 372 170 622 250 852 j 650 1672 1050 1964 100 406 180 . 65I 300 988 700 1740 1100 1982 die urkundlich Nachweisen können, daß sie seit der Neforinaiionszeit in einer Gegend Hausierhandel betreiben. Die Güte der vertriebenen Sämereien garantiert den Händlern eine sichere Kundschaft und die regelmäßigen Käufer Bardowiekcr Säme reien sind nicht zu bewege», von anderswo Saat gut zu beziehe». Da die Samen von guten, hoch gezüchteten und akklimatisierten Sorten stammen, so wird in der ganzen Umgebung ein gleich vor zügliches Gemüse gezogen. Das ist sür die Ver sorgung der Großstädte mit Gemüse bedeutungs voll. 'Andererseits findet der Produzent durch den Hausierhandel eine nutzbringende Verwer tung seiner sonst im Winter brachliegenden Ar beitskraft. In ähnlicher Weise wird noch an anderen Stellen des Reiches Samcubau und -handel getrieben. Zu steigender Bedeutung sind in den letzten Jahrzehnten in einigen Großstädten Gewächs haussamenkulturen geworden, wie beispielsweise sür Hamburg bzw. das benachbarte Wandsbek und sür Berlin der Cyclamensamenbau, der im Samcnhandel auf dem Weltmarkt ein Wört chen mitzureden hat. Zahlreich sind im ganzen Reich die Hand lungen, die aus dem Verkauf von Sämereien an Gartenbesitzer und Blumenliebhaber ganz oder teilweise ihre Einnahmen ziehen. In kleinen Orten werden die Sämereien in meist mit einem farbigen Bildchen versehenen Tütchen an den letzten Verbraucher gebracht durch Handlungen, die ihren Haupterwerb auS dem Verkauf anderer Artikel ziehen. Diese Kleinhändler beziehen ihren Samenvorrat, in den Tüten abgefüllt, entweder auf feste Rechnung oder aber in Kommission. Ten Großsamengärtuercien, die sich auch mit Detailhandel besaßen, bringen diese Kleinhändler mancherlei Abbruch, der aber zum Teil wieder dadurch wettgcmacht wird, daß sich der Samcu- umsatz immer noch in aufsteigender Linie bewegt. Zum Zwecke der Prüfung auf Keimfähigkeit und der Wertbestimmung von Saatgut sind neben den Einrichtungen der großen Samengärtnereien — manche davon haben'sich in den letzten Jahren eigene Laboratorien zußelegt — in manchen Städten, namentlich in jenen, die zu den ersten Märkten des reinen Großhandels mit Saatgut zählen, besondere Saatkontrollanstalten entstan den. So wurde in Hamburg dem städtischen Laboratorium für Warenkunde schon rm Jahre 1891 eine Abteilung für Samenkoutrolle an gegliedert, an der die Prüfung der Sämereien nach den neuesten und bewährtesten Methoden erfolgt. Manche in der Praxis erprobte und zugleich ergraute Sameugärtner wollen zwar von solchen Einrichtungen nichts wissen, sie halten nichts davon, allein, die jüngere Generation im Samenbau weiß, daß auch aus diesem Gebiete des Gartenbaues die Praxis aus dem Zusammen arbeiten mit der Wissenschaft nur Nutzen ziehen kann. Den Umfang dcS Samenbaues zahlenmäßig zu erfassen, ist ebenso unmöglich wie die Fest stellung der Zahl jener Personen, die im Samen bau und im Samenhandel Lohn und Brot siuden. Das liegt einmal daran, weil nur in ganz vereinzelten Füllen eine reinliche Scheidung zwischen Samcubau und -handel einerseits und den übrigen Betriebsarten des Gartenbaues andererseits zu zicken ist. Dann ist aber auch der Umstand mitbestimmend, daß über den Ver brauch der Sämereien im Reiche selbst keinerlei Zählungen vorliege». Man ist hier vollständig auf Schätzung angewiesen; und dieses Schätzen ist hier eine ganz besonders eigene Sache. Nur das sei noch angeführt, daß im Samenbau, der als Saisonarbeit anznsehcu ist, eine erhebliche Anzahl ungelernter Arbeiter beschäftigt wird, darunter Frauen zum Hacken und Jälen, wie auch zum Pflanzen, und Kinder zum Samen sammeln eine große Rolle spiele». In den großen Schulferien vcrdic»eit sich zahlreiche Schulkinder auf den Blumcnfcldern durch das Samcnsammeln ihre Groschen; teilweise wird dies Samcnsammeln in Akkord betrieben, als Maß der Arbeitsleistung dient eine bestimmte Topfgröße. Natürlich sucht sich jede große Samenbaugärtnerei einen Stamm eingearbcitetcn Personals zu erhalten, der nicht nur aus gelernten Gärtnern, sondern auch aus ungelernten Arbeitern und Arbeiterinnen besteht. Dieser Stamm hat in der Saison die Hilfskräfte anzulehren und deren Arbeit zu überwachen.
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