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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 41.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19260000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19260000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seiten 4-6 der Nr. 73 in der falschen Reihenfolge paginiert
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 41.1926
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 8. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 3/4, 12. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 5, 15. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 6, 19. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 7, 22. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 8, 26. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 9, 29. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 10, 2. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 11, 5. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 12, 9. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 13, 12. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 14, 16. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 15, 19. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 16, 23. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 17, 26. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 18, 2. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 19, 5. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 20, 9. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 21, 12. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 22, 16. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 23, 19. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 24, 23. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 25, 25. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 26, 30. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 27, 2. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 9. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 30, 13. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 31, 16. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 32, 20. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 33, 23. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 34, 27. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 36, 4. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 37, 7. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 38, 11. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 39, 14. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 40, 18. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 41, 21. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 42, 25. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 45, 4. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 46, 8. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 47, 11. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 48, 15. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 49, 18. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 50, 22. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 51, 25. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 52, 29. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 53, 2. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 54, 6. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 55, 9. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 56, 13. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 57, 16. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 58, 20. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 59, 23. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 60, 27. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 61, 30. Juli 1926 -
- Ausgabe Nr. 62, 3. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 63, 6. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 64, 10. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 65, 13. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 66, 17. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 67, 20. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 68, 24. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 69, 27. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 70, 31. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 71, 3. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 72, 7. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 73, 10. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 74, 14. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 75, 17. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 76, 21. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 77, 24. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 78, 28. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 79, 1. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 80, 5. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 81, 8. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 82, 12. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 83, 15. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 84, 19. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 85, 22. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 86, 26. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 87, 29. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 88, 2. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 89, 5. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 90, 9. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 91, 12. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 92, 16. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 93, 19. November 1926 -
- Ausgabe Nr. 94, 23. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 95, 26. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 96, 30. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 97, 3. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 98, 7. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 99, 10. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 100, 14. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 101, 17. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 102, 21. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 103, 24. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 104, 28. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 105, 31. Dezember 1926 1
-
Band
Band 41.1926
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- Gartenbauwirtschaft
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Die Gartenbau« irtschs st Wr. 8. 19. 1. 192». Lie Kohlrübe. Immer «och Wucherprozeff«? Von Otto Schnieber, Trebnitz (Schlesien). Am 19. 19. 1925 kaufte in Trebnitz aus dem Wochenmarkt eine Fra» F. von einer Frau P. aus P. eine Kohlrübe zum Preise von 29 Pse-»- nmsn. Frau P. hatte ansänglich etwas mehr dafür verlangt Mit Kieser Kohlrübe ging Frau F. zur Polizei und zeigte Frau P. wegen Wucher an. Der Beamte nahm die Sache zu Protokoll, die Akten wanderten dann nach dem Orte P., dort polizeiliche Vernehmung der Frau P. Her» nach gingen die Akten an die Staatsanwaltschaft nach Oels, diese sandte sie zurück nach Trebnitz zur weitere» Ermittelung, ob tatsächlich an dem Tage hier der Zentner Kohlrüben mit S Mark gehandelt wurde, wie. der Polizeibeamte in ,einem Bericht angegeben hatte. Ermittelung er gab, daß an dem Tage Kohlrüben hierorts an andern Stelten nicht vorhanden waren. Die Akten wanderten dann zurück zur Staatsanwalt schaft Oels, von hier an Kas Landratsamt Treb nitz, damit dieses dieselben einem Sachverstän digen zur Abgabe eines Gutachtens übergebe. Nunmehr erhielt ich die Alten, zu denen ich "mich wie folgt äußerte: Mm IT tl. 1922 erhielt ich durch das hiesige Landratsaml eine Aufforderung, auf Grund bei- gefügter Akten in obiger Sache ein Sachverstän- digen-Gutachten abzugeben. Nach den Akten hatte eine Frau F. von einer Frau P. am 19. 19. 192b eine Kohl- oder Erd rübe für 29 Pfg. gekauft. Das Gewicht von zwei unk einem Viertelpfund steh! durch amtliches Nachwiegen fest, Preis ist durch die Verkäuferin protokollarisch bestätigt; demnach kostete das Pfund 8^8 Pfennige. Nach den Akte» sollen hier in Trebnitz für Kohlrüben am selben Tage 3 M. pro Zentner bezahlt worden sein, cs waren aber nach Ermittelungen des Beamten keine vorhan den. woraus ich schließe, daß die 8 Mark von Kem p. I. nur schätzungsweise angegeben waren, aber auch, wenn, entgegen meiner Annahme, an die sem Tags Kohlrüben mit S Mark je Zentner sinaekauft worden wären, so wäre dies doch nur in so geringem Matze gewesen, Katz für mich als Sachverständigen dies leine Grundlage in einem Strafverfahren bilden würde, weil die Anfuhr in Kohlrüben um diese Jahreszeit in Trebnitz keinesfalls den entsprechenden Umfang hat und etwaige Zufälligkeiten hier ausgeschlossen werden muffen. Wenn auch der Preis von 8,88 Pfennigen für Kas Pfund Kohlrüben positiv nicht als be sonders niedrig bezeichnet werde» kann, so aber doch auch für den genannten Tag nicht als hoch, sondern anaemeffen, zumal, da um diese Zeit von jeher für Kohlrüben mehr gezahlt wird als für Mohrrüben (nebenbei bemerkt ist um diese Jahreszeit der Marktpreis für die weit minker- wsrtiger« Wafserrübe meist noch höher). Wenn die Verkäuferin, da ihr nach ihrer Airgabe Markt preise für Kohlrüben nicht bekannt waren, den. salben Preis forderte wie für Mähren, so war üe dazu berechtigt, in der »Schlesischen Gärtner- bdrss", dis die für derartige Preisstellungen maß- gekenden Markberichte bringt, waren tatsächlich Kamals Preisnotierungen für Kohlrüben noch nicht veröffentlicht. Braunschweig bringt am 19. 19. er. eine Notierung für Kohl- oder Erb- rübsn, und ist hier der Preis für diese auch eim Mark je Zentner höher wie für Möhren. Braun schweig ist eine der bedeutendsten Gemüsezen- tralen Deutschlands. In meinem Geschäft verkaufe ich Möhren im Kleinverkouf seit einiger Zeit Kas Pfund 2 Psa. (am fraglichen Tags kosteten sie auch 19 Pfg.), zentnerweise würde ich zu fekem mir anaebotenen Preise verkaufen, bei Selbsterntung Habs ich sie auch schon ganz umsonst ongeünten, da ich keinen Arbeitslohn für Einwinterung riskieren kann; solche wirtschaftlicken Anastzustands und ähnliche Zufälligkeiten dürfen bst einem Strafverfahren nicht als Unterlagen benutzt worden. Als normal ist hinzusiellsn, daß am 19. 19. 1W5 der hiesige Tagespreis für Speisen, öhren 19 Pfennige pro Pfund war. Zulolgedeffcn ist Kis Forderung von 8B Pfennigen für kaS Pfund Kohlrüben relativ als mäßig zu bezeichnen. Ae Seschichle der GSrstierei md GSrlnerschasl >n lllm a.D. Bon Dr. A. Söll e. (L Fortsetzung.) Das gleich« galt für diejenigen, die um des Erwerbes willen Acker, Wissen unk Gärten bebautem d. h. für di« Bauleute unk hie Gärtner. Dabei wurde nun der Zunft dos Recht eingeräumt, Zuwiderhandelnden den Betrieb oder das Hoirdwcrk zu legen. Für Be« strasiing der Nichtbeachtung eines solchen Verbots Hw Zunft blieb der Rat zuständig, wie er sich auch das Recht vorbehielt, das erlassene Gesetz nötigenfalls zu ändern oder auszubeben. Dis anderen vorstehend wegaelaffeiten Bestimmungen bezogen sich aus die Beweidung der Feldslur; sie berühren uns hier nicht näher. Nicht alle Städte haben Bauleute in ihre» Mauern gehabt, und auch wo dies Ker Fall mar, haben diese nicht immer Kas Bürgerrecht und was Kazu gehörte erlangt. Zn N'm sehen wir üe. die eigentkicken Bauleute vereint mit Ken Gärtnern und Karrern, im Besitz aller Ker Rechte, welche nach mittelalterlicher Anschauung unk Ge-' tetzgebvng dem einzelnen unk dem ganzen Be-> rufszweig erst die richtig« Stellung und Geltung verlsehe». Wenn der lNmsr Gartenbau im Lauf dar Jahrhunderte «ine weithin bekannte Höhe er reichte, so wirkten da verschiebens Umstände mit. Von den geschichtlichen Verhältnissen, der frühen Bedeutung des Ortes als Pfalz, mar schon nie Rede, «nn berührt wurde auch schon die Gesetz gebung des mittelalterlichen Stadtstaates, die viel Mehr als die heutige in das Wirtschaftsleben eingegriffen hoi unk «n- daher noch weiter be. 'chötOoe» wirk. Günstig machten sich iv Ulm auch Ai« Witterung»- und BokenverWtntff« geltend, und kos meiste wird wohl, dem Fleiß Di« Schienlche Zeitung bringt in ihrem Marktbericht vom 19. 19. die Notierung non 8 Pfg. für das Pfund Kohlrüben. Ick füge Kas Blatt meinem Gutachten bei. Die Preise für Obst und Gemüse sind sehr oft in Breslau nie driger wie in Trebnitz, in Berlin niedriger wie in Breslau, Begründung würde zu weit führen, doch kann ich sie auf Anforderung geben. Dem nach ist das Verhältnis von 8 zu 8^ nicht un normal. Die anfänglich höhere Forderung will dir Verkäuferin gestellt haben, weil die Käuferin als Abhandelnde bekannt sei. Beide Teile sind des halb nicht zu »«rwerfen, man mutz hier mit bestehenden Tatsachen rechnen. Bei manchen Leuten, besonders Frauen, ist das zähe .Her unterhandeln des Preises nicht als ko schlechte Eigenschaft zu bewerten, als es bei oberflächlicher Betrachtung scheint, sondern entspricht oftmals mehr dem Genug, den die AuSgebende bei Hin gabe ihres sauer verdienten Geldes haben möchte; deshalb wird der Vorgang des Kausens möglichst lange ausgedehnt. Manchs Geschäftsleute graulen mit der Zeit derartige Käufer indirekt aus ihrem Laden, die Marktfrauen können kos nicht tun, sondern sind nicht zum wenigsten auf diese Kun den angewiesen, wollen sich aber naturgemäß den Preis lichern, den sic nach ihrer Schätzung zum mindesten für die Waren erhalten müssen, Unk demzufolge treten manchmal weit größer« Auf schläge zu Tage als in vorliegendem Falle." Was weiter aus der Sache geworden ist, weitz ich nicht. Ich stehe unter dem Eindruck, daß die „Rübe" längst verzohren oder vergohren ist, aber der „Kohl" ist geblieben. Warum ick wegen dieser Geringfügigkeit ein so ausführliches Gutachten abgegeben habe, könnte mancher Leser fragen; wenn man aber die unruhigen Stunden kennt, die so mancher Frau, die den ganzen Tag in her Gärtnerei tätig ist, Ermüdung nicht kennen darf, ihr Ge müse dann 19 km weit »nk noch weiter zum Markt bringt, durch derartige Strafverfahren be reitet werden, Kan» wird man solche Gutachten, selbst wenn inan es mit Widerwillen macht, doch möglichst ausführlich abgeben. Voriges Jahr wurb« hierorts eine in sehr bedrängten Verhältnissen lebende Frau, welche an einen Händler Gräfensteiner Äpfel, dos Pfund mit 27 Pfg., verkauft holt«, wegen Wucher zu 50 Mark Geldstrafe verurteilt; nach langem Hin und Her wurde dann die Strafe im Gnadenwege erlassen. Die Gärtner von Trebnitz und Umgegend erhielten von jeher aus den Gängen des staat lichen Buchenwaldes bei Trebnitz sür ihre Be triebe Laub zugewiesen für ein entsprechend ge ringes Entgelt, nach den Wegen geschätzt oder ungemeffen pro Raummeter mit co. SO Pfg., später etwas höher bewertet. Dies Johr ver- längte die Forstmeisterei Kath. Hammer, der der Buchenwald untersteht, für das Raummeter Laub 5 Mark. Ter betr. Hegemeister ist angewiesen, streng darauf zu achten, daß jeder Gärtner einen Kasten von l w Höhe, 1 m Breite und 1 ra Länge mitbringt, der Gärtner muß das Laub selbst rechen, in diesen Kaste» messen unk vor du Entnahme 2 Mark pro Raummeter zahlen. Dis Gärtner hoben sich in ihrer Gesamtheit alt den Herrn Minister für Landwirtschaft und For sten gewandt, da sie einen derartwen Leerlauf der Arbeitsmaschine und die viel zu hohen Kosten oblehnen mutzten. Es wurde baldige Unter suchung zugesagt, bis heute haben di« Gärtner aber noch nicht Ken geringsten Bescheid, auch nicht, ob der Herr Forstmeister von seiner vor- gesetzten Behörde wegen Preistreiberei, gleich wie die Frau mit der Kohlrübe, vor den Staats) anwalt gestellt worden ist. Der die LeislangssähigleU dir llecufsverlrelung slelgccn will, werbe MWeber. und der geschäftlichen Tüchtigkeit unserer W- vorder» zuzusckreibsn sein. Abu eines besonderen Umstandes ist doch auch noch zu gedenken, wenn Mo» die Entwicklung der Ulmer Gärtnerei genauer verflogt. und das ist der Einfluß des Weinbaus. Ja. so seltsam uns das heute vorkommt, in Mru ist auch einmal die Reb« gepflegt morden, in lllr» wie im benachbarten Dorf Söflingen, und welter auch noch da unk dort in den Donau- gs^enden hinauf bis Mengen unk Schees.'') Alt scheint Ker Anbau freilich nicht gewesen zu sein, dar Weinstock dürft« kaum vor Ker Stauixrzeit iu unsere Gegend verpflanzt worden sein. Wahr scheinlich kam er von Norden, vom heutigen Württemberg ischen Unterland, kenn man sprach bei unS von einer Kelter wie im Neckargebiet unk nicht non einer Torkel wie am Bodensee. Wern- Her du Beckmann ist Ker erst«, der uns im Jahr« 1.857 vom UlmSr Weinbau urkundlich Nachricht gibt"'), vorausgesetzt, daß unter Kem Berg, auf den die Berussbezeichnung hinwust, ein Weinberg zu verstehen ist, was immerhin als wahrscheinlich bezeichnet werden kann. Denn mit Berg schlecht weg meint« man sonst sowohl Ken di« Stadt beherrschenden, vom Weinbau bevorzugten Mi- ckelsbug wie auck keu Weinberg überhaupt Der nächste durch Urkunden bekannte Winzer ist Hürning, Ker Wingartner, genannt 1304;"') das Steuerbuch von 1427 zählt schon ein« ganz« Reihe ans, Abelin, Hans Frank, Deutz Kaboß, Hans Schuster, E. von Stetten u. a. Sie wahnen fast alle in dem durck die Stadterwe.rterung des 14. Jahrhunderts erschlaffens» Naugebiet, was auch für jüngeres Alter des Weinbaus und Wein- . ") Uber, den Weinbau in Ulm s. Dr. E. Mübling, Ulms Handel und Gewerbe im Mittel alter. lllm 1900, S. 56f. Vütervuz. Ker Katharinopfleg« van 1.857. UIwu Archiv. '") Dir. Dr. Pressel, Nachrichten über das Ulmer Archiv. T. S. Nr. 177. wt in den letzten Selb Kazu vcrwen- Bet riebe» fehlen uni ouswirtsckoften kann. Er Jahren doS sauer verdiente armen Ulmer Weingärtner ihre lie.be Not hatten. Kein Mensch wollte ihn kaufen unk zum Selber trinken war er entschieden zu schlecht. Aber Nat und saurer Mein mache» erfinderisch. Alsa läßt einer der Weingärtner, «in lustiger Kauz, ein« schöne Tafel malen, woraus lackend «in Schoppen- glas voll goldene» Weines winkt, wohl herziert van den grünen Ranken eines Rebstackes. Dann wird das Schild, damit «S jedermann sehen kann, st. Und wirklich, Kis sse still, bewundern KaS „Ich bi« seflsesahreu." Non Heinrich Hohm in Würzburg. Drese Feststellung wird sv mancher Kollege machen, wenn er jetzt in den ruhigen Monaten sich di« Zeit nimmt, einmal über den Erfolg des vergangenen Jahres, ader Keffer gesagt: über einen Fortschritt noch Ker Inflation etwas tie fer nachzudenken. — Er wird mit Wehmut fest, stellen, daß er der Zeit nicht folgen kann, Katz ihm die Barmittel zu jenen Berbefferungen Kes w kotz er kie auch nicht her» gärtnerstandeS spricht. Beachtung verdient be sonders Bcutz Kaboß wegen seines Namens, Ker wohl auf Kobuz, KaboS, K. h. Kraut oder Kohl zvrückgeht. Di« schönsten Zeiten hatte der Ulmer Weinbau im 15. und 19. Jahrhundert, wo im Frühling am Snflingsr Berg (Ker Südseite des heutigen Eielsberges), im Ruhstal, am Mickelsberg, im Salinger Tok und am Sofranberg (bzw. an Ker Bösinger Halde) di« Neben grünen, und am S. Gallentäg (16. Oktober), wenn der Herbst ae- ssiert wirk, die Krltsrbäume in der Keller Kes Rots, in der die Frauen von Söflingen am Eselsberg und in der der Augustiner zu den Wengen an dem zum Mickelsberg gehörigen Äieniesbcrg in Tätigkeit treten. Nur der heute Kuhberg genannte Berg trug, als Ker einzige der die Stadt umgebenden AldouÄäufsr, keinen Wein. Der Herbst war nickt immer gut, öfters schleckt, und so kam Ker Ulmer MichciSberger bald in ganz Schwaben in üblen Ruf. Nicht», destowenigsr bracht« «in schlechter Jahrgang «in- oral etwas Besonderes zustande — KaS Wirts- hausschild, wenn da» hübsche Gsschichtchen wahr ist, das die Chroniken berichten. Man schrieb KaS Jahr 1444. Es gab wohl Wein, absr was für «inen; einen, mit Kem die nun leicht und rasch den Weg in die Kehlen der wackeren Mitbürger. Das Schild aber, Kas sich jo bewährt hat. bleibt auch in besseren Jahren und finket allmählich überall Nachahmung. Zwischen die mittleren und schlechten Jahr gänge fielen auch gute. Im Jahr 1484 geriet der Wein so gut und so reichlich, daß man um ein leeres Fatz einen Eimer Wein erhielt. Ein seltenes Ausnahmejahr war das Jahr !K4C Ter Wein wuchs ausgezeichnet und in Mengen; schon am 17. Tag des Heumonats (17. Juli; hakt« man auf Kem Markt reis« Trauben feil, am S. Lorenz slO. August) gab cS schon neue» Wei« und am 7. Tag des Hervstmonats (7. September) Michelsberger von voller (richtiger) Lese am Derg, wonon eine Maß nur 9 Pfennige galt. In diesem heißen Sommer stand es aber naturgemäß um Kraut und Rüben schlecht; di« Kroutköpfc waren kaum so groß wie die Simmicher (ein kleines seines Weißbrot mit Kümmel), ein Mittle Rüben galt 2 und ein Metz Zwiebeln A Schil ling"). Von demselben Jahr wird von anderer Seu« berichtet, der Wein ver Söflingen sei so gut als der beste Wein in Deutschland — Bäu um habe» zwsimal geblüht und mau hab« auch de» 7. Oktober msißs und rot« Rosen seil gehabt, di« man erst als sonst nicht Vorkommenke zweit« Ernte von den Stöcken abgebrochen hab«""). Wir erfahren da nebenbei Io allerhand, was uns wich tiger ist, akS die Art Kes Jahrgangs, Katz ki« Ulmer Traube auch als Tatettränke aus Ken Markt kam, daß ebenso kort Blumen verkauft wurden, worunter weiß« und rote Rosen. (Fortsetzung folgt.) ") Sebastian Fischers Chronik, hg. von Dr. K. Vsssenmewr sÄB, Bb 1Z7 d. Ein Schil ling-Pfennig ist gleich IS Pfennigen, «tn Pfennig gleich 2 Heller Mittle», Metzen und Viertel sinh Hohlmaße für Frücht«: Ein Iwmi (^ 119 Liter) ist gleich 4 M'ttlen -- 24 Mstzen 1)9 Vier,«/ ") Matthaus Merian, Tapographia Dueviae Frankfurt a. R. 1948, S. 207. ,—.... ms Haus zur weiteren Kemduna der ganzen merkwürkigsn Angelegen, heil. Uno gewürzt durch Ke» Humor des Wirts, findet der bislang schnöd verachtet« Säuerling Das Gespenst Ker Konkurs« schleicht auch kurch unsere Reihw, vereinzelt liest man schon wieder welch«. Ties hat es zwar schon srühe.r gegeben, doch ich glaube, es ist diesmal anderer Natur. ES ist erst der Anfang, bald tgxrdcn mehr kommen. Es solk ja so kommen, das große Sterben des Mittelstandes! Was ki« Inflation, dic Konkurrenz des Aus- konkes, unsere Wirtschaftspolitik übriggeloffcn haben, was noch zappelt, auf das hetzt man mit erhöhtem Eifer die schönste aller Konkurrenzen, die staatlichen unk kommunalen Gärtnereien. Es ist eine Affenschande, mit welcher G^ich- gültigkeil diese Betriebe uns in den Rücke» fallen. Man möchte bersten vor Wut, wenn man sieht, wie mit dem — nach Willkür hergestellten — Papiergeld die meisten dieser Betrieb« auf das beste eingerichtet worden sind. Für uns waren auck jene Popierfetzen schwer zu verdie nendes Geld, unk als wir «s b-tlen. ka mußten wir erkennen, daß wir doch nichts hatten. Frei von Ken meisten Steuern, sehr oft mit ganz bil ligen Arbeitskräften versehen, mit ganz moder nen Einrichtungen auSgestattet, schlagen sie die Erzeugnisse — ohne die geringste Rücksichtnahme aus di« örtlichen ober nachbarlichen, schwer Steuer zahlenden Gärtnereien - um jeden Preis los. Ihre Kulturen sink zur richtigen Zeit restlos geräumt, Ker ErwerbSaäNncr kann sehen, wie er zurechtkommt. — Diese Auswüchse muffen mit allem Nachdruck angefochten werken. Der Staat und auch die Gemeinden haben kein Recht, gerade jem. wo wir im schwersten Kampfe ums Dasein stehen, nach einem verlore nen Krieg, mir einem bis aufs kleinste aus- gebauten Steuersystem, uns auch noch den Gal gen — in Form seiner mit allen möglichen wohltätigen unk gemeinnützigen Namen aus» gestatteten Konkurrenz — zu bauen. Oder sollen wir eines Tages als Tagelöhner in ein«!» sol chen Betrieb landen? Als Pfründner kommen wir doch nicht in Frage. Wo sich derartige Konkurrenz fühlbar macht, gehört sie gerügt und so lange gebohrt, bis es den maßgebenden Stellen doch mal- durch den Panzer geht. — Viele Tropfen höhlen den Stein. Die staatlichen und städtischen Betriebe soll«» das versorgen, was in ihr Bereich fällt, und wenn das Arbeitsfeld für dic Unlerhalkunas- kostcn zu klein ist, dann gehören sie ausgelost; den» dann haben sie keine Existenzberechtigung. Mit dem sauorverdienten Geld, das wir zum Finanzamt trauen, baut man uns Konkurrenzen — und unsere Betriebe verkümmern und warten aus bessere Zeiten, die aber nicht Aminen und nicht kommen können, weil wir bis dorthin ja schon alle fcstgesahren sind. — KreMNou für KMezug. Wir hören, daß k^ Kalilyndikot mit Ken zuständigen Rsichsministerwn tn Verhandlungen darüber steht, wie daS außergewöhnlich große Risiko, welches für ki« beziehenden lankwirk- schaftlichcn Korporationen, den privaten Düngsr- handek und Kas Kalisyndikat mit einer lang- sristigen KrMtierung der Krühjahrskalibezügs bei Ker bekannten Lage Ker deutschen Landwirtschaft verbunden ist. durch eine Ausfallgarantts d«S Reiches bezüglich Sines gewissen Teils des Aus- Hells gemildert werk«»' kann. 11m ki« bereits eingLtretens Verzögerung in den Kokiaüxuss» Kea: deutschen Landwirtschaft sich nicht noch weiter auswirken zu kaffen, hak sich da- Kalisyndikat jedoch entschlosse.n, die nachstehenden Lieferung», hedingungen bereits herauszuqeüen in Ker Er wartung. daß sich der HoushaltSau-jchutz des am 12. k, M. wieder zusammengetreksnen Reichs tags in den nächsten Tagen mit der LngelEn- he:t befassen und eisen den Anträge» des Kali« syndikatb ciuiprechendsn Beschluß fassen wird. Für alle Lieferungen ab l. Januar 1929 ht» aus weiteres gewährt das Kalisyndikat eine» dreimonatigen Wechjellredit mit zweimaliger. Prolongalwnsmöglichkeit. jedoch nicht scher Ken 32. Nrwemher 1926 hinaus, soweit di« Reich», bank dic Wechsel diskonliert. Die Besteller hohe.« den Reicksbankdisknni sowie die Stempeuosten zu tragen: wird der Wechsel schon nach drei Monaten singelöst, so kommt nur ein Diskont satz von 7K zur Berechnung. Bei fristgemäßer Barzahlung wirk ein Hohs- Skonto, nämlich 9-», gswähri. Dis Kolipreise bleibe» unverändert. zum Hau» herausgehänx Leut« stehe» auf der Gai neue Zeichen und treten den müssen, seine in Ken Krieg»- und folgenden Jahren heruntergewirtschastet« Existenz wieder einigermaßen aufzubügeln. Das Ausland, bas in unser«» schlechten Zelten — als wir unser« gute Ware für lumpige Popierfetzen verkauften -» sein Schäfchen ins Trocken« gebracht hatte, war in Ker Lag«, aus dem Uberschuß sich zu modernisieren, rationeller seine an sich klimatisch günstige Laae noch durch hochmoderne GlaShouSanlagen, Masscnkultnreo größten Stils zu verbeff«rn. Italien allein hak in dx» ersten 9 Monaten des Jahres 1922 für Kl Millionen Mark Gemüse cmgesührt. Das ist Italien allein und nur Gemüse, wieviel haben die. ankeren Staaten an gärtnerischen Er zeugnissen Hersi,rosworfen? Unk wir? wir sink sestgesahren. — Wann wirk da» anders werden? Di« Reaktion ist jetzt da — die Auskandskolle- gsn und olles, was damit zusammenhängt, haben sich gespickte Geldbeutel gezogen, saszistischer Größenwahn merzt jedes deutsche Wort in den gestohlenen «rdeutscken Gebieten auS; das hin- dcrt aber uns Deutsche nicht, mit italienischen Blumen, Gemüse und Obst keutsche Existenzen zugrundezurichtcw Die Hauptsache ist, daß ein Geschäft geht, ob am Wege so unk so viele brave Geschäftsleute zuqrundegertchiet elendig verkommen, das schert die großen Geister nicht. ----- Laut „Deutscher Obst- unk Gemüsebau-Ze:- tung" betrug die Einfuhr aus Italien tn den ersten 9 Monaten Kes JohreS 19W an Südfrüchten . . . 55,6 Mill. M. „ anderem Obst . . 27,7 „ „ „ Gemüse .... S4 „ „ zusammen 97^ Mill. Unser schönes Gelb fließ! ins Ausland und wir? Wir könnsn mangels Geldes nickt folgen, so daß wir schließlich kampflos dem Ausland preis- gegeben sind. Er ist festgefahren! Es ist «ine bittere Erkenntnis, die geeignet ist, so manchen unserer braven, fleißigen Kollegen um Hab und Gut zu bringen, — ohne eigene Schuld — trotz Fleiß und Genügsamkeit — die Opfer einer verkehrten Wirtschaftspolitik. — Unsere Erzeugniff« sind nicht haltbar unk muffen obgesetzk werden. Hier ist gerade der wunde Punkt, der unsere Betriebe am härtesten ES ist «in großer Unterschied in der Ren- tabilitätsaufsteklung, ob ich gezwungen bin, aus 8 Morgen Feld oder Garten meine Existenz zu bestreiten, oder ob ich 29 Morgen bewirtschaft«. Ich greise, dieses krasse Beispiel heraus, iveil gerade in dieser Beziehung Ker Kleinbetrieb mit dem Großbetrieb SÄrikt halten soll. Er kann Ka nicht mehr mitkommen. — Heut« steht er vor dem eisernen Muß: ent weder umstellen oder langsam verhungern. Man wird sich noch etwas über Wasser halten, Schul, den, ein Loch auf-, dach anker« zumachen; absr dos ist faul, es ist von kurzer Dauer, und eine» Tages wird er sich sagen utüffen: Es ist zu Ende! Ja, raten Sie mir nur, wie ich es Heffer machen soll, wirk mancher sogen. Das ist sehr schwer von einer Stelle au» zu sogen, weil Kiess Socke zu örtlich und individuell ist. Doch «ins» mochte sch roten, sich hi« Zeit zu nehmen" »nk et» Existenzminimum auszustellen, von diesem ausgehend alle» das, wo» man zu erreichen wünscht, zuzurechnen und Kann langsam vor wärts tasten! — Nicht aus einmal, auch nicht avl zweimol. Vergleiche ziehen mit der Ren tabilität unk Absatzmöglichkeit Ker Kulturen. Ich mutz durchschnittlich so viel im Monat ver dienen. unk darauf muß dann alles eingestellt sein. Es heißt «Sen rechnen: —
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