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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 41.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19260000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19260000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seiten 4-6 der Nr. 73 in der falschen Reihenfolge paginiert
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 41.1926
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 8. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 3/4, 12. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 5, 15. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 6, 19. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 7, 22. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 8, 26. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 9, 29. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 10, 2. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 11, 5. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 12, 9. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 13, 12. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 14, 16. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 15, 19. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 16, 23. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 17, 26. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 18, 2. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 19, 5. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 20, 9. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 21, 12. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 22, 16. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 23, 19. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 24, 23. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 25, 25. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 26, 30. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 27, 2. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 9. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 30, 13. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 31, 16. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 32, 20. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 33, 23. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 34, 27. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 36, 4. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 37, 7. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 38, 11. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 39, 14. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 40, 18. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 41, 21. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 42, 25. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 45, 4. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 46, 8. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 47, 11. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 48, 15. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 49, 18. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 50, 22. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 51, 25. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 52, 29. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 53, 2. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 54, 6. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 55, 9. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 56, 13. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 57, 16. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 58, 20. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 59, 23. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 60, 27. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 61, 30. Juli 1926 -
- Ausgabe Nr. 62, 3. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 63, 6. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 64, 10. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 65, 13. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 66, 17. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 67, 20. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 68, 24. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 69, 27. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 70, 31. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 71, 3. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 72, 7. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 73, 10. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 74, 14. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 75, 17. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 76, 21. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 77, 24. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 78, 28. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 79, 1. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 80, 5. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 81, 8. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 82, 12. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 83, 15. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 84, 19. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 85, 22. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 86, 26. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 87, 29. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 88, 2. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 89, 5. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 90, 9. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 91, 12. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 92, 16. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 93, 19. November 1926 -
- Ausgabe Nr. 94, 23. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 95, 26. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 96, 30. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 97, 3. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 98, 7. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 99, 10. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 100, 14. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 101, 17. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 102, 21. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 103, 24. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 104, 28. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 105, 31. Dezember 1926 1
-
Band
Band 41.1926
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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2 Die Gartenbauwirtschaft ' geschäftsskelle beraten wurde und in zahlreichen Fällen die Rechtsmittelschriften von uns aus- c gearbeitet worden sind. Der Grundsteueraus- schuß Liegnitz hat durch Bescheid vom 29. Juni 192t — li. 222. — ein vorher zur Hauszins steuer veranlagtes gärtnerisches Wohngrund- stllck hiervon befreit. Der GrundstsuerauSschuß Herne hat durch Bescheid vom 5. März 1925 — Nr. dl. 2 19. — gleichfalls dem Anträge eitles Gärtners entsprochen und seine Wohn- und Wirtschaftsgebäude houSzinSstcuerfrei ge stellt. Der Grnndstenerausschnst Stendal ordnete durch Bescheid vom 3. August 1924 — Nr. 463. — an, daß gärtnerische Wohngrundstücke unter Ab schnitt b des 2 Abs. 1 zur Grundvermögens- steuec zu veranlagen und von der Hauszins- stcncr zn befreien sind. Mitgliedern, die im Besitze von Hauszins- stcuer- und Grnndvermögenöstsnerentscheidungen sind, werden bringend aufgesordert, diese Ent scheidungen — ganz gleichgültig, ob günstig oder ungünstig! — umgehend an die Haupt geschäftsstelle einzusenden. Mitglieder, die an Hand des nachgewie- sencn Materiales zur selbständigen Ausferti gung eines Antrages auf Berichtigung nicht in der Lage sind, wird von der Hauptgeschäfts stelle ein derartiger Antrag ausgearbeitet, so fern sie eine genaue Darstellung der Betriebs- verhältnisie geben, den Grundvermögenssteuer bescheid und den bisher mit der Katasterbc- hörde geführten Schriftwechsel einsenden. Mit glieder, die eilt derartiges Verfahren in frü heren Jahren eingeleitet haben und rechtskräf tig abgewiesen sind, können in der Regel einen derartigen Antrag nur dann stellen, wenn inzwischen Aendcrungen eingctretcn sind, die für den Betrieb eine neue Rechtslage ge schaffen haben. —ck- Sie öfseullichen GMen- verwMngen als Svnlmrealen des Erwerbsgartenbaues. Von Otto Löwein Veitshöchheim. ' Als eine Folge der wirtschaftlichen Not hört man jetzt erst das Wort Konkurrenz und stellt sich, mehr als früher, darunter etwas abschrecken des vor. Man bedenkt aber zu wenig, daß der Wettbewerb schon seit Menschengedenken bestan- tsn hat und immer dort in Erscheinung tritt, wo zwei oder mehr Menschen, bei Absatz ihrer Ware, bei Bewerbung um eine offene Stellung oder einen ausgeschriebenen Preis, das gleiche Ziel verfolgen. Der Wettbewerb ist nicht immer schädlich und entmutigend, sondern er kann auch nützlich sein und aufwärts zur Tat führen. Da bisher in unseren gesamten Fachzeitschrif ten gewöhnlich von einem den Erwerbsgartenbau schädigenden Wettbewerb durch die unter Ver waltung des Staates, der Kommunen oder im Privatbesitz stehenden Gartenbaubetriebe die Rede ist, wollen wir heute untersuchen, wie weit dies zutrifft, und ob andererseits auch von einem nütz lichen, den Erwerbsgartenban befruchtenden Wett bewerb gesprochen werden kann. Wir schließen hierbei die in Privatbesitz befindlichen Gartenbau betriebe von unseren Betrachtungen aus, weil deren Besitzer, infolge der Gewerbefreiheit, das Recht zusteht, ihre Erzeugnisse veräußern zu können. Es bleiben somit nur die im Staats- und Kommunalbesitz befindlichen Gartenbaube triebe übrig, welche wir kurz als Verwaltungs- bstriebe bezeichnen wollen. Ohne Zweifel ist der Wettbewerb schädlich, wenn solche Betriebe ihre Erzeugnisse auf eng- begrenztem Absatzgebiet, neben den Erzeugnissen des ansässigen Erwerbsgartenbaues, zum Verkauf bringen, zumal sie, infolge günstigerer Produk tionsmittel, dem Erwerbsgartenbau vielfach über legen sind und wegen Eigenheit der Ver waltungsbuchhaltung anders rechnen, als der Erwerbsgärtner. Es wird auch darüber geklagt, daß die Stadt verwaltungen selbst Unternehmer ihrer öffent lichen und Friedhofsanlagen sind, und darauf hingewiesen, daß Hoch- und Tiefbanten selten in Regie ausgeführt, sondern in Auftrag an das Bauhandwerk gegeben werden. Dieser Vergleich ist nicht stichhaltig, weil die Grünanlagen keine Objekte sind, die nach Fertigstellung übergeben werden können, sondern dauernd und einheitlich bearbeitet werden müssen, damit das Bild ent steht, welches der Schöpfer beim Entwurf vor Augen gehabt hat. Dies ist aber nicht möglich, wenn die Ausführung und Unterhaltung geteilt oder in Submission gegeben wird. Daß mit der Unterhaltung öffentlicher Grünanlagen Baum schulen und AnzuchtSgärtnereicn verbunden sind, wird als selbstverständlich angesehen, obwohl die Notwendigkeit nicht immer anerkannt zu werden braucht, weil der Bedarf ebenso gut in Erwerbs baumschulen und -gürtnereien gedeckt werden kann. Anzuzweifeln ist aber, ob die Stadtver waltungen in Zukunft ihr FricdhofSmonopol auf rechterhalten können, welches bedauerlicherweise in manchen Städten besteht. Soweit es üch um die allgemeinen Anlagen der Friedhöfe handelt, ist dagegen nichts einzuwenden, um so mehr aber, wenn das Monopol sich aus Schmückung und Unterhaltung der Grabstätten bei gleichzeitiger Lieferung des dazu erforderlichen Pflanzen materials erstreckt. In den bisher geschilderten Fällen kann sehr wohl von einem den Erwerbs gartenbau schädigenden Wettbewerb gesprochen werden, namentlich wenn hierbei noch mit wenig zu empfehlenden Mitteln gearbeitet wird. Durch geschickte Handhabung und beiderseitiges Ver stehen läßt sich auch hier Abhilfe schaffen. Hm ersteren Falle kann der Verwaltungsbetrieb leich ter als der Betrieb des ErwcrbSgärlners umge stellt und der Warenabsatz verlegt werden. Im letzteren Falle sollten die Stadtverwaltungen ihr Friedhofsmonopol soweit lockern, daß die Schmückung und Unterhaltung der Grabstätten freigegeben werden Selbstverständlich müßte der Erwerbsgartenbau bei Ausführung der übernom menen Arbeiten sich nach den Direktiven richten, welche zur Erhaltung des Gesamtbildes erforder lich sind. Um den Wert der Verwaltungsbelriebc zu prüfen, brauchen wir bloß an die Ziele zu denken, welche diesen von Anfang an gesteckt waren. Hier handelt cs sich um städtische Grünanlagen verschiedener Arten zu einem bestimmten Zweck, um die jetzigen Staatsgärten von oft hohem, historischem Wert, um die Erhaltung wertvoller Pflanzcnsammlungen für die Wissenschaft oder zu Lehr- oder Versuchszwecken bestimmten Betriebe. In welcher Form diese Betriebe auch auftreten, sie sind volkswirtschaftlich wichtig und dürfen in ihrem Fortbestände nicht gefährdet werden. Letz teres ist aber naheliegend, weil die bisher zur Verfügung stehenden Mittel nicht mehr aus reichen. Es mußten deshalb aus andere Weise Mittel beschafft werden, was zur Umstellung der Betriebe auf Erwerb führte. Aus diesem Grunde kann der Wettbewerb mit dem Erwerbs gartenbau nicht vermieden werden. Bei richtiger Leitung, gegenseitigen Verstehens und Zusammenarbeitens ist der Wettbewerb nützlich und kann für den Erwerbsgartenbau eine große Rolle spielen, wenn die Verwaltungs betriebe Qualitätsware erzeugen, und damit zur Zurückdrüngung des ausländischen Wettbe werbes aus unseren deutschen Märkten beitragen und somit die Babu für den Erwerbsgartenbau freimachen Helsen. Wir wollen uns nicht verhehlen, daß neben vielen anderen Ursachen das Aus land erst unsere Märkte eroberte, nachdem sich er wiesen hatte, daß der Bedarf an gärtnerischen Er zeugnissen nicht immer befriedigt werden konnte. Jedenfalls ist der Wettbewerb gegen inländische Betriebe leichter, als gegenüber dem Auslande. Deshalb ist jede Mithilfe zu begrüßen, welche dazu beiträgt, oben genanntes Ziel zu erreichen und deutsches Volksvermögcn vor der Abwande rung zu schützen. Nützlich können die Verwaltungsbetriebe mit ihrem Wettbewerb für den Erwerbsgartenbau noch werden, wenn sie letzterem als Wegweiser dienen und zum intensiven Ausbau der Erwerbs betriebe anspornen. Diese Möglichkeit besteht aber nur, wenn die Betriebe selbst mustergültig, der Neuzeit entsprechend, eingerichtet werden und Qualitätsware erzeugen. Dabei gehört bei Frei landkulturen, insbesondere Gemüsebau, günstiges Klima und geeigneter Boden. Vor allem muß dec Gedanke fallen gelassen werden, daß man heute nach, ähnlich wie in der Kriegszeit, jedes Stück Land mit Gemüse bebaue» soll. Unter ungünstigen Verhältnissen wird kaum Miltel- wnrc erzeugt, welche selbst geringe Preise erzielt und außerdem die Preise für die gute Ware des Erwerbsgartenbaues ungünstig beeinflußt. Ich hebe dies besonders hervor, weil auch jetzt noch einzelne Behörde» den Standpunkt vertreten, daß Gemüse überall gedeiht, Baumschulen ohne Rücksicht auf Boden und Klima angelegt werden können und Obstbäumc überall gepflanzt werden sollen. Diese, besonders während der Kriegszeit gefaßte Meinung, wäre längst verschwunden, wenn die Behörden von den Nachgeordneten Gartenver- waltuugen aufgeklärt und nicht, wie es »och vor kommt, durch Stillschweigen und bedingungslose Ausführungen derartiger Aufträge, in ihrer Meinung bestärkt würde». Auf solche Weise fchleiche» sich heute noch in den Verwaltungsbe- trieben Fehler ein, die weder im Interesse des Betriebes noch im Interesse des Erwerbsgarten baues liegen. Sollen die Verwallungsbetriebe seitens des Erwerbsgartenbaues anerkannt wer den, und sollen die bisher geführten Klagen über diese verstummen, dann müssen die Ver waltungsbetriebe zum Vorbild und nicht als ab schreckendes Beispiel ausgestaltet werde». Dazu gehöre», ich fasse eS nochmals kurz zusammen: „Anpassung der Betriebe hinsichtlich Güte und Preis der Ware au dem Markt, mustergültige Führung, neuzeitliche Einrichtungen.und vor bildliche Kulturen." Ser wirlschMche Wert -es Wei-enbanes. Von A. Erlbeck in Oetzsch-Markkleeberg. lieber den wirtschaftlichen Wert des WcidenbaueS und über die vielseitige Verwendung, welche der Weiden- stcngel in allen seinen einzelnen Bestandteilen besitzt, wird viel zu wenig gesprochen. Für die Korb- und Faßindustrie sind die grünen und weißen Weidenruten sowie die Weideustöcke in allen Längen und Dicken unentbehrlich. Meist handelt cs sich um die Königshanfweids, die Bastardweide und die amerikanische Mandelweide. Sie liefern alle drei gleich tadellose Weidenruten; für Weideustöcke kommt die amerikanische Weide nicht in Frage. Von der Hanfweidc, aber auch von der amerikanischen Weide, werden unter gün stigen Kulturverhältnissen einjährige, bis drei Meter lauge Ruten gewonnen, und zwar bei guter Pflege über 20 Jahre hintereinander. Die Bastardweide, an sich auch tadellos, aber an fälliger als die übrigen Sorten und schwerer jchälbar, wird nicht ganz so lang. AuS solchen unentschältcn, grünen Weiden ruten werden Kartoffel-, Kohlen-, Versand- usw. Körbe angefertigt, wie sie in der Industrie, im Handel und Gewerbe, in der Landwirtschaft und nicht zuletzt in jedem Haushalt verschiedenartige Verwendung finden. Auch die grünen Faßreifen werden aus solchen grünen stärkeren Ruten her- gestellt. Für Korbmöbel und feinere Flechtereien werden die Ruten entschält. Für das Entschälen sind wirklich geeignete Maschinen noch nicht vor handen. Es wird meist mit der Hand ausgeführt. Mit dem dazu benutzten Handschäler vermag eine Frau in achtstündiger Aroeitszeit 30—50 Pfund trockene weiße Weidenruten herzustellen. Die besten weißen Korbweiden werden ohne Kochen gewonnen, indem man die im Herbst oder Winter geschnittenen Stengel in Wasser stellt und sie treiben läßt, entweder im Freien oder in Warm häusern, bis ihre Rinde sich leicht ablöscn läßt. Die gekochten Weidenruten sind nach dem Ent- fchälen rötlich bis rotbraun gefärbt, je nach der Kochdauer. Durch langes Kochen kann man z. B. das dunkelrotbraune, naturgefärbte Material er halten, wie cs zu gewissen Korbflechtereien beliebt ist. Die Weidenrute wird seit einigen Jahren zu Weidenrindcnfafer verarbeitet, die sich als Er satz für Kokosfasern zur Herstellung von Läufern, Teppichen, Matten usw. bewährt haben. Als Nebenprodukt Lei der Faserherstellung wird der Wcidev^erbstosf gewonnen, der besonder? zum Gerben schner Lederwaren sich als heimischer Er satz für da8 aus dem Auslände eingeführte Ouc- bracho-Holz .ausgezeichnet bewährt. Die geschält» Weiden finden die vielseitigste Verwendung. DrUme Ruten zu Körben und Korb möbeln, dicke gespalten zu den sogenannten Schie nen, aus denen z. die Armlehnen der Korb möbel geflochten sind. Noch stärkere Weiden stöcke, meist dreijährige .der Hanf- und einiger Mandelweideu-Varietäteu, dienen ungespalten zu den Stützen der Korbmöbel und Körbe und ge spalten als Faß-, Bnttertonnen- uno Blumen- kranzreifem Korbmöbel und feinere Korbwarcn, aber auch unverarbeitete weiße, geschälte Weiden sind in letzter Zeit ein sehr großer Ausfuhrartikel nach Amerika, England und Skandinavien geworden und machen dem ausländischen Rohr als voll wertiger Ersatz für die meisten Gebrauchszwecke immer stärkere Konkurrenz. Die volkswirtschaft liche Bedeutung des Weidenbaues liegt auch darin, daß die Aufbereitung der Weidenruten, das Entschälen usw. eine Winterarbeit auch für nicht Vollarbeilsfühigc, wie z. B. Kriegsbeschä digte, ist. Einladung zu einer gärtnerischen Studienreise nach Holland. Zur Förderung des deutschen Gemüsebaues, insbesondere der Treiberei, veranstaltet die Rheinische LehransiAlt sür Gemüsebau zu S acle», Kr. Geldern, vom 9.—12. Mai 1920 ei ' Hollcndstudienreise. Die Fahrt dauert vier Tage und kostet sür Nichtteilnchmer des Kursus M 130,— einschließlich Fahrkoftcn, Verpflegung, Unter kunft (ausschließlich Getränke). Die Fahrt beginnt am 9. Mai, morgen? 11 Uhr, in Arnheim, woselbst Gescllschasts- antomobile gestellt werden. Die ganze Ver pflegung, alle Gesellschaftsautomobilfahrten, das Mittagsbuttcrbrot, das Abendessen, die Hotelübernachtuug, inkl. Trinkgelder, sind frei und cingeschlossen. Am ersten Tage wird die Fahrt von Arn heim über Utrecht nach Haag angetreten, am zweiten Tage sinket Besichtigung von Gemüse gärtnereien, Trauben-, Tomaten- und Gurkeu- häusern und Auktionshallen statt. Am dritten Tage Besichtigung von BoSkoop (Zicrsträuchergärtnereien usw.) u. a. m., und am vierten Tage Rückfahrt nach Arnheim, von wo die Rückfahrt nach stattgefnndencm Abschiedsmahl angetreten werden kann. Jeder Teilnehmer muß sich bis zum 3. Mai d. I. bei der Direktion der Rheinischen Lehranstalt sür Gemüsebau in Straelen, Kr. Geldern, melden. Die Beschaffung eines Passes mit Lichtbild durch den Teilnehmer ist notwendig. Dieser Paß ist Leim Landratsamt oder Bürger meisteramt des Wohnbezirks zu beantragen und kostet ÄL 5,— pro Paß. Man bittet, mit der Anmeldung nicht zu säumen, sondern bald dis Teilnehmerzahl be kanntzugeben. Die Anmeldung verpflichtet zur Zahlung des Teilnehmerpreises. Meldung erbittet baldigst die Direktion der Rheinischen Lehranstalt für Gemüsebau in Straelen, Kr. Gelder». . I Zum Aachdenken. „Wären 1925 Blumenzwiebeln aus Holland in vernünftigen Grenzen cingesührt worden, dann hätten wir alle in Topfpflanzen und Schnitlblumcu ein recht gutes Geschäft ge habt", so schreibt vor kürzer Zeit ein Mitglied! Werden die Kollegen in diesem Jahre vcr- nünstig sein? Sie Erdbeere als LahrmW- md HeilmNe!. Von A. Erlbeck in Oetzsch-Markkleeberg. . Die Erdbeere (lüuAaris. vssca) hat wohl unter den Früchten die meisten Freunde und vielfach wird sie als „Liebling dec Menschen" bezeichnet. Bon jeher haben sich die Erd beeren, diese Früchte voll köstlichen Wohlge schmacks und wundervollen Aromas, großer Beliebtheit erfreut. Als erste reife Frucht des Frühlings erfreut uns die Erdbeere schon im Monat Mai. Es ist merkwürdig genug, daß diese aromatischste der Beerenfrüchtc und zu gleich ein so nahrhaftes Obst, welche alles, was wir zur Erhaltung unseres Körpers brauchen, enthält, verhältnismäßig spät in der Kultur Aufnahme sand. Die Erdbeere war zwar schon im Altertum bekannt, «ber erst im 16. Jahr hundert hat man ihr, und zwar zunächst in Frankreich, nähere Beachtung geschenkt. Die Einsührung von Feldlulturen verdanken wir den Amerikanern und Schotten. Die Heranzüchtung großsrüchtiger Spielarten der Erdbeere ließen sich namentlich die Franzosen zuerst angelegen sein. Dann sing man an, sich bei Gernsbach in Baden, am Rhein bei Niederwalluf insbe sondere und vor allem im Sächsischen für diese nutzbringende Kultur zu interessieren. In den Kosjebaudener Weinbergen, in den Dürsern entlang der Elbe, bei Dresden, in Loschmitz, Btascwitz, in der herrlichen Lößnitz und bei Werder an der Havel finden wir ganze Land striche, dis alljährlich Niescnertruoe liefern. Die Erdbeere, von allen Früchts» des Früh- nnd Hochsommers wohl die beUcotcste, übec- trisst nicht nur die gleichzeilig oder etwas später reisende Kirschs an WsUgcjchmack — auch alle übrigen Vee.euscmhle des Gartens und Waldes können sich weder an Aroma noch an Nährwert mit ihr messen. Dieser hohe Wert der Erdbeere als Nahrungsmittel I beruht namentlich auf ihrem großen Gehalt an Natron (28,48»/<>), der denjenigen aller anderen Obstsorten mit Ausnahme der Aepsel (26,09°/») ganz bedeutend übersteigt. Auch den für den Organismus so wichtigen Kalk sowie Eisen enthält die Erdbeere mit 14,21. und 5,89°/» in hervorragendem Maße. Diese Zu sammensetzung verleiht der Frucht neben ihrem Nährwert auch eine Heilkraft, die bereits in Zeiten, als man noch keine genauen chemischen Analhsen zu machen verstand, bekannt und geschützt war. Vor mehr als 300 Jahren schrieb Matthioli: „Erdbcersnkcaut gesotten und davon getrunken stopft die Bauchruhr. Alle Hitze im Leibe wird von den Erdbeeren um. dein aus ihnen gebrannten Wasser gelöscht. Das Wasser macht lind und luftig um die Brust, zerteilt die hitzige Gelbsucht und macht frisches Geblüt. Es dient deshalb auch, be sonders bei Mädchen und Frauen, gegen die hitzige Röte im Gesicht, so vom scharfen Blut herkommt." Also schon seit altersher spielen die Erd beeren in der Volksmedizin eine bedeutende Nolle. Einen begeisterten Verehrer sanden die Erdbeeren in Linns. In den Notizen zu seiner Selbstbiographie erwähnt er, daß er einmal während eines starten Podagraanjalles zufällig Erdbeeren aß und sofort Linderung seiner Schmerzen fühlte. Er ließ sich einen zweiten Teller voll der herrlichen Früchte bringen, schlief bald darauf tief und ruhig und war am folgenden Morgen wieder ge sund. Im folgenden und im dritten Jahre gebrauchte er wieder die Erdbecrkur und aber mals mit gleich gutem Erfolge. Und bald fand der Gelehrte Nachahmer, die auch des Lobes voll waren über die Heilkraft der Erdbeeren. Was damals der Zufall entdeckte und die Praxis bestätigte, das erklärte später die Chemie. Portes und Desmoulieres wiesen nämlich nach, daß in den Erdbeeren Spuren von Salizylsäure — in 1 Kilogramm frischer Erdbeeren etwa 1 Milligramm reiner Salizylsäure — und zwar in Form von Salizylsüuremethyläther, ent halten ist. Wie bekannt, ist die Salizhlsüure das erprobte spezifische Rhenmamittel. Im Fruchtfleisch der Erdbeeren genießt man die Salizylsäure gleichsam unverdaut und assimi liert, und diesem Säuregehalte ist jedenfalls die von altersher gerühmte Wirkung der Erdbeer kur bei Gicht und Rheumatismus zuzuschreiben. Noch heutzutage ist Erdbeerblättertec ein be liebtes Getränk, dem man als blntreinigendes Mittel gute Wirkung zuschreibt. Während ein Ansguß von jungen Blüten, wie ihn die Völker des hohen Nordens, wo die Erdbeere nicht mehr zum Reisen kommt, machen, vor züglich gegen Gicht und Rheumatismus sein soll. In nnsercn Breiten freilich, wo die Früchte zur Reife gelangen, wird man es in jedem Falle vorziehen, diese selbst zu ge nießen. Uebrigens Pflegt man in vielen Ge genden Deutschlands, insbesondere auf dem Lande, auch die Erdbcerblätter äußerlich zur Linderung der Gichischmerzen zu verwenden, indem man aus getrockneten oder frischen Blättern Umschläge auslcgt. Auch bei über mäßigem Genuß von Tabak und Alkohol erweist sich die Frucht als wohltuend. Aber nicht nur unsere Vorfahren haben die Erdbeere als Heilmittel zu schätzen gewußt, heute stellt sich diese Frucht auch in den Dienst der Hygiene und der Schönheitspflege. Die Erdbeere nützt vor allem den Zähnen, ihr Genuß befreit dis Zähne vom Zahnstein, den man sonst durch eine mehr unangenehme als schwierige Prozedur bei dem Zahnarzt entfernen lassen muß. Das mechanische Ab- schcuern des Zahnfleisches und der Zähne mit dein prallwcichen Fleisch der Erdbeere wirkt reinigend wie eine Zahnbürste und entfernt in den Lücken sitzengcbliebcne ältere Speise reste. Die Fruchtsäure, ein wichtiger, geschmack- verbessernder Bestandteil des Obstes, wirkt des infizierend auf die Fäulniserregcr, die fich in Zahnlücken oder kleineren Defekten angc- siedelt haben. Die Schönheitsuchenden ober schätzen die Erdbeere als außerordentliches Mittel, ihre Schönheit zu befestigen und wieder herzustcllcn. Leidet man an braunen Flecken, die die Sonne auf der Haut hervorbringt, dann tritt die Erdbeere ihr Amt an. Sie wird entweder als Frucht aufgelegt, und das geschieht, indem man sie aufschneidet und die verbrannten Stellen damit bedeckt, oder sie wird ausgedrnckt, mit einem Zusatze von Zitroncnsast versehen und auf daS "Gesicht oder die Arms gelegt. Schönheitsdoktoren helfen der Haut ihrer Patientinnen dadurch auf, daß sie während der Monate Juni und Jnli ihre Schönheitsuchendcn nur mit dem Safte der Erdbeere» behandel». Und sie sollen ganz außerordentlich gute Resultate damit er- zielen. Wie die Kulturgeschichte berichten, brach in Frankreich mit der Einsührung der Erd beere für die Frauen eine Blütezeit der Jugend und Schönheit au. Eine junge Deutsche, die um die Mitte des vorigen Jahrhunderts als Mademoiselle Anns-Marie in Paris einen Schönhcitssalon eröffnete, ij. durch die darin ausschließlich verordneten Erdbeerkuren inner halb zweier Jahre eine reiche Frau geworden. Kurz, die Erdbeeren sind ein vorzügliches NahrungS-, Heil- und Schönheitsmittel. Es gibt allerdings auch viele Menschen, die eine ausgesprochene Abneigung gegen die Erd beeren hohen (Idiosynkrasien). Der Grund dieser Abneigung ist meist in dem Aroma der Erdbeere zu suchen. Solche Personen erhalten nach dcni Gennß derartiger Früchte einen roten, heftig juckenden Ausschlag, der sich oft über den ganzen Körper erstreckt und mit Ficlererschcinungen und Kopfschmerz verbunden ist. Eine in der Erdbeere enthaltene, dem Chinin ähnliche Substanz, dos Fragarianin, soll hier die Ursache der Krankhcitserscheinun- gen sein.
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