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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 41.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19260000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19260000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seiten 4-6 der Nr. 73 in der falschen Reihenfolge paginiert
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 41.1926
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 8. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 3/4, 12. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 5, 15. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 6, 19. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 7, 22. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 8, 26. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 9, 29. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 10, 2. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 11, 5. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 12, 9. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 13, 12. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 14, 16. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 15, 19. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 16, 23. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 17, 26. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 18, 2. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 19, 5. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 20, 9. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 21, 12. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 22, 16. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 23, 19. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 24, 23. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 25, 25. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 26, 30. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 27, 2. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 9. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 30, 13. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 31, 16. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 32, 20. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 33, 23. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 34, 27. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 36, 4. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 37, 7. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 38, 11. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 39, 14. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 40, 18. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 41, 21. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 42, 25. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 45, 4. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 46, 8. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 47, 11. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 48, 15. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 49, 18. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 50, 22. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 51, 25. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 52, 29. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 53, 2. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 54, 6. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 55, 9. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 56, 13. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 57, 16. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 58, 20. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 59, 23. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 60, 27. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 61, 30. Juli 1926 -
- Ausgabe Nr. 62, 3. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 63, 6. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 64, 10. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 65, 13. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 66, 17. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 67, 20. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 68, 24. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 69, 27. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 70, 31. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 71, 3. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 72, 7. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 73, 10. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 74, 14. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 75, 17. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 76, 21. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 77, 24. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 78, 28. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 79, 1. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 80, 5. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 81, 8. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 82, 12. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 83, 15. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 84, 19. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 85, 22. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 86, 26. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 87, 29. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 88, 2. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 89, 5. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 90, 9. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 91, 12. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 92, 16. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 93, 19. November 1926 -
- Ausgabe Nr. 94, 23. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 95, 26. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 96, 30. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 97, 3. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 98, 7. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 99, 10. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 100, 14. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 101, 17. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 102, 21. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 103, 24. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 104, 28. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 105, 31. Dezember 1926 1
-
Band
Band 41.1926
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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r Die Gartenbauwkrt schäft Nr. 2L 2-. 4. 1926 Deutscher Arbeit unberührt von dem Kamps« gegen daZ llebermatz an Ausstellungen, unter denen das deutsche Wirtschaftsleben in der Nachkriegszeit zu leiden gehabt un^ gegen das nicht zuletzt hie sächsische Regierung mit Ent. schicdenheit sich gewendet hat. Wir hassen und wünschen in, Gegenteil, daß es gelingen möchte, den gesunden Grundgedanken der Jahrcsschau van Jahr zu Jahr vollkommener zu verwirklichen, nämlich den einzelnen Zweigen der deutschen Wirtschaft die Möglichkeit zu bieten, der breitesten Oefscnllichkcit des In- und Auslandes eine wohlgeordnete Uebersicht über den Höchststand ihrer Leistungsfähigkeit zu geben, und damit zugleich bei der grasten Masse der Bevölkerung das Verständnis für gewerbliche Wertarbeit zu wecken und z» ver tiefen. Die Ausstellung, dis heute eröffnet wird, 'ft dem deutschen Gartenball gewidmet. Der Gartenbau als die intensivste Form der Boden nutzung ist ein Zweig der deutschen Volks- Wirtschaft, der von jeher im Freistaat Sachsen wegen der Bevölkerungsdichte dieses Landes eine bevorzugte Stellung eingenommen bat. Seine Bedeutung besteht zunächst in der volks wirtschaftlich wichtigen Funktion, die heimi- sche Bevölkerung mit Frischgemüse, Obst und Blumen zu versorgen. Darüber hinaus ist es dem sächiischen Gartenbau dank seiner in der ganzen Welt gesuchten Spezialkulturen gelun gen, seine Handelsbilanz aktiv zu gestalten — — gewist ein überzeugender Beweis für die Tüchtigkeit der in ihm tätigen Kräfte. Aber besonders in einem Lande mit über wiegend gewerblicher Betätigung seiner Be völkerung in geschlossenen Werkstätten hat der Gartcnbau auch in hygienischer und sozialer Beziehung bedeutsame Aufgaben zu erfüllen. E« ist gewiß kein Zufall, daß der Freistaat Sachsen, in dem 332 Menschen aus einem Quadratkilometer wohnen, gegenüber dem Reichsdurchschnitt von nur 133, führend ist auf dem Gebiete des Kleingartenwesens, das von Sachsen aus seinen SicgeKzug durch ganz Deutschland genommen hat, und wir können uns der Tatsache freuen, daß unter den größeren Ländern deS Deutschen Reiches in Sachsen das Gartenland verhältnismäßig den größten Teil der Gesamtfläche auSmacht. Endlich kann der Gartenbau auch vom ethischen Gesichtspunkt auS nicht hoch genug be wertet werden. Gerade im verarmten, schwer daniederliegenden Deutschland wird seine Pflege erhöhte Aufmerksamkeit verdienen, da er dazu berufen ist, die Lebensfreude der breiten Masse der Bevölkerung durch seine anmutigen Er- zcugnifse zu steigern, die für ein geringes Entgelt sich auch der Aermstc beschaffen kann. Wie zielbewußt die sächsische Dtaatsregie. rung von jeher den sächsischen Gartenbau ge fördert hat, dafür will ich nur zwei Tat sachen auS der letzten Zeit anführen: Die Bxgründung der Höheren StaatSlehranstalt für Gartenbau in Pillnitz, die gleichzeitig For schungsinstitut ist, und die im Gesetzeswege erfolgte Schaffung einer öffentlich-rechtlichen Beru'svertretung für den ErwerbSgartenbau in der Fachkammer für Gartenbau bei der Land wirtschaftskammer. Die Gartenbauausstellung ist eine Jubiläumsausstellung. Sie soll gewissermaßen die Krönung der sest- lichen Veranstaltungen anläßlich der Hundert jahrfeier der Sächsischen Gesellschaft für Bota nik und Gartenbau „Flora" bilden. Gern benutze ich die Gelegenheit, den Dank und die Anerkennung der sächsischen StaatSregie- rung für all die verdienten Männer, die an diesen Arbeiten ehrenamtlich mitgewirkt haben, vor der heutigen Fcstversammlnng er, neut zu bekunden. Mit besonderer Freude wird es von uns begrüßt, daß sich die bewährten Fachmänner der „Flora" und der Jahres schau zusammcngesunden haben, um in diesem Jubiläumsjahr in der sächsischen Landeshaupt stadt nach den langen Jahren der Kriegs- und Nachkriegszeit die Erste Deutsche Garten bauausstellung zu veranstalten, die «ine der schönsten zu werden verspricht, die Deutsch land je gesehen hat. Möchte diese Ausstellung nicht nur zur wirtschaftlichen Hebung des deutschen Garten baues und insbesondere durch ihre reich ge- gliederte wissenschaftliche Abteilung zur Er weiterung der Fachkenntnisse der im Garten bau Berufstätigen beitragen; möchte sie auch bei den vielen Tausenden ihrer Besucher das Verständnis für di« Pflanzenwelt und damit die Liebe zur Natur wecken und vertiefen. Möchte sie weiterhin eine oft und gern be suchte Erholungsstätte für Geist und Körper der Menschen werden, möchte in jeder Be ziehung ein reicher Segen von ihr ausgehen für unser gesamtes Volk. DaS wird der schönste Lohn für die große Arbeit und Müh« sein, die aus diese Ausstellung verwendet wor den ist! In diesem Sinne wünsche ich nochmals namens der sächsischen Staatsregierung der Jubiläums-Gartenbau-Ausstellung der Jahres- schau Deutscher Arbeit von Aerzen den besten Erfolg! Die Orchestermusik „Frühlingszeit" pon Becker und ein Fansarenmarsch gaben der Weihestunde einen harmonischen AltSklang. Im Anschluß an die Feier unternahmen dis Ehrengäste unter Führung der Präsidial- und Direktoriumsmitglieder einen Rundgaug durch die Ausstellung. Ser Empfang im Salhims zur Ausstellungs-Eröffnung. Den Höhepunkt der festlichen Veranstaltungen zur Eröffnung der JuviläumS-Gartenbau-Aus- stellung bildete der Empfang im Reuen Nat, Hause, zu dem die städtischen Körperschaften zahl reiche Einladungen hatten ergehen lasten. Wie man es nur bei bedeutungsvollen Ereignissen der Siadtgemcinde Dresden erlebt, öffnete sich in der siebenten Stunde der Festeingang zum Rathause, und inan stieg die Stufen zu dem herrliche», im Lichterglauze erstrahlenden Portale hinauf, wo die Ankommenden von dem Oberbürgermeister und dem Stadtverordnelenvorsteher, die zur Feier des Tages den Schmuck ihrer kostbaren Amtsketten angelegt hatten, herzlichst begrüßt wurden. Dann begab man sich bei den Klängen der Feiereis-Kapelle nach dem Prunksaale, wo man an langen Tafeln Platz nahm. Die Kunst Kes Gärtners hatte für «Ine köst liche Zierde des FestfaaleS gesorgt. Die Dasein wären mit japanischen Quitten, Alpenveilchen in verschiedenen Farbcnabsiufungen und Ztcrapsel- blüten geschmückt. Nachdem die Suppe aufgctragen worden war, nahm Oberbürgermeister Mher das Wort zu einer Begrüßungsrede, in der auch der Humor zu seinem Rechte kam. Er begrüßte im Namen der städtischen Körperschaften die Ver treter der bürgerlichen und militärischen Reichs behörden und der Reichsverwaltungen, dis Be hörden Sachsens und des Landtags, der anderen deutschen Staaten, insbesondere von Thüringen und Bayern, ferner das Konsularkorps, die Ver treter von befreundeten sächsischen Städten, ebenso den Oberbürgermeister der Stadt Düssel dorf, die Vertreter der städtischen Einwohner schaft, van Kirche und Schule, der Technischen Hochschule, von Kunst und Wissenschaft, von Bankwesen, Handel, Industrie, Landwirtschaft, Handwerk und Gewerbe und freier Berufstätig keit aller Art. Der Redner fuhr fort: „Wir kennen die Nöte linkerer erwerbstätigen Bevölkerung, der Unter- nehmer wie der Arbeitnehmer, und bedauern nur das «ine, daß die Kräfte einer örtlichen Ver waltung nicht ausrsichen. nm das große Problem der Besserung unserer Wirtschaftslage und vor allein die drückende Not der Erwerbslosigkeit weiter Kreise zu bannen. Mr hoffen mit den hier anwesenden Vertretern der Reichsregierung, daß es im Laufe der nächsten Monate gelingt, den Grad der Beschäftigung unserer Industrie und der sonstigen Gewerbe wenigstens einiger maßen dem normalen Zustand zu nähern. Wir benutzen die Gelegenheit, um auch an die Ver treter der Rcichsregierung die Bitte zu richten, in der Beschaffung von Notstandsarbeiten durch Einwirkung auf die beteiligten Stellen -es Reiches und der Reichsverwaltungen uns nach-, drücklich und noch mehr als bisher zu unter stützen. Herzlich begrüßen wir die Vertreter der Prefsc, um deren« verständnisvolle Mitarbeit bei der Behandlung der Probleme der öffentlichen, Verwaltung wir immer wieder ersuchen. Des weiteren die Vertreter der Iqbresickau. Ich. darf diese beglückwünschen zu dem Mute, den sie bewiesen, und zu dem Erfolge, den sie errungen haben. In der Zeit zurückcbbcnkcr Ausstcllungs- frendigkeit haben sie, in zäher, mebrföhrigep Arbeit ein Werk aufgebäut, das am besten reigt,- wie auch heute noch eine gute Ausstellung ge schaffen werden kann, Lich benütze anch die Ge legenheit, um der im Juni zu eröffnenden In ternationalen Kunstausstellung alles Guls zu Wunsche» und den an ihrer Vorbereitung be teiligten Personen unsere dankbare Anerkennung für ihre mühevolle und, wie wir hoffen, für die Kunst segensreiche Arbeit auszusprechen. Unser letzter, vielleicht bester Willlommens- gruß gilt dem deutschen Gartcnbau unk feinen Vertretern. Der heutige Tag. und, ich darf sagen, in Dresden das heurige Jahr, steht unter dem Zeichen des deutschen Gartenbaues. Wir freuen »ns, seine Vertreter hier begrüßen zu können, sowohl die Vertreter des deutschen Gar tenbaues im weitesten Sinne und des deutschen Blumenhandels, als auch die Vertreter der Or ganisationen der Gartendirektoren, der Beamten, Gehilfen und sonstigen Arbeiter im deutschen Gartenbau. Wir sind Ihnen allen dankbar, so sagte der Oberbürgermeister, -aß Sie gern dis Gelegenheit ergriffen haben, um in Unserer Stadt und damit an einer besonders geeigneten, ge, schichtlich und durch dis Natur dazu vorher be stimmten Stelle aller Wekt zu zeigen, was der deutsche Gartenbau zu leisten vermag. Ueber die Bedeutung und den Mert des Gartenbaues ist heute von berufener Stelle so viel gesagt worden, daß ich mich hier auf eine kleine Nach- und Spöttele beschränken kann. Die Gemeindeverwaltung als diejenige Stelle, die letzten Eudes doch nahezu allein das groß« Problem der Wohnungsfrage zu bewältigen hat, muß dem Ideale nachgehcn, für jeden, der es will, «in eigenes Heim mit Garte» zu schaffen: Diese Forderung gilt auch, un gerade für die Großstädte. Denn gerade in der Großstadt bedarf der Beamte, der Angestellte, der Arbeiter, bedarf der Köpf- wie der Hand arbeiter noch seiner Arbeit im Bureau oder im Gewerberaum einer körperlichen Erholung, für die wohl dis beste Form die Arbeit im eigenen Garten ist. Wenn wir uns auch auf lange Zeit hinaus bescheiden müssen, dos; das umschriebene Ideal noch mehr wie ander« Ideale für Uns hoch über den Walken sitzt, unk daß die größten Junkersflugzeug« uns zu diesen Wolken nicht her ausbringen werden, so darf das doch kein Anlaß sein, in den Bestrebungen wenigstens für den Kleingartenbau inneznholten. Im Gegenteil wird heute mehr denn je die Ausgabe Ker Groß- städtverwaktunq sein, dem Kleingarlxnbau, na mentlich auch durch Daucranlaaen, jede mögliche Förderung zuteil werden zu lassen. Aber bei aller Wertschätzung für den wirtschaftlichen und gesundheitlichen Merl des Gartenbaues alanbe ich doch, daß für die große McNge -er Mensch heit die Bedeutung des Ggrienbaücs auf dem ästhetischen Gebiete liegt, also darauf, haß an den Erzeugnissen des Gartenbaues und vor allem an den Blumen feder Mensch eine schöne und reine Freud« hat. Wer von Ihnen, meine hochverehrten Damen und Herren, hätte heut« bei der Wanderung durch die Ausstellung sich dieser Wirkung entziehen können, unk wie cs »ns ergangen ist, so wird es, hoffen wir, Zchn- . tausenden und Hundcrttaufcnden gleich ergehen. Die Sprach« der Blume« spricht zu jedem Menschen. Sic seht sich über die Grenzen der Nationen und Raffen hinweg, über die Grenzen der politischen Parteien und der Wirtschaftlichen und sozialen Kiqsscn und Gruppen, sie wird in gleicher Weise vo» Kindern und vom Greise, von Gesunden und Kranken-, von Mann und Frau »erstanden, unk der Jüngling und kje Jungfrau benutzen Kie Sprache der Blumen als Sprache der Liebe lHeiterkeit), Die Freude an der Farbenpracht der Blume», au ihrer Formcnschönhcit und an ihren, zarten Dust ist über den Streit erhaben, der bei ankeren Künsten sich ergibt. Der Blumenfreund streitet nicht über Modernismus und Klassizis mus, über Impressionismus und Expressionis mus, und die Mumcu geben sich nicht dazu her, die Formen des Kubismus nachzuahmen. (Hei terkeit.) Die Freude an den Blumen gehört zu den edelsten und reinsten Genüssen, die den Men schen geboten werden können und zu deren Her vorbringung Natur und Kunst in wunderbarer Harmonie sich vereinigen. Die Erzeugung einer rcincn und edlen Freude ist eine ernste Sache. Niemand wirk aus einem GaiM durch dis Blümenausstellüna ohne innere Erhebung und Veredelung zurückkehren. Die Freude an der Schönheit oer Blumen wird wie nichts anderes geeignet sein, die Sorgen des heutigen Tages, wem, auch nur vorübergehend, zu verscheuchen. Unk wann brauchten wir eine solche stimmungs- mäßige Erhebung dringender und nötiger als heute, wo aus dem einen die Sorgen der äußeren und inneren Politik, auf dem anderen die Sorgen des Wirtschaftskampfes, der Rohrungsbeschaffnng, der Wohnungsfrage drückend lagern? Wir möchten wünschen, daß die seelische Erholung und die Freude an den Blumen recht vielen zuteil werde. Und wir möchten wünschen, daß eS dem deutschen Gartenbau gelingen möge, diese und seine änderen Aufgaben, möglichst in gesteigerten, Maße, zu erfüllen. Dem deutschen Gartenbau wünschen Wir pon Herzen Wachsen, Blühen und Gedeihen. Diesem Wunsche Ausdruck zu geben, ersuche ich Sie, mit mir das GlaS zu erheben und auszurufen: Der deutsche Gartenbau: Hoch, hoch, hoch! Freudig stimmte die Versammlung in die Hochrufe e,n. Mit besonderem Interesse wurden die Aus führungen des NelchsmilOec Dr. HaWde ausgenommen, die folgendermaßen lauteten: „Es ist mir eine herzliche Freude, zu der heutigen Eröffnung der IubiküumS-Gartenbau- Ausstellung Dresden im Anschluß an die An sprache des Herrn Ministerpräsidenten am Vor mittag die Grütze und Glückwünsche der Rcichs- rcgierung zu überbringen und dabei auch meiner seits dankbar der für Volk und Land so wert vollen Arbeit zu gedenken, die die sächsische Ge sellschaft für Botanik und Gartenbau „Flora" in Dresden in Ken nunmehr abqelaufenen 100 Jahren ihres Bestehens geleistet hat. Die Ausstellung, um deren Gelingen sich her vorragende Kräfte verdient gemacht haben und deren Besichtigung ein wahrer Genuß ist, gibt uns ein Bild von der Bedeutung unseres deut schen Gartenbaues, seiner Bedeutung nach den verschiedensten Richtungen hin. Ich folge den Gcdänkengängen des sächsischen Ministerpräsi denten, wenn auch ich aus dem vielgestaltigen Gebiet des Gartenbaues nur Hinweise auf die für das gesamte Volkswohl heute so besonders notwendige Schaffung öffentlicher Grünfläche« — die Lungen unserer Städte —, von VolkS- gärten und Spielplätzen, auf die Pflege des Klejn- gartcnbaues, dessen Bedeutung für die Gesund heit und Zufriedenheit der Bevölkerung nicht - hoch genug angeschlagen werden kann, und auf die Pflanzen- und Blumenzucht mit ihren Herz und Gemüt erfreuenden und qualitativ so hoch stehen-cn Leistungen. Insbesondere aber tritt uns der Gartenbau im Nahmen unserer landwirtschaftlichen Erzeu gung als der Hauptversorger unsere- Volkes mit Gemüse und Obst in seiner ganzen Volkswirt, schoftlichcn Wichtigkeit vor Augen. Di« Not der Zeit hat uns gelehrt, welch wert volle Nahrungsmittel wir in unserem frischen Gemüse und Obst besitze«. Diese Ausstellung ist dazu berufen, dies«, Gott sei Dank, gewonnene Kenntnis im deutschen Volke noch zu erweitern nnd erheblich zu vertiefen. Sie gibt weiter einen Beweis von der Erttagssähigkett der deutschen Erd, nnd der Leistungsfähigkeit derjrnigen, die sie bebauen. Gewiß, uns fallen hie reifen Früchte nicht so leicht in den Schoß wie den glücklicheren Be wohnern anderer Länder, die von der Natur mehr begünstigt sind! Und doch freuen wir uns »nssre- herrlichen deutschen Landes, und wir bemühen uns in dem Wettstreit, auch dem weniger günstigen Boden den klimatischen Ver hältnissen zum Trotz das Höchste abzuringen mit keuttchem Fleiß und deutscher Zähigkeit. (Bravo!) . lieber der Ausstellung steht dos Wort: .Jahres, schau deutscher Arbeit!' Ja, meine Damen und Herren, deutsche Arbeit, intensivste deutsche Arbeit ist es. die sich im Garten-, Obst- und Gemüsebau verkörpert. Möge sich auch beim deutschen Gar tenbau die alte Wahrheit von neuem bestätigen, daß es gerade der Kamps ist gegen Unbill und Schwierigkeiten — dis »ns heute politisch wie ja auch wirtschaftlich so stark bedrücken der ein Volk im Kern gesund erhält und zu neuen Fortschritten beflügelt! Zum Bestehen dieses Kampfes, besonders gegen die zurzeit nach über mächtige ausländische Konkurrenz, bedarf unser heimischer Garten-, Obst- und Gemüsebau unk . die mit ihm in Schicksalsgcmeinschaft stehende deutsch« Konservenindustric zielbcwußter Förderung und Hilse und eine« starken Schutzes von Staat und Reich. (Bravo!) Aber all« staatlichen Maßnahmen Haden ihre Grenzen — vei der derzeitiaen Weltwirtschaft» lichen Lage Deutschlands und seiner großen inne, ren Not ihre meist nur zu enge» Grenzen —, so muß sich denn der wirtschaftliche Kamps auch hier mehr noch als bisher aus di« Selbsthilfe und di« eigene Kraft stützen. Und da muffen wir bei aller Anerkennung der bisherigen Leistungen zugcstchen, daß wir aus manchen einschlägigen Gebieten — ich erinnere z. B. an den Anbau van Früh- und Treibgemüsc unter Glas, au die Markt« und Verpackungsgcbräuche und Ueber. wmterungsmethoden sür Gemüse und Obst und auch in der Technisierung - gegenüber dem AuS- laudc noch manches nachzuholen haben. Such hier soll uns die Jubiläums-Gartenbau-Sus- stellung Dresden ein neuer Ansporn sein, uns ans diesen Gebieten weiter und schneller empor- zuarbeiten. An der nachdrücklichen Unterstützung der ReichS- rrgierung, die ich ols warmer Freund des Gartenbaues be sonders gern zusichsrc, und der Landesregierungen wird es nicht fehlen. Das Lautz Sachsen und sein« Hauptstadt Dresden gehen uns ja mit bestem Beispiel voran. Gerade iu Sachsen, wo der Gartcnbau eiae la große Rolle spielt, hat man ihn stets in vorbild licher Weise gefördert, und die yeute eröffnet« „Gartenschau" zeigt ja wieder die Fürsorge des sächsischen Staates und feiner Landrshauwstadt, Vie der Ausstellung die wirtschaftliche Stütz« geben. Das rege Interesse, dos die Reichsregierung unserem in Kieser Ausstellung in ebenso präch tiger wie anschaulichcr Weise dargcstelltcn deut- schsn Gartenbau entgegenbringt, mögen Sie aber, meine Damen unk Herren, aus der heutigen Anwesenheit von drei Mitgliedern des Reichs- kabinettS entnehmen, die — wenn, ich diese Be merkung einschalten darf — in ihren Persönlich- kciten auch dartun dürften, wie gut Sachsens Jntcrcsien wohl zurzeit bei der Reichsregierung aufgehoben sind. (Heiterkeit.) Denn neben »reine» verehrten Kollegen im Reichskabinett, den Reichs- Ministern Dr. Külz und Dr. Reinhold, fühle auch ich mich als Angehöriger der alten sächsischen Armee mit Sachsen und dem sächsischen Volke eng verknüpft. (Bravo!) Mein Hoch gilt dem Lande Sachsen und seiner herrlichen Hauptstadt Dresden, die sich mit der Gartenbauausstellung einen neuen köstlichen Schmuck zygelcgt hat." DaS Hoch sand lebhafte Zustimmung. Garlaereibesitzer Heinritz Seidel aus Dresden-Laubeaast dankte im Namen der Vertreter des deutschen Gartenbaues und der Aussteller für den festlichen Empfang und die , liebenswürdigen Worte der Begrüßung durch den Oberbürgermeister. „Der heutige Tag" so führte d«r Redner aus, „ist für uns Gärtner ein Tag Kes Stolzes, Ker Freude und des Dankes. Be reits vor 30 Jahren hat die Gartenbau-Gesell schaft „Flora" durch eine Internationale Gar tenbauausstellung in Dresden bewiesen, daß der deutsche Gartenbau im internationalen Wett bewerb wohl bestehen kann. Die heutige Aus stellung aber will zeigen, daß der deutsche Gar- teybau trotz der vernichtenden Kriegsjahre unk Ker schwere» Nachkriegszeit imstande ist, Ken Be darf an srijchen Pflanzen, Blumen und Gemüsen aus eigener Kraft zu decken, und daß es nicht nötig ist, für ausländische Erzeugnisse Hunderte von Millionen ins Ausland zu schicken. (Bravo!) Wenn die Ausstellung nur einen Teil dieses Zwecke? erreicht, dann wird sie zu einer nationalen Tat, kie nicht nur dem Berufe -es Gärtners, sondern dec gesamten Wirtschaft zugute kommt. Möge Kie Ausstellung mit ihrer Farbenpracht und den ausgestellten Wanzen Freude und Sonnenschein in unsere Bevölkerung hineintragcn und zum Segen für Stadt und Volk »verden!" Das Hoch, mit dem die Rede schloß, galt den städtischen K örperschasten Dresdens. GSrtvmiWtzer Scheleks, der Vorsitzende des ReichsperbandeS des keutscken Gartenbaues, sprach im Namen dieses Verban-eS der Ausstellunasleitung und den städtischen Be hörden herzlichsten Dank auS. Er wies ins besondere aus die statistischen bildlichen Dar stellungen in der wissenschaftlichen Abteilung hin, welche die Ein- und Ausfuhrbewegung, Zölle unk Handelsverträge, Eigenerzeugunq und -verbrauch veranschaulichen und zu der Hofsuung berech tigen, daß Kas Studium dieser Tabellen eine Um stellung in der Handels- und Wirtschaftspolitik herbeiführen möge und Reich unk Länder er kennen, daß der deutsche Gartenbau imstande ist, allen Ansprüchen gereckt zu werden. Alle-, was in der Ausstellung gezeigt wird, sei in der Haupt sache das Produkt des sächsischen Gartenbaues, auf -essen Wohl der Redner sein Glas leerte. Im Namen des Konsularkorps sprach der Gc- nerHkonsul der Tschccho-Slowakischcn Republik Soupa Daniesworte. Er erklärte, daß es den Vertretern dsr auswärtigen Staaten eine Freude sei, an dem Erfolge der Ausstellung Mitarbeiten zu können, und er bitte, auf diese Mitarbeit zu reflektieren. (Bravo!) Seinen Trinkspruch wid mete er dem Gelingen der Ausstellung in der lieblichen Blumen- und Gartenstadt Dresden und dem Wohle der Gastgeber. Dr. Knauer, d«r Syndikus des Verbandes der deutschen Blumengeschäftsmhaber, rühmte die deutsche Opfer Willigkeit und den deutschen Fleiß, der die Ausstellung zustande gebracht hat, und trank ebenfalls auf ihr glückliches Gelingen. — Fabrikbesitzer Höntsch. Niedcrscdlitz, feierte die Kunst des Gärtners, seine Arbeitslust und seine Liebe zu den Pflanzen, durch die er ei» Menschenfreund werde, dem geholfen werden muffe, so oft man nur könne. Pein deutschen Gärtner und dem deutschen Gartenbau galten seine Hochrufe. Nachdem der Oberbürgermeister die Tafel aufgehoben hatte, begab sich die Festuecsammlung in die anschließende Wandelhalle, wo man bel Kaffee, Bier und Zigarren in angeregter Unter haltung noch längere Zeit verweilte, bi« der Er öffnungstag der Gartenbau-Ausstellung zur Rüste ging, der für immer ein Markstein bleiben wird in der Geschichte der Stadt Dresden.
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