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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 41.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19260000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19260000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seiten 4-6 der Nr. 73 in der falschen Reihenfolge paginiert
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 41.1926
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 8. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 3/4, 12. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 5, 15. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 6, 19. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 7, 22. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 8, 26. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 9, 29. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 10, 2. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 11, 5. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 12, 9. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 13, 12. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 14, 16. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 15, 19. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 16, 23. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 17, 26. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 18, 2. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 19, 5. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 20, 9. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 21, 12. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 22, 16. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 23, 19. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 24, 23. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 25, 25. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 26, 30. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 27, 2. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 9. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 30, 13. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 31, 16. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 32, 20. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 33, 23. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 34, 27. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 36, 4. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 37, 7. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 38, 11. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 39, 14. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 40, 18. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 41, 21. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 42, 25. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 45, 4. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 46, 8. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 47, 11. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 48, 15. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 49, 18. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 50, 22. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 51, 25. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 52, 29. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 53, 2. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 54, 6. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 55, 9. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 56, 13. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 57, 16. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 58, 20. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 59, 23. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 60, 27. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 61, 30. Juli 1926 -
- Ausgabe Nr. 62, 3. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 63, 6. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 64, 10. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 65, 13. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 66, 17. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 67, 20. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 68, 24. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 69, 27. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 70, 31. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 71, 3. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 72, 7. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 73, 10. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 74, 14. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 75, 17. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 76, 21. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 77, 24. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 78, 28. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 79, 1. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 80, 5. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 81, 8. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 82, 12. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 83, 15. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 84, 19. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 85, 22. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 86, 26. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 87, 29. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 88, 2. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 89, 5. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 90, 9. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 91, 12. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 92, 16. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 93, 19. November 1926 -
- Ausgabe Nr. 94, 23. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 95, 26. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 96, 30. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 97, 3. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 98, 7. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 99, 10. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 100, 14. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 101, 17. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 102, 21. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 103, 24. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 104, 28. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 105, 31. Dezember 1926 1
-
Band
Band 41.1926
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Die Gartenbauwirtschaft Nr. 28/2S. S. 4.1928- vollem Maße anerkannt hat, sondern daß er — was ebenso wichtig ist — Verständnis für die von unserem Reichsverbande als notwendig be fundenen Maßnahmen zur Förderung unseres Beruses mit anderen Mitteln zeigt. Hoffentlich werden die im Haushalt vorgesehenen 225 000 Reichsmark seitens der einzelnen Länder einheit lich nach den von uns aufgestellten Richtlinien eingesetzt. Nur so könnte vermieden werden, daß die Summe von 225 000 Reichsmark für die ver schiedenartigen Arbeiten zersplittert wird, welche dann nicht endgültig durchgeführt werden können. Bei einer Betrachtung der Kreditfrage in der Landwirtschaft machte der Herr Reichsminister ferner die Feststellung, daß für den Ausbau ins besondere des deutschen Frühgemüsebaues aus den Mitteln der Reichsgetreidestclle ebenfalls ein Teil betrag zur Verfügung gestellt werden soll. Wir begrüßen auch hier im Interesse einer möglichst raschen Intensivierung dieses Vorgehen dcS Ministeriums und hoffen, daß unter keinen Um ständen eine Zersplitterung der Gelder vor genommen wird, sondern daß sie nach einheit lichen Gesichtspunkten insbesondere auch zur För derung der Typisierungsbestrebungen verwandt werden. Unser Beruf hat sich in der Deut schen Gartenbau-Kredit A. G. in schwierigster wirtschaftlicher Zeit ein eigenes Kreditinstitut geschaffen, welches — wie wir hoffen — in absehbarer Zeit seine Kapitalgrund lage wird erweitern können. Es muß deshalb gefordert werden, daß auch dieses Institut für die Durchführung der notwendige« JntensivierungS- maßnahmen seitens des ReichSmünstcriumS für Ernährung und Landwirtschast bedacht wird. Auch die seitens des Herrn Ministers in Aussicht genommene Förderung der Typisierung und Ver billigung landwirtschaftlicher Motorgeräte findet unsere volle Billigung. Gerade in unserer, be sonders intensiv betriebenen Erzeugung wird die maschinelle Bodenbearbeitung in Zukunft eine weit größere Rolle spielen können. Wir hoffen deshalb, daß auch gartenbauliche Arbeitsgeräte Berücksichtigung finden werden. — Die Stellungnahme der einzelnen Parteien ging im allgemeinen davon aus, die Notwendigkeit einer starken Förderung der Landwirtschaft und des Gartenbaues zu bejahen. Die Erkenntnis von der Wichtigkeit aller landwirtschaftlichen Be triebszweige für die Wicderentfaltung der deut schen Wirtschaft hat zweifellos in den letzten Monaten zugenommen. Wir geben deshalb der Hoffnung Ausdruck, daß die in Aussicht genom menen Maßnahmen schnell und zielsicher zur Ausführung gelangen, und daß an Stelle der in -en letzten Jahren zu viel gespcndenten Worte nun wirkliche Taten treten werden. —s. Sie RMes-VreisbSlüung auf dem Berliner Mrkl. AuS den Arbeiten der Landwirtschastskammer in Berlin. Nachdruck verboten. Die Preise gelten zu Schock in Reichs mark (Goldmark vor dem Kriege) einschl. der Spesen (Fracht, Handelsprovision, Em ballage usw.), so daß etwa 25 Prozent in Abzug zu bringen sind, um den Erzeuger preis zu erhalten. Zugrunde liegen im Durchschnitt Mittwochs-Notierungen der amtlichen Berliner Marktberichte. Wie beim Spinat ist die 18. bis 22. Jahres woche eine kritische Zeit. Die Treibradics tref fen hier mit den,. Frcilandradics bzw. denen aus dem kalten Kasten zusammen. Die eigent lichen Treibradies müssen also vor der 18. Jah reswoche den Markt gefunden haben. Be achtenswert ist die Preissteigerung im Novem ber. Ende Juli und Anfang August scheint in der Regel ein stärkeres Angebot vorzuliegen, weil in dieser Zeit der durchschnittlichen Trockenheit die Radies leicht schossen. Die Anlieferung er folgt in Bunden (in einer durch fünf teil baren Zahl). Gärtnerische Gewerbeoberletzrer! Von Hans Jessen, gärtnerischer Gewerbeoberlehrer in Berlin. Auf den Artikel des Herrn Dipl.-Gartcnbau- Jnspektor Guenther, Berlin, in der „Garten welt" Nr. 8 und 9, Februar 1926, „Gärtnerische Gcwsrbcobcrlehrer" erlaube ich mir, aus meinen Erfahrungen einiges zu erwidern, um privaten und behördlichen Berufskreijcn einen Einblick in das Wesen der Berufsschule zu geben. Wir Gärtner sind auf dem Gebiete des Be rufsschulwesens noch Neulinge und sind im Be griffe aufzubauen. Um hierbei nicht allzuviel Lehrgeld zahlen zu müssen, wollen wir auf die Erfahrungen anderer Berufe — und wenn cs auch gewerbliche sind — zurückgreifcn, damit nicht viel kostbare Zeit geopfert wird und die junge Gärtnerfchaft durch Wiederholung pädagogischer Experimente Schaden erleidet. Zunächst fordern wir Gürtner die Berufsschule und nicht die Fortbildungsschule, die wie in früheren Jahren die Schüler in den Elementar fächern „fortbilden" würde. Das Ziel der heutigen Berufsschule ist „sittliche Bildung, staatsbürger liche Gesinnung, persönliche und berufliche Tüch tigkeit" durch Berufsarbeit und Berufserziehung. Der Berus steht also im Mittelpunkte eines jeden Unterrichtsgebietes. Es gibt daher keine all gemeinen Fächer (Rechnen, Deutsch usw.), wie Herr Gucnthersie erwähnt. Sie könnten auch nicht von hauptamtlichen Lehrkräften der gewerb lichen Berufsschule unterrichtet werden, denn jeder Unterricht soll fachkundlich durchdrungen sein. Darum muß ihn der Fachmann erteilen, und zwar der hauptamtliche. Ein „gewerblicher" Oberlehrer kann wohl der R.G.O., von den Schutzvorrichtungen an Maschinen, Gefahren des Staubes in der Werkstatt usw. unterrichten, während der VolkS- schullchrer Sprichworts schreiben läßt. Beide ver mögen aber nicht — auf Grund der Vorbildung — den Unterricht gärtnerisch-fachlich zu vertiefen. In die Pflichtberussschule für Gärtner ge hört der hauptamtliche, fachlich und seminaristisch vorgebildete gärtnerische Berussschul-Oberlehrer (Amtsbezeichnung'!'). Der nebenamtliche Lehrer (Gärtner) soll iii den ungegliederten freiwilligen Wahlschulen (Abendschulen) ein Spezialgebiet zur Erweiterung des Wissens und zur Vertiefung be arbeiten. Er bringt sein Wissen und Können und weiter nichts. Die Schattenseiten des neben amtlichen Lehrers hat Herr Guenther schon in gebührender Weise hervorgehoben. Der Unterrichtsstoff setzt sich, entsprechend dem Ziele der Berufsschule, folgendermaßen zusammen: 3 Stunden Staatsbürgerkunde in Verbindung mit dem bürgerlichen Rechnen und den schrift lichen Arbeiten; 3 Stunden Fachkunde in Ver bindung mit dem Fachrechnen und den schrift lichen Arbeiten; 2 Stunden Fachzeichnen. Die Ziele der einzelnen Fächer und die Unterrichts methode können später einmal eingehend be sprochen werden. Bezüglich der Unterstellung der gärtnerischen Berufsschulen verweise ich aus den Erlaß des Ministers für Handel und Gewerbe vom 30. 4. 1825, J.-Nr. 5049: „Ich habe mit dem Minister für Landwirtschaft, Domänen und For sten vereinbart, daß der gärtnerische Unterricht in den Gärtnerfachklassen der gewerblichen Be rufsschulen fortan zum Zuständigkeitsbereiche der landwirtschaftlichen Verwaltung gehört und daß die Staatszuschüsse zu den Kosten dieses Unter richtes aus Mitteln der genannten Verwaltung gewährt werden. Der Unterricht Ker Gärtner- achklassen ist auch weiterhin durch die mir unter- tellten Negierungs- und Gewecbeschulräte zu be aufsichtigen; cs empfiehlt sich jedoch, den Schul aufsichtsbeamten der Landwirtschaftskammern in geeigneten Fällen Gelegenheit zu geben, an den Schulbesichtigungcn tcilzunehmcn. Für Ihren Bezirk kommt als solcher Aufsichtsbcamter . . . . an der Landwirtschastskammer für die in Betracht. gez. I. A.: Jordan. Die gärtnerischen Berufsschulen wären selbst verständlich schon weiter entwickelt, wenn die Lehrherren sie besser oder vielmehr überhaupt stützen würden. Auf die Unterstützung des ein zelnen Lehrherrn wird die Staatsregierung selten rechnen können, denn fast jeder denkt zuerst an seinen Betrieb. Hier müssen die Berufsorgani sationen tatkräftig einsstzen und Unterstützung bei den Behörden finden. Wenn die Gemeinde kein Ortsstatut erläßt, warum richtet die Landwirt schaftskammer keine eigenen Schulen ein oder macht den Besuch zur Pflicht? Alle gewerblichen Berufe haben in größeren Städten JnnungS- schulen bzw. Werkschulen, die bis in die feinsten Berufszweige gegliedert sind. Im großen Berlin, wo sich leicht eine vor bildliche Berussschule für Gärtner aufbaucn läßt, ist von behördlicher wie von gärtnerischer Seite bisher nichts geschehen. Die Gärtnerfachschule Berlin mit ihren Abendstunden, ist für den Durch- schnittslehrling wohl von geringem erziehlichem Werte. Der Gärtncrlehrling aber will lernen; er will auch theoretisch in seinen Beruf und in das Wirtschaftsleben eindringen; er will nicht nur der Stift und Handlanger sein! Er will geführtsein! Ec hat also einen Willen! — Im Geiste höre ich all die bekannten Entgegnun gen. Sie ändern nichts an der Tatsache. — Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg! Und dieser Weg führte in Berlin zur Schule — nach Zehlendorf. 120 Lehrlinge aus Berlin und der weiteren Um- gegend machen wöchentlich diesen Weg, nm im Kamcradenkreise zu arbeiten — acht Stunden. (Bitte, kein pädagogischer Unsinn!) In vier Klassen sind diese Lehrlinge, den Lehr jahren und den Qualitäten entsprechend, ein geschult und außerdem bestehen noch zwei frei willige Abendkurse mit 50 Besuchern. Also augen blicklich vier Klassen, im neuen Schuljahr werden es bestimmt fünf bis sechs sein, wenn nicht höheren Ortes der Befehl kommt, daß der Weg zu weit ist usw. Es würde dann die durch den Bildungsdrang der Lehrlinge entstandene Schule verkleinert werden müssen zum Schaden der Untcrrichtsdurchführung. Jedenfalls opfern Lehr linge wie auch die meisten Lchrherren gern Fahr geld und einen ganzen Tag, weil sie den Erfolg merken. Vorschläge über die Schulorganisation sind der Unterabteilung für das Ausbildungswescn im Reichsverband des deutschen Gartenbaues schon vom Schreiber dieser Zeilen eingereicht worden. Vor allen Dingen sollten alle führenden gärt nerischen Kreise Schulorganisationsfragen nicht am weiten Wege scheitern lassen, denn die Zen tralisation eines Berufes hebt hundertfältig die Nachteile des weiten Weges und des Sammel unterrichtes in ein oder zwei Klassen auf. Es muß auch in unserem Berufe unumstöß liche Tatsache werden — ein Tag in der Woche gehört der Schule. Der Lehrherr hat in erster Linie den Nutzen davon. Derartige Fragen werden noch einzeln behandelt werden. Nun zur Hauptfrage, zur Lehrerausbildung. Es besteht tatsächlich, wie Herr Guenther sagt, das „Kuriosum", daß ein staatlich diplo mierter Gartenbauinspcktor mit Lehrbefähigung nicht hauptamtlich an gärtnerischen Berufsschulen oder in Gärtnecfachklassen unterrichten darf. Dieses Verbot beruht aber nicht auf einer han delsministeriellen Nichtachtung der gärtnerischen Bildungsinstitute. Nach den preußischen Gesetzen könnte selbst ein Professor an einer technischen Hochschule nicht hauptamtlich in gewerblichen BerufSschulklassen unterrichten. Derartige Fragen kann wohl am besten der jenige sachlich beurteilen, der längere Zeit an Fachschulen bzw. höheren Lehranstalten „doziert" sowie neben- und hauptamtlich an Berufsschulen „unterrichtet" hat. Der „Dozent" und der „Gewerbeoberlehrer" sind eben zwei vollkommen verschiedene Persön lichkeiten, deren Ausbildungsgang sich aus dem Bildungsziel der betreffenden Unterrichtsanstalten ergibt. Die reine Fachschule, einerlei welchen Grades, verlangt einen Fachlehrer (Dozenten), der eine allgemeine sachliche Ausbildung besitzt und sich dann einem Spezialgebiet (Topfpflanzen, Obst- und Gemüsebau, Weinbau, Gartengestal tung) zugewandt hat. Der Dozent „liest" vor Erwachsenen und nicht vor Jugendlichen im Alter von 14—18 Jahren. Er wird aus Grund seines Wissens und Könnens in einem Spezial gebiete „berufen", auch ohne pädagogische Schulung. Ganz anders muß der Ausbildungsweg des Gewerbeoberlehrers verlaufen. Er benötigt neben der abgeschlossenen fachlichen Ausbildung auf brei tester "Basis eine intensive volkswirtschaftliche, staatsrechtliche, betriebswirtschaftliche und vor allem eine pädagogische Schulung. Er soll den so schwer zu behandelnden Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren nicht nur beruflich ertüchtigen, sondern nach den für alle Berufsschulen gellenden Bestimmungen den Schüler insbesondere zum Staatsbürger und zur Persönlichkeit erziehen. Es kommt also nicht nur aus die fachliche Schulung an, sondern auch auf die Fähigkeit, Führer der Jugend zu sein. Man hört sooft die Einrede: Was brauchen die Gärtnerlehrer alle die nebensächlichen Dinge, zu studieren, wie Staatsrecht, Volkswirtschafts lehre usw.? Die Hauptsache ist, sie verstehen „was vom Fach" und haben ein bißchen Pädagogik studiert. Irrtum! Unsere gärtnerischen Jugend, liehen haben das Recht zu verlangen, genau in derselben Weise wie jeder anders Jugendliche fachlich unterrichtet und in das Leben geführt zu werden. Oder sollen sie etwa in der Unterweisung den ungelernten Arbeitern nachstehen? Daß der Lehrer, vielmehr sein Wissen und Können und vor allem seine Unterrichtsmethode (also seine Aus bildung) für den Schüler mit ausschlaggebend ist im späteren Leben, ist wohl jedem aus eigener Erfahrung bekannt. Unserem Berufe, unserem Volke sind wir es schuldig, daß wir für den gärtnerischen Nachwuchs Lehrer mit bester, den heutigen Ansprüchen ent sprechender Vorbildung verlangen. AuS meinen eigenen Erfahrungen als haupt amtlicher Gcwcrbcoberlchrer für Gärtner fachklassen muß ich deshalb eine vier semestrige, seminaristische Ausbil dung nach voraufgegangener, mindestens vier- semestriger Fachschulbildung fordern. Zur Bewältigung und Vertiefung des großen Stoffgebietes reichen vier Semester eben aus. Das Gewerbelehrerseminar in Berlin hat für die Zukunft schon sechs Semester vorgesehen. Das vicrscmestrige gärtnerische Seminar ist am zweckmäßigsten an eine bestehende höhere Lehranstalt unter Gewährung vollkommener Selbständigkeit anzugliedern. Genaue Vorschläge für eine Ausbildungsstätte der Lehrer an gärtnerischen Berufsschulen sind der Unterabteilung für Ausbildungswesen im Reichsverbande zugegangen. Diese Lehrerausbildung ist eine Frage des ganzen Berufes. Wie erhalten wir den leistungs fähigsten Nachwuchs? Wie bleiben wir dem Aus land gegenüber konkurrenzfähig? Nicht darf die Frage lauten: Wo bringen wir die Absolventen der Gärtnerlehranstalten am schnellsten und standesgemäß unter? Mit den Landwirten können wir aus den ver schiedensten Gründen, die später noch behandelt werden, nicht zusammengehen. Meines Er achtens ist unser Beruf von so weittragender Be deutung, daß wir selbständige Bil dungsstätten verlangen können und in der Hauptsache, der Ausbildung, nicht ein geduldetes Anhängsel eines anderen Beruses sind. Zum Rachdenken. Der Landesverband Schleswig-Holstein, Ham burg, Lübeck hat in der Zeit vom 1. Januar bis 20. März d. I. allein im Bereiche der Bez.-Gr. Hamburg zirka 100 neue Mitglieder gewonnen. Von der Lebensdauer der Samen und Wanzen. Von K. Dageförde in Berlin. Wle lange bleiben Samenkörner lebendig? Bei vielen Naturvölkern war und ist cs religiöser Brauch, die Toten mit Nahrung zu versorgen, da man den Glauben hat, die Geister der Toten leben in ähnlicher Weise weiter, wie die lebendigen Menschen. Um sie günstig zu stimmen, gab man ihnen Speise und Trank mit ins Grab' In den Grabkammern ägyptischer Könige sind Weizenkörucr gesunden worden, mit denen eine Zeitlang selbst die Wissenschaft ge- naSsührt wurde. Im LcuniS von 1871 und 1879 lesen wir von den „Mumienweizenkörnern": „Sicher ist, daß die Samen vieler Pflanzen bei Aufbewahrung unter sehr gleichbleibenden günstigen Verhältnissen ihre Keimkraft außer ordentlich lange behalten können. Es ist viel fach durch glaubwürdige Berichte und Unter suchungen nachgewicsen, daß Samen von mehr hundertjährigem Alter noch gekeimt haben, selbst Samen aus dem Sarkophag ägyptischer Mumien von beinahe drcitausendjahrigem Alter sollen zum Teil noch zur Keimung gebracht worden sein." Dieser Schwindel von dem dreitausendjähri gen Mumienweizen ist durch den ungarischen Grasen von Sternberg verbreitet worden und schließlich von dem Wiener Botaniker Unger (1800—1870) zerstört worden. Unger reiste nach der alten ägyptischen Hauptstadt Theben und brachte von dort in einer ver schlossenen Tonflasche eine Anzahl Mumien- wcizcnlörncr mit, welche er unter den gün stigsten Kcimungsverhältnissen auSsüte, mit dem Erfolg, daß alle Körner verfaulten. Graf von Sternberg erklärt darauf später, daß er von ge schäftstüchtigen Morgenländern betrogen worden sei. — Poch heute wird dort den Reisenden „keimfähiger Mnmienweizen" verkauft! — In Wirklichkeit ist die Grenze der Keimfähigkeit bei Weizen und Gerste etwa 10 Jahre, während beim Roggen die Keimkraft dann schon erloschen ist. A. Bürgerstcin gibt in seinen „Beob achtungen über die Keimkraftdauer von ein- bis zehnjährigem Getreidesamen", 1895, Wien, an, daß Früchte von Weizen und Gerste nach zehn jähriger Aufbewahrung mit Papierumhüllung in einer Schublade nach der Aussaat zu 70 bis 90 Prozent gekeimt haben. Die Samen vieler Schmetterlingsblütler (kaailionaceas), kürbis- artiger Pflanzen (Uucurbitseeae), weiter von Raps, Liebesapfel und Zichorie bleiben noch viel länger lebensfähig. Der Samen der Sinnpslanze ölimora puckma kann noch nach 60 Jahren (nach H. Malisch) wieder aufleben und leimen, nach anderen Angaben sogar noch nach 80 Jahren. P. Becquerel stellte mit 25 bis 135 Jahre altem Samen von zirka 500 verschiedenen Arten Ver suche an, aus welchen hcrvorgeht, daß besonders die Samen der Familien der Leguminosen, Ne- lumbiacecn, Labiaten und Malvaceen eine lange Keimfähigkeitsdauer besitzen; unter den Legu minosen keimten Samen der Lrssia dicapsularis noch mit 85 Jahren. Nach dem Bonner Phy. I siologen Verwarn sollen Pflanzensamcn 150 bis 200 Jahre lebendig bleiben. In einigen weni gen Fällen ist die Keimfähigkeit von sehr kurzer Dauer. Die Samen einiger Sauerkleearten keimen gleich nach Ausspringcn der Frucht; durch Austrockncn werden sie getötet. Kommen die Samen der Weide und Pappel nicht nach einigen Wochen in die Erde, so sterben sie ab. Der Gärtner und Gartenfreund kennt das unverwüstliche Lebenstcmpo einiger Pflan zen, die als Unkräuter sehr unbeliebt sind, weil der Generationswechsel sich innerhalb eines Jahres nicht nur einmal, sondern mehrfach vollzieht. Hierher gehören das Gemeine Kreuz kraut, Lsneeio vulgaris I-., und die Gemeine Sternmicre oder Hühucrdarm, Stellaria msckia. Ihre Same» keimen und wachsen sofort, unge achtet der Jahreszeit, das ganze Jahr hindurch. Der übergroße Teil der Samen kann jedoch Mo nate und Jahre überdauern. Wie all werden Wanzen? Einige Zahlen mögen Aufschluß geben: Ver schiedene Schimmelpilze einige Tage, Birnbäume bis 150 Jahre, Weinstock bis 130 Jahre, Wilde Row und Efeu 300—400 Jahre, Eoeltannen bis 300 Jahre, Fichten bis 400 Jahre, Lärchen bis 500 Jahre, Eßkastanien bis 700 Jahre, Walnuß- bäume bis 800 Jahre, Linden, Platanen, Berg kiefer 1000 Jahre. Die berühmte Linde bei Ncucnstadt am Kocher in Württemberg wurde schon im Jahre 1226 von der Chronik „der große Baum an der Heer straße" genannt, und ist wohl tausend Jahre alt. Eine Litauer Linde hatte einen Umfang von 25,7 Metern und 815 Jahresringe, Eine Eiche auf dem Gute Jvcnak in Mecklenburg ist unge fähr 1200 Jahre alt und hat in Brusthöhe fast 13 Meter Umfang. Ein Eibenbaum (Taxus) auf dem Kirchhofe von Braburn (Grafschaft Kent) wurde bei 18 Meter Umfang ouf 2880 Jahre ge schätzt. Der Rosenstock am Hildesheimer Dom soll 800 Jahre alt sein. Auf dem Oelberge bei Jerusalem stehen 2000 Jahre alte Oelbäume. Einzelne Exemplare der kalifornischen Mammut bäume, Laquoia gizuntea, mit durchschnittlich 100 Metern Höhe und 12 Metern Durchmesser er reichen ein Älter von 4000 Jahren. Der 1868 durch heftigen Sturm gebrochene Drachenblut baum (Üracaea Uraco) aus Teneriffa (Kanarische Inseln) soll 4000 Jahre, nach anderer Schätzung 6000 Jahre gelebt haben. Ebenso wird der Baobab oder Äfsenbrotbanm mit 32 Metern Um fang in Sencgambicu cingeschätzk. Der älteste uns bekannte lebende Baum dürste eine Wasser zypresse (Taxockium mexicanum) auf dem Fried- Hofe von Santa Maria de Tale bei Oaxaca in Mexiko sein. Dieser Baumältestc wurde 1803 von Alexander von Humboldt auf seiner For schungsreise durch das äquatoriale Amerika ent deckt. Er wird auf 6000 Jahre geschützt. (Einige Zahlen aus dem Tierreich mögen zum Vergleiche dienen: Das höchste Alter erreichen die Krokodile und Ricsenschildkrütcn mit zirka 300 Jahren. Unter den Säugetieren steht der Walfisch mit 200 Jahren an der Spitze, Elefan ten werden 80 Jahre, Bären und Löwen zirka 35 Jahre. Der Papagei wird 150 bis 200 Jahre alt, unter den Fischen erreicht der Karpfen mit 2M Jahren die Höchstgrenze. Die Eintagsfliege kann wegen ihrer verkümmer ten Frcßwcrkzcuge nur einen einzigen Tag leben.-
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