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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 41.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19260000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19260000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seiten 4-6 der Nr. 73 in der falschen Reihenfolge paginiert
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 41.1926
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 8. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 3/4, 12. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 5, 15. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 6, 19. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 7, 22. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 8, 26. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 9, 29. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 10, 2. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 11, 5. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 12, 9. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 13, 12. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 14, 16. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 15, 19. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 16, 23. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 17, 26. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 18, 2. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 19, 5. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 20, 9. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 21, 12. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 22, 16. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 23, 19. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 24, 23. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 25, 25. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 26, 30. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 27, 2. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 9. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 30, 13. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 31, 16. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 32, 20. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 33, 23. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 34, 27. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 36, 4. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 37, 7. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 38, 11. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 39, 14. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 40, 18. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 41, 21. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 42, 25. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 45, 4. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 46, 8. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 47, 11. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 48, 15. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 49, 18. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 50, 22. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 51, 25. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 52, 29. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 53, 2. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 54, 6. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 55, 9. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 56, 13. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 57, 16. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 58, 20. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 59, 23. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 60, 27. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 61, 30. Juli 1926 -
- Ausgabe Nr. 62, 3. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 63, 6. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 64, 10. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 65, 13. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 66, 17. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 67, 20. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 68, 24. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 69, 27. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 70, 31. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 71, 3. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 72, 7. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 73, 10. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 74, 14. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 75, 17. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 76, 21. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 77, 24. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 78, 28. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 79, 1. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 80, 5. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 81, 8. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 82, 12. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 83, 15. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 84, 19. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 85, 22. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 86, 26. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 87, 29. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 88, 2. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 89, 5. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 90, 9. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 91, 12. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 92, 16. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 93, 19. November 1926 -
- Ausgabe Nr. 94, 23. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 95, 26. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 96, 30. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 97, 3. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 98, 7. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 99, 10. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 100, 14. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 101, 17. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 102, 21. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 103, 24. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 104, 28. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 105, 31. Dezember 1926 1
-
Band
Band 41.1926
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- Gartenbauwirtschaft
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Freitags Zahrg.1926 , Gärtner an die Franti — Zeiterfordernisse. — Die ermäßigte Umsatzsteuer nach dem Steuermilderungsgesetz. — Zum Haushalt des Reichsministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, «üö öaü Aus den Arbeiten der Landwirtschaftskammer in Berlin. — Gärtnerische Gewerbeoberlehreri — Frachtbcrechnung für Düngemittel. — Blumenkult und Volksgesundheit. — Buchbesprechung. Aus der Fach- und Tagespreise. — Geschäftliche Mitteilungen. — Aus den Landesverbänden und Bezirksgruppen. — Marktrundschau. Zeilersordernisse. Don Freiherr von Reibnitz in Maltschawe in Schlesien. Bei dem Rückblick auf das vergangene Ernte jahr 1925 kann man feststellen, daß es wohl in den meisten Gegenden in bezug auf die er zeugten Mengen ein reichgesegnetes Jahr war. Blickt man dagegen die erzielten Preise an, so ist der Segen verschwunden, man kann cs dann wohl eher als ein kummervolles Jahr bezeichnen. Die Ware war oft nicht abzusetzen oder nur zu solchen Preisen, die die Erzeugungskosten nicht deckten. Der Handel hatte sehr rasch gemerkt, daß reichlich Ware vorhanden war, und benutzte die Notlage des Gartenbaues, der aus raschen Verkauf seiner Frischware angewiesen ist, die Preise in ost unanständiger Weise zu drücken, wo bei er sich nicht einmal scheute, auch noch höhnisch aus seine größere Vorliebe für holländische oder andere Auslandsware hinzuwcisen. Im Hinblick auf die oben erwähnte Vorliebe des Handels für Auslandsware muß auch auf einen ernsten Punkt hingcwiesen werden Es ist nicht immer nur eine preisdrückende Maßnahme des Handels, wenn er ausländische Ware bevor zugt, es ist ost ein berechtigter Grund zu dieser Neigung vorhanden. Wie jeder, so muß auch der Gemüsehändler, ob groß oder klein, heute rechnen. Wenn er aber bei ausländischer Ware weiß, daß er da keinerlei nennenswerte Ver luste durch Putz und Minderwert hat, daß diese Ware streng reell ist, während er bei deutscher Ware ein oft berechtigtes Mißtrauen hat, weil er es erleben kann, daß er infolge von Minder wert eines Teiles der Ware bare Verluste er leiden kann, so muß man Verständnis für seine Maßnahmen aufbringen. — Diesen Uebelstand schassen wir nicht ab, indem wir schimpfen oder nur Zölle fordern, sondern wenn wir das Uebel an der Wurzel saßen wollen, müßen wir die Qualität unserer Ware so heben, so gleichmäßig hinstellen, daß dem Händler keine Ware lieber ist, als die deutsche. — Der Reichsverband d. d. G. tut sein Möglichstes in dieser Sache, möge ihm Erfolg beschicken sein, indem der Anbauer auf die Anregungen eingeht, die erprobt und durch dacht in Vorschlag gebracht werden! Ein weiteres Mittel zur Sicherung unseres Erwerbsgartenbaues ist die Organisation. Nur wenn wir durch eigenen Beitritt und Werbung von Mitgliedern den Reichsverband so fördern, daß er als nicht zu übersehende Macht dasteht, ist dieser in der Lage, auch ein merkbares Gewicht in die Wagschale von Regierungsverhandlungen zu werfen. Solange der Erwerbsgartenbau still vor sich hin lebt, mit bewunderungswürdigem Fleiß immer wieder seine Früchte heranzieht, am Ende des Jahres aber wieder um die Früchte seines Fleißes betrogen dastcht, solange ist keine Möglichkeit einer Besserung gegeben. Der Gärt ner muß nicht nur in den Reichsvcrband, er muß nicht nur seine Beiträge bezahlen, er muß auch die Anweisungen seiner Organi sation befolgen. Hier fehlt noch viel! Mit Mühe und Not ist eine größere Anzahl von Mitgliedern geworben, die Disziplin aber läßt noch viel zu wünschen übrig. Man beachte nur einmal, wie wenig bisher die Einhcitspackung durchgedrungen ist. Aber abgesehen von der Verpackung liegt eine große Ausgabe des Reichsverbandes in der Schaffung eines planmäßigen Anbaues. Heute wird wahllos angebaut, mit Vorliebe daS, was im vergangenen Jahr gerade besonders ge sucht und gut im Preise mar. Der Erfolg ist denn auch der, daß ein großer Teil dieser plan los vermehrten Erzeugnisse keinen Absatz findet und aus dem Komposthaufen endet. Das ist un rentabel, hat aber trotzdem noch nicht dazu ge führt, eine Neigung zum planmäßigen Anbau zu fördern. Ich stehe ans dem Standpunkt, daß der Reichsvcrband eine solche Ausdehnung erfahren muß, daß er in der Lage ist, durch seine Unler organe im Herbst seststellcn zu lassen, welche SSüner an die Kraul! Don Rudolf Ackermann in Hannover-Munden. In allen Staaten, die mit uns um den Ab satz kämpfen, herrscht heute das Bestreben nach Stärkung des Binnenmarktes und Zurückdrän- gung ausländischer Ware. Selbst in dem frei händlerischen England wird ein großzügiger Werbeseldzug für den Kauf britischer Waren be trieben. „Lux LriUsk xoocks, Lritisir xoocks ars bsst" wird mit allen Mitteln dem Volk tagtäglich eingehämmert. Behörden, Minister, selbst königliche Prinzen stellen sich in den Dienst dieser Werbung. Auch englische Zeitungen brin gen täglich Propagandaartikel, in denen auf die Vorzüge der einheimischen Ware hin gewiesen und vor dem Ankauf ausländischer Produkte gewarnt wird. Wir sind nicht in der glücklichen Lage, auf eine derart nachhaltige Vertretung unserer Be lange seitens der Regierung und ihrer Organe rechnen zu dürfen. Es nützt uns auch nichts, immer nur nach Zollschutz, Tarifermäßigung und sonstigen Maßnahmen der Regierung zu rufen. Nein, mehr als je zuvor gilt für uns Gärtner das Wort: „Selbst ist der Mann"! Möchte es dem einzelnen unter uns bisher auch schwcrfallen und nach der ganzen Natur unseres Berufs, der in harter täglicher Arbeit sich erschöpft, auch wenig shmpathisch sein, an die Oesfentlichkeit zu treten und für sich selbst die Werbetrommel zu rühren, heute ist diese Be scheidenheit nicht mehr am Platze; heute haben wir endlich im Reichsverbande unsere festge fügte Berufsorganisation, die unsere Interessen vertritt und die uns die Möglichkeit bietet, in einheitlicher Form über ganz Deutschland hinweg für die Güte und den Wert unserer heimischen Gartenbauerzcugnisse zu werben. Aber man kann nicht alles vom Reichsver bande allein erwarten; sein Ruf verhallt, wenn nicht alle ihn hören und befolgen. Darum heraus aus der Reserve, auf zur Mitarbeit an der Absatzwerbung, zu der vom Reichsvcrband in der Nr. 23 der „Garten- bauwirtschaft" die Wege gewiesen wurden! In Flächen im kommenden Jahr mit den einzelnen Früchten angebaut werden sollen. Aus seinen statistischen Erfahrungen wird dayn der ReichS- verband seststellcn können, in welchen Früchten und in welchen Anbaugebieten eine Ueberproduk- tion zu erwarten ist. Wenn der Reichsvcrband nun veröffentlicht, welche Ueberproduktion in dem einen Gebiet er in einer Frucht erwartet und um wieviel Prozent er den Anbau dieser Frucht einzuschränkcn empfiehlt, so hat jeder die Möglichkeit, sich durch rechtzeitige Umstellung vor Schaden zu bewahren oder das Risiko von man gelhaften Preisen als Folge von Ueberproduktion selbst zu tragen. Aber dies ist eine Zukunftsmusik, und solange Neid, Mißgunst und Mißtrauen gegen den Nach barn beschönigend „Geschäftsgeheimnis" genannt wird, solange wird dies nicht durchführbar sein. — Der Nachbar baut nicht einen Morgen weniger Gemüse, und wenn man laut und leise auf ihn in allen Tonarten schimpft, mit solchem neidischen Benehmen nutzt man sich selbst auch nichts! Erst wenn man die Interessen des Nachbarn auch als berechtigt anerkennt und sich zu gemein samem Vorgehen zusammen findet, wird man seiner Sache Nutzen bringen. Die Landwirte schimpfen doch auch nicht aufeinander, weil der Nachbar auch Weizen oder Rüben oder Kartoffeln baut, sondern sie tun sich zusammen, um gemein sam ihre Interessen zu vertreten. Ja, in der Landwirtschaft geht cs zurzeit so weit, daß die guten Böden nicht nur den Kartoffel- und Roggenanbau einschränkcn oder abschaffcn, son dern sogar stellenweise im Frühjahr den Roggen unterackern und durch andere Früchte ersetzen, damit den Landwirten, die in ihrer schlechten Lage auf leichtem Boden auf den Anbau von Roggen und Kartoffeln angewiesen sind, nicht durch die besseren Böden, die auch andere Früchte tragen können, Konkurrenz gemacht wird. Das ist ein Zusammenhalt und eine Inter essengemeinschaft, die auch aus der Not der Zeit entstanden ist und die sich der Gartenbau zum Verbilde nehmen sollte, sich selbst zum größten Nutzen! jeder Gärtnerei, an jedem Blumengeschäft und Marktstand, an jedem Gärtnerwagen, kurz über all, wo ein Mitglied unseres Verbandes seine Ware anbietet, müssen die Werbeplakate aus hängen; und der Reichsvcrband wird Mittel finden, — das Geld muß dazu da sein — sie in Bahnhöfen, Straßenbahnen usw. auszu- hängen. Lernen wir doch endlich einmal von unseren Feinden und ihrer Lügenpropaganda im Weltkriege; Tag für Tag, immer und immer wieder wurde es mit Schlagworten her ausgeschrien, daß Deutschland der Allein schuldige wäre, bis schließlich die ganze Welt cs glaubte. Was damals der Feind uns ange tan, das sei uns heute Wegweiser zu besserem Beginnen. Stolpern muß das Publikum über die Reklame, reden müssen die Leute davon, hören muß es jeden Tag die Hausfrau, wenn sie ihre Einkäufe macht. Und nun nicht nörgeln, wenn der eine oder andere sich die Aus führung des Plakates anders gedacht hätte; Einheitlichkeit ist Trumpf. Ob in Berlin oder in München, ob am Rhein oder am Ostseestrand, überall muß dem Volk das selbe Bild vor Augen sein und ins Gedächtnis eingehämmert werden: „Kaust deutsche Blumen, eßt deutsches Obst!" Nur durch tätige Mithilfe jedes einzelnen von uns wird es gelingen, unsere Parole ins Volk zu Wersen. Manchem mag es zunächst nicht leicht fallen, selbst in die Reihe zu treten, der eine möchte Aussehen vermeiden, der andere fürchtet seine Kundschaft vor den Kopf zu stoßen. Man muß auch zugeben, daß unter Um ständen ein gewisser Mut dazu gehört — Bis marck nannte cs einmal Zivilcourage — selbst- bewußt für die Interessen des Berufsstandes einzutteten. Aber persönliche Bedenken müssen zurückgestellt werden, denn es geht ums Ganze! Einigkeit macht stark, und wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Darum nochmals: Gärtner an die Front! Sie ermäßigte Umsatzsteuer nach dem Sleuermilderungs- gesetz. Von Dr. Brönncr, Berlin WS. Das Steuermilderungsgesetz ist soeben im Rcichsgesetzblatt veröffentlicht. Die Herabsetzung der allgemeinen Umsatzsteuer und Be seitigung der Luxussteuer werden sich bei der am 10. (17.) April fälligen Umsatzsteuervor auszahlung noch nicht auswirken, da die hierbei zu versteuernden Umsätze aus dem Monat März noch den bisherigen Sätzen unterliegen. I. Die Steuerermäßigung. Bei der im allgemeinen üblichen Art der Ver steuerung nach den eingegangenen Ent gelten ermäßigt sich die Umsatzsteuer auf X vH. von den nach dem 31. März 1926 vereinnahmten Beträgen. Erfolgt ausnahmsweise die Versteue rung nach den vorgenommenen Liefe rungen (Fakturen), so ist der Zeitpunkt der Lieferung maßgebend. Hieraus ergeben sich folgende Grundsätze: 1. bei Versteuerung nach vereinnahmten Entgelten: g) alle vor dem 1. April 1926 eingegange- nen Beträge sind mit 1 vH. zu ver steuern, b) alle nach dem 31. März 1926 ein gegangenen Beträge sind mit 5L vH. zu versteuern, auch wenn dcr Lieferungs- Vertrag vor dem 1. April 1926 ge schlossen worden ist; 2. bei Versteuerung nach ausgc'führten Lieferungen: s.) alle vor dem 1. April 1926 ausgeführtcn Lieferungen sind mit 1 vH. zu ver steuern, selbst wenn die Entgelte dafür nach dem 31. März 1926 eingchen, b) alle nach dem 31. März 1926 liegenden Lieferungen sind mit vH. zu ver steuern, auch wenn der Lieferungsvcr- trag vor dem 1. April 1926 geschlossen worden ist. II. Preisnachlaß infolge der Steuerermäßigung. In ähnlicher Weise wie früher ist bestimmt, daß in den Fällen, in denen der Vertrag mit dem Lieferanten vor dem 1. April abgeschlossen ist, die Umsatzsteuer also mit 1 vH. einkalkuliert wurde, während der Lieferant Wnmehr vH. abzuführen hat, der Lieferant einen Nachlaß vom Entgelt in Höhe der geminderten Umsatzsteuer zu gewähren hat Voraussetzung für den Preisnachlaß ist, daß 1. der Kaufvertrag vor dem 1. April 1926 ab geschlossen ist und 2. der Verkäufer nur den niedrigeren Steuersatz abzusühren braucht. Belanglos ist dagegen, ob der Verkäufer tat sächlich im einzelnen Falle noch die höhere Um satzsteuer einkalkuliert hat. Unter den genannten Voraussetzungen besteht vielmehr der Anspruch auf Preisnachlaß auch in diesem Falle grund sätzlich in Höhe von zirka vH. des vereinbarten Kaufpreises, sofern nicht der Käufer ausdrücklich darauf verzichtet hat. Ist der Verkäufer als Zwischenhändler von der Umsatzsteuer befreit, so kann der Käufer gegen ihn keinen Anspruch auf Preisnachlaß gel tend machen, wie auch der Reichsfinanzminister in einem früheren Erlaß vom 3. November 1924 ausgesprochen hat. Der Anspruch auf Preisnachlaß bildet kraft ausdrücklicher Bestimmung keinen Grund zur Vertragsaufhebung. Entgegen- stehcnde Vereinbarungen sind insoweit nichtig. AM Haushall des Reichs- Ministeriums Dr krnöhnmg und Landwirtschafi. Der Reichstag hat in seiner 185. Sitzung am Mittwoch, dem 24. 3. d. I., den Haushaltsplan des Reichsministeriums sür Ernährung und Landwirtschaft verabschiedet. Die dabei seitens des neuen Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft, Dr. Haslinde, sowie seitens der verschiedenen Parteien gegebenen Dar legungen geben Gelegenheit, nachstehend in kurzen Zügen auf die Berücksichtigung des Gar tenbaues seitens der zuständigen Stellen ein zugehen. Zunächst ist erfreulich, festzustellen, daß der von uns seinerzeit mitgeteilts Antrag des Ab geordneten von Raumer, bezüglich Zusam menlegung des Reichswirtschaftsministeriums und Reichsministeriums für Ernährung und Land wirtschaft, seitens der Antragsteller zurückgezogen worden ist. Dies ist von großer grundsätzlicher Bedeutung insofern, als, wie wir seinerzeit bereits in unserer Kritik aussührten, die großen Gesichts punkte der künftigen Landwirtschaftspolitik nie mals im Reichswirtschaftsministerlum voll ge würdigt werden könnten. Zu der Etatrede des Reichsministers Dr. Haslinde sei zunächst allgemein fest- gestellt, daß er sich mit einer erfreulichen Wärme für die starke Förderung der Landwirt schaft und des Gartenbaues eingesetzt hat. Noch erfreulicher ist, daß er gleichzeitig präzise Vor schläge dem Reichstag vorgelegt hat, wie diese Forderungen in die wirtschaftliche Praxis um- gesctzt werden sollen. Wir geben zunächst eine der wichtigsten Stellen der Rede wörtlich wieder: „Der Garten-, Obst- und Gemüsebau ist einer derjenigen landwirtschaftlichen Betriebs zweige, der bei Abschluß der letzten Handels verträge besonders große Opfer hat bringen müssen und der Auslandskonkurrenz stark aus gesetzt ist. Seine intensive Förderung durch innerwirtschaftliche Maßnahmen ist daher ebensosehr ein Gebot der Gerechtigkeit wie nationaler Wirtschaftspolitik und volkswirt schaftlicher Einsicht Es ist beabsichtigt, aus den lleberschüssen der ReichSgetreidc- stelle einen Teil der bereitstehenden Mit tel im Kredilwege zu verbilligten Zins sätzen zur Förderung des heimischen Früh- und Treibgemüsebaues bereitzustellen, sobald der Gesetzentwurf zur Hebung der landwirt schaftlichen Erzeugung von diesem Hohen Hause angenommen ist. Weiter kommt in Betracht die Verwendung von Reichsmitteln zur For schung und Schädlingsbekämpfung auf dem Gebiete des Obst- und Gartenbaues, zur Ein richtung von Musterwirtschaften, zur Ab haltung von Bortragskursen und Lehrgängen, zur Fortbildung der Gärtner und schließlich zur Unterstützung des Frühgemüsebaues. Be sonders wichtig ist auch, um unseren heimischen, in erfreulicher Entwicklung besindlichen Obst« und Gemüsebau gegen die Ucberschwem« muiig mit ausländischen Produkten konkurrenz fähig zu machen, die Verbesserung der Markt- und Verpackungsgebräuche und dcr Ueber- winterungsmethoden für Gemüse und Obst. Für all diese Förderunaszwecke find im Haus haltsplan 225 000 Reichsmark vorgesehen, die durch Vermittlung der mit der unmittelbaren Durchführung beteiligten Landesregierungen verteilt werden." Es kann bei diesen Aeußcrungcn des Herrn Ministers festgcstellt werden, daß er nicht nur die handelspolitische Schädigung des Gartenbaues in
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