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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 41.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19260000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19260000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seiten 4-6 der Nr. 73 in der falschen Reihenfolge paginiert
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 41.1926
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 8. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 3/4, 12. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 5, 15. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 6, 19. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 7, 22. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 8, 26. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 9, 29. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 10, 2. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 11, 5. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 12, 9. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 13, 12. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 14, 16. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 15, 19. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 16, 23. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 17, 26. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 18, 2. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 19, 5. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 20, 9. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 21, 12. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 22, 16. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 23, 19. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 24, 23. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 25, 25. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 26, 30. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 27, 2. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 9. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 30, 13. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 31, 16. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 32, 20. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 33, 23. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 34, 27. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 36, 4. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 37, 7. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 38, 11. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 39, 14. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 40, 18. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 41, 21. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 42, 25. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 45, 4. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 46, 8. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 47, 11. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 48, 15. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 49, 18. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 50, 22. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 51, 25. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 52, 29. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 53, 2. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 54, 6. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 55, 9. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 56, 13. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 57, 16. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 58, 20. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 59, 23. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 60, 27. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 61, 30. Juli 1926 -
- Ausgabe Nr. 62, 3. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 63, 6. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 64, 10. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 65, 13. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 66, 17. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 67, 20. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 68, 24. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 69, 27. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 70, 31. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 71, 3. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 72, 7. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 73, 10. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 74, 14. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 75, 17. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 76, 21. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 77, 24. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 78, 28. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 79, 1. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 80, 5. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 81, 8. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 82, 12. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 83, 15. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 84, 19. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 85, 22. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 86, 26. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 87, 29. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 88, 2. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 89, 5. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 90, 9. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 91, 12. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 92, 16. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 93, 19. November 1926 -
- Ausgabe Nr. 94, 23. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 95, 26. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 96, 30. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 97, 3. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 98, 7. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 99, 10. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 100, 14. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 101, 17. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 102, 21. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 103, 24. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 104, 28. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 105, 31. Dezember 1926 1
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Band
Band 41.1926
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- Gartenbauwirtschaft
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i«^1gsnprs1ss: L 21. pstitrvils 45 PI. s! mm 15 8kZ plutrvvnscdrM 107» ^rckscdisA. Ois ^ukoatims srkoigt io cksr nsckstsrrsickbsrsn dlummsr. -- k?skwmstionso nui- bis 8 "sAgs nssb Srscdsinsn ruiässig. — kslsgsxsmpwrs nur uuk VsrMogso gegen 8ortosrsatr. — ^ür sssbisr üureb unbsutiiebss ^lenuskript keine Gattung. 8si Linrisbung burcb Lsricdt ob. r Konkursverfahren feilt bsr berechn. k?sbatt fort ksrugsproi» hssrlc 1— monstNek. — Knrslgsnsnnsbms: 8sr»n 8V/4« prisbricbstrsSs 1S, neben rier Lärtnermerkttieiis. — Oie LciNsucksran^sigon sinkt von bsr Veröffsntiicbung ausgeschlossen. — Oer ^uktreggsbsr gibt burob bis ^utgsbe üss lnssrsts sein Cmvsrstänckms sd. Preiss unter bsr Schlsubsr» prsisgrsnre bsr Vsrbsncis v/sgrulssssn.—Erfüllungsort 8srlin-^itts. K81M5V8WKUV W V80I5MM kV 8^U!^I IM40--.-Vkkr.k6'. 6LKINM5M8 V8K!.K65-C85 8.^!. L8KU^ 5^V.4S Ar. 27 »»«»»«ÄSMSMIMUIW»!!»»!III« III »IHV» 41. Jahrgang der Verbandszeitung. Berlin, Areikag, den 2. April 1926 Erscheint Dienstags u. Freitags )Nhrg» 1926 Äüö ÜLltl Warnung in letzter Stunde! Vorsicht beim Einkauf von Blumenzwiebeln. — Absatzsteigerung im Gartenbau. — Anderweitige Verwendungsmöglichkeiten für Salatstcige — Der Hansa- 1 - Bund für Herabsetzung der Fernsprechgebühren. — Preiskurven. — Aus den Landesverbanden und Bezirksgruppen. — Marktrundschau. Warnung in letzter Stunde! Vorsicht beim Einkaus von vlumenMiebein! Senk au die deutsche Erzeugung! Von Dr. Schley in Köln, Syndikus des Landesverbandes Rheinland. MsahsleigeruugiiuGaktenbau. Von G. Ehr. Brandt jun. in Bremen. Die allgemeine Notlage der deutschen Wirt schaft zwingt heute alle Zweige des Erwerbs lebens, mehr denn je über neue Wege zur Stei gerung des Absatzes nachzusinnen. Während daS die Mehrzahl aller Erzeuger und Händler, gleich welcher Branche, erkannt haben, scheint der deut sche Gartenbau dieser gebieterischen Forderung der Zeit kaum besondere Beachtung zu schenken. Manches schöne Wort, mancher Weckruf sind durch die Fachzeitungen gegangen; sie sind fast ungehört verhallt oder haben doch nur bescheidene Anfänge einer Wendung zum Besseren gezeitigt. Man glaubt wahrscheinlich immer noch, das; mangelnder Geschäftssinn durch harte Arbeit zu ersetzen sei; trotzdem man immer wieder erlebt, daß der weitschauende Kaufmann über den tüch tigsten, fleißigsten Arbeiter triumphiert. Man kann es vielen nicht oft genug wiederholen: Wer sich daran gewöhnt, über alle Möglichkeiten zur Verbesserung seiner Lage nachzusinnen, wer olle Vorteile, die sich ihm bieten, zu erfassen sucht und sich nutzbar zu machen versteht, der ist mit dem halben Aufwand an Arbeitskraft um ein Beträchtliches dem überlegen, der sich in schwerer, ausreibender (Hand-) Arbeit vom frühen Morgen bis in die späte Nacht hinein abmllht. Sehen wir doch einmal um uns! Die minder wertigste Ware findet ihre Abnehmer, weil ihr Er zeuger es versteht, angedichtete Vorzüge seiner Produkte den Verbrauchern glaubhaft zu machen und sie unwiderstehlich zum Kauf anzureizen, mit einem Wort, weil er es versteht, Propaganda zu machen. Es wäre müßig, über den Wert der Propa ganda zu streiten. Vielleicht hätte man vor zehn Jahren noch fragen können, wie sie in verschiede nen Beziehungen zu bewerten sei — heute be herrscht sie in riesigen Ausmaßen Handel und Wandel, und wer sich im Daseinskampf behaup ten will, wer wettbewerbsfähig bleiben will, der Muß die Propaganda in seinen Dienst stellen. Daß eine wirkungsvolle Propaganda immer erfolgreich ist, dürfte kaum bezweifelt werden. Und daß die Erzeugnisse des Gartenbaues an Schönheit oder an Wert irgendwelchen anderen Erzeugnissen nicht nachstehen, wird ebenfalls nie mand zu bestreiten wagen. Es sei nunmehr für jeden Zweig des Garten baues der Operationsplan beschrieben. Blumenzüchter und Blumenhändler haben zu nächst zu bedenken, daß sie das gleiche, große In teresse an der Förderung des Blumenabsatzes haben, daß ihnen gemeinsame Arbeit nur von Nutzen sein kann. Ihre größte und vornehmste Aufgabe besteht darin, die Liebe zu den Blumen wieder in allen Menschen zu erwecken. Wertvolle Beiträge und Anregungen hierzu hat die „Gar tenbauwirtschaft" gebracht; ihre Verwendung durch die einzelnen Ortsgruppen läßt aber viel zu wünschen übrig. Viel eifriger als bisher muß dafür Sorge getragen werden, daß die G.P.D.-Artikel durch die Tageszeitungen in die Oeffentlichkeit gelangen. Von ebenso großer Wichtigkeit ist eine Propaganda im Anzeigenteil bedeutender Zeitungen und Zeitschriften. Ihren Erfolg bedingen Großzügigkeit und Ausführung: Inhalt und Form der Inserate müssen in Ein klang stehen mit dem Angebotenen. Sie sollten in der Hauptsache allgemein gehalten sein, vor nehm und unansdringlich, aber bennoch das Ver langen, Blumen zu besitzen, wachrufen. Die Bedeutung dieser Reklame ist nicht zu Unterschätzen, auch in anderer Hinsicht wird sie nützen: um so eher werden die Zeitungen geneigt sein, auch im Texttcil Artikel aufzunehmcn, die unseren Bestrebungen förderlich sind. Und die Presse ist als Hauptträgcr jeglicher Berufswer bung zu betrachten. Es ist nicht zu leugnen,, daß es eine Zeit in Deutschland gab, wo einheimische Gärtnereien ein gutes Stück Geld durch Antreiben holländi scher Blumenzwiebeln verdient haben. Die Ur sachen brauchen wir nicht näher zu untersuchen; nicht zuletzt wird der deutsche Währungsverfall, der sowohl Konsumenten wie Produzenten die vergleichende Werteinheit genommen hatte, dazu beigetragen haben, daß relativ gute Preise er zielt wurden. Dazu war die Ware noch ver hältnismäßig knapp; es wurde sehr wenig ein geführt, weil das Ausland der deutschen Wirt schaft wenig Vertrauen schenkte. In dem Maße nun, wie das Vertrauen des Auslandes zur stabilisierten deutschen Mark wuchs, stürzten sich holländische Exporteure mit hemmungslosem Erwerbstrieb auf den ahnungs losen deutschen Gärtner, der auch Aufträge gab in der Hoffnung, sich in Zukunft dasselbe gute Geschäft zu sichern, das vielleicht 5 Prozent der Kollegenschaft bisher gemacht hatte. Durch nichts gerechtfertigte Hucherpreise werden beute von dem verarmten Deutschland für diese Blu menzwiebeln gezahlt. Es Ist daher selbstver ständlich, daß wir eins Blumenzwiebelpleite in Deutschland erleben mußten und weiterhin er leben werden, wenn der deutsche Gärtner nicht noch in letzter Stunde seine Äugen aufmacht. Zweierlei ist bestimmend gewesen für dos schlechte Geschäft in diesem Jahre, einmal sind cs. die ungeheuren Mengen, die preisdrückend wirken, aber ebenso sehr sind die unverantwortlich hohen Preise der Exporture daran Schuld, daß der deutsche Gärtner weit unter den Gestehungs kosten verkaufen muß. Viele Gärtner sind in vorzeitiger, jedoch zu später Erkenntnis dieser Lage dazu übergegangen, die Zwiebeln von der Natur aus im Freien treiben zu lassen, da durch Treiben im Warmhaus die Gestehungs kosten noch höher geworden wären. Lassen wir jetzt Zahlen sprechen: Eine Hyazinthe I. Größe kostete 0,50 M. im Einkauf, eine gute Tulpe 0,10 bis 0,l2 M., eine gute Narzisse 0,15 bis 0,20 M. das Stück. Verkauft wurden durch schnittlich in den Monaten Februar und März dis getriebenen Hyazinthen l. Größe im Topf zu 0,30 bis 0,60 M., also durchschnittlich mit 0,45 M, Einkaufspreis 0,50 M., dazu Fracht, Zoll, Verpackung 0,10 M., gleich 0,60 M. für eine Zwiebel. Es kommen weitere Unkosten an Heizung, Arbeit usw. gleich 0,20 M. für jede Zwie bel hinzu, der Selbstkostenpreis ist demnach 0,80 M. für das Stück. Än jeder Zwiebel ent steht mithin, vorausgesetzt, daß alle verkauft wer den, ein Barverlust von 0,35 M. Bei Tulpen beträgt der Gestehungspreis durchschnittlich 0,11 M. für eine Zwiebel, rechnen wir Fracht, Zoll usw. 0,0l M., Arbeit Heizung usw. 0,03 M. hinzu, so ergibt sich ein Selbstkostenpreis von 0,15 M. für jede Zwiebel. Verkauft wurde die Tulpe für 0,10 bis 0,15 M., durchschnittlich also zu 0,I21L M,, das bedeutet einen Barverlust von 2ZH Pfennig an jeder Zwiebel. Die Verlusthöhe ist wiederum für den Fall berechnet, daß alles verkauft wird, und sich kein weiterer Ausfall er gibt. Ebenso liegen die Verhältnisse bei Nar zissen: Gute Zwiebeln, welche 2 gute Blumen hervorbringen, kosten 10 Cents gleich 17 Pfennig, rechnen wir wieder an Arbeit, Heizung, Zoll, Fracht usw. 5 Pfennig an jeder Zwiebel hinzu, so ergibt sich 22 Pfennig Selbstkosten für die Zwiebel, das ist für jede Blume 0,11 M. Der Verkaufspreis schwankt zwischen 0,05 und 0,12 M., ergibt also im Durchschnitt 8bl Pfennig, bedeutet also wieder einen Barverlust von 2)^ Pfennig an jeder Blume. Genau dieselbe Berechnung ist den holländi schen Blumenzwiebelerportfirmen auch bekannt. Daraus ergibt sich weiter, daß der holländische Verkäufer damit rechnet, daß der deutsche Gärt ner ihm die Rechnungen aus anderen Einnahmen begleicht oder sein Schuldner bleiben muß. Bei des ist, von mir aus gesehen, sowohl ein privat wirtschaftlicher als 'auch volkswirtschaftlicher Schaden und bedeutet für manches unserer Mit glieder den Untergang oder eine auf mehrere Jahre hinaus sich fühlbar machende Schädigung. Gerade in der Jetztzeit sollte der deutsche Gärt ner jede Gelegenheit wahrnehmen, um Erspar nisse aufzubringen für den Ausbau des Betriebes. Wie verhält sich nun angesichts dieser Wirt schaftslage der ausländische Verkäufer? In Rudeln ziehen wieder die Verkäufer und Rei senden systematisch von Gärtnerei zu Gärtnerei, um Aufträge zu ergattern, was ihnen in den meisten Fällen auch gelingt. Verständlich wäre es dabei, wenn nun die Ware zu bedeutend niedri geren Preisen als im letzten Jahre angeboten würde, aber davon ist nicht das geringste zu merken, im Gegenteil, die Preise sind noch er höht worden. Der deutsche Gärtner wird, ob gleich er meistens die im Vorjahre gekauften Zwiebeln noch nicht bezahlt hat, von seinem Gläubiger mit neuer Lieferung beglückt. Hüte dich davor, deutscher Gärtner, in die Abhängig keit fremder Gläirbiger zu geraten, du weißt nie, wie lange du noch Eigentümer deines Bodens bist oder für andere darbst, wenn du ihn er halten willst. Lassen wir auch hier die nüchterne Berechnung sprechen, und untersuchen wir kurz die Aussichten für das diesjährige Blumenzwic- belgeschäst. . Die holländischen Preise sind seit einiger Zeit in Holland sd hoch wie nie zuvor. Im letzten Herbst, so ist gelegentlich in Fachkreisen ver lautbar geworden, wußten holländische Blumen- zwiebelzüchtcr nicht, wie das viele Geld, das man verdient hatte, anzulegen war. 32 bis 35 Cents für eine Hyazinthe, 6 bis 12 Cents für eine Tulpe, das war noch nie dagewesen. Ziehen wir die Lebenshaltung, die gewiß in allen Ländern, so auch in Holland gegeniiber der Vorkriegszeit gestiegen ist, zum Vergleich heran, so muß sestgestellt werden, haß die plötz lich hochgeschraubten Preise durch nichts gerecht fertigt sind. Vielleicht ist hier ein Risiko ein gerechnet, von dem wir keine Ahnung haben. Im folgenden wollen wir kurz die Faktoren, die den zukünftigen Blumenzwiebelpreis bestimmen, erwähnen: Außer den erhöhten Preisen erhöht sich zur Lieferzeit im Herbst noch der Zoll, so daß auf 100 Kilogramm 30 M. Zoll hinzuge rechnet werden Müssen. 1000 Hyazinthen, I. Größe, wiegen ca. 100 bis 110 Kilogramm, also setzt sich wieder der Gestehungspreis zusammen aus: Einkaufspreis zirka 0,50 M., Zoll 0,03 M., Fracht, Verpackung usw. 0,10 M., zusammen 0,63 M. für eine Zwiebel. Wer bei diesen Prei sen dem Auslande Aufträge gibt, der wirft gutes deutsches Geld, das wir heute bei uns wieder als Wertmesser sür unsere Waren erkennen müssen, aus dem Lande heraus. Es ist daher auch weit gefehlt, wenn ein deutscher Gärtner nun glaubt, gerade deshalb Blumenzwiebeln kaufen zu müssen, weil unter solchen Umständen wahrscheinlich diese nächstes Jahr knapp werden. Hier wird doch hoffentlich der Hinweis genügen, daß nächstes Jahr die Kaufkraft des Publikums (laut Dawesplan) noch geringer ist, und jeder einzelne den Pfennig noch mehr herumdrehen wird, bis er ihn ausgibt. Rechnen wir zu den 0,63 M. Gestehungspreis noch Selbstkosten an Heizung und Arbeit und dann noch einen Verdienst, dann wird es uns klar, daß es bei einem solchen Verkaufspreis dem Publikum nicht mehr möglich ist, sich an Blumen aus getriebenen Zwiebeln weiter zu er freuen, da die Preise dafür, an der deutschen Kaufkraft gemessen, diese Blumen in den Be reich des Luxus entführt haben. Aus vorliegenden Ausführungen kann ich nur den einen Schluß ziehen: „Deutsche Gärtner, schafft selbstgezogene Blumen für den Winter, laßt euch nicht mit allen möglichen Zahlungs erleichterungen, Teilnachlaß usw. auf den Leim locken. Eure Betriebe werden nie aufgcbnnt, wenn ihr eure letzten Pfennige sür das Ausland zusammenkratzen müßt!" Daneben aber steht uns eine große Zahl anderer wertvoller Mittel zur Verfügung. Die Auswahl der aussichtsreichsten Möglichkeiten ver langt unermüdliche Mitarbeit aller, die an der Förderung unseres Absatzes interessiert sind. Ausstellungen zum Beispiel sind ganz beson ders geeignet, Freundschaft und Liebe sür die Blumen zu werben. Aber nicht ohne weiteres, die Grundgedanken müssen geändert werden, ein anderer Zweck, andere Wsichten müssen ihnen beigelegt werden! Gartenbauausstellungen sind bisher als Prüfsteine gärtnerischen Könnens be trachtet und behandelt worden; im Dienste der Werbung müssen sie den Charakter einer Fach ausstellung abstreifen. Der Schönheit sollen sie geweiht werden und das Auge des Beschauers durch Pracht und An mut berücken. Nach rein künstlerischen Gesichts punkten sollen sie angelegt werden, ihr Leitge danke sei, darzulegen, wie reich und schön sich das Verhältnis zwischen Menschen und Blumen ge stalten, und welche Freude uns daraus erblühen kann. Zur Anregung einige Einzelheiten: In Ge meinschaft mit anderen Berufen sind zum Beispiel Wohnungseinrichtungen auszustellen, die zeigen, in wie reichem Maße die Blumen zur Verschöne rung des Heimes beitragen. Geburtstagstische, ferner Gabentische aller Art, überhaupt — der Phantasie bieten sich tausend Möglichkeiten! Die Wirkung, einer solchen Blumenschau wird nie verfehlt werden. Ihre Ausmaße sind belanglos, immer wird der Inhalt den Erfolg bestimmen, und schon mit geringeren Mitteln läßt sich über aus Wertvolles schaffen. Diese Anregung möge genügen. Es sei wie derholt: Die Steigerung des Blumenabsatzes geht Hand in Hand mit dem Wiedererwachen der Wertschätzung nicht unbedingt lebensnotwendiger, aber für die Lebensfreude des Menschen dennoch nicht entbehrlicher Dinge. Während also die Blumenwerbung, auf Mo tiven ideeller Art in der Hauptsache sich auszu bauen hat, stelle der Obst- und Gemüsebau die Wissenschaft in den Dienst seiner Propaganda. Einen mächtigen Bundesgenossen hat er: die Sportbewegung, die nach dem Kriege einsetzte und heute in nie geahntem Umfange über die Kultur welt sich ausgebreitet hat. Ueberall hat sich die Erkenntnis Bahn gebrochen, daß Gesundheit und Lebenskraft undenkbar sind ohne Körperpflege. Und überall und ganz allgemein wird vom Volke Körperpflege mit Leibesübung gleichgesctzt. Die Aufgabe des Obst- uud Gemüsezüchters liegt klar zutage. „Für die Gesundheit!" sei auch seine Losung. Abhandlungen aus berufenen Federn über den Wert und die Notwen digkeit der Gemüsekost, des Obstgenusses, über die Entdeckungen der Vitaminforschung, müssen immer wieder in die Zeitungen und Zeitschriften gelangen und nicht nur in unsere FachzcUungen. Wenn das Volk erst einmal den Wert vorwiegend vegetarischer Beköstigung erkannt hat, dann wird sich der Obst- und Gemüseverbrauch mit Be stimmtheit in ungeahnter Weise steigern. Und hier liegt die andere große Aufgabe, die zugleich der gesamte deutsche Gartenbau zu lösen hat. Es gilt, alle verfügbaren Kräfte zusam menzuraffen, alle Vorteile und Hilfsmittel, vor allem die Vereinfachungen und Erleichterungen, die uns die Technik bietet, auszunutzen, und mit Macht den Wettbewerb mit dem Ausland aufzu- nehmen. Und wiederum muß uns eine wirksann- Propaganda unterstützen, indem sie jeden Deut schen auf seine vaterländische Pflicht, ausländische Erzeugnisse zurllckzuweiscn, nupmcrsam macht. Somit wären auch für den Obst- und Ge müsebau die aussichtsreichsten Werbemvglichkeiten festgelegt; es bliebe noch zu untersuchen, welche Wege sür die Propaganda des Gartengestalters in Frage kämen.
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