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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 41.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19260000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19260000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seiten 4-6 der Nr. 73 in der falschen Reihenfolge paginiert
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 41.1926
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 8. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 3/4, 12. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 5, 15. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 6, 19. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 7, 22. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 8, 26. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 9, 29. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 10, 2. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 11, 5. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 12, 9. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 13, 12. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 14, 16. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 15, 19. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 16, 23. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 17, 26. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 18, 2. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 19, 5. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 20, 9. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 21, 12. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 22, 16. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 23, 19. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 24, 23. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 25, 25. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 26, 30. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 27, 2. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 9. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 30, 13. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 31, 16. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 32, 20. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 33, 23. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 34, 27. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 36, 4. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 37, 7. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 38, 11. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 39, 14. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 40, 18. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 41, 21. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 42, 25. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 45, 4. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 46, 8. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 47, 11. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 48, 15. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 49, 18. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 50, 22. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 51, 25. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 52, 29. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 53, 2. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 54, 6. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 55, 9. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 56, 13. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 57, 16. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 58, 20. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 59, 23. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 60, 27. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 61, 30. Juli 1926 -
- Ausgabe Nr. 62, 3. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 63, 6. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 64, 10. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 65, 13. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 66, 17. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 67, 20. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 68, 24. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 69, 27. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 70, 31. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 71, 3. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 72, 7. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 73, 10. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 74, 14. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 75, 17. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 76, 21. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 77, 24. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 78, 28. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 79, 1. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 80, 5. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 81, 8. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 82, 12. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 83, 15. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 84, 19. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 85, 22. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 86, 26. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 87, 29. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 88, 2. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 89, 5. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 90, 9. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 91, 12. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 92, 16. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 93, 19. November 1926 -
- Ausgabe Nr. 94, 23. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 95, 26. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 96, 30. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 97, 3. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 98, 7. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 99, 10. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 100, 14. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 101, 17. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 102, 21. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 103, 24. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 104, 28. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 105, 31. Dezember 1926 1
-
Band
Band 41.1926
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Am SM-PrelsenlwMung. (AuZ den Arbeiten der Landwirtschaftskommer Berlin.) Eitt Verfolgen der Preiskurven auf den Groß- und Kleinmärkten gehört mit zu den interessan testen Dingen dec Berusswirtschaft, und es ist bedauerlich, daß die früheren Veröffentlichungen der LandwiltschaftSkammer bisher noch keine Er gänzungen voir anderen Märkten erfahren haben. Unter den Gemüsen nimmt der Salat hin sichtlich des Preisverlaufes eine besondere Stel lung ein, insofern hier die Absatzmöglichkeit außerordentlich stark von der jeweiligen TagcS- I Markt das Gubener Gebiet entscheidend ist, setzt i der Preissturz ein. Eine Erholung der PreZc bringen der Juli und August, der im September und Oktober durch den »um Rachsolgeauüan aus den Markl geworfenen Herüstsalat ein Prcisstill- staud mit zeitwilligen Einbußen folgt, bis mit ÄuSgang Oktober und den dann cinsetzendcu Frösten das verminderte Angebot den Preis wieder anschwellen läßt. Auch die Jahre 1924 und 1925 lassen diese Grundtendenz erkennen. Der hohe Anfangspreis für Treihsalgt erklärt sich 1924 aus der Ueber- witterung und von der Auslandszufuhr beein flußt wird. Deshalb sind aus dem Berliner Markt auch die stündlichen Schwankungen oft nicht un erheblich. Regnet cs z. B. an kühlen Tagen in ucn frühen Morgenstunden, dann nimmt ein Teil der Kleinhändler aus Erfahrung an, daß Salat wenig gekauft wird. Die daraus folgende ge ringere Nachfrage führt zu einem Preisdruck. Sekt dann etwa gegen 8 Uhr bei aufklarendem Himmel Sonnenschein ein oder bleiben erwartete Äuslaudszufuhren (nicht selten mehrere Waggons pro Tag) aus, dann beginnt mit der plötzlichen stärkeren Nachfrage, ein Anziehen der Preise. Trotzdem ist eine gewisse Stetigkeit der Preis entwicklung nicht zu verkennen, wie es die Preis kurve über den Saisonverkauf zeigt. Di? Haupt- enlwickkungsrichtung der Ducchschnittskurve 1911 bis 1914 bringt folgende Grundtendenz: Mit Be ginn der Frcilaudernte, bei der für den Berliner nangszeit von der Inflationszeit her. Auch 1925 ist her Anbau von Treibsalat gegen Vorkriegs zeiten dennoch im Rückstand, Diese hohen Preise dürften in diesem Fahr kaum zu erzielen sein, trotzdem sie an sich durchaus gerechtfertigt sind, infolge der gerade beim Treibsalat gegen Vor kriegszeiten noch um 70—:B Prozent höheren Produktionskosten. Interessant ist noch der in beiden Jahren um etwa vier Wochen perfchobene Eintritt des Preissturzes, der z. T. durch den verspäteten Winter erklärbar ist. Die Preisent wicklung 192k» zeigt vom August bis Oktober ein Einlaufen in den Vorkriegspreisstand, mithin eine Verschlechterung, gemessen an den höheren Erzeugungskosten. Für den Frühsakakzüchter sind die Einbruchs zeit des Preises im Juni und der Entwicklungs stand des Gubener Freilandsalates besonders wichtig. Durch dos Entgegenkommen der Gartenbau- zentrale A. G. Berlin sind wir in der Lage, für das Jahr 1925 auch den Einfluß der S t e i g e u v e r p a ck u n g auf den Salatpreis im täglichen Verkauf von drei Monaten HÜ zeigen. Die punktierten Linien zeigen die PrciSentwick- lnng bei der Verpackung in Steigen, wie sie von der Gartenbauzentrale erzielt sind, mährend die durchgezogenen Striche die jeweiligen höchsten und niedrigsten Notierungen deS amtlichen Ber liner Marktberichtes für inländischen Salat zei gen, der in der Regel sür Schockpackungen in Scheffelkörbcu zur Notierung kommt. Di? Kur - ven lassen deutlich den günstigen Einfluß der vom Reichsverband verlauf fällen kann, der während der ganzen Saison denselben Verkaufsvermittler beliefert. Wie starke Irrtümer auftreten können, zeigen z. B. zufällige TageScrgebnissc, wie am 6. oder 16. bis 20. Mai usw. Die Gubener Salatzüchler, welche regelmäßig ihre Ware in Steigen a»- aeliefert haben, sind jedenfalls mit dem Durch schnittsergebnis zufrieden. Das schlechtere Ju»i- ergehuis ist zum größten Teil auf das allgemeine Ueberangebot (siehe Saisonkurve) und zum Teil auf nachlassende Qualität zurückzusühren. Es muß jedoch noch daraus hingewiefen werden, daß in dieser Zeit Stoigemvare stets absetzbar war, während Korbwar«- zum Teil dem Verderb au heimfiel, weil sie keinen Käufer sand. —— rin -? -Ä?srF ML " X ckS'LS' X V V ZL ,4 /L /5. /<- -S FF. F? E LZ d e s d e u t s ch e » Gartenbaues emp - oh le neu Verwendung der Salat teige erkennen. Dieser erste größere Per lich der Gartenbauzentrale darf jedoch insofern nicht allzu kritisch unter die Lupe genommen werden, als die Anlieferungen zeitweilig und teilweise nicht sp ausfielen, wie cs erforderlich war. Die Verwendung von ZeitnngSpapier oder unsorgfältige Sortierung können im Einzelfall auf einem einzelnen Verkaufsstand besondere Preisverhältnisse schaffen. Andererseits ist es möglich, daß ein einzelner Verkaufsstand seinen Aniieferuugsbestand gerade zu einer nngünstigen Marktzeit verlaust, mährend sich die Angaben des amtlichen Marktberichtes auf den Angaben von etwa 30 Großhändlern aufbauen, wodurch naturgemäß ein stärkerer Ausgleich bei den No tierungen erfolgt. Die Kurven lasten zugleich erkennen, daß nur der Züchter ein gerechtes Urteil über den Prcis- Ausdrücklich betont sei, daß es sich trotz der Umrechnung auf das Stück u m Gr p tz h a N d e l s p r e'i s e handel t. Als Ergänzung ist noch eine Preiskurve für ausländischen Salat beigefügt, welche, di« sehr starke Preissteigerung gsgenliber Vorkriegszeiten erkennen läßt, Holländer Salat sekte ein 1012 -- IS. Woche, ,014 - IG Woche, 1924 -- 16. Wache, 1925 ----- 13. Woche, während die früheren Wochen durch französischen Salat auSgofüllt sind. Deutlich erkennbar ist das Ziel der Holländer, immer zei tiger auf den Markt zu kommen. Schließlich sei noch bemerkt, daß in den Vor kriegszeiten im allgemeinen bei gleickzeitigsr An lieferung der fravzöstsche Salat teurer war als holländischer Sakat, ein Bild, tzgr sich 1925 ent gegengesetzt verschoben hat. GiMtmzen md Hexen- glauben. (Tic unschuldigen Opfer der Hexenprozesfe.) Von Bernhard Züge in Berlin. Von unseren einheimischen Pflanzen sind Toll kirsche (Atropa hoNackonua) sowie das Bilsenkraut l Il.va--o.vamuo nii-er) wegen ihrer ungeheuren Giftigkeit bekannt und auch gefürchtet. Daß es ober jemals Menschen gab, welche nach dem Gift stoff dieser Pflanzen ein brennendes Verlangen hatten, wie znm Beispiel ein Morphiumsüchtiger nach seinem Morphium, will u»S kaum glaublich erscheinen; doch wird es uns von unseren Toxi kologen bestätigt und begründet. TmS wirksame Prinzip, daS Tollkirsche und Bilsenkrant und auch viele andere weniger be- kannie Nachtschattengewächse (Lolammoon) ent halten, ist das Atropin (Ilz-osovsmin). Schon in ganz geringen Mengen dem Körper zugssührt, ruft Atropin eine Vergrößerung der Pupillen hervor, mit nachfolgendem geistigen Dämmerzu stand. Und dieser Traumzustand in seiner Eigen art war cs, der von denen, welche dieses Gist gebrauchten, wollüstig ersehnt wurde. Dabei waren diese Träume'nicht gerade immer sehr schön, aber die Hallnzinationen, die ein solcher Mensch hatte, ließen die unglaublichsten Dinge als wahr erscheinen, und so konnten ihm diese Halluzinationen sowohl die schönsten, angenehm sten Begebenheiten, wie auch die schaurigste» Er eignisse in bildklarer Deutlichkeit vor Augen sichren und sogar empfinden lassen. Das subjek tive Sinnesleben war dabei so stark eingespannt, daß der Betreffende einen Eid darauf hätte leisten können, daß wirklich passiert sei, was die anderen nur für einen überspannten Traum hielten. Aus den Ueberlisfmungen des Mittelalters wissen wir, daß besonders das Bilsenkraut als Zaubermittel bekannt und verbreitet war. Weise Frauen, Zauberinnen und Seherinnen machten ausgiebigen Gebrauch von dieser Gift pflanze; die darauf folgenden Halluzinationen inspirierten ihre Weissagungen. Junge Mädchen, die Liebeskummer hatten, und Frauen, die sich aus irgendeinem Grunde unglücklich fühlten, gin gen zu diesen Kräuterweibern. Unter den Mit teln, die von diesen mit allerlei Hokuspokus »er- abreicht wurden, spielte das Bilsenkrant stets eine große Rolle. Wir wissen heute auch, in welcher Form das Gift den: Körper zugcsnhrt wurde. Man braute Kräutersäfte znm Ein nehmen oder man stellte eine Kräntersalbe her, mit der mau verschiedene Stellen des Körpers einzurciben pflegte. Der Gebrauch d«r Salbe war d?r am meisten übliche. Die Folge dieses Mißbrauches war ein fester Glaube vieler Frauen und Mädchen an Zauberei und Spuk. Mit eigenen Augen und Ohren hatten sie in den mit der Vergiftung Hand in Hand gehenden Dämmerzuständen die unglaublichsten Dinge mahcgeuommeu. Und sie wären bereit ge- wesen, die Wahrheit des „Erlebten" zu beschwören. Die emc hatte ihren ungetreuen Geliebten in der Nacht in ihre Kammer gezaubert und feine An wesenheit dentlich gespürt, eine andere hatte sich in eine entfernte Stadt verzaubern lassen, und deutlich hatte sie alles erkannt, was mau ihr por- ber pon dieser Stadt erzählt halte. Und wieder eine andere hatte mit dem leibhaftigen Teufel Umgang gehabt. Sa, wie der Bolksmund das Acußcre des Teufels darstellte, mit Pferdefüßen, einem Schwanz und mit Harnern oder auch be kleidet mit einem schwarzen Anzug und einem schwarzen Hut mit roter Feder. Weil nun viele ernsthafte und glaubwürdige Frauen das Er leben von Zauberei bezeugen konnten, ist es (ein Wunder, daß der Glaube an den Teufel, an Heren und Zauberer immer mehr festen Boden sand im Volke, ja sogar in gebildeten Kreifen. Am 4. Dezember 1184 erließ der Papst Junaccnz VM. eine Bulle, in der es hieß: „Wir haben nicht ohne große Betrübnis erfahren, daß cs in einigen Teilen von Deutschland, in Städten und Dörfern, Personen gibt, welche ihres eigenen Heils uneingedeuk, vom katholischen Glauben ab- sallen, mit bösen Geistern sich verbinden und ver mischen, durch ihre Zaubereien mit Hilfe deS Teufels Menschen und Tieren schaden, die Felder und ihrs Früchte verderben und viele schwere Verbrechen begehen." Für das deutsche Kaiserreich wurden vom Papst zwei Inquisitoren eingesetzt: Jakob Spren ger und Heinrich Krämer. Iakob Sprenger per- öfsentlichte 1489 den „Mllonä malskicwrum", den sogenannten Hexenhammer, eine Schrift, in wel cher er die Anleitung gab zu den nnn folgende» Hexeuprozesscn. Was bis dahin Aberglauben und wahnwitziges Gerücht gewesen war, wurde durch den Hexen hammer in juristischen Normen fsstgelegt. Im ersten Teil dieses Buches wird der Begriff Here oder Zauberer definiert: Heren und Zauberer twalekiai) sind Menschen, welche mit dem leib haftigen Teufel einen Bund geschlichen haben. Sie werden vom Teufel durch seine eigene Lieb schaft und durch Gpld belohnt, sind aber dafür verpflichtet, dem Teufel Dienst? zu leisten und zu tzen regelmäßigen Versammlungen der Hexe» zu erscheine», die an den christliche» Festtagen und in der Walpurgisnacht staltfanden. Die Hexen eilten als Katzen oder Hasen zu hem Ver sammlungsort, »der sie fuhren auf Ziegenböcken, Mistgabeln lind Besen durch die Luft. Die spä tere lleberlieferung schildert an dieser Stelle ganz ausführlich, daß dis Hexen sich vorher mit Salb« einschmierten. Diese Salbe ist nichts anderes als die oben besprochene Bilsenkrautsalbe. Aus fol gendem werden wir »och sehen, wie verhänguis- vpst di« Wirkung dieser Salbe werden konnte. Im größten Teil des HexenhammerS wurden Prozeßvorschriftcn und die Strafen beschrieben. Es gab allerlei närrische Kennzeichen, an denen man Hexen von anderen Menschen unterscheiden konnte. Das wichtigste aber für eine Verurtei lung zum Feuertod mar immer das Geständnis. Es war erlaubt, zur Erlangung des Geständ nisses, die verdächtige Person eine Stunde lang zu foltern. Ucberstand sis die Folter, sollte sie frei sein. Hatte sic aber gestanden, dann mußte sie darauf freiwillig in der'sogenannten „Urgicht" das Geständnis wiederhole». (Fortsetzung folgt.)
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