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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 41.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-192600004
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19260000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19260000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seiten 4-6 der Nr. 73 in der falschen Reihenfolge paginiert
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 41.1926
-
- Ausgabe Nr. 1/2, 8. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 3/4, 12. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 5, 15. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 6, 19. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 7, 22. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 8, 26. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 9, 29. Januar 1926 1
- Ausgabe Nr. 10, 2. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 11, 5. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 12, 9. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 13, 12. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 14, 16. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 15, 19. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 16, 23. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 17, 26. Februar 1926 1
- Ausgabe Nr. 18, 2. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 19, 5. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 20, 9. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 21, 12. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 22, 16. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 23, 19. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 24, 23. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 25, 25. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 26, 30. März 1926 1
- Ausgabe Nr. 27, 2. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 28/29, 9. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 30, 13. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 31, 16. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 32, 20. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 33, 23. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 34, 27. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 35, 30. April 1926 1
- Ausgabe Nr. 36, 4. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 37, 7. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 38, 11. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 39, 14. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 40, 18. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 41, 21. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 42, 25. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 43, 28. Mai 1926 1
- Ausgabe Nr. 44, 1. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 45, 4. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 46, 8. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 47, 11. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 48, 15. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 49, 18. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 50, 22. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 51, 25. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 52, 29. Juni 1926 1
- Ausgabe Nr. 53, 2. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 54, 6. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 55, 9. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 56, 13. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 57, 16. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 58, 20. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 59, 23. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 60, 27. Juli 1926 1
- Ausgabe Nr. 61, 30. Juli 1926 -
- Ausgabe Nr. 62, 3. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 63, 6. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 64, 10. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 65, 13. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 66, 17. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 67, 20. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 68, 24. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 69, 27. August 1926 -
- Ausgabe Nr. 70, 31. August 1926 1
- Ausgabe Nr. 71, 3. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 72, 7. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 73, 10. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 74, 14. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 75, 17. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 76, 21. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 77, 24. September 1926 -
- Ausgabe Nr. 78, 28. September 1926 1
- Ausgabe Nr. 79, 1. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 80, 5. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 81, 8. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 82, 12. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 83, 15. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 84, 19. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 85, 22. Oktober 1926 -
- Ausgabe Nr. 86, 26. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 87, 29. Oktober 1926 1
- Ausgabe Nr. 88, 2. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 89, 5. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 90, 9. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 91, 12. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 92, 16. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 93, 19. November 1926 -
- Ausgabe Nr. 94, 23. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 95, 26. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 96, 30. November 1926 1
- Ausgabe Nr. 97, 3. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 98, 7. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 99, 10. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 100, 14. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 101, 17. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 102, 21. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 103, 24. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 104, 28. Dezember 1926 1
- Ausgabe Nr. 105, 31. Dezember 1926 1
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Band
Band 41.1926
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- Gartenbauwirtschaft
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2 "" "" Landwirtschaft, die Volksernährung sichern zu Kelsen. Bon dieser hohen, wenn auch schweren Ausgabe darf uns keine Enttäuschung, nicht der Errett der politischen Parteien oder sonst etwas iibhaltcn. Wir müssen den geraden Weg gehen, nur nach vorwärts, nicht rückwärts sehen. ' In unseren Betrieben muß vor allen Dingen setzt zielbewußte Arbeit geleistet werden, keine Halbheiten, leine Experimente. Durch großzügige Maßnahmen und Einstellung unserer Betriebe aus das wirtschaftlich Notwendige mit dem Ziel höchster und verbilligter Produktion, bei gleich zeitiger verbesserter Qualität, müssen wir die Rentabilität den wachsenden Lasten entsprechend zu steigern versuchen. Den ausländischen Bei» spielen folgend, müssen wir uns mehr speziali sieren und da, wo es angeht, nur wenige Lachen in Massen anbauen, die in unseren Betrieb hin- einpasicn und die den Bedürfnissen des Ab satzes cirtsprechcn. Einheitlicher Mastenandau der notwendigsten Blumen, Pflanzen, Gemüse und Obstfrüchte, das muß unsere Parole sein. Auch muß man versuchen, zur schneller: und bil ligeren Versorgung der Großmärkte mit Gemüse, Obst oder Blumen an geeigneter Stelle Anbau- Zentren zu schaffen, obwohl das gerade jetzt des Geldmangels wegey sehr schwierig ist. Lausende von Kleinbetrieben, im ganzen Lande zerstreut liegend, kommen wohl für den lokale» Bedarf in Frage, sie sind natürlich auch notwendig, für die große Warktversorguna sind sie aber weniger von "Belang als fünf Grotzarrbaugebiete mit ein heitlichem Majsenanbau in der Nähe der Ver« brauchcrorte. Gerade das Ausland zeigt uns ja in dieser Beziehung den richtigen Weg, z. B. Holland und Dänemark. Die stärke des hollän dischen Gartenbaues liegt u. a. in erster Linie darin begründet, daß ine holländischen Gärtner sich in größerer Anzahl an bestimmten, jeweils designeten StÄen ihres Landes ansiedelten und dadurch die leistungsfähigen Anbaugebiete — Zentren — schafften, die wir bei unseren Be suchen dort bewundern. Der Erfolg, namentlich auch hinsichtlich der Ausfuhr, ist in erster Linie auf diesen Umstand zurückzuführen, ebenso auch das Ansehen, welches der Gartenbau genießt, und die Bedeutung, die Behörden und Allgemeinheit ihm. zuerkennen. Ich bedauere immer wieder, daß wir zum Beispiel auch hinsichtlich des Frühgemüsebaues unter Glas nicht vorwärts kommen, trotz aller Hinweise auf die Wirtschaftlichkeit dieser Kul turen, Die geringen Ansätze, die vereinzelt ge macht worden sind, reichen nicht aus; eS müssen großzügige Anlagen entstehen, dazu fehlt aber unseren Gartenbauern das Geld, und auch der Tüchtigste und Ehrlichste bekommt nirgends die notwendigen Mittel. Dem ausländischen Kolle gen gelingt daS leicht, deshalb im Auslande auch die ungeheuren Landflächen unter Glas, die gewaltige Produktion an Frühgemüse und die zunehmende Einfuhr nach Deutschland. Für so manche Sachen werden bei uns Millionen herge geben, sollte es denn wirtlich nicht möglich fern, auch einmal einige Millionen zur Förderung des FrühgemüsebaueS, natürlich unter sicheren Be dingungen, nur gegen tragbare Verzinsung und Amortisation, bereitzustellen? Das wäre «Mich mal eine wirkliche Tat, die dem Staate doch nur Borteile brächt«, und die uns in den Stand setzte, den heimischen Markt zu versorgen und der AuSlandszufuhr wirksam entgegenzutreten. Mgemekn gültige Rezepte, nach denen wir in Zukunft arbeiten sollen, gibt es nicht. Jeder muß unter Berücksichtigung seiner Verhältnisse und Absatzgebiete selbst die Enlscheidurm treffen. Das, was wir dann nach sorgfältiger Erwägung beginnen, müssen wir jedoch mit zäher Energie, vorübergehenden Mißerfolgen zum Trotz, durch führen. Es Hot wirklich keinen Zweck und führt auch nicht zum Ziele, tausendmal zu fragen, was man anfangen soll, oder inwieweit hilft mir der Staat oder fonsr jemand. Mr müßen jelbst handeln, sonst schreitet die Zeit über uns hinweg. Es hat auch keinen Sinn, weiter nutzlos die Kräfte zu vergeuden, um altgewohnte, aber nicht mehr zeitgemäße Kulturen, lediglich enrer Lieb, habere: wegen, weiter zu betreten, DaS muß der Vergangenheit angehören, die Gegenwart verlangt produktive Arbeit. Ter AuSlandsersolg liegt, wie schon wiederholt angedeutet, in der Hmiptsachr darin begründet, daß die dortigen Gartenbauer an geeigneter Stelle nur wenige marktfähige Sachen :n wirklichen Massen an bauen und in besserer Aufmachung dem Ver brauch zuführen. Tu» auch wir das, dann kön- Augsburger RmMrssu in Ler NenaifsanceM. ; AuS „Jubtläums-Gedenkschrift" des Gärtner- . Vereins für. gewerbl. Interessen, Augsburg. (1. Fortsetzung.) Wir vermögen nicht zu ersehen, in wieweit der Gartenbau in Augsburg, außer von italieni schen, im Laufe des 16. Jahrhunderts auch van holländischen und von französischen Einflüssen berührt worden ist. Die BsrkehrSbeziehungeu Augsburgs zu den Niederlanden, namentlich zu Antwerpen, wurden in dieser Zeit infolge der veränderten Welthandel-Wege immer reger und standen an Lebhaftigkeit denen zu Venedig und Italien bald nicht mehr nach. Dre Aufzählungen und Beschreibungen in Salomon Frenzels Loü- gedicht, wo die Pracht der Blumen und Ge wächse iu den Gärten geschildert wird, scheinen direkt darauf hinzuweisen. Nach .1620 hat der Dreißigjährige Krieg mit den schweren Bedräng nissen und dem wirtschaftlichen Zusammenbruch, den er auch Augsburg brachte, einer weiteren ge deihlichen Entwicklung der Gartenkunst aus der seitherigen Bahn Einhalt getan. Als sich das Augsburger Bürgertum seit etwa 1666 von den empfangenen Schlägen wieder zu er hole:: begann, hatte sich der Geschmack ge wandelt, und der. französische Königshof Lud- WPS XIV. gab für 'Deutschland den Ton an, nicht nur in der Politik, sondern auch auf allen Gebieten der Kunst und der Levensge staltung der obere:: Klassen. Vom Schlosse zu Dke Gartenbauwlrtschaft Nr. 17. 26. 2. 1926 nen wir vielleicht auch einmal an eine Ausfuhr denken, ehe eS zu spät ist. In: Hinblick aus die Lasten aller Art, die wir zu tragen haben, ist es vor allen Dingen not, wendig, sparsam zu wirtschaften und durch richti ges Disponieren, durch Anwendung von mehr Maschinen usw. die Produktion zu verbilligen. Kredite dürfen ober nur mit größter Vorsicht und auch nur dann in Anspruch genommen werben, wenn die Zinsen tragbar sind und Deckung vor handen ist. Es wäre jedoch falsch, wenn man an den Löhnen sparen wollte. Auch unsere Arbeiter sollen leben und deshalb verdienen, nur soll man durch richüge Einteilung die Arbeitsleistung und die Produktiv» mindestens auf das normale Maß zu steigern versuchen. Da? kommt dem Arbeit geber und Arbeitnehmer zugute. LS ist sehr be dauerlich, daß Landwirtschaft und Gartenbau nicht in der Lage sind, sogenannte Jndustrielötzne zu zahlen. Auch im Auslände ist das trotz des hohen Stander de- Gartenbaues nicht uwglich. Unsers Einnahmen sind zu unsicher und zu gering. Können Wir sie aber steigern, dann wird auch der Arbeiter einen Nützen davon haben. Die An bahnung vertrauensvollerer Verhältnisse zwischen beiden Teilen darf nicht außer acht gelassen werden, sie sind gerade in der Jetztzeit nötiger dein: je. Von grundlegender Bedeutung ist künftighin die Heranbildung unseres Nachwuchses. Ich Habs darüber seit Jahren wiederholt gesprochen. Un serem Mchwuchs wird unter anderem auch die Aufgabe zufallen, weiter daran zu arbeiten, daß unser Beruf zur Geltung kommt mW seiner wirt schaftlichen Bedeutung entsprechend beachtet wird. Dazu ist neben einer gründlichen praktischen Ausbildung, womöglich zeitweilig auch im Aus land«, die Möglichkeit gleicher wissenschaftlicher Vollausvrldung zu fordern, wie sie für andere Beruf« üblich ist. Volle Gleichberechtigung auch hier,, keine Lu.rMlellüng wie bisher. Nur dann werken wir erreichen, was unserem Berufe mit Fug und Recht zusteht. Gelingt es uns dann »veiler noch, ohne in einen Kampf mit dem reellen Handel einzutreten, Einfluß auf den Absatz und die Preisgestaltung unserer Erzeugnisse zu bekommen, und gerade das lpAte ich für unerläßlich, dann glaube ich, kön, nen wir, wem: auch nicht mit allzu großen Hoff nungen, so doch mit einiger Zuversicht der Zu kunft entgegensetzen. Meine Herren! Mein Thema ist hiermit kei neswegs erschöpft, ich konnte nur einzelne, wich tige Fragen aüksuten. Vor allen Dingen lag mir daran, an dieser Stelle iwch einmal auf die Rolle hinzuweisen, die unser Beruf in der Er- nätzrungswirtschaft spielt. Hierüber Herrscht ja leider noch viel Unkenntnis, und daraus führe ich auch die geringe Beachtung, die man unserem Berufe beimißt, zurück. Werter ober wollte ich meine Berufsgenosssn nochmals an, ihre Pflichten erinnern und ihnen die Notwendigkeit unbeding ten Zusammenhaltens dringend ans Herz legen. Fest zusammengeftmt im Neichsverbande sind wir ciue Macht, zersplittert ist brr Einzelne nichts. Das sollten wir gerade jetzt nicht vergessen, wo die Not gebieterisch nicht nur intensivste Ar beit ft: unseren Betrieben verlangt, jmwern auch in unserem ReichSverbande. Möge die heutige Tagung unseres Reichsvsr, bankes dazu beitragen, den Willen zur Berufs arbeit und zur Mitarbeit im ReichSverbande bei den Mitgliedern neu zu beleben und zu festigen zum Segen des deutschen Gartenbaues und unse res Vaterlandes. Glückauf! „VerÄderulig der GeschMaSsrichkWg!" Von Heinrich Haag, M d. R, in Heilbronn. Beim Kampf uor dis Erhaltung und Steige rung unserer Wirtschaft, von deren Ertrag unser Voll letztlich doch nur leben kann, stößt man immer wieder auf Hindernisse und Schwierig keiten, die ihre tiefsten Wurzeln in unjerer We sensart und unglücklichen Geschichte haben. Wohl kein Volk hat ein Sprichwort, wie das deutsche: „Das ist nicht weit her", in dem die Mißachtung des eigenen und dis kritiklose Bevorzugung des fremden so ausgedrückt ist, wie hier. Infolge dessen zum Beispiel haben wir, dis wir in der Musik Ekelstes und Bestes geschaffen haben, die von Amerika gekommene Jazzband mit Men Darbietungen von mehr oder weniger angench- Verfarlles unk von anderen französischen Königs- schlossern und Herrensitzen ans nahm nun per von Le Rotre und ssinen Schülern seit 1660 be gründete und in wenigen Jahrzehnten zu glanz voller Blüte gebrachte französische Gartenstrl sei, nen Ausgang zu einem vollständigen Siegeszug durch das ganze nördliche Europa. Im Zeichen des französische» Stils. Die Zeiten der Perücke und des Zopfes haben unS im Gegensatz zur vorhergegangenen Periode ein reiches Material lehrreicher Ansichten von Augsburger Gärten in mancherlei Kupferstichen hinterlassen. Wan ahmte auch in Augsburg dis großarti gen Schöpfungen Le Notres und andere franzö sische Vorbilder nach, freilich nur in kleinen Ausschnitten und mit unzureichenden Mitteln, wie das ja nicht anders möglich war. Wie sollte auch der wohlhabendste Stadlbürger jener Zeit die enormen Kosten ausbringcn, welche die fürst lichen Höss für ihrs Schloß- und Gartenanlagen aufwandten? Wie wallte man in der Stadt oder in nächster Umgegend derselbe:: die ge waltige räumliche Ausdehnung solcher fürstlichen Schloßgärten erzielen? Was hätte auch der Bürger mit derartige:: Pnmlstätten anfongen sollen, die als Schauplätze für die rauschenden Feste, die galanten Schäferspiele und daS ar, bert-lose Treiben leichtlebiger Hofgesellschaften zu dienen hatten, und auf die Bedürfnisse von Fürstenhöfen zugeschnitten waren? Zu bürger lichen HouSgärten eigneten sich derartige An lagen so wenig wie möglich. Was gehörte da nicht alles dazu: Schloß unk Terrasse, eine brei tes „Parterre" davor, mit wohlgepflegten Wegen, men Geräuschen. Statt deutschen Musikern unk Künstlern durchziehen Russen, Türken, Neger und ankere Vertreter fremder Nationen unsere Groß- jtödte unk erquicken ein kunstsinniges Publikum mit ihren „weither" gebrachten Darbietungen. In Homburg allein bemühen sich, wie kürzlich aus ZettungSmeldungen zu ersehen war, 1266 bis ISM wehr oder weniger exotische „Künstler", der Veränderung der Geschmacksrschtung eines lie ben Publikums Rechnung zu tragen. Der Er folg ist, Kas Verderben Kes eigenen guten deul- sche» Geschmack- und Not und Elend deutscher Künstler und Tönsetzer. Aehnlich ist cs auch auf anderen Gebieten unseres Kultur, und Geistes» lebens. Doch sollen Kiess Zeilen in erster Linie Ker Auswirkung dieser tovisch-deptschen Einstel lung im Hinblick aus Bol-S- und Landwirtschaft, insbesondere Gartenbau, dienen. Wir sind ein armes Volk geworden. Unser LebenLspielraum ist erheblich eingeschränkt. Große Teile d«S Volk-Vermögens sind verwurstelt und die ver- psändbaren Weite zur Ausnahme von Krediten und Sicherung der Tributleistungen dem Aus lands verpfändet. Wir müssen, wenn wir in ab- setzbarer Zeit überhaupt lebe:: wollen, uns in upse:er Lebenshaltung nur aus das unbedingt Lebensnotwendige beschränken. Insbesondere dürfen bei unserer passiven Handelsbilanz die noch verfügbaren, geringen Mittel in erster Linie nur zur Einfuhr von dringend, benötigten Roh stoffen und Lebensmitteln verwendet werken, so weit die Erzeugung letzterer zur Erhaltung des deutschen Bolles nicht ausreicht. Wir hatten vo riges Jahr eine gute Ernte in Getreide und Kar toffeln, unk die verfügbaren Mengen dieser Hauplnahrungsmitte! würde,: zur Ernährung des deutsche:: Volke- wohl ausreichen, wenn wir auch das Getreide des leichten Bodens, den Roggen, allgemein wie früher, als Brotfrvcht anerken nen, wollten. Aber so werden als Folge der „Veränderung der Geschmacksrichtung" des deut schen Volkes — man kann es auch mrvers nennen — gewaltige Mengen von AuSlandSweizen im Wert von Hunderten von Millionen Mork ein- geführt. Au feinstem Auszugsmehl verarbeitet, bei ZOprozentiger Ausmahlung, gehen teilweise dis übrigen, geringeren Sorten Mehl wieder über di« Grenze, zum Beispiel in die Schweiz, die an, scheinend mit Ker „Veränderung der Geschmacks richtung" noch nicht so weit vorgeschritten ist als das deutsche Voll. Bezüglich der Versorgung mit Gemüse ist der hochstehende deutsche Garten bau durchaus in der Lage, die Bevölkerung aus reichend zu billigen Preisen zu beliefern, wenn das liebe Publikum sich bequemen wollte, daS aufzunehmen, waS das deutsch« Freiland bietet. Für verwöhntere Umsprüche könnte unsere Tret, Lerei genügen. Könnte genügen, wenn, ja, wenn nicht auch hier, milde gesagt, eine Veränderung der Geschmacksrichtung Platz gegriffen hätte. In Friedsnszerten hatten wir schon eins gewaltige Einfichr von ausländischem Gemüse, weil damals schon insbesondere das großstädtische Publikum immer das verlangte unk bevorzugte, was das deutsche Freiland noch nicht bieten konnte; statt Rotkohl, Sauerkohl, Spinat muß e- Blumenkohl im Winter sein. Inzwischen ist diese abwegige Entwicklung noch weiter gediehen mit dem Er folg. daß wir heute mit Einschluß von Frühkar toffeln und Obst, wo die Verhältnisse ähnlich liegen, annähernd das Doppelte wie in Frie- denszeit einführen, nämlich für 668 716600 M. im Jahr« 1221-25. Dabei ist daS deutsche Obst selbst bei geringer Ernte kaum abzusctzen und die deutsche Gemüse- und Kotzlernte vielfach ver fault oder nur als Vichfutter zu verwerten ge wesen, weil der deutsche Verbraucher bei Obst Trauben, Bananen und Apfelsinen vorzieht und bezüglich Gemüse Ken ausländischen Blumenkohl usw. bevorzugt. Veränderung der Geschmacks richtung! Nein, Schleckerei, vielfach Kurzsichtig keit und volkswirtschaftlich unverantwortlicher Leichtsinn, der sich bitter rächen wird. War die Einfuhr dieser mehr oder weniger Luxusartikel in Friedenszeit bei ausstcigender Wirtschastkent- wicklung noch tragbar, so ist sie es eben heute nicht mehr. Denn wir bezahlen diese Einfuhr nicht mehr a^ dem Ertrage unserer Wirtschaft, sondern nur durch Aufnahme von Krediten. Dies fichrt zu immer größerer Verarmung und Ab hängigkeit vom internationalen Großkapital, dem endlich alle unsere Betriebsmittel verpfändet werden und das ganze deutsch« Voll mit seiner Arbeitskraft zinL- und fronpflichiig werken wird. Mollen wir das, so ist jedenfalls eine weitere Rücksichtnahme auf diese „Veränderung der Ge schmacksrichtung" seitens der Gesetzqebulrg in handelspolitischer Hinsicht das beste Mittel. Wir setzen aber die Ausgabe eines Vaters — des Staates — nicht in einem Nachgeben gegenüber törichten, weil schädlichen Forderungen und Ge lüsten, sondern seinen Kindern — der Masse — gegenüber in einem, selbst durch Anwendung von mehr oder weniger sanftem Zwange zu bewerk stelligendem Zurücksührcn zu heilsamem Beschei den und Vernunft, da die Selbstzucht nicht ousreicht. Lw. Ile GEÄMKreMeMhnW ist nun von Ker RentAÜbaullrcditanstolt so wett ge- llä-U, daß man damit rechnen kann, daß in de» nächsten Wochen die ersten Kredite zur Auszahlung gelängen werden. Di« Nagelung der praktischen Fragen war nicht ganz leicht, da man in der Reichsbank osseusichtlich nicht die besonderen Schwierigkeiten unk Bedingungen des Rcalkredits voll übersah. Der Kredit ist bekanntlick) zunächst auf 106 bis 266 Millionen mit einer anschließen den Erweiterung-Möglichkeit beziffert. Während zunächst in einigermaßen verbindlicher Form die Erweiterung bis zu 600 Millionen in Aussicht gestellt war, scheint jetzt bei der Rcichsbank die Neigung zu bestehen, diese Höchstzifssr herabzu- setzen, wobei man von einer Zahl spricht, die nrcht wesentlich über der Summe der ein- ;efrorenen Reichsbankwechjel liegt. Sollte tat- Lchlich diese Einschränkung durchgeführt werden, o würde damit die Bedeutung des Golddiskont bankkredits ganz wesentlich geringer werken- Denn selbst bei der Erreichung der Summe von 600 Millionen wäre «j trotzdem norwendig, die schwebenden Auslanksverhandlungsn zur Be schaffung von Realkredit weiterhin zu. betreiben, weil die 1H Milliarden eingefrorener Wechsel bei Durchsührung der qcgcnwärtrgsn Kredit projekte nur zu einem Äruchreil real fundiert werden könmn. Bei den GolKKiskontüonkkredite» sind erneut Schwierigkeiten ausgetaucht, die aus der AufwertungSgZctzgebung herrützrr». Wenn sie auch im Augenblick als überwunden gelten können, wird eS trotzdem notwendig jein, sich die Aufwertungsgesetzgebung bei gegebener Ge legenheit zur Beseitigung der ihr für die weitere Wirtschaftsführung anhaftenden Mängel «M- sehcn. Wie weit beim Galddiskontüanllredit die KreditauSschüsse Mitwirken werden, wird im wsserülichsu auf die Zusammensetzung und prak- tischs Arbeit der Ausschüsse ankommen. Die unter Führung der Landwirtschaftslammor schenken KreditauSschüsse Haven sich zum Teil außerordentlich gut bewährt. Eure Ausdehnung des Systems wäre schon aus dem Grunds zu befürworten, weil die Landwirtschaft auch j^t noch nicht aus die Aufstellung eines allgemeinen und allgemein verbindlichen TilgungSPlarreS ver zichten kann. Lon besorrdsrer Bedeutung inner halb der Agrarkreditsragen ist die Durchführung einer wirksamen landwirtschaftlichen BesitzbefM- gung, wie sie z. R. in Bayern mit einigem Er folg im Angriff genommen ist. Ein Ueberhank- nehmen von Zusammenbrüchen in der Landwirt, schäft bjrgt die Gefahr in sich, daß gerade dm in vorübergehende L>chwrerigkeUen geratende» hochintensiuen Betriebe zu Objekten einer schäd lichen Güterspekulation werden. Es wäre zu wünschen, daß die Beratungen über die Bereit stellung von Mitteln zur Aufrechterhaltung an sich gesunder, aber vorübergehend gefährdeter Betriebe zu einem schnellen Abschluß komme». F. M. Die HauplgeschSfksskelle bitte! Err!» scheidungen iu Aufwerkrngssachen aller Ark, insbesondere aber solche, in denen über die erhöhle Aufwertung von Kauf- gcidrest' und Lrbauseinandersehnngs- forderungen entschieden worden ist. zur Einsichiuahme cinzuseuden. Zum Nachdenken. Dem Pressemort der Bcz.-Nr. Med erwachsen ist cS gesungen, in der Zeit vom 11. 2. bis zum 17. 2. neun S.L.V.- und eioeu eigenen Artikel in de» örtlichen Tageszeitungen uoterzubringeu. Er hotte gleichzeitig zwei bezahlte Anzeige» auf- gegeben. grünen ornamentgsschmückten Raserrfeldrrn und farbenschönen Blvmenteppichen; dann Wasser becken, Fontänen. Kanäle, Bildwerke aus Mar mor und Erz und wette Perspektiven zwischen baumhohe:: Hecken unk Allee» hindurch; Prosze- niumsplätze mit Arkaden, Bvgenlaüben und grünen, aus Kem Gehölz geschnittenen Architek turen und schließlich ein wettgedehnter Park mit allerhand Beigaben für hohe Herrschaften, olS Fasanerien, Orangerie» und dergleichen Mehr. Was sollte aus alledem in der Erve eine- bürgerlichen Gartens werden? Das hier nach, ahmen, kam der Uebertrogung einer großen Kunst inS Unzulänglich« gleich. Bald fehlte es an Wasser, bald an Wold, immer an Raun:. Dis Bildwerks aus Marmor und Erz wurden zu sol chen aus Sandstein und Kalk, wie man noch welche auf der Mauer des Gartens der ehemali gen bischöflichen Residenz sehen kann. An die Stelle monumentaler Architekturen traten Gar- tengebäudc von bescheidenen Formen und Nutz bouten, wie sie auf den Augsburger Stichen Vor kommen, an Stelle der Ausblicke in die freie Gegend wohl gar gemalte Landschaften. Einzig Rasenteppiche und Blumeirparterres mit Spring brunnen vermochte mau in dem gegebenen Raume ausreichend unterzuLringen. Wie au- Abbildungen zu ersehen ist, verlegte man denn auch darauf alle Sorgfalt und tat Karin «in übri ges, verlor aber dabei die Mglichkett, eine» bs- tzaglichen und für die eigenen Bedürfnisse passen den Gartenraum zu bekommen. Das Studium der alten Stiche überzeugt uns von der Unmöglichkeit, den höfischen französi schen Stil in jeiner Große mL Bürgerliche zu übersetzen; auch dos unstreitig bedeutende Kön nen der damaljgen gärtnerischen Kunst ver- uwchte nicht über die Schwierigkeiten hinwegzu helfen, welche dieser überhaupt "der Nachahmung im kleinen entgegensetzt«. Abgesehen vom Schön brunner Garten bei Wien und von Mmptzen- burg und einigen ähnlichen, den französischen Vorbilder:: ebenbürtigen Anlagen, Hal dieser Stil in Deutschland ja auch keine bedeutenden dauern den Schöpfungen hinterlassen, namentlich nicht in Reichsstädten wie Augsburg. Er mußte schließlich in den Städten in Verzppfung Vor kommen und sich selbst überleben. Plan gab ihn auf. al- da- Bürgertum aus der Nachäfferei französischer Lebensart, Sitte und Unsitte, in der es lange Zeit gesteckt, herausfand, wieder mehr zur Natur zurückkehrte und so sich selbst siderfand. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war unter dem Einfluß der wiedererwachenden deutschen Literatur, der neuen Aufklärung und Geistesbildung, auch in Augsburg die Srmesart und Lebenshestimmung des Bürgertums schon vielfach eine andere geworden. Man entrang sich mehr und mehr dem Banne der sreinden französischen Art. Auch der Geschmack am seit- hc.rigen Gartcnstil ging allmählich verlnren. In seiner 1779 erschienene» Kandmsrksgeschichte be klagte der Gelehrte Patrizier Paul von Stetten der Jüngers zwar sehr, daß die von den Vor eltern geschaffenen, einst so wohl, gepflegten Gär ten, wie sie in Engelbrechts Album abaebildrt sind, der Mehrzahl nach vernachlässigt seien und jetzt ein „gmrz anderes Aussehen hätten" als auf jene» Bildern. (Fortsetzung folg:.)
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