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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 54.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19370000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19370000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 54.1937
-
- Ausgabe Nummer 1, 7. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 2, 14. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 3, 21. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 4, 28. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 5, 4. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 6, 11. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 8, 25. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 9, 4. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 10, 11. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 11, 18. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 12, 25. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 13, 1. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 15, 15. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 16, 22. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 17, 29. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 18, 6. Mai 1937 -
- Ausgabe Nummer 19, 13. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 20, 20. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 21, 27. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 22, 3. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 23, 10. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 24, 17. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 25, 24. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 26, 1. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 27, 8. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 28, 15. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 29, 22. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 30, 29. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 31, 5. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 32, 12. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 33, 19. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 34, 26. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 35, 2. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 36, 9. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 37, 16. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 38, 23. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 39, 30. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 40, 7. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 41, 14. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 42, 21. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 43, 28. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 44, 4. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 45, 11. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 46, 18. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 47, 25. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 48, 2. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 49, 9. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 50, 16. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 51, 23. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 52, 31. Dezember 1937 1
-
Band
Band 54.1937
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Zur -en Hartenausführen-en »n- -en Zneöhofgärtmr Mitteilungen für -ie Zachgruppe Garten, park un- Zrie-Hof in -er Unterabteilung Garten im Neichsnährftan- - Neichssachbearbeiter Karl Weinhausen un- Mitteilungen -es Neichsverbanöes -er Gartenauslühren-en un- Zrie-Hosgärtner Nummer 2 Geilage zu „Vie Gartenbauwirtschaft" 4. Zebruar 1-37 056/ /.a/ic/65950/)fJ6N /)65/c:/lf6/1 Ü/)65 /^56 k5fa/l5VN96N Vergebung und Durchführung öffentlicher Aufträge Nachdem die Gartenaussührenden jahrelang unter Arbeitsmangel litten, weil unter dem Einfluß der Wirtschaftskrise private Aufträge immer seltener wurde», ist es dank dem großzügigen Arbcitsbcschassungsprogramm unserer nationalsozialistischen Regierung möglich gewesen, neue Arbeitsgebiete zu erschließen. Ueber die hierbei gemachten Ersahrungen berichteten anläßlich der Tagung der Fachgruppe Gartenaussührende und Friedhosgärtner am 23. 1. 1937 in Goslar einige Berufskameraden, von denen nachstehend die sllr weitere Kreise besonders wertvollen Ausführungen zum Abdruck kommen. Landesgruppe Sachsen Nerchsautobahnen Als vor etwa zwei Jähren die ersten Arbeits- Abschnitte beim Bau der Reichsautobahnen begon nen wurden, wurden hierzu ausschließlich Tiefbau- uuternshmer zugezogen, die auch die Mutterboden- Arbeiten, Rasenansaat innerhalb ihres Bauloses durchführten. Verhandlungen führten zu keinem befriedigenden Ergebnis, da seitens der OBK. Be denken gegen die Durchführung in technischer Hin sicht bestanden. gung ist: Besitz des Berufsausweises und Mitglied schaft des Reichsverbandes der Gartenaussührenden und Friedhosgärtner. Heeresbauämter: Die Heeresbauämter haben sich den Vorschlägen und sachlich dargelcgtcn Wünschen angsschlossen. Ueber die fachliche Zuverlässigkeit wird die Landes bauernschaft vorher gehört. Bedingung ist eben falls: Angabe der Nummer des Berufsausweises und Mitgliedschaft des Reichsverbandes der Gar tenausführenden und Friedhosgärtner. Bei den Arbeiten der Flugplätze sind bisher noch nicht in allen Teilen befriedigende Ergebnisse er reicht worden. Skadtgemelnden: Die Stwdtgemeinden schreiben in allen Fällen Umänderungen von Grünanlagen und Neuherstel- lungen an Gartenaussührende aus, zum Teil werden diese Arbeiten mit Fürsorgearbeitern durchgsführt. In Leipzig und Chemnitz werden verschiedene gärtnerische Pflegearbeiten in beschränktem Aus schreibungsverfahren vergeben. In Dresden werden in Zukunft die bei !den gärtnerischen Pflegearbeiten in eigener Regie eingestellten Fürsorgearbeiter nun mehr durch gartenaussührende Unternehmer be schäftigt. Bei kleineren Gemeinden hat sich der Garten- gestalter und der Gartenaussührende als Fach berater für gärtnerische Fragen gut bewährt. Otto MIKelm Stein, Dresden-Loschwitz. Mutterboden-Arbeiten Durch erneute Verhandlungen wurde erreicht, daß die Mutterboden-Arbeiten getrennt an Garten ausführende ausgeschrieben wurden. Bei dieser Durchführung versagten einige Berufskameraden, weil sie den Tiefbauunternehmern, die bereits grö ßere Erfahrungen gesammelt hatten, hinsichtlich der Preisberechnung unterlegen waren. Später wurden die Mutterboden-Arbeiten im öffentlichen Ausschreibungsverfahren an Tiefbau unternehmer vergeben, jedoch mit der Einschrän kung, daß diese Arbeiten unter Heranziehnng von Gartenausführenden auszuführen sind und bei der letzten Verhandlung wurde erreicht, daß die Lei- stungsverzeichnisse den ausdrücklichen Hinweis er halten: „Vergebung der Mutterboden-Arbeiten an dritte Personen bleibt der Bauabteilung aus drücklich Vorbehalten. Bei Vergebung dieser Ar beiten an einen Gartenausführungsbetrieb ist darauf zu sehen, daß der Inhaber im Besitz des Reichsberufsausweises und Mitglied des Reichs- verbandes der Gartenaussührenden und Fried- hofgärtner ist." Evdarbeiten, die nicht in Verbindung mit dem Gesamt-Evdbaulos durchgeführt werden, werden grundsätzlich nur an Gartenausführende in be schränktem Ausschreibungsverfahren vergeben. Pslanzungsarbeiten: Die ersten Pflanzungsarbeiten werden freihän dig vergeben, später erfolgten öffentliche Ausschrei bungen mit ungünstigem Ergebnis, so daß die Pflanzungsarbeiten einschl. der Pslanzenlieferung nur noch im beschränkten Ansschreibungsverfahren an zuverlässige Gartenausführende erfolgt. Bedin Landcsgruppe Württemberg Wenn von Erfahrungen und von der Durchfüh rung öffentlicher Aufträge gesprochen wird, dann muß zuerst festgestellt werden, von welchen Aem- tern Aufträge für den Gartenausführenden ver geben werden. Es sind dies in Württemberg fol gende: 1. Städtische Aemter und Gemeinden s) Gartenämter (öffentl. Grünanlagen, Sied lungen) , b) Hochbauämter (Schulgärten usw.), c) Tiefbauämter (Sportplätze, Wegebauarbeiten usw.), ck) das Bauamt der Neckarverbesserung (Sport anlagen f. d. Dtfch. Turnsest). 2. Staatliche Aemter a) Reichsautobahnen (Humus-, Rohdungs-, Ra sen- und Pflanzarbeiten), b) Heeresbauämter (Tiefbauarbeiten-, Rasen- und Pflanzarbeiten an Kasernenanlagen), c) Bauabteilung des Finanzministeriums (Sportanlagen), ck) Technisches Landesamt (gärtnerische Tief- bauarbeiten an Reichs- und Zubringestraßen), e) Festungsbaugruppen (Tarnung militärischer Anlagen durch Pflanzung), k) Bauleitungen der Lustsportlandesgruppe (An lage von Flugplätzen), x) das Neckarbauamt (Rasensaat, Pflanzungen bei der Neckarkanalisierung), li) Forstämter (Anlage von Waldwegen usw.), i) die Reichsbahn-Neubauämter (Ausführung von Pflanzungen). In Württemberg und im besonderen in Stutt gart waren es vor dem Jahr 1930 in erster Linie Baugeschäfte, die gärtnerische Tiefbauarbeiter: für Behörden ausführten. So wurden zum Beispiel beim Bau der Sportanlagen für das deutsche Turn fest in Stuttgart 1930 Rasenarbeiten von Bauge- schästen ausgeführt, obwohl genügend Gartenaus sührende auf öffentliche Aufträge gervartet haben. Bei der Vergebung der Innenfläche des Stadions in Stuttgart im November 1932 haben unter 18 Firmen 3 Gartenaussührende Angebote einge reicht; der Auftrag wurde einem Gartenausführen den zur Bearbeitung übertragen. Interessant ist hierbei die Preisgestaltung, die sich bei den 18 An geboten ergeben haben. Die Preise der 15 Bau geschäfte lagen zwischen Alt 101601,50 und KN 42 186,50. Die der 3 gärtnerischen Firmen zwischen KN 68 712,80 und Mr 42 186,50. Bei einer Rasen saat im Sept. 32 waren von 11 Angeboten 9 von Gartenaussührenden. Die Preise bewegten sich zwi schen KN 22 700,— bis 2830,—. Bei einer Ver gebung des Tisfbauamts im Okt. 31 für einen Sportplatz waren unter 21 Angeboten 2 Angebote von Gartenaussührenden. Hier bewegten sich die Preise von KN 7019,— bis 2257,—. Bei 2 Vergebungen des Gartenamts in Stutt gart im Sept. 32 wurden für Wohlfahrts-Erwerbs losenarbeiten 30 Angebote eingereicht, für die an dere 21 Angebote. Bei I waren 14 und bei II 8 Gartenausführende beteiligt. Preise bei I KN 2946,— bis 15 355,—; bei II KN 3037,— bis 12 232 . Bei einer Vergebung vom gleichen Amt im Dez. 32 wurden 17 Angebote, und zwar alle von gärtnerischen Firmen abgegeben. Die Preise be wegten sich hierbei zwischen KN 8884, und 7041,—. (Es war dies die erste Arbeit nach Her ausgabe der Kalkulation.) Bei einer Vergebung einer Wohlfahrtsarbeit vom Nov. 34 waren bei 20 Angeboten 15 von gärtnerischen Firmen Preise KN 2780,— bis 3765,—. Bei einer Vergebung im Dez. 36 waren von 19 Angeboten 18 von Gartenausführenden. Die Preise lagen zwischen KN 3333,— und 3975, . Da bei wurden jedoch sehr ausgefallene Angebote ohne Kalkulations-Grundlage nicht berücksichtigt. Ähn liche Verhältnisse und Entwicklungen sind auch in anderen Städten von Württemberg zu verzeichnen, wo sich die Berufskameraden um solche Aufträge bemühen. Man kann daher aus dieser Entwicklung folgen des feststellen: 1. Der Gartenaussührende in Württemberg ist seit 1930 in das ihm zustehende Arbeitsgebiet vor gedrungen, das vorher von einem fremden Beruf (Bauunternehmen) beansprucht wurde. 2. Der Gartenaussührende hat die meisten seiner Aufträge von den Gartenämtern zugewiesen be kommen, und aus diesem Bereich den Bauunter nehmer mehr und mehr verdrängt. 3. Die Berufssührung in Württemberg hat es verstanden, durch Schulung und Kalkulations grundlagen dm Gartenausführenden mit seinen Aufgaben vertraut zu machen; nur auf diese Tätig keit ist die stabile Kalkulation, die sich im Laufe der Jahre entwickelt hat, zurückzuführen. 4. Die Berufsführung hat fernerhin bei sämt lichen in Betracht kommenden Aemtern aufkläreltde Arbeit geleistet und dadurch dem Gartenausfüh renden die Wege geebnet. Von den staatlichen Auf trägen find die der Reichsautobahnen und der Heeresbauämter besonders wichtig. Beim Baubeginn der Reichsautobahnen waren es wiederum die Bauunternehmer, die sämtliche gärtnerische Arbeiten auszuführen hatten, und erst durch Vorstellungen bei der obersten Bauleitung und den Bauabteilungen von feiten der Berufs^ führer und Vertreter der Landesbauernschast wur den im März 1935 an verschiedenen Teilstrecken in Württemberg Humus- und Rasenarbeiten an Gartenausführende vergeben. Die Bauämter waren anfangs wenig geneigt, die Gartenausführenden bei der Auftragsvergebung zu berücksichtigen. Nach Ausführung einiger Aufträge überzeugten sich die Bauämter, daß die Gartenaussührenden fähig sind, auch größere Aufträge auszusühren. Im Lause der Jahre wurde der Gartenausführende selbst zu Rodungsarbeiten herangezogen, da es sich gezeigt hat, ^daß solche Arbeiten von dieser Berufsgruppe billiger durchgeführt wurden. Die Preisgestaltung war bei Arbeiten der Reichsautobahnen gegenüber anderen öffentlichen Aufträgen sehr verschieden, da für diese Arbeiten keinerlei Erfahrungen Vorlagen. So wurden zum Beispiel für ein Humusarbeit im August 1935 An gebotspreise von KN 74 100,— bis 108 005,— ab- Gartenausführendc und Friedhosgärtner Württembergs tagten Vom 4.—6. Januar führte der Reichsverband der Gartenausführenden und Friedhosgärtner der Lan desgruppe Württemberg zusammen mit der Staat lichen Gartenbauschule Hohenheim einen 3tägigen Schulungskurs durch. Aus ganz Württemberg und aus dem Reich waren über 100 Teilnehmer erschie nen, um in gemeinsamer Schulung sich neue An regungen und Richtlinien für ihren verantwor tungsvollen Beruf zu holen. Landesgruppenleiter Seidenspinner eröffnete die Tagung und dankte besonders dem Reichsnährstand und -der Garten- baufchule in Hohenheim sowie den mitwirkenden Berufskameraden für die tatkräftige Unterstützung. Unterabteilungsleiter Häffner von der Landes- bauernfchaft sprach über das Thema „Gartenaus führung und Friedhofsgärnterei in ihrer Stellung zu Volk, Staat und Reichsnährstand". Er führte u. a. aus: Unser Volk wolle auf Blumen nicht ver zichten, Familie und Sippe bedinge außerdem die Pflege der Gräber und alter Kulturstätten. Der Staat verlange ferner die tatkräftige Mitarbeit bei den großen Fragen unserer Zeit, wie z. B. Reichs autobahnen, Sportanlagen, öffentliche Grünan lagen, Wohnungs- und Siedlungsproblem, Ver schönerung des Dorf- und Landschaftsbildes. Ent sprechend dieser großen Aufgaben Habe man dem Gartenausführenden und Friedhosgärtner im Reichsnährstand eine Sonderstellung eingeräumt. Ueber die Ausbildung der Gartenausführcndcu und Friedhosgärtner sührte dann Landesökonomie rat Sander, Leiter der Gartenbauschule Hohen heim, u. a. folgendes aus: Nicht nur die Arbeit des Gärtners solle gelingen, daß sie ihm und -dem Auf traggeber Freude mache, der Gärtner müsse auch in der Lage sein, Gartenfreunde, ja alle Volksge nossen, die Freude am Garten, Bäumen und Blu men haben, zu beraten. Das Rüstzeug zur Erfül lung dieser Aufgaben gebe ihm das Wissen um sei nen Werkstoff, die Pflanze, ihre Eigenart und ihre Ansprüche. Am Nachmittag zeigte Prof. Kemmer, Direktor des Instituts für Obstbau an der Universität Ber lin, an Hand von Lichtbildern, daß es nicht darauf ankomme, den Bestand der Obstbäume zu vergrö ßern. Nach einer Zählung vom Jahre 1934 gebe es allein in den Siedlergärten Deutschlands 80 Millionen Obstbäume. Leider kranken besonders die Haus- und Siedlergärten daran, daß in sie viel zu viel Pflanzenmatcrial hineingepfrupft sei. Viel mehr komme es darauf an, dem Obstbaum, der nicht fragt, ob er im Erwerbs- oder Liebhaber garten steht, den richtigen Standort, den erforder lichen Abstand und vor allem die nötige Pflege zu geben. Gartengestalter Eitel, Stuttgart, sprach über das Thema „Betrachtung über Pflanzung und Pflanzenpflege". Gartenmeister Flamman, Hohenheim, nahm Stellung zu der Frage: „Der Betriebssichrer und die Gefolgschaft im neuen Staat". Am 2. Schulungstag wies Gartenbaulehrer Dietrich, Hohenheim, darauf hin, daß die Voraus setzung für die Bepflanzung von Gärten und Fried höfen die Pslanzeukenntnis, die Ansprüche der Pflanze an Boden und Klima und der richtig an gewandte Schnitt sei. Ausführungen über die Betriebswirtschaft in der Lawdschaftsgärtnerei machte Gartengestalter H. Alding-er, Stuttgart. Ausgehend von der Erfül lung hoher kultureller Aufgaben müsse der Betrieb des Gartenausführenden bis ins Mark gesund sein. Es sei größter Wert zu legen auf eine Gartenaus führung bester Art zu angemessenem Preis. Diese Forderung setze Ehrlichkeit und anständige Haltung des Gärtners voraus. Durch zweckmäßige Hilfs mittel, wie Kassenbuch, WareneingangSbuch, Lie ferscheine, Wochenlisten, Rapportbücher usw. müsse man versuchen, seinen Betrieb durchsichtig zu machen. Entsprechende Lichtbilder und Musterbei spiele erläuterten diese wichtigen kaufmännischen und fachlichen Notwendigkeiten. Der Redner ging dann auf die Möglichkeiten der Werbung, Behand lung und Durcharbeitung des Auftrags ein. Gartentechniker Tiedke, Stuttgart, führte wesent liche Neuerungen auf sozialem Gebiet im Garten bau an, z. B. Neuregelung des Urlaubs, Dienst verhältnis der Gefolgschaft bei Eintritt in den Wehr- oder Arbeitsdienst, Ausgaben der Arbeits front im Gegensatz zur früheren Gewerkschaft. Landwirtschaftsrat Wilczek, Dozent für Garten gestaltung der Lehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau in Weihenstephan sprach über „Der Friedhof in Stadt und Land". Neu« Wege haben uns -die Hcldcusricdhöfe der im Weltkriege Gefal lenen gewiesen, auch hier könne trotz der Einheit lichkeit der Grabzcichen durch gärtnerische Zutaten jedem Grab eine gewisse persönliche Note gegeben werden, ohne «das Gesamtbild zu stören. Friedhosgärtner Fischer, Freiburg, ging auf die praktischen Bepflanz-ungsmöglichkeiten ein, es müsse die Art der Bepflanzung, die Form und Linien führung des Grabsteins fortsetzcn. Man habe zu achten auf die Verwendung von bodenständigem Material in bezug auf Grabstein und Pflanzen wahl. Ferner sprach Friedhosgärtner Bofinger, Stuttgart, über Betriebswirtschaft und Erzeugung der Friedhofgärtnerei. Am letzten Tage gab Gartenbaulehrer Schlenz, Hohenheim, Praktische Winke zu Fragen des Obst baus im Hausgarten. Bisher sei nicht nur gesün digt durch zu enge Pflanzabstände, sondern auch durch falsche Behandlung der Obstbäume. Bei der Pflanzung sei daraus Rücksicht zu nehmen, ob der Hausgarten unter ständiger Aussicht eines Fach mannes stehe. Auch die richtige Düngung und ent sprechende Bewässerung gehöre neben der Schäd lingsbekämpfung zum Ernteerfolg. Die Be- und Entwässerung in der Gartengestal tung und auf >dem Friedhof behandelte in ausführ licher Weise Garteinspeitor Liebisch, Heilbronn. Garten-gestalter Räger, Stuttgart, zeigte an guten und schlechten Beispielen die Verwendung und Bearbeitung vom Naturstein im Garten. Ueber die kulturellen Aufgaben des Gartenausfüh renden und Friedhofgärtners sprach Gartengestal ter Valentin, Sillenbuch. Er forderte klare, einfache Gestaltung. Nicht die billige Anerkennung eines dekorationsfreudigen Auftraggebers oder das materielle Interesse an einer Arbeit dürfen ent scheidend, sondern immer in erster Linie der Ge danke an den großen Raum der Landschaft, an das Gesamtbild der Stadt oder Straße. Wenn wir mit ernstem Willen und mit der Uebcrzeugung diese größeren -Gesichtspunkte beachten und uns davor hüten, die Schönheit unserer heimischen Flora durch standortsfremd-e Pflanzen zu verwässern, so wird unsere Tätigkeit, wenn sie mit der nötigen Fähig keit geübt wird, auch zu einer kulturellen Leistung führen. Gartengestalter Hirsch, Wiesbaden, zeigte an Hand von Lichtbildern die bisher an der Reichs- au-tobahnstrecke Frankfurt—Darmstadt gesammelten Ersahrungen und umriß die Aufgaben, die dem Gartengestalter und Gartenaussührenden bei der Durchführung dieses gewaltigen Projektes zufallen. Anschließend gab Gartengestalter Seidenspinner, Stuttgart, Hinweise auf die Grundlagen einer ein wandfreien Kalkulation des Gartenaussührenden und Friedhofgärtners. Die Schlußworte sprach der Vorsitzende des Reichsverbandes der Gartenaussührenden und Friedhosgärtner H. Aldinger, Stuttgart, in dem er dem Landesgruppenleiter E. Seidenspinner, Stutt gart, für das Zustandekommen dieses ersten Schu lungslehrganges dankte; die unerwartet starke Be teiligung habe gezeigt, daß der Gartenaussührende und Friedhosgärtner im Schwabenland die von ihm zu erfüllenden Aufgaben voll und ganz erkannt habe. He,
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