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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 54.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19370000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19370000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 54.1937
-
- Ausgabe Nummer 1, 7. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 2, 14. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 3, 21. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 4, 28. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 5, 4. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 6, 11. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 8, 25. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 9, 4. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 10, 11. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 11, 18. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 12, 25. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 13, 1. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 15, 15. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 16, 22. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 17, 29. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 18, 6. Mai 1937 -
- Ausgabe Nummer 19, 13. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 20, 20. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 21, 27. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 22, 3. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 23, 10. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 24, 17. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 25, 24. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 26, 1. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 27, 8. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 28, 15. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 29, 22. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 30, 29. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 31, 5. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 32, 12. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 33, 19. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 34, 26. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 35, 2. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 36, 9. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 37, 16. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 38, 23. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 39, 30. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 40, 7. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 41, 14. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 42, 21. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 43, 28. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 44, 4. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 45, 11. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 46, 18. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 47, 25. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 48, 2. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 49, 9. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 50, 16. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 51, 23. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 52, 31. Dezember 1937 1
-
Band
Band 54.1937
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Berlin, Donnerstag, den 16. Dezember 1937 54. Jahrgang Nummer 50 vnc/ ?OMM6/-N 5/nc/ Osvkc^/onc/L /<os)//c«mm65n Mut undVvden ung Berlin 8^64 Uorckstraße 71, Fernruf 66, 4406 6es Instituts kür PÜLn-LnsrnüürunZsIelire : Lo6t-nblo!o§l6 cl. vniversitüt, Lertin-Oaklei Stand der Kopfkohl-Einlagerung In Jahren, wie dem jetzigen, wo die Kopfkohl ernte vielfach unter ungünstiger Witterung gelitten hat und infolgedessen in den kleineren Anbaugebie ten nur geringe Vorräte für die örtliche Versorgung zur Verfügung stehen, gewinnen unsere küstennahen Anbaugebiete ganz besonders an Bedeutung. Das Seeklima mit seinem hohen Feuchtigkeitsgehalt und den starken Niederschlägen gewährleistet selbst dann eine normale Ernte, wenn im übrigen Reich in den entscheidenden Wochen der Regen fehlt und in folgedessen die Ernte klein bleibt. Schleswig-Holstein und Pommern, vor allem das erstere, müssen dann die Versorgung der Märkte während des Winters übernehmen und haben diese Aufgabe bisher auch stets zur Zufriedenheit erfüllt. Innerhalb der genannten beiden Gebiete heben sich einzelne Teile besonders hervor. In Holstein ist der Anbau von Weiß- und Rotkohl stark auf die Westküste konzentriert. Norder- und Süderdithmar schen betreiben den Kohlanbau seit den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts und haben in dieser Zeit Erfahrungen gesammelt, die ihnen gegenüber ande ren Gebieten eine starke Ueberlegenheit sichern. In geringerem Umfange ist der Anbau von Dauerkohl auch im Gebiet um Glückstadt anzutreffen. — Neben Weißkohl und Rotkohl baut man in Dith marschen auch Wirsingkohl an. Der bedeutendste ks Ist im wint»rstHf»w»ri> Hillig unh g». r/Q—» rech«, von levrm kiairlaea »ch /////-) lirSmi» f»r»rrn, hi, leiae» W »««fgricht. «Der Führer üd«, ha» W I n t e r h i l I» w « e Lieferant für Wirsing ist allerdings die Insel Feh marn. Der Anbau ist hier von Rotkohl sehr stark au? Wirsing umgestellt worden, weil es sich gezeigt hat, daß der grüne Wirsing in diesem Jnselklima am besten gedeiht und auch die Ueberwinterung auf dem Felde besonders gut verträgt. — In Pommern, dessen Kohlanbau etwas neuern Datums ist, sind die klimatischen Verhältnisse ebenso wie die Boden verhältnisse recht unterschiedlich. Man kann die Insel Rügen in dieser Beziehung nicht mit dem Festland vergleichen. Während Rügen ein mari times Klima mit milden Wintern hat und infolge dessen der Insel Fehmarn gleicht, steht das Festland stärker unter dem Einfluß des kontinentalen Klimas. Es hat hier in diesem Jahr schon starke Fröste ge geben, während Rügen davon verschont blieb. Der Anbau von Wirsingkohl beschränkt sich infolgedessen in Pommern im wesentlichen auf Rügen, während Weiß- und Rotkohl auch auf dem Festland angebaut weiden. Die Kopfkohlernte 1937 ist sowohl absolut — be dingt u. a. durch den Anbaurückgang — wie auch im Ertrag der Flächeneinheit geringer als die des Vorjahres. Um so notwendiger war es, zur Siche rung der Vorratswirtschaft ein Versandverbot für Kopfkohl aller Arten in der Güteklasse zu er lassen, welches von der Ernte bis Ende November in Kraft gewesen ist. Dieses Verbot, dessen Wirk samkeit im Frühjahr bereits erprobt war, hat den Zweck, die bei der Ernte anfallenden geringeren Güteklassen bevorzugt abzusetzen und die haltbare Dauerware von den Erzeugern einlagern zu lasten, um in den Wintermonaten die Märkte ausreichend versorgen zu können. Dies war um so notwendi ger, als Schleswig-Holstein und Pommern eine Ernte aufzuweisen haben, die zwar nicht ganz so groß ist wie im Vorjahr, aber gütemäßig sehr be friedigt, so daß das Interests des übrigen Reiches an dieser Ware sehr rege war. Die Technik der Ueberwinterung von Kopfkohl ist seit einer Reihe von Jahren grundlegend verbessert worden. Kannte man früher nur das Einpflügen und die Ueberwinterung in Erdmieten, so ist man nach holländischem Vorbild vor allem seit den Jah ren 1929/30 dazu übergegangen, den Kohl in Scheunen zu lagern. Der Vorteil dieses Verfah rens liegt in dem erheblich geringeren Verderb und in der Unabhängigkeit des Versandes von der Witte rung. Mieten lassen sich, wenn der Boden gefroren ist, nur schwer öffnen. Dagegen ist aus den Scheu nen eine Entnahme des Kohls auch bei Frost mög lich. — Es sind im Laufe der Jahre verschiedene Typen von Kohlscheunen entwickelt worden, solche aus Ziegelsteinen und Tektonplatten oder auch aus Ziegelsteinen und Zementschieferasbestplatten. Sie alle haben ihre Vor- und Nachteile. Fährt man heute durch Schleswig-Holstein und unterrichtet sich über die Kohleinlagerung, so kommt man zu der Feststellung, daß der überwiegende Teil des Kohls nicht in Spezial-Kohlscheunen liegt, son dern in behelfsmäßigen Scheunen, d. h. in ein fachen Schuppen oder Teilen der Strohscheunen, die durch Einbau ausreichender Lüftungsmöglichleiten mit geringen Unkosten in Kohlscheunen verwandelt Pud/ Entscheidend sür den Erfolg der Einlagerung ist nämlich nicht so sehr die Art des Ueberwinte- rungsraumes als — neben der Qualität des ein gelagerten Kohls — eine ausreichende Lüftung und eine sorgfältige Behandlung der Ware. Sobald der Kohl eingebracht ist, muß für eine entsprechende Luftzirkulation gesorgt werden. Die Köpfe müssen abtrocknen, da sie vom Felde weg in den seltensten Fällen trocken find. Auch weiterhin ist eine inten sive Lüftung notwendig, da eine gleichmäßige, niedrige Temperatur unter genügender Luftzirku lation das beste Mittel zur Erzielung der Halt-ar- keit ist. In den provisorischen Kohlscheunen Hol steins hat sich die Auflage einer stärkeren Stroh schicht, die 1—1,50 m über den Kohlstapeln auf Balken aufgeschichtet wird, als vorteilhaft erwiesen. Sie saugt die vom Kohl abgegebene Feuchtigkeit auf und sorgt damit sür eine trockene Luft. Die sorgfältige Behandlung des Kohls muß be reits auf dem Felde beginnen. Beim Ernten, Auf- und Abladen und beim Verputzen dürfen die Köpfe niemals geworfen werden, sondern müssen sorg fältig gelegt werden. Beim Werfen entstehen Druckstellen und jede Druckstelle^ auch wenn sie an fangs kaum wahrnehmbar ist, bildet den Anfang eines Fäulnisherdes und muß daher vermieden werden. Aus diesem Grunde find auch viele Erzeu ger bereits dazu übergegÄrgen, den Kohl mit Üm- blatt einzulagern, um ihm fo einen besonderen Schutz zu geben. Die Vorteile dieses Verfahrens sind allerdings nicht restlos erwiesen. — Der Kohl wird in der Scheune in sauberen Stapeln pyra midenförmig ausgesetzt, wobei sich die Höhe der Stapel nach der Größe der Köpfe richtet. Die wei teren Arbeiten in, Laufe des Winters Lestehcu dünn in einem regelmäßigen Umpacken und Verputzen, das in Abständen von 3—4 Wochen vorgenommen wird. Etwa vier Arbeitskräfte oder mehr, je nach dem Umfang der eingelagerten Menge, finden auf diese Weise dauernd Beschäftigung, da jeweils auch 3—4 Wochen vergehen, bis der Lagerbestand ein mal umgepackt ist. Ein bestimmter Prozentsatz der eingelagerten Menge gelangt allmonatlich zum Ver kauf, vor allem diejenigen Köpfe, die sich voraus sichtlich nicht gut halten werden. Während sich der Kohlanbau der einzelnen Be triebe in Schleswig-Holstein infolge der besonderen Struktur der Betriebe, die ausschließlich Bauern höfe sind, in verhältnismäßig engen Grenzen hält, Urteil des Schiedsgerichts für die landwirtschaft liche Marktregelung beim Reichsnährstand in Weimar Der Gartenbauwirtschastsverband Thüringen ver hängte gegen einen Erzeuger eine Ordnungsstrafe von 15,— All, weil er Beerenobst unter Umgehung der Erfassungsstellen direkt einem Großverbraucher abgegeben hat. Dieser Tatbestand begründet einen Verstoß gegen die Anordnung Nr. 19 des Garten bauwirtschaftsverbandes Thüringen vom 24. Mai 1937 (Wochenblatt der Landesbauernschaft Thürin gen Nr. 22 vom 29. Mai 1937 S. 695). Dieser Erzeuger hat nun gegen den Strafbescheid des Gartenbauwirtschaftsverbandes Thüringen Schiedsklage erhoben und die Aufhebung der Ord nungsstrafe beantragt. Er gibt zwar zu, Beeren obst direkt an den Großverbraucher abgegeben zu haben, er habe jedoch nicht gewußt, daß dies nicht zulässig sei. Zum Beweis hierfür legt er die Notiz einer Tageszeitung vor, worin eine kurze Schilde rung der Bestimmungen der Anordnung Nr. 19 des Gartenbauwirtschaftsverbandes Thüringen ent halten ist. In dieser Pressenotiz steht jedoch nur, daß die unmittelbare Abgabe an Großverteiler nicht gestattet ist. Der Schiedskläger wendet also ein, er habe von den genauen Bestimmungen der An ordnung Nr. 19 keine Kenntnis gehabt. Nach dem Artikel in der Tageszeitung sei jedoch nur die direkte Abgabe an Großverteiler nicht gestattet Das Wochenblatt der Landesbauernschaft Thürin gen, in dem die Anordnung verkündet werden, lese er nicht und zu Aufklärungsversammlungen sei er nicht eingeladen worden. Das Schiedsgericht für landwirtschaftliche Marktregelung hat jedoch die Schiedsklage auf Kosten des Klägers abgewiesen und den Ordnungsstrafbescheid des Gartenbauwirtschafts verbandes Thüringen dem Grund und der Höhe nach bestätigt. — In der Begründung zu diesem Urteil führt das Marktschiedsgericht für landwirt schaftliche Marktregelung aus: Die Schiedsklage ist nicht begründet. Nach Ab schnitt IV Ler Anordnung Nr. 19 des Gartenban- befassen sich in Pommern im wesentlichen Guts betriebe mit dem Anbau, so daß Flächen von 50 bis 100 Morgen, z. T. auch 200 bis 300 Morgen, üblich sind. Die Kohlanbaufläche eines Betriebes ist also hier ebenso groß oder gar größer als die gesamte Landfläche eines holsteinischen Betriebes. Die Erträge von der Flächeneinheit sind nicht so hoch wie in Holstein, doch ist die Menge des ein zulagernden Kohls infolge der umfangreicheren Anbauflächen gegenüber der der holsteinischen Be triebe erheblich größer. Die Kohlscheunen haben ein entsprechendes Fassungsvermögen, welches in Einzelfällen bis zu 20 000 Zentnern je Scheune beträgt. Die Betriebsgröße wirkt sich selbstverständlich auch auf die Lagerung des Kohls aus. Die Schwierigkeiten, für den sehr umfangreichen Hack fruchtbau genügend Arbeitskräfte zu bekommen, haben beispielsweise in diesem Jahr dazu geführt, daß ein Teil der pommevschen Betriebe noch zu einer Zeit mit der Einlagerung beschäftigt war, als man in Holstein den Kohl bereits zum ersten Male umpackte. Der Kohl mußte in diesem Falle hinter den Zuckerrüben zurückstehen. — Der Einsatz von Arbeitskräften für das Umpacken ist in Pommern nicht nur infolge des größeren Lagsrbestandes umfangreicher, sondern auch wegen des häufigeren Umpackens. Man hält hier ein Umstapeln alle zwei bis drei Wochen für erforderlich, was an scheinend durch das Fehlen des frischen Seewindes, der in Holstein die Durchlüftung beschleunigt, not wendig wird. Die Unkosten der Lagerung sind dadurch entsprechend größer, während die Qualität des Kogls öie höheren Aufwendungen mchi aus gleicht. Es soll in diesem Zusammenhang noch kurz dar auf hingewiesen werden, daß die Frage der Kohl einlagerung nicht nur von der Seite der Vor ratswirtschaft zu sehen ist, sondern auch unter dem Gesichtspunkt einer dauernden Beschäftigung eines gewissen Stammes von Arbeitskräften. Bestände nicht durch das dauernde Umpacken während des gan zen Winters ein Bedarf an Arbeitskräften, so müßten die Betriebe ihre Leute entlassen und liefen damit Gefahr, daß diese sich andere Beschäftigung suchen und im Sommer nicht zurückkommen. Dieses Moment ist gerade heute von nicht zu unterschätzen der Bedeutung. kn. Wirtschaftsverbandes Thüringen sind die Erzeuger verpflichtet, die darin bezeichneten Gartenbau erzeugnisse, darunter Beerenobst, der zuständigen Bezirksabgabestelle oder Ortssammelstelle anzu dienen. Die unmittelbare Abgabe an Großverbrau cher ist verboten. Durch die eigenen Angaben des Klägers steht fest, daß er gegen dieses Verbot ver stoßen hat. Der Gartenbauwirtschastsverband war daher berechtigt, ihn in Ordnungsstrafe zu nehmen. Was der Kläger zu seiner Rechtfertigung anführt, kann ihn nicht entschuldigen. Er ist als Mitglied des Gartenbauwirtschaftsverbandes verpflichtet, sich durch Halten der Fachzeitschriften, Besuch der Mit gliederversammlungen usw. um die ergehenden An ordnungen zu bekümmern und sie genau zu be achten. Es genügt nicht, daß er sich auf die von den Tageszeitungen gebrachten regelmäßigen nur kurzen und unvollständigen Pressenotizen verläßt. Wenn er es gleichwohl getan hat, hat er sich durch diese fahrlässige Unterlassung seine unzulängliche Kenntnis von den ergangenen Anordnungen selber zuzuschreiben. Jedenfalls kann ihn seine selbstver schuldete Unkenntnis nicht vor Strafe schützen. Da schon dieses fahrlässige Verhalten zur Rechtferti gung der verhängten Ordnungsstrafe ausreichte, erübrigte es sich, den Zeugen anzuhören, der vom Verklagten dafür benannt war, daß der Kläger auch mündlich zur Ablieferung seiner Erzeugnisse aufgefordert worden sei und dabei die vom Ver klagten erwähnte Aeußerung getan habe. Der Hin weis des Klägers, daß er nach der Gewerbeordnung seine Erzeugnisse nach freiem Ermessen verkaufen könne, ist verfeblt, und zwar schon deshalb, weil die Gewerbeordnung auf die sog. Urproduktion, u. a. also den Gartenbau, gar keine Anwendung findet. Im übrigen gehen die Anordnungen über die Marktordnung als Sonderregelungen selbstver ständlich vor und sind für den Kläger in vollem Umfang bindend. Hiernach war der Strafbescheid zu bestätigen und die Schiedsklage auf Kosten des Klägers abzuweisen. In Uestle km näc/rÄrn /«är nerötttrF/e 4ksr. me/acke Leskes» cker Oartrnöüu-Kern/3- Fe/Ese/rLc/ra/t Orr nac/r er'/rärWcärn OeunnenHa/ke /.rHrü'nFsansSWrmF ans //oüanck //an/i/ÄrLs für /(altern il^ürre /lu/na/rms von /(n/lllrarlen in ckrr ans/üHrrncken in Lssen ForienLn/rckiic/re /IrSeiirn an Fieinoäsi LrratanFsrrnFe im An die Arbeit So alt wie das Menschengeschlecht, so alt ist auch die Landarbeit. Der Pflug hat die Men schen durch die Jahrtausende hindurch begleitet als unentbehrliches Werkzeug. Unentbehrlich ist auch heute der Pflug, ja, unentbehrlicher denn je. Ins besondere für' uns Deutsche. Unser Boden ist beengt, der Raum, von dem wir leben sollen, zu klein. Ein widersinniges und wahnwitziges Ver tragsdokument hat uns unsere Kolonien, unsere Rohstoffreservoire wider Treu und Glauben und Wider alles Recht geraubt. Es ist aber nicht des Deutschen Art, angesichts einer mißgünstigen Tatsache die Hände in den Schoß zu legen. Je mehr Arbeit, desto mehr Ehr — so möchte man in Abwandlung eines stolzen Wortes Friedrichs des Großen sagen —, man hat den Dentichen io oit als den großen Schwärmer und Träumer hingestellt. Der Mutsche pflegt das zu sein, wenn er Zeit dazu hat. Aber diese Zeit ist dem deutschen Volke heute nicht geschenkt. Im Gegenteil, gewaltig und schwer ist die Arbeit, die geleistet werden muß. Das gilt insbesondere aus ernährungswirtschaftlichem Gebiet. Es gilt, aus dem viel zu engen Raum und von den manchmal dürftigen Böden soviel Nahrung zu ge winnen, daß keiner unseres Volkes zu hungern braucht. Der Weltkrieg hat uns eine bittere Lehre gegeben, als die Welt den Eisenkreis immer enger um uns schmiedete, als keine Nahrungsmittel mehr nach Deutschland kamen und wir selbst nicht mehr in der Lage waren, so zu arbeiten, daß wir uns aus eigenem Grund und Boden ernähren konnten, 900 000 Frauen, Kinder und Greise verhungerten .. Um diese furchtbare Not nicht noch einmal zu erleben, darum ist von der nationalsozialistischen Regierung die Erzeugungsschlacht gestartet worden. Im vergangenen Jahr hat der Reichsbauernführer von Goslar aus den entscheidenden Marschbefehl für diesen geschichtlichen Einsatz des Landvolkes gegeben. Er heißt: mehr erzeugen und das einmal Erzeugte sparsamer verwenden. Das Landvolk hat diesen Befehl, soweit es bisher in seinen Kräften war, durchgeführt. Die Erzeugungssteigerung aus allen Gebieten der landwirtschaftlichen und garten baulichen Produktion ist dafür ein mehr als ein dringlicher Beweis. Viel wurde geleistet. Noch mehr muß geleistet werden. Zugegeben, die Arbeitsverhältnisse sind manchmal geradezu katastrophal. Es fehlt an allen Ecken und Enden an Arbeitskräften. Trotzdem muß noch mehr als bisher erzeugt werden. Reichs bauernführer und Reichsernährungsminister R. Walther Darre hat in seiner Ansprache an das Landvolk über alle deutschen Reichssender die Parolen für den Abschnitt 1938 bekanntgegeben. Damit ist die Ausgabe der Ernährungswirtschaft für das kommende Jahr klar und eindeutig vor gezeichnet. Und nun gilt nur noch ein Befehl: an die Arbeit! Von den Richtlinien, die der Reichsbauernführer gab, seien die wichtigsten hier erwähnt.' Einmal heißt es, den Boden richtig zu pflegen, d. h. gesund zu erhalten. Nur dadurch können die Erträge im Hackfruchtbau auf das not wendige Maß gesteigert werden. Der Einsatz des Zwischenfruchtbanes ist dann die zwangsläufige Folge, weil damit die Möglichkeit gegeben ist, in zwei Jahren dreimal zu ernten. Auch die Erträge des Grünlandes müssen gesteigert werden, denn hier sind noch umfangreiche, volkswirtschaftlich sehr wichtige Reserven zu mobilisieren. Die Heran züchtung leistungsfähigen Viehes, zweckmäßigste Fütterungsmethoden und verstärkter Landmaschi neneinsatz kennzeichnen weitere Abschnitte des Weges zur Erzeugungssteigerung. „Ohne Landarbeit hungert das Volk!" Diese Worte hat der Reichsbauernführer an das Ende seiner Rundfunkansprache gesetzt. Dies« Worte kennzeichnen den Ernst der Lage, die schwere Ver antwortung, die das Landvolk übernehmen mußte. Alle Volksgenossen, die berufen find, deutschen Boden zu bearbeiten, sind nun anfgerufcn. Ihre Arbeit ist Dienst am Volk und für das Volk. Mögen auch die deutschen Gärtner sich ihrer Ver antwortung bewußt sein und den Sinn ihres Ein satzes erkennen. Sie werden in dem Bewußtsein ihrer völkischen Leistung jede Schwierigkeit über winden und mithclfen, den Erfolg der Erzeugungs schlacht zu sichern. Pflicht zum Lesen der Fachzeitschrift
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