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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 54.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19370000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19370000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 54.1937
-
- Ausgabe Nummer 1, 7. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 2, 14. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 3, 21. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 4, 28. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 5, 4. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 6, 11. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 8, 25. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 9, 4. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 10, 11. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 11, 18. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 12, 25. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 13, 1. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 15, 15. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 16, 22. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 17, 29. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 18, 6. Mai 1937 -
- Ausgabe Nummer 19, 13. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 20, 20. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 21, 27. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 22, 3. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 23, 10. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 24, 17. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 25, 24. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 26, 1. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 27, 8. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 28, 15. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 29, 22. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 30, 29. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 31, 5. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 32, 12. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 33, 19. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 34, 26. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 35, 2. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 36, 9. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 37, 16. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 38, 23. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 39, 30. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 40, 7. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 41, 14. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 42, 21. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 43, 28. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 44, 4. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 45, 11. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 46, 18. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 47, 25. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 48, 2. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 49, 9. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 50, 16. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 51, 23. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 52, 31. Dezember 1937 1
-
Band
Band 54.1937
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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«As c/sn kaumtrsskonc/ gsrvnc/s^/ici/^sn alnußbäume Die Pflege der Dem Walnußbaum wird in heutiger Zeit beson dere Beachtung geschenkt. Abgesehen von dem gro ßen Wert seines Holzes sind Walnüsse wegen ihres hohen Fettgehaltes für die Volksernährnng von Bedeutung. Daher muß dafür gesorgt werden, die bestehenden Bestände gesund und in Ertrag zu hal ten. Geschlossene Walnußpflanzungen sind in Deutschland nicht vorhanden. Als solche könnte man nur Straßen- und Alleepflanzungen bezeich nen. Im allgemeinen stehen sie verstreut in bäuer lichen Obstgärten. Spritzen der Nußbäume ist in den weitaus mei sten Fällen nicht erforderlich, da die Blattschädlinge und Schädigungen auf die Entwicklung des Baumes kaum einen Einfluß haben. Bis aus wenige Raupenarten und die Blattgallenmilbe treten keine tierischen Schädlinge auf. Schädigungen der Blatt- gallmilbe sind daran erkennbar, daß sich die Blätter an der Oberseite blasenartig wölben und im Spät sommer die gewölbten Stellen trocken werden, wo durch die Assimilation beeinträchtigt wird. Die Fraß- stellen der Raupen wirken, da sie sehr vereinzelt sind, nicht besonders störend auf den Organismus des Baumes. Viel gefährlicher sind die pilzlichen Schädlinge, die sich im Holz verbreiten und dieses für den Handel wertlos machen. Heute hat jeder Nußbaum nicht nur einen Wert für den Besitzer, sondern auch wegen der möglichen Verwendung des Holzes für die Industrie. Wir sind daher nm so mehr verpflichtet, diese Werte zu erhalten. Ein Walnußhochstamm, der im Frühjahr ge pflanzt wird, benötigt außer einer Beigabe guter Komposterde und einer ausgiebigen Bewässerung, besonders, wenn das Pflanzjahr sehr trocken ist, keine weitere Pflege. Im Oktober des Pflanzjahres wird der Rückschnitt der Kronäste ausgeführt, wobei die Aeste höchstens auf ein Drittel ihrer Länge ge kürzt werden dürfen. Durch diesen Rückschnitt wird ein kräftiges Durchtreiben der Augen gefördert und damit die Grundlage zu einem stabilen Kronen gerüst des Baumes gegeben. Eine unbedingte Not wendigkeit ist diese Äaßnahme aber nicht, da der Nußbaum das Bestreben hat, eine kräftige weit ausladende Krone zu bilden. Nach diesem ersten Schnitt sind auf Jahre hinaus keine größeren Schnittarbeiten mehr erforderlich. Nur die Krone muß man durch gelegentliches Auslichten immer locker und luftig halten. Aeste, die für den Kronenaufbau entbehrlich sind, sind auf Astring abzusägen, die Wundränder glatt zu schneiden und der Holztcil entweder mit einem Holzkohlenteevapparat oder mit einer Baumsalbe (Baumwachs) zu verstreichen. So behandelte Wun den kleinerer Aeste werden sich in zwei Jahren schon überwallen und verwachsen sein. Durch das Bestreichen der blanken Holzteile und Schnittflächen wird jeder Nährboden für pilzliches Wachstum be- scitigt. Weit gefahrbringender für die Gesunderhaltung des Holzes sind Astwunden größeren Ausmaßes. Hier kann ein gänzliches Verwachsen nicht mehr stattfinden; es überwallen nur die Ränder. Der Holzkern wird blank bleiben, und, wenn nicht durch öfteres Bestreichen mit oben genannten Mitteln die Wunden geschützt werden, ist mit dem Absterben des Baumes zu rechnen. Solche Wundstellen sieht man häufig an älteren Bäumen, deren Aeste durch Stürme und Blitzschläge herausgebrvchen wurden. Eine solche Wunde an der Kronenbasis entwertet oft den ganzen Stamm, der sonst bei voller Ge sundheit mit einigen hundert Mark bezahlt würde. Große Werte gehen durch solche Unachtsamkeiten einzelner Besitzer der deutschen Wirtschaft verloren. Die richtige Zeit zum Auslichten der Bänme oder zum Entfernen starker und ost zu tief hängender Aeste ist der Oktober und November, da dann fast völlige Saftrnhe herrscht. In diesen Monaten tritt auch kein Bluten des Baumes ein, was bei einem Winterschnitt sehr schädlich ist. Die Schnittwunden bleiben trocken, die Kambiumzellen können sich noch teilweise zur Verwachsung vermehren, und es zeigen Im nordwestlichen Pazifik-Gebiet bilden die auf geernteten Früchten sich vorfindenden Eier der Apfelmotte, besonders bei Bartlett-Birnen, eine Gefahr für das Obst. Während der Lagerung der Früchte schlüpfen die Räupchen aus und das bis dahin nicht befallene Obst wird unter Umständen ganz wurmig. Entomologen des amerikanischen Departement of Agriculture haben nun aber nach „The Bakers Technical Digest" (Bd. 12, 1937, Nr. 2, S. 60) gefunden, daß durch einfache, etwa vierwöchige Kaltlagerung bei —0,5 bis —1,1° L die Eier und Larven auf den Früchten vernichtet werden können. Man hatte zunächst keine so lange Kaltlagerung für notwendig gehalten. Bei nur zweiwöchiger Lagerung bei dieser Temperatur wur den indessen die Eier und Larven noch nicht zur Hälfte vernichtet; wurden die Früchte nur einige wenige Tage bei der niedrigsten Temperatur ge lagert, bei der sie nicht gefroren, so vermochte man nur einen kleinen Prozentsatz unschädlich zu machen. Die empfohlene Temperatur entspricht annähernd jener, die in den Vereinigten Staaten bei der gewerblichen Lagerung von Aepfeln und Birnen angewendet wird. Versuchsweises vor heriges Tauchen in eine Oelemulsion vernichtete zwar die Eier, störte aber auch das Ausreisen. In einem Bericht der Central Experimental Farm in Ottawa wurde nach „Food" (Bd. 6, 1937, Nr. 70, S. 405) kürzlich darauf hingewiesen, daß die Kaltlagerung von Aepfeln wirtschaftlich von wachsender Bedeutung ist, daß sie aber eine Menge zusätzlicher Fragen aufgeworfen hat, die sich wenn noch warme Herbsttage sind, Ansätze der Neberwachsung zwischen Splintholz und Borke der Schnittstellen. Gänzlich falsch ist es dagegen, diese Arbeiten in den Monaten Februar, März und April vorzunehmen. Die Saftzirkulation des Walnuß baumes setzt sehr srüh ein, und die Gefahr des Blu tens ist dann sehr groß. Das Bluten der Walnuß- büume bedingt nicht nur eine allgemeine Schwä chung des Baumes durch den Verlust des ausströ menden Saftes, sondern die Wundstellen fangen oftmals im gleichen Jahr an zu faulen. Besonders gefährlich ist es, wenn der Blutungssast in der Wunde gefriert, da dadurch Gewebzerreißungen ent stehen. Solche Wundstellen beginnen den Baum bereits zu entwerten. Ich habe oft Gelegenheit, in den Walnußbeständen alter Gemarkungen meine Beobachtungen zu machen. Gut 50A> der älteren Bänme sind durch Außerachtlassung der Wundpflege wertlos geworden. Die Astwunden sind gefault und durch Pilze zersetzt; oft entstehen Löcher, die sich bei Regen mit Wasser füllen und dadurch das Ausmorschen der Stämme verursachen. Wenn jeder Besitzer von Walnußbänmen seinen Baumbestand gesund erhält, so schützt er nicht nur sich selbst vor Verlusten, sondern hilft andererseits Devisen einsparen. km. kmeickinZ, Geisenheim nur durch weitere Untersuchungen beantwortet werden können. Ehe nicht eingehendere Unter suchungen der Lebensvorgänge im Obst zur Ver fügung stehen, wird noch vieles in Dunkel gehüllt bleiben. Die Lagerfähigkeit hängt nicht ausschließ lich von Sortenmerkmalen ab, sondern wird auch durch verschiedene weitere Faktoren, wie z. B. vom Neifezustand zur Zeit der Ernte, vom Zeitpunkt der Einlagerung, von der Lagertemperatur und Zusammensetzung der Luft im Lagerraum be einflußt. In den letzten beiden Jahren wurden in Ottawa Gaslagerungsversuche angestellt, die hin sichtlich der Verwendung von Luft von geregelter Zusammensetzung gewisse Aussichten eröffnen. Bei 4,4 0 L in 7,5 Kohlensäure enthaltender Luft gelagerte Mc. Jntosh-Aepfel hielten sich, wenn sie in Oelpapier eingewickelt waren, am vorzüglichsten; der Geschmacksverlust war geringer, als bei ge wöhnlicher Lagerung bei 0,0°. Bei der am 15. März erfolgten Herausnahme aus dem Gas lager zeigten Äepfel eine ebenso gute Beschaffen heit, wie normalerweise etwa am 1. Dezember; dazu kam jedoch der Vorteil, daß nach dem Ver bringen aus dem Gaslagerraum in höhere Tempe raturen sich die Früchte viel bester halten als bei gewöhnlicher Kühllagerung. Wenigstens bei dieser Sorte konnte durch eine geregelte Zusammensetzung der Atmosphäre in Verbindung mit einer Tempe ratur von über 0,0° die Lagerfähigkeit erhöht und das mit der Kaltlagerung verbundene Risiko teil weise behoben werden. Mc. Jntosh-Aepfel sollten jedoch in Oelpapier eingehüllt werden, da andern /vt' ft-ciAS c/si- /-/o/ikaf/csis Kei Oksf Untersuchungen über die Kalt- und Gaslagerung in Amerika falls die Entwicklung von Schorf gefördert wird. Bei fünf Monate langer Lagerung in 714 Koh lensäure haltiger Luft bei 3-4,4° L trat bei nahezu allen uneingewickelten Früchten dieser Uebel stand auf, während er bei in Oelpapier eingewickel ten sowohl beim Lagern als auch nach der Ent nahme aus dem Lager niemals beobachtet wnrde. Zum Unterschied von dem eigentlichen Apfelschorf, der bekannten Pflanzenkrankheit, bezeichnet man diese Erscheinung auch als „weichen Schorf". Es bilden sich hierbei auf der Oberfläche der Früchte längliche, eigenartig gekrümmte hellbraune Flecken, wobei anfänglich lediglich die Schale verfärbt er scheint, alsbald aber auch Weichwerden des dar unterliegenden Gewebes eintritt. Eine Rolle scheint der Reifegrad der eingclagcrten Aepfel zu spielen. Wurden zu früh gepflückte Aepfel in ge wöhnlicher Weise bei 0,0° gelagert, so entstanden aus dieser Ursache nach der Herausnahme aus dem Kühlraum schwere Verluste, wogegen sich diese bei einer Lagerung der unreifen Früchte bei 2,2 oder -l- 4,4 ° L stark verringerten. Auf der Central Experimentar Farm wurden nach „Food" (Bd. 6, 1937, Nr. 66, S. 246) auch Versuche mit der Gaslagerung von Erdbeeren und Himbeeren angestellt. Reiner Stickstoff übte auf Erdbeeren bei -p 12 ° L eine sehr nachteilige Wir kung aus. Himbeeren verloren in einer solchen Atmosphäre bei Lagerung bei 0,0° ihren Ge schmack, bewahrten aber im übrigen ihre gute Be schaffenheit. Eine sehr niedrige Sauerstoff, konzentration hatte bei Erdbeeren wie bei Him beeren ebenfalls auf den Geschmack einen sehr nach teiligen Einfluß. Schimmelbildung konnte durch Lagerung bei 0,0° wie auch in Luft mit einem Kohlensäuregehalt von 15 und darüber verhütet werden. Ein hoher Kohlensäuregehalt verringert das Weichwerden und die Schimmelbildung und trägt zur Erhaltung des schönen Aussehens von Erdbeeren und Himbeeren bei, doch nehmen die Früchte einen bitteren Geschmack an. Mit Rück sicht auf die Erhaltung des ursprünglichen Ge schmacks kann man nicht über eine 10prozentige Kohlensänrekonzentration hinausgehen. Die besten Ergebnisse werden bei diesen Früchten durch Lage rung bei 0,0° L in 5A> Kohlensäure enthaltender Luft erzielt. K. lAanscüice, Kiel. Beginn der österreichischen Ausfuhr von Spätäpfeln Nach einer Pause, die der Ausfuhr der Frühäpfel folgte, hat nun die Ausfuhr von Spätäpfeln begonnen; sie richtet sich zum größeren Teil nach Deutschland, zum kleineren nach der Tschechoslowakei. Die Apfelsorten werden nach der im Sommer festgelegten Normung unter schieden, für deren Einhaltung die Genossenschaften die Gewähr übernehmen. — Oesterreich hatte 1936 eine Ausfuhr von 30470 ckr Aepfel, davon 23 106 cir im Wert von 795 000 Schilling nach dem Deutschen Reich. In den ersten nenn Monaten 1937 richtete sich die Ausfuhr von insgesamt 15 501 ckr nahezu ausschließlich (15 346) dorthin. Ein geführt wurden Aepfel 1936 in einer Gesamtmenge von 133 308 ckr im Wert von 6,4 Millionen Schilling, davon je rd. 50 000 ckr aus Italien und den Vereinigten Staaten, 18 000 aus Ungarn, geringere Mengen aus Jugoslawien, Australien, Rumänien, Neuseeland und der Schweiz. öv6s7n ^icn rv c/issst- ft-ogs SbMume ohne Pfähle pflanzen? Aus den unter gleicher Uebcrschrift in Nr. 1V der Beilage „Für den Obstanbauer" am 20. Juli 1037 veröffentlichten Beitrag von Oberlandwirtschaftsrat Straube, Stettin, sind uns eine Anzahl von Zuschriften zugegangen, die sich mit dem Für und Wider dieser Frage eingehend beschästigen. In den meisten Fällen kommt eine glatte Verneinung oder Bejahung dieser Frage nicht zum Ausdruck, son dern es werden bei der Erörterung dieses Themas jeweils die örtlichen Verhältnisse sowie die Wüchsig- kcit der einzelnen Obstarten und -sorten zugrunde gelegt, aus denen sich ganz von selbst ergibt, was im Einzelfall am gegebensten erscheint. Wir veröffentlichen nachstehend Auszüge aus einigen Zu schriften, die von allgemeinem Interesse sind. Die Schristleitung. Ohne Pfahl gehl es meistens nicht Wenn von feiten der maßgeblichen Stellen bei der Vergebung von Beihilfen für die Neuanpflan zung von Obstbäumen unter anderem auch die Be dingung aufgestellt wird, daß den Jungbäumen Pfähle zu geben sind, so hat diese Maßnahme be stimmt ihren guten Grund. Wir sind heute, be sonders im landwirtschastlichen Obstbau, noch lange nicht so weit, daß unseren Jungpflanzungen die Sorgfalt entgsgengebracht wird, die notwendig ist, um 'die Gewähr zu haben, daß sich hieraus wirkliche Obstträger entwickeln können. Jedes Obstgchölz, das gepflanzt wird und durch irgendwelche Schäden verkrüppelt oder in seiner Fruchtbarkeit nur um 50 geschmälert wird, ist heute nicht mehr tragbar. Einmal sind die aufgewendeten Mittel für die Auf zucht und Pflege eines solchen Baumes vergeudetes Volksvermögen, und zum anderen ist jedes qm deutschen Bodens nötig, um der Volksernährung dienbar gemacht zu werden. Wenn wir uns die Frage vorlegen, Baumpfahl oder nicht, dann müssen wir zwischen Obstbau als Hauptbetrieb und Obstbau als landwirtschaftlicher Nebenbetrieb unterscheiden. Für den Nebenbetrieb muß der Baumpfahl für die Jungpflanzung un bedingt gefordert werden. Eine andere Frage ist, ob ein Baumpfahl die Stärke haben soll, die er gewöhnlich hat. Der aus dem Aufzuchtquartier der Baumschule kommende Baum ist der Ticfenwurzeln beraubt. Auch die Saugwurzeln, die zur Nah rungsaufnahme dienen, sind größtenteils zerstört. Nach >der Pflanzung wird der Baum vor allen Din gen zuerst das Bestreben haben, das Gleichgewicht in seinem Organismus herzustellen. Mit Aufbietung aller Reservestoffe werden die Haarwurzeln neu gebildet. Ist es nicht selbstverständlich, daß eine jede Pflanze hierzu völlige Ruhe braucht? Es ist bei der Pflanzung nie vorauszusehen, wie das Wetter sich entwickelt. Es kann doch sein, daß eine stürmische Windlage nach der Pflanzung herrscht. Der Baum wird hin und her gezerrt; diese Unruhebewegung setzt sich bis in die Wurzeln fort. Eine Erschwerung und Hinauszögerung des Auwachsstadiums wird die Folge sein. Aber ge rade das soll ja verhindert werden. Jedoch bereits im ersten Jahr nach der Pflan zung wird unter normalen Wachstumsbedingungen kjne Tiefenwnrzelentwickluug eingetreten jein, so daß es nicht erforderlich erscheint, länger als zwei Jahre einen Baumpfahl stehen zu lasten. Darum kann die Stärke erheblich vermindert werden. Rundhölzer von 8—10 cm sind keinesfalls nötig. Im landwirtschaftlichen Obstbau würde ich unbe dingt dafür eintreten, dem Jungbaum eine Stütze zu geben, die es ermöglichen soll, über die erste Zeit hinwegzukommen, in der Wunden geheilt und verlorengegangene Wurzelteile durch Neubildung ersetzt werden müssen. Zeigt der Baum durch freu diges Wachstum, daß dieser Zustand erreicht ist, dann ist kein Pfahl mehr nötig. Für die kurze Zeit genügt vollauf eine feste, stärkere Bohnen stange. Etwas anders muß die Frage vom Standpunkt des Erwerbsobstbauers betrachtet werden. Wie in allen anbautcchnischen Fragen kann hier nicht mit einer glatten Verneinung oder Bejahung geant wortet werden. Jeder Betrieb arbeitet unter an deren Bedingungen. Selbst in landschaftlich eng begrenzten Gebieten wird die Frage, ob Baum pfahl oder nicht, erst nach gründlicher Ueberlegung und praktischer Erfahrung beantwortet werden können. Als die Faktoren, die wesentlich für die Entscheidung sind, kommen die Baumform, Boden- und Grundwasserverhältnisse, Windlage und selbst verständlich auch die Kosten in Frage. Bei Apfelgehölzen auf der schwachwüchsigcn Paradies-Unterlage wird es fast immer nötig sein, einen Baumpfahl, selbst bei Bäumen im Vollertrag, zu geben. Die Unterlage ist ein Flachwurzler, die nur in den seltensten Fallen die Gewähr gibt, daß vollbehangene Bäume größeren Windstärken oder Gewitterböen durch die entwickelten Tiefcnwurzeln standhalten. Aber auch bei den anderen schwachwüchsigeu Unterlagen, wie Doucin und Quitte, wird es durch aus angebracht sein, in den ersten Jahren, bis der Ausgleich zwischen Kronen- und Wurzelbildung herqestellt ist, dem Baum einen Halt zu geben. Selbst bei Halb- und Hochstämmen wüvde ich zur Ueberbrückung der ersten zwei Jahre stets zum Baumpfahl greifen, schon allein aus dem Grunde, um dem Baum die nötige Ruhe zu geben, die Wurzelbildung ungestört vornehmen zu können. Auf tiefgründigen mittelschweren Böden werden Jungbäume nach zwei Jahren stets solchen Halt gesunden haben, um sich nunmehr ohne Baumpfahl weitereutwickelu zu können. Je nach der Bodenart und dem Grundwasterstand wird der erfahrene Obstbauer über die Zweckmäßigkeit des Baum pfahles selbst entscheiden müssen. In typischen Windlagen muß ebenfalls, selbst beim Vorhandensein oder gleichzeitiger Anlage einer Schutzpflanzung der Äaum seinen Pfahl haben. Nichts wirkt unschöner in einer Obstanlage als windschiefe Bäume, abgesehen davon, Saß ein dauerndes Aergernis bei der Bodenbearbeitung vor handen ist. Kein Baum wird durch die Pferdehacke oder durch den Pflug leichter beschädigt, als ein schiefstehender. Diese Reißwunden sind bedeutend gefährlicher, als unter Umständen auftretendc Reibwunden durch das Baumband. Bei richtiger Anbringung dürfte aber auch dies ganz ausgeschlossen sein. Die Kostenfrage muß in den Fällen, in denen unbedingt die Zweckmäßigkeit, Baumpfähle zu setzen, feststeht, zurückstehen; denn jeder Pfennig, der bei der Pflanzung am falschen Platz eingespart wird, verursacht später viel größere Summen zur Wiedergutmachung der Schäden. Wir wollen also dem jungen Obstbaum ruhig den Pfahl geben, können allerdings, wo es angeht, durchaus billiges Material verwenden, das seinen Zweck mit der Verankerung des Baumes im Boden erfüllt. II. K Bereits im Januar 1936 war in einer ost- preußischen Zeitung ein Streit über diese Frage entbrannt. Den Anstoß zu dem regen Meinungs austausch hatte ein Artikel gegeben, den diese Zei tung aus einem mitteldeutschen Blatt übernommen hatte und in dem die Frage zunächst absolut ver neint wurde. In einer Umfrage, die sich an sämt liche ostpreußischen Kreise richtete, kam man aber mit großer Mehrheit zu dem Ergebnis, daß der jung gepflanzte Baum einen Pfahl braucht. Ost preußen hat nur sehr wenig windstille Tage, im Herbst und vor allem im Frühjahr überhaupt keine. Es muß unbedingt zugegehen werden, daß der Baumpsahl ein Uebel, wenn auch ein not wendiges, ist. Die Nachteile, die das Anbinden hat und die Schäden, die das Baumband und auch der Baumpfahl selbst verursachen, sind be trächtlich. Es ist auch klar, daß ein Baum, der nach dem Pflanzen sofort auf sich allein gestellt wird, ein ganz anderes, zweckmäßigeres Wurzcl- wachstum entwickelt, daß er sich sofort mit langen Wurzeln verankert, während der künstlich ver ankerte Baum nur Saugwurzeln bildet. Wird bei einem Baum der Pfahl erneuert, wenn der alte abgefault ist, dann kann man es tatsächlich beob achten, daß selbst 10- oder 20jährige Bäume noch lose sind und von starken Stürmen schiefgedrückt werden. Der ostpreußische Obstbau liegt zu einem großen Teil in den Händen der Landwirtschaft, er verteilt sich also über die ganze Provinz. Geschützte Lagen, wie sie für die Anlage von Obstpflanzungen ge fordert werden, sind bei uns selten. Daher kommen wir auch ohne den Baumpfahl nicht aus. Die von dem Verfasser des Artikels in Nr. 10 dieser Beilage vorgeschlagcne Abstützung des Baumes durch Anhäufeln oder durch Umlegen mit Rasen platten scheint für wenigstens einigermaßen wind geschützte Lagen durchaus genügend zu sein und könnte auch hier im Osten versucht werden, bl 8. Als Kenner der pommerschen Verhältnisse und auf Gruwd meiner langjährigen Praxis in allen Gegenden Deutschlands hin ich zu dem Ergebnis gekommen, daß der Baumpfahl in Hausgärten und m geschützten Lagen überflüssig ist. Ich bin aber auch zu der Ueberzeugung gekom men, daß jeder neugepflanzte Baum hauptsächlich dann gestützt werden muß, wenn er mindestens die Hochstammhöhe hat. Auch alle anderen Straßen bäume sind entsprechend zu behandeln. In schwe ren Böden erührigt sich der Pfahl, dagegen ist er bei Straßenpflanzungen erforderlich, bei Plantagen- pslanzungen nur in Windlagen. 71. 8. Erfolge auch ohne den Vaumpfahl Schon vor Jahren habe ich mit der Pflanzung von Ohstbäumen ohne Baumpfähle Versuche an gestellt und kann bestätigen, daß ich damit die besten Erfahrungen gemacht habe. Allerdings habe ich die Baumkrone gut im Schnitt gehalten, 'um die Wind einwirkung herabzumindern. Ferner ist es notwen dig, die Bäume sehr fest zu Pflanzen und sie nicht in ganz lockeren Boden zu bringen. Aus diesem Grund muß aber der Aushub eines zu großen Pflanzloches unterbleiben. Die Düngung hat im ersten Jahr der Pflanzung am besten zu unter bleiben. Die jungen, austreibenden Wurzeln müssen von Anfang an daran gewöhnt werden, sich Nahrung zu suchen und diese nicht in leicht aufnehmbarer Form zu finden. Das soll nun nicht bedeuten, daß überhaupt nicht gedüngt werden soll oder darf, sondern es soll die übliche Düngung im zweiten Jahr nach der Pflanzung erfolgen. Ich habe bei derartig behandelten Bäumen nach vier Jahren ein sehr gut ausgebildetes Wurzeljystem vorgefunden, wie es bei anderen Versuchsbäumen nicht vorhanden war. Die Pflanzung ohne Baum pfahl hat bei dieser Behandlungsweise der Bäume aber nur dann Erfolg, wenn die Obstbäume zweck entsprechend geschnitten werden. K. 8. Den Ausführungen von Oberlandwirtschaftsrat Straube Pflichte ich durchaus bei, da sie meine Er fahrungen aus der Praxis bestätigen. Die An bringung eines Pfahls an einem aufrecht und schön gewachsenen, jungen Baum ist m. E. eine über flüssige Arbeit und Ausgabe; unsachgemäß ange brachte Baumpfähle wirken außerdem unschön. Selbst in steinigen Böden von mir gepflanzte Hoch stämme wuchsen ohne Pfähle sehr gut und aufrecht. Vielfach habe ich dagegen beobachtet, daß Bäume mitsamt den Pfählen schief stehen, die in diesem Fall das Wachstum nachteilig beeinflussen. — Bei einigen Apfelsorten, vor allem hei Pflaumen bäumen, ist das Anbinden erforderlich, das man zweckmäßig aber auch durch Anpflockcn mittels Drahtseil zur Windrichtung vornimmt. Im all gemeinen aber rate ich, den Baumpfahl wegzu lassen; denn es ist ja naturgegeben, daß jeder Baum sich selbst einen festen Halt zu sichern versucht. k O.
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