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Neuhettenpmfung und Saatenanerkennung Ihre Durchführung im Blumen- und Zierpflanzenbau (Vortrag von K. V^einksusen, RSB., RNSt., H.-A. II "L 9, anläßlich der Tagung des Reichs ¬ verb. d. g. Pflanzenzüchter in Goslar.) Die Gründe, die uns schon vor etwa 12 Jahren veranlaßten, bei einigen besonders sortenreichen Blumengattungen und -arten eine Prüfung der all jährlich "unter "der Bezeichnung „Neuheit" angekün digten Sorten in Angriff zu nehmen, darf ich in diesem Kreise als bekannt voraussetzen. Die ersten Anregungen zur Ncuheitenprüfung kamen aus den Kreisen der Verbraucher, aber auch die Züchter haben die Notwendigkeit der Sortenprüfung und Verringerung erkannt, und ein Teil der Züchter hat auch die Prüfungsarbeiten von Anfang an tatkräftig unterstützt. Neben der regelmäßig alljährlich wiederkehrenden Prüfung der Neuheiten von Dahlien und Rosen, später auch von Chrysanthemen, liefen zwei weitere in dasselbe Gebiet gehörende Bestrebungen. Es waren das: erstens die einmalige oder in längeren Zeitabschnitten sich wiederholende Prüfung ganzer Sortimente, so z. B. bei Pelargonien, Hortensien, Fuchsien und damit verbunden die Festsetzung von Standardsortimenten. Die zweite Maßnahme betraf die Prüfung einzelner Neuheiten, die, sofern sie sich als neu und wertvoll erwiesen, ein Wertzeugnis er hielten. Bisher geleistete Arbeit Es wurde schon von dem früheren Reichsverband des deutschen Gartenbaues versucht, diese nebenein ander laufenden Arbeiten auf ein Ziel auszurichten. Diesen Bemühungen standen erhebliche Schwierig keiten entgegen, besonders das Fehlen einer rechts verbindlichen Bestimmung, durch die verhindert werden konnte, daß nicht geprüfte Neuheiten in den Handel kommen. So konnte dieser Arbeit in den zurückliegenden Jahren immer nur ein Teilerfolg beschieden sein. Nach der Eingliederung des Gartenbaues in den Reichsnährstand übernahm die RHA. II L. 9 und später der Neichsverbaud der gartenbaulichen Pflnn- zenzüchter die Federführung bei diesen Arbeiten. Bemerkenswert ist noch, daß bei den Pflanzengat- vurch Kieses gewaltige Werk M/i! werden unMUoe Menschen dem v »- l ii st l »er lo>lalen Serial- EÄ le n st eI« un » 0 ereIn so m u n o entriss»»! <Der Führe« über da» Winterhill,we«»7 langen und -arten, zu deren Förderung sich ein Kreis von Freunden zu einer Vereinigung zusam- menaeschlossen hatte, diese Vereinigungen an den Prüfungen tsilnahmen. In der Art der Durchführung der Prüfung und in der Beurteilung von Neuheiten, sind im Laufe der Zeit vielfach kleine Aenderungen mit dem Ziel, dkis Prüfungsverfahren zu verbessern, vorgenommen worden. Zwei Grundsätze haben sich aber erhalten, und zwar 1. die Prüfung muß an ver schiedenen nach Boden und Klima unterschiedlichen Prüfstellen vorge nommen werden, 2. bei der Prüfung muß die ganze Pflanze mit all ihren Eigenschaften Berücksichtigung fin den. Diese beiden Grundsätze sprechen für die Gründlichkeit, mit der wir in Deutschland an solche Fragen Herangehen, während man im Ausland vielfach eine Beurteilung nach einem einzigen Ver suchsfeld oder, was ich für noch bedenklicher halte, allein nach den abgeschnittenen Blumen, vornimmt- Abgesehen davon, daß inzwischen neue Gattun gen und Arten in die Prüfung einbezogen wurden, ist in diesem Jahr insofern eine große Aenderunq eingetreten, als bei einer Anzahl Pflanzengattungen und -arten, deren Zahl jederzeit erweitert werden kann, das in den Handelbringen von einer voran- gcgangenen Prüfung und dabei erfolgten Anerken nung abhängig gemacht wird. Die Anordnung vom 6. 2. 1937, die am 1. Okto ber d. I. in Kraft getreten ist, wird einerseits die Prüfungsarbeit zum Ausgangspunkt der fo drin gend notwendigen Sortenb'eschränkung machen, andrerseits aber auch den Stellen, die die Sorten prüfung durchführen, besondere Verpflichtungen auferlegen. Von der Treffsicherheit, mit der die Neuheiten bei der Prüfung künftig beurteilt wer den, werden nicht nur die privatwirtschaftlichen Interessen der Züchter und derer, die Neuheiten in den Handel bringen, stark berührt, sondern auch die Fortschritte im Blumen- und Zierpflanzenbau durch Ncuzüchtung. Es scheint mir deshalb nötig, das Prüfungs verfahren einer Besprechung zu unterwerfen, um festzustellen, was noch getan werden kann, um Fehlurteile nach Möglichkeit auszuschalten. Ganz allgemein sei noch bemerkt, daß es auf dem Gebiet Blumen- und Zierpflanzenbau nicht unsere Aufgabe sein kann, die Sortenverringerung soweit zu treiben, daß nur noch wenige Standardsorten übrig bleiben. Im Gegensatz zu gleichartigen Be strebungen bei landwirtschaftlichen Gewächsen und Gemüsearten ist bei Blumen eine größere Vielheit erforderlich, weil sich ja nicht nur Fachleute, son dern in hohem Maße auch Blumenfreunde mit der Blumenkultur beschäftigen. Es hat sich daher in der Blumen- und Zierpflanzenzucht der Begriff „Liebhabersorte" herausgebildet. Wir werden also beispielsweise niemals danach streben, durch die Prüfung und Zulassung von Neuheiten dahin zu wirken, daß nur noch zwei Dutzend Rosensorten übrig bleiben, die vielleicht für den Erwerbsgarten bau ausreichen würden. Ausbau Les Prüfungsverfahrens Um besprechen zu können, wie das Prüfungsver fahren ausgcbnut werden kann, will ich die Prü fung, wie sie jetzt bei Rosen und Dahlien durch- geführt wird, kurz schildern. 1. Rosen. Die Prüfung erfolgt auf zwei Versuchs feldern, und zwar in Sangerhausen und Uetersen. Durch die an beiden Orten vorhandenen Rosarien sind gute Vergleichsmöglichkeiten gegeben. Die An zahl der zur Prüfung erforderlichen Pflanzen be trägt bei Kletterrosen 5, bet Teehybriden 10, bei Polyantha 20. Bis vor kurzem wurden die Pflan zen im Herbst geliefert. Wir sind jetzt dazu über gegangen, Reiser der zu prüfenden Sorten im Juli und August anzufordern und auf dem Prüfungsfeld selbst zu veredeln. Die Prüfungsdauer beträgt zwei Jahre. Die vornehmlichsten Eigenschaften, die bei der Prüfung beurteilt werden, sind: Farbe, Dust, Form und Größe von Knospe und Blüte, Zahl der Petalen, Haltbarkeit der Blüte, Neichblütigkeit, Blütenstand (d. h. Anzahl der Blüten je Zweig), Haltung, Kelchstiel, Strauch, Laub, Bestachlung, Gesundheitszustand nnd Winter härte. Die Prüfung wird durchgeführt 1. durch den Nosarleiter, 2^ durch eine ' örtliche Kommission, 3. durch eine Hauptkommission. 2. Dahlien. Die Prüfung erfolgt zur Zeit auf drei Versuchs feldern, und zwar: Berlin, Frankfurt a. M-, Altona. Bisher sind keine oder doch nur sehr be schränkte Vergleichsmöglichkeiten gegeben. Die An zahl der zur Prüfung erforderlichen Pflanzen be trägt drei. Die Zeit der Einlieferung von Knollen ist Ende April, von Jungpflanzen Anfang Mai. Gewöhnliche Prüfnngsdauer ein Jahr. Im Zwei felsfall kann eine Zurückstellung erfolgen. Die vor- nehmlichstcn Eigenschaften, die bei der Prüfung be urteilt werden, sind: Bau und Wuchs, Stellung der Blumen, Reich- blntigkeit, Widerstandsfähigkeit gegen Witterung, Form der Blume, Haltung der Blume, Anzahl der Blumen, Eignung zur Binderei, Stiel. Die Prüfung wird durchgeführt 1. durch den Verfuchsfeldleiter, 2. durch eine örtliche Kommission, 3. durch die Hauptkommission. Welche Erfahrungen haben sich nun bisher er geben? Bei den Rosen war die Entwicklung der Pflanzen im ersten Jahr durchweg mangelhaft, so daß ein zuverlässiges Urteil nicht gefällt werden konnte. Durch die Veredlung an Ort und Stelle soll diesem Mißstand abgeholfen werden. Besondere Schwierig keiten macht die Wahl der Prüfungstermine für die Hauptkommission, weil die Entwicklung der Sorten sich zeitlich erheblich voneinander unter scheidet. Auch kam es immer wieder vor, daß innerhalb der Zeit, die zur Einberufung und An reise der Kommissionsmitglieder erforderlich ist, auf das Prüfungsfeld ein Gewitterregen nieder- qing, der den Gesamteindruck wesentlich beeinflußte. Noch schwieriger wird die Situation, wenn es am Prüfungstage selbst regnet. Diese Erfahrungen machen es nötig, sich hinsichtlich der Beurteilung der Neuheiten stärker als bisher der örtlichen Kom mission zu bedienen und dafür zu sorgen, daß der Leiter des Prüfungsfeldes über die Entwicklung jeder Pflanze, insbesondere über Beginn der Blüte zeit und Zahl der Blüten, Aufzeichnungen macht. Selbstverständlich ist die Beurteilung um so sicherer vorzunehmen, je mehr Pflanzen zur Verfügung stehen. Es ist deshalb wiederholt die Frage auf geworfen worden, ob die Zahl der zur Prüfung zur Verfügung stehenden Pflanzen vergrößert wer den soll. Dem an sich selbstverständlichen Vor schlag stehen aber erhebliche Schwierigkeiten ent gegen, die so selbstverständlich sind, daß sie nicht näher erörtert zu werden brauchen. Es ist des halb bei Rosen dazu übergcgangen worden, eine ergänzende Prüfung im Betrieb des Züchters vor zunehmen. Diese Prüfung kann natürlich mir auf Antrag des Züchters erfolgen, und in diesem Fall hat der Züchter die dadurch entstandenen Unkosten zu tragen. Es sei aber betont, daß es sich hierbei immer nur um eine ergänzende Prüfung handeln kann. Hinsichtlich der Dahlienprüfung ist das Fehlen von Vergleichspflanzen der größte Mangel. Die Sortenzahl ist viel zu groß geworden, als daß irgend ein Fachmann in der Läge wäre, in diesem Fall mit.aller Bestimmtheit darüber zu entscheiden, ob eine Sorte neu und besser als schon vorhandene Sorten ist. Diesem Mißstand soll abgeholfen wer den durch die Schaffung von Beobachtungsgärten, insbesondere wird der erste größere Beobachtungs- garten für Dahlien in Düsseldorf geschaffen werden. Es muß noch ein Punkt erwähnt werden, der bis her wenig Beachtung sand. Es gibt beim Reichs nährstand eine Registerstelle, die auf dem Gebiet der Landwirtschaft und auch dem gärtnerischen Ge müsebau schon sehr beachtliche Arbeit geleistet hat. Diese Stelle muß auch für die Blumen eingeschaltet werden, damit wir endlich in die Lage versetzt werden, schon bei der Anmeldung einer Neuheit festzustellen, ob 1. der gleiche Name schon einmal vorhanden war und 2., ob die gegebene Beschreibung mit einer schon vorhandenen Sorte restlos über einstimmt. Das geschriebene Register muß daher bei Blumen unterstützt werden durch ein lebendes Register, also durch eine Auspflanzung aller wich tigen Sorten. Dieses lebende Register kann identisch sein mit dem Beobachtungsgarten. Zu der Frage, ob die am 1. 10. d. I. in Kraft getretene Anordnung vom 6. 2. 37 schon jetzt im vollen Umfang Anwendung finden kann, schlage ich vor, alle Züchter darauf hinzuweisen, daß künf tig zunächst von Rosen, Dahlien, Chrysanthemen, Gladiolen, Cyclamen und Lemonia semp. nur noch anerkannte Neuheiten in den Handel gebracht wer den dürfen. Um sestzustellen, welche Sorten vor Inkrafttreten der Anordnung im Handel waren, also der Anerkennungspflicht nicht unterliegen, haben die Züchter bis zum 1. 4. 1938 die von ihnen geführten Sorten mit Beschreibung anzu geben. Ich nehme an, daß die Züchter im eigenen Interesse dafür sorgen werden, daß die Listen, denen gegebenenfalls die Preisverzeichnisse als Grundlage dienen können, möglichst vollständig sind. Das so "gewonnene Material soll zur Aufstellung der Register dienen. c/s5 von /nc/ico n/cd^ fo/rom ZukunftssorgenderAzaleenanbauer Es erweist sich jetzt als außerordentlich nützlich, daß vom Reichsnährstand II.II L. 9 im Jahre 1933 damit begonnen wurde, alljährlich Anbau- erhebungen in den Gartenbaubetrieben, die Pfnn- zen von .4rsles Indios (kkododöndron indicum) heranziehen, anzustellen. Auf Grund der durch diese Erhebungen erhaltenen Zahlen, ist es heute möglich, den deutschen Azaleenanbauern rechtzeitig Winke zu geben, die dazu dienen sollen, den An bau von ^räleg iudiou, sowohl zur Sicherstellung der Bedarfsdeckung als auch zur Verhütung von Ueberproduktion zu steuern. Die Ausfü'lung der Fragebogen, die alljährlich zur Ermittlung des Azaleenänbaues in Deutschland versandt werden, ist eine verhältnismäßig geringe Mühe, da sich je der Anbauer über die bei der Erhebung zu beant wortenden Fragen ohnehin klar sein sollte. Trotz dem mußten eine Anzahl Anbauer mehrfach an die Erledigung der Fragebogen erinnert werden, wo durch die Arbeit verzögert nnd unnötig verteuert wird. Im letzten Jahr hat die tzauptvereinigung der deutschen Garienbauwirtschaft unsere ' Be mühungen wirkungsvoll unterstützt, indem sie die säumigen Anbauer durch die zuständigen Wirt- schaftsverbände zur Beantwortung der Fragebogen anhalten ließ. Das Ergebnis der Erhebung ist daher im Jahre 1937 wesentlich genauer als in den Vorjahren. Nachstehend wird eine Zusammenstellung der wichtigsten Ergebnisse der Azaleenanbauerhebung von 1933 bis 1937 veröffentlicht. Die in dieser Zu sammenstellung erwähnte Anzahl der befragten Betriebe, entspricht den Eintragungen in das Aza- leenanbauerregister und da aus Grund der Verord nung 13 bzw. 01 der Verkauf von Brules Mcliou ohne die vovgeschriebene Kennzeichnung, die auch die Nummer des Anbauerregisters enthalten muß, verboten ist, darf angenommen werden, daß bei der Erhebung alle irgendwie nennenswerten Aza leenanbauer erfaßt worden sind. Zahlen sprechen eine beredte Sprache. So sehen wir zunächst, daß die Anzahl der Betriebe ange stiegen ist von 250 aus 357. Die gemeldete Pflän- zenmenge einschließlich der ergänzenden Schätzung stieg an von 2 727 151 im Jahre 1933 aus 4 474 443 im Jahre 1937. Die Erzeugung von ^rLIos Indios hat also im Laufe der letzten 5 Jahre recht erheblich zugenom men. Nun ist aber bei der Erhebung nicht nur nach der Anzahl Pflanzen in jedem Betrieb ge fragt worden, sondern es wurde auch untersckieden, einerseits in wurzelcchte und veredelte Pflanzen, andererseits in Topf- und Gallenpflanzen und daraus ergibt sich, daß im Lause der 5 Jahre s) die Anzucht von Topfpflanzen, b) aber auch die An zucht von veredelten Pflanzen nachgelassen hat, während die Anzucht von wurzelechten Ballen- Pflanzen erheblich zunahm. Diese Entwicklung ent spricht einerseits der Nachfrage, andererseits aber auch dem Umstand, daß sich jetzt eine Anzahl Be triebe mit der Anzucht von Brätes Indios beschäf tigen, die dies vor dem Jahre 1933 noch nicht täten und hinsichtlich der Anzucht von Veredlun gen kaum die erforderliche Erfahrung besitzen. Da neben ^haben auch ältere Betriebe ihren Anbau er heblich vergrößert, und zwar unter Bevorzugung der wurzelechten Azaleen. Angesichts dieser Tatsachen müssen wir uns fra gen, steuern wir nicht ganz allgemein einer Ueber- produktion von ^xslos Indios und ganz besonders von wurzelechten Pflanzen entgegen? Hierzu muß zunächst einmal für diejenigen, die die Entwicklung der handelspolitischen Fragen auf dem Gebiet des Gartenbaues noch immer nicht verstehen, einge schaltet Erden, daß die Mehrerzeugung im eige nen Land nicht ohne weiteres die Möglichkeit bie tet, die Einfuhr vom Ausland einzuschränken. Die Dinge liegen ans dem Gebiet des durch Güte- und Preisregebung wieder erstarkten Azaleenanbaues, so, daß eine Anpassung an eine verminderte Ein fuhr jederzeit möglich ist. Andererseits ist es gefähr lich, bei gleichbleibender Einfuhr die Eigenerzeu- aung, über ein gewisses Maß hinaus zu steigern. M. E- ist die Grenze des Zulässigen erreicht. Es muß deshalb ernstlich daran gedacht werden, eine weitere Zunahme des Azaleenanbaues in Deutsch land zu verhindern. Ich komme zu dieser Auffas sung nicht allein vom Standpunkt der Azaleen- anbäuer, sondern ganz allgemein gesehen vom Standpunkt des Blumen- und Zierpflanzenbaues, weil schon jetzt die kleinsten wurzelechten Azaleen in Konkurrenz mit den billigsten Topfpflanzen ge treten sind. Wenn es so weiter geht, so kann es geschehen, daß nicht nur Cyklamen, sondern auch pcimulu okoünios sinönsis und Tulpen im Topf unverkäuflich werden, weil zuviel Miniaturazaleen auf den Markt kommen. Es fehlt nicht an Stimmen, die eine Anbaukon tingentierung für Azaleen in irgendeiner Form fördern. Solchen Anregungen fehlt in der Regel nicht ein eigennütziger Hintergedanke. Abgesehen davon, daß Anbaukontingcntierungen grundsätzlich abgelehnt werden, dürfte eine gerechte Verteilung der Kontingente außerordentlich schwierig sein. Es muß schließlich auch daran gedacht werden, daß dem Nachwuchs in Dieser Sondergruppe des Blu men- und Zierpflanzenbaues die Entwicklung nicht versagt werden darf. Bor etwa einem Jahr wurde die Frage erörtert, ob die Einführung eines Markenctiketts für ^räls» Indios geeignet sei, die konjunkturmäßige Entwicklung des Azaleenanbaues einzudämmen. Bei eingehender Prüfung zeigten sich aber recht erheblich praktische Schwierigkeiten, die ganz be sonders dadurch entstehen, daß eine mar'kenfähige grüne Azalee durch ungeeignete Behandlung wäh rend der Treiberei zu einer minderwertigen Pflanze werden kann. Wenn auch das Gegenteil nicht mög lich ist, so sieht doch eine in Blüte stehende Azalee oftmals über Erwarten besser aus als von der grü nen Pflanze erwartet werden konnte. Anläßlich einer Versammlung der Azaleen- und Eriken- anbauer, die am 13. 11. in Leipzig stattfund, kam deutlich zum Ausdruck, daß bei weiter zunehmen dem Anbau von Azaleen und dabei gleichbleiben der Einfuhr notwendigerweise Absatzschwierigkei ten entstehen müssen. In der Erwartung dieser Schwierigkeiten kommt es daraus an, die Güte der deutschen Azaleen zu steigern, damit das einhei- Azalcenanbauerhebungen von 1933 bis 1937 Jahr Anzahl der befragten Betriebe Ant- Worten Vflanzenmenae gemeldete Anzahl Ergänzende Schätzung IW LM 190 2 607 1L1 120 000 193t 250 190 2 920 921 1S0 000 1935 32» 182 2 805168 200 000 1936 303 279 S868 800 100 000 1937 Sb? 332 ttttttS 80 000 mische Erzeugnis seinen Platz neben den auslän dischen Azaleen behaupten kann. Dazu ist zu sa gen, daß schon eine große Anzahl deutscher Be triebe die Konkurrenz mit dem Ausland jederzeit aufzunehmen vermögen. Daneben gibt es aber auch solche, die in dem zu erwartenden Wettbewerb unterliegen müssen. Es wurde deshalb vorgesehen, durch Einrichtung von Beratungsringen, und zwar nicht nur in dem sächsischen sondern auch in den übrigen Anbaugebieten Deutschlands, die Güte erzeugung zu steigern. In Ergänzung zu der Tätigkeit der Äeratungsringe sollen eine Anzahl wissenschaftliche Institute Untersuchungen anstellen, die sich befonders auf dem Gebiet der Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen sowie Unter suchungen von tVoden und Wasser zu erstrecken Häven. Einzelheiten hierüber werden veröffentlicht, nachdem mit oen in Frage kommenden Instituten Vereinbarungen getroffen sind. Jedenfalls ist allen Azoleenanbauern dringend zu empfohlen, sich an den Beratungsringen zu beteiligen. So gefährlich eine Anbaukonlingentierung wer den kann, so dringend notwendig ist eine freiwillige Einschränkung des Anbaues auf das erforderliche Maß. Wer diese Einsicht nicht hat, wird sich über den Schaden, den er voraussichtlich erleiden muß, nicht beklagen dürfen. Unter den zur Zeit gegebe nen Verhältnissen ist eine Anbauvermehrung auf dem Gebiet der Anzucht von Brätes Indios außer ordentlich bedenklich. K. Weinstausen, R.Sb.R.N.St. N.H. II. L. 9 dtis/Lanldsmvm in^/cvm I. 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