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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 54.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19370000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19370000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 54.1937
-
- Ausgabe Nummer 1, 7. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 2, 14. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 3, 21. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 4, 28. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 5, 4. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 6, 11. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 8, 25. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 9, 4. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 10, 11. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 11, 18. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 12, 25. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 13, 1. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 15, 15. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 16, 22. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 17, 29. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 18, 6. Mai 1937 -
- Ausgabe Nummer 19, 13. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 20, 20. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 21, 27. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 22, 3. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 23, 10. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 24, 17. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 25, 24. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 26, 1. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 27, 8. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 28, 15. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 29, 22. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 30, 29. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 31, 5. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 32, 12. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 33, 19. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 34, 26. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 35, 2. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 36, 9. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 37, 16. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 38, 23. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 39, 30. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 40, 7. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 41, 14. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 42, 21. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 43, 28. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 44, 4. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 45, 11. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 46, 18. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 47, 25. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 48, 2. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 49, 9. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 50, 16. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 51, 23. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 52, 31. Dezember 1937 1
-
Band
Band 54.1937
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- Gartenbauwirtschaft
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uns allerdings gelehrt, daß den gesamtwirtschaft lichen Notwendigkeiten nur dort einigermaßen Rech nung getragen wunde und auch nurdort Rechnung ge tragen werden konnte, wo die Unternehmer über den Horizont ihres eigenen Betriebes hinaus zublicken gelernt hatten und die großen gemein samen Aufgaben erkannten und gestalteten. Wo dieses Bewußtsein heute noch nicht vorhanden ist, oder wo es in Gruppenegoismus zu entarten droht, dort liegen, einmal abgesehen von den auch durch Erziehungsmaßnahmen nicht so leicht auszurottcn- den menschlichen Unvollkommenheiten, organisato rische Mängel vor, die zu beseitigen sind. Sie wer den jedoch nicht dadurch beseitigt, daß man die Unternehmer aus ihren unvollkommenen Bindun gen wieder in ihre alte völlige Ungebundenheit ent- Jetzt beginnt die Zeit, in der der Gärtner den Anbauplan für das nächste Jahr aufstellt. Kein Betriebsleiter wird es versäumen, die notwendigen Ueberleaungen rechtzeitig anzustellen, damit im Frühjahr, zum Beginn des neuen Wirtschafts jahres, die Arbeit sofort beginnen kann, und nicht unter dem Fehlen des entsprechenden Saatgutes usw. leidet. Viele Vorbereitungen sind zu treffen, weil der gärtnerische Betrieb einen vielgestaltigen Organismus darstellt. Von erheblicher Bedeutung ist in diesem Zusam menhang die Frage der Saatgutboschaffung. Es kommt nicht allein darauf an, daß das Saatgut van einwandfreier Beschaffenheit ist, sondern es ist ebenso wichtig, daß wir die richtigen Sorten auswählen. Aüf diesem Gebiet wird heute noch viel gesündigt. Nach alter Gewohnheit glaubt mancher Gärtner, ein möglichst großer Ertrag sei ausschlag gebend, und dementsprechend sei die Auswahl sehr reichtragender Sorten das A und O aller Weis heit- Er vergißt dabei aber ganz, daß gerade die wertvollen Eigenschaften des Gemüses, die ihm auf dem Markt einen flotten Absatz sichern, nicht immer mit höchstem Ertrag gekoppelt sind. Dadurch kommt es vor, daß bei der ausschließlichen Berück sichtigung der Ertragshöhe ein Erzeugnis geerntet wird, das nur schwer Abnehmer findet. So muß mau z. B. immer wieder beobachten, daß dem be greiflichen Wunsch der Hausfrau, nur fadenfreie Buschbohnen zu kaufen, sehr oft nicht Rechnung ge tragen wird. Aus lieber, alter Gewohnheit heraus wählt der Gärtner die fädigen Sorten und ist dann erstaunt und entrüstet, wenn der Markt kein Interesse daran hat und die Ware nicht aufnimmt. Nur zu gern wird in solchen Fällen die Schuld auf die Bezirksabgabestelle bzw. auf die Marktregelung geschoben, die für die Fehler verantwortlich sein sollen. Bekanntlich sucht man die Ursache für eine Schwierigkeit immer lieber bei einer anderen Stelle, aber nicht bei sich selbst. Vorbedingung für die „Marktfähigkeit" eines Gemüses ist die richtige Sortenwahl. Da weder die Anzucht von Gemüse Selbstzweck ist, weil ja -der GüttNer aus dem Erlös des Gemüses- seinen und seigrer Familie Untephaltchestreiten muß, poch aber der Verbraucher, der den „Markt" bestimmt, zum Kauf ihm nicht zusagender Gemüsesorten gezwun gen werden kann, muß sich notgedrungen die Er zeugung den Wünschen des Marktes anpassen. Soweit der Anbau ausschließlich der Versorgung des nächstgelegenen Verbraucherplatzes dient, kann sowohl in der Wahl der angebauten Gemüsearten wie der -sorten den besonderen Wünschen der Haus frau weitgehend Rechnung getragen werden. Innerhalb "des Reiches wechseln" die Gewohnheiten und Wünsche des Verbrauchers sehr stark. Gemüse arten, die in einem Gebiet sehr gefragt sind, finden läßt, sondern allein dadurch, daß man die hier noch ehlende Bindung an die einheitliche oberste Wirt- chaftsführung und ihre Organe nachholt und be- estigt. Organisatorische Mängel liegen aber auch dort vor, wo Organisationen, behördliche Dienststellen usw. einander selbst im Wege stehen und der wirt schaftlichen Praxis infolge solcher Uebersetzung das Leben nicht nur leichter, sondern durch unnütze Mehrarbeit und Mehrkosten nur noch schwerer ge macht wird. Ich kenne diese Mängel. Daß sie beseitigt werden müssen und beseitigt werden, ergibt sich schon aus den Grundsätzen einheitlicher Wirt schaftsführung und Wirtschaftsorganisation; die Durchführung des Vierjahresplans verlangt cs ge bieterisch. in einem anderen keinen Käufer. Aehnliches ist z. T. auch hinsichtlich der Sorten festzustellen. Diese Sonderwünsche sollen natürlich im Interesse einer Absatzförderung ftweit wie irgend möglich berück sichtigt werden. Man darf aber nicht vergessen, daß gelegentlich die Ernte die Aufnahmefähigkeit des örtlichen Marktes übersteigt. Es ergibt sich dann die Notwendigkeit, das Gemüse in andere Gebiete, die Bedarf haben, zu verschicken- Dem steht aber die Wahl nur in dieser Gegend bekannter und be liebter Sorten entgegen. 4)ie Folge ist, daß die Waren nicht absetzbar sind und der Erzeuger den Schaden hat. Deshalb: Vorsicht beim Anbau ortsgebundener Gemüsearten und -sorten! Ebenso unzweckmäßig und deshalb abzulehnen ist das Vielerlei von Sorten, wie es noch hier und da anzutreffen ist. Jeder Gärtner fühlt sich ver anlaßt, bestimmte, von ihm als besonders gut und ertragsreich angesehene Sorten anzubauen. Da aber bekanntlich in dieser Beziehung jeder Prak tiker seine eigene Ansicht hat, entsteht auf diese Weise bei der Ernte ein Gemisch von ebensoviel Sorten, wie es Erzeuger gibt. Bekannte Sorten und unbekannte aus Saatgut eigenen Anbaues sind Eine Prüfung, in welcher Weise die Sortierung der Gartenbauerzeugnisse wahrend dieses Jahres durchgeführt wurde, läßt erkennen, daß sie allge mein" noch immer Viol zu wünschen übrig läßt. Es scheint, als könne der deutsche Erzeuger nur schwer von sich aus zu einer einwandfreien Sor tierung kommen. Dabei lassen sich zwei Ursachen mangelhafter Sortierung feststellen, nämlich ein mangelndes Empfinden des Anbauers dafür, seine Erzeugnisse in die Güteklassen einzureihcn, denen diese tatsächlich entsprechen. Didses mangelnde Qualitätsempfinden ist einfach auf mangelnde Er- zichungsarbeit am Erzeuger zurückzuführen. Leider liegen die Ursachen mangelhafter Sortierung aber auch häufig in ausgesprochen gewinnsüchtigen Mo tiven begründet, die die Erzeuger besonders bei geringen Ernteanfällen oder sonstwie verursachten Warenverknappungen verleiten, sich einen Aus gleich oder erhöhten Erlös dadurch zu verschaffen, daß sie ihre Erzeugnisse in höhere, diesen nicht ent sprechende Güteklasten und damit Preisstufen zu schieben versuchen. angutrefsen und machen auch hier wieder einen Absatz fast unmöglich. Denn wie sollen aus einem derartigen Gemisch großhandelsfähige Posten zu- ammengestellt werden? Die Folge ist ein in die- em Jahr mehrfach beobachteter Zustand, daß näm- ich trotz Bedarfes in anderen Gebieten ein Markt ausgleich nicht möglich ist, weil aus den vielen kleinen Poften verschiedener Sorten keine einheit lichen Waggonladungen zusammengestellt werden können. Den Schaden trägt auch hier wieder der Erzeuger, der aber häufig nicht einmal einsieht, daß die Schuld bei ihm liegt. Der Fehler hätte vermieden werden können, wenn die Bezirks abgabestelle rechtzeitig um Rat gefragt wäre und mindestens nur die vom Reichsnährstand empfohle nen Sorten zum Anbau gelangt wären. lieber die Frage des richtigen Saatgutes hinaus ist dann auch noch die richtige Kultur von Bedeu tung. Das beste Saatgut erfüllt seinen Zweck nicht, wenn etwa, wie in einem wichtigen Anbaugebiet für Kopfsalat in diesem Jahr festzustellen war, die ohnehin schwache Haltbarkeit durch Ueberdüngung mit Stickstoff noch mehr gefährdet und ein Versand infolgedessen unmöglich gemacht wird. Es ist zweck los, allein durch starke Düngung zu versuchen, die Kultur im Interesse eines besseren Absatzes ab zukürzen. Die hier angeführten Fehler sind ausnahmslos vom Erzeuger selbst verschuldet und wirken sich auch finanziell zu feinem Nachteil aus. Sie lasten sich aber vermeiden, wenn der Gärtner rechtzeitig, d. h. vor Aufstellung seines Anbauplanes, mit den berufenen Stellen Rücksprache nimmt und sich be raten läßt. Solche Stellen sind die Bezirksabgabe stellen und die Gartenbauwirtschastsvevbände. Sie, die in der Marktregelung und im Absatz des Ge müses an vorderster Front stehen, verfügen über eine größere Kenntnis des Marktes und seiner Wünsche, als es beim einzelnen Erzeuger der Fall sein kann. Sie beobachten täglich, welche Gemüse arten und -sorten am leichtesten verkauft werden, und welche Erzeugnisse in zu starkem Umfange angebaut werden. Sie wissen auch die Gründe für die Verschiedenartigkeit der Kaufwünsche der Haus frau- Ihre Erfahrungen, die natürlich gelegentlich auch einmal durch Sondevwünsche des Verbrauchers getäuscht werden können, sollen der Allgemeinheit zugute kommen. Aufgabe eines jeden Gärtners ist es aber, sich diese Erfahrungen zunutze zu machen und sich vertrauensvoll beraten zu lasten. Ika. Die Folgen einer anhaltenden Mißachtung oder Umgehung der Sortierungsbestimmungen sind klar. Jode Verzögerung in der Durchsetzung der Sor tierungsbestimmungen in die Praxis bedeutet zwangsläufig ein Hinhalten und Andauern der Schwierigkeiten, die sich sowohl im allgemeinen Warenverkehr, als auch auf verschiedenen anderen Gebieten durch das Fehlen eines klaren und ein deutigen Warenbeqriffes ergeben. Geminderte Verkaufserlöse, erhöht« Unkosten und erhöhte Risiken wegen etwaiger Ueberstände, wegen Verderb und Beanstandungen usw. sind diezwangs- läufigen Auswirkungen einer unzuverlässigen Sortierung in der Praxis, die der Erzeuger schließ lich immer selbst zu tragen hat. Bei einem Groß teil der Bezirksabgabestellen beansprucht das immer noch notwendige Nachsortieren der angelie ferten Erzeugnisse einen erheblichen Teil des ge samten Arbeitsaufwandes. Der dadurch bedingte Kostenaufwand aber belastet unmittelbar und aus schließlich den Erzeuger. Es kann auf Grund der bisher gewonnenen Erfahrungen gesagt werden, „/isksn, a/lsn Lewo/in/is/lsn" muß Astr^ocksn Ausrichtung der Erzeugung aufden Markt un^ Fo^kSt-ung rmc/ vnfk-snnka'' Der Erzeuger muß besser sortieren daß eine Senkung des Kostenauf wandes und damit eine Senkung der Gebühren bei verschiedenen Bezirks- abga bestellen dann bewirkt werden konnte, wenn es gelang, die Erzeuger selbst zu einer zuverlässigen Sortierung zu veranlassen. Manche Schwierigkeiten, die sich auf dem Gebiete der Preisbildung ergeben, wären zu vermeiden, wenn die Sortierungsbestim mungen bereits restlos in die Praxis umgesetzt und einen festen Begriff innerhalb des Warenverkehrs bilden würden. Es ist beschämend, sehen zu müssen, welch eine Ware dem Verbraucher ofl noch als „Deutsches Erzeugnis" angeboten wird. Es ist besonders be schämend, wenn diese Erzeugnisse ausländischen Anlieferungen gegenüber zum Vergleich stehen. Bei einem Besuch der Markthallen und der Klcin- verkaufsstände wird dies besonders offenbar. Sorg fältig sortierte und in der Erscheinung gesällige Früchte und Gemüse aus Italien, Holland, Bul garien und anderen Ländern mehr stehen — in unverhältnismäßig großem Umfang noch — unein heitlichen und unansehnlichen Erzeugnisten aus den meisten deutschen Anbaugebieten gegenüber. Und gerade hierbei -ist dann sestzustellen, daß der erreichte Stand der Sortierung der einzelnen Exportländer bzw. der deutschen "Anbaugebiete auch den Maßstab für deren Absatzsrfolg darstellt, denn stets greift der Kleinhandel — als der Einkäufer 5. Reichsbauerntag Der diesjährige (5.) Reichsbauerntag jindet in der Zeit vom 25. bis 28. November in der Reichs bauernstadt Goslar statt. der Verbraucherschaft — und dann die Verbraucher schaft selbst zuerst nach dem sauberen, gefälli gen und schmackhaft anmutenden Erzeugnis. Dem zuweilen erhobenen Einwand, daß die deutschen Anbaugebiete in ihren natürlichen Voraussetzungen, wie Boden und Klima, zu sehr benachteiligt seien, ist entgegenzuhalten, daß viel mehr der Einsatz des Erzeugers für den Erfolg seiner Arbeit entscheidend ist, als die Gunst oder Ungunst der Anbauverhält nisse selbst. Holland mag hierfür ein beredtes Bei spiel geben. Daß dem deutschen Erzeuger seit der Einschaltung der Marktregelung die Wirt schaftlichkeit seines Betriebes gewährleistet ist, kann kaum mehr bestritten werden. Die Forderung nach einwandfreier Sortierung stellt demnach eine selbst verständliche Gegenforderung dar, die an den Erzeuger" gerichtet wird und von diesem unter allen Umständen wird erfüllt werden müssen. Qualitätsgedanke und Sortierung sind untrennbar! Es kann darauf hingewiesen werden, daß sich einige deutsche Anbaugebiete eine sorgsam und strenge durchgeführte Sortierung zu eigen gemacht haben. Die Sortierung als die Grundlage ihrer Arbeit war es denn immer auch, die ihre Erzeug nisse zum Begriff hat werden lasten, der ihnen leicht die Märkte öffnete und sie ihnen auch bei schwierigen Marktlagen, wie z. B. bei Ernteschwem- men, offenhielt. Zittau oder Erfurt oder Liegnitz oder Wiesmoor u. a. mehr sind in diesem Zusam menhang überzeugende Beispiele. In diesen Anbäugobieten, in denen sich die Er zeuger frühzeitig schon zu freiwilligen Zusammen schlüssen und damit zur gemeinschaftlichen Arbeits weise gefunden haben, hat der Weg zur Qualitäts erzeuguna und zum Erfolg über die Sortierung geführt. Die Entwicklung der deutschen Gartenbau wirtschaft unter dem Einfluß der Marktordnung gibt mit der Schaffung der Bezirksabgabestellen nun auch der breiten "Masse der Erzeuger diese selbe Grundlage einer gemeinschaftlichen Arbeits basis. Es liegt jetzt ausschließlich am Erzeuger, die Illöglichkeiten, die hierin liegen, zu nutzen. König. i sr i n i Ist das noch kair plsy? ?a!r plap — ein stolzes Wort des stolzen Eng- ländertums. Hat es heute noch Geltung? Jeder Engländer Pflegt auf so manche Dinge des eng lischen Alltags hinzuweisen, um damit die strikte Achtung vor dem Grundsatz des kair play zu be weisen. Die Welt hatte sich daran gewöhnt, an dieses kair pla/ zu glauben. Ob sie recht daran tat? Man muß bei dem Engländer Politik und persön liche Haltung auseinanderhalten. Es gibt für den Engländer noch einen anderen Grundsatz, der da heißt: rixlit or vvronZ my country — Recht oder Unrecht — mein Vaterland. Und wenn man die englische Geschichte in ihren Einzelheiten verfolgt, dann wird man zugeben müssen, daß dieser letztere Grundsatz dem ersteren doch manchmal entgegen- gestanden hat. Das England von heute jedenfalls scheint sich weniger denn je des alten stolzen Grund satzes „kair play" zu entsinnen. Oder ist es kair plax, dem raumhungrigen deutschen Volke den ihm gehörenden Anteil am Kolonialland der Welt zu verweigern, wo es selbst mehr Land zur Verfügung hat, als es verdauen kann? Oder ist es kair pls^, in Palästina ganze Wohnblöcke in die Luft zu spren gen, nur weil der Araber sich gegen ein ihm ange tanes Unrecht wehrt? Oder ist es kair play, die nationalspanische Regierung aufzufordern, nach der Eroberung Asturiens die Gesetze der Menschlichkeit zu achten, trotzdem man ganz genau weiß, daß ge rade diese Menschlichkeit von den eigenen Freunden in Valencia und Barcelona auf das gemeinste mit Füßen getreten wurde? Höre, England, ist das kair plaz?? Italiens Vierjahresplan Während des Abessinienkrieges hatte das italie nische Volk mit aller Eindringlichkeit zu spüren be kommen, wie schicksalhaft für das Leben eines Vol kes die Frage seiner wirtschaftlichen Selbständigkeit werden kann. Es ist den Sanktionsmächten damals nicht gelungen, Italien in die Knie zu zwingen. Und der Duce hat bei seinem Aufenthalt in Berlin auch deutlich genug betont, daß das Durchstehen in diesem harten Ringen nur durch die Hilse eines politischen Freundes möglich gewesen sei. Italien hat aus der vergangenen Zeit gelernt und will — wie Deutschland — seine wirtschaftliche Unab hängigkeit unter allen Umständen sichern, um das Lebensrecht des italienischen Volkes von den Launen sogenannter weltpolitischer Zusammenschlüsse unab hängig zu machen. Dieser. Kampf Italiens ist nun in einen neuen, entscheidenden Abschnitt getreten. Der Duce hat eine „Höchste Kommission für die Autarkie" gebildet, ein vkwrstes Kontrollorgan, das die verschiedenen Maßnahmen zur Erringung der wirtschaftlichen Selbständigkeit ausrichten und überprüfen soll. Durch die "Bildung dieser Kommission hat der Füh rer des italienischen Volkes den organisatorischen Rahmen für ein Werk geschaffen, das Italien in möglichst kurzer Zeit von der Einfuhr ausländischer Waren und Rohstoffe unabhängig machen soll. Dem Duce ist es in echter Linie darauf angekommen, den italienischen Staatshaushalt in die Lage zu versetzen, ein solches Werk zu finanzieren. Man kann wohl behaupten, daß der Duce mit den her ausgegebenen Richtlinien einen grandiosen Weit blick bewiesen hat. Dabei ist insbesondere auch das anonyme Kapital herangezogen worden, eine Tat sache, für die das italienische Volk dankbar sein wird. Es ist ja schließlich nichts anderes als ein Akt ausgleichender Gerechtigkeit, wenn gerade das Aktienkapital zur Bereitstellung der notwendigen Staatsfinanzen herangezogen wird; denn das Aktienkapital hat ja auch den besonderen Vorteil von dem allgemeinen wirtschaftlichen Wiederaufbau und von dem Ausbau der Rüstung gehabt. Daß die großen Wirtschastsunternehmen durch Heranziehung eines Teils ihrer Konjunkturgewinne zum verstärk ten Aufbau des Imperiums beitragen müssen, ent spricht nur dem Grundsatz der Gerechtigkeit. Schwarzer Dolchstoß Es gibt gewisse schwarze Kreise in Wien, die bei aller Hervorhebung ihres sogenannten „Oesterrei- chertums" dennoch von ihrer sogenannten „deut schen" Politik sprechen, um sich" damit bei der nationalen Opposition in Oesterreich beliebt zu machen und auf Stimmenfang auszugehen. Aber so gelegentlich wird dann auch von diesen Stellen die Katze aus dem Sack gelassen. Dann erkennt man plötzlich — wenn man es nicht längst vorher gewußt hat — -das wahre Gesicht dieser „deutschen" Politik jener schwarzen Front. Dafür nur ein Bei- spiel: Das rüpelhafte, schamlose Vorgehen der tschechischen Polizei-Tscheka gegen sudetendeutsche Abgi wdnete ist in einmütiger Geschlossenheit vom gesamten Deutschtum und darüber hinaus von allen anständigen Kreisen des Auslandes aufs schärfste verurteilt worden. Die amtlichen tschechi schen Stellen selbst drehen und winden sich jetzt und suchen verzweifelt nach Entschuldigungsmög lichkeiten, um den schlechten Eindruck dieser Vor gänge zu verwischen. Da sind es ausgerechnet die Wiener Asphaltzeitungen der jüdisch-schwarzen Front, die diese tschechischen Uebergriffe billigen und das unerhörte Benehmen tschechischer Polizei organe als berechtigt anerkennen. Ein feiner Ver ein, diese angeblich deutschen Oesterreicher, das kann man wohl sagen. Vielleicht machen sich diese Herren einmal die Mühe, das Volk in Oesterreich zu be fragen, wie man über die Methoden der Tschecho slowakei denkt. Es ist anzunehmen, daß den ver antwortlichen Herren der Wiener Asphaltpresse da bei der Atem ausgeht. Sie können versichert sein, daß ihnen die Rechnung für diesen Dolchstoß in den Rücken unserer schwerringenden sudetendeutschen Blutsbrüder einmal präsentiert wird. Ein Leichnam, der lebt Es gibt eine Reihe von Nationen, in erster Linie Japan, Italien und Deutschland, die so ihre beson dere Ansicht über die Nützlichkeit oder Schädlichkeit des Völkerbundes haben, llnd kein vernünftiger Mensch wird behaupten können, daß die Erfolgsserie dieses „Friedensinstitutes Versailler Art" eine be sonders große Liste ausmacht. Soweit man die Dinge bisher übersehen kann, steht jedenfalls fest, daß die Haupttätigkeit dieses Völkerbundes darin bestand, alle unangenehmen Dinge „auf die lange Bank" zu schieben. Darüber hinaus trat man zu gelegentlichen Sitzungen zusammen, um eine Schimpfkanonade gegen die sogenannten faschistischen Staaten loszulassen. Und das geschah meist in sol chen Augenblicken, wo man selbst vor lauter Schwie rigkeiten nicht wußte wo ein und wo aus, und man irgendeinen Blitzableiter brauchte, um gewiße innere Gefühle abzureagieren. Selbstverständlich hat das von Humanitätsgedanken geradezu geschwollene England immer zu den besonderen Verfechtern des Völkerbundes gehört. Getreulich Arm in Arm mar- schierend, haben England und Frankreich es immer wieder verstanden, die Genfer Institution in den Dienst ihrer ganz besonderen Jnteressenpolitik zu stellen. Wen wundert es da, daß Staaten wie Deutschland, Italien, Japan und andere, die sich auf ihre eigene Kraft besannen, diesem merkwürdi gen staatsrechtlichen Gebilde den Rücken kehrten? Nun kann man aber einen Kadaver nicht endlos lange liegen lassen; denn dann gibt cs endlich ein mal doch gewisse Erscheinungen, auf die unsere Ge ruchsorgane sehr unliebsam reagieren. Etwas Aehnliches scheint dem englischen Ministerpräsidenten geschehen zu sein, der, trotz aller Freundschaft Eng lands für den Völkerbund, vor kurzem ein Urteil fällte, das für den Völkerbund alles andere als angenehm bezeichnet werden muß. Der englische Ministerpräsident erklärte dabei, daß, wenn man an den Völkerbund nicht glaube, es auch keinen Zweck habe, immer wieder seine Nützlichkeit papa geienhaft zu betonen. Diese Kritik eines hohen Eng länders sagt tatsächlich genug. Sozialistische Grcnzlandpolitik Wie so manch andere völkische Lebensfrage, -so hat man früher auch die Frage des Grenzlandes geradezu sträflich vernachlässigt. Jahrzehnte hin durch hat das deutsche Grenzvolk so ziemlich auf einsamem Posten gestanden, ohne eine wesentliche Unterstützung durch das Reich. Nur in wenigen Fällen mag es im Binnenland Volksgenossen ge geben haben, die um das stille, zähe Ringen an den Grenzen wußten und für die Brüder an der Grenze ihre Stimme erhoben. Der Nationalsozialis mus ist auch an dieses entscheidende Problem ent schlossen hcrangegangcn, und hat von sich aus jeden Einsatz unterstützt, der das Grenzvolk in seiner Arbeit förderte und in seiner Widerstandskraft stärkte. Es ist für die vorangegangenen Reiche und ebenso für das Zwischenreich der Nachkriegszeit eine mehr als traurige Anklage, daß gerade die Grenzlandschaften vielfach zu Notstandsgebieten erklärt werden mußten. Wo aber vor vier Jahren noch bitterstes Elend und fürchterliche Not herrsch ten, da sieht es heute wieder nach neuem Leben, nach wisdererstarkendem Lebensmut und nach Arbeitsfreude aus. Es können selbstverständlich nicht in wenigen Jahren alle Schäden beseitigt werden. Gerade sozialpolitische Fragen bedürfen zu ihrer Bereinigung langjähriger Vorarbeiten. Trotz alle dem ist durch die Tatkraft der Gemeinschaft das Bild des Grenzlandes von Grund auf gewandelt. Wo der Staat nicht direkt eingreifen und helfen konnte, -da sind aus der Bewegung, aus den Dörfern und Betrieben heraus Arbeitsgemeinschaften cut- stairden, die unentwegt daran arbeiten, die sozialen Lebensverhältnisse zu bessern. Die NSV. insbe sondere trägt ein hohes Verdienst an dieser Arbeit. Jedenfalls, wer heute in das Land an der Grenze kommt, der wird unbedingt merken, daß die Kraft der völkischen Gemeinschaft auch die Not an der Grenze überwindet!
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