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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 54.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19370000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19370000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 54.1937
-
- Ausgabe Nummer 1, 7. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 2, 14. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 3, 21. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 4, 28. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 5, 4. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 6, 11. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 8, 25. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 9, 4. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 10, 11. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 11, 18. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 12, 25. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 13, 1. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 15, 15. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 16, 22. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 17, 29. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 18, 6. Mai 1937 -
- Ausgabe Nummer 19, 13. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 20, 20. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 21, 27. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 22, 3. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 23, 10. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 24, 17. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 25, 24. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 26, 1. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 27, 8. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 28, 15. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 29, 22. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 30, 29. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 31, 5. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 32, 12. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 33, 19. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 34, 26. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 35, 2. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 36, 9. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 37, 16. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 38, 23. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 39, 30. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 40, 7. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 41, 14. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 42, 21. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 43, 28. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 44, 4. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 45, 11. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 46, 18. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 47, 25. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 48, 2. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 49, 9. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 50, 16. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 51, 23. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 52, 31. Dezember 1937 1
-
Band
Band 54.1937
-
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- Gartenbauwirtschaft
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?ü> 6 ^1////onsn ^05/c Ko/iv^a^s vs505ds/'ts^ Das Süßmostgewerbe Am 1. 11. 19Z6 zählten wir im Reiche 2070 Obstsüßmostbetriebe: 44 große, 224 mittlere, alles andere Kleinbetriebe und Lohnmostereien. Davon arbeitet die Hälfte für den Handel, versorgt also den Städter, die Gaststätten, die Läden; die andere Hälfte, fast ausschließlich Kleinbetriebe, verarbeitet dem Anbauer — Bauer, Gärtner, Kleingärtner — fein Obst zu Süßmost für seinen Hausbedarf. Auf Handelsmoste entfielen 1935 etwa 43 000 000 I, auf Lohnsüßmost 10 000 000—12 000 000 I. Die Lohnmosterei fällt fast zu gleichen Teilen auf Apfel- wrd auf Beerensäfte; beim Handelsmost überwiegt der Apfelsaft weitaus (1935: 35 000 000 I); von Traubensaft wurden damals hergestellt 7 000 0001, von Kirsch- und Beerensäften, der Ernte entspre chend, nur etwa ^4 Millionen I. Im Jahre 1936 wurden von Apfelsaft infolge der schlechten Ernte vermutlich nur 20 000 000 I, von Kirsch- und Bee ren- und namentlich Traubensüßmost aber wesentlich mehr hergestellt als im Vorjahre. Ihre Preise haben die Süßmostkeltereien 1935 und 193S trotz der ungünstigen Ernten und der höheren Obstpreise nicht erhöht. Eine gerechte Senkung der vielfach stark übersetzten Ausschankpreise durch Verhandlun gen mit dem Gaststättengewcrbe zu erreichen, be trachtet die Hauptvereinigung der Deutschen Gar tenbauwirtschaft als wichtige Aufgabe. Der Obstanbau erhielt vom Süßmostgewerbe für gelieferte Rohware i. I. 1935 weit über 6 000 000 Alk. Er bekam aber noch sehr viel mehr: Während der Reifezeit der wertvollsten Apfelsorten, Mitte September bis Mitte November, hielt die Süß mosterei, die kleinfrüchtiges oder schorfiges Obst ge rade von Edelsorten in jeder Menge gern auf nimmt, den Markt rein und damit die Preise auf gerechtem Stande; überall dort aber, wo sich die Lohnmosterei schon fest eingebürgert hat, erhielt der Anbauer für den eigenen Verbrauch aus seinem augelieferten Obst gegen einen (nun für das ganze Reich einheitlich festgesetzten) Lohn einwandfreien S ü ß m 0 st. Bitte der Süßmoster an die Gärtner Für das nun, was das Süßmostgewerbe zur Förderung des deutschen Obstbaues im letzten Jahr zehnt geleistet hat, darf es jetzt auch von ihm noch besseres Verständnis für seine Lage, seine Bedürf nisse, seine Aufgaben, darf es im besonderen von ihm das Folgende erwarten: Vermehrten Anbau und sorgfältige Pflege herzhaft saurer Aepfel und (nicht überstürzt, aber steigend) unserer vitaminreichsten Frucht, der schwarzen Johannis beere, Abgabe nur reifer Früchte an Süßmoste reien (nicht Vollreife nimmt gern die Marmeladen industrie auf), Verfütteruug und Kompostierung nur von faulem, schimmeligem, sonst wirklich nicht verwendbarem Obst. Außerdem sollte jeder Obstanbauer einen Teil der haushalteigenen Obst vorräte zur Verarbeitung zu Süßmost in eine nahe gelegene Lohnmosterei geben. Endlich soll der Gärtner Mithelfer,, dem Süßmost noch mehr Freunde zu gewinnen. Er muß vor allem selbst auf jeder Tagung, jedem Fest Süßmost vom Wirt ver langen. Süßmost ist gesund, Süßmost ist, deutscher Obstbauer, dein Obst in flüssiger Form. Obst in jeder Form: Arznei Obst ist ja bekanntlich in fester wie in flüssiger Form für die Erhaltung der Gesundheit, der Lei stungsfähigkeit, der Widerstandskraft gegen Krank heiten unentbehrlich. Unentbehrlich und lebenswichtig namentlich für die oft einseitige, nicht immer zweckmäßige Ernährung der ärmeren Volks genossen. Wie dem Obstbau, so sind darum auch dem Süßmostgewerbe -— das sich mit Stolz Ge werbe nennt, nicht Industrie — nicht unwichtige Aufgaben Vorbehalten. Or. poker. O/sicbvvsk'ftASk' kkLatr Obst- und Beerenweine Die enge Verbundenheit zwischen Obstbau und Obstverwertung zeigt sich deutlich in dem seit alters her im südlichen Teile des Reiches betrie benen Anbau von Mostäpfeln, also von Apfel sorten, deren Früchte vornehmlich zur Bereitung eines Apfelweines — eines „Moschtes", wie die Württemberger sagen — Verwendung fanden und finden, soweit die Säfte heute nicht unvergoren als Süßmost haltbar gemacht werden. Es ist schwer genau zu schätzen, welche Mengen Mostäpfel ge braucht werden, um den Bedarf an Apfelwein, an württembergischem Most und auch an süßvergore nem Apfelwein, wie er im Osten des Reiches und vornehmlich in Schlesien getrunken wird, zu decken. Man kann vielleicht rechnen, daß die gewerblichen Keltereien 1935 400 000 Doppelzentner Aepfel und Birnen verarbeitet und daraus rund 30 000 000 Liter Obstwein und schwäbischen Most hergestellt haben. Damit sind aber noch nicht die Mengen erfaßt, die im Haushalt und in rein landwirtschaft lichen Betrieben bzw. in Lohnkeltereien verarbeitet wurden und diese Mengen sind bestimmt erheblich. Die nächstwichtigste Obstart für die Obst- und Beerenweinhersteller ist die Johannisbeere. Als dann liefern Erdbeeren, Stachelbeeren, Sauer kirschen, Heidelbeeren und andere Beerenarten Früchte, aus denen sich gute Obstweine bereiten lassen. Die Verarbeitung des Obstes in den Keltereien wird einmal durch das Weingesetz, und zwar vor nehmlich durch die Aussührungsbestimmungen zu diesem Gesetz geregelt. Es wird durch diese Be stimmungen eine Ueberstreckung der Obst- und Beerenweine verhindert und insbesondere für die Erzeugnisse aus Aepfeln die Kennzeichnung geregelt. Vom Standpunkte der Marktordnung war es je doch notwendig, vornehmlich für die Erzeugnisse aus Beerenobst noch weitergehende Vorschriften zu erlassen, um insbesondere eine klare gütemäßige Trennung zwischen Obstdessertweinen und den leichteren Tischweinen zu erreichen. Eine solche klare Gliederung liegt einmal im Interesse des Verbrauchers, der dann nicht einen Obstwein mit einem unbekannten Alkoholgehalt kauft, sondern entweder einen schwereren oder einen alkoholarmen, dessen Alkoholgehalt unter einer fest gezogenen Grenze liegt. Die Unterscheidung zwischen Dessert- und Tischweinen liegt aber auch im Interesse des Gewerbes; denn durch eine Verwischung der Grenze zwischen beiden Erzeugnissen war es nicht möglich, eine klare Preisgestaltung und eine richtige Ausrichtung des Wettbewerbes, Lie sich auf die Güte der Erzeugnisse beschränkt, zu erreichen. Da diese Normativbestimmungen doch einen gewissen Eingriff in die bisher üblichen Herstellungsmetho den bedeuteten, wurden sie nicht gleich voll in Kraft gesetzt, sondern zunächst als Entwurf bekannt gegeben, damit eine allmähliche Umstellung der Keltereien möglich war. Da das Gewerbe sich aus recht verschieden großen und wirtschaftlich keineswegs gleichmäßig gelager ten Betrieben zusammensetzt, war eine richtige Aus richtung der Preise schwer zu erreichen. Die Preis gestaltung richtete sich schließlich nicht nach der Güte der Erzeugnisse, nicht nach ihrem eigentlichen, vor nehmlich durch die Rohware bedingten Wert, son dern nach der jeweiligen Marktlage. Diese wurde aber keineswegs allein durch die Obstweine bestimmt, sondern soweit die Dessertweine in Betracht kom men, übten die eingeführten Südweine und Wer mutweine einen erheblichen Einfluß auf sie aus. Aus diesem Grunde wurden soweit als möglich Richtpreise erlassen, um auch denjenigen Keltereien, die nicht in der Lage waren, von sich aus ord nungsmäßig zu kalkulieren, eine Richtlinie für die Preisbildung an Hand zu geben. Es hat sich im Laufe der Jahre gezeigt, daß nach einer Bekannt gabe von Richtpreisen eine größere Ordnung bei den Verkäufen von Obst- und Beerenweinen ein- gctreten ist, was wiederum zu einer geregelteren Erzeugung führte und damit auch freudigeren Auf nahme von Obst durch die Keltereien. Dabei soll die Förderung der Kalkulation in den einzelnen Betrieben nicht vergeßen bleiben. Die notwendigen Arbeiten zur Schaffung von Kalkulationsgrund lagen, die vor allem den kleinen Betrieben eine Hilfe sein sollen, sind in die Wege geleitet. Solche Maßnahmen — wie Regelung der Güte und des Marktes für Obst- und Beerenweine — sind um so notwendiger, je mehr Südweine in Zu kunft nicht mehr zur Einfuhr kommen und durch die Erzeugnisse aus deutschem Obst zu ersetzen sein werden. Daß ein solcher Ersatz durchaus möglich ist, haben u. a. kürzlich herausgegebene Arbeiten über die Verwendung von Beerenwein zu Medi- zinalweinen gezeigt. In diesem Zusammenhänge hat sich auch als notwendig erwiesen, die Verbrau cherschaft mehr als bisher auf die Erzeugnisse der Obstweinkeltereicn aufmerksam zu machen und auf den heutigen Stand der Keltertechnik, die mit der häuslichen Weinbereitung nicht ohne weiteres zu vergleichen ist, hinzuweisen. Maßnahmen in der Richtung einer Aufklärung des Verbrauchers sind bereits eingeleitet. Eine geordnete und vielleicht vermehrte Herstellung von Obst- und Beerenweinen bleibt nicht ohne Auswirkung auf den Obstanbau. Lcüiekerckecker. Essig Auch das Jahr 1936 hat das Essiggewerbe, das gleichfalls im Rahmen der Hauptvereinigung der Deutschen Gartenbauwirtschaft zusammengeschlosscn ist, in seinen Arbeiten wieder ein Stück vorwärts gebracht. Wenn das Jahr 1935 in der Hauptsache die Be seitigung der schlimmsten Mißstände brachte (Ver bot der kostenlosen bzw. leihweisen Abgabe von Essigstandgefäßen, Einführung der Herkunfts bescheinigungen für deutschen Wein zur Essigher stellung), konnte zu Beginn des Jahres 1936 an den Erlaß von Bestimmungen herangegangen wer den, die im wesentlichen eine Verbesserung und Vertiefung der Arbeiten zum Ziel haben. So wurde beispielsweise verbindlich für alle Gärungsessigherstellcr die Buchführungspslicht ein geführt. Das Gewerbe hat durch diese Maßnahme ohne Frage hier und da eine Mehrarbeit zu lei sten gehabt; es sind ihm durch diese Maßnahme je doch auch wesentliche Vorteile gebracht worden. Bereits kurz nach Ablauf des Betriebsjahres, das mit dem 30. September zu Ende ging, war die Hauptvereinigung in der Lage, den Gesamtabsatz des Gärungscssiggewerbes sür das Jahr 1935/36 zu errechnen. Es konnte dadurch sestgestellt werden, daß die durch den Vertrag mit der Essigsäure-Ge sellschaft sestgelegte Marktguote von 68 YL etwa wieder erreicht worden ist. Mit Hilfe der zur Ver fügung stehenden Unterlagen ist es weiter möglich, den Betriebe;: Berechnungen über Lie tatsächlich erzielte Ausbeute zu übermitteln. Es ist wesentlich, daß die einzelnen Betriebe wissen, ob sie mit den ihnen zur Verfügung gestellten Rohstoffen haus hälterisch umgegangen sind oder ob es durch eine zweckmäßigere Gestaltung des Erzeugungsborganges nicht möglich ist, Rohware zu sparen. Gerade auf diesem Gebiete wird die Hauptvereinigung im kom menden Jahre weiter arbeiten. Der Gcsamtabsatz an Essig aller Art hat sich gegenüber dem Betriebsjahr 1934/35 etwas erhöht. Mit der Erhöhung des Gärungsessigabsatzes hat aber auch eine Erhöhung des Essigsäureabsatzes Schritt gehalten, so daß sich im Quotenverhältnis auch im Betriebsjahre 1935/36 eine wesentliche Verschiebung nicht ergeben hat. Die Bestände an Fertigerzeugnissen lagen am 30. September 1936 um ein Geringes höher als am 30. September 1935. Mit Hilfe der monatlichen Bestandsmeldun gen ließ sich mühelos eine Uebersicht über die vor handenen Fertigerzeugnisse schaffen. Um jedoch die Versorgung der Verwertungs industrie mit Essig zum Zweck der Konservierung der deutschen Ernte unter allen Umständen sicher zustellen, wurde vorsorglich vor Beginn der Ernte für Essig ein Erzeugungsausgleich auf freiwilliger Grundlage durchgesührt. An diesem Erzeugungs ausgleich beteiligte sich eine größere Anzahl von Essigherstellern. Die Vermittlungstätigkeit war in dessen verhältnismäßig schwierig, weil sich sehr bald herausstellte, daß die Bedarfsgebiete für Essig (Berlin und Küstengebiete) von den Ueberschuß- gebieten (Süddeutschland, Schlesien) so weit ent fernt lagen, daß die großen Entfernungen wegen der hohen Frachtkosten den Ausgleich häufig un möglich machten. Dennoch hat der Erzeugungs ausgleich in vielen Fällen Hilfe bringen können. Die Erfahrungen, die auf diesem Gebiete im verflossenen Jahre gesammelt worden sind, können nutzbringend sür die Zukunft verwendet werden. Or. Makler. Obstsäfte - Himbeeren und Kirschen sind die wichtigsten Früchte sür diesen Verwertungszweig, und zwar kann man schätzen, daß jährlich mehr als 30 000 Doppelzentner Himbeeren benötigt werden, um den Bedarf an Obstsäften zu decken. Kirschen wer den in geringerer Menge verarbeitet. Außerdem kommen noch Johannisbeeren, Erdbeeren, Brom beeren und gelegentlich einige weitere Beerenfrüchte in Betracht. Die Himbeeren stammen nicht aus schließlich aus Gärten, sondern die in Schlesien, in den deutschen Mittelgebirgen und im Bayrischen Wald anfallenden Waldhimbeeren werden in er heblichem Maße mitverarbeitet. Insbesondere das letztgenannte Gebiet ist der Hauptlieferant der Rohware für die Obstsaftpressereien. Die Haupt- Vereinigung hat daher dort — neben den Maß nahmen zur Erfassung der Rohware — durch Ein setzen eines Nahrungsmittelchemikers sür eine be sondere Uebevwachung der Güte der Ware gesorgt. Durch diese Kontrolle wird eine Verfälschung der Rohware verhindert. Eine Himbeer-Mißernte ini Bayrischen Wald ist für gewöhnlich gleichbedeutend mit einer nicht aus reichenden Rohwarevcrsorgung. So war es z. B. im Jahre 1935 schwierig, den Bedarf an Obst säften, insbesondere Himbeer-Rohsäften, zu decken. In früheren Jahren wurden zur Erntezeit zusätzlich Himbeeren zum Pressen aus Holland eingeführt und weiterhin Himbeer-Nohsaft, der zum großen Teil aus der Tschechoslowakei kam. Diese Einfuhren sind erheblich zurückgegangen. Deswegen mußte 1935 das, was noch zur Einfuhr gelangte, durch die Hauptvereinigung an die einzelnen Betriebe verteilt werden. Da die Einfuhr noch weiter zn- rückgcheu wird, werden die deutschen Obstsaftpresse- reieu bei einer geringen deutschen Himbeerernt« andere Beerensorten in verstärktem Maße heran ziehen müssen. Die Hauptvereinigung verschafft sich zur Beurteilung dieser Fragen und zur evtl. Einleitung besonderer Maßnahmen durch Erhebung der Erzeugung des Bestandes jeweils ein Bild über die Versorgungslage. Es sei an dieser Stelle er wähnt, daß 1936 Himbeersäfte und Kirschsäfte in ausreichendem Maße hergestellt werden konnten. Bei der Verarbeitung der Früchte wird zunächst der Rohsaft durch Auspressen gewonnen. Diese Obstrohsaste sind noch kein Fertigfabrikat, sondern Obstsirupe als Halberzeugnis anzusehen. Ihre Herstellung sowie eine Weiterverarbeitung zu einem Obstsirup, dem eigentlichen Fertigerzeugnis, wird durch die Verordnung über Obsterzeugnisse vom 15. 7. 1933 geregelt. Diese Verordnung verbietet eindeutig jedwede Verdünnung oder Vermischung der ein zelnen Obstsaftsorten, so daß heute ein Obstrohsaft ein vollkommen reiner Saft sein muß, der zwar konserviert wird, dem aber keine Nachpresse zu gefügt werden darf. Durch die Verordnung wird aber nicht nur die Güte der Erzeugnisse im Inter esse des Verbrauchers geregelt, sondern durch die Ausschaltung geringwertiger Ware, Schaffung ein heitlicher Kennzeichnung usw. wird gleichzeitig die Grundlage für eine Ordnung auf dem Markte und einen ordnungsmäßigen, vornehmlich auf die Güte der Erzeugnisse abgcstellten Wettbewerb geschaffen. Durch die bei der Hauptvereinigung durchgeführte Wertüberwachung und die Anordnung einer be sonderen Buchführung wird dafür gesorgt, daß diese grundlegende Verordnung auch von Außen seitern eingehalten wird. Durch diese Maßnahmen erreichen wir, daß die Erzeugnisse aus dem deut schen Obst wirklich O b st erzeugnisse sind. Die Obstsirupe, deren hoher Nährwert sich aus dem Anteil an Obst und an Zucker ergibt, werden be kanntlich verdünnt als Getränk, sowie als Zusatz zu Süßspeisen und ähnlichen Gerichten gebraucht. Außerdem finden die Obstsäfte bzw. -sirupe Ver wendung bei der Herstellung von Limonaden, Brauselimonaden und Fruchtsaftlikören. Daraus ist ersichtlich, daß sie insbesondere für die Bereitung von obsthaltigen Getränken erhebliche Bedeutung haben. Da sich in den letzten Jahren gezeigt hat, daß trotz der aufgeführten Maßnahmen durch spekula tive Vorverkäufe insbesondere während und kurz nach der Erntezeit von einer Reihe von Firmen eine Störung des Marktes verursacht wird, wur den zur Aufrechterhaltung der Ordnung für diese Zeit besondere Vertrauensleute ernannt und außerdem jeweils Bericht über die Erntelage her ausgegeben und dabei entsprechend vor unlauteren Wettbewerbsmethoden gewarnt. Dadurch ist auch erreicht, daß die geordnete Aufnahme der Rohware nicht durch Sonderbestrebungen gestört wird. 8cüiekerckeclcer. Wenn ö/snsn Der Bienen Sprache unter sich Hat eine Biene durch ihren Farben-, Geruch- und Tastsinn eine Honigquelle entdeckt, die des Aus schöpfens wert ist, dann teilt sie dieses freudige Ereignis sofort ihren Stockgenossen mit. Kehrt sie mit der süßen Last in die Beute zurück, legt sie zlbb. /, oben: öm/re n»7 Feöj/zre/em Ou/karFna. ,4bb. 2, /kam /ko/UFsamme/n on^ereFke L/enen. diese nicht sofort in die Wachszellen ab, sondern führt auf dem Flug- und dem Bodenbrette eine Art Tanz aus, dreht sich, wendet sich, fährt wie toll zwischen ihren Artgenossen umher, zieht durch die Flugösfnung, kommt wieder auf das Flugbrett, setzt dann im Innern der Beute ihren Tanz auf dem Bodenbrette fort. Dadurch macht sie die um stehenden Bienen auf ihre Eroberung aufmerksam. Nach etwa 5—10 Minuten legt sie den aufge nommenen Honig in die Wachszelle ab, kehrt lang sam zum Flugloche zurück, tänzelnd, rührig, auf geregt, Aufsehen erregend. Eine zunächst kleinere Anzahl von Trachtbienen folgt ihr zu den ge fundenen Honigschätzen. Die Heimkehrer wieder holen den Tanz; mehr und mehr Bienen schließen sich den Sammlern an und nach Verlauf von einer halben Stunde ist die Honigquelle mit Bienen ganz schwarz überflutet. Wehe dem Hausmütterchen, das aus Versehen das Fenster des Dachkämmerleins offenläßt, in dem sich gefüllte Honigtöpfe befinden l Bei allen diesen Tänzen, besonders nach der Abgabe des Honigs, wird der Hinterleib der Biene hochgehoben. Zwischen Len letzten beiden Ringen desselben öffnet sich dabei eine Spalte, in welcher eine Helle, feuchtglänzende Hautfalte sichtbar wird. Es ist dies die von „Nassanoff" entdeckte Drüse, das durch von „Frisch" biologisch ausgewerrete Duftorgan, der Sender der drahtlosen Telegraphie der Biene. Der Spalte entströmt ein ganz eigen tümlicher, dem Imker so wohlbekannter, sympa- tischer Duft, der lockt und lockt und die Bienen förmlich in ihren Bann zwingt. Die Abbildung 1 zeigt eine fliegende Biene mit geöffnetem Duft organ (O) und in Bild 2 sehen wir eine Menge von Bienen, wie sie „steißeln"*) und durch der Spalte entfliehenden Duft die vom Hochzeitsfluge heimkehrende Königin zur angestammten Beute führen. Mixert, Regensburg. *) Steißeln heißt in der Jmkersprache, den Hinterleib hochheben und mit den Flügeln fächeln,
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