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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 54.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19370000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19370000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 54.1937
-
- Ausgabe Nummer 1, 7. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 2, 14. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 3, 21. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 4, 28. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 5, 4. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 6, 11. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 8, 25. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 9, 4. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 10, 11. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 11, 18. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 12, 25. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 13, 1. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 15, 15. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 16, 22. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 17, 29. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 18, 6. Mai 1937 -
- Ausgabe Nummer 19, 13. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 20, 20. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 21, 27. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 22, 3. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 23, 10. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 24, 17. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 25, 24. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 26, 1. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 27, 8. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 28, 15. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 29, 22. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 30, 29. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 31, 5. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 32, 12. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 33, 19. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 34, 26. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 35, 2. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 36, 9. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 37, 16. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 38, 23. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 39, 30. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 40, 7. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 41, 14. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 42, 21. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 43, 28. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 44, 4. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 45, 11. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 46, 18. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 47, 25. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 48, 2. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 49, 9. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 50, 16. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 51, 23. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 52, 31. Dezember 1937 1
-
Band
Band 54.1937
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Zur -en Obftanbauer Mitteilungen für Sie Fachgruppe Obstbau »er Unterabteilung Garten im Reichsnährstand Reichsfachbearbeiter Otto Goetz Nummer 15 Beilage zu „Vie Hartenbauwirtschaft" Nr.42 21. Oktober 1937 c/sr notwsnc/Zg Zur Klärung der Unterlagenfrage Die Lösung der Unterlagenfrage ist heute eine der vordringlichsten Arbeiten im deutschen Obstbau, mit der sich Wissenschaft und Praxis beschäftigen. Daß diese Arbeit sehr langwierig und vielseitig ist, bringt schon die lange Lebensdauer des zu bearbei tenden Gegenstandes, die Obstbäume, mit sich und, was das Wesentlichste ist, die Verschiedenartigleit der Gestaltung unserer Landesteile in bezug auf Boden und klimatische Verhältnisse. Es bedarf daher der Mitarbeit aller damit im Zusammenhang stehender Berufskreise in den verschiedenen Landesteilen, da die Unterlagenfrage mehr oder weniger örtlich be grenzt gelöst werden muß. Obwohl zunächst der Baumschuler über die vor läufigen Ergebnisse der wissenschaftlichen und prak tischen Arbeiten auf diesem Gebiet Bescheid wissen muß, so muß nun auch der Obstbauer über den Stand dieser Arbeiten unterrichtet werden, da er bei entsprechender Sachkenntnis sehr wertvolle Mit arbeit leisten kann. Da es praktisch unmöglich ist, für jede Sorte in den jeweils anders gearteten Ver hältnissen eine besondere Unterlage zu finden, muß unser Bestreben sein, eine Auslese unter den Unter lagen zu treffen, die sich möglichst auf recht breiter Grundlage, in bezug auf Sortenverträglichkeit, Fruchtbarkeit, Klima, Lage, Boden usw. erfolgreich verwenden lassen. Durch Erreichung dieses Zieles stellen wir den gesamten Obstbau auf eine viel sichere, wirtschaftlichere Grundlage. Für die Anzucht und die Verwendung von be stimmten Unterlagen hat nun die Fachgruppe Baumschulen anläßlich der Reichsfachgruppen tagung ein Reichssortiment für Vered lungsunterlagen herausgegeben. Bei diesem Sortiment befinden sich auch bereits Unterlagen, die schon vor Jahren vegetativ vermehrt wurden, und bestimmte, wenn auch nicht reinklonige Typen, darstellen. Es befinden sich bereits Obstpflanzungen in Deutschland, die auf solchen vegetativ vermehr ten Unterlagen stehen und bei denen sich noch sest- stellen läßt, um welche Typen es sich handelt. Könnten diese Unterlagenformen ermittelt werden, so hätten wir von feiten der Obstbauer, die ja das größte Interesse am Ertrag ihrer Bäume haben, zunächst ein vorläufiges, wenn auch kein wissen schaftlich genaues Bild und Urteil über die bisher verwendeten Unterlagen. Solche Beobachtungen würden sicher dazu beitragen, gewisse Anhaltspunkte und Fingerzeige in der Unterlagenfrage zu vermit teln. Für eine praktische Auswertung wäre eine solche Erhebung vielleicht grundlegend, da die bis herigen Beobachtungen über die Baumschule hinaus sehr spärlich sind. Die schon über zwei Jahrzehnte zurückreichenden englischen Unterlagenversuche bie ten wohl für Deutschland gewisse Richtlinien, lassen sich aber wegen der vielfach grundsätzlich verschie denen deutschen Verhältnisse nur beschränkt auf den deutschen Obstbau übertragen. Es ist deshalb drin gend nötig, daß in Zusammenarbeit von Wissen schaft und Praxis, Baumschule und Obstbau alle verfügbaren Gelegenheiten aufgegriffen werden, um zur Lösung der deutschen Unterlagenfrage bei zutragen. Obwohl durch das neuerdings für die Baum schulen aufgestellte Unterlagensortiment sich für den praktischen Obstbau nur Richtlinien ergeben und die Vee Sammler ves WSW. ftthl im vienft für Sich, »»na er VInv»,liest drr ermriaschoft. A Nur durch dies» Srmrinschuft Irdft auch du! exakten, wissenschaftlichen Ergebnisse der Unter lagenverwendung abgewartet werden müssen, können für den Obstbauer dennoch gewisse Richt linien für die Verwendung der Unterlagen gegeben werden. Dies bedingt, daß sich der Obstbauer ihre grundsätzlichen Unterschiede aneignet und ein Bild über die wesentlichen Eigenschaften bekommt. Die Pflanze, auf die die Edelsortc veredelt wird, heißt Unterlage. Man unterscheidet als Unterlage den Sämling und den vegetativ vermehrten Ab senker, Ableger oder Abriß und Steckling. Der Sämling, der durch Aussaat von Samen gewonnen wird, ist naturgemäß gegenüber den Elternsorten mit wenig Ausnahmen sehr verschieden. Es ist Zu fall, wenn der Sämling genau die Eigenschaften eines oder der beiden Eltern aufweist. Will man daher bestimmte Obstsorten derart vermehren, daß sie ihre Eigenschaften beibehalten, so müssen sie auf die entsprechenden Unterlagen veredelt werden- Auch wenn die Sämlingsunterlagen in gleichmäßiger Stärke ausgesucht und zur Veredlung gepflanzt werden, so ergeben sich trotzdem, auch wenn sie unter denselben Bedingungen aufwachsen, nicht gleichstark wachsende Bäume, da eben jede Pflanze ein Eigenwesen mit den verschiedensten Eigenschaf ten ist. Es ist daher auch denkbar, daß auf Sämlinge veredelte Bäume oft schlechte Träger sein können, obwohl das Edelreis der aufgesetzten Sorte einem hervorragenden Träger entstammt und der Baum blütenbiologisch am richtigen Platz steht. Mit der Sämlingsunterlage können sich also auch schlechte Eigenschaften auf die Edelsorte übertragen oder diese beeinflussen. Demgegenüber Verhalten sich die vegetativ vermehrten Unterlagen, die aus Stock ausschlägen durch Abriffe, Absenker, die zur Be- wurzelung an der Mutterpflanze gebracht werden und dadurch genau deren Eigenschaften aufweisen, völlig gleichbleibend. Aus diesem Grunde kann man in der Baumschule schon, allerdings unter gleichen Verhältnissen, einen hohen Prozentsatz gleichmäßi- ger Bäume einer darauf veredelten Sorte er- zielen. Edelsorte und Unterlage bilden eine Lebens gemeinschaft, die gegenseitig aufeinander einwirken. Auf dieser gegenseitigen Einwirkung beruht die große Bedeutung der Unterlage. Genau so wichtig wie die richtige Wahl der Edelsorte für die Wirt schaftlichkeit einer Obstanlage ist, so hängt in der selben Weise oder noch viel mehr von der richtigen Wahl der Unterlage der Erfolg ab. Wenn wir es verstehen, die richtigen Kombinationen (Unterlage, Edelsorte mit den richtigen örtlichen Verhältnissen) zu treffen, die je nach den Eigenschaften von Boden, Lage, Unterlage und Edelsorte entsprechend gestaltet sein müssen, so haben wir das Unterlagenrätsel im wesentlichsten gelöst. Unter den vegetativ vermehr ten Unterlagen interessieren wohl am meisten die Kernobstunterlagen. Außer den Sämlingen sind bereits 16 Typen von Apfelunterlagen mehr oder weniger bekannt, die man in vier Gruppen ein geteilt hat. Gruppe 1 umfaßt die schwachwachsenden, Gruppe 2 die schwach- bis mittelstarkwachsenden, Gruppe 3 die mittelstark- bis starkwachsenden, Gruppe 4 die starkwachsenden Typen. Jede dieser Gruppen hat wieder bestimmte Eigenschaften oder Einflüsse auf die Edelsorte in bezug auf a) Ansprüche an den Standort (Boden, Klima, Lage), b) das Wachstum und die Widerstandsfähigkeit, c) die Einwirkung der Fruchtbarkeit. Es dürfte daher zweckmäßig sein, die zunächst von den Baumschulen mehr oder weniger zur Anpflan zung kommenden Unterlagen in ihren Hauptunter schieden oder Eigenschaften zu schildern.-Hier muß noch vermerkt werden, daß wir uns der Bezeich nungen, die nach der englischen Versuchsstation East Malling (abgekürzt E. M.) benannt sind, ebenfalls bedienen. Aus Gruppe 1 ist als wichtigste Unterlage der „Gelbe Metzer Paradies" E. M. IX zu nennen, die als ausgesprochenste und wertvollste Zwergunter ¬ lage bekannt ist. Als Flachwurzler stellt sie die höchsten Ansprüche an den Boden und seinen Feuch tigkeitsgrad. Sie ist die beste und frühsruchtendste Unterlage mit mäßigem Wachstum, daher für alle kleinen Baumformen die Unterlage für die Bäume des Haus- und Siedlergartens, wie auch für beste Böden im Erwerbsobstbau als Spindelbuschbaum usw. mit bestem Erfolg verwendbar. Diese Unter lage ist sehr frosthart und überaus reichtraaend, daher wirtschaftlich sehr wertvoll, weil auch die Fruchtausbtldung auf ihr hervorragend ist. Leider ist sie in der Verwendung in bezug auf den Boden begrenzt und verlangt beste Pflege. Als ausge sprochener Flachwurzler verlangt sie auch beste Er nährungsverhältnisse, genügend Bodenfeuchtigkeit, auch während der Trockenperioden entsprechende Bewässerung. Auf keinen Fall dürfen Bäume auf Paradiesunterlage dem Kampf um Wasser und Nährstoffe mit etwaigen Unterkulturen ausgesetzt werden, viel weniger darf der Boden übermäßiges Unkraut oder eine Grasnarbe aufweisen, was außerordentlich nachteilig wäre und die Wirtschaft lichkeit in Frage stellen würde. Auch in bezug auf die Edelsorte müssen für Paradies bestimmte Ein schränkungen gemacht werden. Durch den an und für sich schon verursachten zwergigen Wuchs der darauf veredelten Sorten bleiben einzelne Sorten, die an sich schon reich fruchten, im Wachstum teil weise zu zwergig, auch wenn die übrigen Verhält nisse durchaus zusagen. In diesem Fall muß die Paradiesunterlage durch andere ersetzt werden, die die natürliche Fruchtbarkeit der betreffenden Sorte durch entsprechendes Wachstum ausgleicht. Dies ist ein Fall, der bereits die verschiedenartigste Ver wendbarkeit der einzelnen Unterlagentypen an deutet und auf den noch näher eingegangen wer den muß. Die Beschreibung der Typen der Gruppen 2 bis 4 wird in der nächsten Nummer dieser Bei lage fortgesetzt. Herm. ?. Nauü, Kochendorf (Wttbg.). Weitste in Osu^c/i/anc/ notwendig Wertvolle amerikanische Apfelsotten Die Sortenfrage ist im Obstbau von lebens wichtiger Bedeutung. Die Mannigfaltigkeit der Eigenschaften sowohl der Obstpslanzen als auch der Früchte der zahlreichen Apfelsorten läßt den Faktoren, die das effektive Betriebsergebnis be stimmen, eine so große Wirkungsbreite, daß das Versagen zahlreicher Pflanzungen bei flüchtiger Betrachtung der Zusammenhänge gar nicht über raschen sollte. Die Beständigkeit dieser Erscheinung in den früheren Zeiten geht am besten aus der Tatsache hervor, daß das deutsche Apfelsortiment heute nahezu 5000 pomologisch bestimmte Frucht formen nmfaßt, die wahrscheinlich aus dem Be streben heraus gezüchtet, gefunden und gesammelt wurden, das Risiko im Obstbau, das gewiß be gründet war, zu verringern. An sich war der Ge danke von damals derselbe, der auch heute noch den denkenden Obstbauer belebt, nämlich Sorten zu finden, die sich als Baum durch regelmäßige und reiche Tragbarkeit und in der Frucht als Aepfel auszei bnen, die in der Form, in der Farbe und im Geschmack Vollendung darstellen. Bei wenigen Apfelsorten unseres großen Sortiments können diese Voraussetzungen ncitürlickerseits als gegeben be zeichnet werden. Demnach können sie allein als wertvoll und damit als brauchbar betrachtet wer den. Praktisch sind sie zumeist in den Obstsorten- verzeichniffen zusammenaestellt, die die Landes bauernschaften der obstbautreibenden Bevölkerung zum Anbau empfehlen. Bei sorgfältiger Beobach tung der Verträglichkeit dieser Sorten mit den nährständischerseits empfohlenen Apfelunterlagen und deren Typen kann das Mißlingen einer obst- baulichen Anlage nicht mehr in Frage kommen und tut es auch nicht, wenn der Obstbauer selbst gegebenenfalls seine eigenen Kenntnisse und Er fahrungen mit denen der führenden Praxis unter baut. Damit ist der deutsche Obstbau, soweit er von beruflichem Auge als Erwerbsobstbau betrachtet werden kann, auf eine hohe Ebene gelangt. Er wird bei entschlossener Verfolgung seiner angebahn ten Wege das Ziel der Unabhängigmachung un seres Volkes auf dem Gebiete der Obstversorgung — jedenfalls vorerst mit Tafelobst — bald erreichen. Die Erfolge des englischen und amerikanischen Obstbaues am Weltobstmarkt dürfen nicht nur als Beispiel kaufmännischer Geschicklichkeit und beruf lichen Könnens betrachtet werden, sondern sie müssen in ihren Erfolgsqrundlagen erfaßt und in ihrer Entwicklung beachtet werden. Auch der englische Obstbau, der in Südafrika, in Neuseeland, Austra lien, Tasmanien und in den Vereinigten Staaten hat einmal am Anfang gestanden, und die Ge schichte dieser Länder zeigt uns, daß dies vor noch nicht allzu langer Zeit gewesen ist. Allein die Freigebigkeit der Natur und die rücksichtslose Be folgung "von der gegebenen Wirklichkeit erteilter Lehren hat die Entwicklung vorangetrieben und ihr schließlich die Vorrangstellung geschenkt. Schon die räumlichen Verhältnisse verbieten es, in Deutsch land Experimente in dem Umfang zu beginnen, in dem sie die reichen anglikanischen Länder durchführten. Aber auch aus den Gründen der stark wechselnden Bodenverhältnisse wären solche Versuche in Deutschland niemals richtungzeigend und praktisch verwertbar. Andererseits aber ist die Durchführung solcher Versuche, insbesondere hin sichtlich der Brauchbarkeit der Apfelsorten dieser Länder für Deutschland von außerordentlichem Wert. Gerade solche Prüfungen mit dem Hinweis abzutun, daß in früheren Jahren ein völliger Fehl schlag festgestellt worden sei, ist ein unverantwort liches Unterfangen. Wer läßt sich im Leben schon vom ersten Mißerfolg an den Boden ringen? Gerade bei der Prüfung von Obstsorten auf ihre Eignung für deutsche Verhältnisse muß man sich vor Augen halten, daß eine ungeheure Summe bekannter und unbekannter Eigenschaften und deren Einflüsse und Zufälligkeiten ain Werden des wahr nehmbaren Erscheinungsbildes der Pflanze und damit auch der Früchte beteiligt sind, und schließ lich ist es nicht dasselbe, ob die Sorte auf einen älteren Baum, also auf eine europäische Apfelsorte gepfropft oder direkt auf eine der 16 verschiedenen East-Mallinqtypen oder gar auf den Sämling einer diploiden Äpfelsorte oder memetwegen auf eine Unterlage veredelt wird, die überhaupt als solche noch nicht studiert, geschweige denn jemals als solche auch nur. Probeweise verwendet wurde. Das aber sind doch letzten Endes verständliche Forderungen, bevor das endgültige Ergebnis der Prüfung ge meldet werden darf. Vor etwa zehn Jahren hatte die damalige Land wirtschaftskammer für die Provinz Brandenburg und für Berlin in Erkenntnis des Wertes zahl reicher amerikanischer Apfelsorten am deutschen Obsdmarkt eine Anzahl Edelreiser dieser Sorten unmittelbar aus Amerika bezogen und sie zum Zwecke eben einer solchen Prüfung an mehrere deutsche Obstbauer verteilt, die sie vornehmlich durch Umpfropfen älterer Bäume auswerteten und die Eignung der Sorten für deutsche Verhältnisse zu prüfen suchten. Alle derartigen Versuchsbäume zeigten mehr oder weniger die Ungeeignetheit der hezogenen amerikanischen Apfelsorten. Es ist mir nicht bekannt geworden, daß ein einziger Baum in seinen Erträgnissen nach der guten Seite hin überrascht hat. Die Reiser wurden dabei in Worms, Luckau (N-L), Gransee, Oranienburg, Werder (Havel), Guben, Wittstock (Dosse) und in Mar- guardt bei Potsdam verwendet, so daß in land wirtschaftlicher Beziehung eine zweifellos umfas send« Beobachtungsbasis geschaffen war. Viel leicht aber findet das negative Ergebnis des interessanten Versuchs seine Ursache dar in, daß die Vereinigung der amerikanischen mit den hiesigen europäischen, besser ge sagt, deutschen Apfelsorten zu einer so erheblichen Beeinflussung des Edelreises führt, daß die Früchte dieser Edelreiser gar nicht mehr die abso luten Träger der „amerikanischen" Eigenschaften sind, sondern in hohem Maß die Wirkungskraft der europäischen Unterlagensorte erkennen lasten. Daß diese Vermutung in hohem Grade Anspruch auf Wahrscheinlichkeit, und zwar im allgemein gültigen Sinne, erhehen kann, wird eben durch das gleiche Ergebnis bei allen diesen damals umgepfropften Apfelbäumen und durch die Feststellung bewiesen, die in Geisenheim in einem umfaßenden genauen Versuch mit 19 verschiedenen Amerikanevsorten, worunter sich die seinerzeit in Brandenburg verwendeten sämtlich befinden, ge macht werden konnten. Die Geisenheimer Ver suchsanlage best'ht aus einer nunmehr 6jährigcn Buschbaumpflanzung dieser 19 verschiedenen über seeischen Apselsorten, die am deutschen Obstmarlt die größten Erfolge zu erringen vermochten. Alle 19 Sorten sind zur Feststellung ihrer Eigenschaften auf die E. M. Typen IX. und V. veredelt, also jeweils in zwei Buschbäumen vertreten. Von den seinerzeit als wahrscheinlich wertvoll anzusprechen den Sorten sind zum Teil 4—5 Versuchsbäume vorhanden. Nach objektiver Betrachtung der bis herigen Pflanzung darf ich sagen, daß mich das Ergebnis geradezu überrascht und mich schon heute veranlaßt, der großen beruflichen Praxis einen Versuch mit den folgenden Amerikanersorten auf E M. Typ IX. und Typ V. im eigenen Be trieb zu empfehlen. Als unbedingt brauchbar haben sich in Geisenheim bewährt: l. Lobt, ein früher, dem Klarapsel ähnlich sehender, im haumreisen Zustand grüner, Mier, goldgelber Apfel, von trockenem Fleisch. Baum retchtragend. Gute Sorte slir die Zwcrgform. 2. Lab» Sudele», ein srüher, mittelgroßer, hoch- . gebauter, an der Kelchhöhle einige slachcre Rippen aus- wcisendcr Apfel von wundervoller goldorangesarbener mit zartem Not durchsetzter Schale. Fleisch gelblich, locker. Großes Kernhaus. 3. James Grieve, mittelsrüher, in Form und Größe der Goldparmäne ähnliche Sorte, von seinem Aroma, in genutzrcifcm Zustand goldgelber Farbe mit roten Flam men gezeichnet. Er ist inzwischen bereits als hervor ragender Ersatz für den Gravensteiner bekannt geworden. 4. Earl» Mc. Jntosh, Frühapfel von mittlerer Größe. Grundfarbe Grün mit roten Strahlen. Ziemlich langer Stiel. Fleisch mürbe, von süßlichem Geschmack. Anspre chender Tafclapsek. 5. Milton, länglicher Taubenapfel von hervorragender Farbe. Mittelfrüh, Grundfarbe grün mit einem wunder baren Karmesinrot und einem seinen Wachsüberzug ver sehen. Geschmack süß-säuerlich, sehr aromatisch. 8. Meri Prinz Carol, mittelsrüher, besonders großer Apfel, ähnlich dem Peasgoods Sondergleichen, Fleisch weiß, von angenehmem Geschmack. Prunkvolle Frucht. 7. Saxtons Superb, Herbstapfel von ausgezeichnetem Geschmack, ähnlich der Cox' Orangen-Nenette. Mittel groß, von grundgrüncr Farbe, mit roten Flammen und Strahlen. Fleisch gelblich-weiß. Hervorragender Apsel. Das Völlige Verjagen der mit Amerikanersorten umaepfropften Bäume und das Ergebnis in Gei senheim fordert, im Interesse der Förderung unse res heimischen Obstbaues, unbedingt an anderen deutschen Plätzen den Versuch zu wiederholen. Ich bin mir klar darüber daß die hiesigen Feststellun gen nicht als abschließend gewertet werden dürfen. Die untrüglichen. Lehren dieser Erfahrungen aber müssen befolgt werden, und wenn die zunächst angestrsbte Aufmerksamkeit der großen beruflichen Praxis auf diese wertvollen amerikanischen Sorten mit den gegebenen Hinweisen angeregt ist, dürfte der nützliche Erfolg für die Gesamtheit damit «in- gÄeitet sein. kranr Krutt, Obstbauoberlehrer, Geisenheim, Starke Zunahme des bayerischenObstbaumbestandes Auf einer Tagung der Fachgruppe Obstbau der Landesbauernschaft Bayern wurde erklärt, daß der Obstbau der stärksten Förderung bedürfe, da 1936 noch für 242,4 Millionen KU eingeführt werden mußte.^m Lande Bayern seien seit 1934 rund eine halbe Million neue Obstbäume gepflanzt worden, darunter die Hälfte mit Reichsbeihilfen. Darüber hinaus seien vom Reich auch für Baumumpfropfun gen Mittel bereitgestellt worden. Nur so sei es mög lich gewesen, daß in Bayern allein 181 060 Obst bäume mit einheitlichen Sorten umgepfropft worden sind. Einer ganz besonderen Entwicklung sei der Obstbau noch m der Bayerischen Ostmark fähig. gehört auch an Ihre Vcrpackungsmittel. Wir halten für Sie vorrätig: Kisten-Kleber „Deutsches Erzeugnis" 1. XX 1 für Apfelkisten . . 27,5x10,8 om 5,50 2. T X 2 für Klachstcigen . . öl X 0,5 om 4,— 8. 8 X 3 für Tomaten, und Salatsteigcn ..... 87 X 8 om ^-4! 8,50 4. 8X4 für Gurkenkistcn . 30 xw om 8,öS Gnrkcuiänder „Deutsches Erzeugnis" . . 24 X 8 om S,— Sack- und Spankorhanhängcr „Deutsches Erzeugnis" . . S X ö,öom 4,28 Preisschilder „Deutsches Erzeugnis" . . 13 x 8 om 4,25 Topspslanzenauhänger „Deutsches Erzeugnis" . . 18 X 8 om 2,^0 Kleine Schilder „Deutsches Erzeugnis", „Deutsche Rosen", „Deutsche Nellen", „Deutscher Flieder", „Deutsche Maiblumen", „Deutsche Azaleen", „Deutsche Veilchen", sämtlich 10,5x7,5 om 8,— Die Preise verstehen sich für 1000 Stück Muster unentgeltlich Gärtnerische Verlagsgesellschaft Dr. Walter Lang Kommanditgesellschaft Berlin SW 61 Horckstraße H
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