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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 54.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19370000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19370000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 54.1937
-
- Ausgabe Nummer 1, 7. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 2, 14. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 3, 21. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 4, 28. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 5, 4. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 6, 11. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 8, 25. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 9, 4. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 10, 11. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 11, 18. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 12, 25. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 13, 1. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 15, 15. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 16, 22. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 17, 29. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 18, 6. Mai 1937 -
- Ausgabe Nummer 19, 13. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 20, 20. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 21, 27. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 22, 3. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 23, 10. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 24, 17. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 25, 24. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 26, 1. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 27, 8. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 28, 15. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 29, 22. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 30, 29. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 31, 5. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 32, 12. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 33, 19. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 34, 26. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 35, 2. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 36, 9. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 37, 16. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 38, 23. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 39, 30. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 40, 7. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 41, 14. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 42, 21. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 43, 28. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 44, 4. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 45, 11. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 46, 18. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 47, 25. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 48, 2. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 49, 9. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 50, 16. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 51, 23. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 52, 31. Dezember 1937 1
-
Band
Band 54.1937
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Der Samenbau Mitteilungen für bie Zachgruppe Samenbau üer Unterabteilung Garten im Reichsnährstanü Reichssachbearbeiter Dr. Nicol aifen Nummer 14 Settage zu „Vie Gartenbauwirtschaft" Nr. 42 21. Oktober 1437 /n vv/s in ösns/iunA §inc/ ?o5k§c^5/tt6 vsl^S/cknsn Beobachtungen bei der Samenanerkennung Anbauumfang und Ernteausfall Der Gemüsesamenbau im Gebiet der Landes bauernschaft Sachsen-Anhalt ist in diesem Jahr nicht auf Rosen gebettet gewesen. Wenn man mit dem Gesamtergebnis auch noch zufrieden sein kann, so zeigen doch die bei einzelnen Arten zu ver zeichnenden Ertragsausfälle mit aller Deutlichkeit, das; kaum ein Erzeugungszweig der Landwirtschaft mit ähnlichem Risiko zu rechnen hat. Auf der anderen Seite werden in manchen Jahren auch weit über den Durchschnitt liegende Ernten erzielt, die im folgenden Jahr meistens zur Verringerung des Vermehrungsanbaues führen. Dieses Auf und Ab ist natürlich und spiegelt sich jetzt, nachdem das Anerkennungswesen eine Ausweitung erfahren hat, auch in den zur Anerkennung angemeldeten Flächen wieder. Vergleicht man die 1937 in Sachsen-Anhalt zur Anerkennung angemeldeten Flächen mit denen von 1936, dann ergibt sich bei Buschbohnen eine Ver ringerung um 670 da (- 35 A>), bei Erbsen um 871 Im '(- 15 A) und bei Spinat uni 53 im (- 12A). Die Einschränkung des Vermehrungs anbaues bei diesen drei Arten ist m. E. lediglich darauf zurückzuführen, daß noch genügend Lager bestände vorhanden sind. Bei Bohnen stammen sie aus der Rekordernte des Jahres 1936, während sie bei Erbsen und Spinat auch noch aus früheren Jahren herrühren. Interessant ist, daß bei Erbsen die Verkleinerung des Anbaues fast ausschließlich auf Schalerbsen entfällt, während Markerbsen so gar in etwas größerem Umfange angebaut worden Cyclamensamen-Anerkennung In Verfolg des in Nr. 39 der „Gartenbauwirt- schast" vom 39. 9. 1937 erschienenen Ausrufs zur Anmeldung von Cyclamcnsamcnträgern zum Zwecke der Anerkennung wird daraus hingcwicsen, daß die Anmeldungen bis spätestens 1. 11. 1937 an den unterzeichneten Verband einzureichen sind. Neichsverband der gartenbaulichen Pflanzenzuchten Berlin W. 35, Lüßowftraße 199/110. sind als 1936. Das hat seinen Grund darin, daß Markerbsen im Frühjahr 1937 noch flott verkauft worden sind, während Schalerbscn ziemlich fest lagen. Bei den anderen Gcmüsearten sind wesentliche Veränderungen im Anbauumfang nicht eingetreten beziehungsweise nicht einwandfrei feststellbar, so fern es sich um Arten handelt, deren Anerkennung 1936 noch freiwillig war. In dem Maße, wie die Pflichtanerkennung in Zukunft bei weiteren Ge müsearten einsetzt, werden sich später auch Schwan kungen im Anbauumfang und Ernteanfall besser feststellen lassen. In einigen Wochen werden auch die letzten Ge müsesamenfelder abgeerntet sein, so daß es ange bracht erscheint, einen kurzen ueberblick über die Ernteaussichten im Gemüsesamenbau im Gebiet Sachsen-Anhalt zu geben. Die nachstehend aufge führten Ertragszahlen sind Schätzungen, die sich größtenteils auf Grund der Anerkcnnungsbesichti- gungen ergeben haben. Von den zweijährigen Gemüsearten sind Herbstrüben sehr schlecht durch den Winter gekommen. 60 v. H. der zur Anerkennung angemeldeten Felder wurden wegen zu starker Aus winterung umgepflügt. Auch bei Sellerie, Kohlrabi und Möhren waren starke Verluste durch Ueberwinterungsschäden zu verzeichnen, die zur Folge hatten, daß bei diesen drei Arten etwa ein Drittel, bei Feldsalat, Blättcrkohl, Porree und Petersilie ein Fünftel der Felder von der Anerkennung zurückgezogen wurde. Die Ernte ist im Durchschnitt etwa wie folgt zu veranschlagen (Ztr. je Viertelhektar): Feldsalat 2—214, Herbst rüben 6—7, Kohlrabi 2—4, Kopfkohl 2—3, Möhren 2—3, Petersilie (Schnitt-) 4—6, Petersilie (Wur zel-) 4, Porree 2—3, Rettich 5—7, Rote Rüben 6—7, Sellerie 114—2, Spinat 5—7, Zwiebeln 314—5. Die Radies bestände brachten eine gute Mittel ernte mit etwa 314—5 Ztr./Viertelhektar, während die Erträge von Salat teils schlecht (späte Sor ten), teils befriedigend bis gut (frühe Sorten) aus fielen. Bei Salat zeigte sich in diesem Jahr wieder sehr deutlich, daß Regenwetter während der Blüte zeit die besten Erntehoffnungen zerstören kann. Bei Erbsen bleibt die Ernte hinter den Schätzungen zurück, da die obersten Blüten, ins besondere bei hohen Markerbsen, von Thrips be fallen wurden und die Hülsen, die angesetzt hatten, stark unter Erbsenkäferbefall gelitten haben. Nach den bis jetzt vorliegenden Berichten über Drusch- uud Verleseergebnisse sind bei Markerbsen etwa 4 Ztr., bei Schalerbsen 6—8 Ztr., bei Zuckererbsen etwa 5—6 Ztr. handverlesener Ware je Viertel hektar im Durchschnitt zu erwarten. Es fällt viel fach auch kleineres Korn an als 1936, das in der Keimfähigkeit überdies bei manchen Ablieferungen zu wünschen übrig läßt. Wenn auch die Bohnen- und Gurkenernte größtenteils noch nicht unter Dach und Fach ist, so läßt sich jedoch heute schon so viel übersehen, daß Buschbohnen höchstens eine Mittelerntc von etwa 5—7 Ztr./Viertelhektar ergeben, während die Stangenbohnenernte im allgemeinen gut zu werden per pricht. Sie 'dürfte bei grünhülsigen Sorten etwa 8—9 Ztr., bei gelbhülsigen 6—7 Ztr./Viertelhektar betragen. Me Gurkenbestände sind in diesem Jahr auf fallend lange gesund geblieben. Dies dürfte auch dazu beigetragen haben, daß eine befriedigende Ernte herangewachsen ist. Bei den kurzen Sorten kann mit einem Ertrage von 2—3 Ztr., bei den mittel langen und langen von 2—214 bzw. 144—2 Ztr./ Viertelhektar gerechnet werden. Besondere Beobachtungen Das Anerkennungsjahr 1937 gab reichlich Ge legenheiten zu einer Reihe von Beobachtungen, die sowohl für die Anbauer wie für die Samenzüchter von Interesse sein dürften. Im Vordergrund stand das Problem der Fett fleckenkrankheit der Bohnen. Hier ist mir ausge fallen, daß die in früheren Jahren so anfällig ge wesene Buschbohnensorte „St. Andreas m. F." in diesem Jahr von der Fettfleckenkrankheit fast über all so gut wie verschont geblieben ist, während andere Sorten, wie z. B. „Wachs Beste von Allen o. F." und „Wachs Amtsrat Koch o. F." im all gemeinen so stark von ihr befallen waren in diesem Jahr, daß man im Hinblick hierauf an ihrem Wert als Reichssorten zweifeln muß. Auch für „Wachs Mont d'or o. F." trifft dies zu, wenn auch der Befall bei dieser Sorte nicht ganz so stark war. Auffallend ist ferner, daß er bei allen Sorten in erster Linie auf. den Blättern und nur vereinzelt auch auf den Hülsen auftrat. Es erscheint mir jedoch weniger wichtig, daß festgestellt wird, welche Sorten von dieser Krankheit wenig und welche stark befallen werden; denn gefeit ist nach unserer bis herigen Kenntnis gegen sie keine Sorte. M. E. ist es wichtiger, der Biologie des Fettfleckenerregers das Augenmerk zuzuwenden, um festzustellen, in wiefern Standweite, Bodenart und -bearbeitung, Düngung und sonstige Faktoren sein Auftreten be einflussen. Auch über die züchterischen Belange wäre einiges zu bemerken. Manche Firmen führen z. B. von Reichssorten noch Typen, die den Sortenbeschrei bungen des Reichsnährstandes nicht entsprechen. Das ist kein Wunder, wenn man feststellen muß, daß es noch einzelne Züchterfirmen gibt, die weder im Besitz der Sortenbeschreibungen sind noch von deren Vorhandensein überhaupt etwas wissen oder die es versäumt haben, von den von ihnen züchte risch bearbeiteten Sorten Proben an die Sorten registerstellen einzusenden. Es muß hier auch dar auf hingewiesen werden, daß es durchaus nicht von Schaden ist, wenn sich die Firmen die angebauten Proben bei den Sortenregisterstellen im Laufe des Sommers mal ansehen. Nur so ist die erforder liche Ausrichtung der züchterischen Bearbeitung der Reichssorten zu erwraten. Die Buschbohnensorte „Hinrichs Riesen wgr. o. F." z. B. ist in diesem . Jahr in einigen Be ständen noch in schlechter Güte angetroffen worden. Sie muß unbedingt rund sein. Wer in seinen Beständen noch zahlreiche Pflanzen mit flach ovalen Hülsen aufzuweisen hat, muß sich eben in seiner Zucht bei dieser Sorte auf Rundhülsigkeit umstellen. Das trifft auch auf „Wachs Hinrichs Riesen weiß m. F. und „Wachs Beste von allen o. F." zu, die einzelne Firmen gleichfalls noch mit flachovalen Hülsen führen. Die diesjährigen An- Es ist wohl an und für sich nicht notwendig, über die Technik der Erntearbeiten im Zuchtgarten zu schreiben. Aber es ist eine Selbstverständlichkeit, daß man bei der Ernte gewissermaßen den Strich unter die Beobachtungen, die man im Laufe des Som mers über das Wachstum und den Stand seiner Zuchten gemacht hat, zieht und nun durch den Ertrag feststellt, ob die Beobachtungen richtig waren oder nicht. Ausschlaggebend ist natürlich letzten Endes der Ertrag, und noch so guter Stand irgendeines Gemüsestammes nützt uns gar nichts, wenn der Ertrag nicht dementsprechend ist. Nun könnte man auf den Gedanken kommen, -daß die Beobachtungen während der Vegetationszeit ja dann überflüssig sind. Aber das ist bestimmt nicht der Fall; denn nur diese Beobachtungen in Verbindung mit der Ertragsfeststellung ermöglichen es uns, den wahren Wert eines Zuchtstammes zu erkennen. Es kommt sehr häufig vor, daß in verschiedenen Jahren nicht die gleichen Zuchtstänmne Sieger im Ertrage sind, sondern daß in dem einen Jahr der eine, in den; nächsten Jahre der andere Stamm besser abschneidet. Und dann müssen uns unsere Beobachtungen wäh rend des Wachstums sagen, woran das liegt. Dann werden wir an Hand unserer Aufzeichnungen fest stellen können, 'daß vielleicht der eine Stamm nach einer Trockenperiode sehr stark nachgelassen hat, daß der andere Stamm besonders unter irgendeiner Krankheit gelitten hat; ein dritter Stamm nutzt vielleicht günstige Bedingungen besonders gut aus. Diese Beobachtungen und der Ertrag zusammen versetzen uns also erst in die Lage, den wirklichen Wert unserer Zuchtstämme zu erkennen und danach unsere Entscheidungen zu treffen. Und wenn wir uns darüber klar sind, daß unser Zuchtziel weniger Höchstleistung in. einzelnen be sonders Günstigen Jahren oder unter besonders gün stigen Be hältnissen sein kann, sondern vielmehr gleichmäßig gute Leistungen auch unter ungünstige- erkennungen haben ferner gezeigt, daß die züchte rischen Qualitäten der Buschbohnensorte „Kaiser Wilhelm Riesen m. F." fast durchweg noch stark verbesserungsbedürftig sind. Es kommen in dieser Sorte vielfach noch Typen von „Kaiser Wilhelm", „Nordstern" und „Holländische Schwert" vor. Auch die Hochstaudigkcit läßt zu wünschen übrig. Es geht ferner nicht an, daß zwei Gurkensorten dicht nebeneinander gebaut werden; denn Gurken gehören zu den Fremdbefruchtern. Bei rhnen ist ein Abstand von 300 m zu wahren, wenn nicht die Fremdbefruchtung verhindernde Maßnah men (Trennung durch Ansaat von Mais bzw. Stangenbohnen in dichten Reihen oder im Notfall durch Aufstellen von Strohmatten) getroffen wer den. Es scheint auch nicht allgemein bekannt zu sein, daß Prunkbohnen gleichfalls zu den Fremdbefruchtern rechnen und daß hier die gleichen Bedingungen gelten wie bei Gurken. Bei beiden Arten mußten in diesem Jahre wegen Nichtbeach tung der Fremdbefruchtung Aberkennungen aus- gesprochen werden. Es ist zwar sehr bequem und billiger, Stangen bohnen ohne Stangen anzubauen. Solche Bestände können jedoch grundsätzlich nicht anerkannt werden, da bei ihnen die Sortcnreinheit nicht ein wandfrei fcstgestellt werden kann und falsche Pflan zen nicht sorgfältig genug entfernt werden können. Dies muß besonders'hervorgehoben werden, da von 1938 ab Stangenbohnen der Pflichtanerken nung unterliegen. Es wird den Samenzucht firmen empfohlen, daß sie hierauf ihre Anbauer im nächsten Jahr beim Abschluß von Stangen- bohnenbauverträgen aufmerksam machen. Bei Prunkbohnen ist der Anbau an Stangen m. E. nicht unbedingt erforderlich, da die Bestände der von 1938 ab nur noch zugelassenen vier Neichs- sorten, wie die Anerkennung 1937 gezeigt hat, im allgemeinen gut sortenrein sind. Es muß hier auch daran erinnert werden, daß ein Anbauer nach dem vom Reichsnährstand ge nehmigten Gemüsesamenvermehrungsvertrag ohne schriftliche Genehmigung derjenigen Firma, mit der er zuerst einen Bermehrungsvertrag ab geschlossen hat, die gleiche Fruchtärt im selben Jahr nicht noch für eine andere Firma vermehren darf. Hiergegen wird leider noch sehr oft ver stoßen. Es liegt daher im eigensten Interesse der Zuchtfirmen, daß sie hierauf beim Abschluß von Bermehrungsverträgen achten. Wenn schon ein Anbauer das Recht erhält, dieselbe Fruchtart noch für eine andere Firma anzubauen, dann muß von ihm erwartet und verlangt werden, daß er bei Arten, die nebeneinander angebaut werden können, wie z. B. Buschbohnen und Erbsen, die einzelnen Sorten durch Anbau von Rüben, Mais, Kartoffeln oder Hafer trennt. Der Gesamteindruck der in der Landesbauern schaft Sachsen-Anhalt in diesem Jahr tätig gewese nen Gemüsesaatenanerkenner läßt sich dahin zu sammenfassen, daß gegenüber den früheren Jahren sowohl in züchterischer wie in anbautechnischer Be ziehung Fortschritte zu verzeichnen sind, die hoffen lassen, daß die vom Reichsnährstand auf dem Ge biet der Gcmüsesamenerzeugung eingeleiteten Maß nahmen sich in einigen Jahren voll auswirken werden. Or. Äeiüe, Halle a. S. ren Verhältnissen sein muß, dann können wir auch den Wert und die Wichtigkeit einer einwandfreien Ertragsfeststellung beurteilen, und wir wevden ein sehen,'daß darin ein ganz bedeutender Teil unserer Zuchtarbeit liegt. Wir wollen uns heute weniger mit der technischen Seite der Ernte befassen, als vielmehr mit den Vorbereitungen für den Zuchtgarten des nächsten Jahres. Bei der Auswahl und bei der Anlage des neuen Zuchtqartens wollen wir nach Möglichkeit die Fehler, die im letzten Jahre gemacht sind, vermei den. Einer der Hauptzwecke des Zuchtgartens ist es, in ihm die verschiedenen Stämme bzw. Sorten miteinander auf ihre Werteigenschaften hin zu ver gleichen. Das ist der Fall bei unseren Stamm- zuchten und auch bei Neuzuchten. Es ist auch ganz gleich, ob wir eine Züchtung als Massen- oder Einzelauslese bearbeiten, wir müssen uns auf jeden Fall durch Leistungsprüfungen über den Stand und den Erfolg unserer Zuchtarbeit unterrichten. Bei unseren Stammzuchten müssen wir also unsere Auslesen oder die Stämme unserer Aus lese untereinander und mit der Ausaangs- sorte, oder, wSnn diese nicht mehr vorhanden ist, mit 'den Stammzuchten anderer Züchter ver gleichen. Auf diese Weise haben wir ja nur die Möglichkeit, festzustellen, ob wir mit unserer Zucht- nrbeit einen Erfolgs erzielt haben oder nicht. Ebenso wichtig ist dieser Vergleich aber bei Auslesen nach Krenzungen. Wenn ivir also ansangen, aus den Kreuzuugsramschen Auslesen zu machen, dann müssen wir die Nachkommen dieser ausgelesenen Pflanzen möglichst bald mit den beiden Eltern sorten vergleichen und weiter mit der oder den Sor ten der Reichssortenliste, die die neue Sorte später einmal verdrängen soll. Daraus geht hervor, daß wir bei unseren Zucht arbeiten eine klare Fragestellung und klare Zucht- Die Notwendigkeit des Zuchtgartens ziele haben müssen; denn ein Züchten aufs „Gerade wohl" gewissermaßen hat sehr wenig Aussicht auf Erfolg. Und je eher wir sicher erkennen, daß ein Stamm nichts taugt und daß wir ihn infolgedessen ausscheiden können, desto günstiger ist es für uns; denn wir bekommen Zeit und Kräfte und Land frei für andere Sachen, die mehr Aussicht auf Erfolg haben. / Bei derartigen Vergleichen der Leistungsprüfun gen, wie wir sie nennen, muß natürlich Vorbedin gung sein, daß alle geprüften Sorten oder Stämme unter ganz gleichen Verhältnissen aufwachsen. Und von diesem Gesichtspunkt aus muß auch die Aus- lvahl eines Stückes als Zuchtgarten erfolgen. Es sind hauptsächlich drei Punkte, die bei der Auswahl des Zuchtgartens zu beachten sind: 1. Gleichmäßiger Bo'den mit gleichmäßigem Untergrund. Das stellt man, sofern man nicht durch vorliegende Bodcnuntersuchungen unterstützt wird, an der Gleichmäßigkeit des Bestandes in den vor hergehenden Jahren fest, wobei Jahre mit ungün stiger Witterung besonders gute Aufschlüsse geben. 2. Gleiche Vorfrüchte, mindestens in den letzten beiden Jahren. 3. Gleiche Düngung und gleiche Bearbeitung zu den letzten beiden Vorfrüchten. Baut man in dem Zuchtgarten verschiedene Fruchtarten an, so brauchen die gestellten Bedin gungen nur jeweils für den Raum zuzutreffen, auf dem die Leistungsprüfungen einer Fruchtart ange baut werden. Allerdings ist cs notwendig, die Grenzen der Vorfrüchte genau festzulegen, um nicht mit den Leistungsprüfungen einer Fruchtart über diese Grenze hinauszukommen; denn verschiedene Vorfrüchte nützen den Boden verschieden stark aus und bringen dadurch Ungleichmäßigkeiten, die wir ja eben gerade bei den Leistungsprüfungen ver meiden müssen. Daß auf gleichmäßige Verteilung des Düngers, gleichgültig ob Stallmist oder künstlicher Dünger, großer Wert gelegt werden muß, ist selbstverständ lich. Vor zu starker Düngung des Zuchtgartens muß gewarnt werden, da dadurch Fehler und Nachteile von Sorten leicht verdeckt werden, und wir doch im Zuchtgarten alles dransetzen müssen, ein möglichst wahrheitsgetreues Bild zu bekommen. Eine Aus nahme hiervon, also besonders starke Düngung, wäre denkbar bei Prüfungen aus Haltbarkeit, wie sie z. B. bei Zwiebeln vorgenommen werden könnten. Bei einem festen Zuchtgarten, der also nicht von Jahr zu Jahr wandert, müssen die Wege, min destens die Hauptwege, festliegend sein; denn sonst würden dadurch schon erhebliche Ungleichmäßig keiten im folgenden Jahre vorhanden sein. Weiter ist es auch nicht möglich, jedes Jahr auf ein und dieselbe Stelle Leistungsprüfungen zu bringen, da die verschiedenen Stämme natürlich den Boden ver schieden ausnützen. Es muß also, bevor eine neue Leistungsprüfung auf einen Teil gebracht wird, min destens ein, besser aber zwei Jahre, eine gleich mäßige Frucht, etwa eine kleine Vermehrung einer Fruchtart, angebaut werden, damit sich die ent standenen Bo'denverschiedenheiten ausgleichen können. Weiter ist natürlich notwendig, daß alle geprüften Sorten oder Stämme einen gleichmäßigen, vollen Bestand aufweifen, daß also auf der gleichen Fläche die gleiche Anzahl Pflanzen steht. Das ist bei Kohl und anderen Gemüsearten, die verpflanzt werden, durch rechtzeitiges Nachpflanzen verhältnismäßig einfach zu erreichen, bereitet aber z. B. bei Spinat oder Zwiebeln schon erhebliche Schwierigkeiten, die man häufig nur durch Auslegen mehrerer Körner mit der Hand in bestimmten Abständen in der Reihe und späteres Verziehen überwinden kann. Aber auch hier sind Ausnahmen möglich und zu beachten, wenn es sich um Sorten und Stämme han delt, deren Einzelpflanzen kleiner bleiben und in folgedessen weniger Raum beanspruchen, die aber durch eine größere Anzahl Pflanzen von der Fläche den gleichen oder einen höheren Ertrag bringen können. Ebenso wie die Gleichmäßigkeit der Wachstums bedingungen für unsere Zuchten im nächsten Jahre unser Ziel sein muß, müssen wir natürlich auch darauf sehen, daß wir bei Prüfungen auf Haltbar keit, die wir im Laufe dieses Winters vornehmen wollen, dafür sorgen, daß alle Sorten und Stämme unter gleichen Bedingungen aufbeiwahrt werden. Qr. Hanow, Quedlinburg,
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