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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 54.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19370000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19370000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 54.1937
-
- Ausgabe Nummer 1, 7. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 2, 14. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 3, 21. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 4, 28. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 5, 4. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 6, 11. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 8, 25. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 9, 4. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 10, 11. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 11, 18. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 12, 25. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 13, 1. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 15, 15. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 16, 22. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 17, 29. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 18, 6. Mai 1937 -
- Ausgabe Nummer 19, 13. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 20, 20. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 21, 27. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 22, 3. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 23, 10. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 24, 17. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 25, 24. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 26, 1. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 27, 8. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 28, 15. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 29, 22. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 30, 29. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 31, 5. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 32, 12. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 33, 19. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 34, 26. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 35, 2. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 36, 9. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 37, 16. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 38, 23. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 39, 30. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 40, 7. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 41, 14. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 42, 21. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 43, 28. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 44, 4. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 45, 11. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 46, 18. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 47, 25. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 48, 2. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 49, 9. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 50, 16. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 51, 23. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 52, 31. Dezember 1937 1
-
Band
Band 54.1937
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Der Samenbau Mitteilungen für -ie Zachgruppe Samenbau -er Unterabteilung Garten im Reichsnährstand Reichssachbearbeiter Dr. Nicol aisen Nummer 13 Seilage zu „Vie Gartenbauwirtschaft" Nr. 39 ZS. September 1937 VON k/tlsN Zweijährige Gemiisesamenkulturen Volks- und ernährungswirtschaftlich betrachtet, nimmt heute der Gemüsebau eine sehr wichtige Stellung ein. Das Ziel der Ernährungswirtschaft ist es, den Gemüsebau ebenso wie die landwirt schaftlichen Kulturen auf einen derartig hohen Stand der Produktion zu bringen, daß eine weitere Steigerung der Leistung nicht mehr möglich ist. Diese Forderung ist um so berechtigter, als der Gemüsebau zur intensiven Bodenbewirtschaftung gehört und für ihn nur die fruchtbarsten bzw. die in den besten Kulturzustand versetzten Flächen des Landes benutzt werden können. Die erste Voraussetzung, den Anforderungen auf höchste Leistungssteigerung gerecht zu werden, ist die Belieferung des Marktes mit bestem Saatgut. Eine nachlässige Handhabung des Samenbaues und besonders der Eliteauslese zum Zwecke der Gewinn sucht ist als Spekulation zu werten und als Verrat an unserer Volkswirtschaft zu bezeichnen. Der Reichsnährstand schenkt der Versorgung und Sicher stellung mit hochqualitativem Saatgut besondere Beachtung und hat Mittel und Wege gefunden, durch die Sortenregisterarbeiten und Anerkennung von Eliten und Samenbeständen, verbunden mit Prüfung der Zuchtbuchunterlagen, Zusammenschluß der Züchter im Reichsverband der gartenbaulichen Pflanzenzüchter und Erfassung und Ueberwachung der gesamten Produktion des in- und ausländischen Vermehrungsanbaues und der zusätzlichen Einfuhr, diesen Erfordernissen der Ernährung gerecht zu werden, wie sie in der Erzeugungsschlacht und im Vierjahresplan gestellt sind. Durch die Verringerung der Zahl'der Gemüse sorten ist den Züchtern die Möglichkeit gegeben, der Auslese der Eliten eine weit größere Sorgfalt zu widmen, als dieses vorher der Fall war, sofern überhaupt von einer Auslese und einer buchmäßi gen Erfassung und Verfolgung der Fortschritte bei der Auslese gesprochen werden konnte. Da nun heute der Züchter allein für die Erzeugung und Versorgung mit hochqualitativem Saatgut verant wortlich ist und von jedem Mitglied des Reichs verbandes der gartenbaulichen Pflanzenzüchter für die in seiner züchterischen Bearbeitung befindlichen Gemüsearten der buchmäßige Nachweis seiner Elite auslese gefordert wird, sei auf die züchterische Aus lese der zweijährigen Artikel nachfolgend kurz hin- -gewicsen. Bei der Heranzucht und Auswahl der Pflanzen zur Gewinnung der Eliten muß man sich von vorn herein «darüber klar sein, welchen Weg der Züch tung und Auslese man beschreiten will, da wir zwischen Mafien-, Gruppen- und Einzelauslese zu Die Aufgaben des Reichsverbandes der garten baulichen Pflanzenzüchter gliedern sich in die große Aufgabe des Reichsnährstandes ein: Die Erträge mengen- und gütemäßig zu steigern. Diese Aufgabe ist vordringlich bei den Nutzgewächsen, besteht aber auch für Blumen; denn auch bei ihrer Züchtung soll zweckmäßige Wirtschaft zu sinnvoller Betriebsgestal tung führen. Bei so ähnlich gearteten Zielen müssen die Arbeitsverfahren sich ähneln: Beschränkung der Sortimente, um Anbau und Vertrieb zu erleich tern; Verhinderung der erneuten Ausdehnung dieser Sortenlisten durch Fernhalten entbehrlicher Neuheiten; Anerkennung von Zuchtbeständen in be zug auf Reinheit, Durchzüchtung, Gesundheit, da mit der Empfänger solcher Sorten daraus gute Ware anziehen kann. Im ganzen gesehen erscheint dieser Arbeitsplan als etwas Negatives. Ich bin mir bewußt, daß er es auch ist, daß im ganzen ge sehen die schöpferische Arbeit bei den Betrieben liegt, die daher von mir auch nicht als etwas be trachtet werden, das polizeilich zu überwachen und zu behindern ist, sondern das in seiner Unterneh mungslust gefördert werden muß, und dem Hinder nisse aus dem Weg zu räumen sind. Als solche Hindernisse nicht nur der verantwortungsbewußten Züchter, sondern auch der Verbraucher sind aber Betriebe anzusehen, deren Leistungen — sei es aus Unkenntnis, sei es aus mangelndem guten Willen — nicht jene Gütestufe erreichen, die gefordert wird; bei der Anerkennung von Zuchtbeständen (Cyclamen, Cinerarien usw.) sollen diese schlechten Züchter ausgeschieden werden; sie drücken nicht nur die Entwicklungsstufe der Gesamtzucht und verhin dern Kulturerfolge, sondern schaden dem Gesamt ansehen im In- und Ausland. Neben der An erkennung steht in gleicher Wichtigkeit die Sorten bereinigung. Es besteht auf manchen Gebieten ein Ehrgeiz, möglichst große Sortimente zu haben, größer als die Wettbewerber, Beispiel: Dahlien, Stiefmütterchen, keMnia semperklüren8. Die Er fahrung weniger Jahre zeigt, daß die meisten Fir men zu Einschränkungen bereit sind, wenn andere es ebenfalls tun; zweitens zeigte es sich, daß viele Züchter die Sortimente nicht genügend übersehen (Beispiel: LeZünia semperklorens), daß daher ein Vergleichsanbau vieles Aehnliche, vieles Entbehr liche aufdeckt. Dadurch konnte unter allgemeinem Beifall die Verringerung der Sorten um etwa zwei Drittel vorgenommen werden, von 90 Sorten auf nur 30. Noch mehr besteht die mangelnde Sorten übersicht beim Verbraucher, wie ebenfalls bei Lemonia semperflürens erlebt. Er glaubt seine unterscheiden haben. Welches Verfahren gewählt wird, spielt keine Rolle, da es in der Hauptsache auf den Erfolg ankommt. Allerdings darf nicht unerwähnt bleiben, daß die Höhe der Durch züchtung der betreffenden Gemüseart ausschlag gebend ist für die anzuwendende Methode. Schon während der Kulturperiode sollte man dauernd Beobachtungen über die Entwicklung anstellen und, sofern sich Unterschiede innerbalb einer Sorte oder eines Stammes einer Sorte ergeben, dieselben fest halten und bei der Beurteilung des fertigen Pro duktes auswerten. Die wichtigste Forderung bei der Gewinnung von Elitesaatgut ist die, daß unter allen Umständen dieselbe aus dem ausgewachsenen Produkt erfolgt und die Kultur in der Regel so vorgenommen wird, als wenn sie der Erzielung von Gemüseprodukten dient. Die einzig Geltung habende Abweichung besteht nur in einer Verlegung der Kultur in den Herbst bei zweijährigen Früh gemüsen, da derartige Gemüse bei zu früher Ein winterung den Winter nicht oder nur sehr schwer überdauern würden. Schon während der Kultur sich zeigende wertlose Typen werden, sofern es sich erkennen läßt, fortlaufend entfernt, um die Arbeit der Auslese im Herbst zu erleichtern. Die Auslese der Eliten wird schon im Herbst nach der Ernte vorgenommen. Zu diesem Zweck werden die Pro dukte sauber in Reihen ausgelegt, um die Einheit lichkeit beurteilen zu können und die unerwünsch ten Typen auszuschalten. Meistens wird im Früh jahr noch eine zweite Auslese notwendig sein, da man erst nach der Ueberwinterung die inneren Eigenschaften beurteilen kann. Die Herbstauslese und die Einwinterung haben je nach Gemüseart in dividuell zu erfolgen. Wir müssen uns stets bewußt sein, daß die Eigen schaften der Eltern in dem Samenkorn fortleben und sich fortpflanzen. Will man frühe Sorten aus lesen, so müssen in erster Linie alle gut ausgebilde ten und in ihren Merkmalen charakteristischen frühen Individuen erfaßt werden. Die Frühreife kann auf diese Weise wesentlich gefördert werden. Bei späten Sorten wird es vor allem auf die Größe ankommen, aber auch auf die Festigkeit. Das Hauptaugenmerk ist heute bekanntlich auf Dauer haftigkeit gerichtet. Diese Eigenschaft ist aber im Herbst nicht zu erkennen und kann nur im Früh jahr beurteilt werden. Zu diesem Zwecke sollte man keineswegs eine zu geringe Anzahl Samenträger auslesen, sondern nach Möglichkeit das Mehrfache des tatsächlichen Bedarfs. Auf diese Weise wird man im Frühjahr ein umfangreiches Material haben, von dem aber nur diejenigen Individuen Sorte, die er seit Jahren hat, sei unersetzlich; er erhebt Einspruch, um dann schließlich einzusehen, daß seine alte Sorte inzwischen längst überholt ist. Diese Erfahrungen werden sich wiederholen, wenn nun weitere Pflanzengattungen der Prüfung unter zogen werden. Dafür sind u. a. für 1938 die Stiefmütterchen ins Auge gefaßt. Für Viola tricolor biemsliv (Pirnaer) besteht zu diesem Zweck ein Versuchsfeld bei der Versuchs- und Forschungs anstalt für Gartenbau in Dahlem. Für alle Stief mütterchen wird 1938 eine Feldbesichtigung durch geführt, für die bereits die Anmeldungen der Flächen — auch der Vertragsanbauer — beim Reichsverband der gartenbaulichen Pflanzenzüchter anzumelden waren. Von Stiefmütterchen werden in Deutschland etwa 200 Namensorten angebaut. Ziel der Anerkennung wird neben der Anerkennung der Bestände in bezug auf Reinheit und Durchzüch tung die Sortenbeschränkung sein. Das Gebiet der Stiefmütterchen ist schwierig, weil von Deutschland aus nicht nur ein großer Inlandsbedarf zu decken ist, sondern weil viel Samen ins Ausland geht. Gewisse Sorten werden nur mit Rücksicht auf das Ausland gebaut und deshalb beibehalten werden müssen. Devisengründe verbieten selbstverständlich jede Behinderung des Auslandsversandes, also jede Sortenbeschränkung nach alleinigen Rücksichten des Inlandsbedarfs. Fortgeführt nach früherem Beispiel wurde die Anerkennung bei Cyclamen. Für Vertrieb von Samen und Sämlingen besteht seit 1. 6. 1937 die Anerkennungspflicht. Wenn aber gesagt wurde, die Tätigkeit des R. g. P. sei vorwiegend negativ, so muß hier als Fortsetzung jenes Satzes hinzugefügt werden, daß er sich nicht mit dieser Rolle begnügt, daß er zwar die Züchterarbeit nicht behindern oder ersetzen kann oder will, daß er sie aber ergänzen will, dort wo die Kraft des einzelnen nicht aus reicht. Das geschieht einmal durch Uebermittlung von Erfahrungen und Erlebnissen, die er gewinnt, wenn seine Begutachtungen die Kulturen in ganz Deutschland von Cyclamen, Gloxinien u. a- zu über schauen Gelegenheit haben; zweitens dadurch, daß er Arbeiten einleitet, die der einzelne Privatzüchter nicht übernehmen kann. Das ist nun bei Cyclamen geschehen. In Geisenheim und Dahlem sind Zucht- nrbeiten größeren Umfanges auf der Grundlage der Einzelauslese begonnen worden mit dem Ziel, den Reinheitsgrad jener Sorten, die stark abändern, zu steigern, also vorwiegend der Sorten mit lachs farbenem Blut. Der R. g. P. verspricht sich von diesen Arbeiten viel und ist den beiden Forschungs anstalten dankbar, daß sie an diese wirtschaftlich fruchtbare und gleichzeitig züchterisch lehrreiche Auf gabe herangegangen sind. H. Ltetten. gewählt werden, die tatsächlich die längste Zeit auf dem Lager überdauern. Um die Dauerhaftigkeit exakt festzustellen, würde ein späteres Auspslanzen der Eliten, als es im Samenbau bei der betreffen den Kultur üblich ist; durchaus nicht schaden, da infolge der verspäteten Inangriffnahme der Kultur evtl, eintretende Mängel bei der Kultur oder Ernte durch geeignete Maßnahmen behoben werden können. Denn praktisch gesehen, handelt es sich bei den Elitebeständen doch meist um relativ kleine Parzellen im Betriebe des Züchters, denen be sondere Pflege und Aufmerksamkeit gewidmet wer den kann. Die Auslese der Eliten sollte stets nur von er fahrenen Fachleuten durchgeführt werden, da die Auswahl auf Sortenreinheit und Echtheit ein ge übtes Auge und weitgehende praktische Erfahrung und Sortenkenntnis verlangt. Es können nur ganz charakteristische Vertreter der betreffenden Sorte zur Samengewinnung in Frage kommen, und jeder Züchter sollte das Bestreben haben, darauf hin zuarbeiten, daß seine Elitebestände jedes Jahr edlere Nachkommen hervorbringen. Kopfkohl Die wertvollsten Eliten dürften unzweifelhaft bei den Kopfkohlen gegeben sein. Auch sind sie am heikelsten in der Ueberwinterung und sehr abhängig von Temperaturschwankungen. Stets ist darauf zu achten, daß unbedingt voll ausge wachsene Köpfe eingewintert werden, die sich in ihrem sämtlichen, äußerlich sichtbaren charakteristi schen Merkmalen repräsentieren.' Die Einwinte rung geschieht in ausaefahrenem Mist oder aus gehobenen Erdbeeten, wobei mit Laub, Stroh und etwas Erde abgedeckt wird. Wegen der Be lassung der Strünke wird die Aufbewahrung in Kohlscheunen weniger angewandt. Wo aber Kohl scheunen zur Verfügung stehen, sollte man unbe dingt auf dieselben zurückgreifen, da hier eine dauernde Ueberwachung möglich ist und auch die Ansprüche, wie sie an den Kohl als Gemüseprodukt gestellt werden, bei den Samenträgern angewendet, berücksichtigt werden können. Rosenkohl wird am besten in Mistbeeten cingeschlagen oder bei sehr wertvollen Eliten, wie Kohlrabi und ab und zu auch Kopfkohlen, eingetopft. Durch schnelleres Anwachsen nach dem Auspflanzen danken die Pflanzen solche Behandlung. Sie ist aber bei aus gesprochener Dauerware nicht zu empfehlen, da durch das Eintopfen und die so erzielte gute Wurzelbildung die Köpfe zu zeitig zu treiben be ginnen und ihr Dauerwert nicht genügend beurteilt werden kann. Die Ernte der Samenträger ist bei allen zweijährigen Artikeln solange wie nur eben möglich hinauszuschieben. Alle nicht eben not wendigen Blätter werden entfernt, um der Fäul nisgefahr entgegenzutreten. Möhren, Petersilie Bei Möhren haben wir zuerst auf die Form Rücksicht zu nehmen. Sie sollen alle der Sorte eigenen Merkmale aufweisen und glatt und nicht geplatzt sein. Im Laub dürfen sich keine Unter schiede bemerkbar machen. Die Farbe soll intensiv rot sein. Das Herz der Möhre ist ein sehr un erwünschter Faktor. Es soll nur sehr klein oder ganz fortgezüchtet sein. Die Prüfung dieser Be schaffenheit erfolgt am besten im Frühjahr durch An- oder Durchschneiden, um der Möhre für die Einlagerung keine unnötigen Wunden beizubrin gen. Die Maße der Form und wenn möglich auch der Farbe, sowie die Beschaffenheit des Rinden teiles und des Herzens sind im Zuchtbuch für die Einzelpflanzen genau festzuhalten. Geschmacks proben sollten ebensalls nicht unterbleiben, sofern keine Substanzuntersuchungen angestellt werden. Bei der Petersilie erstreckt sich die Auslese auf die Echtheit der Blätter, die besonders bei den krausblätterigen Sorten nicht außer acht gelassen werden darf. Bei der Wurzelpetersilie hat Strenge zu walten hinsichtlich der sortenechten Form und auch der Größe. Sellerie, Role Rüben Da bei Sellerie die Sortenunterschiede teil weise sehr verwischt sind und die Ansprüche des Marktes durchaus ziemlich groß sind, ist die Aus lese keineswegs einfach, und nur größte Strenge hierbei kann zu dem gewünschten Erfolge führen. Das Laub muß in seiner Größe zur Knolle, die ihre Form sehr deutlich zeigen muß, in einem rich tigen Verhältnis stehen. Eine Neigung zur Bil dung von Seitentrioben darf nicht vorhanden sein. Die Wurzeln dürfen nicht zu stark ausgebildet sein und sollen an der BasiK sitzen und daher in keiner Weise die Form beeinträchtigen. Man sollte nicht versäumen, die Form und die Größe durch Zeich nungen und Messungen festzuhalten. Derartige Notizen bilden eine äußerst wertvolle Grundlage der Zuchtbuchführung und lassen sehr gut die Fort schritte erkennen oder bürgen für eine alljährlich nach denselben Gesichtspunkten stattsindende Auslese. Bei Roten Rüben ist das Zuchtziel auf eine gute, ausgeglichene Form zu legen. Bei runden Sorten verlangt man eine gute Kugelform, Früh reife und Wohlgeschmack. Die Platten Sorten dürfen dagegen keine Neigung zur Wölbung haben an ihrem Blattansatz sowie an ihrer Basts. Lange c/si- Lofst'msnls — -^nst^snnvng von ^vcbkbs§tönc/sn Arbeiten für den Blumenbau Sorten sind nicht mehr vom Standpunkt des Massenertrages auszuwerten. Durch Anbohren oder Anschneiden ist die Farbe zu kontrollieren. Die Ringbildung soll durch die Züchtung abge schwächt oder ganz behoben werden. Aus keinen Fall darf Neigung zum Holzigwerden vorhanden sein. Die Auslese nach der Einheitlichkeit der Blattfarbe hat schon auf dem Felde zu geschehen. Zu schwach sich entwickelnde Pflanzen'sollten aus geschaltet werden, da die Nachkommen wohl selten den geforderten Leistungen genügen werden und auch die Samenproduktion beeinträchtigen. Rettiche, Endivien Sommer-, Herbst- und Winter rettiche werden im Samenbau ebenfalls zwei jährig behandelt. Die Zuchtziele sind sehr mannig faltig und demzufolge hat auch die Auslese zu er folgen. Sie erstreckt sich auf Form, Farbe, Be laubung, Wüchsigkeit, Zartheit, Schnellwüchsigkeit, Treibfähigkeit und sogar nach dem Verlangen des Marktes, das je nach Gegend verschieden ist. Vor dem Auspflanzen sollten besonders die Winter rettiche nochmals einer scharfen Kontrolle unter worfen werden, um die Fleischbeschaffenheit zu prüfen. Ein Festhalten der Formen und Farbe durch Photographie, Zeichnung oder Messungen ist auch hier sehr angebracht und sollte nicht außer acht gelassen werden. Die Einwinterung erfolgt wie bei Möhren, Netersilie, Sellerie und Rote Rüben in Sand oder Erde im Mistbeet oder kühlen Kellern. Mieten sind nicht sehr angebracht, da sich hier eine exakte Trennung der Stämme nicht so gut durchführen läßt. Auch die Winterendivie sollte bei sach gemäßer Elitezucht zweijährig gezogen werden und nicht, wie man es häufig antrifft, nur einjährig. Wenn die Ueberwinterung auch nicht sehr einfach und mit einem gewissen Risiko verbunden ist, so bietet doch die zweijährige Kultur die beste Ge währ, daß die vom Gemüsegärtner gestellten An forderungen in bezug auf lange Haltbarkeit und Härte gegen Witterungseinflüsse erfüllt werden. Bei der Auslese ist auf Sortenechtheit, guten Schluß, gute Haltbarkeit und leichtes und gleich mäßiges Bleichen Wert zu legen. Porree, Zwiebeln Bei Porree beschränkt sich die Auslese auf einen schönen, langen, dicken und reinweißen Schaft. Um die Eigenschaften der Winterfestigkeit zu er halten und zu verstärken, ist es empfehlenswert, wenigstens einen Teil auf dem Felde zu belassen, damit er so allen Witterungscinflüssen und be sonders dem Frost ausgesetzt ist. Die besten Pflan zen werden dann im Frühjahr zur Elitesaatgut gewinnung verwendet. Bei Zwiebeln ist ebenfalls auf die typische Form zu achten. Zeigen Zwiebeln die Tendenz zur Bildung mehrerer Triebe, so sind sie auszu- merzen. Die Farbe der trockenen Haut bildet eben falls ein Charakteristikum der Sorten. Die Leistung im Ertrag darf nicht außer acht gelassen werden. Feste Form und Dauerhaftigkeit sind die haupt sächlichsten wirtschaftlichen Zuchtziele. Aus diesem Grunde sollte man zur Berücksichtigung dieser Ziele die Auslese im Frühjahr vornehmen, und zwar so spät wie möglich. Für die Samenzucht finden dann nur die Individuen Berücksichtigung, die die geringste Anlage zum Schossen zeigen. Die Vor auslese zur Bestimmung der Typenechtheit sollte natürlich schon vor der Einwinterung vorgenom men werden, um jegliches Versehen auszuschalten. Das Ziel des Reichsnährstandes ist es, für alle Gemüsearten Reichssorten zu erstellen. Sobald von einer Gemüseart Reichssortimente heraus gebracht sind, werden Sortenbeschreibungen heraus gegeben, die als Grundlage für die Züchtung und Auslese dienen sollten. Im eigenen Interesse soll ten sich die Züchter dieser Hefte bedienen, um den gestellten Anforderungen in jeder Weise bei der Anerkennung gerecht zu werden. llerwartb KunAe. Lyclamcn-Anerkenmmg 1937/1938 Bekanntlich wird seit Jahren eine Anerkennung der Cyclamen-Samenträger durchgesührt- Gemäß einer Anordnung des Reichsnährstandes dürfen jetzt nur noch Samen und Sämlinge aus anerkannten Zuchten in den Verkehr gebracht werden. Wer dem entgegenhandelt, macht sich strafbar. Die Besichti gung und Bewertung der Bestände erfolgt alle zwei Jahre. Demgemäß werden in der kommenden Blühezeit diejenigen Züchter besucht werden, die zuletzt 1935/36 besichtigt wurden. Diese Züchter werden gebeten, rechtzeitig, d. h. etwa 4 Wochen vorher, dem Reichsverband der gartenbaulichen Pflanzenzüchter, Berlin W. 35, Lützowstr. 109/110, mitzuteilen, wann ihre Bestände voll blühen wer den. Der Reichsverband muß die Besichtigungen seiner Beauftragten so leiten, daß sie nicht zu viel hin und her reisen, er muß also mehrere Besichti gungen zusammenlegen. Dazu ist eine frühe Ueber- sicht über die Blühezeiten unentbehrlich. Vorschrif ten für bestimmte Besuchstage kann er sich nicht machen lassen. Es haben jetzt auch diejenigen Züchter, die noch nicht oder nur für 1 Jahr anerkannt sind, die Mög lichkeit, Anträge zu stellen, doch empfiehlt sich das nur, wenn ihre Zuchten es wert sind. Naturgemäß muß sich die Begutachtung allmählich verschärfen, keicksverbanck cker Mrtenbaulictien l'tlsn/en/ücüter, Berlin W. 35, Lützowstr. 109/110.
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