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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 54.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19370000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19370000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 54.1937
-
- Ausgabe Nummer 1, 7. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 2, 14. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 3, 21. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 4, 28. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 5, 4. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 6, 11. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 8, 25. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 9, 4. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 10, 11. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 11, 18. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 12, 25. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 13, 1. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 15, 15. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 16, 22. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 17, 29. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 18, 6. Mai 1937 -
- Ausgabe Nummer 19, 13. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 20, 20. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 21, 27. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 22, 3. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 23, 10. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 24, 17. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 25, 24. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 26, 1. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 27, 8. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 28, 15. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 29, 22. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 30, 29. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 31, 5. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 32, 12. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 33, 19. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 34, 26. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 35, 2. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 36, 9. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 37, 16. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 38, 23. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 39, 30. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 40, 7. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 41, 14. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 42, 21. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 43, 28. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 44, 4. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 45, 11. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 46, 18. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 47, 25. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 48, 2. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 49, 9. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 50, 16. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 51, 23. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 52, 31. Dezember 1937 1
-
Band
Band 54.1937
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- Gartenbauwirtschaft
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im allgemeinen nur auf Wunsch erfolgen soll. Eine Beratung hat nur Wert, wenn beim Betriebs inhaber keine Verstimmung verursacht wird; denn nur dann ist die praktische Durchführung von Vor schlägen wahrscheinlich. Die Beratung kann also ein Mittel sein, um die Erzeugung in Betrieben zu bessern; immerhin darf man nicht zu viel von ihr verlangen. Es gibt hoff nungslose Fälle, die man ihrem Schicksal über lassen muß. Sicherung des Nachwuchses Lehrgänge an Schulen können, auf weite Sicht gesehen, dem gleichen Zwecke dienen. Die Lehrzeit aber legt den Grund fürs Leben, gute Lehrstellen sind daher die wichtigsten Vorbedingun gen für die Leistungen im Beruf. Die Lösung der Frage des Nachwuchses und der Ar ¬ beitskräfte wird immer dringender, da sich die Zahl der Lehrlinge und Junggehilfen aus be kannten Gründen stark vermindert hat. Dieser Sach lage gegenüber darf der Berufsstand nicht teil nahmslos bleiben: denn ohne gute Hilfskräfte lassen sich keine guten Kulturen heranziehen. Da die Fach schulen in der Ausbildung nur eine Hilfe, eine Er gänzung liefern können, wird die Hauptaufgabe der Erziehung beim Betriebsleiter liegen müssen. Wenn alle den gleichen Gedanken und das gleiche Ziel haben, so arbeitet nicht einer für andere, son dern alle für einander. Allmählich müssen die jun gen Gehilfen durch Steigerung ihrer Selbständig keit und des Vertrauens zu erfolgreichen Mit arbeitern heranwachsen. Die Bemühungen des Be triebsinhabers sollten sich aber nicht nur auf die Lehrlinge beschränken, sondern sich auch den Jung gehilfen zuwenden. Persönlichkeit des Betriebsführers ist entscheidend Es tritt bei dieser Gelegenheit wieder deutlich die überragende Rolle hervor, die der Kleininhaber auf die Betriebsgestaltung und auf-das Schicksal der ihm verbundenen Mitarbeiter im günstigen wie ungünstigen Sinne hat. Während in Jndustrie- und Handelsbetrieben der selbständige Betriebs inhaber immer seltener zu finden ist, hielt er sich im Gartenbau fast uneingeschränkt. Bei den Jn- dustrieunternehmnngen nahm der Umfang der Be triebsmittel — nicht allein für die Erzeugung, son dern für ihre Vorstufe, die wissenschaftliche For schung — so zu, daß ein einzelner sie nicht mehr bereilstellen kann. Im Gartenbau ist das noch ganz anders. Die für den Anfang benötigten Betriebs mittel sind verhältnismäßig bescheiden; das Wich tigste ist die eigene Arbeitskraft. Daher blieb der Anteil der Großunternehmungen, die mehr als 10V Personen beschäftigen oder mehr als 100 km bewirtschaften, verhältnismäßig gering. Wir sehen ferner, daß bei den wenigen bestehenden gärtne rischen Großunternchmungcn der Ruf in erster Linie nach der Persönlichkeit geht und nicht nach dem Kapital. Dem Großbetrieb ist durch die Natur der gartenbaulichen Erzeugnisse eine Grenze gesetzt. Großbetriebe müssen immer Versandbetriebe sein. Da aber viele gärtnerische Erzeugnisse einen weiten Versand nicht vertragen wegen ihrer Verderblich keit, ihres Umfanges, ihrer Schwere, und weil der Versand durch Jahreszeiten begrenzt ist, so bleibt den kleineren Betrieben noch viel Spielraum für den Nahumsatz. Durch den Kraftwagen hat die Versandmöglichkeit vieler Ware zugeuommen. So ist es nicht unwahrscheinlich, daß allmählich sich ein Versand ^fertiger Ware entwickelt, z. B. von Cyclamen, Primel, Cineraria, Gloxinia, Saint- paulia, Begonia, so daß der Käufer die Ware nur zur Blüte bringt. Für viele Betriebe, die in den genannten Pflanzengattungen keine gute Ware heranziehen können oder denen der nötige Platz fehlt, würde sich dies Verfahren bewähren können und dürfte neuem Bauen vorzuziehen sein. Damit wäre auch eine Möglichkeit-gegeben, schlechte Kul turerfolge auszugleichen, allerdings eine Möglich keit, die vom Standpunkt der Erzeugung nicht er freulich ist; denn sie bedeutet Verzicht und Aus weichen. Auch mit der Beschaffenheit der Er zeugnisse haben sich die Berufszweige beschäf tigt, sie haben bei Azaleen, Erica, Jungpflanzen, Maiblumenkeimen, Nelkenblumen und anderen gewisse Gütevorschriften festgelegt. Wenn sie auch zunächst nicht die Wege gezeigt haben, auf denen diese Güten erreicht werden können — das lag zu nächst außerhalb ihrer Aufgaben —, so schließt das doch nicht aus, daß in Zukunft Schritte solcher Art getan werden. Buchführung gibt notwendigen Aufschluß Es gibt aber auch Fälle, wo sonst tüchtige Be triebsleiter über mangelhafte Erfolge klagen. Diese haben nicht selten darin ihren Grund, daß die Gärtner zwar gute Kultivateure sind, daß sie aber den wahren Ablauf ihres Betriebes von der kaufmännischen Seite nicht ge nügend durchschauen, und daß sie daher nicht er kennen, an welcher Stelle verdient und an welcher Stelle zugesetzt wird. Viele mittlere und größere Betriebe gliedern sich in verschiedene Abteilungen, z. B.: Topfpflanzengeschäft, Friedhofsgeschäft, Landschaftsgärtnerei, Binderei, Stauden, Baum schule. Gewöhnlich kommt diese Betriebsteilung in der Buchführung nicht zum Ausdruck. Das ist aber falsch. Wo solch eine Betriebsaufteilung vorliegt, sollte auch in der Buchführung eine entsprechende Gliederung Platz greifen, bei den Einnahmen wie bei den Ausgaben, damit man einen Einblick in die wirklicken Vorgänge erhält, und damit man entsprechende Maßnahmen treffen kann. Ich er lebte erst kürzlich einen solchen Fall. Durch Ein führung einer einfachen Aufteilung der Buchfüh rung konnte klargestellt werden, daß das Friedhofs geschäft gut war, das Blumengeschäft sich erhielt, daß aber die Topfpflanzenabteilung schlecht ar beitete. Die Gründe dafür ließen sich dann leicht erkennen: mangelhafte Ware, zu wenig Ware, Ver nachlässigung zugunsten der anderen Abteilungen. Neben der besonderen Berücksichtigung der be triebswirtschaftlichen Maßnahmen bleibt selbstver ständlich die der Kulturmaßnahmen bestehen. Der Grundsatz, nur Qualitätsware auf den Markt zu bringen, wird sich trotz allem nicht restlos durchsetzen lassen; denn wohl in jedem Be trieb wird auch bei sorgfältiger Pflanzenauslese und Pflege bei Topfpflanzen wie bei Schnittblumen zweite und dritte Wahl anfallen, die nicht ohne weiteres auf den Kompost geworfen werden kann. Jeder Erwerbszweig sucht Verwendung für zweite Wahl, ob es sich um Porzellan, Leder, Spargel, Ge treide, Apfelsinen, Kaffee oder Obst handelt. Es besteht auch ein gewisser Bedarf für diese Güte klassen. Beispiele ziim Vergleich gibt es in Mengen. Man muß nur grundsätzlich für alle solche Fälle fordern, daß diese Ware für nichts anderes ausge geben wird, als sie wirklich ist. Für Jungpflanzen sind allerdings zum Schutz der kenntnislosen Ver braucher schärfere Maßregeln gerechtfertigt, und deshalb ist nur erste Wahl anzuerkennen. Nun müssen die hier angeheuteten Maßnahmen, wenn sie allgemein berücksichtigt werden, dazu füh ren, daß die Gesamtmenge des Ange bots wächst, so daß man fragen muß: Wird der Markt dafür aufnahmefähig sein? Blumen und Zierpflanzen sind im Gegensatz zu Obst und Gemüse keine unbedingten Lebensnotwendigkeiten, daher ist bei ihrem Absatz in stärkerem Maß Dienst am Kunden notwendig. Angesichts des reichlichen Vorhandenseins von Er zeugnissen hat der Verbraucher bestimmenden Ein fluß auf Warenart, auf die Warenbeschaffenheit und Preise. Deshalb ist der Blumen- und Zier pflanzengärtner darauf bedacht, den Bedarf zu beeinflussen, ihn zu heben, einmal durch Gemeinschaftswerbungen des ganzen Berufsstandes. Daneben bleibt für den Einzelbetrieb noch viel Raum für selbsttätige Verbesserung seiner Absatz verhältnisse. Von solchen Gesichtspunkten her be- Methoden der GPU. Nach den Bombenattentaten auf die Gebäude französischer Arbeitgeberverbände, nach den Zwischenfällen auf den sowjet-spanischen U-Booten L 4 und L 2 und nach verschiedenen neuen Spreng stoffattentaten in der Provinz hat Paris nun schon wieder eine neue politische Sensation. Zwei be kannte Generäle der ehemaligen russischen Zaren armee und jetzige Führer weißrussischer Emigranten sind auf geheimnisvolle Weise plötzlich verschwun den und trotz fieberhaften Suchens der französischen Polizei bisher nicht gefunden worden. Es handelt sich einmal um den General von Miller, der die Leitung der weißrussischen Frontkämpfer- und Offiziersverbände tnnehatte, und zum anderen um den General Skoblin, den Führer ehemaliger An gehöriger der Wrangel-Armee. Vorerst ist es noch nicht gelungen, Licht in die dunklen Verhältnisse dieses Zwischenfalles zu brin gen. Insbesondere scheint die Rolle des Generals Skoblin noch vollkommen ungeklärt zu sein. Wie man hört, ist diesem General schon vor Jahren der Vorwurf gemacht worden, Beziehungen zu den Sowjetrussen unterhalten zu haben. Insgesamt aber erinnern diese Vorgänge stark an gewisse Me thoden der GPU., die in den letzten Jahren mehr mals auf diese Weise ihr mißliebige Gegner ver- schwinhen ließ. Erst vor wenigen Wochen ist z. B. in der Schweiz ein ehemaliges Mitglied der GPU., das wohl den Zorn Stalins auf sich gezogen hatte, ermordet worden. Man darf auch nicht vergessen, daß die weißrussischen Kräfte in Paris vor wenigen Jahren ihren damaligen Führer, General Kutjepow, den Vorgänger des jetzt verschwundenen Generals von Miller, ebenfalls durch die Machenschaften der GPU. verloren haben. Auch General Kutjepow ist damals gewaltsam entführt und dann ermordet worden. Bezeichnend ist die Tatsache, daß die Attentäter versucht haben, deutsche Kreise mit dem Verschwin- ben der beiden Generale zu belasten. Auch die Methode deutet auf die eigentlichen Urheber dieses Verschleppungsskandals hin. In diesem Zusam menhang ist eine Meldung nicht uninteressant, die hejagt, daß aus dem Hafen von Le Havre ein sowjetrussischer Frachtdampfer ohne Erledigung der notwendigen Formalitäten plötzlich abgedampft ist. Ob Frankreich endlich merkt, welchen Kräften es in seinen Grenzen Bewegungsfreiheit gewährt hat? So arbeitet der Bolschewismus: Entführung, Mord, Erpressung, Vernichtung. Das sind die Errungen schaften, die das Freundschaftsverhältnis mit dem Bolschewismus ergeben hat. Wann wird Frank reich erkennen, daß diese Freundschaft fast einem Selbstmord gleichkommt! Wer treu gedient hat seine Zeit.... Das erstemal sind in Deutschland in diesem Jahre Manöver in einem Umfange durchgeführt worden, die einem kriegsmäßigen Zustande und kriegsmäßigen Verhältnissen weitgehend nahe kamen. Heer, Luftwaffe und Kriegsmarine operier ten zusammen, um das Funktionieren des Einsatzes aller drei Wehrmachtsteile unter härtesten Bedin gungen zu erproben. Während die Hauptkämpfe sich im Raum von Mecklenburg und Pommern ab spielen, insbesondere um die mecklenburgische Seen platte, sind doch auch weiter obliegende Gebiete in die Manöverhandlungen miteinbezogen worden. Die großen Städte insbesondere, Berlin an der Spitze, Hamburg, Bremen usw. haben schwere Luftangriffe über sich ergehen lassen müssen, gegen die alle Mittel der aktiven und passiven Luft abwehr eingesetzt wurden. So sind diese Manöver nicht nur Erprobungen der verschiedenen Wehr machtsteile geworden, sondern auch für den zivilen Luftschutz, der alle Kräfte einsetzen mußte, um die Verdunkelung und Tarnung der verschiedenen Wirtschaftszentren und darüber hinaus des ge samten Landes durchzuführen. Trotzdem zum erstenmal in Deutschland derartig umfangreiche Hebungen durchgeführt wurden, hat die gesamte Bevölkerung in geradezu beispielhafter Disziplin mitgemacht und dabei ein Maß von Berantwor- tungsbewußtsein gezeigt, auf das die Verantwort lichen Stellen gewiß stolz sein können. Die großen Herbstmanöver bedeuten sozusagen die „Höhe Schule" der Ausbildung des jungen Soldaten. Was während langer Monate erarbeitet wurde, das soll nun im großen Verbände zur Auswirkung kommen. Mögen die Anstrengungen trachtet, erscheinen die Absatzaussichten des Blumen- und Zierpflanzenbaues günstig und rechtfertigen ein Vertrauen in die weitere Aufwärtsentwicklung. Sicherung gegen Rückschläge Wenn von einer wesentlichen Besse rung der Berufslage gesprochen wurde, so muß doch davor gewarnt werden, die Gunst des Augenblicks zu überschätzen und unter ihrem Ein druck eine vorsichtige Geschäftsführung außer acht zu lassen. Die schon berührten Bedenken, Arbeits kräfte und Kostensteigetung, 'mahnen zur Vorsicht und erinnern an die wichtige Aufgabe, die Be triebe gegen Rückschläge zu sichern. Als Maßnahmen, die diesem Zwecke dienen, haben folgende zu gelten: Schuldenbezahlung, Snvolhekcnabtragnng, keine unbe zahlten Rechnungen aullausen lagen, Kohlen nicht ans «redi« kauicn. — Reserven schassen, und diese ersparten Bctricbsgeldcr »ich« scst anlcgcn, sondern so, daß sie als Forderungen nach Bedarf wieder flüssig gemacht werden können, z. B. in Staatsanleihen. — Baute», Geräte er neuern, ergänzen« jede Ausbesserung an Wasserleitungen, Häuser», Zäunen durchsnhrcn, um, wen» notwendig, vor übergehend an solchen Anjiocndungen spare» zu können.— Reuanschassungen, Rcnbautcn nur mit greisbarem Gelde unteruchmen. — Borräte halten an solchen Dingen, die sich ohne Verlust lagern lasse». — Erzeugung nicht über steigern. — Ausreichende Abschreibungen in Ler Bermö- gcnsrechnung vornehmen, damit die eingesetzten Vermö genswerte auch iu schlechten Zeiten noch gültig sind. sAuszug aus Vortrag von A. Stessen, gehalten aus rheinischem Gartcubantag in Düfseldorsf. Verlänqerunq des Ausnahme- tarifes für frisches Gemüse Der Ausnahmetarif 16 8 7 ist von der Deutschen Reichsbahn um ein weiteres Jahr bis zum 30. Sep tember 1938 verlängert worden. Der Ausnahme tarif 16 8 7 begünstigt den Versand von Ge müse, gemüseähnlichen Bodensrüchten und Er zeugnissen hieraus sowohl in Stückgutsendungen als auch in Wagenladungen. Auch die Aufgabe als Eilgut, doch nicht als beschleunigtes Eilgut, ist zu- gelnssen. Der Geltungsbereich des Ausnahmetarifes erstreckt sich zwischen'allen Bahnhöfen und Grenz übergangspunkten. Er gewährt für Stückgut einen Frachtennachlaß von 5 v. H. gegenüber der Nor- malstückgutsracht. Bet Versand in Wagenladungen tritt eine Ermäßigung von rund 4,8 v. H. gegen über den Normalfrachtsätzen der betreffenden Wagenladungsklassen ein. Ein unbeachteter Rohstoff Kastanien werden verwertet Auf die Bedeutung der Roßkastanie als Rohstoff wird im neuesten Heft der Zeitschrift „Der Vier jahresplan" hingewiesen. Demnächst findet eine Reichszählung statt, um die Zahl der Bäume, die man auf etwa 3 Millionen schätzt, genau festzu stellen. Kastanienöl kommt dem Erdnußöl nahe. Es kann für technische Fette verwendet werden. Auch läßt sich aus Kastanien eine gute Stärke ge winnen. Interessiert sind auch die Industrien, die Schaummittel verwenden. Im Oktober soll eine Sammelaktion durch geführt werden. Die geernteten Mengen werden an die KastaNienwerkc wcitcrgegeben. Die Finan zierung der ersten Kastauicnwerle erfolgt durch die Kornbrennereien, die durch die Verarbeitung von Kastanienschrot in die Lage versetzt werden, einen Teil ihres Brennrechtes auszunutzen. Die Frühkartoffelernte 1937 Die Witterungsverhältnisse waren für die Ent wicklung der Frühkartoffeln in diesem Jahr günstig. Wie das Statistische Reichsamt mitteilt, hat die erste Vorschätzung im Reichsdurchschnitt einen Hektarertrag von 124,5 ckr ergeben, das sind 3,2 ckr je im mehr als im Vorjahr und um 8,8 ckr mehr als im langjährigen Mittel (1931/36). Inner halb der einzelnen Gebiete waren die Ernteverhält nisse unterschiedlich; doch ist in allen bedeutenderen Gebieten eine gute Frühkartoffelernte eingebracht worden. des Manövers auch noch so groß sein, sie werden mit lachendem Gesicht bewältigt. Darüber hinaus aber haben die Herbstmanöver auch noch einen außenpolitischen Sinn; denn sie zeigen aller Welt die Stärke und Schlagkraft der deutschen Wehr macht. Das wird für diejenigen eine Beruhigung sein, die den Frieden wollen. Es wird aber auch denen eine Warnung sein, die den friedlichen Auf bau der Länder durch ihre Wühlarbeit zu zerstören suchen. Wir müssen es ausbadcn. Wenn man sich im Lande so umhört, dann muß man leider noch feststellen, daß die nationalsozia listischen Rassegesetze manchem Volksgenossen immer noch nicht eingegangen sind. Wer die Klarheit ihrer Forderungen und deren Notwendigkeit nun nicht einzusehen vermag, der lasse sich einmal die folgenden Zahlenzusammenstellungen zu Gemüte führen: Auf Kosten der Bezirks- und Landes fürsorgeverbände waren im Jahre 1935/36 199 028 erbkranke Geisteskranke, 4373 erbkranke Taub stumme, 3629 erbkranke Blinde und 31 964 erb kranke Epileptiker, Krüppel usw. in deren Anstalten untergebracht. Das sind also insgesamt 238 994 erb kranke Personen, die auf Kosten der Allgemeinheit in Anstalten untergebracht werden mußten. Dazu müssen aber noch jene Erbkranken gerechnet wer den, die sich in der Familienfürsorge befinden, für die aber ebenfalls zum Teil erhebliche Zuschüsse gezahlt werden müssen. Auch hier handelt es sich wieder um einige Zehntausend Personen. Der Auf wand allein für die in den Anstalten unterge brachten Erbkranken machte in diesem Jahre 166 Millionen RM. aus, insgesamt sind also für Erbkranke etwa 200 Millionen RM. ausgegeben worden. Eine schwere Last für das deutsche Volk! Diese Menschen, die sich meist ihrer eigenen Existenz nicht bewußt sind, müssen nun durchs Leben ge schleppt werden, sich selbst, den Angehörigen und der Allgemeinheit zur Qual. Alle diese Unglück lichen aber wären nicht geboren, wenn man schon in früheren Jahren und Jahrzehnten entsprechende Rassegesetze gehabt und durchgeführt hätte. Je weniger Erbkranke dann ans Kosten der Allgemein heit zu Pflegen wären, desto größer würden die Mittel sein, die für die Hebung des sozialen Lebens standards gesunder Familien bereitgestellt werden könnten. Italienische Bemühungen um die Sommerblumen Die italienischen Sommerblumen können auch bei einem reichlichen Anfall als Schnittblumcn niemals ein internationales Geschäft bilden; aber eine starke Schnittblumenkultur dieser einjährigen, zweijährigen und Staudenblüher rann die Stel lung der international arbeitenden Samenzüchter in Italien nur begünstigen. Außerdem aber muß die Lage des Blumenbaues im allgemeinen dann besser werden, wenn es gelingt, den Sommer blumenbau marktmäßiH innerhalb Italiens aus- zuwerten. Der toskanische Anbau, ohnedies das fortgeschrittenste Zentrum für Sommerblumenbau, macht jetzt Anstrengungen, sich das italienische sommerliche Schnittblumengeschäft zu erobern. Der Kongreß und die Ausstellung von Montecatini haben die Leistungsfähigkeit dieses Anbaues schon jetzt bewiesen. Die Sommerblumenausstellung von Montecatini, die einzige Sommerblumenausstellung, 8ie Italiens Blumenbau bisher überhaupt besitzt, wird nach den Beschlüssen der Gartenbauleitung nunmehr zu einer ständigen Einrichtung. Der toskanische Anbau aber will die angebauten Sorten überholen und dabei das beste Saatgut neuer Sommerblumensorten benutzen. Ein ausgebauter Krankheitsschutz wird errichtet. Außerdem soll die Gartenbaukorporation für die Ordnung der Som merschnittblumenmärkte Sorge tragen. Das be deutet, daß man die landwirtschaftlichen Blumen erzeuger, die mit meist minderer Ware die Märkte zu vernichtenden Preisen beliefern, auf irgendeine Weise disziplinieren muß und es dem italienischen Blumengeschäft in allen Gegenden Italiens er- möglichen will, auch im Sommer Schnittblumen aus der wichtigen und gute Ware liefernden An bauzone (das wäre in diesem Fall Toskana) zu beziehen. Es geht somit um eine Ausweitung des Blumenhandels und damit natürlich um einen Ausbau und vor allem eine Aufwertung der gärt nerischen Blumenerzeugung. Belgien Kennzeichnung ausländischer Früchte im Kleinverkouf Das Landwirtschaftsministerium veröffentlichte erneut die Vorschriften des königlichen Erlasses vom 21. 5. 35 über den Ursprung von frischem Obst und Gemüse. Nach dieser Verfügung ist es un zulässig, frisches Obst und Gemüse ausländischen Ursprungs in Belgien anzubieten, ohne daß die ausländische Herkunft für den Käufer deutlich kenntlich gemacht ist. Jedes ausländische Produkt muß mit einem deutlich sichtbaren Etikett versehen sein, das die Bezeichnung „Ausländisches Produkt" in Buchstaben von mindestens 2 om Höhe beträgt. Oesterreich Normung der Sorten von Ausfuhräpseln Ein neues Baumschulgesetz, das in Vorbereitung ist, wird an die Stelle von über 2000 namentlich unterschiedenen Apselsorten 40 Hauptsorten setzen, um die Benennung der für die Ausfuhr in Be tracht kommenden Sorten zu vereinfachen. Zur Ausfuhr sollen nur solche Sorten zugelassen wer den, die den Bestimmungen für eine der 40 Sorten genau entsprechen; die Zahl der Sorten kann in Zukunft vermehrt werden, falls es sich um eine wohl unterscheidbare neue Züchtung handelt. England Die 14tägige Ausstellung der Königlichen Gar tenbau-Gesellschaft (Royal Horticullural Society)' wurde Anfang September in Westminster eröffnet. Ausgestellt wurden hauptsächlich Dahlien und Gla diolen. Sie boten in der großen Halle ein präch tiges Bild. Ungefähr 74 neue oder wenig bekannte Pflanzen, dazu viele neue Dahlien waren dem Ausschuß zur Beurteilung unterworfen. Die beste Gruppenausstellung von' Dahlien lieferte Herr Stuart Ogg, der dafür die Goldene Medaille er hielt. Unter den auffallendsten Dahlien-Sorten waren: „Goldenes Zeitalter", orange-braun; „C. E. Compson", karminrot; „Schiller", bernstein- rosa; „F. Riley", Purpurrosa. Gute Gladiolen wuvden von Wakeley gezeigt, der auch ausgezeich nete Vasen ausgestellt hatte. Viele gute Einfas sungspflanzen zeigte E. Ladhams; bei Aconitum Wilsonii fiel besonders die späte blaue „Barkers Varlety" auf. Japan Der Verband japanischer Blumenzüchter hat be schlossen, als Sinnbald für die Olympischen Spiels 1940 die Chrysantheme, die Wappenblume Japans, vorzuschlagen. Die ebenfalls 1940 stattfindende in ternationale Ausstellung aus Anlaß der 2600-Jahr- Feier des japanischen Kaiserreiches wird im Zei chen der Kirschblüte und der Schwertlilie stehen. Bulgarien Ausfuhr von Walnüssen Die diesjährige Walnußernte ist sehr gut ausge fallen und übertrifft bei weitem die des Vorjahres. Die Walnüsse werden hauptsächlich mit Schalen aus geführt, und zwar ist Deutschland seit Jahren der größte Käufer. Im Jahre 1934 übernahm es 62 A> der Walnußausfuhr (1263 t), im Jahre 1935 rd. . 84 N> (2518 t) und 1936 sogar 88 A, (2790 1). Um der Walnußschale eine hellere Farbe zu geben, und sie auf diese Weise leichter verkäuflich zu machen, werden die Walnüsse gebleicht, wa^ früher in den Bleichereien in Oderberg und Salzburg geschah. Seit einem Jahr besteht in Bulgarien eine staatliche Bleicherei für Walnüsse, die in Kostinbrod bei Sofia errichtet wurde. Diese Anlage ist so groß, daß die Gesamtmenge der zur Ausfuhr kommenden Wal nüsse dort gebleicht werden kann. Türkei. Die Türkei hat jetzt eine Kontrolle für die Rosinen- und Apfelausfuhr eingeführt. Die Ro sinen werden in 2 Standardtypen mit je 5 Güte klassen und die Aepsel in 2 Güteklassen eingetcilt. Amerika, Italien und Bulgarien haben diese Kon trolle schon seit mehreren Jahren. Holland. Nach einer Anordnung des holländi schen Wirtschastsministers dürfen den holländischen Gärtnern aus den Mitteln des Landbaukrisenfonds Unterstützungen bis zum Höchstbetrag von 1,3 Mil lionen hfl. ausgezahlt werden.
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