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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 54.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19370000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19370000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 54.1937
-
- Ausgabe Nummer 1, 7. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 2, 14. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 3, 21. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 4, 28. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 5, 4. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 6, 11. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 8, 25. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 9, 4. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 10, 11. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 11, 18. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 12, 25. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 13, 1. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 15, 15. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 16, 22. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 17, 29. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 18, 6. Mai 1937 -
- Ausgabe Nummer 19, 13. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 20, 20. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 21, 27. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 22, 3. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 23, 10. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 24, 17. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 25, 24. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 26, 1. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 27, 8. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 28, 15. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 29, 22. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 30, 29. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 31, 5. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 32, 12. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 33, 19. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 34, 26. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 35, 2. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 36, 9. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 37, 16. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 38, 23. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 39, 30. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 40, 7. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 41, 14. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 42, 21. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 43, 28. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 44, 4. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 45, 11. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 46, 18. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 47, 25. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 48, 2. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 49, 9. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 50, 16. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 51, 23. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 52, 31. Dezember 1937 1
-
Band
Band 54.1937
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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^/n 96iä/?f//c/i65 5s/n^ vn§S56/- /(o/i/^an^sn Der große Kohlweißling Besonders stark war in diesem Jahr wieder das Auftreten des großen Kohlweißlings (kienis dras- sloae I,.). So wird z. B. berichtet, daß ein Schwarm von Schmetterlingen von 500 bis 800 in Breite bis zu einer Höhe von 30 m beobachtet worden ist. Gleich einem Schneegestöber flogen die Falter über das Land. Dort aber, -wo solche Schwärme einfallen und die Weibchen ihre Eier ablegen, wer den, wenn keine Bekämpfungsmaßnahmen durch- geführt werden, in kurzer Zeit die Kohlfelder völ lig kahl-gefressen sein. Ueberdies werden auch vom Kohlweißling Rettich, Radieschen, selbst Geranien, Levkojen, Kapuzinerkressen u. a. als Futterpflan zen gern angenommen. Durch ihre Freßtätigkeit (Loch- bis Kahlfraß) richten die Raupen, vor allem des großen Kohl weißlings, in unseren Kohlfeldern derartigen Scha den an, daß ihnen unbedingt der Kampf angesagt werden muß. Zumal heute, wo wir bestrebt sein mästen, Höchsternten zu erzielen, können wir nicht dulden, daß die Raupen unsere Kohlpflanzen schwächen und infolgedessen geringe Erntegewichte verbucht werden mästen. Seine Lebensweise Das Weibchen des großen Kohlweißlings legt seine anfangs grünlichen, später goldgÄ-b gefärbten Eier zum Schutze gegen Regen oder Austrocknung an die Blattunterseiten in größeren oder kleineren Häufchen, sogen. Eispiegeln, an Kohlpflanzen oder wilde Kreuzblütler ab. Nach etwa 10 bis 14 Tagen haben sich aus den Eiern die Räupchen entwickelt und beginnen die Blätter unserer Kohlpflanzen zu befreffen. Bis zur dritten Häutung leben die Rau pen, die demselben Eispiegel entstammen, gesellig beieinander, um erst dann einzeln an den Blät tern zu fressen und zwar so stark, daß oftmals nur die Hauptnerven der Blätter übrig bleiben. Nach etwa 14 Tagen haben sich die kurz behaarten, an fangs hellgrün, später graugrün gefärbten mit einer gelben Rücken- und je einer gelben Seiten linie gezierten, schwarz gepunkteten Raupen mit unseren Kohlblättern so weit hevangsmästet, daß sie in dieser Zeit eine Größe von etwa 4 ein erreicht haben. Die erwachsene Raupe sucht ge schützte Stellen an Bäumen, Mauern oder Zäunen auf, um sich zu verpuppen. Seltener findet man die Puppen an der Futterpflanze. Die mit einem Gespinstfaden, mit dem Kopf nach oben, an der Unterlage befestigten, weißen oder gelblichgrünen mit schwarzen Punkten oder Flecken gezeichneten Puppen sind nach m-assenweisem Auftreten der Falter oft zu finden. Aus den Puppen schlüpft wie der der bekannte, weiße, mit schwarzen Vorder flügelspitzen gezierte Schmetterling aus und der Kreislauf, der sich im Jahre zweimal wiederholt, beginnt von neuem. Dem großen ähnlich ist der kleine Kohl- oder Rübenweißling (Pieris rapae Ich. Nur legt das Weibchen seine Eier einzeln ab und die samtartig behaarten mattgrünen Raupen treten infolgedessen auch immer nur einzeln auf- Das gleiche gilt für die mattgrün, seitlich etwas Heller gefärbten mit weißlichen Wärzchen versehenen Raupen des Raps- Weißlings (Pieris napi Ich. Der häufigste und wegen seines massenweifen Auftretens der schäd lichste dieser drei genannten Weißlingsarten ist jedoch der große Kohlweißling. fen die gelben Puppenkokons und die verfärbten, weil parasitierten Puppen, nicht vernichtet werden. Ein Kohlweißling schlüpft daraus niemals, dafür haben die Nützlingeffchon gesorgt. Auch von Pflanz lichen Parasiten (Bakterien und Pilzen) können die Raupen und Puppen, besonders in feuchten Jahren, befallen und vernichtet werden. Derartig parasitierte Raupen waren dieses Jahr häufig zu beobachten. Wenn auch die natürlichen Feinde der Kohlwcißlingsraupen uns im Kampf gegen diesen Nimmersatt unterstützen, so reicht ihre Hilfe doch nicht aus, um unsere Kohlpflanzen vor größeren Schäden zu bewahren. Wir müssen daher selbst mit eingreifen, um der Schädlinge Herr zu werden. Ans der einen Seite, vor allem im Kleinbetrieb oder im Hausgarten, kann das geschehen, indem die Kohlblätter, vornehmlich die Blattunterseiten, nach den gelben Eispiegeln durchgesehen und diese zer drückt oder die Raupen abgclesen und vernichtet werden. (An Hausgeflügel dürfen die gesammelten Raupen nicht zu reichlich, möglichst nur mit Bei futter, verfüttert werden.) Wo diese sicher wirkende Maßnahme nicht durchführbar ist, muß zu chemi schen Mitteln gegriffen werden. Als fraß- abschreckendes, die Raupen nicht abtötendes Mittel, kann das Bestreuen der taufeuchten Pflanzen mit gelöschtem Kalk, Kalkstickstoff, Kainit, Thomasmehl, Viehsalz oder ähnlichen Mitteln empfohlen wer den. Spritzmittel können bei Kohlpflanzen ohne Haftmittelzusätze kaum verwendet werden, so daß die sonst gegen fressende Schädiger anzuwendenden Arsenmittel, abgesehen von ihrer Giftigkeit für den Menschen, prakiisch kaum verwendet werden kön nen. Weniger giftig, dennoch darf nicht zu kurz vor der Ernte gespritzt werden, ist eine Spritzbrühe aus 4 Kg Chlorbarium, 2 Eßlöffel Kalk und zur Erhöhung der Haftfähigkeit ein Zusatz von 2 Kg Melasse auf 100 I Wasser. Jedoch wüsten vor dem Verbrauch derartig behandelte Pflanzen gründlich gewaschen werden. Weiterhin zu empfehlende Spritzmittel sind Nikotinseifenlösung (1h kg Schmierseife und 2 I Tabakextrakt auf 100 l Was ser) oder Quassiaseifenlösung (114 Kg Quassia-späne, 214 Kg Schmierseife auf 100 I Wasser) zu nennen- Eine Spritzung kann nur erfolgbringend sein, wenn hauptsächlich die Blattunterseiten gründlich gespritzt werden. Die besten Bekämpsungsmittel gegen'den Kohlweißling haben wir heute in den giftfreien Pyrethrum-Herris-Stäubemitteln (siehe 'Merkbl. 8i9 der Biol. Reichsanstalt) an der Hand. Die Stäubemittel haften an den Kohlpflanzen be deutend besser wie Spritzmitte-l und sind darüber hinaus, abgesehen von den im Gemüsebau nur mit Vorsicht zu verwendenden Arsenspritzmitteln, län ger wirksam. Von den giftfreien Stäubemitteln sollte, trotz der etwas höheren Mittelkosten mehr Gebrauch gemacht werden. Der Erfolg in der Be kämpfung hebt diesen Nachteil mehrfach wieder auf. O. blänckler, Staatliche Hauptstelle für gärtnerischen Pflanzenschutz, Pillnitz. 6svv/nnvng guter, ka/tkorer Die sachgemäße Walnußernte Bei einem Vergleich der selbstgeernteten Wal nüsse mit der im Handel angebotenen Ware fällt meist der große Unterschied im Aussehen auf. Ab gesehen von der meist geringen Fruchtgröße haben die Rüste eine schmutzige, unansehnliche Farbe, so daß sie im Handel wenig Anklang finden. Die Fruchtgröße ist typisch für jeden Baum; es gibt Bäume, die nie große Früchte bringen. Allerdings wird auch durch Nahrungsman gel und Vernachlässigung der Baum pflege die Fruchtgröße nachteilig beeinflußt. Außer dem sind regelmäßige und reiche Erträge von der Art der Aberntüng abhängig. Man darf mit den Bauern im Frankenland nicht einig gehen, wenn sie dort die Ernte der Walnußbäume nach dem Sprichwort vornehmen: „Böse Weiber und Nußbäume müssen geschlagen werden". Nach die sem Bauernglauben fördert das Schlagen die Fruchtbarkeit'der Bäume. Dieser alte Fehler, die Nußbäume bei der Ernte ihrer Früchte so bar barisch zu berauben, kann nicht genug gerügt wer den. Kaum fallen die ersten reifen Früchte ab, so wird Mit Stangen in die Zweige und Aeste hin- eingefchlagen, daß am Boden mehr Triebe und Blätter liegen als Früchte. Dadurch werden eine Menge Knospen an den Zweigspitzen vernichtet, und die nächstjährige Ernte wird schon im voraus wesentlich gemindert. Will man gute, haltbare Nüsse gewinnen, darf mit der Ernte nicht zu früh begonnen wer den. Die Msse zeigen selbst an, wann sie reis sind. Wenn nur einzelne Msse fallen, so sind des wegen noch nicht alle erntereif. Die Ernte be ginnt erst dann, wenn die grüne Schale an Nüs sen, die noch am Baum hängen, Platzt. Dann löst die Nuß sich leicht aus der Umhül lung, und es genügt ein leichtes Schütteln der Aeste, damit die Früchte zu Boden fallen. Jede Gewaltanwendung ist zu vermeiden. Dieses Schüt teln der Aeste wird in Abständen von zwei bis drei Tagen mehrmals wiederholt, bis der Baum abgeerntet ist- Bedingt der Standort rasches Ab ernten, oder ist der Baum zu hoch und zu umfang reich, dann muß man zu Stangen greifen und mit diesen von innen nach außen vorsich tig s ch l a g e n. Da die Zweigspitzen bei den Wal nußbäumen' gabelförmig stehen, kann man auf diese Weise weniger Schaden anrichten, als wcyn man — wie oben erwähnt — wahllos mit Knüppeln in den Baum hineinschlägt. Reife Nüsse lassen sich leicht von der grünen Schale befreien, sie trocknen rasch an der Lüft und bleiben hellfarbig. Bei nicht genügend ausgereif ten Rüsten läßt sich die grüne Schale nur mit Gewalt entfernen. Solche Nüsse werden minder wertig. Kommen sie auf das Lager, so schimmelt der Kern, oder er schrumpft ein. Anhaftende Reste der grünen Schale an den geernteten Nüssen müssen bald entfernt werden, da sie in kurzer Zeit faulen. Dadurch bekommen die Rüste aber die dunkle Farbe. Solche Nüsse werden unan sehnlich und im Wert gemindert. Walnüsse, die zur richtigen Zeit geerntet und an der Luft getrocknet wuÄen, haben ihre natürliche Helle Färbe und bedürfen keiner Nachbehand lung mit besonderen Mitteln. Zur Nachtrocknung bringt man sie auf Horden und stellt diese an sonnigen Tagen im Freien auf. Dabei schütze man sie vor Regen und Tau, weil die Nüsts dadurch eine graue Farbe bekommen und unansehnlich wer den. Bei ungünstigem Wetter sind die Nüsse auf einen luftigen Speicher zu stellen. Wiederholtes Umlegen ist notwendig. In einigen Tagen sind sie trocken und werden nun in kleinen Säcken luftig aufgehängt. Falsch ist es, Rüste in größe ren Hausen zu lagern und durch öfteres Umschüt ten trocknen zu wollen. Ebenso falsch ist es, feuchte Nüsse im Backofen zu trocknen in dem Glauben, die künstliche Wärme werde die Rüste lagerfähig machen. Die Nüsse leiden im Aussehen, und der Kern wird minderwertig. Der Handel verlangt Rüste mit Heller Schale. Sind aus irgendeinem Grunde die Früchte nicht hellfarbig, so müssen sie gebleicht werden- Die von der grünen Schale befreiten Nüsse werden dazu in ein Gesäß mit 2Aiger Kochsalzlösung gelegt, so daß sie davon bedeckt sind. Auch 2A-ige So-da- lösung oder eine Lösung von Holzasche kann ver wendet werden .Dann bearbeitet man die Nüsse mit einem stumpfen Reiserbesen, bis sich die Fasern und aller Schleim gelöst haben. Darauf folgt mehrmaliges Nachspülen mit reinem Master und Trocknung an der Luft, wie schon erwähnt. Eine rasche -Reinigung der Nüsse kann auch mit Salz säure erfolgen. Dazu werden die Nüsse zunächst mit Wasser von Fasern und Schleim befreit. Dann kommen sie in ein Holzgefäß mit einer Leigen Salzsäurelösung. Schon nach 10 Minuten sind durch das Chlor der Salzsäure die Msse hell- gefärbt. Darauf wird mit reinem Wasser nach gespült, und die Nüsse werden an der Luft getrock net. Nur mit Master gereinigte Walnüsse, die eine unschöne Farbe besitzen, kann man auch durch leichte Schwefeldämpfe, denen man sie etwa zehn Minuten aussetzt, bleichen. Diriem. Warum Unfallverhütunqstaq? Nach dem Jahresbericht der Gartenbau- und Friedhof-Werufsgenossenschaft ereigneten sich 1936 nicht weniger als 428 Unfälle durch Fall von Leitern und Treppen und weitere 181 durch Fall von erhöhten Arbeitsplätzen, durch Bodenöffnun- gen, Luken usw. Wenn man beobachtet, in welchem Zustande sich oft die Leitern und Treppen in den Gartenbaubetrieben befinden, so ist es erstaunlich, daß nicht noch weit mehr Unfälle gemeldet werden. Am Unfall«evhütungstag, der zu einem noch näher zu bestimmenden Termin im Herbst stattfindet, werden die Betriebe in ganz Deutschland einer Prüfung unterzogen, wobei besonders aus den Zu stand der Leitern und Treppen geachtet werden wird. Bei Verstößen gegen die Unfallverhütungs vorschriften werden grundsätzlich Strafen verhängt. Jeder Betriebsführer muß deshalb unverzüglich seinen Betrieb in Ordnung bringen und dafür sor gen, daß alle beschädigten Leitern vernichtet bzw. ausgebessert und die vorhandenen Treppen ord nungsmäßig hergestellt werden. Bekämpfungsmaßnahmen In der Bekämpfung dieser schädlichen Raupen unterstützt uns die Natur selbst, indem sie den Kohlweißlingsraupen in den Schlupfwespen und Schmarotzerfliegen natürliche Feinde, wegen ihrer für den Menschen nützlichen Eigenschaften kurz „Nützlinge" genannt, entgegenstellt. Von diesen Nützlingen -ist der häufigste und nützlichste die KohlweiMingsvauPenwespe (^psnteles glomeratu«). Die gelben Puppenkokons dieser Raupenwespe, -die fälschlicherweise oft Raupeneier genannt werden, sind häufig, besonders im Herbst, auf verendeten Raupen zu finden. Auch Ueberwinterungspuppen des Kohlweißlings, die sich bei Berührung nicht be wegen und durch Verfärbung sich von den norma len Puppen unterscheiden, tragen solche Schma rotzer in sich. Um die Schmarotzer zu schonen, dür- Der Stand des Gemüses Ende August 1937 Nach Mitteilung des Statistischen Reichsamts wurden in den Anbaugebieten des Deutschen Reiches folgende Noten für den Wachstumsstand der einzelnen Gemüsearten ermittelt, wobei die Ziffern 1 - sehr gut, 2 — gut, 3 — mittel, 4 — gering bedeuten. Weißkohl 2,6 (Vorjahr 2,1), Rotkohl 2,7 (2,4), Wirsingkohl 2,8 (2,3), Blumenkohl 3,1 (2,8),Kohl rabi 2,6 (2,4), grüne Pflück-bohnen (Stangenboh nen) 2,6 (2,4), grüne Pflückbohnen (Buschbohnen) 2,5 (2,4), Gurken 2,6 (2,6), Tomaten 2,2 (2,5), Spinat, Mangold 2,6 (2,4), Salat 2,7 (2,5), Rha barber 2,3 (2,2), Zwiebeln 2,3 (2,3), Möhren, Karotten 2P (2,2), Sellerie 2,6 (2,5), Meerrettich 2,4 (2,3). Die Gemüsskulturen haben sich infolge der im Berichtsmonat fehlenden Feuchtigkeit, besonders im Westen, Süden und Südwesten des Reiches, im allgemeinen nicht ganz so gut wie im Vormonat entwickeln können. Die zugleich mit der Wachs- tumsstandermittlung durckgeführte Vorschätzung der Ernten für Gurken und Tomaten ergab einen voraussichtlichen Durchschnittsertrag für Gurken von 168,8 ckrPa (endgültige Ernteermittlung im Vorjahr 196,2 ckrAa) und für Tomaten einen voraussichtlichen Durchschnittsertrag von 219,2 ckriba (248,8 . Die Ernte an grünen Pflückerbsen ist in diesem Jahr mit einem Durchschnittsertrag von 62,9 ckriüa geringer als im Vorjahr (76,6 ckr) ausgefallen. Gütemäßig waren nach den Meldungen der Be richterstatter im Durchschnitt aller Hauptanbau gebiete 53,9 v- H. -der Erbfenernte als gut, 30,3 v. H. als mittel und 15,8 v, H. als gering anzusprechen. Gutes Deutsch tm Geschäftsverkehr Gibt es einen besonderen Stil für die Handels oder Geschäftssprache? Nein. Denn auch der Kauf mann wird wie jeder andere Gebildete zu schreiben versuchen: einfach, klar, sachlich, natürlich und rich tig. Nun spricht man allerdings von einem beson deren Kaufmannsdeutsch und nicht immer im löb lichen Sinn; -denn man denkt dabei an besondere, durchaus nicht nachahmenswerte Eigentümlichkei ten. Bekannt sind die folgenden Au'sdrucksformen einer früheren Zeit: „Wir schätzen Sie im Besitz unseres ergebensten Gestrigen . . . Die Sendung sind wir in einem Monat gewärtigend . . . Wir bestätigen -den Empfang Ihres Geehrten . . . Ein liegend behändigen wir die Rechnung in Höhe von ... An Ihre werte Adresse wurde zum Ver sand gebracht . . ." So war es noch vor einigen Jahrzehnten gang und gäbe zu schreiben; das war sozusagen gut kaufmännisch ausoedrückt. Es fehlte aber dabei das Gefühl für das Gespreizte, Schwül stige, Umständliche -des Ausdrucks, das auf den un verbildeten Leser unnatürlich und lächerlich wirken muß. Heute ist das erfreulicherweise besser gewor den; die verschnörkelte, gekünstelte Redeweise von ehedem wirkt heute schon' wie verstaubt. Der Sinn fürs Sachliche, der nach dem großen Kriege so man ches Unnatürliche, Ueberalterte, Sinnwidrige weg» gefegt hat, weckte auch im Geschäftsverkehr das Ver langen nach Einfachheit, Klarheit und Natürlichkeit des Ausdrucks. Kennzeichnend für das frühere Kaufmannsdeutsch war eine übertriebene Höflichkeit, die manchmal würdelos wirkte. Auch davon ist man abgekommen. Wenn man in großen Häusern sogar soweit geht, daß man auf alle Höflichkeitsformen verzichtet, so ist freilich auch diese Art umstritten. Mancher emp findet solche Schreiben als zu nüchtern, zu nackt. In -der Hauptsache kommt es darauf an, daß der ganze Brief vom Geist warmer, freundlicher Höf lichkeit durchdrungen ist. Im einzelnen sei nur noch darauf hingewiesen, daß die Formeln sehr und ganz ergebenst Ueberflüssigkeiten enthalten; ergebcnst ist an sich schon die höchste Steigerungs stufe. Nicht angemessen ist es, Höslichkeitssormen abzukürzen, wie z. Ä. g-efl., höfl. Wie der Deutsche im allgemeinen, verwendete der Kaufmann im besonderen gern Fremdwörter. Auch dieser Neigung wurde in den letzten Jahren erfolg reich entgegengetreten. Trotzdem gilt der Mahn ruf: Sprich deutsch! auch heute noch. Denn der Ge schäftsmann schreibt viel, seine Angebote und Werbe rufe -dringen überall hin und schlagen im Meer der Sprache weite Wellen. Von der Unzahl noch heute gebrauchter Fremdwörter sind nur etwa über zwanzig unübersetzbar oder nötig, wie z. B. Aktie, Firma, Prokura, da einige vom Handelsgesetzbuch für den Abschluß eines Vertrages vorgeschrieben sind. Aber sonst wird man mit dem deutschen Wort immer bessere Wirkungen erzielen, weil es bestimm ter, eindeutiger wirkt und daher verständlicher ist. Wenngleich heute -die Handelssprache um vieles besser geworden ist, vergleicht sie Jahnke in seinen vorzüglichen Unterrichtsbriefen Deutsch für Deutsche dennoch mit einem unkrautreichen Felde. Zum wuchernden Unkraut gehören außer den Fremd wörtern Unrichtigkeiten, Unklarheiten und Zwei deutigkeiten, Schwulst und Ueberflüssigkeiten. Es sei auf einige Einzelheiten hingowiesen. Begonnen werde mit -drei Dingen, die Eduard Engel in seiner Deutschen Stilkunst zu -den Hauptsün'den rechnet. Da ist der häufig vorkommen-de Satzdreh »der die Umstellung nach und „Wir erhielten Ihren Auf trag und werden wir denselben bestens ausführen" (statt: und wir werden . . .). Falsch gebraucht wer den oft als und wie. Das erste bezeichnet die Un gleichheit (besser als, größer als), das zweite die Gleichheit (ebenso schön wie). Derselbe, dieselbe, dasselbe wirken schwülstig; kürzer und besser klin gen „er, sie, es". Inliegend, beifolgend, beigefaltet sende ich . . . Was ist inliegend, ich oder die Ware? Bis auf . . . wirkt oft doppelsinnig. Wir haben alles gesandt bis aufs letzte. Dieses also mit oder nicht? Besser daher: alle mit Ausnahme der letzten. Das einzigste. Einzig kann nicht gesteigert werden. Hin und her. Eine Ware geht hinaus, also von uns weg; der Auftrag kommt herein, also zu uns her. Innerhalb drei Monaten ist falsch; denn inner halb regiert den zweiten Fall, also muß es heißen: innerhalb dreier Monate. Mangels Vorrat ist auch unrichtig, es muß beim zweiten Fall heißen: man gels Vorrats. Gern wurde früher und auch heute das Ich am Anfang wegqelassen. Man hat das scherzweise -den grammatischen Selbstmord genannt, der natürlich unberechtigt ist. Der Engländer geht sogar soweit, Ich immer groß zu schreiben. Schein bar und anscheinend werden »ft verwechselt. Das Angebot ist scheinbar günstig. Das will sagen, es ist in Wirklichkeit nicht günstig. Das Angebot ist an scheinend günstig bedeutet: sch habe den persönlichen Eindruck, daß es wirklich gut ist. Monatlich gibt eine Wiederholung an, monatig eine Dauer. (Die Lieferung erfolgt monatlich. Eine dreimonatige Frist.) Ich erhielt dankend das Schreiben. Nein nicht -dankend, sondern dankbar. Danken ist eine Tätigkeit, dankbar eine Gesinnung. Ich bin lau fend Abnehmer, nein nicht laufend, sondern dauernd; laufend kann die Rechnung sein, das Konto. Die Preise sind selten niedrig? Wirklich? Will man nicht vielmehr sagen, sie sind außer ordentlich niedrig? Statt beziehungsweise oder be ziehentlich sagen wir besser „und" oder „oder". Zum schwülstigen Papierdeutsch gehören auch an läßlich (statt bei, aus . . .), abzüglich, zuzüglich (statt weniger und mehr), bezugnehmend (statt mit Bezug auf . . -), diesbezüglich (statt betreffend, entsprechend), ersterer und letzterer (statt erste und letzte), selbstkostend (statt nach eigenen Kosten). Oft stopfen wir Ausdrücke in den Satz, die Gesagtes nur wiederholen und unnötige Länge Hervorrufen. Ich hoffe gern. Das Hoffen allein rst schon genug. Ich stehe auf dem Standpunkt. Dafür genügt: Ich glaube. Ich teile Ihnen zu Ihrer Information mit . . . Das ist völlig überflüssig; denn die Mit teilung folgt ja nachher. In Ihre werte Adresse. Kürzer und natürlicher: an Sie. Baldmöglichst. Bald ist dasselbe und kürzer. Wie Ware ist eine tadellose. Nein, sie ist tadellos. Also keine unnötige, schwülstige Länge, aber auch keine übersteigerte Kürze. Wir liefern nicht ab 1. Oktober, sondern vom I. Oktober an. Nicht Ueberbringer dieses wartet auf Antwort, sondern der Ueberbringer die ses Schreibens. Die Preise sind äußerst? Nein, sie sind äußerst niedrig. Das geschriebene Wort ist im geschäftlichen Ver kehr wie auch sonst im Leben ebenso wichtig wie das gesprochene, ja manchmal noch bedeutungsvoller; denn es bleibt, es kann nicht geändert, ausgestrit ten werden, man kann nicht an ihm herumdeuteln. Daher wollen wir es mit sorgsamer Ueberlegung gebrauchen. ?. Ilocüe. Prüfung von primula ma1acoiUe8 Es wird augenblicklich eine Vergleichsprüfung von Sorten der priinul« inslaovickes in Friesdorf durchgeführt im Auftrage des Reichsverbandes der gartenbaulichen Pflanzenzüchter. Sie hat wie ähnliche Prüfungen den Zweck, eine Sortenbereini gung und Vereinheitlichung herbeizuführen, die besten Sorten zu ermitteln und den Stand der ein zelnen Zuchten kennenzulernen. Die Anzuchten werden im nächsten Februar—März etwa in Blüte stehen und dann begutachtet werden. Neben diesen Prüfungen an einer Stelle soll aber auch eine Besichtigung bei den Züchtern statt finden, und zwar ebenfalls im Februar—März. Im Sommer blühende, für Saatzwecke bestimmte Kulturen können nicht beurteilt werden. Wir empfehlen den Züchtern, sich auf diese Be sichtigung in den Betrieben einzustellen und ihre Anmeldung bei uns zu bewirken, unter Angabe von Sorten und Topszahl.
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