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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 54.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19370000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19370000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 54.1937
-
- Ausgabe Nummer 1, 7. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 2, 14. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 3, 21. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 4, 28. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 5, 4. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 6, 11. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 8, 25. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 9, 4. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 10, 11. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 11, 18. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 12, 25. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 13, 1. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 15, 15. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 16, 22. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 17, 29. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 18, 6. Mai 1937 -
- Ausgabe Nummer 19, 13. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 20, 20. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 21, 27. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 22, 3. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 23, 10. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 24, 17. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 25, 24. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 26, 1. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 27, 8. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 28, 15. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 29, 22. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 30, 29. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 31, 5. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 32, 12. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 33, 19. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 34, 26. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 35, 2. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 36, 9. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 37, 16. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 38, 23. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 39, 30. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 40, 7. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 41, 14. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 42, 21. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 43, 28. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 44, 4. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 45, 11. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 46, 18. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 47, 25. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 48, 2. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 49, 9. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 50, 16. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 51, 23. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 52, 31. Dezember 1937 1
-
Band
Band 54.1937
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Oe/- §696/1 c/6/- ^1o/^so/-^/ivn9 »n c/6/1 ^0/5/0/16/596^/6/6/1 hrtschastltche Hilft für Beermsammler Die tschechoslowakische Grenze entlang zieht sich der Bayerische Wald hin. Er gehört zum Gau Bayerische Ostmark. Durch die Vernachlässigung, die Land und Leute dort während der Systemzeit erfahren haben, lebten die Bewohner in äußerst dürftigen Verhältnissen. Bei den kärglichen Ernten, die der steinige Boden gibt, waren die Ostmärker von jeher auf das Sammeln von wildwachsenden Beerenfrüchten und Pilzen, sowie von Arzneipflan zen angewiesen, nm sich auf diese Art und Weise ihr tägliches Brot zu verdienen. In der Uebernahme dieser Erzeugnisse ebenso wie in der Preisgestaltung waren die Pflücker in früheren Jahren den Launen und Schikanen ihrer Abnehmer ausgeliefert. Die Ausbeutung ging in manchen Fällen so weit, daß Familien mit ihrer reichen Kinderschar statt klingenden Lohnes nur dürftige Naturalleistungen erhielten. Sofort nach der Machtübernahme wurden im Auftrage der Gauleitung Ler Bayerischen Ostmark durch den Landwirtschaftlichen Gaufachberater Schuberth Schritte unternommen, um eine Besse rung der völlig untragbaren Verhältnisse herbeizu führen. Die von ihm seinerzeit unter großer Mühe waltung getroffenen Sofortmaßnahmen können als Schrittmacher für die heute bestehende Marktord nung bezeichnet werden. Die Bedeutung der Waldbeerensammlung Um einen besseren Ueberblick über das Wald beerengebiet der Bayerischen Ostmark zu erhalten, seien hier einige Zahlen angeführt: Die Flächen ausdehnung des Bayerischen Waldes allein beträgt rund 8800 qlrm. In normalen Jahren ist mit einem Ernteertrag von ca. 200 000 Ztr. wildwach sender Beerenfrüchte zu rechnen. Nach den statisti schen Aufzeichnungen der Reichsbahn werden für die Beförderung dieser Mengen alljährlich etwa 4000 Waggons benötigt. Mit der Sammlung, Ver teilung und Verarbeitung der Beerenfrüchte befassen sich erwerbsmäßig etwa 60 000 Menschen. Daß dieses umfangreiche und verkehrstechnisch wenig erschlossene Gebiet mit der ungeheuren Zahl der Beschäftigten eine besondere Art der Marktrege lung bedurfte, ist erklärlich. Maßnahmen der Haupkvereimgung Die seitens der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft erlassene Anordnung Nr. 84 vom 19. 6. 1986 trug all Liesen Anforderungen im weitgehendsten Maße Rechnung. Von der Möglich keit der Errichtung von Bezirksabgabestellen wurde vorerst Abstand genommen. Dagegen wurde der Großverteiler für die Abwicklung mit den Pflük- kern und Aufkäufern voll verantwortlich gemacht. Der stark übersetzte Verteilerapparat bedurfte einer scharfen Auslese. Zugelassen wurden nur solche Großverteiler, die sich zur Einhaltung der klar herausgestellten und weitgehenden Bedingungen bereit sanden und eine schriftliche Verpflichtungs erklärung abgaben. Sie erhielten in der Folge je nach Bedarf Schlußscheinhefte und die Auflage, Arbeitslisten zu führen, die die Nachprüfung der tatsächlichen Verkaufsvorgänge wesentlich er leichterten. Um mit Ler willkürlichen und ungerechten Ent lohnung der Pflücker endgültig Schluß zu machen und um die Preisspanne beim Verteiler auf ein erträgliches Matz zurückzuführen, wurden für Heidelbeeren, Waldhimbeeren, Preißelbeeren und Brombeeren Gütevorschriften seitens der Hauptvereinigung Ler deutschen Gartenbauwirt schaft, für die Sammler Pflückerpreise und für die Verteiler Uebernahmepreise im Benehmen mit der Landesprcisstelle erlassen. Diese Preise wurden trotz verschiedener Quertreibereien vom Beginn bis zur Beendigung der Waldbeeren ernte durchgehalten. Zur Ueberwachung der Groß verteiler und der Güteklassen-Vorschriften wurde eine entsprechende Anzahl von Prüfern und Ober- vrüfern ausgebildet und für die Dauer der Wald- beeren-Bewirtschaftung eingesetzt. Der Gebühren anteil, den der Grotzverteiler für die Durchfüh rung der gesamten Marktregelung zu tragen hatte, betrug 0,5 A>. Die Preisvorschriften wurden nicht nur im Interesse der Pflücker, sondern auch der Verbraucherschaft erlassen. Die Auswirkung der Preisregelung Die Gewißheit des Sammlers, nicht mehr so wie früher den fast täglich schwankenden Preisen und der Willkür der Händler ausgesetzt zu sein und nunmehr für seine mühevolle Pflückarbeit für sich und seine Kinder einen auskömmlichen Preis zu erhalten, trug nicht unwesentlich zur besseren Ver wertung des reichen Erntesegens bei. Es konnte diesen Aermsten der Volksgenossen in Ler Bayeri schen Grenzmark durch die marktordnenden Maß nahmen der beachtliche Betrag von rund 2 Mil lionen Ktl zugeführt werden. So wurde zugleich die Marktordnung in diesem Notstandsgebiet zu einer sozialen Tat, die sich zum Segen der dor tigen Bevölkerung ausgewirkt hat. Lienzer. 6ü/s- vnc/ msnAsnmöökIS c/sr Okr/kausr no/vvsn^ig Die Bedeutung des umveredelns Der Durchschnittsertrag unserer Obstbäume in den verschiedenen Anbaugebieten und gegenüber denjenigen manch anderen Landes, namentlich überseeischer Länder, ist zum Teil recht unterschied lich. Dies ist u. a. auch darauf zurückzuführen, Laß der Ertrag einer beachtlichen Anzahl unser Obst bäume gering ist, weil Ler Edel-Sorte die gege benen Anbauverhältnisse nicht ausreichend oder überhaupt nicht zusagen. Der unzureichende Ertrag eines Baumes kann aber auch noch andere Gründe haben, wie: Für die Edelsorte ungeeignete Unter lage; schlechte Aufnahme der Früchte durch den Handel; die Verwertungsindustrie oder den Ver braucher mit Rücksicht auf ihren inneren Wert oder ihre äußere Beschaffenheit; starke Anfälligkeit ge gen Krankheiten und Schädlinge. Sie alle können es notwendig machen und ratsam erscheinen lassen, zur Umveredlung des Baumes zu schreiten. Pflanzbeihilfen auch für das Umveredeln Da umveredelte Obstbäume in der Lage sind, be reits nach 4—5 Jahren wieder Ernten, und zwar beachtliche, zu bringen, gehört auch das Umveredeln zu den Maßnahmen, die geeignet sind, die Erträge des deutschen Obstbaues in kurzer Zeit güte- und mengenmäßig zu steigern. Von diesem Gesichts punkt ausgehend, hat der Herr Reichs- und Preu ßische Minister für Ernährung und Landwirtschaft und Reichsbauernführer R. Walther Darrö die Landesbauernschaften ermächtigt, nach Maßgabe der Verhältnisse von den im Herbst 1936 bewillig ten Pflanzbeihilfen auch einen Teil für das Um veredeln älterer, im Ertrag nicht befriedigender Obstbäume, verwenden zu dürfen. In Anbetracht dessen, daß die Verhältnisse für Lie Durchführung des UmvereLelns jedoch in den einzelnen Landes bauernschaften unterschiedlich gelagert sind, sind die Bestimmungen über die Art und die Höhe der Bezuschussung nicht in allen Landesbauernschaften gleich. Sie sind zu erfragen durch die Landes- bauernschaft, in deren Wirkungskreis die umzuver edelnden Bäume stehen. Infolge besonders starker Inanspruchnahme der Reichsbeihilfe für Neupflan zungen, oder, weil in ihrem Bezirk die Bezuschus sung von Neupflanzungen notwendiger ist, ver mögen einige Landesbauernschaften für Umver edlungen zur Zeit jedoch kaum Beihilfen zu geben. Technik des Umveredelns Die erste und wichtigste Bedingung des Umver edelns ist, daß der umzuveredelnde Baum noch wüchsig und in gutem Gesundheitszustand ist; denn es darf ja nicht übersehen werden, daß das Umver edeln älterer Obstbäume einen schweren Eingriff in das Leben des Baumes darstellt. Bei der Wahl der neuen Edelsorte ist zu berücksichtigen, daß nicht alle Edelsorten gleichgut bzw. zur Zufriedenheit miteinander verwachsen*). Warum umveredeln? Mit den Vorbereitungen für die Umveredlung kann bereits jetzt — und zwar durch Abwerfen der alten Baumkrone, also dem Zurücknehmen Ler Haupt kronenäste — begonnen werden. Es ist von Vor teil, diese Arbeit jetzt, während des Winters, vor zunehmen, weil dadurch Arbeitsspitzen des Früh jahres abgefangen werden können und weil da durch verhindert wird, daß im zeitigen Frühjahr die aufsteigenden Säfte in die Teile der Krone ge langen, die kurz danach abgeworfen wird. Sie *) Zu beziehen für Wt 1,— zuzüglich Alk 0,08 für Porto bei der Gärtnerischen Verlagsgesellschast m. b. H-, Berlin SW. 61. heitsvorschriften für die Sortierung, Verpackung und Kennzeichnung. Auf der Grundlage dieser Reichseinheitsvorschriften war es dann möglich, die Preise für die Erzeugnisse innerhalb der verschiede nen Gebiete vergleichbar zu halten und gleicher Gegenleistung entsprechende Preisrichtlinien und -bindungen auszusprechen. Wenn heute für eine bestimmte Güteklasse und Größengruppe eines be stimmten Erzeugnisses ein reichseinheitlicher Preis genannt wird, dann ist der Käufer heute schon weit gehend sicher, für diesen Preis in jedem Anbau gebiet Deutschlands die gleiche Ware zu erhalten. Zu den Einrichtungen zur Schaffung eines ein heitlichen Startes gehören auch die Ausgleichskassen. So ist bei der Regelung des Absatzes von Speise zwiebeln ein amtlicher Frachtausgleich eingeführt. Dieser Frachtausgleich ermöglicht einen über das ganze Reich einheitlichen Großhandelseinstands- preis für Speisezwicbeln, ohne Rücksicht auf die Frachtlage. Er ermöglicht aber auch — und dieses ist einer der wesentlichsten Gründe für seine Ein führung — einen scharfen Qualitätswettbewerb der verschiedenen Anbaugebiete; denn jeder Empfangs großverteiler wird, wenn die Zwiebeln aller An baugebiete gleichviel kosten, sich für diesen gleichen Preis die beste Qualität aussuchen. Eine weitere Ausgleichskasse — ebenfalls bei Speisezwiebeln — dient der noch offensichtlichen Leistungssteigerung: der Ausgleichsbetrag zur Ver gebung von Leistungsprämien für Zwiebeln, die in folge ihrer Spitzenqualität für die Kühllagerung besonders geeignet sind. Zu den Bestimmungen für die Schaffung eines einheitlichen Startes gehören auch die schon er wähnten Geschäftsbedingungen für den Verkehr mit Obst und Gemüse, die schon in der kur zen Zeit ihres Bestehens ihr Teil dazu beigetragen haben, den Geschäftsverkehr, insbesondere nach der zweiten Hand, nach einheitlichen Gesichtspunkten abzuwickeln. Sicherung der geordneten Versorgung Mit fortschreitendem Ausbau der technischen Vor aussetzungen der Marktregelung und der Sicherung des Absatzes wurde es notwendig, Eiurichlungen und Möglichkeiten zu schaffen, die den marktregeln- den Stellen gestatten, ihre Arbeiten über das Sta dium des täglichen Eingriffes hinaus auf die über größere Zeiträume gerichtete Anpassung von Er zeugung und Bedarf auszudehncn. — Es liegt auf der Hand, daß mit dem gesicherten Absatz aller Er zeugnisse bei angemessener Preisgestaltung und weitgehender Ausschaltung aller Konjunkturrück- schläge die Gefahr einer Steigerung der Erzeugung wächst. Seit langem werden deshalb Vorschläge ge prüft, die eine Angleichung der Erzeugung von Obst und Gemüse an den tatsächlichen Bedarf und eine Stabilität dieser angeglichenen Erzeugung über Jahre hinaus ermöglichen, ohne etwa im Wege der Anbaukontingcntierung in die Freiheit des einzelnen Betriebes etnzugreiscn. Allen diesen Bestrebungen und Vorschlägen stand als entscheidende Schwierigkeit gegenüber, daß der Ernteanfall unserer Erzeugnisse durch seine Witte- rungsbcdingtheit solchen Schwankungen unterliegt, daß selbst aus einer genauen Kenntnis aller An bauflächen und gebietlichen Eigenheiten ein auch nur annähernder Schluß aus den Umfang des zu erwartenden Ernteausfalles nahezu unmöglich ist. Wohl ist bei einigen Erzeugnissen, wenn sie durch witterungsbegünstigte Umstände im Uebermaß an fallen, möglich, sie durch geeignete Maßnahmen zu sätzlich unterzubringen; dennoch wird kaum zu ver meiden sein, daß hier und da einmal Nahrungs güter der menschlichen Ernährung nicht erhalten werden können, wenn nicht wenigstens in groben Umrissen eine Anbauangleichung einerseits und eine sorgfältige Organisation zum Ausgleich unver meidlicher örtlicher Spitzen andererseits geschaffen wird. Die wesentliche Vorbedingung für diese Arbeit ist eine Kenntnis des für das einzelne Wirtschafts jahr geplanten Anbauumfanges. Die hierfür erfor derlichen Meldungen werden so rechtzeitig angefor dert werden, daß die marktregclnde Stelle gegen spekulative Auswüchse noch rechtzeitig vorgehen kann und der Erzeuger seinen Anbau dann von vornherein auf eine solche Fläche abstellen kann, die unter Zugrundelegung einer Normalernte der Abnahmemöglichkeit entspricht. Eine anderweitige Abnahmemöglichkeit, insbesondere auf eigene Faust, ist für überschießende Mengen ausgeschlossen. Derartige Maßnahmen würden aber nicht nur Abliefer r e ch t, sondern auch Ablieserpflicht einschließen. Es obliegt dem Wirtschaftsverband, dem betr. Erzeuger gegenüber auch aus der Abliefe rung der ihm angegebenen Menge zu bestehen und diese, wenn die Versorgung es gebietet, zu er zwingen. Aus Vorstehendem leuchtet ohne weiteres ein, daß die Angleichung der Erzeugung an den Bedarf ergänzt werden muß durch eine autoritäre Regelung der Vorratshaltung vom gleichen Gesichtspunkt her. Es ist z. B. unerträg lich, daß eine Reihe von Erzeugern und Verteilern Winteräpfel in übertriebenem Ausmaße auf Lager nehmen, während die Versorgung der Bevölkerung etwa zur Weihnachtszeit ungenügend ist. Ebenso unerträglich ist aber auch, wenn von einem an sich dauerhaften Erzeugnis im Herbst übergroße Men gen auf den Markt geworfen werden, während es etwa zur Versorgung der Bevölkerung in den Win termonaten verstärkter Einfuhr bedürfte. Vorräte in frischem Obst und Gemüse durch Er zeuger wie Verteiler, in Kühlhäusern sowohl wie auf einfachen Lagern, werden deshalb genehmi gungspflichtig erklärt. Diese Genehmigungspflicht birgt dann das Recht zur Erzielung von Auflagen. Diese Auflagen betreffen sowohl die Auswahl des Erzeugnisses, den Mengenumfang bei der Einlage rung, wie den Zeitpunkt usw. der Auslagerung. Des weiteren behält sich die marktregelnde Stelle die laufende Kontrolle des Lagergutes selbst oder durch Beauftragte vor. Auf Grund dieses tech nischen Hilfsmittels ist es uns möglich, die Vorräte in Obst und Gemüse für die Winterzeit so einzutei len, daß die Versorgung laufend gesichert ist und auch Verluste an Nahrungsgut durch Unkenntnis oder spekulative Uebertreibung fortfallen. Für in frischem Zustande nicht lagerfähige Obst arten konnte — soweit sie für die gewerbliche Ver können besser zum Durchtreiben und Anwachsen der Edelreiser und zum Ausheilen der Astwunden ver wandt werden. Im Interesse des Aufbaues der neuen Krone sind bei den einzelnen Obstarten ver schiedene Abwurfwinkel zu berücksichtigen, darüber und über andere wichtige technische Dinge beim Umveredeln berichten Flugblätter über Umveredeln, zu beziehen ebenfalls Lurch die Gärtnerische Ver lagsgesellschast bzw. die Landesbauernschaften. Apfelbaumkronen wachsen im allgemeinen breit und sind deshalb in einem mehr stumpfen Winkel abzu werfen, während die mehr hochwachsenden Birn baumkronen in spitzem Winkel zurückzunehmen sind. Bezug der Edelreiser Darüber hinaus ist jetzt auch die beste Zeit zur Beschaffung der notwendigen Edelreiser. Sie wer den entweder von guttragenden Bäumen der eige- Es ist notwendig, sich die Erfahrungen anderer BerufÄameraden zunutze zu machen. Darum bestellen auch Sie w bald als möglich die kürzlich erschienene Broschüre Verhalten von Apfel- und Birnenedelforten beim Llmpfropfen zueinander Bearbeitet von Dipl. Gartenbau-Jnsp. O. Goetz, Berlin, Reichssachbearbeiter für Obstbau im Reichsnährstand. Die 64 Seiten umfassende Broschüre, die über das Verhalten von 187 Apfel« und 137 Birnensorten als llnterlags- sorten zu vielen hundert aufgepfropjieu Edelsorten Aufschluß gibt, ist zu be ziehen zum Preise von tM 1,— zuzüg lich M 0,10 Porto gegen Voreinsendung des Betrages auf Postscheckkonto Ber lin 6703 oder Per Nachnahme bei ter GärtnenscheBerlagSgesellschastm b H. Berlin SW 61, Yorckstratze 71. nen Anlage geschnitten oder von einem als zuver lässig bekannten Obstanbauer, einem obstbaulichen Institut oder einer guten, zur Führung des War- kenetiketts berechtigten Baumschule bezogen. Damit sie nicht bis zur Veredlung selbst durch Nässe oder Trockenheit leiden, werden sie in einem möglichst kühlen Keller — serienweise gebündelt und dauer haft etikettiert, stehend mit den Schnittflächen nach unten in mäßig feuchtem Sand — aufbewahrt. Sollte ein kühler Keller nicht zur Verfügung stehen, so kann die Aufbewahrung auch im Freien an der Nordseite eines Gebäudes erfolgen. Das Umveredeln älterer Obstbäume erfordert immerhin die Kenntnis einer ganzen Reihe wich tiger Dinge und einige Uebung, weshalb es sich empfiehlt, diese Arbeit gegebenenfalls von Berufs kameraden, die über die notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten verfügen, ausführen zu lassen. O. Oostr, Berlin. arbeitung zu Brotaufstrichmitteln geeignet sind — die früher oft unvermeidlichen Verluste aus Ernte spitzen durch zusätzliche Verarbeitung zu lagerfähi gen Halbfabrikaten eine besonders wesentliche tech nische Voraussetzung geschaffen werden. Die Finan zierung der hieraus sich ergebenden Vorratshaltung wurde im Wege der Erhebung einer Ausgleichs abgabe vom Erzeuger dem gesamten Berufsstand auferlegt. Sie wird durch freiwillige Abgaben der Importeure ergänzt. Alle Sicherungsmaßnahmen auf lange Sicht wer den nun allerdings niemals verhindern können, daß aus der Eigenart unserer witterungsbedingten Er zeugnisse mehr oder minder täglich wechselnde Ver sorgungsunterschiede der einzelnen Märkte bestehen. Diese Versorgungsunterschiede haben sich früher nach dem ehemals goldenen Leitsatz von „Angebot und Nachfrage" in einer Preisbewegung ausge drückt, die ihrerseits, wenn die Preisunterschiede dem Warenbesitzer einen genügend großen Gewinn versprachen, dann auch einen gewissen Ausgleich in der Beschickung nach sich zogen. Die Vorstufe dieses Mengenausgleiches war immer erst ein klaf fender Preisunterschied. Wir sind nun der Auffassung, daß Versorgungs unterschiede nicht eine Preisbewegung auslösen dürfen, sondern eine unmittelbare Mengenbewegung verlangen. Und jetzt den Menschen einbauen! Die vorstehende Schilderung zeigt, wie wir zu nächst beim Erzeugnis und den Funktionen der Warenverteilung begannen, künftig die Arbeiten aber mehr und mehr auf den Einsatz des Menschen abstellen werden. Der Ausbau der Organisationen und der technischen Voraussetzungen der Markt regelung ist ja nur Mittel zum Zweck. Die Organi sation bleibt tot, wird sie nicht durch den Einsatz der Mitglidcer belebt. Freilich ist der Einsatz die ser Mitglieder deren satzungsmäßige Pflicht. Die Arbeit des einzelnen ist jedoch in ihrer Wirkung beschränkt. Die Entwicklung geht deshalb eindeutig auf die Bildung von Gemeinschaften und Gruppen hin, um innerhalb dieser Gruppen den Menschen zum höchsten Einsatz bei höchster Disziplin zu er ziehen, Vi^rnsr klickt,
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