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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 54.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19370000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19370000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 54.1937
-
- Ausgabe Nummer 1, 7. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 2, 14. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 3, 21. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 4, 28. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 5, 4. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 6, 11. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 8, 25. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 9, 4. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 10, 11. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 11, 18. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 12, 25. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 13, 1. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 15, 15. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 16, 22. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 17, 29. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 18, 6. Mai 1937 -
- Ausgabe Nummer 19, 13. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 20, 20. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 21, 27. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 22, 3. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 23, 10. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 24, 17. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 25, 24. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 26, 1. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 27, 8. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 28, 15. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 29, 22. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 30, 29. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 31, 5. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 32, 12. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 33, 19. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 34, 26. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 35, 2. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 36, 9. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 37, 16. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 38, 23. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 39, 30. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 40, 7. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 41, 14. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 42, 21. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 43, 28. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 44, 4. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 45, 11. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 46, 18. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 47, 25. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 48, 2. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 49, 9. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 50, 16. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 51, 23. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 52, 31. Dezember 1937 1
-
Band
Band 54.1937
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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? Uummsf 27. 8. lull 1787. Vie vartenbauwirtslkafi entscheidend daraus an, was wir selbst zu dieser Aussprache beizusteuern halten. Die Marschroute der deutschen Teilnehmer war deshalb durch diese Gesamtsituation von vornherein sehr klar aus- gerichtet. Worauf es uns ankommen mußte, waren drei Dinge: Nicht müde zu werden, die Teilnehmer immer wieder aus die letzten Ursachen des Welt elends hinzuweisen, auf den Versailler Friedens vertrag und auf die bolschewistische Verseuchung. Wir hatten ferner, soweit Vorschläge für die Besse rung der weltwirtschaftlichen Situation von uns erwartet wurden, die größte Nüchternheit an den Tag zu legen und nur Dinge vorzuschlagen, die trotz der politischen Verfahrcnheit in vielen Län dern der Welt doch allgemein auf Verwirklichung rechnen dürfen. Diese Vorschläge hat Minister präsident Göring sofort in der Eröffnungssitzung gemacht, und zwar mit großer Präzision. Er hat nichts weiter verlangt, als daß man die kaufmän nische Arbeit in der Welt vor allen politischen Zu fälligkeiten sichern sollte und daß deshalb der Völkerbund auf wirtschaftspolitische Sanktionen zu verzichten habe und die Unantastbarkeit Privaten Eigentums in allen Ländern der Welt wieder garantiert wird. Und das Dritte, was wir tun konnten, war, die ausländischen Gäste in aller Herzlichkeit einzu laden, sich mit Aufgeschlossenheit und offenen Augen Deutschland anzusehen und dann in ehr licher Weise ihren eigenen Eindruck mit dem zu vergleichen, was eine Lügenpropaganda im Aus land ihnen vorsetzt. Hoffen wir, daß unsere Gäste das in ausreichendstem Maße tun und dann wie der heimkehren in ihre Länder als Freunde Deutschlands. Eine segensreiche Auswirkung des Kongresses für alle Beteiligten könnte dann nicht ausbleiben. In den angenommenen Boschließungen hat die IIIU zu den gegenwärtigen Problemen der Welt wirtschaft Stellung genommen und den Regierun gen eine Reihe von Maßnahmen empfohlen. Die lklk stellt fest, daß die Aufrechterhaltung des Frie dens die Voraussetzung ist für eine Förderung des Wohlstandes der Nationen. In der Handels politik solle die Gelegenheit der aufsteigenden Welt konjunktur benutzt werden, um nach Möglichkeit die bestehenden Handelshemmnisse abgubauen. Allerdings könne dieses Problem nur im Gesamt- robmen einer Regelung der Rohstofffraqen, der Währungsbsziehungen und der internationalen Verfchuldung gelöst werden. Zur Wiederherstellung stabiler Verhältnisse in der Wsltwirdtschast sei eine Festlegung der Währungen erforderlich. * Bei der Annahme der Resolution über die Han delspolitik gab Staatssekretär a. D. Trendelenburg folgende Erklärung der deutschen Gruppe ab: „Die deutsche Delegation stimmt der Resolution zur Handelspolitik zu." An verschiedenen Stellen des allgemeinen Teils der Entschließungen sind handelspolitische Gedan kengänge enthalten, dis so wichtig und entscheidend sind, daß sie nach Ansicht der deutschen Gruppe Kweckmäßigerweise nochmals zusammengefaßt wer den. Diese Gedankengänge sind: Die Maßnahmen zur Wiederherstellung des internationalen Handels müssen im Wege freund schaftlicher und verständnisvoller Zusammenarbeit zwischen gesunden und in sich gefestigten National wirtschaften erfolgen, und zwar aus der Grundlage wirklicher wirtschaftlicher Gleichberechtigung und nach Maßgabe der nationalen Lebensnotwendig keiten, die begründet sind in dem Recht eines jeden Volkes auf Selbsterhaltung. Wie die Lösunades Rohstoffproblems, der Schuldenfrage und der Wäh rungsprobleme wesentliche Voraussetzungen für die Ausweitung des Handels und einen Abbau der ihm entgegengesetzten übermäßigen Schranken bil den, so setzt andererseits die Lösung dieser Pro bleme eine bleichzeitige merkbare Erleichterung der Warenbeziehungen voraus. 0/6 VOM K6/c/?LNÖ/l7-LtONc/ A6^oObN6N ^IckönO^MSN F/eftst-ung c/65 ^Oc^vvuc/i56L Die Berufsausbildung tm Gartenbau Der Reichsnährstand hat die gesetzliche Pflicht, für die ständische Erziehung seiner Angehörigen Sorge zu tragen. Ein Teil dieser ständischen Er ziehung ist die fachliche Berufsausbildung, die sich zum größten Teil in der Praxis, zum kleineren an schulischen Einrichtungen vollzieht. Wenn sich in den früheren Jahrzehnten immer nur ein Teil aller Standesangehörigen des Gartenbaues einer geord neten Berufsausbildung unterzogen hat, so strebt der Reichsnährstand danach, künftig die Mehrzahl der Standesangehörigen durch eine geregelte Be- rufserzichung zu erfassen. Durch eine tiefgreifende und sorgfältige Berufserzichung soll die heutige Jugend eine bessere Vorbereitung für ihre Berufs arbeit erhalten. Grundsätzlich erfahren sämtliche Gärtner ihre Berufserzichung in der Praxis selbst. Lehrgänge und Schulung haben lediglich die Aufgabe der Er gänzung, Vertiefung und Ordnung der in der Praxis gewonnenen Erfahrungen sowie der Aus richtung auf die gesamtständischen und agrarpoliti schen Belange. Die Bcrusserziehung zerfällt in den grundlegen den Praktischen Teil, die Lehrzeit, die in jedem Fall bei einem vom Reichsnährstand anerkannten Lehr meister abznleisten ist, und die Fortbildung durch Praxis und Schule oder Lehrgänge. Die großen Unterlassungssünden der früheren Jahrzehnte, die in der beruflichen Ausbildung im Gartenbau be gangen wurden, verbieten es, jeden heute im Be ruf "Tätigen mit der praktischen Ausbildung des Nachwuchses zu betrauen, obwohl es im Hinblick auf die ständische Pflicht von jedem einzelnen Standes angehörigen gefordert werden müßte, für die Schaf fung eines berufstüchtigen Nachwuchses besorgt zu fein. So muß eine laufende Auslese der Tüchtigsten im Beruf erfolgen, denen die Ausbildungsbefugnis zugesprochen wird. Eine Anerkennung von Lehr- betrieben kommt nicht mehr in Frage. Die Anerkennung ist auf den geeigneten Meister im geeigneten Betrieb abgestellt. Sie wird bei Eintritt ungeeigneter Umstände zurückgezogen. Der Lehr ling darf nicht nur als Arbeitskraft ausgenutzt, sondern muß zu allen Arbeiten und Vorkommnissen im Betrieb herangezogen werden und die erforder lichen Anweisungen erhalten. Am Schluß der Lehr zeit muß er sich der Gehilfenprüfung unterziehen, durch deren Ergebnis auch die Eignung des Lehr meisters ständig geprüft werden kann. Es ist eine Selbstverständlichkeit, daß die Lehrherren heute kein Lehrgeld mehr erheben, wie es früher häufig geübt wurde. Diese Selbstverständlichkeit beruht einmal auf der Erkenntnis, daß cs die unabdingbare Pflicht jedes Standesangehörigen ist, für dis Nachwuchs- crziehung zn sorgen und die damit verbundenen Opfer auf sich zu nehmen, nnd zum anderen auf der zwangsläufigen Forderung, die Lehrlinge nach der Leistung auszulesen und ohne irgendwelche Nach sicht. die auf Grund besonderer Abmachungen geübt werden könnte, von vornherein zur Leistungsfähig keit zu erziehen, llm eine geordnete Ausbilduüg zu sichern, wird die Zahl der Lehrlinge für jeden ein zelnen Lehrmeister nach den Betriebsverhältniffen besonders festgesetzt; sie darf in der Regel die Höchst zahl von drei Lehrlingen nicht überschreiten. Die Berufsausbildung im Gartenbau kann in fünf Sonderzweigen erfolgen: 1. Obstbau, 2. Ge müsebau, 3. Baumschule, "4. Gärtnerischer Samen bau, 5. Blumen- und Zierpflanzenbau. In dem Zweig Gartenausführung und Friedhofgärtnerei können Lehrlinge nicht ausgebildet werden. Es ist jedem Gärtner" zu raten, sich während der Lehr und Gehilfenzeit mindestens in zwei Zweigen aus zubilden. Er gelangt dadurch zu einem weiteren Können und Äissen und zu einer wesentlich größe ren Sicherheit für sein berufliches Fortkommen, als wenn er nur einen Zweig des Gartenbaues be- hcrrfcht. Das schließt nicht aus, daß er sich zuletzt für einen Zweig endgültig entscheidet. Als besondere Einrichtung zur Förderung des gartenbaulichen Ausbildungswesens haben sich bestens bewährt: 1. Die Ernennung eines besonderen Beauftragten für den Gartenbau, der im Gebiet der Landes bauernschaft die Ausbildung und Prüfung in der Praxis zu überwachen hat. Dieser Beauftragte muß selbst im Berus praktisch tätig sein. Er hat als ehrenamtlicher Mitarbeiter dafür Sorge zu tragen, daß die Grundsätze der Berufserziehung unter Wahrung der praktischen Verhältnisse überall gleich mäßig zur Durchführung kommen. 2. Die regelmäßigen Arbeitsgemeinschaften der Lehrherren sowie die Lehrlingstreffen. Beide Ein richtungen haben den Zweck, 'Lehrherren und Lehr linge auf ihre besonderen ständischen Pflichten für die Berufserziehung hinzuführen. Nachdem diese Grundsätze der ständischen Berufs erziehung aufgestellt waren, mußten die Berufswcge festgelegt werden. Wohl waren da und dort An fänge dazu da, aber diese waren so verworren, daß sie für eine reichsgültige Lösung nicht zu gebrauchen waren. Es mußten vielmehr Ausbildungsordnun gen erlassen werden, die auf die gesamtständische Be rufserziehung und nicht auf irgendwelche Einzel belange eingestellt sind. Diefe derzeitigen Ordnun gen kann man als vorläufig betrachten. Sie dienen dazu, Erfahrung zu sammeln. Sie werden dem nächst einer endgültigen Regelung Platz machen, die das gesamte Ausbildungs- und Prüfungswesen in der Praxis in einem organischen Ausbau zu sammenfaßt, nachdem sich die Grundsätze in der seitherigen Entwicklung bewährt haben. Der Lehrling im Gartenbau schließt die Lehre durch die Gehilfenprüfung ab und erhält den Gärt ¬ nergehilfenbrief. Nach einer mindestens sechs« jährigen Gehilfenzeit, auf die Arbeits- und Heeres dienst ungerechnet werden, kann der Gehilfe die Meisterprüfung ablegen. Der Gärtnergehilfe hat die Möglichkeit, sich neben der Fortbildung in der Praxis durch eine Reihe von Fachschulen und Lehr gängen zu vervollkommnen. Außer den Garten- bauschulen mit Winterunterricht in zwei Halbjahren stehen ihm die mittleren Gärtnerlehranstalten mit ganzjährigem Unterricht zur Verfügung, die ihm die wissenschaftliche Anleitung zur Führung eines Gartenbaubetriebes geben. Die Lehrgänge in spe zieller Obstbaumpflege bieten für den Gärtner gehilfen und Gartenarbeiter den Eingang auch in die Laufbahn des Baumwarts. Außerdem bestehen Fachschulen, die zwei- bis dreimonatige Lehrgänge durchführen, deren Besuch zur Vorbereitung für die Meisterprüfung erwünscht wird. Im übrigen stehen heute jedem wirklich Tüchtigen alle weiteren Ausbildungsmöglichteiten offen.' Diese Regelung der Berufswege und die Schaf fung von Möglichkeiten der Fortbildung sind nicht zuletzt geeignet, Äerufsehre, Berufstreue und Be- russstolz zu wecken und zu erhalten und dazu zu verhelfen, daß sich der einzelne seinem Beruf und seiner Arbeit sowie der Gemeinschaft gegenüber verpflichtet fühlt. So hofft der Reichsnährstand auch durch diese Maßnahmen die zur Zeit vordringliche Sorge um die Gewinnung der genügenden Zahl von Fach kräften allmählich zu lösen. Leider wirken die Unterlassungssünden der Vergangenheit heute be sonders stark nach, während in der Wirtschaft zum Teil verlockende Fortkommensmöglichkeiten geboten werden. Es ist ein dringendes Erfordernis, die vom Reichsnährstand geschaffenen Berufswege und die Berufsaussichten im Gartenbau in allen Kreisen des Volkes bekanntzumachen. Die Weltwirtschaft Mitte 1937 Fast überall in der Welt hat sich die Aufwärts bewegung der Wirtschaft, die das vergangene Jahr kennzeichnete, im ersten Halbjahr 1937 kraftvoll fortgesetzt. Aus einer Veröffentlichung des Statisti- fchen Reichsamts über „Die Weltwirtschaft Mitte 1937" (Sonderbcilage zu „Wirtschaft und Statistik" Nr. 12) in der die wirtschaftliche Entwicklung von S4 Ländern dargestellt wird, ist zu ersehen, daß nur in fünf Ländern (Frankreich, Palästina, Bolivien, Ecuador, Paraguay) die Lage noch gedrückt war. Die industrielle Erzeugung hat vielfach den Höchst stand der Vorkrisenzeit erheblich überschritten: die Beschäftigung ist weiter gestiegen, die Arbeitslosig keit hat weiter abgenommen, die Zahl der Arbeits losen in der Welt blieb allerdings noch ungefähr doppelt so groß wie vor der Krise. Ihren besonde ren Ausdruck findet die allgemeine Belebung der Weltwirtschaft in der starken Zunahme der Welt handelsumsätze, die im ersten Vierteljahr 1937 dem Werte nach um rund 20 v. H., >dem Volumen nach um rund 10 v. H. über den Stand im ersten Viertel jahr 1936 hinausgingen. Die Aufwärtsbewegung in den Hauptindustrieländern, vor zwei oder drei Jahren als „Binnenkonjunktur" mühsam und oft unter Einsatz großer staatlicher Mittel in Gang ge bracht, hat nun auch die Rohstoffländer in kräfti gem Schwung mitgerissen. Die Preise der Rohstoffe, besonders auch der agrari« scheu, sind noch stärker gestiegen als die der Fertigerzeugnisse. Die „Preisschere", lange Zeit eine der wichtigsten Ursachen der Welt agrarkrise, hat sich geschloffen und die fortschreitende Gesundung der Landwirtschaft, zumal der außer europäischen, ist einer der wichtigsten Züge im gegenwärtigen Bilde der Weltwirtschaft. Die Gefahr eines baldigen Rückschlags ist gering. Zwar sind gewisse Spannungen unverkennbar, deren wichtigste ihren Ausdruck fanden in einem heftigen Preisfall an den Rohstoffmärkten im April, in Kurseinbrüchcn an den internationalen Effekten märkten, in den Beklemmungen, die der fortgesetzte übermäßige Goldzufluß in den angelsächsifchen Län dern hervorrief, und in den Arbeitskonflikten in den Bereinigten Staaten von Amerika und England. Die ungeklärten Verhältnisse in Frankreich bleiben weiter ein möglicher Störungsfaktor. Aber die tragenden Kräfte des weltwirtschaftlichen Auf schwungs haben sich noch nicht erschöpft. Die eng lische Wirtschaft hat einen sicheren Rückhalt an der Aufrüstung, die amerikanische verfügt noch über starke Jnvestitionsreserven. Damit scheint, bei der weltwirtschaftlichen Schlüsselstellung dieser beiden Volkswirtfchaften, ein Anhalten des Aufschwungs auch für die meisten anderen Länder vorerst gesichert. Eine Bilanz Der Berliner Kongreß der Internationalen Han delskammer ist beendet. Wenn man auch direkte praktische Erfolge nicht ohne weiteres erwarten kann, so steht doch fesi, daß die Behandlung aller Fragen der internationalen Handelspolitik vor diesem Kreis der führenden internationalen Wirtschafter Aus wirkungen haben wird. Es ist ja bisher immer so gewesen, daß eine Aussprache von Mann zu Mann oder in engerem Kreise leichter zu Erfolgen führte, als die Beschränkung auf einen bestimmten, ein seitig interessierten Kreis. — Besondere Beachtung verdient, gerade vom deutschen Standpunkt aus, die abschließende Resolution über die Handespolitik. Es sind in dieser Entschließung Gedankengänge fest gelegt, die schon feit langem von Deutschland immer und immer wieder mit allem Nachdruck vertreten werden. Nur einige Beispiele: Der internationale Handel muß auf dem Wege freundschaftlicher und verständnisvoller Zusammenarbeit zwischen gesun den und in sich gefestigten Nationalwirtschaften er folgen. Diese Zusammenarbeit kann nur erfolgen auf der Grundlage wirklicher wirtschaftlicher Gleich berechtigung und nach Maßgabe der nationalen Lebensnotwendigkeiten, die in dem Recht eines jeden Volkes auf Selbsterhaltung begründet sind. Diese Feststellungen vor dem Forum des Kongresses der internationalen Handelskammer bedeuten zwei fellos einen gewaltigen Fortschritt in der Erkennt nis der heute auf dem Gebiet der internationalen Handelspolitik notwendigen Aufgaben und Arbei ten. Es sähe zweifellos gesunder in der Weltwirt schaft aus, wenn die einzelnen Mächte sich die Grundsätze dieser Entschließung in früheren Jahren zu eigen gemacht hätten. Aber was spät kommt, kommt immer noch nicht zu spät! Und wir hoffen, daß dieser fruchtbaren Aussprache noch fruchtbarere Taten folgen werden! Es fehlt am guten Willen Deutschland und Italien haben, nachdem sich die Durchführung des ersten Kontrollsystems als unmög lich erwiesen hatte, vor dem Nichteinmischungsaus schuß neue und eingehende Pläne für eine Nicht einmischungspolitik in Spanien gemacht. Dem ge sunden Menschenverstand nach hätten diese Pläne ohne lange Aussprache angenommen werden müssen; denn sie waren nach Lage der Dinge wirk lich noch die einzige Möglichkeit, zu einer gerechten Ueberwachung und Lokalisierung des Spanien- Krieges zu kommen. England und Frankreich aber haben abgelchnt. Und sie lehnten ab, weil sie nicht wollen, daß ein derartig überzeugendes und gerech tes System der Nichteinmischung "zustande käme. Die Zeitungen in Paris und London haben dabei die merkwürdigsten Ausflüchte gemacht, um ihrer Leser schaft die Ablehnung zu begründen. Aber diese Aus flüchte, dieses Hin- und Herreden, dieses Hcrum- tasten nach logischen Momenten, läßt doch immer wieder „des Teufels Pferdefuß" erkennen. Man ist eben den Verbrecherregierungen im roten Spanien doch irgendwie verbunden. Das Politische und das materielle Geschäft ist eben — nach Ansicht Eng lands und Frankreichs — mit dem bolschewistischen Spanien besser zu machen als mit Franco. Man kann heute die Dinge hinstellen, wie man nur will — eines steht fest: daß England und Frank reich am Gängelband des Bolschewismus lausen! Sie glauben zwar vielleicht, moralischen Grund sätzen treu zu sein oder aber eine „Politik für ihr Land" zu treiben, in Wirklichkeit sind sie nichts anderes als Schrittmacher des Bolschewismus. Politik des Erfolges Deutschland und Italien haben in den letzten Wochen und Monaten mehr als einmal bewiesen, daß für sie die friedliche Aufbauarbeit in der Welt und für die Verständigung der Völker unterein ander praktische Arbeit geleistet haben. Während man sonst in der Welt wünschenswerte Dinge meist nur theoretisch erörtert, ohne zu einem praktischen Erfolge zu kommen, ist zwischen Deutschland und Italien jetzt wieder einmal eine Verabredung ge troffen, die für dis ganze Welt Beispiel sein könnte. Zwischen Reichslciter Dr. Ley und dem Präsidenten des Italienischen Industriearbeiter-Verbandes, Cianetti, ist ein Arbeiteraustausch zwischen Deutsch land und Italien vereinbart. Dieses Abkommen über eine bedeutsame sozialpolitische Zusammen arbeit der beiden Länder ist vom Führer und Reichs kanzler und von Mussolini besonders genehmigt worden. In diesem Abkommen wurde ausdrücklich festgelegt, daß eine gemeinsame Arbeit in gemein- famem Glauben und gegenseitigem Vertrauen unter Berücksichtigung der besonderen Eigenarten der bei den Völker getan werden soll. Die organisatorischen Formen des Faschismus, das syndikalistisch-korpora tive System, und des Nationalsozialismus, das Zellensystem der Deutschen Arbeitsfront, werden als gegeben angesehen. Durch einen umfassenden Arbeiteraustäusch soll die Verständigung zwischen den beiden Völkern vertieft und die Arbeit aus sozialpolitischem Gebiet gegenseitig befruchtet wer den. Deutschland und Italien vereinbaren darüber hinaus, daß sie sich gegenseitig besprechen, wenn cnif diesem Gebiet Maßnahmen ergriffen werden sollen, die internationalen Charakter haben. Das ist praktische Zusammenarbeit, Wille zum Erfolg! Man sieht, es geht auch ohne Hetze und ohne Ver leumdung, wenn man nur den Willen dazu hat. Während man aus aller Welt die katastrophalsten Berichte über die sozialpolitische Lage der Arbeiter hören muß — insbesondere aus jenen Ländern, da die sogenannte Volksfront an der Macht ist —, wird in Italien und Deutschland fast von Monat zu Monat irgendeine neue Arbeit in Angriff ge nommen, um den Lebensstandard dieser Völker zu heben! „Land Israels"? Nun ist also der Bericht der englischen Palästina- Kommission veröffentlicht. Wie man erwartet hatte, soll danach Palästina aufgeteilt werden in einen jüdischen Staat, in einen arabischen Teil, der zu Transjordanien kommen soll, und schließlich werden einige Gebiete unter englischer Verwaltung bleiben. Es wird sich nun in den nächsten Tagen entscheiden, wie Araber und Juden sich zu diesen Vorschlägen stellen. Jedenfalls ist die Lage wieder recht gespannt; denn sonst würde England nicht Schlachtkreuzer an die palästinensische Küste dirigiert und für die bri tischen Expeditionstruppen besondere Vorsichtsmaß nahmen angeordnet haben. Die Stellung der Juden zu diesem "Vorschlag ist bisher noch recht unklar. Man will zwar auf der einen Seite den eigenen Staat, scheint sich andererseits aber auch darüber klar zu sein, daß die Befähigung des Juden, ein geordnetes völkisches Staatswesen zu bilden, nicht ohne weiteres gegeben ist. Jedenfalls war es ent schieden bequemer, schmarotzend inmitten fremder Völker zu sitzen und diese für sich arbeiten zu lasten. Man wird darum recht gespannt sein können, wie sich das „Land Israels" — sollte es tatsächlich be gründet werden — entwickeln wird. Hexenkessel Frankreich Die Politik der sogenannten Volksfront, eine An gelegenheit reinster marxistischer Art, hat innerhalb ganz kurzer Zeit den französischen Staat „restlos bankerott" gemacht. Das ist nicht etwa irbendeine böswillige Feststellung von unserer Seite, eine par teiliche Stellungnahme, sondern eine ganz nüchterne und sachliche Feststellung, die im französischen Par lament getan wurde. An einem Tage besaß die sranzösische Staatskaffe z. B. nur noch ganze 20 Mil lionen Franken. Milliarden-Vorschüsse der Staats banken waren darum notwendig, um auch nur die allevdrtngendsten Bedürfnisse der französischen Staatsfinanz zu befriedigen. Und es werden ein schneidende Maßnahmen dazu gehören, um die französischen Staatsfinanzen überhaupt wieder in Ordnung zu bringen. Sparmaßnahmen werden da zu notwendig sein und zweifellos auch erhebliche Steuererhöhüngen. Liebliche Aussichten, wenn man bedenkt, daß zudem die Teuerungswelle von Dag zu Tag steigt. Wie unter diesen Umständen der Lebensstandard des französischen Volkes, insbeson dere des französischen Arbeiters, auch nur gehalten werden soll, ist vorläufig völlig unklar. Es wird aber wieder so kommen, wie es hisher immer in den vorwiegend marxistisch beherrschten Staaten war, Arbeiter und Bauern werden die Zeche bezahlen! Einen Schlaq ins Gesicht des französischen Volkes aber muß es hedeuten, wenn in einer solchen Zeit die Herren Abgeordneten des französischen Parla ments eine Erhöhung ihrer Diäten um monatlich 600 Franken fordern." Und diese Forderung ist nicht etwa eine Forderung geblieben, sondern inzwischen durch den Rechnungsausschuß der französischen Kammer beschlossen. Lebensmittel werden teurer, Tarife werden erhöht, die Steuerschraube wird in Gang gesetzt — aber das alles stört die Herren Abgeordneten nur wenig. Mag die Not der werk tätigen Massen auch immer größer werden, ihre erste Aufgabe ist es, erst einmal für den eigenen Geldbeutel zu sorgen. Nun, es ist die Aufgabe des französischen Volkes, mit diesen Dingen fertig zu werden. Es möge aber niemand vergessen, daß vor vier und mehr Jahren in Deutschland ähnliche Zu stände geherrscht haben, und daß erst die national sozialistische Bewegung in unserem Lande mit solch trüben Erscheinungen aufgeräumt hat.
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