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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 54.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19370000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19370000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 54.1937
-
- Ausgabe Nummer 1, 7. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 2, 14. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 3, 21. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 4, 28. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 5, 4. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 6, 11. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 8, 25. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 9, 4. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 10, 11. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 11, 18. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 12, 25. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 13, 1. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 15, 15. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 16, 22. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 17, 29. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 18, 6. Mai 1937 -
- Ausgabe Nummer 19, 13. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 20, 20. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 21, 27. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 22, 3. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 23, 10. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 24, 17. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 25, 24. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 26, 1. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 27, 8. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 28, 15. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 29, 22. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 30, 29. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 31, 5. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 32, 12. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 33, 19. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 34, 26. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 35, 2. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 36, 9. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 37, 16. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 38, 23. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 39, 30. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 40, 7. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 41, 14. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 42, 21. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 43, 28. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 44, 4. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 45, 11. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 46, 18. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 47, 25. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 48, 2. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 49, 9. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 50, 16. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 51, 23. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 52, 31. Dezember 1937 1
-
Band
Band 54.1937
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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2 Nummer 2«. 1. luli 1»7. Vie Larlenbauwlrtstkaft reits am 31. Mai für verschiedene Orte melden, daß die Erntemenge des Vorjahres erreicht sei. Es kann mit Befriedigung festgestellt werden, daß trotz der guten Ernte die Unterbringung der Zu fuhren überall möglich gewesen ist. Durch einen Ausgleich innerhalb der einzelnen Gebiete und zwi schen den verschiedenen Teilen des Reiches, zeit weise auch durch Werbung in Presse und Rundfunk, konnten die Spitzen, die in den verschiedenen Gegen den nicht immer zur gleichen Zeit anfielen, auf an dere Märkte gelenkt werden. Rückstände traten da her — von wenigen Ausnahmen abgesehen — nicht auf. Auch in diesem Jahr ist damit der Beweis er bracht, daß der in den Vorjahren aufgestellte und inzwischen verbesserte Verteilungsschlüssel richtig ist. Sorgfälkigere Sorkierung notwendig Wenn auch, wie bereits betont, die Schulung der Bezirksabgabestellen- und Ortssammelstellenleiter den gewünschten Erfolg gehabt hat, hat sich doch ae- zeigt, daß im nächsten Jahr die Schulung über diesen Rahmen hinaus auch für die Erzeuger durch geführt werden muß. Trotz der dauernden Auf klärung seitens der Sammelstellenleiter sowie der Prüfer und Oberprüfer hat die Durchführung der Sorjierungsvorschriften in manchen Gegenden mehr, in anderen weniger zu wünschen übrig ge lassen. Besonders die dritte und vierte Sortierung gaben häufig Anlaß zu Beanstandungen und er- schwelten in den Tagen der reichen Anlieferungen den Absatz. Manche Erzeuger machen sich noch immer nicht klar, daß gerade bei den minderen Güteklassen die Qualität unbedingt den Vorschrift ten entsprechen muß. Der Unkostenanteil ist hier verhältnismäßig hoch, so daß unter allen Umstän den durch scharfe Sortierung die Voraussetzung für einen guten Preis erfüllt sein muß. Einwandfrei war im allgemeinen die Ver packung. Man hielt sich an die vorgeschriebenen Kisten, und das in den früheren Jahren häufig fest gestellte Zeitungspapier an Stelle des Pergament- Ersatzpapieres für die Auslegung der Kisten trat nur hin und wieder in Erscheinung. Neben dem Sortieren muß dem Erzeuger im nächsten Jahr auch das Kühlen des Spargels noch mehr zur Pflicht gemacht werden, da, wie die Erfahrungen bei dem heißen Wetter zeigten, es hier noch vieler orts an ?er notwendigen Sorgfalt fehlt. Der Spargel war in den Einzelhandelsgeschäften und auf den Wochenmärkten nicht immer so frisch, wie es bei einem richtig gekühlten Spargel der Fall ist. Die Preisgestaltung In der Preisgestaltung stellte uns dieses Jahr in sofern vor eine neue Situation, als durch die im vorigen Herbst erfolgte Einsetzung des Reichskom missars für die Preisbildung und der entsprechen den Untergliederungen im ganzen Reich, außerdem durch die Preisstopverordnung die Preisgestaltung dem Einfluß der Organe der Marktregelung im wesentlichen entzogen war. Die Preiskommifsionen, die sich im Vorjahre gut bewährt hatten, blieben im Einverständnis mit dem Preiskommissar bestehen, waren jedoch zu engster Zusammenarbeit mit den Preisbildungs- und Mberwachungsstellen verpflichtet. Für die Preis gestaltung wurden auf der Grundlage der Vor jahrspreise Richtlinien aufgestellt, die unter Berück sichtigung der Erntemengen, der Witterungsverhält- nifse usw. einen Rahmen abgaben, innerhalb dessen sich die Preise im allgemeinen frei gestalten konnten. Am 12. Mai nahm der Reichskommissar für die Preisbildung eine Festlegung der Spannen für Groß- und Kleinhandel vor. Es hatte sich nämlich gezeigt, daß in der ersten Woche der Spargelzeit der Handel an verschiedenen Orten die normal üblichen Spannen wesentlich überschritten hatte und nicht gewillt war, sich den Zielen der Preispolitik anzupassen. Es wurde nunmehr für den Groß handel eine Spanne bis zu 10A> des Einstands preises, für den Kleinhandel eine solche bis zu 30YL die nicht überschritten werden durfte, wirkungsvoll er- A "°Ech in den Vorjahren die ber starker Anlieferung von den Preiskommissionen vorgenommenen Preisermäßigungen vom Handel nicht immer mitgemacht wurden und außerdem Tage mit schwacher Anlieferung von den Verteilern wurde, daß ein Preis von 30 Ml nach Möglichkeit nicht unterschritten werden sollte. Ausnahmen von dieser Preisbindung wurden lediglich während der Anfang Juni Plötzlich auftretenden kühlen Witte rung und der damit verbundenen Ernterückgänge vorübergehend von den örtlichen Preisbildungs stellen zugelassen. MZ? S7<Ä?/7 häufig durch hohe Preise ausgenutzt wurden be stand nunmehr die Verpflichtung, sich an die vor- geschriebenen Preisspannen zu halten. Die Ver braucherpreise waren dadurch stets den Erzeuger preisen angepaßt. Neben dieser Begrenzung der Handelsspanne nahm der Reichskommissar für die Preisbildung Ende Mai eine Begrenzung der Spargelpreise vor. Die Höchstgrenze für den Einstandspreis des Groß- Handels für die erste Sortierung wurde mit 36 M je 50 KZ festgelegt, während andererseits betont Ueber den finanziellen Erfolg der diesjährigen Spargelzeit für den Erzeuger lassen sich im Augen blick noch keine genauen Angaben machen. Immer hin dürfte aber feststehen, daß infolge der günsti gen Ernteergebnisse der Lohn für die emsige und schwere Arbeit nicht ausgeblieben ist. Berücksichtigt man außerdem, daß ohne Marktregelung bet der reichen Ernte eine Ordnung im Absatz und in den Preisen wahrscheinlich nicht bestanden hätte, so muß der Erfolg der Arbeit in der Spargelabsatzregelung auch für das Jahr 1937 zugegeben werden. Ku. Die Obsternteaussichtm 1937 Stand von Mitte Juni Die in der ersten Hälfte des Juni fast aus nahmslos vorherrschend gewesene Trockenheit hat in Zusammenhang mit außergewöhnlicher Hitze die Ernteaussichten vielfach gegenüber dem Stand vom Monatsanfang weiter abgeschwächt. Die um den 1b. d. M. in allen Teilen des Reiches einge tretenen, meist umfangreichen Niederschläge wur den daher sehr begrüßt. Beim Weichobst, vor allem bei den Frühsorten, waren allerdings bereits merk liche Erntenlinderungen eingetreten, während im übrigen nur geringere Abwertungen erwartet werden. Beerenobst: Johannis- und Stachelbeeren haben zwar während der Trockenheit vielfach zum Rie seln geneigt, doch kann nach wie vor noch mit einer mittleren bis guten Ernte gerechnet werden. In begünstigten Klimaten hat hie Ernte gerade begonnen. — Bet Erdbeeren hat sich das Aus bleiben von Feuchtigkeit Wohl am nachteiligsten aus gewirkt. Die Haupternte ist bereits vielfach über schritten und war verhältnismäßig kurz. Die spä teren Sorten werden zwar unter dem Einfluß der letzten Niederschläge ein etwas besseres Ergebnis zeitigen, ohne aber einen vollen Ausgleich herbei führen zu können. Das Gesamtergebnis dürfte demnach wesentlich unter den anfänglichen Erwar tungen liegen und nur als mittelmäßig anzuspre chen sein. — Für Waldbeeren, Heidelbeeren (Blaubeeren) und Preiselbeeren (Kronsbeeren), lauten die Aussichten nach wie vor günstig. Sowohl im Bayrischen Wald als auch in Schlesien, Schles wig-Holstein, Mecklenburg, Mitteldeutschland, sywie in Baden und Württemberg ist guter Behang vor handen. Heidelbeeren haben inzwischen fast über all mit der Ernte eingesetzt und werden bald stär ker in Erscheinung treten. — Himbeeren kön nen trotz örtlicher Schäden weiterhin günstig be urteilt werden, das gilt sowohl für Garten- als auch für Waldhimbeercn. Auch hier hat die Ernte bereits in einigen Gebieten vereinzelt begonnen. — Bei Brombeeren ist der Regen noch zur rech ten Zeit gekommen, so daß mit Rücksicht auf die reiche Blüte die gegenwärtigen Aussichten eine zum mindest gute Ernte erwarten laßen. Steinobst: Für Aprikosen haben sich gegenüber den letzten Meldungen kaum wesentliche Veränderun gen ergeben. Die Ernte dürfte demnach nur gering 40 Länder in Berlin Aus 10 Ländern sind über 1000 Wirtschaftsver- treter zum IX. Kongreß der Internationalen Han delskammer in Berk n eingetroffen. Und man kann wirklich nicht behaupten, daß die heutige Zeit nicht Stoff genug böte, über die Fragen internationaler Wirtschaft in so großem Umfange manch vernünf tiges Wort zu sagen. Ein Problem ist es in erster Linie, das im Vordergrund dieser großen inter nationalen Tagung steht; die Frage, ob der welt wirtschaftliche Aufschwung der letzten Monate fort dauern oder ob er durch irgendwelche Wirtschafts zusammenhänge bald wieder abgestoppt wird. Die Entwicklung des Welthandels steht dabei im Vorder grund der Debatten. Man kann noch nicht wißen, zu welchen Ergebnissen der Kongreß führt. Eines aber steht fest: Entgegen der so oft im Ausland ver breiteten Meinung werden diese 10OO Wirtschafter des Auslandes den unbedingten Aufbau und Lebens willen des neuen Deutschland kennen lernen und seinen Wunsch, in friedlicher Zusammenarbeit mit den anderen Völkern am Welthandel beteiligt zu sein! Generaloberst Göring hat in einem Lertauf satz zu dieser Tagung „Nur von gesunden Volks wirtschaften lebt die Weltwirtschaft" nachgewiesen, wie diese friedliche Zusammenarbeit der Völker möglich ist. In sich zerrissene Völker können dem Welthandel nicht allzuviel bieten. Ein Land aber, das wie Deutschland seinen inländischen Wirtschafts aufbau klar und geradlinig ausrichtet, wird auch im besten Sinne an der Wiederbelebung des inter nationalen Warenaustausches Mitarbeiten können. Zwei Staaken — ein Bolk Nachdem schon vor einigen Tagen Dr. Seyß- Jnquart im Interesse der Förderung der natio nalen Befriedungsaktion in den Staatsrat be rufen war, hat nunmehr unter seiner Leitung der Oesterreichisch-Deutsche Volksbund seine Arbeit auf die grundsätzlichen Richtlinien des Staatsvertrages voni 11. Juli 1936 abgestimmt. Dr. Seyß-Jnquart wies in dieser entscheidenden Versammlung des Oesterreichisch-Deutscyen Volksbundes darauf hin, da- das deutsche Volk in Oesterreich aus eigener Verantwortung und aus eigenem Entschluß den Weg gehen werde, der dem Bekenntnis Oesterreichs als deutscher Staat entspreche. Es gäbe kein be sonderes Deutschtum, sondern nur ein deutsches Volk in seiner lebendigen Gesamtheit. Der Oester reichisch-Deutsche Volksbund mache es sich daher zu seiner besonderen Aufgabe, dem im Abkommen vom 11. Juli festgesetzten Grundsatz auf kulturelle und wirtschaftliche Förderung zu dienen, gegen alle Widersacher dieses Abkommens aufzutreten und so zu dessen letzten Sinn zu kommen, für des deut schen Volkes unteilbares Schicksal und Glück zu kämpfen. Dem Volksbund gehören eine ganze Reihe bekannter nationaler Persönlichkeiten Oester reichs an, so die Universitätsprofeßoren von Srbik, Nadler, Menghin und Eibl, Feldmarschall-Lentnant Bardolfs, der ehemalige Landeshauptmann von Kärnten, Kernmaier u. a. Hoffen wir, daß die Arbeit dieser Männer von Erfolg gekrönt ist. Nie mand würde eine solche Entwicklung freudigeren Herzens begrüßen als das deutsche Volk im Reich, das bisher so oft schmerzvoll jenem Treiben ge wisser Kreise zusehen mußte, die in die Einheit des großen deutschen Volkes einen Keil zu treiben ver suchten. Möge der Weg bald dahin gehen, wohin die Einheit unseres Blutes doch einmal führen muß! Ein Bischof ist angeklagk! Durch den vor dem Frankenthaler Gericht ab gerollten Prozeß gegen führende Persönlichkeiten der katholischen Kirche ist wieder einmal klar und eindeutig der Beweis für die unfaire Einstellung dieser Menschen gegen den Staat erbracht. Höchste Stellen der katholischen Kirche haben die Aufgaben und Befugnisse, die durch die Bestimmungen des Konkordats festgelegt sind, willkürlich übertreten. Anstatt sich um die Seelsorge zu kümmern, haben sie sich bewußt in die deutsche Politik eingemischt. Ja noch mehr, während des Prozeßverlaufs sah sich der Staatsanwalt gezwungen, festzustellen, daß durch die Handlungen des Bischofs von Speyer der Tatbestand des Landesverrrats erfüllt sei. Tatsache ist, daß der Bischof von Speyer dem Vatikan ent stellende Berichte über politische Vorgänge in Deutschland übermittelt hat. Tatsache ist, daß der Bischof von Speyer deutschfeindliche Kreise in Ame rika mit Material für eine gemeine Greuelpropa- gamda versorgt hat. Das sind keine Mutmaßungen, sondern eindeutig bewiesene Tatsachen! Was jedem ehrlichen deutschen Volksgenossen erste und selbst verständlichste Pflicht ist, das ist hier von hohen Würdenträgern der katholischen Kirche mit Füßen getreten worden. Die Vorgänge, die durch den Frankenthaler Prozeß der Oeffentlichkeit bekannt wurden, sind um so erregender, als man immer wieder feststellen muß, daß die Dienststellen des Staates und der Bewegung gerade hier der katho lischen Kirche mit einer Großzügigkeit entgegenge kommen sind, wie man es nach Lage der Dinge fast nicht für möglich halten kann. Ein Kommentar zu diesen Vorgängen ist überflüssig. Der Bischof von Speyer und seine Hintermänner haben sich selbst gerichtet! Polen in Erregung Seit Tagen schon befindet sich ganz Polen in einem Zustand beispielloser Erregung. Ein katholi scher Würdenträger, der Erzbischof Savieha, hat in einer kaum vorstellbaren Art und Weise den polni schen Nationalhelden Marschall Pilsudski und damit das ganze polnische Volk beleidigt. Dieser Geistliche hat gegen einen ausdrücklichen Befehl des polni schen Staatsoberhauptes und entgegen dem Willen des Volkes den Sarg der Marschalls aus geweihter Stätte entfernen und in eine nicht einmal fertige Gruft überführen laßen. Wir sind davon überzeugt, daß das polnische Volk Mittel und Wege finden wird, diese Beleidigung zu sühnen. Es ist das eine Angelegenheit des Untschen Volkes, in die wir uns niemals hineinmischen werden, aber es ist für uns Deutsche doch recht interessant, daß der Macht wahn römisch-katholischer Kirchenfürsten nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern zu schweren Zusammenstößen führt. Hoffentlich er kennen aber auch die anderen Länder an die em Vorfall in Krakau, daß die Klagelieder der römi ch- katholischen Kirche über ihre Stellung in Deutsch land einer sehr genauen Prüfung bedürfen. Man wird dann hoffentlich auch verstehen, daß Deutsch land die irdische Machtpolitik dieser Kreise rück sichtslos zurückweist. Die katholische Kirche sollte das dankbar anerkennen; denn wir helfen ihr da mit nur, ihre eigenen Grundsätze erfüllen, heißt es nicht so, daß die Kirche Künderin eines Reiches sein will, das nicht von dieser Welt ist? aussallen. — Pfirsiche werden dagegen bester beurteilt. Im Rheinland, aber auch zum Teil in der Pfalz ist der Stand der Kulturen nicht un günstig zu nennen. Baden erwartet mittlere Er träge. — Bei Kirschen hat inzwischen schon die Ernte der späteren Süßkirschen eingesetzt. Baden, Thüringen, Schlesien und Hannover dürften mit im allgemeinen guten Erträgen, besser als das übrige Reich, abschneiden, allerdings haben die letz ten Regenfälle die schon weiter ausgebildeten Früchte vielfach durch Platzen der Haut eine Wertminderung erfahren, doch ist diese Erscheinung nicht gleichmäßig zu verzeichnen. — Sauerkir schen und Schattenmorellen werden wei terhin günstiger beurteilt und dürften im allgemei nen noch gute Erträge bringen. — Pflaumen lassen im großen und ganzen nur eine mittlere Ernte erwarten, lediglich Sachsen/Freistaat meldet für sich noch guten Behang sowohl bei Früh- als auch bei Spätpflaumen und sog. Zwetschen. Kernobst: Wenngleich zufolge des trockenen Wetters bei Aepfe'ln gerade in letzter Zeit bisweilen ein stärkeres Abfallen der Früchte beobachtet werden konnte, so muß trotzdem der Behang Mitte Juni noch als mittel bis gut bezeichnet werden. Für Bayern, Baden und insbesondere Württemberg lauten die Meldungen nach wie vor recht zuver sichtlich. — Birnen werden wenig einheitlich beurteilt, doch kann auch hier — von einigen Aus nahmen abgesehen — noch mit mittleren, zum Teil beßeren Erträgen gerechnet werden. — Ganz allgemein müssen bei Kernobst jedoch erst die näch sten Wochen zeigen, inwieweit das heiße und trok- kene Wetter der ersten Juniwochen das Wachstum der einzelnen Frucht und den Behang ganz allge mein beeinträchtigt haben. Ke. Warum 10-Taqe-Wettervorhersage? Der Gärtner hält der „amtlichen", das heißt wissenschaftlichen Wettervorhersage oft entgegen, daß sie aus dem Studierzimmer entwickelt sei und da her nicht die unmittelbare Verbundenheit mit den Naturerscheinungen besäße. Eine derartige Mei nung ist falsch; denn der „amtliche" Wetterkundige versteht gegenüber dem Gärtner seine natürliche Veranlagung für die Erkenntnis kommender Wet tervorgänge durch die exakten, klaren Regeln wis senschaftlicher Forschung und insbesondere durch die technischen Errungenschaften der schnellstmög lichen Nachrichtenübermittlung erheblich zu erwei tern. Der Gärtner sieht am Himmel die in Bil dung befindliche Gewitterwolke, der Meteorologe vom Fach weiß dank seiner physikalischen Kenntnisse und der ihm zur Verfügung stehenden Nachrichten apparatur zusätzlich, welche Wetterformen sich in näherem und weiterem Umkreis vorbereiten, welche sich schon gebildet haben, und inwiefern diese auf Grund der Zugrichtung für einen bestimmten Be zirk wirksam werden. Diese wissenschaftliche Form der Wettervorher sage wird bereits seit einigen Jahrzehnten amtlich verbreitet und ist allmählich zu einem selbstver ständlichen Bestandteil täglichen Jnformations- stoffs bzw. der Nachrichtenübermittlung geworden. Es ist kennzeichnend für die deutsche Forschung, daß sie sich mit den Ergebnissen der allgemeinen Meteorologie nicht zufrieden gab und das so unge heuer schwierige und gleichzeitig wichtige Gebiet der langfristigen Wttterungsvorhersage in Angriff nahm. Wenn wir auch eine Vorhersage einzelner kommender Jahreszeiten noch nicht durchführen können, so ist es doch einschlägigen Forschungs arbeiten gelungen, das Wetter auf 10 Tage im voraus nunmehr mit ziemlicher Sicherheit zu er rechnen. Diese Arbeiten wurden vor etwa 12 Jahren von Profeßor Dr. Baur in eigenen Studien be gonnen, dann in der dafür eingerichteten Staat- jichen Forschungsstelle für langfristige Witterungs vorhersage systematisch gefördert und weiter entwickelt. Die Errechnungsergebnisse Prof. Baurs, die sich auf 4 Monate im voraus beziehen, sind jetzt als reichswichtig amtlich für die Aufgaben des Reichsnährstandes, gleichzeitig aber für die ge samte Wirtschaft und ihre Planungen eingesetzt worden. Diese 10-Tage-Wettervorhersagen sind nun nicht so zu verstehen, als ob sie für jeden einzelnen Tag in den verschiedenen Teilen Deutschlands das Wet ter in allen Einzelheiten genau angäben, sondern man hat diese Zehn-Tage-Vorhersage als „Ten denzwettervorhersagen" geformt. Für den Gärtner ist es bei seinen jeweiligen Arbeiten wichtig zn wissen, ob eine regenreiche Woche, eine warme oder eine unfreundlich-kühle Witterungsperiode folgt. Dies gilt insbesondere für alle Freilandkulturen, bei denen entsprechend der gemeldeten Witterung möglicherweise Maßnahmen zu ergreifen oder zu unterlassen sind. Zweifellos ist die Anwendung der Vorhersagen im Einzelfall nicht immer so einfach, wie wir hier skizzieren. Dennoch ist nicht zu leug nen, daß mit diesen Zehn-Tage-Vorhersagen ein wertolles Hilfsmittel für gärtnerische Planungen entstanden ist. Plakat-Wettbewerb zur Reichsgartenschau in Stuttgart Der Reichsnährstand und die Stadt der Aus ländsdeutschen Stuttgart schreiben einen Reichs wettbewerb zur Erlangung eines Plakates für die Reichsgartenschau Stuttgart 1939 aus. Die Künstler Deutschlands sollen dieser großen Aus stellung das Werbezeichen, das Symbol schaffen, das den tieferen Sinn der Reichsgartenschau, nämlich Förderung der deutschen Gartenkultur und har monische Erschließung des deutschen Lebensraumes, am packendsten und eindrucksvollsten darzustellen vermag. Zugelassen sind alle deutschen Gebrauchs graphiker, die Mitglied der Reichskammer der bil denden Künste sind. An Preisen für die besten Plakate sind insgesamt 11000 ausgesetzt, und zwar ein 1. Preis mit 4000 Ml, ein 2. Preis mit 2500 M, ein 3. Preis mit 1500 Alk und 6 An käufe mit je 500 Mk. Einsendetermin ist der 30. September d. I. Die Wettbcwerbsbestimmun- gen sind durch das Ausstellungs- und Fremdenver kehrsamt der Stadt Stuttgart, Gewerbehalleplatz 1, Postfach 381, zu beziehen,
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