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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 54.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19370000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19370000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 54.1937
-
- Ausgabe Nummer 1, 7. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 2, 14. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 3, 21. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 4, 28. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 5, 4. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 6, 11. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 8, 25. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 9, 4. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 10, 11. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 11, 18. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 12, 25. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 13, 1. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 15, 15. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 16, 22. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 17, 29. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 18, 6. Mai 1937 -
- Ausgabe Nummer 19, 13. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 20, 20. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 21, 27. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 22, 3. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 23, 10. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 24, 17. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 25, 24. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 26, 1. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 27, 8. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 28, 15. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 29, 22. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 30, 29. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 31, 5. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 32, 12. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 33, 19. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 34, 26. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 35, 2. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 36, 9. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 37, 16. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 38, 23. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 39, 30. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 40, 7. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 41, 14. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 42, 21. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 43, 28. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 44, 4. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 45, 11. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 46, 18. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 47, 25. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 48, 2. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 49, 9. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 50, 16. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 51, 23. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 52, 31. Dezember 1937 1
-
Band
Band 54.1937
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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das gilt auch heute noch, daß weder der Staat noch der Reichsnährstand und sein« Gliederungen der lebendigen Mitarbeit jedes einzelnen entbehren können. Immer können Staat und Reichsnährstand uns nur die Mittel geben, um in eigener Anstren gung unserem Beruf die Erfüllung unserer Auf gaben zu ermöglichen. Daß es dabei des Zusam menwirkens aller im Beruf geltenden Faktoren be darf, wird auch diese Goslarer Tagung wieder zei ¬ gen. Sie wird die in der Hauptabteilung II tätigen Kräfte davon überzeugen, daß sie ohne die in den Wirtschastsverbänden eingesetzten Kräfte ohne Er folg arbeiten würden und umgekehrt, wie auch in dem Mitwirken der Hauptabteilung I erneut deut lich zum Ausdruck kommt, daß die Gemeinschaft aller im Betrieb tätigen Menschen die unverrück bare Grundlage ist, aus der sich alle Arbeit im neuen Deutschland zu vollziehen hat. Die Entwicklung der Neugestaltung der Dinge auch im Gartenbau kann keine sprunghafte sein, sondern sich nur organisch gestalten. Darum werden auch nicht alle Wünsche gleichzeitig erfüllt werden können. Aber die arbeitsfreudige Einsatzbereitschaft der arbeitswilligen Kräfte sichert die stetige Ent wicklung und die Gesundung aller Zweige des Be ruses. Auch die Goslarer Tagung 1937 soll dazu beitragen, diese Einsatzbereitschaft zu stärken. 8v. zeitig Mitglied bei der Fachschaft der Blumen- untz Zierpflanzenverteiler. Die Fachschaft gliedert sich in die Reichsfach schaft, Landesfachschaften und Kreissachschaften analog dem Aufbau des Reichsnährstandes. — In der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbau wirtschaft befindet sich die Geschäftsstelle der Reichs fachschaft Blumen- und Zierpflanzenverteilcr, die der Landesfachschaften bei den Garten bauwirtschaftsverbänden, die der Kreisfachschaf ten bei den Kreisbauernschaften. Gebietsmäßig zuständig für die Leitung der Fachschaften sind demzufolge auch der Reichsfachschaftsleiter, die Landessachschaftsleiter und die Kreissachschaftsleiter. Zu Leitern können nur selbständige Blumen- und Zierpflanzenverteiler berufen werden, die ehren amtlich tätig sind. Die Aufgaben der Fachschaft der Blumen- und Zierpflanzenverteiler sind mannigfaltiger Natur. Sie führen die Beratung und Aufklärung ihrer Fachschaftsmitglieder über die sie betreffenden Maßnahmen, die von der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschast getrofsen worden sind, in Schulungstagungen durch. Zu allen wichtigen Arbeiten in der Hauptver« einigung, die mittelbar oder unmittelbar die Ver« teilerschast angehen, werden die Fachschaften bzw« ihre Leiter hinzugezogen und gehört. Eine sehr wichtige Aufgabe stellt die berufs ständische Betreuung der Fachschaftsangehörigen dar, die sich auf weltanschauliche und wirtschafts politische Vorträge innerhalb der Schulungstage erstreckt. Vermieden werden soll, daß sich Elemente in den Verteilerstand hineindrängen, bei denen die Voraussetzungen in persönlicher, fachlicher und politischer Hinsicht zur Ausübung des Berufes nicht gegeben sind. Damit muß eine Bereinigung des gesamten Verteilerstandes durchgeführt werden, die die Garantie gibt, daß in Zukunft die liberalisti- schen Geschäftsmethoden, die in der Nachkriegszeit eingerissen sind und nur auf Persönlichem Egois mus und auf dem Spekulationstrieb basierten, aushören. Es soll eine Verteilerschaft heraus gezogen werden, die rücksichtslos und unerbittlich gegen Konjunkturritter vorgeht und die sich dar über klar ist, daß sie Treuhänderfunktionen gegen über dem Erzeuger- und Berbraucherstande zu übernehmen hat, die kaufmännische Ehrlichkeit und Charakterfestigkeit voraussetzen. Dank der aufopferungsvollen Mitarbeit des Reichsfachschaftsleiters und der Landesfachschafts leiter sind die Arbeiten der Fachschaft Blumen- und Zierpflanzenverteiler in Form von Schulungs tagungen in einzelnen Landesbauernschaftsgebieten bereits durchgeführt worden. Die ersten Tagungen zeitigten Ergebnisse, die zu erwarten waren. Kleine Gruppen von Außenseitern fühlten sich dazu be rufen, die bisher durch geführten Maßnahmen auf dem Gebiet der Blumenmarktregelung zu tritt« sieren, ohne aber selbst geeignete Verbesserungs- Vorschläge machen zu können. Es gab sogar ein kleines Häuflein ewig Unentwegter, die die er lassenen Anordnungen der Hauptvereinigung zu umgehen versuchten. Wo festgestellt wurde, daß mit voller Ueberlegung gegen die Anordnungen gehandelt wurde, sind in den Fällen, in denen es notwendig schien, dem Vergehen entsprechende Strafen verhängt worden. Aus den bisherigen Erfahrungen zu schließen, ist es erforderlich, daß man nicht nur Schulungs tagungen einberuft, sondern auch gemeinsame Arbeitstagungen abhält, damit das Zugehörigkeits gefühl und die weitere Mitarbeit der einzelnen zur ganzen Gruppe geweckt wird. — —n. —a. Absatzlage im Blumen- und Zlerpflanzenbau Die Voraussetzungen für den Absatz von Blumen- Und Zierpflanzen haben sich im Jahre 1936 auf der Linie weiterentwickelt, die seit dem Jahre 1933 festgelegt worden war. An äußeren Voraussetzun gen für den Absatz sind erneut die Erfolge der Reichsregierung in der Beseitigung der Arbeits losigkeit hervorzuheben, sodann die Maßnahmen, die nach den Vorschlägen der Berufsvertretung hin sichtlich der Gestaltung und Regelung der Einfuhr getroffen worden waren. Die Kaufkraft weiterer Volksgenossen ist auch auf dem Blumenmarkt in Erscheinung getreten. Dem deutschen Blumen- und Zierpflanzenbau wurde infolge der noch weiter ein geschränkten Einfuhr, namentlich an Schnittblumen, die Aufgabe erneut gestellt, den Bedarf aus deut scher Produktion zu decken. Auch im Jahre 1936 konnte dabei sestgestellt werden, daß sich der Be darf besonders wieder für billigere Ware ver größerte. So wurde also eine Erfahrung bestätigt, die in den letzten Jahren schon zu machen war. Das gilt namentlich für Topfpflanzen, bei denen kleinere Ware bevorzugt gekauft wurde, und auch in Zukunft dürfte angesichts des Bestrebens der Reichsregierung, das Lohnniveau auf der jetzigen Höhe zu halten, überhaupt das Verhältnis zwischen Preis und Lohn nicht zu verändern, mit einer weiteren Entwicklung in dieser Richtung zu rechnen sein. Besondere Aufmerksamkeit wurde seitens der Be rufsvertretung darauf verwendet, die Qualitäts arbeit fortzusetzen, die schon als Ziel der Erzeu gungsschlacht auf dem Gebiete des Gartenbaues galt und für den Blumen- und Zierpflanzenbau zweifellos weiterhin gelten muß. Die Arbeiten er streckten sich daher insbesondere auf den Erlaß von Gütebestimmungen sowohl für Rohware als auch schon für Fertigware. Dabei wurde zunächst das Gebiet der Rohware bevorzugt behandelt, da ja '^ließlich eine einwandfreie Nohivare für die Lei- ng der Marktgärtner auch ausschlaggebend ist. Es wurden Gütebestimmungen herausgegeben für Jungpslanzen (Stecklinge und Sämlinge), für Sämereien, Marblumenkeime u. a. m., gesetzliche Gütevorschriften bestanden schon in der Anordnung Nr. 13 für Azaleen und Eriken. Gleichzeitig wur den in Uebereinstimmung und auf der Basis die ser Gütevorschriften Preise bekanntgegeben, die als angemessen und im Einklang mit der Qualitäts arbeit stehend zu gegebener Zeit zur Veröffent lichung gelangten. Wenn damit die Möglichkeit des Bezuges einwandfreier und preiswerter Roh ware gegeben wurde, so wurden weiterhin die Ver suche fortgesetzt, auch für Fertigware Aehnliches zu «reichen. In Vorbereitung befinden sich hier z. B. Gütebestimmungen für gärtnerische Marktpslanzen, die ja auch die Basis für die Herausgabe von Früh jahrspreisen in den einzelnen Landesteilen des Reiches darstellen müssen und mit deren Hilfe der Belieferung der Verbraucher mit nicht einwand freiem Pflanzmaterial ein Ende gemacht werden soll. Die Herausgabe dieser Bestimmungen ist noch von der Genehmigung der zuständigen Stellen ab hängig. Es ist daher noch nicht zu übersehen, ob noch im Laufe des Januar 1937 die entsprechen den Anordnungen herauskomimen, es ist aber zu hoffen. Bei dieser Gelegenheit muß auch darauf hingewiesen werden, daß die Fragen der Preis bildung in allen Zweigen der deutschen Wirtschaft jetzt einer besonderen Stelle überantwortet worden sind und daß namentlich Preisüberhöhungen in Zu kunft im Interesse der deutschen Wirtschaft verhin dert werden. Auf dem Gebiete des Blumen- und Zierpflanzenbaues waren Preisüberhöhungen kaum zu verzeichnen. Soweit Preise festgelegt wurden, trat allenfalls eine Senkung ein, so bei Mai blumenkeimen. Wo durch Frühfröste die Betriebe an ihren Kulturen Schaden erlitten, gab es im Herbst vielfach xinen Ausgleich durch höhere Preise, doch nur vorübergehend, und inzwischen ist am Blumen- und Zierpflanzenmarkt die Preislage weitgehend den Anforderungen angepaßt, die ge rechterweise an die Preisgestaltung überhaupt ge stellt werden können. Qualikäkswellbewerb durch Regelung der Absahverhältnisse Die Bestrebungen, die Qualitätsarbeit zu för dern und gleichzeitig auch den Absatz in geordnete Bahnen zu leiten, fanden ihre Fortsetzung in dem Mit Erlaß der Reichsnährstandsgesetze wurden alle landwirtschaftlichen, gärtnerischen und ver wandten Organisationen ausgelöst und in den Reichsnährstand eingegliedert. Die Eingliederung sämtlicher Organisationen verfolgte das Ziel, die Warenbewegung, angefangen von der Erzeugung bis zum Verbrauch, nach einheitlich geordneten Gesichtspunkten zentral zu steuern. Die Verschiedenheit der Erzeugnisse bei der Warenbewegung machte es erforderlich, daß die Verteilersparten je nach der Art ihrer Produkte Erlaß weiterer Anordnungen zur Schließung von Verbrauchsgebieten, nach Köln also in Leipzig und Dortmund. Die Erkenntnisse, die bisher durch diese Anordnungen gefördert wurden, zeigen — in der Hauptsache zunächst in dem an erster Stelle inso fern bearbeiteten Kölner Gebiet —, daß die Ab- sicht, einen Qualitätswettbewerb mit einer Ord nung der Absatzverhältnisse überhaupt zu verbin den, richtig ist und auf dem eingeschlagenen Wege verwirklicht werden kann. Daher werden diese Be strebungen auch weiter fortgesetzt werden. Zur Versorgungslage im einzelnen ist hervorzu heben, daß namentlich in der jetzt laufenden Win tersaison Versorgungsschwierigkeiten trotz der er heblichen Einschränkung der Auslandseinfuhr nicht ausgetreten sind. Rosen und Flieder, Nelken und Maiblumen, Hyazinthen und Tulpen, Chrysan themum und Azaleen, kurz, alle Blumenarten von Bedeutung standen in solchen Mengen und Quali täten zur Verfügung, daß die Ansprüche ohne wei teres befriedigt werden konnten. Welche erhebliche Qualitätssteigerung der deutsche Gartenbau ver buchen kann, erwies sich übrigens auch auf der Reichsgartenschau in Dresden, die Leistungen zeigte, die die Bewunderung von Laien und Fach leuten erregten. Trotz mannigfacher Schwierigkeiten, die mit der Neuordnung der deutschen Wirtschaft überhaupt in Zusammenhang stehen, ist der deutsche Blumen- und Zierpflanzenbau also in der Lage gewesen, den Bedarf zu decken, und zwar zu Preisen, die ihm und dem Käufer genügen müssen. Daß in dieser Richtung weitere Fortschritte angestrebt werden, liegt im Interesse des Berufsstandes und im Inter esse der deutschen Wirtschaft. Or. Lkristopeit. den zuständigen Hauptvereinigungen bzw. Markt verbänden zur Betreuung zugewiesen wurden. Eine solche Verteilersparte stellt innerhalb der Haupt vereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft die Fachschaft der Blumen- und Zierpflanzenverteiler dar. Nach der Anordnung vom 21. 10. 1936 RGBl. 100 S. 911 sind alle diejenigen natürlichen und juristischen Personen, die sich mit dem Handel und Inverkehrbringen von Blumen und Zier pflanzen befassen, Mitglied der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft und damit gleich Os/' c/is c/s,- Die Blumen- und Zierpflanzenverteiler Marktregelung bei Obst und Gemüse Die technischen Voraussetzungen Voraussetzung jeder Arbeit ist neben dem Ge danken und der Energie ein gutes Werk- und Rüstzeug. Wer einen Marktvorgang regeln will, muß hier zu zwei Möglichkeiten gewinnen: Die laufende Kenntnis um den Markt und die Möglichkeit über die Erzeugnisse zu verfügen. Er braucht also ein mal Einrichtungen, die ihm eine Uebersicht im großen wie im einzelnen vermitteln und Einrich tungen, die ihm gestatten, die aus dieser Ueber sicht gewonnenen Schlüsse nach unten hin in die Tat umzusetzen. Er braucht also Organe und eine Organisation von Hilfseinrichtungen. Dieses ist um so richtiger, je diffiziler die zu regelnden Marktvorgänge sind. Einfachere Gemüter waren bescheiden genug, von uns am Anfang alles Heil in einer bloßen Preisregelung zu erhoffen. Man war überzeugt, das andere regele sich schon von allein. Wohl begannen wir unsere Arbeit mit Erzeugnissen, für die neben anderem eine Preis regelung schon am Platze war, doch die weitere Zeit hat eindeutig die Auffassung bestätigt, daß die autoritäre Preisbildung allein eines der gröb sten und ungeeignetsten Mittel der Marktregelung ist, es sei denn, man kann sie wirtschaftlich unter mauern. Wichtiger war es mithin, die Fäden des Wirt schaftsgeschehens selbst aufzuhellen und zu ent wirren statt sich lediglich mit dem preislichen Spie gelbild eines noch freier. Marktes aufzuhalten. Nun zählen aber die Mitglieder unserer Erzeugergruppe allein schon nach Millionen. Jedes dieser Mitglie der tätigt eine Unzahl Verkäufe und jeder Ver kauf war zu erfassen. War es möglich, diese Auf gabe in ihrer Totalität organisatorisch zu lösen? Zweifellos läge die Lösung noch in weiter Flur, hätten wir nicht damit augefangen, Erzeugung und Markt durch eine Schranke zu trennen, in der nur eine beschränkte Zahl von Schleusen ausgesport war: die Bezirksabgabestellen. Durch diese Markt verengung haben wir die Marltvorgänge geballt und zahlenmäßig verringert. Mit der Einrichtung der Bezirksabgabestellen als treuhänderischen Ver kaufsvermittlern größerer Erzeugergruppen haben wir den einzelnen Erzeuger der freien Verfügungs gewalt über seine Erzeugnisse entkleidet und ihn vom Markt gelöst. Mit einem Schritt war der Weg zum zweck vollen, geschlossenen Gruppeneinsatz frei. Dieser erste Schritt, den wir als Schließung des Anbau gebietes bezeichnen, war der entscheidendste der Marktregelung für Obst und Gemüse. Wir haben nicht an einem Ende der wirtschaftlichen Kette, sondern in ihrer Mitte zugepackt und von hier aus die Front nach beiden Seiten aufgerollt. Ein Teil der weiteren Aufgaben richtete sich auf die Ord nung der Dinge vor der Nahtstelle, zwischen Er zeugung und Markt. Der andere, zunächst wich tigere Teil, durchdrang — stets breiter werdend — den weiteren Warenweg zum Verbraucher hin. Technisch erbrachte die Bezirksabgabestelle zweierlei. Als „Guckloch in die Wirtschaft" ver mittelte sie unmittelbar wie mittelbar durch ihre Arbeit die notwendigen Usbersichten und Einblicke in den tatsächlichen Warenumschlag. Als ausfüh rende Hilfseinrichtung bildete sie das Schleusentor, das nach Weisung der Befehlsstellen bedient, den Abfluß der Erzeugnisse an den Markt nach Menge und Preis regelt. Jede der beiden Arbeitsdisziplinen der Bezirks abgabestelle wurde zum Ausgangspunkt weiterer umfassender technischen Voraussetzungen. Aus den Meldungen und Arbeitsunterlagen des „Guck loches" erwuchsen als erstmalige verläßlich« Grund lage jeder Mengenplanung die Marltstatistik, die Marktübersicht und die Versorgungsbilanzen für die einzelnen Erzeugnisse. Diese wiederum tra gen — und das wird künftig einen ausschlaggeben den Teil unserer Arbeiten ausmachen — die Vor schauen sowohl für die Ernteanfälle der nächstfol genden Tage wie für das ganze Wirtschaftsjahr. Und aus diesen Vorschauen für ein ganzes Jahr nehmen wir die Grundlagen für die weitere Arbeit. Aus der Dienstbereitschaft des „Schleusentores" — um es bildlich zu sagen — erwuchsen in der Folge die zahlreichen Maßnahmen zur Schaffung eines einheitlichen Startes für den Leistungswett- bewerb des Einzelnen und für die Ehrlichkeit des Marktvorganges. Da greifen die Reichseinheits vorschriften für die Sortierung, Verpackung und Kennzeichnung ein und regeln die einheitlich«, großhandelsfähige Aufbereitung der Erzeugnisse. Da werden die nmnnigfaltigen Formen der Kauf verträge durch Vorschriften über Schlußscheine, An bau- und Lieferungsverträg« und über die soge nannten Obstpachtungen geregelt. Und schließlich liegt bei den Bezirksabgabestellen die Ausführung etwaiger mehr oder minder fester Preisregelungen. Aus der Auswertung der bei der Bezirksabgabe stelle anfallenden Verkaufsunterlagen wurde insbe sondere auch die Kenntnis des Käuferkreises ge wonnen und die Vorarbeit für die Bildung von Arbeitsgruppen innerhalb der Verteilerfachschaft gewährleistet. Die Gruppeirbildung auf dem Er- zeugerseltor wird hier ein Gegenstück finden. Es ist unser Ziel, hierdurch die Einsatzbereitschaft der Verteiler zu einem wirksamen Instrument auszu bauen. Der Weg war richtig. Aus dem „Guckloch in die Wirtschaft" haben sich in schrittweisem, organischem Aufbau die weiteren technischen Voraussetzungen, eine aus der anderen, ergeben. Ergänzt durch ein heitliche Geschäfts- und Lieferbedingungen haben diese bewirkt, den Markt seiner Unficherheits- und Spekulationsmomente bereits weitgehend zu ent kleiden und die Betriebe zu einer Stetigkeit im Arbeitseinsatz zu führen. Soweit die Schilderung der logischen Entwick lung. Nun zu den einzelnen technischen Einrich tungen selbst- Der Marktregelung für Obst und Gemüse wurde aufgetragen, Einrichtungen zu schaffen, die den ge ordneten Absatz der Erzeugnisse sowie die geordnete Versorgung der Bevölkerung zu volkswirtschaftlich gerechtfertigten Preisen sicherstellen. Die zweifellos markanteste dieser Einrichtungen ist die Bezirks abgabestelle. Werden in bestimmten Gebieten Erzeugnisse des Obst- und Gemüsebaues in größerem Umfange er- werbsmäßig und geschloffen angebaut, und ergibt sich die Notwendigkeit, den Absatz, insbesondere den Versand der Ueberschüsse zu regeln, so werden diese Gebiete zu geschlossenen Anbaugebieten er klärt. In solchen geschloffenen Anbaugebieten wird dem Erzeuger die freie Verfügungsgewalt über seine marktfertigen Erzeugnisse genommen und einer Treuhandstelle zum Zwecke des geschloffenen Absatzes übertragen. Diese Stelle verfügt somit ausschließlich über den gesamten Ernteanfall in ihrem Einzugsgebiet, von besonders geregelten Ausnahmen hinsichtlich der Versorgung der ört lichen Verbraucherschaft und dergl. abgesehen. Die Bezirksabgabestelle vollzieht die Uebergabe der ihr angelieferten Erzeugnisse namens und für Rech nung des einzelnen Erzeugers. Sie ist bei Wah rung ihrer sonstigen kaufmännischen Selbständig keit gehalten, in diesen Erzeugnissen jede eigen wirtschaftliche Tätigkeit zu unterlassen. Ihre Un kosten werden aus die anliesernden Erzeuger um gelegt. In der Regel laufen die Erzeugnisse nicht ding lich über die Bezirksabgabestelle. Sie bedient sich vielmehr zur dinglichen Erfassung und zur Kon trolle der vorgeschriobenen Aufbereitung besonderer Hilfseinrichtungen, der Ortssammelstellen. Mit einer Ortssammelstelle kann eine besondere Pack stelle für die gemeinschaftliche Aufbereitung an- gelieferter Kleinstmengen verbunden sein. Die Ortssammelstelle ist gleichsam Angestellte der Be zirksabgabestelle. Sie verfügt nicht selbständig über die Anlieferungen, sondern bedarf hierzu jeweiliger Anweisungen durch die Bezirksabgabestelle, die allein die Weitergabe in der der Versorgungslage angemessenen Menge und Preisgestaltung vertritt, (Fortsetzung Seite 3 dieses Blattes),
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