Suche löschen...
Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 54.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19370000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19370000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 54.1937
-
- Ausgabe Nummer 1, 7. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 2, 14. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 3, 21. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 4, 28. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 5, 4. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 6, 11. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 8, 25. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 9, 4. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 10, 11. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 11, 18. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 12, 25. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 13, 1. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 15, 15. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 16, 22. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 17, 29. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 18, 6. Mai 1937 -
- Ausgabe Nummer 19, 13. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 20, 20. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 21, 27. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 22, 3. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 23, 10. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 24, 17. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 25, 24. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 26, 1. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 27, 8. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 28, 15. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 29, 22. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 30, 29. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 31, 5. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 32, 12. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 33, 19. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 34, 26. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 35, 2. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 36, 9. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 37, 16. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 38, 23. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 39, 30. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 40, 7. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 41, 14. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 42, 21. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 43, 28. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 44, 4. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 45, 11. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 46, 18. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 47, 25. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 48, 2. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 49, 9. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 50, 16. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 51, 23. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 52, 31. Dezember 1937 1
-
Band
Band 54.1937
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Staatl. Lehr- und Forschungsanstalt in Weihenstephan dlulterer« Plätze c/sp f5/sc^^c>^9ö>/n65 csis föpc/srn ^onn Blumen auf dem Gottesacker Mit >er- Die städtischen Grünanlagen ÄaErHe Lrär- «nck/»r Qartrnba» r/r l^r^E/ep/ran. §perMF-wär/»Zr<W /4ötrr(«/rF /ür Fär/nrrlLv^e öow/M a/nk />//a/rrr/r3r/knt^ mit /(as/r/rankaFe rr/rem /eit ckeL OöLt- Lam/iÜ^^ylla/'tierL. rimgssammlung aus dem Gebiete der Material- kenntnis, der Materialverarbeitung und des Mate rialverhaltens, wie auch der Maschinen- und Ge- rälevevwendung. Dienen die Anlagen so unmittel bar dem Beruf durch die technische Ausbildung des Nachwuchses, so bietet aber auch die bloße Besichti gung der Gärten die Beantwortung beruflich wesentlicher Fragestellung über Bepflanzung, Pflege und Unterhaltung von Schmuckgärten, Hausgärten und alpinen Anlagen. Die Gartenanlagen der Lehranstalt bestehen aus folgenden Einzelgärten: An der Westseite des alten Lehrgebäudes befindet sich eine repräsentative, parterreartige Anlage tektonischer Austeilung, die jährlich eine zweimalige Bepflanzung mit nicht ausdauernden farbenwirl- famen Blumen erhält. Dem Gebäude südlich vorgelagert befindet sich der große Hofgarten, dessen Bepflanzung im wesentlichen in Blütenstauden besteht und dessen südlicher Abhang zu einer großen alpinen Anlage ausgestallet ist. An Steimnaterial wurde Hugl- hosgärtner. Sie sind bestrebt, die ästhetisch befrie digende Gesamtwirkung des Friedhofes zu fördern und zu erhalten. Leider stoßen sie dabei allzuoft bei den Grabstelleninhabern auf Widerstand. Die unmöglichsten Forderungen in bezug auf Grab- bepslartzung und -Pflege werden an sie gestellt. Es ist deshalb notwendig, von Zeit zu Zeit aufklarend auf die Volksgenossen einzuwirken. Joseph Koppen- berger-München hielt aus diesem Grunde einen Rundfunkvortrag, den wir nachfolgend im Auszug wiedergeben. Verhalten der Pflanzen in verschiedenen Situa tionen, als Einzelpflanze, in biologischer und rein gärtnerisch praktischer Zusammenstellung. Bedeuten diese Beobachtungsmöglichkeiten auch keine exakten Versuche, so doch wesentliche Bildungsmöglichkeiten der angehenden Gartenausführenden und -gestalter. Auf dem Gebiete der Blumen- und Gehölzanwen dung. Der präzisen Beobachtung, Sichtung und Prüfung des Staudenmaterials werden in Zukunft die Anlagen im „Oberdieck" dienen, die augen blicklich umgestaltet werden und als Stauden- Sortiments-Gärten Verwendung finden sollen. Bei der Betrachtung der rein technischen Seite unserer Arbeit bieten die Anlagen und Arbeiten dem Nachwuchs folgende Bildungsmöglichkeiten: Praktische DurchfßKrung von Geländeaufnahmen und Nivellements, A'bsteck- und Terrassierungs arbeiten; persönliche Mitarbeit an Mauerarbeiten, an Plattenwegen und sonstigen Wegebauarbeiten; Herstellung von Garteneinfriedigungen und anderen einfachen Gartenbauten. Diese Arbeits- und Uebungsmöglichkeiten find verbunden mit Erfah- Es ist doch so, daß man an dem Schmuck und der Pflege der letzten Ruhestellen erkennen kann, wie wertvoll ein Mensch dem anderen war. Grabpflege ist eine Herzensangelegenheit, auch der Aermfte braucht nicht darauf zu verzichten, weil ja nicht der Aufwand entscheidend ist, sondern die Gesin nung, und diese Gesinnung läßt sich auch mit be scheidenen Mitteln zum Ausdruck bringen. Ein noch so schönes Grabmal ohne Blumen schmuck, selbst mit einigen Efeuranken, löst in uns ein Gefühl der Fremdheit, der Kälte aus. Wir empfinden, wie diesem geweihten Platz die Farbenschönheit der Blumen fehlt. Erst durch den Schmuck der Blumen kommt das Persönliche einer Andenkenpflege zum Ausdruck. Das Denkmal allein vermag das nichi finger Kalktuff verwendet, der sich gut bewahrte? denn in den 13 Jahren des Bestehens der Anlage sind nur unbedeutende Frostjchädigungen aus- gebessert worden. Die Kosten betrugen rund SO,— NM. pro in'. Ein an der Ostseite des alten Lehrgebäudes an-, gelegter Hausgarten zeigt dagegen die Vevchen- dung von Naglfluh-Steinmaterial, das in der An schaffung wohl sehr billig ist, dessen Bearbeitung aber allen Gewinn verschlingt; ein hier vorhandenes Wasserbecken zeigt ein Seerosen-Sortiment in trotz d -r Beschattung zufriedenstellender Kultur. Dis Trennung dieser drei bezeichneten Gartenteile wird durch einen Laubengang vorgenommen, dessen Bepflanzung mit Clematis, Polygonum, Ampe- lopsis-Arten sich auch in harten Wintern bewährt hat; bemerkenswert ist, daß in dem kalten Winter 1628/2» allerdings gerade die alten Polygonum- Pflanzen die Schädigungen erlitten; beschattet von Koniferen und der Pergola ist hier eine gut gedeihende Pflanzung von Winterhärten Rhodo dendron (Catewbiense und -Hybriden) angelegt worden; der schwere, kalkhaltige Boden wurde er setzt durch eine Mischung von Komposterde — Sand und Torfmull — in einer Tiefe von ca 40—50 cm; für Düngung und Bodendecke wird gesorgt, wäh rend ein besonderer Winterschutz trotz der rauhen Lage nicht mehr notwendig ist. Der alten Klostergartenmauer an der Südost- ecke vorgelagert ist ein anderer Typ eines Haus gartens; ein terrassierter Aussichtsgarten, der zahlreiche Mauern von vorwiegend Kalktuff, einen Laubengang, ein Gartenhaus und eine Brunnen anlage enthält; ein Teil dieses Gartens wird als Rosengarten durchgebildet werden, der zweite ist Staudengarten; der Versuch, hier eine Ost-Böschung mit einem Rankrofen-Sortiment zu bepflanzen, scheiterte offenbar wegen des schweren Bodens. — Der Boden der Pergula und der Aussichtsterrasse wurde seinerzeit als Korkweg mit Bindung von Kolas (Bitumen-Emulsion) hergestellt; die Not wendigkeit häufiger Reparaturen veranlaßte einen Ersatz durch „Ara"-Pslattenpflastcr auf Mager beton. Die bisher als Rosen-, Stauden-, Dahlien- und Sommerblnmengärten genutzte Fläche östlich des großen Hörsaalgebäudes der Hochschule erfährt augenblicklich eine Umgestaltung als Stauden sortimentsgarten; die Kosten der umfangreichen bisher notwendigen Bepflanzungs- und Unterhal- tnngsarbeiten machen diese Umgestaltung nötig; allerdings spielen auch schönheitliche Gesichtspunkte eine Rolle; denn die geneigte Fläche soll eine Terrassierung erhalten, damit dieser Gartenteil auch seine andere Aufgabe erfüllen kann, Vermitt ler zwischen der strengen Tektonik des großen Hör saalbaues und der malerischen Aufgelöstheit der Landschaft zu sein. Bei dieser Umgestaltung soll dieser Garten un mittelbaren Anschluß an die Anlagen des Süd- Hanges erhalten. Die Bestimmung des Südhanges zur dendrologischeu Sammlung erfährt durch Ver mehrung der Gehülzsammlungen auch weiterhin Förderung. straße, Griechenplatz, Harthauferplatz, Kaisers lauterner Platz, Redlingerplatz, Miesbacher Platz, Secchiplatz, Habsburgerplatz, Pündtner- und Viktoriaplatz, ferner am Athener, Tassilo- und Böhmevwaldplatz usw- Für den Gartenfach mann besonders interessant dürste die umfang reiche Gartenschau in der Siedlung Ramersdorf mit einer größeren Zahl von Mustergärten für weit über des Reiches Grenzen hinaus als beson ders sehenswert bekannt sind. Vor allem ist der 93 Kn große Waldsriedhos mit seinem herrlichen Fichten- und Mischwald bestand zu nennen; ferner der Ostfriedhof mit 27 da, der Westfriedhof mit 11 bs, der Nord- friedhof mit 13 ba, fowie der im Entstehen be griffene neue Friedhof am Perlacher Forst. Siedlungsgebiete jein. Ganz besonderer Beachtung nicht nur bei der Bevölkerung, sondern auch bei den die Stadt be suchenden Fremden finden die großartigen Ruhe- der Toten, die Münchener Friedhöfe, die allein vermag das nicht zum Ausdruck zu bringen. Der Schmuck der Blumen, ihre Pflege und Uew wachuna zeugt von nie erlahmender Liebe für die Verstorbenen. Freilich ist diese Art der Grabes- Pflege nicht immer bequem, aber d..s soll und braucht sie auch nicht zu sein. Unsere Verstorbenen, mit denen wir über den Tod hinaus verbunden bleiben, verdienen es, daß wir ihrem Andenken ein Opfer bringen. Mit großer Befriedigung dürfen wir sagen, daß im allgemeinen unsere deutschen Friedhöfe durch Gestaltung und Grabpflege von dem hohen Stand deutscher Kultur zeugen. Es scheint mir, daß sich das deutsche Gemüt einen ihm eigenen Ausdruck in der Friedhofsgestaltung ge- Necht sind wir Deutschen stolz darauf, daß unsere Friedhöfe durchweg auf einer kulturell Höheren Stufe stehen, als die des Auslandes. Diese Tatsache ist nicht zuletzt das Verdienst der Fried- Wohl selten ist eine Großstadt so reich mit Grünflächen versehen, wie gerade München, die Hauptstadt der Bewegung- Das herrliche Isartal und die Jsaraulage ziehen sich als ein einzig artiger Landschaftszug durch die ganze Stadt in --- Ausdehnung von 19 Km, und eine erstaunliche Anzahl öffentlicher städtischer Anlagen sind als freie Plätze, Alleen, Spielplätze, Grünflächen bei den Siedlungen, Sommerbäder und Friedhöfe innerhalb der Stadtgrenze verteilt. In dem Bestreben, nicht nur das Bedürfnis nach Schatten, nach reiner und besserer Luft zu erfüllen, sondern auch das Stadtbild zu verschö nern, hat München besonders in den letzten Jah ren außer der Schaffung einer großen Anzahl neuer öffentlicher Grünanlagen auch der Pflan zung ausgedehnter Baumalleen besondere Beach tung geschenkt. Die Stadtverwaltung erfüllt damit eine ästhetische, soziale und hygienische Aufgabe und verleiht da durch dem Stadtbild einen Schmuck, der jeden Sommer die Bevölkerung aufs neue erfreut und von den fremden Besuchern bewundert wird. Die große Zahl der öffentlichen Anlagen Mün chens sind als freie Plätze gestaltet. Einfachheit und Zweckmäßigkeit waren in erster Linie bestim mend für die Ausgestaltung. Die Münchener Grünanlagen sind also im wesentlichen ruhige Rasenflächen mit Bäumen, Hecken und Strauch pflanzungen, die entweder Blickschutz und Hinter grund geben oder auflockernd die Umgebung mit einbezichen. Die Wegeführung ist klar und "zweck mäßig, erweitert sich mitunter zu Spielplätzen und schließt Spielsandkästen, Planschbecken und Sitz platz harmonisch ein. München besitzt zur Zeit 270 Anlagen in einer Ausdehnung von 273 Ka, 376 Alleen in einer Länge von 156 Km mit rund 30 000 Alleebäumen, 86 Spiel- und Sportplätze mit 102 Im, fünf große Friedhöfe mit 180 Im, fünf städtische Freibade anstalten mit 14 Im Anlagenflächen und 63 Schul gärten. Hierzu kommen noch die umfangreichen Grünflächen in den verschiedenen Siedlungs gebieten. Die älteren Anlagen, wie Theresienwie.se mit Bavaria und Ruhmeshalle, Ausstellungspark, Her zogpark, Luitpoldpark, Karlsplatz, Maximilians- Platz, Eschenanlagen, Sendlingertorplatz, Wörth- straße und Gärtnerplatz usw? dürften allgemein bekannt fein. Durch das Anwachsen der Stadt, insbesondere in den letzten vier Jahren, wurden auch in den äußeren Stadtbezirken eine große Anzahl neuer Anlagen und Alleen usw. geschaffen und eine Reihe älterer Anlagen umgestaltet und den heuti gen Erfordernissen angepaßt. Eine grundlegende Umgestaltung als Erholungs- und Schmuckanlage erfuhr das Gelände des alten botanischen Gartens beim smstizpalast nächst dem Haupthahnhos. An neueren Anlagen sind besonders zu erwähnen jene am: Achenseeplatz, am Hollevbusch, Fernpaß- Wohl den stärksten und reinsten Eindruck bietet der Waldfriedhof. Aber auch die anderen Mün chener Friedhöfe bieten nicht nur in der Gesamt anlage, in der künstlerischen Gestaltung, in den Grabdenkmalen, in den Gräberanordnungen und Grabbepflanzungen außerordentlich viel des Schönen und Beachtenswerten. Am Westausgang der alten Bischofsstadt Freising erhebt sich ziemlich steil ansteigend ein schmaler Höhenrücken, der das heutige Weihenstephan trägt. Zahlreiche Aussichlspunkte gewähren von dort einen herrlichen Ausblick auf die weite ober- bayerische Hochebene und die ferne Alpenkette. Der Höhenrücken trug bis zum Jahre 1803 eine Benediktinerabtei; bei der Säkularisation ging das Kloster mit seinen Liegenschaften in den Besitz des Bayerischen Staates über. Die Klosterökonomis wurde in ein Mustergut und in eine landwirt schaftliche Lehranstalt umgewandelt. Gleichzeitig wurden die damalige Landespelzschule (pelzen — veredeln) und das pomologische Institut der Uni versität Landshut nach Weihenstephan verlegt. Seit dieser Zeit sand der Gartenbau in all seinen Sparten in Weihenstephan eine wertvolle Lehr und Pflegestätte. Aus dem pomologischen Institut entwickelte sich in wechseldollem Schicksal die viersemestrige baye rische Gartenbauschule und aus dieser im Jahre 1923 die Höhere Staatslehranstalt kür Gartenbau, die im Jahre 1929 zur Staatlichen Lehr- und Forschungsstätte erhoben und seither als solche weiter ausqebaut worden ist. Damit wurde für Bayern und darüber hinaus für ganz Süddeutsch- land eine allen Anforderungen des Berufes Rech nung tragende Lehr- und Forschungsstätte geschaffen. In den Lehraufgaben, Lehrgängen und Lehr zielen ist die Anstalt den übrigen Schwestern- Anftalten im Reiche weitgehendst angeglichen. Der Lehre und Anschauung dienen umfangreiche und mannigfaltig gegliederte Lehr- und Beispiels betriebe aus dem Gebiete des Blumen- und Zier pflanzenbaues, des Treib- und Freilandgemüse- baues, einschließlich des Baumschulwesens und der Gartengestaltung. Für den Versuch und die Forschung sind Spezialinstitute in großzügiger Weise ausgebaut worden, die es ermöglichen, diejenigen Fragen des praktischen Gartenbaues, die heute im Vordergrund des Interesses stehen, in exakter Forschung und im umfassenden Versuch zu untersuchen und zu klären. So befaßt sich die Abteilung für gärtne rische Botanik und Pflanzenschutz (Leitung Prof. Dr. Elßwann) mit allen einschlägi gen Fragen der Gesundheitspflege der gärtnerischen Kulturgewächse. Zur Zeit laufen rieben vielen anderen Arbeiten umfangreiche Versuch« und Unter suchungen zur Klärung der Biotypen-Frage bei dem Erreger der Braunfleckenkrankheit der Tomate und Versuche zur Früh- und Spätschorfbekämpfung beim Apfel. Außerdem bearbeitet die Abteilung seit Jahren laufend in ausgedehnten Versuchen die befruchtungsbiologischen Verhältnisse der einzelnen Kern-, Stein- und Beerenobstsortcn. Ein reiches Obstsämlingsmaterial dient der Auslese und Ge winnung schorsfester Apfel- und moniliafester Sauerkirschensorten. Die Abteilung für Bodenkunde und Pflanzenernährung (Leitung Studienrat Dr. Vogel) befaßt sich mit der Bearbeitung ^der von Boden und Düngung ausgehenden Standort- einflüsse auf dem Gesamtgebiet des gärtnerischen Pflanzenbaues. Von den zahlreichen Fragen, die in Gefäß- und Freilandversuchen aller Art und durch Laboratorinmsunkersuchungen bearbeitet werden, seien nur einige herausgestellt: Der Ein fluß der Düngung auf die Qualität, Haltbarkeit und Bekömmlichkeit der Erzeugnisse des Gemüse- und Obstbaues, die Bodenmüdigkeit in der Baum schule und im Obst- und Gartenbau, die Boden- und Düngungsfraqen zu einer größeren Anzahl von Topfpflanzen in Verbindung mit Untersuchun gen über die gärtnerischen Erdarten, Hilfserdarten und Humusdüngemittel. In der Abteilung für Obstbau und Baum schulwesen (Leitung Gartenbauober lehrer Hees«) werden in größerem Ausmaße Selektionsarbeiten bei Obstunkerlagen durchgeführt und die Einflüsse der Unterlage und der Stamm bildner auf dem Edeling in ausgedehnten Pflan zungen untersucht. Daneben werden umfangreiche Sortenregisterarbeiten, insbesondere bei Beeren obst, durchgeführt. In der Abteilung für Gemüse, und Zierpflanzen bau (Leitung Gartenbauobsr- lehrer Helmbrecht) werden neben Züchtunqs- arbeiten, die sich auf eine ganze Reihe von Ge müse- bnd Zierpflanzen erstrecken, umfangreiche Sortenregdsterarbeiten durchgeführt. Die Abteilug für gärtnerische Be triebs- und Wirtschaftslehre (Leitung Direktor Bickel) bearbeitet im Rahmen des natio nalsozialistischen Aufbauprogramms die Frage der Betriebsorganisation und zwar nicht nur im An- staltsbetriebe, sondern auch in einer großen Zahl von auswärtigen Klein- und Mittelbetrieben, wo bei insbesondere die Frage der Krisenfestigkeit im gärtnerischen und kleinbäuerlichen Gemüsebau einer eingehenden Untersuchung unterzogen wird. Die Abteilung für Gartengestaltung und Gartentechnik. Gleichlaufend mit dem Ausbau der übrigen Ab teilungen erfuhr auch diese Abteilung (Leitung Landwirtschaftsrat Wilczek) eine wesentliche Er weiterung und Vervollkommnung ihrer Lehr- und Anschauungsmittel. Die Gartenanlagen wurden nach neuzeitlichen Gesichtspunkten umgestaltet und erweitert. Sie haben zweierlei Aufgaben zu er füllen: Zunächst dienen sie dem Unterricht und bestehen darum aus Einzelteilen mit besonderen Lehrauf gaben, andererseits aber bedeuten sie auch die Er gänzung der baulichen Anlagen auf dem Weihen stephaner Berg, sind Schmuckanlagcn und dienen den zahlreichen Gartenfreunden und Besuchern zur Anregung. Wesentlich ist die erste Aufgabe, vor allem vom Standpunkt des Gartenausführenden aus gesehen, ohne besondere Versuchsanlagen zu sein, ermöglichen die umfangreichen Gärten und Pflanzungen zunächst Beobachtungen in folgenden Richtungen: Pflanzen- (Blumen, Stauden, Ranker, Gehölze) zusammenftellungen nach den Gesichts« pnnklen des Standortes und der Bodenart, des örtlichen Klimas und feiner örtlich bedingten Variationen; nach den rein äußeren Gesichts punkten der Farben- und Formenwirkung; nach Pflege- und Unterhaltungsmöglichkeltenr nach dein schenkt hat, dessen besondere Eigenart in der Liebe zu den Blumen auf dem Gottesacker gipfelt. Es gibt vielleicht prunkvollere Friedhöfe als in Deutsch land — ich denke als eigenartiges Beispiel an den Campo Santo in Genua —, dieser kalte Prunk ent spricht aber nicht deutschem Empfinden. Es waren bei uns einmal ähnliche Bestrebungen, die wir für unser deutsches Empfinden ablehnen mußten. Der Münchener Waldfriedhof ist nicht nur Vor bild, sondern er stellt tatsächlich die Erfüllung unserer Forderungen an den deutschen Gottesacker dar. Der Waldfriedhof verbindet in mustergültiger Weise den Wald- und Blumenflor. — Mit besonderer Liebe werden unsere Kinderfriedhöfe gestaltet und gepflegt. Besonders sind es Blumen in weißen Farben, die uns hier entgeaenleuchten. Sehr gerne kommen hier weiße Rankrosen, weiße Lilien, weiße Stiefmütterchen, weiße Nelken, weiße Rosen und neben vielen anderen Blumen weiße Geranien, weiße Petunien und weiße Astern und Chrysanthe men, weiße Begonien und die beliebten weißen Hortensien zur Anpflanzung. Auch die Erika finden wir vielfach als Sinnbild der Treue und Beschei denheit. Deshalb beruhigt der Anblick der roten Erika auf den Gräbern und wirkt so unmittelbar auf uns, man möchte sagen: wie ein Unterpfand der Liebe. Für halbschattige Lagen der Gräber sind besonders noH Füchten, Fleißiges Lieschen, Helio trop, Hortensien, Knollenbegonien, Petunien und eine noch große Anzahl anderer Topfpflanzen zu empfehlen.' Zur Ergänzung als Bodenbelag oder als Einfassung werden sehr gerne die sogenannten Staudenpflanzen herangezogen, insbesondere die niederen, alpinen Stauden. Vergessen wollen wir nicht zu Allerheiligen die Chrysantheme, die Rose des Herbstes, die am liebsten in Weiß verwendet wird. Es war in früheren Zeiten so, daß man den Verstorbenen die Lieblingsblume auf das Grab pflanzte. Darin offenbarte sich ein sehr feines Emp finden und ein zarter Ausdruck liebenden Geden kens. — Heute wird dies nicht immer durchführbar sein. Bei der Ausdehnung der heutigen Friedhöfe verlangt die Harmonie des ganzen Gottesackers gewisse Rücksichten, die ihren Niederschlag haben irr
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)