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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 54.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19370000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19370000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 54.1937
-
- Ausgabe Nummer 1, 7. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 2, 14. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 3, 21. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 4, 28. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 5, 4. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 6, 11. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 8, 25. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 9, 4. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 10, 11. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 11, 18. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 12, 25. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 13, 1. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 15, 15. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 16, 22. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 17, 29. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 18, 6. Mai 1937 -
- Ausgabe Nummer 19, 13. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 20, 20. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 21, 27. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 22, 3. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 23, 10. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 24, 17. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 25, 24. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 26, 1. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 27, 8. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 28, 15. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 29, 22. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 30, 29. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 31, 5. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 32, 12. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 33, 19. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 34, 26. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 35, 2. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 36, 9. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 37, 16. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 38, 23. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 39, 30. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 40, 7. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 41, 14. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 42, 21. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 43, 28. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 44, 4. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 45, 11. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 46, 18. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 47, 25. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 48, 2. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 49, 9. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 50, 16. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 51, 23. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 52, 31. Dezember 1937 1
-
Band
Band 54.1937
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Zur -en Obstanbauer Mitteilungen für »i- Fachgruppe Obstbau »er Unterabteilung Garten im Reichsnührstan» Reichssachbearbeiter Otto Goetz Nummer 8 Seilage zu „vte Gartenbauwtrtschaft" Nr. 24 17. Juni 1437 66vö//t6^n95pO///,Lc/i6 unc/ vvi>kc/ioil//cks 5/'c/i65u/ig Der Obstbau tu der bayerischen Ostmark Es ist das Ziel einer nunmehr vierjährigen Auf bauarbeit, die bayerische Ostmark bevölkerungspoli tisch und wirtschaftlich so zu stärken, daß sie einen festen Grenzwall bildet. So hat der Führer bereits vor der Machtübernahme einen klaren und weit- fchauenden Plan zur wirtschaftlichen, verkehrspoli tischen und völkischen Erschließung und Stärkung der bayerischen Ostmark gefaßt, der seit 1933 mit eiserner Energie und Folgerichtigkeit durchgeführt wird. Es gilt zunächst, die junge Generation der Bevölkerung durch Hebung ihrer wirtschaftlichen Lage, durch Schaffung gesunder Wohnungen und neuer Erwerbsquellen von der Abwanderung zurück zuhalten und seßhaft zu machen. Durch die Anlage von Straßen, die Ergänzung der Grenzbahnen und durch den Ausbau des Donau-Main-Kanals werden dis verkehrspolitischen Grundlagen für die Aus nutzung der vorhandenen reichen Bodenschätze ge schaffen. Neben dem Bau besonderer Gesundheits ämter, der Ausbesserung vieler Allwohnungen, sind schon über 25 000 moderne Kleinsiedlerstellen er richtet worden. Durch die Unterstützung des Reichs nährstandes wird der Ertrag der Bauernarbeit er höht und gesichert. Im Zuge dieser Bestrebungen und im Verfolg der Erzeugungsschlacht wird auch dem Obstbau in den dafür in Frage kommenden Lagen besonderes Augenmerk geschenkt. An den Ausläufern des Baye rischen Waldes, die zum Donauufer hin abfallen, werden die günstigen klimatischen Verhältnifse be reits durch die anzutreffenden Pflanzenarten ge kennzeichnet. Hier ist der Nußbaum heimisch, auch Edelkastanien und südländische Cypressenarten be reichern das Vegetationsbild. Weiter im Bayerischen Walde aufwärts, trägt die Landschaft herberen Charakter. In einer Höhenlage von etwa 350 m ü. d. M-, im sogenannten Lallingerwinkel ist ein Obstbaugebiet im Entstehen, das klimatisch und auch bezüglich der Bodenverhältnisse be sonders begünstigt ist. Es liegt von einem Kranz bewaldeter Berge umgeben, gegen Nord- und Ost winde geschützt und nach Süden hin offen. Der Ver witterungsboden aus Granit und Gneis hat teil weise eine Bodenmächtigkeit von 5—10 in und ist infolge einer Lößlehmauflage warm und durchläs sig. Wo Basalt vorkommt, ist auch genügend Kalk vorhanden, während an sich der Bayerische Wald unter Kalkmangel leidet. Eine durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge von 900—1000 mm so wie das gute Wasserhaltungsvermögen der Böden sorgen für ausreichende Feuchtigkeit. Die geschilderten Klima- und Bodenverhältniffe find für rentablen Obstbau günstig. Er wird durch weg im kleinbäuerlichen Betrieb als Nebenerwerb betrieben und seine Erfolge werden sich erst in Jah ren auswirken können. Es ist wichtig, bei Neu anlagen und Umpfropfungen bodenständige, wider standsfähige Sorten zu bevorzugen, die keinen un nötigen Aufwand an Pflegearbeiten erfordern. Um dem vorhandenen Obstbau in der dortigen Gegend, der früher ein ausgesprochener Liebhaberanbau war, zunächst einmal die wirtschaftliche Grundlage zu geben, wurden in den Jahren 1934/35 gemeinde weise mit Hilfe des Arbeitsdienstes Reinigungs- und Umpfropfaktionen durchgeführt. Es hat sich dabei gezeigt, daß die Arbeitsdienstmänner, die aus den verschiedensten Berufen kommen (Schreiner, Tisch ler, Holzarbeiter, Stellmacher u. a.) nach theoreti scher und praktischer Anleitung ausgezeichnete Arbeit leisteten, wie aus der Abbildung ersichtlich ist. Es wurden die Obstbäume abgekratzt und gerei nigt, geschnitten bzw. ausgelichtet, gepflanzt oder umveredelt, und zwar in den Sorten: Fromms Goldrenette, Schöner von Boskoop, Ribston Pep ping u. a. Die Fromms Goldrenette ist eine der wichtigsten Handelssorten für den landwirtschaft lichen Obstbau der dortigen Gegend. Sie wurde in den 90iger Jahren des vorigen Jahrhunderts aus einer rheinischen Baumschule übernommen und zeichnet sich durch regelmäßige und gute Tragbarkeit aus. Ein großer Vorzug ist ihre Widerstandsfähig- Häufig ist die Pflaumensägewespe (Iloplocampa minuta und bl. kluvs) dafür verantwortlich, daß es auch nach gutem Blühwetter und reichlichem Fruchtansatz eine Pflaumen-Mißernte gibt. Ueber erfolgreiche Maßnahmen zur Bekämpfung dieses Schädlings berichtete H. Thiem in „Die kranke Pflanze", 14. Jahrgang 1937, Heft 4. Während der Hauptblütezeit der früh- und mit telspätblühenden Pflaumensorten fliegen die klei nen, etwa 0,5 cm langen Wespen. Zur Eiablage ritzen die Weibchen mit Hilfe einer sägeartig aus gezackten Spitze ihres Hinterleibes ein "kleines Loch in die Oberhaut des Kelches und schieben dort ein Ei hinein. Jedes der fünf Kelchblätter der Pflau menblüte wird mitunter sogar mit mehreren Eiern belegt. Ein einziges Tier kann bei 1—2wöchiger Lebensdauer 70 Eier legen, an einem Tage sogar bis über 25. Der Schaden wird nun dadurch so beträchtlich, daß die Larven zur Entwicklung 4—5 Früchte brau chen. Sie wandern von einer zur anderen über, bohren sich ein und zerstören den Kern und das darum liegende Fruchtfleisch. Die Früchte fallen infolgedessen ab. Die ausgewachsene Larve ver puppt sich im Boden in einem erdfarbenen Gespinst. Die Puppenruhe dauert 1—2 Jahre. Bei starkem Befall werden Plötzlich sehr viele kleine Früchte ab gestoßen, während der Fruchtbefall bei schwachem Auftreten der Wespe langsam vor sich geht, indem leit gegen Schorfbefall und ihre Lagerfähigkeit bis gegen Ende April, ohne an Wohlgeschmack und Aus sehen zu verlieren. Ihre zitronen- bis goldgelbe Fruchtschale ist etwas druckempfindlich und bedarf deshalb besonderer Sorgfalt bei Ernte und Trans port. Der größte Teil der Neupflanzungen der letz ten Jahre waren Aepfel, davon etwa 50A> Tafel sorten. Daneben gewinnt der Anbau von Haus- zwetschen für den Eigenverbrauch der Familie an Ausdehnung. Durchweg wird das Obst als Hoch stammkultur gezogen, da Unterkulturen von Ge treide, Hackfrüchten usw. angebaut werden. An den Hauswänden sind vielfach saubere Spaliere für Tafelbirnen, Pfirsiche, Aprikosen und Weinreben angebracht, die, von Fachleuten errichtet, einerseits der Deckung des Hausbedarfes in edleren Sorten und andererseits der Dorfverschönerung dienen. Um den Obstbau einheitlich auszurichten und den Erfordernissen der Erzsugungsschlacht sowie Markt- Schnittwunden an Pfirsichbüschen und -Halb stämmen vernarben nach dem Sommerschnitt viel leichter als nach dem Winterschnitt. In welchem Umfang der Sommerfchnitt angewandt werden kann, ist allein vom Klima und vom Boden ab hängig. Und das ist der Grund, weshalb man die verschiedenen Auffassungen über die Zeit der An wendung des Hauptschnittes, ob im Winter oder Sommer, hört. Das mehr oder weniger kontinen tale Klima in Deutschland zeitigt bei Pfirsichbäumeu bis in den Herbst hinein eine starke Neigung zur Triebbildung. Lang anhaltender Trieb führt jedoch nicht zur Holzausreife, wohl aber zum Erfrieren des Holzes. Gestatten die örtlichen Verhältnisse einen soge nannten Grünschnitt, dann kann es sich nur darum handeln, an stark wachsenden Pfirsichbüschen Triebe er sich auf die ganze Entwicklungszeit der Larven (26—28 Tage) verteilt. Im ersten Fall gehen zahl reiche Larven zugrunde, weil sie nicht mehr die zu ihrer Entwicklung nötige Anzahl von Früchten vor finden. Im zweiten Fall dagegen gelangen infolge günstiger Ernährungsmöglichkeiten sehr viele Larven bis zur Puppenreife. Das bedeutet wie derum ein starkes Auftreten der Wespe im nächsten Jahr. Die Bekämpfung der Pslaumensägewespe ist sehr einfach und völlig sicher durch Quassiabrühe zu er reichen. Die Spritzung muß durchgeführt werden, sobald die meisten Blütenblätter abgefallen sind. Am besten wirkt aus Ouassiaspänen selbst herge stellte Brühe, die in möglichst frischem Zustand ver spritzt wird. Ueber die Herstellung der Brühe nnd die Spritzung sagt Thiem folgendes: „3 kg Quassiaspäne in etwa 30 i Wasser mehrere Stunden einweichen, 1 Stunde kochen, Auszug durchseihen, Schmierseifenlösung (14 KZ in 10 I heißem Wasser gelöst) zusetzen und Mischung auf 100 I Brühe er gänzen. Man spritze möglichst in Richtung auf die Unterseite der Kelchzipfel, also von unten nach oben und vom Innern der Krone nach außen. Eine ein zige gründliche (triefende) Bespritzung genügt." Die Wirkung der Quassiabrühe ist bedeutend sicherer als die von Kalk- und Bleiarsen oder Lianol. Eine Schädigung von Unterkulturen oder Bienen ist völlig ausgeschlossen. Or. Lckuitr, Berlin. ordnung anzupassen, ruht die Planung und Ueber- wachung aller zu treffenden Maßnahmen in den bewährten Händen des Bezirksgartenbauoberinspek tors Hiemerer-Deggendorf, der in den zahlreichen Obstbauvereinen, die zu Kreisverbänden zusammen geschlossen sind, Baumwärter zur Verfügung hat. Zur allgemeinen Aufklärung und Belehrung wer den hauptsächlich im Winterhalbjahr Baumpslege- kurse abgehalten, Gartenbegshungen durchgeführt und praktische Anleitungen in jeder Form gegeben. So ist zu erwarten, daß im Laufe der Jahre aus diesen Anfängen heraus sich ein Obstbaugebiet ent wickeln wird, das für die Versorgung Bayerns und darüber hinaus eine gewisse Rolle spielen kann und das wesentlich zur Besserung der wirtschaftlichen Lage der Bevölkerung dieses Notstandsgebietes mit beiträgt und damit der großen politischen Bedeu tung der bayerischen Ostmark Rechnung trägt. Lkk. mit starkem Längenwachstum einzustutzen (pin- zieren), um zwischen ihnen und den schächer wach senden einen Ausgleich zu erreichen, und um die bei starken Trieben stets schwachen, tiefer sitzenden Augen zu kräftigen, damit sie Blütenanlagen ent wickeln. Dieser Sommerschnitt soll immer erst im Juli und August dort ausgeführt werden, wo keine Gefahr neuen Austriebs besteht, also in trockenen Lagen und auf leichten Böden und schwachwüchsigen Sorten und Büschen. Ein Sammerschnitt, der überall ausgeführt werden kann, ist das Ausschneiden zu dicht stehender Triebe (Wasserschosse und schwache Fruchttriebe) im Kroneninnern. Nur im belaubten Zustand kann man die Nachteile zu dichter Kronen erkennen. Bei dieser Gelegenheit müssen auch alte trockene Aeste entfernt werden. Der vielfach empfoh lene Spätsommerschnitt, der den Winterschnitt er setzen soll, ist in Deutschland unzweckmäßig und meist schädlich. Selbst wenn kein Austrieb mehr zu erwarten wäre, ist es doch mehr als wahrschein lich, daß ein Zweigstück und die Augen an der Schnittstelle erfrieren. Das Ausdünnen der Früchte wird nötig, wenn zu starker Fruchtansatz den Baum zu erschöpfen droht oder — was bestimmt zu erwarten ist — die Menge Früchte klein und unansehnlich bleiben würde. Die Marktlage hat alljährlich überzeugend gelehrt, daß nur schön entwickelte Pfirsichfrüchte gut äbzusetzen sind. Das Ausdünnen wird an den Bäumen um so nötiger, je weniger sie regelmäßig geschnitten, ge pflegt, gewässert nnd gedüngt wurden. Die Arbeit wird mit beginnender Verhärtung des Steines, also, wenn die Früchte klein walnußgroß sind, ausgeführt. An starken Fruchttrieben beläßt man vier, höchstens fünf Früchte, schwache Triebe sollten nur ein bis zwei Früchte tragen. Allgemein sei gesagt, daß schwachwachsenden Bäumen verhältnismäßig mehr Früchte genommen werden sollten, als den kräftig treibenden. Zweckmäßig ist es ferner, das Aus dünnen der Früchte nicht in einem Arbeitsgang, sondern zweimal vorzunehmen, damit keine Er nährungsstörungen eintreten. Stehen an den Früchten beschattende Kurztriebe, dann sind sie zu entfernen, um volle Sonnenbelichtung der Früchte zu ermöglichen. Bei starkem Fruchtansatz ist der Nährstoffbedarf sehr hoch. Er wird noch durch die notwendige, für das nächste Jahr bestimmte Blütenknospenanlage ganz erheblich gesteigert. Die übliche Frühjahrs hauptdüngung reicht hierzu nicht aus, man muß daher zu einer Sommerdüngung — besonders bei spät reifenden Sorten — kommen. Diese Nach düngung, im Juni verabreicht, wird in folgender Stärke je qm Standortsläche gegeben: 20 8 Kalk- Ova55k'c>b5Ü/is wirkf am Bekämpfung der Pflaumensägewespe Wägern, Sommerbehandlung des Pfirsich «te^e«.' Oesterreich Errichtung von Obstlagerhäusern — Schaffung von Qualitätsäpseln sür die Aussuhr Gegenwärtig wird in Steiermark, Tirol, Ober österreich, Kärnten und im Burgenland an der Er richtung von zusammen 14 großen ObstlagerhSusern gearbeitet, die heretts für die bevorstehende Ernte in Dienst gestellt werden sollen. Der Zweck dieser Lager, die mit Hilfe verbilligter Baustoffe errichtet werden, ist die Erhaltung einheitlicher Qualitäten durch gleichmäßige und allen Ansprüchen genügende Lagerung von Edelobst, besonders hochwertigen Aepfeln für die Ausfuhr. Italien Italien gibt KO Millionen Lire sür Obsteinlagerung Die italienische Regierung hat 60 Mill. Lire (als außerordentlicher Beitrag) denjenigen Verbänden, Genossenschaften und Großobsterzeugern zur Ver fügung gestellt, die im Gebiete jener Obsterzeu- gungszentren Lager- und Kühlhäuser errichten, die für die Ausfuhr von Qualitätsobst in Betracht kommen. Die 60 Millionen wurden auf die jewei ligen Jahresetats von 1938/39 bis zum Jahrgang 1971/72 verteilt. Jugoslawien Ungünstige Aussichten sür die diesjährige Pslaumcnernte Nach den bisher vorliegenden Beurteilungen über die diesjährige Pflaumenernte find die Aussichten nicht günstig. Der in diesem Jahre zu erwartende Ertrag wird aus höchstens ein Viertel des Vor jahres geschätzt. Es steht zu erwarten, daß durch die Ausfuhr an Frischpslaumen die Erzeugung von Dörrpslaumen und Pflaumenmus in diesem Jahre äußerst gering sein wird. ammonsalpeter, 20 Z 40prozentiges Kalisalz, 25 § Super- oder Rhenaniaphosphat oder für diese drei den Volldünger Nitrophoska mit 30 Z. Diese Dün gung entspricht etwa einem Drittel bis der Hälfte der Frühjahrshauptdüngung. Die ausgestreuten Handelsdünger sind alsbald einzuhacken und ein zuwässern, mindestens aber stark esnzuwässern. Tragende, besonders aber stark tragende Pfir sichbäume sind sehr wasserbedürftig, kommt die Ver anlagung zur kräftigen Triebbildung, die den meisten Pfirsichsorten zu eigen ist, hinzu, dann ist das Wasserbedürfnis sehr hoch. Falsch ist die An nahme, Pfirsichbäume gedeihen auf leichten und trockenen Böden und sind gegen Bodenfeuchtigkeit empfindlich. Richtig ist die Tatsache, daß Pfirsich auf leichten, durchlässigen und warmen Böden gut gedeihen, aher eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit können sie nicht entbehren. Die Wasseransprüche sind in der Zeit Mai bis Ende Juli (zur Zeit der Fruchtentwicklung) ausgiebig zu befriedigen, weil sonst das Abstoßen der Früchte schlechte Ausbildung des Fruchtbehanges die Folge wären. Jeweils kräftige Bewässerung von 30—50 I je Baum sind zu geben und immer zu wiederholen, wenn nach der tiefen Bodenuntersuchung Feuchtigkeitsmangel besteht. Das Bedecken der Baumscheiben in großem Umfang mit langem Stalldünger, Torfstreu, grobem Kompost oder ähnlichen Abdeckmitteln ist zur Er haltung der Feuchtigkeit sehr zweckmäßig. Dio Gesunderhaltung der Pfirsichbäume und die vorbeugende Abwehr gegen Schädlinge muß Sache eines jeden Pfirsichanbauers sein. Bleiben die Pfirsiche frei von pflanzlichen und tierischen Para siten, dann wird nicht nur der Fruchtbehang, son dern auch das gesunde Laub erhalten. Zerstörungen des Blattkörpers müssen immer Ernährungs störungen zur Folge haben, die ihrerseits wiederum die Bildung neuer Blütenknospen verhindern. Wo Kräuselkrankheit aufzutreten Pflegt, muß vor beugend bekämpft werden. Ist die Krankheit ein mal da, haben Spritzungen keinen Zweck. Erst malig muß im März, das zweite Mal nach der Blüte mit fünf- bzw. zweiprozentiger Solbarlösung gespritzt werden. Vom Pfirsichmehltau werden vornehmlich Psir- sichbäume in abgeschlossenen, heißen, trockenen Lagen und an Spalieren befallen. Man vermeide der artige Standorte und spritze mit zweiprozentiger Solbar- oder Schwefelkalkbrühe kurz vor der Blüte. Nach der Blüte und im Stadium der Duftentwick lung bestäube man mit Schwefelblüte. Die Moniliakrankheit tritt beim Pfirsich vor nehmlich als Fruchtkrankheit auf. Die kranken Früchte zeigen gelbgraue kleine Pilzpolster. Schad hafte Früchte werden von den zugewehten Sporen hefallen und schrumpfen zu Fruchtmumien ein. Der Pilz geht auch auf Zweige und Fruchtholz über und bringt sie zum Absterben. Die Bekämp fungsmaßnahmen richten sich in erster Linie auf das Entfernen aller neuen und vorjährigen Frucht mumien. Abschneiden und Verbrennen aller be fallenen Zweige und Aeste ist unbedingt nötig, Spritzen mit zweiprozentiger Solbarlösung nach der Ernte. Treten auf den Blättern viele runde, manchmal längliche Löcher auf, die durch rote Flecken hervor gerufen wurden, dann hat man es mit der Schrot- schußkrankheit zu tun. Mittel dagegen sind: Spritzen mit zweiprozentiger Solbarlösung vor der Blüte, Bestäuben mit Kupferstäubemittel Nosperit nach der Blüte. Lästige Schädiger sind die verschiedenen Blatt lausarten. Sie alle sind mit Tabakscifenlösung (114 KZ Tabakextrakt und 114 Schmierseife auf 100 I Wasser) zu bekämpfen. Die Spritzungen erfolgen nach der Blüte und im Mai bis Ende Juli nach Bedarf. 0. V^auer,
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