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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 54.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19370000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19370000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 54.1937
-
- Ausgabe Nummer 1, 7. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 2, 14. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 3, 21. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 4, 28. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 5, 4. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 6, 11. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 8, 25. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 9, 4. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 10, 11. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 11, 18. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 12, 25. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 13, 1. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 15, 15. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 16, 22. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 17, 29. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 18, 6. Mai 1937 -
- Ausgabe Nummer 19, 13. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 20, 20. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 21, 27. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 22, 3. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 23, 10. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 24, 17. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 25, 24. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 26, 1. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 27, 8. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 28, 15. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 29, 22. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 30, 29. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 31, 5. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 32, 12. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 33, 19. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 34, 26. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 35, 2. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 36, 9. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 37, 16. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 38, 23. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 39, 30. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 40, 7. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 41, 14. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 42, 21. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 43, 28. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 44, 4. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 45, 11. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 46, 18. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 47, 25. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 48, 2. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 49, 9. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 50, 16. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 51, 23. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 52, 31. Dezember 1937 1
-
Band
Band 54.1937
-
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Zur -en Gemüseanbauer Mitteilungen für üie Zachgruppe Gemüsebau in öer Unterabteilung Garten ües Reichsnährftanüs- Neichssachbearbeiter Dr.konraö Kampe Nummer S Geilage zu „Vie Gartenbauwirtschaft" Nr. 23 10. Juni 1YZ7 c/sL vo//c§v/t>l§ckcitt/tck /^o/v^snc/igsn IM Kakmsn cls§ bsti-/sb§vv/t'^ckcitt//c:k mög/icksn Die Beratungsrmqe im Gemüsebau Die im bäuerlichen Betrieb neu eingeführte Hof karte und die im Zusammenhang damit stehende Einzelhofberatung bilden durchaus den Höhepunkt des landwirtschaftlichen Beratungswesens. Das grundlegende dabei ist die Zielsetzung, die damit verbunden ist. Oberstes Ziel ist die Ertrags- erhöhung beim Durchschnitt aller bäuerlichen und landwirtschaftlichen Betriebe, und zwar auf allen Gebieten. Diesem Ziel hat sich die Erstrebung von Spitzenleistungen unterzuordnen, io sehr diese an dererseits als Richtschnur für die Beratungstätigkeit zu dienen vermögen. Ein derart weit verzweigtes und bis in jede Einzelheit eindringendes Beratungswesen fehlt uns im Gartenbau noch. Erfreuliche Ansätze hierzu sind jedoch schon vorhanden und die damit erzielten Er folge lassen erkennen, daß hierfür ein dringendes Bedürfnis besteht. Zunächst ist das gärtnerische Be ratungswesen, soweit es überhaupt eingeschaltet ist, noch reichlich zersplittert und keiner einheitlichen Zielsetzung unterstellt. Damit soll nicht etwa gesagt sein, daß in einem Jahr oder in einer Gegend nur in der Schädlingsbekämpfung oder in der Maschi nenkunde beraten werden soll. Der Gegenstand der Beratung ist erst von jenem Augenblick an wichtig, wenn die Feststellungen gemacht sind, auf welchem Gebiet des gesamten Gartenbaus Lücken offen sind, die mit vorhandenen und wirtschaftlich tragbaren Mitteln geschlossen werden können. Wer kann beraten? Dem gärtnerischen Beratungswesen obliegt es also, ähnlich dem der Landwirtschaft zunächst den volkswirtschaftlichen Standpunkt in den Vorder grund zu stellen. Die volkswirtschaftlichen Not wendigkeiten einzubauen in die betriebswirtschaft lichen Möglichkeiten, ist schließlich das letzte Ziel. Die Bildung von Beratungsringen im Gemüsebau und insbesondere im Treib gemüsebau setzt zunächst vor aus, daß ein genügend geschultes Personal für die Uebernahme der Beratungstätigkeit vorhanden ist. So sehr wir den Spezialisten schätzen und dessen Kennt nisse und Erfahrungen uns gern zunutze machen, für den ausschließlichen Träger des Beratungs dienstes im Treibgemüsebau kann er nicht in Frage kommen, weil ihm der Gesamteinblick und Ueber- blick in die Materie fehlt, mit der wir es zu tun haben. Ein Schädlingsbekämpfungstechniker wird immer gute Mittel und Wege aufzeigen können, wie der Kanipf gegen Ungeziefer ausgenommen werden kann. Der Aufwand an Arbeit und Geld kierfür spielen für ihn nur in zweiter Linie eine Rolle. Für den Betriebsinhaber aber sind in vielen Fällen diese Faktoren ausschlaggebend dafür, ob im Augenblick überhaupt etwas gegen eine solche Schüdlingsplage getan werden kann. Nachdem also das Primäre die Ge samtheit des Betriebes ist, dem sich die Einzelgliederung unterordnen muß, soll dem Beratungsdienst im mer eine möglichst vielseitig ausge bildete mit reichlich praktischen Erfahrungen ausgestattete Person vorstehen. » Material für die Beratung ist bald reichlich vor handen. Die Gesamtüberwachung des Beratungs dienstes liegt bei den Landesbauernschaften. Diese lenken den Beratungsdienst zunächst nach der volks wirtschaftlichen Seite hin und unterstützen die prak tischen Maßnahmen, um vordringliche Notwendig keiten bald zur Tat werden zu lassen. Die Garten bauwirtschaftsverbände, die statistischen Aemter, die laufende Marktbeobachtung, das exakte Versuchs- Wesen, die wiederholte Betriebsbesichtigung und die Kenntnis der Fähigkeiten des Betriebsinhabers sind zunächst Grundlagen genug, um einen erfolgver sprechenden Beratungsdienst aufzuziehen. Wenn nun auf der einen Seite eine große Viel seitigkeit der Kenntnisse beim Beratungsdienst not wendig ist, die es allein ermöglicht, in jedem Be trieb wertvolle und durchführbare Anregungen zu geben, so wäre es umgekehrt falsch, dem einzelnen Betrieb zu große Auflagen auf einmal zu machen. Wer mehr verlangt, als der Betrieb leisten kann, und als der Betriebs inhaber aus einem inneren Trieb nach vorwärts zu leisten gewillt ist, wird nicht selten nur das eine er reichen, daß er als Berater für die Zukunft abgelehnt wird. Der Beratungsdienst muß auch die notwendige Beweglichkeit besitzen. Nehmen wir an, daß er sich aus zwei Personen zusammensetzt, einem praktischen Gärtner und einem Techniker, so muß diesen, um ein größeres Gebiet rasch bearbeiten zu können, zum mindesten ein Motorrad zur Verfügung stehen. Aufbringung der Mittel Die Bildung der Beratnngsringe setzt voraus, daß die zu beratenden selbst ein kleines Opfer bringen, um den Ring finanzieren zu können. Sicherlich sind Zuwendungen hierzu von den in Frage kommenden höheren Stellen zu erwarten, aber einen Teil der Lasten müssen die Nutznießer des Beratungsringes selbst aufbringen. Es ist klar, daß diese Leistungen nicht zu hoch und in einem entsprechenden Verhältnis zur Betriebsgröße und zu den Betriebseinnahmen stehen müssen. Inwieweit im Treibgemüsebau die Möglichkeit -esteht, den Beratungsring erfolgreich einzuschal ten, haben bisher angestellte Versuche bereits er kennen lassen. Es sei" dabei erinnert an die ver mehrte Einbeziehung der billigen Holländerfenster zur Ausweitung der Gemüsetreiberei, an die ge meinschaftliche Beschaffung von Dünger, an die er folgreiche Zurückdämmung der Salatfäule mittels Kalkstickstoff, der Rettichschwärze durch ausschließ liche Verwendung sauer reagierender Düngemittel, der Umfallkrankheit bei Spinat durch eine rasch wirkende zusätzliche Düngung mit Stickstoff, des Sellerierostes durch drei- bis viermaliges Be stäuben der Pflanzen mit einem Kupferstaubmittel, solange sie sich noch im Anzuchtbeet befinden, der Behebung der Schädlichkeit eines übermäßigen Kalkvorrates im Boden durch Mangansulfat usw. Die Tätigkeit des Beratungsringes erstreckt sich weiterhin auf die Einführung von genauen Auf zeichnungen über Knlturkosten und Wirtschaftlich keit der Kulturen, über die Brauchbarkeit der Kul tureinrichtungen, Verwendung von verschiedenen Materialien, Maschinen und Geräten, Aufstellung von Düngungsplänen, Sortenregisterversuchen und dergleichen. Erfahrungsaustausch auf gemein schaftlichen Tagungen notwendig Wenn auch die B e r a t u n g s t ä ti g k ei t im einzelnen Betrieb zum erfolg reichsten Teil der Arbeit der zu bil denden Beratungsringe gehört, so ist doch auf gemeinschaftliche Tagun gen und insbesondere auf gemein schaftliche Besichtigungen, sowie auf die Abhaltung von Kurzkursen nicht zu verzichten/ Ueberzeugendes Anschauungs material muß bei solchen Gelegenheiten das ge sprochene Wort bekräftigen. Die Möglichkeit eines Meinungsaustausches unter den Mitgliedern des Beratungsringes ist vorwiegend bei solchen Ge legenheiten gegeben. Die Ringleiter selbst erhalten bei ungezwungenen Aussprachen wertvolle An regungen für ihre zukünftige Tätigkeit. Wir können uns heute bereits ein Beispiel neh men an der befruchtenden Tätigkeit im Sinne einer Qualitätserzeugung, die die Baumschulkontrollen bewirkt haben, wobei den Prüfern, die sich aus den Kreisen der besten Baumschuler zusammensetzen, immer wieder zur Auflage gemacht wurde, nicht als Polizeiorgane, sondern als sachverständige Be rater aufzutreten. Der Gemüsebau und insbeson dere der Treibgemüsebau ist in seiner Leistungs fähigkeit noch viel zu großen Schwankungen unter worfen. Abgesehen von den Tücken, denen diese Kulturen von Natur aus unterworfen sind, fehlt es auch noch an der Stabilität im Anbau. Nicht zu vermeidende, zeitweise Schwierigkeiten im Absatz führen oftmals allein schon zu vollständigen Um stellungen des Anbaues im kommenden Jahr. Auch hier muß der Beratungsring im Sinne einer gleich bleibenden Vielseitigkeit im Anbau seinen Einfluß ausüben, die allein dem Risiko der einseitigen Spe zialisierung aus dem Wege geht und so die be kannten schweren Erschütterungen vermeidet. Es ist eine alte Erfahrungstatsache, daß es besser ist, aus fünf Füßen zu stehen als auf einem. Lassen wir so die Beratungsringe im Gemüsebau möglichst umgehend zur Tat werden Sie sind im vielfachen Sinne eine segensreiche, dem Volksganzen und dem Beruf dienende Einrichtung, aus der in der kürze sten Zeit ein anhaltender Nutzen gezogen werden kann. Q. briecil. FckaffunZ i§f c/is fi-ük^sibsi-si snl5cks/c/snc/ Wichtiges zum Treibgurkenanbau kürzen des Leittriebes etwa auf halber Höhe den Frühansatz der Gurken fördert und gleichzeitig durch eine vollkommenere Ernteverteilung die Gur kenpflanzen schont. Hierdurch sterben weniger Früchte ab. Man beobachtet nämlich, daß bei star kem Ansatz die Gurken im fortgeschrittenen Stadium dem jungen Ansatz die Nahrung wegnehmen. Man sollte streng darauf achten, daß alle Früchte, die zur Entwicklung kommen sollen, ein gesundes und gut belichtetes Blatt haben. Das Einziehen der älteren Blätter nach innen hilft den jungen Ansatz er halten. Die Kultur in Großlufthäusern In den Großlufthäusern wird für Gurken ein besonderes Gerüst aufgebaut, so daß die Gurken reihen, von Beetmitte zu Beetmitte gemessen, im ungünstigsten Falle 3,50 in, im günstigsten Falle 4 in voneinander entfernt liegen. Die Beetanlage in diesen Häusern ist die gleiche wie in den Spezial gurkenhäusern, nur daß man hier, weil die Pflan zung später erfolgt, also etwa Mitte März, auf die Packung von Pferdedung verzichten kann. Dafür gibt man besser eine stärkere Kuhdungunterlage. Der Schnitt in diesen Häusern ist der gleiche wie in den Spezialgurkenhäusern. Die Blätter liegen wei ter vom Glas weg. Sie leiden nicht so sehr unter Temperaturschwankungen und Verbrennungen, so daß sie weniger den Krankheiten ausgesetzt sind und im allgemeinen auch gesünder bleiben. Während das Kulturziel in den Spezialgurkenhäusern zunächst auf die Frühzeitigkeit gelegt ist, dann aber auf die und im Spezialgurkenhaus. Die Gurkenkultur wird auch gerne zur Sommerausnutzung der leersteken- den Gewächshäuser eingeschoben. Die Wachstums verhältnisse in diesen verschiedenen Treibräumen sind grundverschieden. Die Kultur in Spezialhäusern Die früheste Gurkenkultur wird immer in den Spezialgurkenhänsern liegen. Da in der Frühkultur die Gurken meist unter Lichtmangel leiden, ist die Menge begrenzt, die die Einzelpflanze bringt, be sonders dann, wenn die Aussaat bereits im Dezem ber erfolgt. Man versuchte diese Begrenzung durch entsprechenden Schnitt, durch Anpassung der Wachs tumsverhältnisse an den Lichtfaktor und durch Sor tenwahl auszugleichen. Man Pflanzt heute vielfach in der Frühbeettreiberei bei einer Hausbreite von ca. 4 m die Gurken auf SO cm Abstand, so daß jeder Pflanze 1 Raum zur Verfügung steht. Hierbei erscheint es mir weniger wesentlich zu sein, ob die Seitentriebe auf ein oder zwei Augen ge schnitten werden. Diese Frage soll nach der Sorte und nach dem Lichtreichtum jeder Gegend in den Frühmonatcn entschieden werden. Da in diesen Häusern fast mir noch die Sorte „Spotresisting" (Spotfree) angebaut wird (s. Abb.) ist es für alle Gegenden, die um diese Zeit stark unter Licht mangel leiden, besser, die Seitentriebe über dem ersten Blatt zu entspitzen. Es gibt Anbauer, die zur Entwicklung einer Frucht gerne 2 Blätter zur Verfügung haben. Dieses hat dann Bedeutung, wenn diesen beiden Blättern tatsächlich Licht zur Verfügung steht. Diese Maßnahme wird sofort be deutungslos, wenn bei fortgeschrittener Entwicklung die Blätter sich gegenseitig das Licht rauben. Er- Man treibt Gurken im Kasten, im Großlufthaus fahrungsgemäß gibt es Gegenden, die in den Spät winter- und ersten Frühjahrsmonaten während der meisten Zeit bedeckten Himmel haben. Die Erfah rung hat gelehrt, daß in diesen Gegenden das Ein- Erhaltung der Lebenskraft der Pflanzen geachtet werden muß, ist das Kulturziel in den Großluft häusern, noch vor dem Einsatz der Kastengurken ernte möglichst hohe Ernten Herauszuholen. Selten strebt man danach, in den Großlufthäusern eine Gurkenknltur während des ganzen Jahres durchzu halten. Meist bringt man hier eine Nachkultur. Vom wirtschaftlichen Gesichtspunkte aus gesehen, ist dieses für das Großlufthaus richtig, für das Spezial gurkenhaus kommt man fast immer besser weg, wenn es möglich ist, die Gurkenkultur bis in den Spätherbst hinein ertragsfroh zu erhalten. Für die ses veränderte Kulturziel ist das Großlufthaus be sonders geeignet. Bei der etwas späteren Pflanzung ist die Lichtintensität groß und die Verbrennungs gefahr der Blätter wegen des Abstandes vom Glas so gut wie ausgeschlossen. Man kann also alle Wachstumsfaktoren begünstigen und entsprechend auch die Düngung einstellen. Man braucht nicht zu rückzuschrecken, wenn die Pflanze plötzlich große Erntemengen liefert. Tritt die Erschöpfung der Pflanze ein, wird die Kultur beseitigt, es )olgt eine andere Kultur, z. B. Tomaten, Stangenbohnen oder andere. Im Spezialgurkenhaus ist man bisher noch darauf angewiesen, einen Erdwechsel vorzunehmen oder entsprechende andere Maßnahmen für die Ver jüngung der Erde durchzuführen. In den Großluft häusern würde der Erdwechsel dem geringen Geld ertrag entsprechend zu teuer werden, infolgedessen schiebt sich hier der Fruchtwechsel zur Erhaltung der Bodenkraft ein. Diesen Fruchtwechsel hat uns der Holländer vor Jahren schon gezeigt. Eine der be kanntesten Fruchtwechsel ist im ersten Jahr: Gurken, Stangenbohnen, und im zweiten Jahr: Tomaten, Stangenbohnen. Daß die Tomaten ohne Stalldün ger angebaut werden, ist wohl sür jeden Anbauer selbstverständlich, zumal die Tomaten in der von der Gurkenkultur noch vorhandenen Komposterde willig gedeihen und auch eine rechtzeitige Ernte bringen. Dem veränderten Kulturziel entsprechend, wählt man hier auch häufig andere Sorten. Zur Zeit der Gurkenernte in Großlufthäusern verlangt man von den Früchten größere Ausmaße und höheres Ge wicht. „Weigelts Beste von allen", „Tottenheims prolific", ja selbst bereits Kastengurken, wie „Dun kelgrüne Spiers", finden hier Anbau. Viele Züch ter berichteten mir, daß sie auch in diesen Häusern mit der „Spotresisting" (Spotfree) recht zufrieden waren. Die Kultur im Kasten Die Kästen zum Anbau werden teils beheizt, teils erhalten sie eine Dungpackung zur Erwärmung, und teils wird die Kultur auch im kalten Kasten dnrch- geführt. Ueberall dort, wo Häuser zur Verfügung stehen, sollte man auf die allzu frühe Kastenkultur verzichten, da sie erheblichen Arbeitsaufwand ver langt und besonders sorgfältige Pflege notwendig hall Trotzdem ist das Gelingen der Kultur nicht immer sichergestellt. Den Häusern ist für die Früh kultur der Vorzug zu geben. Für Kästen, die früh bestellt werden, empfehle ich die Sorte „Dunkel grüne Spiers", für später zu bestellende Kästen die Sorte „Orion". „Dunkelgrüne Spiers" ist etwas langlebiger, entwickelt sich allerdings etwas lang samer als „Orion". Die Sorte „Orion" ist auch besonders für Wanderkästen geeignet. Gurken, dis nach der Sommersonnenwende gepflanzt werden, bringen keinen Vollertrag mehr. Dieses gilt auch für Spätgurkenkulturen in Häusern. Düngung Vielfach stehen Anbauer noch auf dem Stand punkt, daß die Gurken mit den im Grundbeet ge gebenen Nährstoffen und dem nachträglichen, je nach Länge der Kultur, ein- bis zweimaligem Äuf- füllen auskommen sollen. Meine Beobachtungen gehen dahin, daß eine Mineraldüngung der Gur ken in allen Fällen, wenn sie richtig anqewendet wird, eine Ertragsvcrbcsserung brachte. Allerdings sollte man bei Gurken mit der Salpetergabe vor sichtig sein. Vorzüglich geeignet ist Hakaphos. Trotz dem gebe ich zeitweilig auch anderen Dünger, so wohl Kali in Form von Kalimagnesium oder auch 40A>iges Kali, wie auch Superphosphat und Am- mon-Stickstoff. Da durch die starke Umsetzung bei den erhöhten Temperaturen im Gurkenhaus und durch das reichliche Gießen der Boden versauert, erhalten die Gurken zeitweilig auch eine Kalkdün gung. Verwendet man Schlamm aus Kläranlagen zur Gewinnung von Komposterde, so ist dieser zeit weilig so stark' alkalisch, daß die Gurken hierdurch leiden. Wiederholte Ämmoniakgabe ließ die Pflan zen wieder gesunden. Daß die Stickstoffmengen bei starkem Behang erhöht werden, ist einleuchtend. Ich konnte beobachten, daß die Erträge nach einer Mi- ncraldüngung immer wieder in die Höhe schnellten, um allerdings dann wieder zu fallen. Die Gurke ist nicht snlzliebend, infolgedessen kann man auch des Guten zuviel tun. Vor allem läßt das Wurzeln Wachstum durch zu starke Mineraldüngung nach, man muß dann eben zeitweilig aussetzen. Erkrankungen der Gurken Das Bitterwerden der Gurken ist bei den einzelnen Sorten verschieden. Am widerstands fähigsten ist die Sorte „Spotresisting" (Spotfree), empfindlich „Weigelts Beste von allen". Bei „Spot resisting" (Spotfree) wird man in allen Fällen dis bitteren Gurken herauskennen, sobald man etwas Uebung hat. Meistens erkennt man die bitteren Gurken auch bei den anderen Sorten. Das Bitter werden der Gurken ist immer auf eine Stockung zurückzuführen. In Gegenden mit starker Beson nung sollte man besonders auf das Bitterwerden Ler Gurken achten. Aus diesem Grunde kann zeit weiliges Beschatten zweckmäßig sein. Im übrigen ist das Beschatten der Gurken nur dann notwendig, wenn wir die Gurken frisch ausgepflanzt haben und starke Sonne scheint, oder wenn nach anhalten der trüber Witterung Plötzlich starke Sonne kommt,
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