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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 54.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19370000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19370000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 54.1937
-
- Ausgabe Nummer 1, 7. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 2, 14. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 3, 21. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 4, 28. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 5, 4. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 6, 11. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 8, 25. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 9, 4. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 10, 11. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 11, 18. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 12, 25. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 13, 1. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 15, 15. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 16, 22. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 17, 29. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 18, 6. Mai 1937 -
- Ausgabe Nummer 19, 13. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 20, 20. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 21, 27. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 22, 3. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 23, 10. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 24, 17. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 25, 24. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 26, 1. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 27, 8. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 28, 15. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 29, 22. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 30, 29. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 31, 5. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 32, 12. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 33, 19. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 34, 26. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 35, 2. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 36, 9. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 37, 16. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 38, 23. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 39, 30. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 40, 7. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 41, 14. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 42, 21. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 43, 28. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 44, 4. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 45, 11. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 46, 18. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 47, 25. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 48, 2. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 49, 9. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 50, 16. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 51, 23. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 52, 31. Dezember 1937 1
-
Band
Band 54.1937
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Zur öen Gemüseanbauer Mitteilungen für -ie Zachgruppe Gemüsebau in öer Unterabteilung Garten ües Reichsnährstan-s- Neichssachbearbeiter dr.Konraö Kampe Nummer 7 Settage zu „Vie Hartenbauwirtschaft" Nr. 20 1-Z7 -^//s V65MS/c/l)c»5SN krutsaULsä/Zs unZerlz/nc/sn/ Pflanzenschutzmaßnahmen im Kohlbau Im Gemüsebau gewinnen die Schädlingskalami täten immer mehr an Raum. Da wir heute alle vermeidbaren Ausfälle an Ernteerträgen unter binden müssen, ist der praktische Pflanzenschutz für jeden Gemüsebauer unbedingte Notwendigkeit. Er dient aber auch der Selbsterhaltuug, da nur mit Hilfe sachgemäßer Schädlingsbekämpfung eine marktfähige Qualitätsware erzeugt werden kann. Von den Gemüsearten hat der Kohl unter be sonders zahlreichen Angriffen tierischer und Pflanz licher Schädlinge zu leiden. In jedem Entwick lungsstadium stellen sich bei ihm die verschiedensten Schmarotzer ein. Einige der wichtigsten sollen hier kurz behandelt werden. Bor allem Saalbeetbereimgung Die Schädlingsbekämpfung muß schon bei der Saatbereitung einsetzen. Allzu häufig ruhen die Erreger vieler Krankheiten bereits hier im Boden, wie z. B. die Sporen der Kohlhernie, der Braun fäule oder der Umfallkrankheit. Aus diese Weise wird mit den Setzpflanzen die Seuche auf das Feld verschleppt. Die Entseuchung einmal infizierter Felder bereitet aber erfahrungsgemäß ungeheure Schwierigkeiten. Eine restlose Gesundung wird man dabei trotz aller Mühen kaum erreichen. Das beste ist deshalb, die Anzuchtkästen jährlich mit neuem Boden zu versehen, auf dem noch keine Kreuzblütler gestanden haben. Wo diese Vorsichts maßnahme nicht durchführbar ist, die Beete aber häufiger Kruziferen getragen haben, sollte man die Erde zum mindesten vor der Aussaat entseuchen. Dies kann durch Formalin (die käufliche Lösung auf das Zehnfache verdünnen und 5 I je Quadrat meter verwenden) oder Uspulun (120 x je Qua dratmeter) geschehen. Auf den Saatbeeten im Feld dürfen 6—7 Jahre keine Kruziferen gestanden haben. Adernschwärze, Umfallkrankheil Die Versuche, durch Beizung des Saatgutes mit chemischen Mitteln gesunde Pflanzen zu erreichen, haben beim Kohl bisher noch kein eindeutiges Bild ergeben. In vielen Fällen blieben die Erfolge aus, und häufig wurden sogar Keimschädigungen beobachtet. Die Heißwasserbcize wird dagegen in dem Hauptkohlanbaugebiet Schleswig-Holsteins, an der Westküste, mit den besten Erfolgen gegen die Adernschwärze (p5«uäomvvas campestris) und die Umfallkrankheit (pdoma lillZnm) angewandt. Vor allem die zuletzt genannte, be sonders in feuchten Jahren auftretende Krankheit ist eine tückische Seuche und verdient schärfste Auf merksamkeit. Die Pflanzen zeigen nämlich häufig erst im Sommer die typischen Krankheitsmerkmale, wenn eine Neubestellung kaum mehr erfolgen kann. Der Hauptschaden entsteht durch eine Fäul nis der Pfahlwurzel nahe der Erdoberfläche. 1935 wütete der Pilz in Dithmarschen derart, daß man ganze Felder fand, von denen auch nicht ein Kohl topf geerntet werden konnte. Bei schwächerem Be fall der Einzelpflanze kann zwar noch eine leid liche Ernte erzielt werden. Die Krankheit wirkt sich dann aber oft noch während der Lagerung des Kohls im Winter aus und kann hier noch Verluste herbeiführen. Die Schwere der Krankheit und die Erfolge bei der Bekämpfung in Dithmarschen for dern daher eine Beizung durch Heißwasser. Das Saatgut wird 20 Minuten lang in gewöhnliches Wasser von 51° L eingetaucht. Die Temperatur dars während dieser Zeit nicht über-, aber auch nicht unterschritten werden. Das Trocknen der Samen erfolgt durch Schleudern und Ausbreiten in Kästen. Kohlerdflöhe Kaum haben die Pflanzen den Erdboden durch brochen, erscheinen bereits die ersten tierischen Schädlinge auf dem Plan. Nach warmen, sonnigen Tagen gegen Ende April und zu Ansanq Mai ver laffen die überwinterten Kohler oflöhe ihre Quartiere und befallen die jungen Kohlpflanzen. Häufig beginnen sie mit ihrer Fraßtätigkett schon vor Entfaltung der Keimblätter. Sie suchen dann durch Bodenrisse und kleine Spalten Zugang zu den Pflanzen, zerstören das Gewebe zwischen Keim blatt und Wurzel und verhindern dadurch schon das Auslaufen der Saat. Die Stärke des Erdfloh fraßes ist in hohem Maße von der Witterung ab hängig. Die Tiere sind sehr wärmeliebend; ihre größte Schädlichkeit erreichen sie daher bei warmer, trockener Witterung, in Zeiten, wo die Pflanzen wenig voran kommen. Bei nassem, kühlem Wetter stellen sie dagegen ihre Fraßtätigkeit ein und ver kriechen sich. Da die Erdflöhe zur Hauptsache die jungen Pflanzen zerstören, muß alles getan wer den, was die Entwicklung fördert. Gute Saatbeet bereitung und frühe Saat tun hier schon viel. An walzen oder Festklopfen der Saat begünstigen wei terhin die Keimung und unterbinden zugleich den Untergrundfraß. Mit dem Hacken ist früh zu be ginnen. Gerade die Hacktätigkeit gilt als wirk- amste Kulturmaßnahme gegen Erdflohschaden. Sie ördert den Wuchs der Pflanzen und stört durch >ie fortgesetzte Bodenbeweguna die Erdflöhe bei ihrem Fraß. Da die Tiere Nässe und schattige Flächen meiden, lege man die Beete an weniger sonnsge Stellen, wo sich auch der Morgentau lange hält. Ein Besprengen zu den verschiedensten Ta geszeiten zeigt ebenfalls gute Wirkung. Gegen Staub jeder Art sind die Tiere sehr empfindlich. Beim Bestäuben der taufeuchten Pflanzen ver dienen Thomasmehl und Staubkalk vor den alten Mitteln wie Holzasche, Ruß, Sägemehl usw. den Vorzug. Die geringen Kosten dieser Mittel gestatten auch eine seldmäßige Behandlung. Von einmaligem Bestäuben kann man jedoch keine Dauerwirkung erwarten. Die Behandlung muß vielmehr so oft wiederholt werden, wie Regen oder Wind die Keimlinge wieder staubfrei gemacht haben. Auch auf die zahlreichen Handelspräparate, die zugleich eine Giftwirkung besitzen, sei noch hin gewiesen. Sie sind im einzelnen im Flugblatt 121 der Biologischen Reichsanstalt behandelt. Von Praktikern wird vielfach noch das Bedecken der Saatbeete mit kurzem Pferdedung (Pferdeäpfeln) als wirksames Mittel empfohlen. Schließlich wird noch das Wegfangen der Käfer mittels Klebslächen geübt. Nähere Angaben hierüber befinden sich eben- salls in dem oben erwähnten Flughlatt. Kohlfliege Mit den Erdflöhen zugleich erscheint für gewöhn lich in den ersten Maitagen ein weiterer Schäd ling, die Kohlfliege. Sie legt ihre länglichen, weißen, leicht auffindbaren Eier in der nahen Um gebung der Pflanze einige Zentimeter tief in den Boden. Die aus den Eiern schlüpfenden Maden fressen unter der Erdoberfläche an und in den Wurzeln und Stengeln. Bei starkem Befall be kommen die Pflanzen eine bleigraue bis violette Farbe, welken und gehen zugrunde. Beim Hcr- ausziehen derartiger Pflanzen erkennt man an den Wurzeln starke Fraßspuren und weißliche Maden, die sich später in unmittelbarer Nähe der Pflanzen in braune Tönncheupuppen verwandeln. Die Kohl fliegenschäden treten besonders in trockenen Jahren auf. Bei feuchter Witterung vermag der Kohl auf gutem Boden infolge seiner Regenerationskraft durch Austreiben neuer Wurzeln manche Schäden auszugleichen. Früh-Weißkohl und Blumenkohl leiden besonders stark unter Kohlfliegen. Diese Krankheit hat ihre Schrecken verloren, seit dem wir im Sublimat und Karbolineum brauch bare und zugleich wirtschaftlich tragbare Gegen mittel gefunden haben. Ausschlaggebend ist der richtige Zeitpunkt der Behandlung, da nur die Eier und frisch geschlüpfte Larven von den Mitteln abgetötet werden. Die Eiablage beginnt Anfang Mai und bei warmem Wetter können die ersten Junglarven schon nach einigen Tagen schlüpsen. Eine tägliche Kontrolle ist deshalb von diesem Zeitpunkt ab nicht zu umgehen. Da das an sich sehr wirksame Sublimat Queck silber enthält, das wir einführen müssen, und über dies hohe Giftigkeit auch für den Menschen besitzt und sämtliche ungeschützten Metallgegenstände (Spritz- und Meßgeräte) angreift, wird man heute in erster Linie zu den Karbolineen greifen. Zur Anwendung gelangen die Mittel in 0,06A>iger (Sublimat) und 0,3 Aiger Lösung (Obstbaum- karbolineum, im Saatbeet 0,2 A>), von denen pro Pflanze 75—100 ccm benötigt werden. Im Saat beet sind für je 5 m der in Reihen gedrillten Pflanzen etwa 1 I Lösung erforderlich. Bei Breit saat müssen die Keimlinge mittels einer Gießkanne so reichlich besprengt werden, daß die Flüssigkeit an den Stengeln herabrinnt und bis zu den Wur zeln gelangt. Die Behandlung muß bald nach Be ginn der Eiablage einsetzen und ist nach etwa 10 bis 12 Tagen zu wiederholen. Bei stark ver schlämmten Böden empfiehlt es sich, vor der Be handlung die Ackerkrume zu lockern. Im Wett kampf mit diesen Mitteln fallen die vielfach noch erwähnten Kohlkragen erhehlich zurück. Kohlhernie Zu den gefürchtetsten Krankheiten vieler Kreuz blütler, besonders aber des Kohls, gehört die Kohl Hernie. Der Pilz dringt in die Wurzel haare der Pflanzen ein, verbreitet sich in den Ge weben und verursacht an den Haupt- und Neben wurzeln kropfartige Anschwellungen. Die Ge schwülste gewinnen später ein schorfiges Aussehen und gehen häufig bald in Fäulnis über. Bei schwächerem Befall entwickeln sich die Pflanzen zu nächst normal, zeigen aber tagsüber bei warmer, trockener Witterung Welkeerscheinungen. Bei stär kerer Infektion gehen die Pflanzen früher oder später ein. Direkte Bekämpfungsverfahren gegen diese Krankheit fehlen uns leider immer noch. Zur Ver hütung der Ausbreitung der Kohlhernie haben da her die vorbeugenden Maßnahmen die größte Be deutung. Die Verseuchung gesunder Böden erfolgt zur Hauptsache durch das. Auspflanzen kranker Setzlinge. Bei wiederholtem Anbau von Kreuz blütlern ist deshalb eine Entseuchung der Saat- beete nach den eingangs erwähnten Verfahren er forderlich. Treten trotzdem im Beet herniekranke Keimlinge auf, so ist dringend anzuraten, den gan zen Satz zu vernichten, da zu dieser Zeit viele be reits infizierte Pflanzen die äußerlichen Krank heitsmerkmale noch nicht erkennen lassen. Im Feldbau ist eine Fruchtfolge anzustreben, bei der die Kreuzblütler erst im sechs- bis achtjährigen Turnus wiederkehren. Dabei schließe man über mäßig feuchte Böden, die den Befall begünstigen, 600 LöVsnsffomi/ksn ?000 ko Das Gemüseanbaugebiet Bamberg Das Gemüseanbaugebiet Bamberg ist das älteste in Bayern und umfaßt eine Freilandanbaufläche von rund 1000 Ks. Diese Anbaufläche wird von 600 Gärtnersamilien bewirtschaftet. Die Anbau fläche ist stark parzelliert, so daß auf einen Ge müseanbauer etwa 1)6 bis 2 im fallen, die in ver schiedenen Gemarkungen verstreut sind. Die Haus gärten bei den Wohnhäusern sind durchschnittlich ZL da groß. Auf Ler genannten Freilandfläche werden nahezu alle Gemüsearten angebaut mit Ausnahme von Erbsen. Insbesondere sind angebaut: Von Früh gemüse: Salat, Spinat, Kohlrabi, Wir - sing, Karotten, Frühkartoffeln. An Feldgemüse insbesondere Spargel, Bohnen, Möhren, Porree, Wirsing, Zwiebel, Gurken, Salat, Spinat, Sellerie, Schwarzwurzel. Die Ernte beziffert sich auf 300 000 Zentner. Das Hauptabsatzgcbiet ist Sachsen und Thüringen. Als Spezialitäten werden erzeugt Bamberger Karotten, Bamberger krauser Wir - fing, prima Schwarzwurzeln, Sellerie und Majoran. Im Vorort Hallstadt (Anbau fläche 100 Im) werden besonders Zwiebeln, auch große Mengen Steckzwiebeln, dann Weiß kraut und Stangenbohnen angebaut. Im Berggebiet mit etwas kräftigerem Boden werden Rotkohl, Rhabarber, Tomaten und Erdbeeren in größeren Mengen angebaut. Die Gemüseanbaufläche unter Glas, die be sonders in den Jahren 1927 bis 1930, dann 1986 und 1937 weiter ausgedehnt wurde, beträgt 6 ka, also 600 a oder 60 000 gm. Davon entfallen 53 000 am auf Mistbeete und 5000 gm auf Glas häuser. Man unterscheidet also in Bamberg: 1. Ge müsebau unter Glas, 2. Frühgemüscbau m Haus gärten, 3. Gemüsebau auf besseren Marktfeldern, 4. Ackerland für landwirtschaftliche Gewächse. Zur Regelung -es Absatzes wurde eine Bezirks - abgabestelle errichtet, die vom Geschäftsführer v. Cothen geleitet wird. Zur Deckung der Unkosten tragen Erzeuger und Verteiler bei. Für die Er zeuger werden Richtpreise festgesetzt. Den Großhändlern wird eine Spanne von 25 Prozent, den Kleinhändlern eine solche von 40 Prozent des Einkaufspreises zugestanden. Es wurden in den Wintermonaten bis März — Anfang April j e 15—20 000 Zentner Möhren, Sellerie und Schwarzwurzel umgesetzt, Schwarz wurzel zum Durchschnittspreis von 17 Ml, während Rot- und Weißkohl schon im Januar vergriffen war und von Holstein eingeführt werden mußte. Ein ganz verschiedenartiger Stand war beim Bamberger Winterspinat zu beobachten. Der früh im September gesäte Spinat zeigte keinerlei Ent-' Wicklung und ging zu 90 Prozent, teilweise 100 Prozent zu Grunde, während der später, Mitte Oktober, gesäte Spinat sehr gut überwintert hat. Frühjahrsspinat wird in Bamberg wenig ausgesät. Der Winterspinat beherrscht von Mitte April ab den Markt. Stand in den Gemüsefeldern am 10. Mai Wegen der kalten nassen schlechten Witterung im März und April konnten die Aussaaten und Pflanzungen erst verspätet vorgenommen wer den. Am 20. März wurde -er erste Salat, am 5. April die ersten Kohlraben und Wirsing und am 18. April die Frühkartoffeln ausgepflanzt. Nach anfänglicher Stockung entwickelten sich dieselben spä ter besser und mit Eintritt Ler warmen schönen Witterung an: 1. Mai stehen Lie Kohlrüben-, Wirsing- und Salatfelder — heute teilweise zwischen Tulpenfeldern — in schönster Pracht. Es ist in der Entwicklung ein größerer Unterschied fest zustellen zwischen -er Verwendung von pikierten und nicht pikierten Setzpflanzen. Die Ernte -es Mist - beetsalates begann am 5. April, derselbe be hielt während der naßkalten Witterung im April bis in den Mai hinein einen Erzeugerpreis von 12,50 bis 15,00 Ml je 100 Stück und einen Einzel verkaufspreis von 20 je Kopf. Spinat kostet 11 M? Ler Zentner, 15 zAZ Las Pfund. Die Rhabarberernte begann am 15. April, hier wurde ein Durchschnittspreis von 8—10 M erzielt. Kohlrabi und Rettiche kosten 18 Mr die 100 Stück. Die Spargelernte begann am 1. Mai, ebenso die Ernte der Karotten in den Kästen. Der Spargelpreis bewegt sich im Handel zwischen 50 die erste, 40 die zweite und 20 Mr die dritte Sorte, nn Kleinverkauf zwischen 50—60 ZAZ das Pfund. In den Glashäusern sind Salat, Radies, Rettiche, auch teilweise Kohlraben, schon abgeerntet. Gurken und Tomatenpflanzungen füllen die Blockhäuser. Der Stand aller Gemüse unter Glas und im Freiland kann als gut bezeichnet werden. — Der Markt ist mit Spinat, Spargel, Salat, Radies, Rettiche und Kohlraben gut bestellt. Der Salat wird in der Uebergangszeit, Mistbeet zum Freiland, etwas knapp und behält deshalb seinen Preis. Die ersten Glashausgurken werden mit 50 Mt je 100 Stück abgenommen. Landwirtschaftsrat Xinäsboven Erfolgreiche Bekämpfung der Kohldrehmücke Die Bekämpfung der Kohlfliege bzw. Kohldreh- mücke mittels Obstbaumkarbolineum wurde von Gartenmeister Fr. Klashr in Hofgeismar versucht, ganz von dem Kohlanbau aus. Weiterhin vermeide man eine einseitige Ueberdüngung mit Stallmist, der überdies nur aus einem nicht mit der Krank heit verseuchten Betriebe stammen soll. Als w i ch- tigste Vorbeugung gegen Kohlhernie ist eine starke Kalkdüngung bis zur schwach alkalischen Reaktion des Bodens anzu streben, die das Auskeimen der Pilzsporen hemmt, Kohlweißling Ein gefürchteter Schädling auch der schon größe ren Pflanzen ist -er große Kohlweißling. Nachdem die erste Generation auf Unkräutern durchlaufen ist, erscheinen die Falter zweiter Gene ration oft in großen Massen auf den Kohlfeldern und legen hier ihre goldgelben Eihäufchen vorwie gend auf die Unterseite -er Blätter ab. Als ein fachste und wirksamste Bekämpfungsmaßnahme kann immer noch das Aufsuchen und Zerdrücken der Eier und jungen Larven gelten, solange diese noch vergesellschaftet leben. Sofern genügend Kin der zur Verfügung stehen, ist das Verfahren selbst im Feldbau noch lohnend. Bei den älteren, verteilt lebenden Larven ist ein Absammeln dagegen recht umständlich. Zu dieser Zeit haben die Larven auch gegen Giftstoffe eine größere Widerstandskraft er halten. Von den Spritzmitteln hat sich die für Menschen und Haustiere ungiftige Dufourschs Brühe (3 Schmierseife, 1,5 Yb dalmatisches In sektenpulver) besonders gut bewährt. Unkräuter Für die Vermehrung und Ausbreitung aller er wähnten Krankheiten spielen die kreuzblütigen Unkräuter eine wesentliche Rolle. Mancher Schaden würde bei Reinhaltung der Aecker und Gärten nicht zur vollen Auswirkung kommen. Für die Verminderung der Pilzkrankheiten ist z. B. der angeratene Fruchtwechsel ohne Erfolg, wenn Unkräuter in der Zwischenzeit den Pilzen hinrei chend Nahrung bieten. Me tierischen Schädlings andererseits sind häufig zu Beginn der Vege tationsperiode aus Nahrungsmangel auf die wild wachsenden Kruziferen angewiesen und wandern später von dort auf die Kulturpflanzen über. So lebt der große Kohlweißling in erster Generation fast ausschließlich auf Hederich und Ackersens. Die Erdflöhe finden ihre erste Nahrung ebenfalls auf diesen Pflanzen. Zur Verhütung von Schädlings kalamitäten im Kohlbau lautet daher die Parole: Ausrottung aller wildwachsenden Kreuzblütler. Auch das Entfernen und Vernichten der Strünke nach der Ernte muß unbedingt gefordert werden. Wer sich an diese Vorschrift nicht hält, handelt fahrlässig und rück sichtslos. Der Kohllaus z. B., die keinen Wirts wechsel kennt, bieten diese Pflanzenrcste gute Ver- mehrungs- und Ueberwinterungsmöglichkeiten. Or. Q kiKAert, Kiel. und nach feiner Mitteilung hat sich Obstbaumkarbo lineum als sehr wirksam erwiesen, lieber die An wendung und den Erfolg dieser Bekämpfungs methode teilt er folgendes mit: Als Wwehr- und Bekämpfungsmittel hat sich das Obstbaumkarbolineum bestens bewährt. Eine 0,3prozentige Lösung, d. h. 30 ccm Obstbaum karbolineum auf 10 l Wasser, wird am vierten Tags nach dem Aussetzen an die Kohlpflanze gegossen. Jede Pflanze erhält ungefähr eine halbe Tasse voll, bei trockenem Boden gibt man mehr. Nach zehn Tagen wiederholt man dieses Anziehen, und wenn es nötig ist, nach abermals 10 Tagen. Daß das Angießen mit der 0,3 prozentigen Obst- baumkarbolineumlöfung Hilst, konnte ich in diesem Jahre (1936) deutlich feststellen. Auf ein 15 a großes Landstück waren am 5. und 6. Mai 1300 Blumenkohlpslanzen „Erfurter Zwerg", 3500 Weiß kohlpflanzen „Dithmarscher früher" und 1800 Wir singkohlpflanzen „Eisenkopf" gesetzt worden. Da der Blumenkohl in Erdtöpfen war, goß ich schon am dritten Lage mit Obstbaumkarbolineum. Zum zweitenmal 20 Tage später nach dem ersten An gießen, nachdem drei Tage zuvor gejaucht worden war. Der Erfolg war: kein Pflanzenverlust, auch nicht durch die Kohlherzmade, und, da der Blumenkohl auch gewässert werden konnte, eine Vollernte schöner Köpfe. Dagegen wurden von dem unbehandelten Weihkohl, trotz Nachsetzens, zwei Drittel der Pflan zen durch die Kohlfliegenmade vernichtet, so daß nach Entfernung der befallenen Pflanzen große Kahlstellen vorhanden waren. Beim Wirsing war der Befall nicht ganz so stark. Die leeren Stellen wurden mit Kasseler Strünkchen besetzt. 2 a wur den von dem kleinen Rest Pflanzen leer gemacht und Salat darauf gedrillt. Das Land wurde also wieder ausgenutzt, "aber der erwartete Weihkohl ertrag konnte nicht geerntet werden. Die Behand lung mit dieser 0,3 prozentigen Obstbaumkarboli- neumlösung lohnt sich, trotz ihrer Mühseligkeit, und ist daher sehr zu empfehlen. Guter Erfolg der Kohlwerbung in Schlesien Dank -er hervorragenden Zusammenarbeit sämt licher in Frage kommender Stellen wie Partei, Wirtschaft, Behörden, Wehrmacht, Reichsarbeits dienst, Deutsches Frauenwerk und Reichsnährstand ist der Frühjahrskohlwevbung im Gau Schlesien ein voller Erfolg beschieden worden, lieber dis recht gute schlesische Eigenerzeugung hinaus wur den 69 Waggons vorwiegend schleswig-holsteini scher Herkunft abgesetzt, das sind rund 6900 ckr. Lie also zusätzlich in Schlesien verbraucht wurden.
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