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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 54.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19370000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19370000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 54.1937
-
- Ausgabe Nummer 1, 7. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 2, 14. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 3, 21. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 4, 28. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 5, 4. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 6, 11. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 8, 25. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 9, 4. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 10, 11. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 11, 18. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 12, 25. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 13, 1. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 15, 15. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 16, 22. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 17, 29. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 18, 6. Mai 1937 -
- Ausgabe Nummer 19, 13. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 20, 20. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 21, 27. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 22, 3. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 23, 10. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 24, 17. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 25, 24. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 26, 1. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 27, 8. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 28, 15. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 29, 22. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 30, 29. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 31, 5. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 32, 12. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 33, 19. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 34, 26. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 35, 2. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 36, 9. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 37, 16. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 38, 23. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 39, 30. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 40, 7. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 41, 14. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 42, 21. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 43, 28. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 44, 4. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 45, 11. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 46, 18. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 47, 25. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 48, 2. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 49, 9. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 50, 16. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 51, 23. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 52, 31. Dezember 1937 1
-
Band
Band 54.1937
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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X,. IS. «. bis! 1-!7. Vie vartenbauwlrtskkLft Maschineneiusatz genossenschaftlich regeln. Nur so wird es möglich sein, die Leistungsfähigkeit der deutschen Industrie und das Können Les deutschen Ingenieurs und Arbeiters nun auch tatsächlich zum Nutzen des ganzen Volkes zu verwerten und zum Einsatz zu bringen. Den Gartenbauern werden damit betriebswirt schaftliche Erleichterungen erschlossen, die sonst un ausgenutzt bleiben müßten. Die Arbeitseinsatz schwierigkeiten werden bis zu einem gewißen Grade überbrückt, Arbeitskraft und Arbeitszeit werden eingespart, wesentliche Voraussetzungen zu weiterer Ertragssteigerung gewonnen und darüber hinaus können durch den genossenschaftlichen Einsatz der Maschinenindustrie größere Aufträge zufließen, die dann wiederum die Arbeitsschlacht weiterführen. Es ist also eine ganze Reihe von Vorteilen zu nennen, die sich dann ergeben, wenn die Gemein schaft da ans Werk geht, wo der einzelne vermöge seiner begrenzten Kraft nicht mehr weiter kann. Die Genossenschaft muß darum an all solchen Stellen eingesetzt werden, wo noch die Möglichkeit besteht, durch Zusammenfassung der gärtnerischen Betriebsführer solche Aufgaben zu lösen, die für den einzelnen Betrieb untragbar wären. Damit aber wird die Genossenschaftsarbeit zu einem Kern stück der Aufgaben des deutschen Gartenbaus im Rahmen des Vierjahresplanes überhaupt. Die Frühjahrspflanzenbörse in Stuttqart Die diesjährige Frühjahrspflanzenbörse fand am L7. 4., wie seit vielen Jahren (1895), in den unte ren Räumen des Stadtgartenhotels statt. An der Ausstellung der Pflanzen beteiligten sich 28 Firmen. Borwiegend wurden Topfpflanzen angeboten, wäh rend zu einem kleineren Teil auch Stauden und Einfasfungspflanzen gezeigt worden sind. Einige Fir men, wie auch die Württembergische Gärtnerge nossenschaft, brachten, wie immer, Pflanzenschutz mittel und Gartenbaubedarfsartikel zur Auslage. Im Vergleich zur Frühjahrsbörfe der letzten Jahre konnte man feststellen, daß die Zahl der Verkäufer ziemlich gleich geblieben ist. Kauflustige fanden sich nur wenig ein, obwohl die gezeigten Topfpflanzen, im ganzen betrachtet, recht beachtliche Kultur leistungen darstellten. Die von Sonntag, Donzdorf, gezeigten Bougain- villen, Sorte Mrs. Butt, erregten mit ihren zahl reichen Blüten und ihren leuchtenden durchdringen den Farben besonderes Aufsehen. Sehr beachtlich waren die von der Fa. Robert Stadel, Rottenburg, aufgestellten Lräs8ula rudicüncia. Aus einjähriger Kultur stammend, wiesen diese Pflanzen 2b bis 30 Blütenstände auf und waren, wie es feder Käufer gern wünscht, recht niedrig und gleichmäßig gar niert. Die Fa. Wilh. Pfitzer G. m. b. H., Stuttgart- Fellbach, zeigte ein Muster der von Ernst Luz, Fell bach, m diesem Jahre herausgebrachten Neuheit lAyosütis oblonxata Aranclitlora „Ultramarin". Hervorzuheben wären die bis zu 15 mm großen Einzelblüten, der gleichmäßige Blütenstutz und der dunkle Farbton. Die Fa. Königer, Aalen, zeigte reichblühende Begonien semperklörens, Sorte Gustav Lind, die Impätiens-Sorte „Ammerland", in kleinen Stecklingstöpfen pünica Zranäta, Oupliörbia splenciens und Latwevieria rszllämca. Neben einigen guten zoster ckumosa-Sorten brachte die Fa. Wilh. Bofinger, Stuttgart, gut bewurzelte Stecklingspflanzen von ^peratum, Legonia multi- klörs und Jresinen zum Verkauf. Die etwas selte ner gesehene Jresine „Ruhm von Mühlhausen", die sich ohne viel Schneiden am besten von allen Jre sinen als Einfassungspflanze eignet, müßte auf dem Friedhof und bei Teppichbeeten mehr beachtet wer den. tzörcher, Weinsberg, fiel mit seinen winter veredelten Rosen in 9-cm-Rosentöpsen auf. Die Rosen wurden im Januar auf ftösa iäxs veredelt und stellen heute, nach dieser kurzen Zeit, ganz ordentliche Pflanzen dar, mit dem großen Vorteil, das ganze Jahr gepflanzt werden zu können. Die Schweizer Einführung Impätiens „Schattengut" so wie die überaus reich blühende Balkonpetunie Trefft fchon jetzt Vorbereitungen für -ie Reichsgarten- fchau in Essen 193S »»»»WWWMWMMWWtIMtWttWIttWMWMtMMMttMWWWWMMMMWWM „Tausendschön" zeigte die Fa. Reinhold Schmid, Donzdorf, neben schönen Calceolarien- und Cinera- rien-Sorten. Edelpelargonien in vielen Sorten und Größen zeigten die'dafür gut bekannten Fir men W. Faiß, Feuerbach, F. Marquardt, Eltingen, und P. Wenz, Reutlingen. An Staudenfirmen waren vertreten P. Theoboldt, Möhringen, I. Fehrle, Schw.-Gmünd. Erstere zeigte einige schönblühende Qeum-Arten, letztere neben Polster stauden auch Topfpflanzen, wie Hortensien u. a. Hortensien waren im Vergleich zur letzten Früh jahrsmesse wenig angeboten. Schöne Ware davon brachten die Firmen G. Rieger, Nürtingen, G. Kleinhans, Schw.-Gmünd, Hoch, Waiblingen, und R. Edelmann, Rottenburg. Letztere zeigte, wie noch einige andere Firmen, sehr reichblühende Geranien in den beliebten Sorten Sofie Königer, Westfalen gruß u. a. Sehr schöne Grün- und Dekorations pflanzen brachte die regelmäßig erscheinende Fa. K. Hausmann, Stuttgart. Im ganzen betrachtet, zeigte die Frühjahrsmesse einen kleinen Ausschnitt aus dem Angebot der zur Zeit vorhandenen Pflanzen. Es müßten derartige Einrichtungen, woran man anderorts oft froh wäre, reger besucht sein, zumal auf diese einfache Art und Weife dem Käufer wie dem Verkäufer Gelegenheit zur gegenseitigen persönlichen Fühlungnahme ge geben ist, und jeder Besucher einen Einblick in die Kulturleistungen der verschiedensten Betriebe be kommt. Wüte. Dez' Werf 0/65 gfs/JSN Gedanken über den Welßkohlanbau In Nr. 43/36 der Gartenbauwirtschaft hat Reichs fachwart Boettncr auf die Bedeutung des Weiß kohls für unsere Volksernährung hingewicsen, in dem er betonte, daß der Kopfkohl über elf volle Monate dem Verbraucher in frischer Form und außerdem das ganze Jahr über als Sauerkohl an geboten werden kann. Nach Boettner entfallen von einer Normal-Weißkohlcrnte im Jahre 15 Pfund Frischkohl und 4^ Pfund Sauerkraut auf den Kopf der Bevölkerung. Das meiste Sauerkraut wird im Verhältnis wohl in Bayern verbraucht, und es kann angenommen werden, daß in Bayern mindestens die dreifache Menge an Sauerkohl auf den Kopf der Bevölkerung trifft, als in den meisten anderen deutschen Gauen. Nicht nur, daß die Schweinshaxen und die Brat würste mit Sauerkraut in Bayern eine besondere Rolle spielen, sondern cs bilden Sauerkraut und Kartoffeln, neben Mehlspeisen, in einigen Bezirken Bayerns die Hauptnahrung der ländlichen Bevöl kerung. In diesen Bezirken beträgt der Verbrauch an Sauerkraut, auf den Kopf der Bevölkerung be rechnet, bestimmt mindestens 20 KZ. In den meisten Gebieten der Oberpfalz und Niederbayerns schnei det jeder landwirtschaftliche Haushalt — je nach Kopfzahl der Personen — mehrere Zentner Weiß kohl selbst zu Sauerkraut ein. Auch die meisten grö ßeren Gaststätten und Anstalten in Franken, Ober pfalz und Altbayern schneiden im Herbst ihren Be darf an Sauerkraut teilweise oder ganz selbst ein. Daher kommt es auch, daß die Reichsstatistik für Bayern die weitaus größten Weißkohl-Änbauflächen ausweist, wobei über zwei Drittel der Anbauflächen dem Anbau für den eigenen Bedarf dienen. Da in dem oberpfälzifchen Juragebiet mit feiner ärmlichen landwirtschaftlichen Bevölkerung der Verbrauch an Sauerkraut besonders groß ist,' lassen es sich dort auch die Bauern und Landwirte nicht nehmen, ihren Bedarf an Weißkohl für die Sauer krautbereitung selbst anzubauen, obwohl die steini gen, durchlässigen Juraböden für die Weißkohlkultur denkbar ungeeignet sind, und nur ganz unverhält nismäßig geringe Durchschnittserträge erzielt wer den. Die geringen Erträge von der Einheitsfläche sucht man durch entsperchende Größe der einzelnen Anbauflächen auszugleichen. Alle Bestrebungen, die Bauern und Landwirte in dem Juragebiet dahin zu bringen, den Weißkohlanbau aufzugeben und ihren Weißkohlbedarf aus den ausgesprochenen Krautbaugebieten zu decken, haben bisher nur Teil erfolge gebracht. Es hängt dies damit zusammen, daß der Kohlbau an Stelle der früheren Brach wirtschaft in der Fruchtfolge eine Rolle spielt. Der Weißkohl folgt meist nach Gelbklee, der als Zwischenfrucht in Roggen eingesät wird. Dieser gibt im Frühjahr eine willkommene Grünfutterernte und räumt das Feld frühzeitig genug für den Herbstkohl. Die Stickstoffbereicherüng des Bodens durch den Gelbklee kommt dem Weißkohl sehr zu statten, während der Kohl wieder eine vorzügliche Unkrautfreiheit und Bodengare für die Nachfrucht zur Folge hat. Vielfach sät man auch als Vorfrucht für Weißkraut Rübsen oder Futterroggen. Als Nachfrucht für Weißkraut ist überall Sommer getreide üblich, und man behauptet, daß die Güte der Gerste zu Brauzwecken bei Kohl als Vorfrucht viel besser sei, als wenn beispielsweise Klee als Vorfrucht diente. Dazu kommt noch, daß in diesen futterarmen Gebieten auch die Krautabfälle als Biehfutter sehr geschätzt sind. Es sind also auch all gemein betriebswirtschaftliche Gründe, die diesen Kohlanbau für den Eigenbedarf stützen. Ein Ver ¬ den Hauptanbaugebieten in Bayern auch die Ge biete mit umfangreicheren Anbauflächen für den Eigenbedarf enthalten sind, die (wie oben erwähnt) verhältnismäßig niedere Durchschnittserträge lie fern. Aber auch in den ausschließlich oder vor wiegend auf den Verkauf abgestellten bayerischen Kohlbaugebieten (Straubinger Ebene, Ismaning, Erding, Merkendorf, Unterpleichfeld usw.), in denen annähernd die gleich hohen Durchschnittserträge wie in Schleswig-Holstein (bis 500 cir und darüber je Im) erzielt werden, ist die Anbaufläche von 1934 auf 1936 um 44,8 YL zurückgegangen. Es ist somit MeMohlanbauflächen nach der amtlichen Statistik Jahr Anbaufläche und Ertrag Bayer» r. d. Rh. Deulschland Schleswig-Kalstcin Insgesamt In den Hauptgemüse- baugebieten Hiervon in den Gebieten mit vorwiegend erwerbsmä- btgem Anbau Insgesamt In den Hauptgemüse- baugebieten Insgesamt In den Hauptgemüse- baugebieten E a) Anbaufläche in bs b) Durchschnittserlrag. tn Ur o) Gefamcsrirag in Ur 16254,00 200,9 3265 428 11188.00 303.1 3391 082 3074 40885,00 231,4 9460060 20492,00 295.2 6049 180 2456,00 510,5 1253 850 1863,00 401,3 747 630 IM »> Anbaufläche mim d) Durchschnitlsertrag. In Ur e) Gesamtertrag tn Ur 7623,00 133,3 1018146 5892.00 149,4 880 264 1737 keine Ernte- ermittlg. 22108,00 242,2 53.53 800 keine Ernteer mittlung 2309,00 519,1 1198 640 ISN ü) Anbaufläche in Ku b) DurchschntltSertrag. in Ur e) Gesamtertrag tn Ur 7526,00 keine Krn- reermtttlg. 7068,00 358,4 2532 454 1K9S 30315,00 keine Ern- ceermiNlg. 19653,00 406,1 7982000 3927,00 keine Ern- leermittlg. 3216,00 566.3 1821 221 ER ER BLUigang Zunahme -53,7«/, -35,9 °/» -44,8°/« -25,8°/» -4°/» 4-59,8°/« 4-72,6°/» kauf von Kohl aus diesem Anbau für den Eigen bedarf erfolgt kaum, sondern bei einer besonders guten Ernte findet ein etwaiger Mehranfall für Futterzwecke Verwendung. Die Gesamtanbaufläche für Weißkohl betrug so nach im Reich im Jahre 1934 noch 40 885 Im und ist im Jahre 1936 auf 30 315 da, also um 25,8 Yb, zurückgegangen. In den Hauptanbaugebieten Deutschlands beträgt der Rückgang nur 4 Yb. In Bayern ist die Gesamtanbaufläche von 16 254 da im Jahre 1934 auf 7 526 da im Jahre 1936, also um 53,7 yl>, zurückgegangen, so daß der Rückgang der Anbaufläche im Reich ausschließlich durch den Rückgang in Bayern bedingt ist. Demgegenüber ist in Schleswig-Holstein der Weitzkohlanbau insgesamt um 59,8 YL gestiegen. Vergleichen wir nur die Hauptanbaugebiete für Weißkohl in Bay ern und Schleswig-Holstein, so ist beim Weißkohl vom Jahre 1934 auf das Jahr 1936 in Bayern ein Rückgang der Anbauflächen um 35,9 Yb und in Schleswig-Holstein eine Steigerung um 72,6 Yb zu verzeichnen. Dabei ist zu berücksichtigen, daß bei keinesfalls so, daß der Rückgang der Anbauflächen für Weißkohl in Bayern nur in den Gebieten mit extensivem Anbau für den Eigenbedarf erfolgt ist, sondern der Rückgang ist auch heim erwerbsmäßigen Kohlanbau in Bayern ganz erheblich. Wenn also 1936 ein starkes Ueberangebot an Weißkohl vorhanden war, so können dafür die bayerischen Kohlanbauer jedenfalls nicht verant wortlich gemacht werden, sondern es tragen hier die Kohlanbauer derjenigen Anbaugebiete die Schuld, in denen der Anbau, trotz aller Belehrungen, noch weiter ausgedehnt wurde. Um zu stabileren Verhältnissen auf dem Weiß kohlmarkt zu kommen, muß daher der Hebel in erster Linie dort angssetzt werden, wo in den letzten Jahren eine zunehmende Ausdehnung des Anbaues erfolgt ist. Hierzu bietet ja erfreulicherweise nun mehr die neue Anordnung Nr. 112 der Hauptver einigung der Deutschen Gartenbauwirtschaft über die Melde- und Genehmigungspflicht für Garten- bauerzeugnisse vom 21. 4. 1937 die Handhabe. k. Dronüle, München. km Neuss' Vs5§uc/i5Ac»'Z6n snklskl Forschung und Werbung Die deutsche Landschaft mit ihren charakteristi schen vier Jahreszeiten hat seit Menschengedenken in den Bewohnern dieser Landschaft immer wieder, trotz aller vielfach besungenen Freuden des Früh lings, Sommers und Herbstes, eine tiefe Sehnsucht wachgehalten — die Sehnsucht, den Winter irgend wie zu überbrücken. Schon die Worte Walters v. d. Vogelweide „Könnt' ich verschlafen des Win ters Zeit" sprechen von dieser Sehnsucht und dem Schrecken, „daß seine Macht reicht so weit und so breit". — Wo sich in der „gestorbenen Natur" nur ein wenig lebendiges Grün zeigte, da war es der Verehrung wert. Dieses Urmotiv der Naturliebe hat sich bis auf den heutigen Tag erhalten und findet seinen Aus druck darin, die deutsche Landschaft, den Garten, das Stadtbild durch solche Pflanzen zu beleben, die auch im Winter ihr Laubgrün behalten. Lange Zeit begnügte man sich dabei mit jenen Immergrünen, die willig in allen Gegenden unter allen Bedin gungen wuchsen. Wo kühn, aber ohne Erfolg andre Arten anzusiedeln versucht wurden, ließ man bald wieder davon ab. Nur jene, die neben ihrem Vor zug des winterfesten Laubwerks auch noch präch tige Blüten zeigten, konnten trotz der Mißerfolge das Feld behaupten. Sie gewannen sich immer neue Freunde, die schließlich — es war im Oktober 1935 — zusammentraten, um jener Pflanzengat tung, den Alpenrosen (Rhododendren), eingehende Studien zu widmen. Sei es die Tatkraft des Vorsitzenden dieser Deut schen Rhododendron-Gesellschaft, seien es die im geeinten Deutschland geebneten Wege zur Gemein schaftsarbeit, sei es auch ein wenig Zufall — jeden falls hat die noch sehr junge Gesellschaft das große Glück, in diesem Frühjahr in Verbindung mit ihrer 2. Jahrestagung (Ende Mai, Anfang Juni) bereits den ersten Teil eines 17,4 im großen Parks bei Bremen als Versuchsgarten eröffnen zu können. Was diese Art der Versuchsgärtcn, an denen Züchter und Pslanzenfreunde gleichermaßen teil haben, für den Erwerbsgartenbau bedeuten, ist wert, sich einmal deutlich vor Augen zu halten. Zweifellos liegt ein starker werbender Charakter in den Gärten an sich, und wenn es sich Gärt ner und Blumenhändler, einschließlich der Gartengestalter, angelegen sein lassen, in ihren Werbeschriften stets auf die im Reich vorhan denen Versuchsgärten hinzuweisen, helfen sie die Blumenliebe fördern, d. h. den Absatz zu vergrö ßern. Wenn ein Käufer z. B. im Gespräch erwähnt, daß er nach Bremen reise, oder durch Sangerhausen komme usw-, da ist es die beste Werbung, eindring lich um den Besuch des Rhododendronparks oder des Rosariums usw. zu bitten. Jeder Pflanzen freund wird dort dies und jenes sehen, was er gern für seinen Garten haben möchte, und wird die Arten oder Sorten später bei seinem Gärtner be stellen. Diese Versuchsgärten müssen sprich wörtlich werden! Dafürzusorgen, ist die Pflicht jedes Gärtners, der seinem Beruf lebt. Wie zu Bremen der Roland gehört, so in Zukunft auch der Rhododendronpark (Park der Rhodos). Der Gärtner hat aber auch einige direkte Vor teile durch diese Versuchsgärten der Pflanzengesell schaften. In Bremen z. B. kann er Auskünfte über Erfolge mit diesen und jenen Immergrünen erhal ten, er kann neue Züchtungen dort erproben lassen, die gleichzeitig durch den Garten schneller bekannt werden. Er selbst kann nebeneinander die Fülle an Sorten studieren und auswählen, und — was in seinem Wert heute meist noch verkannt wird — er lernt dort am leichtesten und sichersten die Abgren zung der Gattung und ihrer Arten. r—r. fül- chs LsvvsrbsLZsvs^ Abgrenzung von Gewerbe und Landwirtschaft Am 1. April 1937 ist die neue Re ichs- gewerbesteuer in Kraft getreten. Im Fe bruar hat der Reichsfinanzminister die erste Durch führungsverordnung und soeben einen ausführ lichen Runderlaß mit Richtlinien über die Durchführung der neuen Reichssteuer erlassen, deren Aufkommen bekanntlich künftig allein den Gemeinden zufließt. Aus der Fülle der Bestim mungen in den Richtlinien interessieren hier in erster Linie die Ausführungen über die Abgren zung des Gewerbes von der Land- und Forstwirtschaft, die ja grundsätzlich der Gewerbesteuer nicht unterliegt. Neben der Land- und Forstwirtschaft im engeren Sinne sind gleichfalls der Gewerbesteuer nicht un terworfen der Weinbau, Obstbau, Gartenbau, Ge müsebau, die Baumschulbetriebe und die Saat zuchtbetriebe, kurz alle Betriebsarten, die die Pflanzen und Pflanzenteile mit Hilfe der Naturkräfte gewinnen. Da Schwierigkeiten, die sich bei der Abgrenzung des Gewerbes von der Landwirtschaft ergeben können, im allgemeinen bereits bei der Durch führung der Einheitsbewertung ausgeräumt sein dürften, wird sich die für die Zwecke der Ge werbesteuer vorzunehmende Abgrenzung in der Regel ohne größere Schwierigkeiten vollziehen. Eine Ausnahme wird der Gartenbau machen, wo die Vielfalt der Betriebsformen (Landschafts-, De- korations-, Kunst-, Handelsgärtnereien usw.) in jedem Fall eine Prüfung erforderlich wird, ob die Art des Betriebes einen Gewerbebetrieb darstellt oder nicht; die Entscheidung wird in diesen Fallen in Anlehnung an die Einkommensteuer getroffen werden, die einen landwirtschaftlichen Betrieb nur dann annimmt, wenn der gewerbliche Charakter des Betriebes (im besonderen Zukauf und Verkauf fremder, nicht im eigenen Unternehmen gezogener Pflanzen) nicht überwiegt; werden also mehr fremde Erzeugnisse zugekauft als der eigene Be trieb liefert, dann wird gegen die Heranziehung zur Gewerbesteuer keine Einwendung erhoben werden können. Eine Aufteilung, wie etwa nach dem bisherigen Preußischen Recht, das eine Besteuerung nur insoweit vornahm, als fremde Erzeugnisse zugekauft wurden, findet daher künftig nicht mehr statt. Auf jeden Fall aber tritt — unbekümmert um die Art des Betriebes oder das Verhältnis der Eigenerzeugnisse zum Zukauf — Gewerbesteuer pflicht ein, wenn ein Betrieb in die Form einer Kapitalgesellschaft (z. B. A.-G-, G. m. b. H.) gekleidet ist, nicht dagegen ohne weiteres, wenn die Form der Personalgesellschaft (z. B. O. H. G.) gewählt wurde. Bericht über den Stickstoffmarkt Gemäß der Verordnung des Herrn Reichskom missars für die Preisbildung vom 23. 3. 1937 stellen sich die Preise der Stickstoffdüngemittel für März/Juni — für Nitrophoska IG. März bis 15. Mai — wie folgt: Nitrophoska IG. Richtpreis 16,07 Stickstoffkalkphosphat IG. Richt ¬ preis 13,50 für 100 kz Ware für HcZ Stick stoff 0,51 0,54 0,54 0,68 0,70 0,48 M 0,48 „ Schwefelsaures Ammoniak Kalkammoniak (gekörnt) Ammonsulfatsalpeter (Leuna- Montan) Kalkammonsalpeter Kaliammonsalpeter Kalksalpetcr IG. Natronsalpeter Kalkstickstoff (geölt und ungeölt) 0,72 Perlkalkstickstosf 0,77 Kalkharnstoff IG- 0,54 Die Preise verstehen sich für ungesackte Ware (mit Ausnahme von Kalksalpeter IG. und Kalkstickstaff) bei Bezug in ganzen Wagenladungen frachtfrei jeder deutschen Eisenbahnstation. Bei allen Ver ladungen vom 1. 4. bis 30. 6. 1937 werden Mengen von mindestens 10 Tonnen ab frachtfrei geliefert. Um die Deckung des Spitzenbedarfs der Land wirtschaft zu erleichtern, sind die Werkauslieferungs lager vom 1. April ab für den unmittelbaren Abruf geöffnet. Zu dem gleichen Zweck können die Mehr sortenladungen in den Monaten Aprtl/Juni bis zu 5 Sorten abgerufen werden. Infolge einer Besserung der Versorgungslage in Verpackungsmaterial können die Wünsche nach Lie ferung von Stickstoffdüngemitteln in gesackter Form weitgehend erfüllt werden,
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