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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 54.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19370000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19370000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 54.1937
-
- Ausgabe Nummer 1, 7. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 2, 14. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 3, 21. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 4, 28. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 5, 4. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 6, 11. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 8, 25. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 9, 4. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 10, 11. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 11, 18. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 12, 25. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 13, 1. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 15, 15. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 16, 22. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 17, 29. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 18, 6. Mai 1937 -
- Ausgabe Nummer 19, 13. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 20, 20. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 21, 27. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 22, 3. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 23, 10. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 24, 17. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 25, 24. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 26, 1. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 27, 8. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 28, 15. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 29, 22. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 30, 29. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 31, 5. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 32, 12. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 33, 19. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 34, 26. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 35, 2. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 36, 9. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 37, 16. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 38, 23. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 39, 30. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 40, 7. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 41, 14. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 42, 21. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 43, 28. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 44, 4. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 45, 11. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 46, 18. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 47, 25. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 48, 2. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 49, 9. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 50, 16. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 51, 23. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 52, 31. Dezember 1937 1
-
Band
Band 54.1937
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Technische Run-schau Mitteilungen -er Stu-iengesellschast für Technik im Gartenbau e. V. Geschäftsführer Msre- Demnig Nummer H öeilage zu „die Gartenbauwirtschakt" Nr. 22. ^pril 1YZ7 Leistungsfähigkeit der Obstbaumspritzen Die c/,6 5/c/i Frostschutzmaßnahmen im Gartenbau können aus straße 71, namhaft gemacht werden. schwanken nicht in so großen efundenen Werte wenzen, wie beim nung der jeweiligen erforderlichen Literzahl Spritze brühe zu benutzen. Die Alle übrigen Konstruktionen und Kombinationen ißer Betracht bleiben. Jauche- und steht. Die Platten sind 71 cm lang, 0,75 mm stark, 59 mm hoch und wiegen nur 340 ss. Für ein Treib beetfenster benötigt man 64 Platten, die für etwa 550 Pflanzen ausreichen. Die Platten tverden auf die Erde oder auf eine feste Unterlage von Holz, Stein oder Papier gestellt, mit guter Erde gefüllt und angedrückt. Dann werden die Samen gelegt oder die Pflanzen hineinpikiert. Die entstehenden Erdballen sind oben und unten gleich breit und nehmen somit wenig Platz ein. Das Austopfen der Pflanzen aus diesen Platten geschieht dadurch, daß jeweils die vordere Platte gehoben wird. Die Bal len stehen dann frei und können fortgenommen werden. Zur Aufbewahrung werden die Platten ineinandergelegt. 1009 derartige Platten ergeben ein Paket von ungefähr 80 cm Höhe. ' VVi- Leistungszahlen der verschiedenen Spritzen ergeben, aber auch der Anschaffungspreis, die besonderen Betriebs- und Geländeverhältnisse und andere Ein zelheiten sind von Einfluß. Sieht man von der Verwendung der Spritzen in den Klein- und Hausgärten ab, so ergeben sich vier Haupttypen, und zwar: 1. Rückenspritze, 2. Brettspritze (Fußbrett- und Aufbaupumpe), 3. Karrenspritze, 4. Motorspritze. jeweiligen Äetriebsverhältniste zu klären. Antwort wird sich zum Teil auf Grund der kieukeit Vorrichtung rur krreugung von lürckballen kür pklsnrensetrlinge sogen. -sievc Artikel in Nieser blummcrf. Interessenten, lürenr- nekmer, Fabrikanten, öVieäerverkäuker -esuckt k ir alte Staaten, äuskuult: Kob. IVeper, blona^, 5cb „ eir Neuheit: Weberplatten Die Maßnahmen, die zur Beschleunigung der Anzucht und Abkürzung der Gesamtkulturdauer unserer Pflanzen führen, finden in der gärtnerischen Praxis immer stärkere Beachtung. Bekanntlich er leiden die Pflanzen, die in Tontöpfen herangezogen werden, nach dem üblichen Auspflanzen eine mehr oder weniger lange Wachstumsstockung, bis sie im neuen Standort Fuß gefaßt haben und bodenständig geworden sind. Das Äuspflanzen in Erdtöpfen trägt nun wesentlich zu einer schnelleren Ueberwindung dieser Wachstumsstockung bei. Die meisten Betriebe, die ihre Pflanzen vorkultivieren, benutzen heute Topfpressen und stellen die in ihrem Betrieb be nötigten Töpfe in der arbeitsarmen Zeit her. Da die Anschaffungskosten noch zu hoch sind, bemüht man sich in der Praxis seit langem, noch andere Methoden zu finden. So wird im Januar-Heft des „Schweizer Gar tens" eine neue Methode beschrieben. Wie die Ab bildung zeigt, werden hierzu gebogene Platten aus galvanisiertem Blech genommen, die so aneinander gereiht werden, daß ein wabenartiges Gebilde ent- Jm deutschen Obstbau findet, angeregt durch die Gewährung von Reichsbeihilfen zur Obstneupslan- zung, eine erfreuliche Aufwärtsentwicklung statt. Die Marktordnung und Borratswirtschaft sargt für gesicherten Absatz und für gerechte Preise. Diese Tatsachen verpflichten den Erzeuger, alle Kräfte an zuspannen, um jedes Jahr den Obstertrag sicher zustellen, der unter den gegebenen Anbauverhält nissen möglich ist. Ein wesentliches Hilfsmittel hierzu ist in einer planmäßigen Schädlings bekämpfung gegeben. Die Notwendigkeit einer organisch in den Gesamt betrieb eingeordneten Schädlingsbekämpfung wird zwar im allgemeinen eingesehen, aber es bestehen noch Unklarheilen bezüglich der Leistungsfähigkeit und Zweckmäßigkeit der angebotenen Spritzgeräte. Auch der Kostenaufwand bedarf noch weiterer Klärung und Erörterung. Welche Spritzgeräte soll man wählen? Diese Frage ist nur unter Berücksichtigung der Baumspritzmitteln Konzentrationen von 4—6 verwandt werden gegenüber 10prozentigen Lösun gen in den zurückliegenden Jahren. Was leistet eine Baumspritze? Viel verbreitet sind die Zahlen, die auch auf der Reichsgartenschau 1936 in Dresden im Rahmen der technischen Schau genannt wurden. Nach diesen Angaben kann man mit der Rückenspritze in einer Spritzperiode (14 Tages 600 mittelgroße Bäume spritzen. Die fahrbare Karrenspritze schafft in der selben Zeit 2500 Bäume. Die Motorspritze, selbst fahrbar oder als Gespanngerät, kann während 14 Tagen 6000 Bäume bewältigen. Sie kommt aber nur für große Betriebe, bei genossenschaft licher Benutzung und für Straßenobstbau in Frage. Nach meinen Feststellungen gehen diese Zahlen auf Erfahrungen zurück, die 1928 im damaligen Land kreis Hamm gesammelt wurden. In der Praxis werden diese Zahlen vielfach als zu günstig bezeichnet, was einerseits auf die ver schiedenartigen Betriebsverhältnisse zurückzuführen sein dürfte, andererseits auf die verschiedenen Auf fastungen über die Art der Durchführung. Dr. Loewel gibt in seinem Werk „Die Obstbaum spritzung" an, baß man bei ertragsfähigen Bäumen unter Zugrundelegung von 25 Litern je Baum am Tage 40 Bäume mit einer Karrenspritze behandeln kann. Aus der Praxis sind mir folgende Ergebnisse bekannt geworden: Im Stromberger Zwetschenanbaugebiet mit seinen geschlossenen Pflanzungen lassen sich mit 100 Liter fassenden Karrenspritzen täglich bei zehnstündiger Arbeitszeit bis zu 150 Bäume mit Obslbaum- karbolineum behandeln, also bei 14tägigcr Spritz zeit 2100 Bäume. Dio Arbeitsgemeinschaft der Obst- und Garten bauvereine des Kreises Warburg gibt die Leistung einer 100-Liter-Karrenspritze mit täglich etwa 120 Bäumen an, in einer Spritzperiode 1680 Bäume. In beiden Fällen wird mit einer Schlauchleitung gearbeitet. Der Obst- und Gartenbauverein Lage, der über eine gute Organisation in der obstbaulichen Schäd- Verhältnis zwischen Alter und Kronenentwicklung des Baumes. Aber auch diese Werte treffen oft nicht das Richtige, so daß man sich in erster Linie von der praktischen Erfahrung leiten lassen muß. Der Grund für diese Fragen und Uebcrlegungen ist letzten Endes, zur Kalkulation der Schädlings bekämpfung zu wissen, mit wieviel Spritzbrühe im Durchschnitt gerechnet werden muß, wenn'man vor aussetzt, daß der Arbeiter ordnungsmäßig spritzt. In vielen Bezirken wurden fünf Liter je Hoch stamm geradezu als klassische Zahl angesehen. All mählich hat sich aber die Erkenntnis Bahn ge brochen, daß diese Menge nicht ausreichend ist. In der Praxis dürfte die Änwendung größerer Mengen um so weniger auf besondere Schwierigkeiten stoßen, als heute allgemein bei Obstbaumkarbolineum und Die alljährlich während der Vegetationszeit auf tretenden Fröste verursachen Schäden in Höhe von vielen Millionen Reichsmark, daher gehört der Kampf gegen diese Schäden im Obst-, Gemüse- und Weinbau zu den wichtigsten Betriebsmaßnahmen. Auf Grund langjähriger Forschungstätigkeit auf dem Gebiete der Bekämpfung von Frostschäden ist heute festzustellen, daß Frost'nicht mehr zu fürch ten ist. Es stehen uns folgende Maßnahmen zur Ver fügung: 1. natürliche Klimaverbessernng, 2. Bedecken der gefährdeten Kulturen, 3. Frosträuchern und chemische Vernebelung, 4. die Geländeheiznng, 5. die Beregnung. Natürliche Mimaverbesserung Non diesen ist die natürliche Klimaverbesserung die wirkungsvollste und in den meisten Fällen auch die billigste Maßnahme. Diese Methode beruht auf einer Untersuchung der Ursachen der verschiedenen starken Frostgefährdung des Geländes. So gibt es in unmittelbarer Nachbarschaft Geländestellen, die nie unter Frost leiden, und solche, in denen Jahr für Jahr Frostschäden austreten. Die durch Ausstrahlung entstehende nächtliche Kaltluft liegt zunächst als dünne Lufthaut über dem langsam erkaltenden Erdboden. Da die Kaltluft schwerer ist als die Warmluft, fließt sie nach den tiefsten Geländestellen ab, sammelt sich dort und bildet „einen See" Kaltluft. Alle in diesem „Kaltluftsee" befindlichen Pflan zen sind der Gefahr des Erfrierens ausgesetzt. Hin reichend große, an diesen Stellen angelegte Wasser flächen sind für die anliegenden Grundstücke infolge der langsamen Wärmeabgabe des Wassers frost mindernd. Mauern und Hecken an der Talseite er höhen die Frostgefahr für das darüberliegende Ge lände. Man wird diese Hindernisse an mehreren Stellen breit durchbrechen, um durch diese Lücken die kalte Luft abflietzen zu lassen. Andererseits wird die von den Hängen herabströmende Luft durch An pflanzung von Hecken oberfeits des Grundstücks vom Hineinfließen abgehalten. Frostentstehungsgebiete sollten zweckmäßigerweise in bezug auf ihre Wärmeverhältnisse verbessert wer den. Je nach der Bodenbedeckung liefert ein Ge lände mehr oder weniger große Mengen von Kalt luft. Sehr viel Kaltlust entsteht z. B. über Sumpf gelände. Die Wärmeverhältnisse des Geländes ließen sich daher durch Trockenlegung der Sümpfe verbessern. Niederwald und Oedland sind weitere Frostentstehungsgebiete. Hochwald hemmt die Frost entstehung, weil der Boden durch die Abdeckung mit Zweigen und Aesten gegen die nächtliche Aus strahlung geschützt ist. Schutz durch Bedecken Die Bedeckungsmaßnnhmen als Frostschutz schei den bis auf einige Fälle im Gartenbau aus. Es sei hier nur erinnert an das Abdecken frostgefähr deter Kultnrbeete mit Stroh- oder Rohrmatten, Schattendeckcn oder Ausspannen alter Fischernetze über empfindliche Kulturen. Der Gemüsegärtner verwendet bei vorschriftsmäßiger Benutzung mit Erfolg für einige Frühkulturen im Freiland Fro st s ch u tz h a u b e n aus mit Paraffin getränk ten, lichtdurchlässigem Papier. Auch bei Nichteintritt von Spätfrösten machen sich diese Papierhauben durch eine frühere Ernte bezahlt. Die Papierhauben können während der Winterzeit mit einem zwei teiligen Preßapparnt, mit einer oder mehreren Glocken, selbst hergestellt werden. (In einer der nächsten Nummern werden wir über die in der Praxis gemachten Erfahrungen berichten. Die Schriftleitung.) Die Methoden des Frosträucherns und der künst lichen Vernebelung versagen im allgemeinen in ge birgigem Gelände. Nur dort, wo Kaltlust entsteht und an Ort und Stelle liegen bleibt, also in ebenem Gelände, kann mit diesen Maßnahmen ein aus reichender Schutz erreicht werden. Durch die Erzeu gung künstlicher Lufttrübung über dem Gelände entsteht eine Schutzdecke, welche sich in der klaren Nacht zwischen die ausstrahlende Erdoberfläche und genügt, wenn die Äarnung z: ßes Wetters Veranlassung gibt, um gegebenenfalls die Kulturen zu schützen. Leistungsfähige Liefer firmen für Frostalarmthermometer und Frostschutz öfen können durch die Studiengesellschaft für Technik im Gartenbau e. V-, Berlin SW. 61, Iorck- teuer, so daß von solchen Anlagen wenig Gebrauch gemacht wurde. Die heutigen im Handel befind- iichen Instrumente sind Frostschutzalarmthermo meter mit eingeschmolzenen Drähten in ihre Queck- silberbahn, die bei I oder 2" L über 0" L ein Läutewerk in Bewegung setzen. Die Alarmanlagen sind verhältnismäßig billig. Das Alarmsignal braucht nicht immer dazu zu führen, mitten in der Nacht die Frostschutzmaßnahmen vorzunehmen. Es M einer Beobachtung lingsbekämpfung verfügt, hat festgcstellt, daß mit einer pferdefahrbaren 300 Liter fassenden Motor spritze mit einer Schlauchleitung bei Zugrunde legung von fünf Liter Spritzbrühe je Baum, stünd lich etwa 45 Hochstämme gespritzt werden können, bei zehnstündiger Arbeitszeit in einer Spritzperiode 6300 Bäume. Man ersieht, daß je nach den örtlichen Verhält nissen größere Schwankungen auftreten. Auf jeden Fall muß man sich hüten, den Spritzen mehr zu zutrauen, als sie wirklich zu leisten imstande sind. Zu kleine, nicht genügend leistungsfähige Baum spritzen werden oft der geringeren Anschaffungs- koslen halber gekauft. Nachher aber stellt sich heraus, daß man mit solchen Geräten überhaupt nicht aus- kommcn kann. Gerade für solche Fälle wäre es gut, wenn brauchbare Durchschnittsleistungen er mittelt würden, nach welchen sich die Praxis richten kann. Dorner, Münster. Die von dem Verfasser des Artikels aus seinem Tätigkeitsbereich angegebenen Zahlen zeigen, daß die auf der technischen Schau in Dresden 1936 ge nannten Zahlen nicht zu hoch gegriffen sind und bei günstigen Betriebsverhältnissen erreicht werden können. Wir hoffen, daß diese in der Praxis ge fundenen Ergebnisse weiteren Kreisen - unserer Berufskameraden Anlaß geben werden, zu dem Vorstehenden Stellung zu nehmen. Wasserpumpen mit Vorrichtung zur Behandlung von Obstbäumcu sind in den meisten Fällen un zweckmäßig. In den Anfäng e der obstbaulichen Schädlings bekämpfung war die Rückenspritze das Schädlings bekämpfungsgerät für flüssige Bekämpfungsmitiel. Es war bei größeren Pflanzungen aber zu klein und wurde durch die Karrenspritze ergänzt. Infolge der Verknappung an Messing werden in der letzten Zeit die sogenannten Fußbrett- und Aufbauspritzen verwendet, die auf Grund von Umfragen leistungs müßig mit der bekannten Rückenspritze bzw. Karren spritze gleichzusetzen sind. Die Verwendung der Motorspritzen setzt geschlossene Obst- oder Allee pflanzungen bzw. größere Zusammenschlüsse von Obstbauern voraus, die ein solches leistungsfähiges Gerät voll ausnützen können. Wieviel Liter Spritzbriihe benötigt man für einen Obstbaum? Das ist die nächste Frage, über die zunächst wieder unter Berücksichtigung der örtlichen Ver hältnisse Klarheit herrschen muß. Es liegt ein zu großer Spielraum zwischen den von den verschie denen amtlichen und privaten Beratungsstellen empfohlenen Mengen, als daß man einfach sagen könnte, mit einer bestimmten Spritze kann man in einer Zeiteinheit eine bestimmte Anzahl Bäume behandeln. Es sollen deshalb im Folgenden auch keine ab soluten Zahlen genannt werden, sondern vielmehr zwei Methoden erwähnt werden, die in letzter Zeit in Wort und Schrift vielfach der Oeffentlichkeit zu gänglich gemacht wurden. Zunächst handelt es sich um den in dem Groß obstbaugebiet an der Niederelbe „Altes Land" ge machten Erfahrungssatz „Literzahl Spritzbrühe - Alter des Baumes von der Pflanzung ab gerechnet". Das bedeutet also, daß durchschnittlich für einen zehnjährigen Baum (Hochstamm) zehn Liter, für einen dreißigjährigen 30 Liter, für einen fünfzig jährigen 50 Liter usw. Spritzbrühe zu verwenden sind. Diese Zahlen erscheinen zunächst, zumindest bei älteren Bäumen, ungewöhnlich hoch. Man muß aber richtiger nicht das Alter des Baumes, sondern seine Kronenentwicklung für die Entscheidung aus schlaggebend sein lassen, wieviel Spritzbrühe not wendig ist. Es ergeben sich ferner großne Unter schiede dadurch, ob ein Baum erstmalig behandelt wird, also „verkommen" war, oder ob er sich durch regelmäßige Spritzungen in einem pfleglichen Zu stand befindet. Um dieser Unsicherheit in der Wahl der Spritzbrühenmenge abzuhelfen, versuchte die Zweigstelle Stade der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft eine andere Berechnungs grundlage zu finden. Man untersuchte die Gesetz mäßigkeit, die sich aus dem Stammumfang und der Kronenentwicklung ableiten läßt, für die Errech die kühleren höheren Schichten der Atmosphäre ein schiebt und dadurch die nächtliche Ausstrahlung er heblich vermindert, die bodennahe Luft bleibt wärmer. Zum Vernebeln nimmt man solches Material, das beim Verbrennen reichlich Qualm erzeugt. Das Räuchermalerial wird rechtzeitig vor dem Auftreten von Frösten an der Windseite der zu schützenden Kulturen ausgeschichtet und beim Eintreten der Gefahr angezündet; der Wind treibt dann die Qualmwolke über die zu schützenden Kul turen. Ständig muß aber Material nachgelegt, so wie auf die Zuqrichtung geachtet werden, da bei Aenderung der Windrichtung die Qualmhaufen an der nun erforderlichen Stelle angezündet werden müssen. Auf demselben Grundgedanken beruht das Verfahren mit chemischen Mitteln (vgl. „Garten bauwirtschaft" Nr. 15, Beilage „Für den Obst anbauer".) Das Kieler Pflanzenschutzamt hat fest- gestellt, daß Schädigungen des Pflanzenwuchses bei Anwendung dieses Verfahrens nicht eintreten. In ebenem Gelände ist die Vernebelung gut geeignet, die Aufstellung der notwendigen Apparate in Ab ständen von 30—40 m ist als am zweckmäßigsten erkannt, wobei die herrschende Windrichtung zu berücksichtigen ist. Die sicherste und überall anwendbare Methode zur Frostabwehr ist heute die Geländeheizung, da die direkte Erwärmung der Luft bei der nötigen Intensität stets zum Erfolg führt. Diese Methode der Heizung ist ausgearbeitet für Oel, Naphthalin und Braunkohlenbriketts. Die Heizung mit Oel scheidet vorläufig wegen der Kosten aus. Die zweck mäßigste Heizung ist die mit Braunkohlenbriketts, und zwar der schwefelarmen rheinischen Braun kohlenbriketts- Man unterscheidet das Verfahren mit offen ausgelegten Briketts oder die Brikett- ofenheizung. Bei der offenen Auslegung werden in Abständen von 2 Fingern 2 Briketts nebeneinandergelegt, eine Handvoll Naphthalin hinzugefügt und das 3. Bri kett darübergelegt. Auf je 2 m^ entfallen 3 Briketts (1 Häufchen). Diese Maßnahme ist durchaus wirk sam, aber teuer. Bei der Ofenheizung verwendet man Oefen, die am Jnnenboden einen kegelförmigen Einsatz auf- weisen, durch den der Brennstoff an die Gefäßwand gedrückt wird. Je heißer diese ist, desto stärker ist die Ausstrahlung. Gefüllt enthalten sie etwa 14 Ztr. Braunkohlenbriketts, darunter eine Handvoll Naph thalin und Holzwolle zum Anzünden. Bei Beginn der Frostperiode stehen die Oefen gefüllt im Ge lände, auf je 50 m2 normalerweise ein Ofen. Bei Alarm werden alle Briketts bis auf 6 herausgenom men und neben die Oefen gelegt. Bei Unterschreiten des Gefrierpunktes wird angesteckt und in norma ler Frostnacht 4 Briketts je Stunde nachgelegt. Nach Feststellungen der Agrarmeteorologischen Forschungsstelle des Reichsamtes für Wetterdienst in Trier betragen die Kosten je 14 ka und Frost nacht einschließlich Amortisation von 50 Oefen, Arbeitslöhnen und Briketts 21 KN. Für jede weitere Nacht desselben Jahres 12 M, da die Tilgung der Oefen nicht mehr in Rechnung gestellt zu werden braucht. Die Unkosten bei offen ausge legten Briketts belaufen sich demgegenüber auf über 67 ÄN. Beregnung als Frostschutz Eine spezielle Methode für den Gartenbau ist die Beregnung der Pflanzen als Frostschutz. Es konnte festgestellt werden, daß bei dauernder Beregnung selbst empfindliche Pflanzen, wie Bohnen, Kar toffeln, Dahlien, unter dem Eispanzer völlig gesund blieben. Es ist aber eine unbedingte Voraussetzung, daß die Pflanzen während der ganzen Dauer des Frostes beregnet werde». Bei den fortgesetzt bereg neten Pflanzen entsteht ein Frostschutz insofern, als stets beim Gefrieren des Wassers etwas Wärme frei wird, die dazu beiträgt, daß die Temperatur der beregneten Pflanzen nicht unter 0 bis —14° L sinkt. Zum Schluß erhebt sich die Frage nach der Mög lichkeit, ob sichere Frostalc.rmanlagen vorhanden sind, die den Betriebsleiter rechtzeitig von den Auf treten der Fröste in Kenntnis setzen. Die meisten dieser Anlagen hatten infolge der Witterungsein- slüffe nur eine kurze Lebensdauer oder waren jo
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