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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 54.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193700005
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19370000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19370000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 54.1937
-
- Ausgabe Nummer 1, 7. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 2, 14. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 3, 21. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 4, 28. Januar 1937 -
- Ausgabe Nummer 5, 4. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 6, 11. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 7, 18. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 8, 25. Februar 1937 -
- Ausgabe Nummer 9, 4. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 10, 11. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 11, 18. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 12, 25. März 1937 -
- Ausgabe Nummer 13, 1. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 14, 8. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 15, 15. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 16, 22. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 17, 29. April 1937 -
- Ausgabe Nummer 18, 6. Mai 1937 -
- Ausgabe Nummer 19, 13. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 20, 20. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 21, 27. Mai 1937 1
- Ausgabe Nummer 22, 3. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 23, 10. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 24, 17. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 25, 24. Juni 1937 1
- Ausgabe Nummer 26, 1. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 27, 8. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 28, 15. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 29, 22. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 30, 29. Juli 1937 1
- Ausgabe Nummer 31, 5. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 32, 12. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 33, 19. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 34, 26. August 1937 1
- Ausgabe Nummer 35, 2. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 36, 9. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 37, 16. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 38, 23. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 39, 30. September 1937 1
- Ausgabe Nummer 40, 7. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 41, 14. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 42, 21. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 43, 28. Oktober 1937 1
- Ausgabe Nummer 44, 4. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 45, 11. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 46, 18. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 47, 25. November 1937 1
- Ausgabe Nummer 48, 2. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 49, 9. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 50, 16. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 51, 23. Dezember 1937 1
- Ausgabe Nummer 52, 31. Dezember 1937 1
-
Band
Band 54.1937
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- Gartenbauwirtschaft
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Glumms» 16. 22 üpril 1?!7. Vie varlenbauuürtsckaft 05. / /?6,n/io/ci, /NLl/luf ^Ü5 OsmÜLs/JOV, 6ro6/)6656N Zur Beheizung von Frühbeeten Sind einfache behelfsmäßige Frühbeetbeheizungsmethoden der warmen Packung gleich^ujetzen? Der Mangel an Packdung in den Monaten Februar bis April bzw. der hohe Preis des Dunges, der bei Berlin bis auf O,75Mt/Ztr. gestiegen ist, veranlassen jeden Gärtner, sich die Frage nach anderen Wärmequellen vorzulcgen. Der vorliegende Artikel soll sich nicht mit Packungsersatzstoffen be fassen, sondern mit den der Praxis angebotenen billigen Beheizunasmethoden. Im hiesigen Institut für Gemüsebau sind derartige Versuche mit dem bekannten Holderöfchen und mit Glühbriketts, die offen oder in Oefchen ohne Rauchabzug in Früh beeten verbrannt werden, angestellt worden. Die wichtigsten Ergebnisse davon sollen an dieser Stelle bekanntgegeben werden. 1. Erwärmung mittels Holderöfchen Es wurde die Frage untersucht, ob die Behei zung eines Frühbeetofens mittels des bekannten Holderofens die Frühbeelpackung ersetzen kann- Es wurden zu diesem Zwecke einige für sich abgeteilte Frühbeetfenster mittels Holderösen beheizt, eine andere Parzelle blieb unbeheizt und eine dritte wurde in üblicher Weise mit Pferdedung gepackt. In diesen 3 Abteilungen wurden Bodente'mpera- turcn und Lufttemperaturen festgestellt. Ferner wurden die Parzellen mit Treibsalat bestellt. Es wurde absichtlich eine etwas empfindliche Kultur gewählt, um ev. Schädigungsmöglichkeiten oder Verbesserungsmöglichkeiten um so sicherer erkennen zu können Die Beheizung wurde den jeweiligen Erfordernissen angepaßt. Die Bodentemperaturen in 15 cm Tiefe unter der Bodenoberfläche zeigten folgendes Bild: Mittelwerte der um 7.3V Uhr früh abgelcsencn Bodentemperaturen Kalter Kasten warmer Kasten Holder 9,9° 15,5° 11,9° 10,9° 16,9° 13,4° 12,2» 18,8° 15,3» 13,4° 20,2° l7,0° 15,3° 22,7° 19,6° Aeußersts Schwankung: 7,7° 5,4° 7,2» Hiernach liegen die Temperaturen der mit dem Holderöfchen beheizten Abteile ungefähr in der Mitte zwischen den Bodentemperaturen des unbe heizten Kastens und denen des warm gepackten Kastens. Die Temperaturschwankungen sind in beiden erwärmten Abteilungen etwa gleich groß, in der unbeheizten Abteilung niedriger. Die zusammengefaßten Ergebnisse der Luftempe- raturen waren folgende: Mittelwerte der Maximum- und Minimum- Lufttemperaturen Maximumtemperaturen Warmer Kasten Holder Kalter Kasten Außen 18,1 22,5 18,2 6,0 21,6 25,3 21,3 10,3 24,6 27,7 23,9 14,3 27,7 30,3 26,8 18,1 33,0 34,8 31,7 25,0 Aeuß. Schwankung 14,9 12,3 13,5 19,0 Minimumtemperaturen 10,8 14,6 6,6 — 7,0 11,7 14,8 7,6 — 3,3 12,6 14,9 8,5 -i- 0,2 13,7 15,0 9,6 4- 4,5 14,6 15,2 10,6 4-8,0 AeußersteDifferenz 3,8 0,6 4,0 -i- 15,0 Diff. zw. mittl. Max. m Min. 12,0 12,8 15,4 14,1 Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Abhängigkeit der Temperatur in den Kästen von der Außentem peratur. Die M i n i m u m temperaturen wurden am besten durch das Holderöfchen gehalten. Hier zeigten sich auch die geringsten Temperaturschwan kungen. Etwas tiefer lagen die Minimumlufttem peraturen des gepackten Kastens und noch tiefer die des kalten Kastens; hier waren auch die Schwan kungen der Lufttemperaturen am höchsten. Im Ver- gleick; dazu sind die mittleren Minimumlufttempe raturen im Freien angegeben. Die Tendenz der Maximumlufttemperaturen ist im wesentlichen die gleiche, doch etwas weniger ausgeprägt und für die Kulturen auch weniger von Belang. Die Differenz zwischen den mittleren Maximum- und Minimum- tcmperaturen ist am geringsten bei dem gepackten und beheizten Kasten. Beim kalten Kasten sind die Differenzen noch höher als im Freien. Während hiernach die Lufttemperaturen der Holderparzelle am günstigsten zu beurteilen sind, steht hinsichtlich der Bodentemperaturen der ge packte Kasten am günstigsten da. Die mit Salat bepflanzten Parzellen brachten folgende Ernten: Salat „Maikönig" Aussaat 13. 3-, Pflanzung 13. 3., Ernte vom 18. 4. bis 4. 5. Warmer Mist Stück kg ungepackl Stück kg Holderöfchen Stück kg 72 11,93 4lO ff: 0,18 frühester Ertrag am besten ge schlossene Köpfe 70 11^9 > 1 4^0.30 mehr Außenblätter späterer Ertrag als bei warmen Kasten 71 9,97 ff: 2 ff: 1,06 ehr verzögerter Ertrag yäulniserscheinung stärter, welke Blattränder Dies Ergebnis überrascht insofern, als die Holder- öfenparzellen einen deutlich niedrigeren Ertrag aufweisen als die beiden anderen! Der Ertrag der tzolderöfenparzellen ist sogar erheblich verzögert. Dies kann weder auf zu hohe Lufttemperaturen zurückgeführt werden, denn die Messungsergebnisse haben durchweg günstige Temperaturen ergeben; auch die zu niedrige Bodentemperatur kann nicht schuld an dem schlechten Ergebnis tragen, denn die Bodentemperaturen der ungeheizten Abteile waren noch niedriger, die Erträge in letzteren aber noch höher. Die Nachteile müßen also in anderer Hinsicht gesucht werden. In der Praxis wird häufig angenommen, daß bei Anwendung des Holderofens eine zusätzliche Kohlensäuredüngung angewandt werden müßte. Die Luft ist zwar nicht untersucht worden. Keineswegs kann aber angenommen wer den, daß der Kohlensäuregehalt niedriger gewesen ist, als im kalten Kasten. Ein Kohlensäuremangel kann den unbefriedigenden Ertrag also ebenfalls nicht bedingt haben. Die Ursache dürfte in folgendem zu suchen sein: Das Heizungsrohr strahlt ohne Frage eine zu trockene Wärme aus. Dies dürfte auch durch das auf dem Oefchen befindliche Verdunstungsgefätz nicht unwirksam gemacht werden. In anderen Ver suchen haben wir aber wahrgenommen, daß ein neues oder neu entrostetes Eisenrohr bei Erwär mung Gase absondert, die Pflanzenschäden Hervor rufen. Dies gilt jedenfalls dann, wenn gelegentlich eine zu scharfe Erwärmung durch die Abgase ein tritt, was nachts besonders bei aufkommendem oder drehendem Wind nicht zu vermeiden ist. Hierdurch wird der Luftzug im Oefchen u. U. erhöht und die Erhitzung des Rohres ist manchmal zu stark. Die Rohre müßten mit Aluminit-Farbe gestrichen wer den, vor dem Beheizen aber völlig abgetrocknet sein 2. Erwärmuq mittels Glühsteinen Die Frage der Erwärmung der Luft des Früh beetkastens mit Glüh- bzw. Frostschutzbriketts wurde ebenfalls durch Versuche zu Salat erprobt. Die Glühsteine wurden stark angebrannt und dann nach Gebrauchsanweisung auf eine trockene Unterlage in die Frühbeete gelegt. Salat „Wheelers Tom Thumb" Aussaat 16.2., Pflanzung 19.3. Parzellengröße: 5 Fenster — 6 qm — 125 Pflanzen. Beheizung vom 19. 3. bis 11. 4. Beginn stets 18 Uhr. Verbrauch: 19. 3. bis 26. 3. i Kohle je Parzelle, von da ab 2 Kohlen je Parzelle, einfacher Kasten. Ernte vom 22. 4. bis 6. 5. Glüh- ungeheizt Frostfchutz- steine briketts Zahl d. guten geernteten Köpfe Il2 119 112 Gewicht KZ 16,75 15,30 13,55 Gewicht je Kopf in g 150 129 121 Ausfall in Stück dk 10,4 db 4,8 db 10,4 N> Salat „Maikönig" Aussaat 16. 3-, Pflanzung 7. 4. Parzellen größe: 6 Fenster — 7,2 qm — 150 Pflanzen. Beheizung vom 19. 4. bis 17. 5. 2 Kohlen je Parzelle täglich. Täglicher Beginn der Heizung 18 Uhr. Doppelkasten. Ernte v. 17. 5. bis 23. 5- Glühsteine ungeheizt Zahl der guten geernteten Köpse 72 134 Gewicht in kx 12,00 20,72 Zahl der geschossenen Pflanzen in db der gesamten Pflan zenzahl 52,0 dL 2,9 db Eingegangene Pflanzen 0,0 dL 6,7 N> Es zeigt sich besonders beim 2. Versuch eine deutliche Schädigung des Salates. Die Pflanzen sahen ungesund aus und lieferten in jeder Hinsicht ein ungünstiges Ergebnis. Im einfachen Kasten, also beim ersten Versuch, wurde der Ernteverlaus erheblich verzögert. Zur Klärung der Frage nach der Ursache dieser Schädigung seien zunächst die Temveraturaufzeichnungen herangezogen. »»geben krostschu k- briketts I. Gedickter ,-lrütweetkaüen, einseitig Mittlere Nncbttemveratur im Freien -j- 4,2" 4- 1k,8» -s- 10,8° 4- 16,8° 2. Ungedeckter Früdbeetkasten, einseitig Mittlere Nackittemperatur m Freien -j- 6,8" -I- 12,0° 4- 10,2° 4- 11,4° z. Doppelkaste», ungedeckt Mittlere Nachttemveratur im Freien -I- 7,4" -j- 1b,1° -s- 13,2" Der Wärmedurchgang wurde bei den ungedeck ten einfachen Kästen mit 11 Kal./Std./qm/1 ° L Temperaturdifferenz ermittelt, bei den gedeckten Kästen mit 5,3 Kalorien. Die Nachttemperaturen sind recht günstig be einflußt, so daß ein Nachteil hieraus nicht ersehen werden kann. Kohlensäuremessungen ergaben folgende Resul tate: Kohlensäuregehalt beheizt nicht beheizt im einfachen Kasten 5,29 db 1,63 dl- im Doppelkasten 3,08 d-> 1,29 dl- Anordnung Nr. 112 der Hauptvereinigung der Deutschen Gartenbau» Wirtschaft. Bctr.: Melde- und Genehmigungspslicht für Gar tenbauerzeugnisse. Vom 21. 4. 1937. Aus Grund der 88 3, 4, 6 und 12 der Verord nung über den Zusammenschluß der Deutschen Gartenbauwirtschaft vom 21. Oktober 1936 (RGBl. I S. 911) und des 8 8 der Satzung der Hauplvereinigung der Deutschen Gartenbauwirt schaft vom 6. 2. 1937 (RNVbl. S. 77) wird mit Zustimmung des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft angeordnet: >. Wer den Anbau von Gurken, Kopfsalat, Zwiebeln, Blumenkohl, Frühkohl, Herbstkohl, Spätkohl (Rot-, Weiß- und Wirsingkohl), Tomaten, Spargel : zu Erwerbszwecken neu aufnehmen oder die von ihm im Jahre 1934 — für Spargel im Jahre 1936 — mit diesen Erzeugnissen bestellte Anbau- : fläche zu Erwerbszwecken erweitern will, bedarf der Genehmigung des zuständigen Gartenbauwirt- : schaftsverbandes. II. s 1. Der Anbau von Großkulturen von Kohlrabi, Erdbeeren, Arznei- und Gewürzpflanzen ist meldepflichtig, wenn die angebaute Fläche je : 10 Ar übersteigt. Der Anbau von Großkulturen von Spinat und Mohrrüben ist meldepflichtig, wenn die ange baute Fläche je tia übersteigt. 2. Die Meldungen sind bis zum 1. Februar jeden Jahres' — spätestens jedoch fünf Wochen von Inangriffnahme der Kultur — unter genauer Angabe der bisherigen Anbauflächen des betreffenden Erzeugnisses an den Vor sitzenden des zuständigen Gartenbauwirtschafts verbandes (Wirtschastsverbandes) zu richten. III. 1. Der Vorsitzende der Hauptvereinigung kann im Falle unbilliger Härten Ausnahmen von Bestimmungen dieser Anordnung zulassen. s 2. Mitglieder der Wirtschaftsverbände, die den Vorschriften dieser Anordnung und den auf Grund dieser Anordnung erlassenen Anweisun gen zuwiderhandeln, können in Ordnungsstrafe genommen werden. Als Zuwiderhandlungen sind auch Maßnahmen anzusehen, die, ohne gegen den Wortlaut der erlassenen Bestimmun gen zu verstoßen, eine Umgehung darstellen. 3. Diese Anordnung tritt am Tage nach der Ver kündung in Kraft. Berltn, den 21. April 1937. Der Vorsitzende der Hauptvereinigung der Deutschen Gartenbauwirtschast. Loettner. Der normale Luftkohlensäuregehalt in Höhe von 0,3 dl- wurde hiernach in den ungeheizten Kästen um das Drei- bis Vierfache, in den geheizten dagegen um das Neun- bis Sechzehnsache erhöht. Kohleiffäuremengen von 3 di- sind in warmen Früh beeten und auch in Gurkenhäusern oft anzutreffen, so daß auch hier nicht die Schadensursache zu ver muten ist. Vielmehr scheint der Nachteil in einer unvoll ständigen Verbrennung zu liegen, wodurch es zu einer schädlichen Kohlenoxydgasentwicklung kommt. Möglicherweise können auch noch einige Neben bestandteile der Kohle nachteilig gewirkt haben. Zusammenfassend ist zu sagen, daß Glühsteine und dergleichen, offen im Frühbeet verbrannt, nicht sür die regelmäßige Erwärmung anzuempfehlen sind. Nach den vorstehenden Versuchen vermögen die behelfsmäßigen Frühbeeterwärmungsverfahren die warme Packung nicht zu ersetzen. Wir bitten um Mitteilung solcher Fälle, in denen einwandfrei günstige Erfahrungen gemacht worden sind. Am 18. April 1873 starb I. v. Liebig, dem wir die Entdeckung der Pflanzennähr stoffe und damit der Bedeutung der mine ralischen Düngung für eine Ertragssteige rung der Landwirtschaft verdanken. ZdR. Dem Wachstum der Pflanzen durch Dün gen nachzuhelfen, haben bereits die alten Kultur völker, die um das Mittelmeer herum ihre Wohn sitze hatten, sowie auch in Asien die Chinesen und in Südamerika die Inkas verstanden. Die Aegyp- ter düngten mit Nilschlamm, die Römer mit Holz asche, die Chinesen mit Knochenasche, die Inkas mit Guano — rein erfahrungsgemäß. Sie wußten noch gar nichts von den beiden Grundlagen der Dün gung, vom Humus und Pflanzennährstoffen. Merk würdigerweise sind aber nach der Völkerwanderung die Kenntnisse von der Düngung in der Nacht des Mittelalters fast ganz verloren gegangen, die neu zeitliche Düngelehre mußte erst wieder völlig neu geschaffen werden. Zwischen einst und jetzt klafft also eine große Lücke, ein Dämmerzustand der Agrikultur- und Pflanzenchemie. Die Grundlage der heutigen Düngerlehre bildet die Lehre von den Pflanzennähr st o f f e n, wie sie durch die Forschungen des großen deutschen Chemikers Justus von Liebig zutage gefördert wurde. Diesem Mann verdanken wir die dafür grundlegende Erkenntnis, die als eine der größten und segensreichsten Entdeckungen aller Zeiten bezeichnet werden muß; sie ist heute erst rund hundert Jahre alt und lautet: Das Ertrags vermögen auch des fruchtbarsten Bodens kann ohne Ersatz der durch die Pflanzen entzogenen Stoffe nicht auf die Dauer erhalten werden. Dies er scheint uns heute selbstverständlich, war aber in jener Zeit, in der man noch eine Selbstbereitung der mineralischen Stoffe durch die Pflanze für möglich hielt, etwas völlig Neues, Unerhörtes und geradezu Umwälzendes. Kon da an begann in der Kultur der Menschheit eine neue Epoche des Fort schrittes. Der Begriff der Pflanzennährstoffe ist darin zum ersten Male erkannt und deutlich aus gesprochen, nachdem kurz vorher schon nachgewiesen war, daß die Pflanzen für ihr Wachstum Mineral stoffe unbedingt brauchen und sie aus dem Boden aufnehmen. Gewiß, man düngte auch schon vorher, und zwar fast ausschließlich, mit Stallmist. Man gab sich aber noch keine Rechenschaft über den Nährstoff, bedarf der Pflanzen, den Nährstoffentzug aus dem Boden und den Nährstoffvorrat im Boden sowie über die gegenseitigen Beziehungen dieser heute je dem Bauern und Gärtner geläufigen Begriffe zu- Viele Glieder unseres Volkes möchten wohl das Beste des Volkes, wünschen wohl, daß die Zwecke des Volkes erreicht werden möchten; allein sie wün schen auch: der Nachbar möchte das Streben, die Mühe dasür übernehmen; sie aber möchten nur für die Erreichung sich selbst gesteckter Ziele sorgen. iMMWWWMUWI 1WWWWWWWMWMMWWWWW« einander. Man war sich infolgedessen auch noch gar nicht klar, ob die rein erfahrungs- und gewohn heitsmäßig durchgeführte Stallmistdünguna auch wirklich den Nährstoffbedürfnissen der Kultur pflanzen genügte, da dies eben ein ganz neuer Be griff war. Liebig bekämpfte darum auch als erster die seit Jahrhunderten betriebene alleinige Düngung mit Stallmist. Er wandte sich nicht etwa ganz gegen die Stallmistdüngung, sondern nur ge gen die Auffassung, daß man mit ihr allein völlig auskommen könne. Er hatte nämlich erkannt, daß mit dem Stallmist den Aeckern immer nur Bruch teile der Nährstosfmcnge,^ die ihnen durch die Ern ten entzogen werden, zurückgegeben werden können, daß im Hinblick auf den notwendigen Ersatz der durch die Ernten entzogenen Nährstoffe die Stall mistdüngung allein für eine ausreichende Nähr stoffversorgung unzulänglich ist. Außerdem sah er als weitere Folge alleiniger Stallmistdüngung die unausbleibliche Verarmung des Bodens und damit fortschreitende Verringerung der landwirtschaft lichen Erträge. Mit diesen Forschungsergebnissen war es aber noch nicht getan, auch über Form und Art, in der die notwendigen Nährstoffe im Boden zur Ver fügung stehen müßen, machte Liebig neue, grund legende Feststellungen. Er fand, daß das bloße Vorhandensein der Nährstoffe Stickstoff, Phosphor säure und Kali im Boden, z. B. gebunden in der Form von Granit, Porphyr, Lehm, Pflanzenresten, Humus oder tierischen Kadavern für, Ernährung und Gedeihen der Pflanzen ganz unerheblich ist. Er hatte dagegen festgestcllt, daß nur solche Stoffe als Nährstoffe von den Pflanzen ausgenommen werden können, die sich in mineralischer Form be finden und in Wasser löslich sind. Das zwar mine ralische Kali im Feldspat des Granits z. B. ist also, weil wasserunlöslich, für die Pflanze zunächst gar nicht vorhanden, sondern erst dann und inso weit es im Laufe der Verwitterung lösliche Form angenommen hat. Die Phosphorsäure in den Knochen toter Tiere ist, solange sie unlöslich ist, für die Pflanze nicht annehmbar. Der Stickstoff im Eiweiß und dessen ersten Abbauprodukten, Stoffen, wie sie z. B- in den Stoppeln, im Mist und im Humus enthalten sind, ist ebenfalls von der Pflanze nicht ausnutzbar, weil er noch nicht in die minera lische und wasserlösliche Form übergegangen ist. Erst, wenn die Pflanzennährstoffe in die minera lische und wasserlösliche Form — sei es durch Ver witterung, sei es durch Verwesung — gelangt sind, sind sie zu wirklich aufnehmdaren Nährstoffen ge worden. Nun kommt aber der zündende und schöpferische Gedanke, die geniale Nutzanwendung dieser Er kenntnisse. Liebig folgerte sehr scharfsinnig und richtig weiter, daß die Nährstoffe im Stallmist — die darin zunächst als unlöslich und nicht auf nehmbar enthalten sind und erst nach längerer Verrottung löslich werden —, sich ohne weiteres ersetzen lassen durch mineralische, wasserlösliche Stoffe, und zwar sind dies die gleichen Stoffe, wie sie bei der Zersetzung des Mistes im Boden allmäh lich von selbst entstehen. Es sind dies die reinen Pflanzeunährstofse in konzentrierter Form, wie wir sie heute in den Handelsdüngern den Pflanzen als sofort aufnehmbar zuführen können, ohne erst auf die langwierige Zersetzung des Stallmistes warten zu müssen. Damit war das Grundgesetz der mine ralischen Düngung entdeckt und festgelegt. Or. VoixtlLucker-Detrner, Heidelberg Landesbauernschaft Schlesien lud zum Kohlessen ein Eine besonders schlagkräftige Werbung für Kohl führte die Landesbauernschaft Schlesien in Breslau durch. Zusammen mit dem Deutschen Frauenwerk hatte sie die Vertreterinnen und Vertreter der schlesischen Organisationen, Vereinigungen und der Presse zu einem Kohlwerbeessen eingeladen. Mehr als hundert Personen hatten der Einladung Folge geleistet und konnten sich an mehreren Gerichten von dem Wohlgeschmack des Kohls in verschieden ster Zubereitung überzeugen. Die Kochleitung hatte einfache Speisen bevorzugt, um zu zeigen, daß auch die weniger bemittelte Bevölkerung mit billigen Zutaten schmackhafte und abwechslungs reiche Kohlkost zu bereiten vermag. Ein Vertreter der Landesbauernschaft begründete in kurzen Aus führungen Sinn und Aufgabe der Kohlwerbeaktion und wies auf die große volkswirtschaftliche Bedeu tung vernünftiger Verbrauchslenkung hin. Die rege Beteiligung und die Anerkennung, die dem Kohlessen zuteil wurde, lassen erkennen, daß auch die schlesische Hausfrau gewillt ist, der jeweiligen Marktlage bei ihrem Verbrauch Rechnung zu l ugen. Es besteht deshalb kein Zweifel, daß auch die letzten Reste der reichlichen vorjährigen Kohlernte in den Kochtopf wandern und somit Vox tzenx Kerderb geschützt werden,
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