Volltext Seite (XML)
Kernsprechstelle 22. Die „Sächsische ElbMung' erscheint DlcnStag, Donners tag und Sonnabend. Die Ausgabe des Blattes erfolgt HagS vorher Nachm. 4 Uhr. AbonneincntS-PreiS viertel jährlich 1 Mk. 80 Pf., »wei- monatlich l Mk., einmonat- ltch 80 Pf. Lin»elne Nummern 10 Pf, All« kaiserl. Postanflalten, Postboten, sowie di« LeitungSträger nehmen stet» Bestellungen auf die .Sächsische Elbzeitung" an. Mch Hzeitmij. Amtsbliitt ßr dis MMc AmissniD, das K««izM:ck and dca Nadirat za Aaada«, smik sär ira Nadtztmmdnat za Hahaslci«. Mit „Illustriert. SonntagSblatt". Mit Humor. Beilage „Seifenblasen". Mit „Landwirtschaftl. Beilage". Tel.-Adr.: Elbzeitnug. Inserate, bet der weiten Verbreitung d. Bl. von großer Wirkung, sind Montags, Mit twochSund Freitag» bisspätestenS vormittags S Uhr aufzugeben. Preis für die gespaltene EorpuSzeil« oder deren Raum 12 Pf. (tabellarische und komplizierte nach Übereinkunft). „Eingesandt" untrrm Strich «1 Pf. dir Zeil,. Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Inseraten-Annahmestellen: In Schandau: Expedition Zaukenstraße 184, in Dresden und Leipzig: die Annoncen - Bureaus von Haasensicin L Vogler, Jnvalidendank und Rudolf Mosse, in Frankfurt a. M.1 G. L. Daube L Co. «r. IO«. Schandau, Dienstag, den S. September 1905. 49. Jahrgang. Amtlicher Teil. Landtastswahl betr. In Gemäßhcit von 8 4 des Gesches, die Wahlen für die 2. Kammer der Ständcversmmnlung betreffend, vom 28. März 1890 bildet die Stadt Schandan einen Wahlbezirk. Als Wahlvorsteher ist Herr Stadtverordnetcnvorstchcr Kaufmann Clemens Junghanns und als dessen Stellvertreter Herr Stadtverordneter Bandagist Ernst Hering ernannt morden. Schandau, am 2. September 1905. Der Stadtrat. Wieck, Bürgen». Bekanntmachunst. Nachdem das Königliche Ministerium des Innern die Wahlmänncrmahlen im 4. städtischen Wahlkreise für die UI. Abteilung der Nrwähler ans Donnerstag, den 14. September 1K05 U» „ „ „ „ Freitag, ,, II» „ „ I- „ „ „ „ Sonnabend, „ Ist. „ „ festgesetzt hat, wird dies gemäß § k<> des Wahlgesetzes vom 28. März 1890 und 8 22 der Ausführungs-Verordnung dazu vom 10. Oktober 1890 mit dem Bemerken noch hierdurch zur öffentlichen Kenntnis gebracht, das; an den obengenannten Tagen für die in der Stadt Schandau, welche einen Wahlbezirk bildet, wohnenden Urwähler die Stimmenabgabe im Gasthaus zur Gambrinnsbranerei hier und zwar für die UI. Abteilung von vormittags Ist Uhr bis nachmittags I Uhr, ll- „ ,, „ Ist „ „ „ 1 „ " " o o 10 ,, „ ,, 1 „ zu erfolgen hat. Schandau, den 2. September 1905. Der Wahlvorsteher. Clemens Junghanns. Holsilersteigerung: Nollelwitzer Ztaalsforllreuier. Dienstag, den 12. September 1ÄV5, norm, '/r-10 Uhr, im Hotel „Lindcnhof" in Schandan: 552 w. Stämme, 37 h. u. 2328 w. Klötzer, 55 im Scheite, 42 i m Knüppel, 10 rm Acstc. Aufbcrcitct Abt. 01 (Kahl sch lag) und Einzelhölzer. Kgl. Forstrevicrverwaltnng Postelwih and Kgl. Forstentamt Schandan, am 31. August 1905. Bestellungen auf de» Nionat September der Sächsischen Kl'vzeitung werden zmn Preise von list Pfg. angenonnnen bei Herrn Kaufmann Albert Kniipfel, Bnstciplatz, „ Bäckermeister Oswald Heine, Badstrasie, „ „ Oswald Förster, Niarktstraße und in unserer Geschäftsstelle, Zaukenstraße, sowie von sämtlichen Zeitnngsboten. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Herzog Eduard von Koburg-Gotha stattete an; Freitag und Soniinbcnd seinen Antrittsbesuch bei»; Kaiser im Neue» Palais bei Potsdam »ach seiner NegiermigSübernahmc ab. Bei der Ankunft des Herzogs auf Station Wildpark fand großer Empfang statt. Frei tag abend fand in der Jaspisgalerie des Neuen Palais große Tafel zu Ehren des hohen Gastes statt. Der Kaiser und die Kaiserin treffen au; 10. Sep tember abends in Koblenz ein und werden daselbst voraus sichtlich bis 15. September verweilen. An; 11. September nimmt der Kaiser die Parade über das 8. Armeekorps Lei Unnütz ab. Gute»; Vernehmen nach ist die Umwandlun g der bisherigen Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes in ein selbständiges Kolonialamt geplant, als dessen Chef der Gouverneur von Deutsch-Ostafrika, Graf Götzen, in Aussicht genommen sein soll. Der bis herige Kolonialdircktor vr. Stübel würde alsdmm, wie weiter verlautet, Verwendung auf einem nächstens frei werdenden Gesandtschaftsposten finden. Zmn neuen Präsidenten der bayerischen Neichüratskammer wird von; Prinzrcgenten Luitpold der Fürst zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg ernannt werden. Der Fürst ist Chef der älteren protestantische» Linie des fürstlichen Gesamthanscs Löwenstein, er gilt politisch für gemäßigt konservativ und nicht unempfäng lich für liberale Anschauungen. Seine Berufung an die Spitze der Neichüratskammer würde angesichts der vor herrschenden Stellung des Zentrums im bayerischen Land tage eine gewisse politische Bedeutung trage». Der Neichskanzler Fürst Bülow ist au; Sonn- abeud aus Norderney wieder in Berlin eingetrosfen. De»; Aufenthalte des englischen Kanal- geschwaders in Swinemüude ist nunmehr dessen Besuch in Neufahrwasser nachgcfolgt. Die zu»; Geschwader gehörende Torpedobovtsflotille ist rin Flens burg eingetrosfen. Von Neufahrwasser aus lelegraphicrte der englische Geschwaderchef, Admiral Wilson, an den Kaiser: Es möge mir gestattet sein, Eurer Majestät als Flottenadmiral der britischen Marine das große Ver gnügen nuszuspreche», welches meine Offiziere durch das Zusammentreffen mit den Kameraden von Eurer Majestät Flotte cmpfundeu habe». Der Kaiser erwiderte: Es ist mir eiue große Freude, zu erfahren, daß Sie es als Freude empfanden, Ihren Kameraden der deutschen Flotte zu begegne». Wilhelm II. Admiral of Fleet. Der i» Hamburg vorgckommeue Cholerafall hat die umfassendste» Vorsichtsmaßregeln zur Ueber- wachung des Gesundheitszustandes der Zwischendeck- passagiere der von Hamburg nach Amerika ausgehenden Nichtamtlicher Teil. Dampfer gezeitigt. Wie man aus Hamburg meldet, erscheint die Befürchtung einer weiteren Ausbreitung der Cholera unbegründet. In eine»; Artikel der ministeriellen „Berlin. Korrcsp." über die Abwehr der Cholera wird das jetzige Auftreten der Krankheit in; Osten des Reichs gebietes auf Eiuschleppung durch russische Flößer auf den; Wasserwege zurttckgcführt. Der Artikel erklärt, daß das Auftreten der vereinzelte» Seuchcsüllc die deutschen Behörden nicht unvorbereitet treffe, und daß daher kein Grund zu besonderen Befürchtungen vorliege. Die jetzigen Unruhen in Dcutsch-Ostafrika sind nach einer Erklärung des Gouverneurs Grafen Götzen im Ausleben des alte» heidnischen Schla»ge»kult»S zu suche». Die Zauberer, welche ihre Macht schwinden sehe», predige», daß das Volk durch Rückkehr zu»; alten Kultus von der deutschen Herrschaft befreit werden würde. — Uebcr die Bekämpfung des Aufstandes im Bezirke Lindi ist eine günstig lautende Depesche des Kommandanten des „Bussard" eingegaugeu. Oesterreich-Ungarn. Kaiser Fra uz Josef sandte nach Empfang der Friedcnsnachricht aus Portsmouth Glückwunsch-Tele gramme an den Kaiser von Rußland, an den Mikado und än den Präsidenten Roosevelt. Frankreich. Frankreich und Deutschland scheinen nun mehr in der Marokkvangelegcnhcit mit einander so ziemlich ins Reine gekommen zu sein. Die in Berlin cingetroffene Note der französischen Negierung betreffs der geplanten Marokkokonfercnz lautet guten; Vernehmen nach in allen wesentlichen Punkten befriedigend, sodaß weitere Spezialverhandlungc» über Einzelheiten der Konferenz nicht mehr erforderlich sein dürften. Schwcdcn-Norwcgen. Die Verhandlungen der in Karlstadt tagenden Konferenz der schwedischen und norwegischen NegicrungS- delegicrten zur Verständigung über die Auflösung der Union nehmen ihren ruhigen Fortgang; über die bisherigen Ergebnisse der Konferenzverhandlungen ist noch nichts bekannt geworden. An; 1. September haben in Schweden die Wahlen zur zweiten Kammer des Reichstages begönne:;; sie werden den ganzen Monat hindurch dauern. Der Wahlkampf dreht sich hauptsächlich um die Wahl rechtsfrage, und zwar handelt es sich um die Frage der Proportioualwahl bez. der Majoritätswahl. Türkei. Der Aufstand in der arabischen Provinz Demen gilt als im wesentlichen niedergeschlagen. Prinz Nikolaus uud Prinze ssiu Nikolaus von Griechenland sind in Konstantinopel einge trosfen, um den: Sultan persönlich zmn Feste seiner Thron besteigung zu beglückwünschen; der Vorgang läßt die Be ziehungen zwischen Griechenland und der Türkei im besten Lichte erscheine». Rußland. I» den russischen Ostseeprovinzen geht cs noch immer unruhig zu. So haben in Riga wiederum größere Straßenrevolten anläßlich der Mobilisierung statt gefunden, fast in allen Fabriken wird gestreikt. Dagegen scheint sich die Lage in Warschau gebessert zu haben, der neue Generalgouvcrneur Skalon plant angeblich die Aufhebung des über die Stadt und den Bezirk Warschau verhängte» Velagermigszustandes. Die Lage in Schuß la bleibt bedrohlich. Nach neueren Nachrichten soll die Stadt in Flammen stehen. Die umliegende Niederung ist von bewaffneten Tataren erfüllt. Den dahin entsandten zwei Bataillonen soll Artillerie folgen. Die Bewohner flüchten in die Berget In den: Dorfe Muschrany im Kreise Durschck ist ein Teil der Mauer des Gutshofes des Fürsten Vagration Murhranski mit Dynamit in die Luft gesprengt worden. In der Nähe von Gari ist der Fürst Creson ermordet worden. Der Schah von Persien befindet sich auf der Heimreise von seiner jüngsten Europareise. Am Freitag nachmitttag kam er mit seinen: Gefolge an der russischen Grenze an und wurde dort von dein ihm zugetciltcn Ehrendienste empfangen. England. Gerade zmn Zeitpunkt des Abschlusses der Fricdcns- Prälimiuarien zu Portsmouth ist von Loudon aus die Nachricht vou der Erneuerung des englisch-japani sch e n Bündnisses bekannt gegeben worden. Der neue Vertrag soll den Charakter eines Schutz- uud Trutzbünd nisses für alle Fälle tragen und u. a. Japan verpflichten, im Kriegsfälle Truppen nach Judien zur Unterstützung der dortigen englischen Truppen zu schicken. Marokko. Die französische Negierung hat durch ihren Gesandten in Fez, Taillandier, den: Sultan ein Ultimatum überreichen lassen, in welche»; umgehe»d volle Genugtmmg wegen der Verhaftung des inzwischen auf Befehl des Sultans wieder freigelassenen algerischen Untertanen Bu Mzian verlangt wird. Atan hat Grund, anzunehmen, daß der Sultan dieses Ultimatum unverzüglich erfüllt und verdankt dieses den; Einflüsse des Auslandes, das dahin zu wirken begonnen hat, daß Frankreich nicht schroff behandelt werden dürfe. Es heißt, daß Taillandier auch auf der Entschuldigung besteht, die der französischen Gesandtschaft in Fez durch den Vezir überreicht werden soll. Doch geht einstimmig die Meinung in Tanger dahin, daß solche Entschuldigungen in Fez durch eine maurische Sondergesandtschaft überreicht werden müssen. Amerika. Das Friedensmerk von Portsmouth steht unmittelbar vor seiner Vollendung. Die Aufstellung des Friedensvcrtrages geht rasch von statten. Professor von Martens und der japanische Neichsbeirat Deunison haben zehn von den fünfzehn Artikeln festgestellt, aus deue», wie inan annimmt, der Vertrag bestehen wird. Witte hofft, daß der Vertrag Dienstag oder Mittwoch unter zeichnet werde. Ain Freitag ist das Abkommen über den Waffenstillstand unterzeichnet worden, es soll aber erst nach Unterzeichnung des Friedensvertrages in Kraft treten, da Japan, wie jetzt erst bekannt wird, entgegen früheren Meldungen, sich geweigert hat, eurem sofort in Kraft tretenden Waffenstillstand zuzustimmen. Japan. In Japan zeigen sich Unzufriedenheiten über die Fricdensbedingungen von Portsmouth, man hatte offenbar gehofft, daß die japanischen Unterhändler hierbei mehr für ihr siegreiches Land herausschlagen würden. Graf Katsura und Marquis Ito erhielten zahlreiche Zu schriften, in welchen gegen die vereinbarten Friedens bedingungen energisch Widerspruch erhoben wird. Nirgends sind Freudenbezeigungen nach Bckanntwerden der Friedens kunde veranstaltet worden. In Tokio habe» fast sämt liche Zeitungen beschlossen, die Flaggen »ach Eingang der Meldung von der Unterzeichnung des Friedens halh-,