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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 45.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193000008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19300000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19300000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 45.1930
-
- Ausgabe Nr. 1, 2. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 2, 9. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 3, 16. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 4, 23. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 5, 30. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 6, 6. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 7, 13. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 8, 20. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 9, 27. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 10, 6. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 11, 13. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 12, 20. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 13, 27. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 14, 3. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 15, 10. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 16, 17. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 17, 24. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 18, 1. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 19, 8. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 20, 15. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 21, 22. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 22, 29. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 23, 5. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 24, 12. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 25, 19. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 26, 26. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 27, 3. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 28, 10. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 29, 17. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 30, 24. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 31, 31. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 32, 7. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 33, 14. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 34, 21. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 35, 28. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 36, 4. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 37, 11. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 38, 18. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 39, 25. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 40, 2. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 41, 9. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 42, 16. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 43, 23. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 44, 30. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 45, 6. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 46, 13. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 47, 20. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 48, 27. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 49, 4. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 50, 11. Dezember -
- Ausgabe Nr. 51, 18. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 52, 25. Dezember 1930 -
-
Band
Band 45.1930
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Alle Oidium-Mekltaue, also auch der Hor- tensien-Mehltau, werden am besten und billigsten mir Schwefel bekämpft. Entweder stäubt man seinstgepulverten Schwefel auf die Blätter oder man spritzt flüssige Schwefelpräparate (Schwefel leberlösungen bzw. Schwefelemulsionen in Wasser). Ein besonderes Verfahren gibt Engel (Garten welt, 1928, S. 314) an: Eine Mischung von Schwefelpulver mit Wasser wird auf die Damps- rohre des Gewächshauses (also nicht auf die Pflanzen!) verspritzt und zwar abends. Dadurch soll sich der Schwefel in der Gewächshausluft sehr regelmäßig und wirksam verteilen und das rasche Verschwinden des Pilzes zur Folge haben. Diese Methode wird auch von anderer Seite als wirksamer empfohlen als das direkte Bestäuben. K. Braßler in Berlin. Es handelte sich um einen echten Mehltaupilz; man hat ihm den Namen Oiäiuni dortsn- 8 ias beigelegt. Darüber ist in den vorstehenden Antworten genügend gesagt. Eine zweite Sporen- iorm (Ascosporen) befindet sich im Fruchtgehäuse, die man als dunkle Pünktchen in dem Mehltau belag mit bloßem Auge noch eben erkennen kann. Diese Sporen überwintern und veran lassen das Auftreten des Mehltaues im nächsten Jahre. Eine Ueberwinterung des Mehltaupilzes kann jedoch auch in den Knospen und Blattschuppen erfolgen und zwar in der Konidienform. Nicht olle Hortensiensorten werden von dem Mehltau pilz befallen. Besonders anfällig sind „Elmar, Loreley, Eclaireur, Mad. MouillLre," während andere, wie „Niedersachsen, Gertrud Glahn, Schöne Dresdnerin und Goliath" nicht befallen werden. Leichten Befall konnte man ebenfalls bei manchen Sorten feststellen. Zur Bekämpfung der Krankheit ist es notwendig, den Pflanzen richtige Kulturbedingungen angedeihen zu lassen. Uebermäßige Feuchtigkeit und zu dichter Stand ist zu vermeiden. Befallene Pflanzen sind sofort abzusondern und zu vernichten. Stecklinge dür fen nur von ganz gefunden Pflanzen entnom men werden. Im Herbste wird alles abgefallene Laub gesammelt und verbrannt. Zur direkten Be kämpfung dienen Schwefelpräparate, die aber zweckmäßig vorbeugend anzuwenden sind. Ge mahlener Schwefel wird aufgestäubt. „Solbar, Erysit, Cosan, Vomasol" usw. können ebenfalls Verwendung finden. Bei wiederholter, recht zeitiger Anwendung wird auch der Erfolg nicht ausbleiben. L. Müllers in Düsseldorf-Kaiserswerth. Antwort 139 Vermehrung der Himbeere „Preußen" Bei den Himbeeren kann die Vermehrung durch Wurzelstücke erfolgen. Starke Wurzeln werden von der Mutterpflanze abgetrennt und in 2—3 em lange Stücke geschnitten. An diesen Wurzelstücken befinden sich sog. schlafende Augen oder Adventivknospen. Werden die Wurzelstücke in flache Holzkistchen in lockere, sandige Erde ge legt und feucht und warm gehalten, dann kommen die Adventivknospen zur Ausbildung. Sie trei ben durch, während sich nach unten Wurzeln ent wickeln. Sind auf diese Weise Pflanzen ent standen, dann werden sie, einzeln in Töpfe ein gesetzt, bis zur guten Durchwurzelung in einen Mistbeetkasten unter Glas aufgestellt. Nach er folgter Abhärtung werden sie im Freien auf Beete ausgepflanzt. Die Vermehrung durch Wurzelstücke ist im Frühjahr vorzunehmen. Bis zum Herbst hat man dann starke Pflanzen. L. Müllers in Düsseldorf-Kaiserswerth. Antwort 149 Dunggas Oco Durch die Anwendung der Ocobegasung kann ein bedeutender Vorteil in der Gemüsetreiberei und der sonstigen Pflanzenkultur erzielt werden. Bei richtiger Anwendung wird das Wachstum gefördert, der Fruchtansatz ist ein reicherer und die Fruchtreife tritt früher ein als bei nicht begasten Pflanzen. Der durch dieses Verfahren erzielte Vorsprung macht sich besonders bei Gur ken und Tomaten bemerkbar. Gerade hier ist es von außerordentlicher Wichtigkeit, frühzeitig fertige Ware auf den Markt zu bringen, um die günstigere Preisgestaltung auszunutzen. Bei blühenden Pflanzen wird durch die Begasung eine kräftigere Färbung hervorgerufen und das Wachstum günstig beeinflußt. Wichtig ist es, das Verfahren zur rechten Zeit anzuwenden, na mentlich in den Frühjahrs- und Herbstmonaten, wenn die Einwirkung der Sonnenstrahlen nicht sehr stark ist, so daß die Afsimilationstätrgkeit der Blätter nachläßt. Auch muß das Verfahren regelmäßig zur Anwendung kommen, so daß man täglich begast. Am geeignetsten sind die Mittags stunden zwischen 11 und 14 Uhr. Es ist aber auch von einem Uebermatz abzusehen, weil da durch auch manches verdorben werden kann, gerade so gut wie durch überreiche Düngung. Um eine volle Wirkung zu erzielen, müssen die Pflan zen in einem guten Kulturzustande sein. Kranke und unterernährte Pflanzen können durch die Begasung nicht gesund werden. Auch ist es zweckmäßig, Häuser die mit einheitlichen Kultu ren bestellt sind, zu begasen. In kleinen Be trieben, wo in einem Hause gemischte Kulturen betrieben werden, hat das Ocoverfahren wenig Bedeutung. Zwar wird auch hier manche Pflanze durch die größere Kohlensäurezufuhr im Wachs tum gefördert werden, aber ein durchschlagender Erfolg ist nicht zu erwarten. Der Hauptvorteil der Ocobegasung besteht darin, daß das Wachstum angeregt, der Frucht ansatz gefördert und die Reife beschleunigt wird. Uebertriebens Erwartungen sollen jedoch nicht aufkommen. Wenn man in Berichten liest, daß eine Ertragssteigerung von 100^ erzielt worden ist, dann ist anzunehmen, daß hier die richtige Kontrolle gefehlt hat. Durchschnittlich kann mit einer Ertragssteigerung von 25 bis 3O?8 ge rechnet werden. L. Müllers in Düsseldorf-Kaiserswerth. Namentlich bei Frühgemüsen unter Glas sind die Erfolge zahlenmäßig erwiesen, und zwar ab gesehen von der Verfrühuna der Ernte Ertrags steigerungen bis zu 25 A (bestätigt u. a. durch Gartenbaudirektor Max Loebner in Friesdorf bei Bonn). Entsprechende Erfolge sind erzielt bei der R o s e n treiberei und anderen Glashaus- Groß-Kulturen. Wenn Sie ausführliche Aeuße- rungen über Erfahrungen mit der Oco-Begasung wünschen, so wenden Sie sich an die Vertriebs firma: Verein für chemische Industrie A.-G., Frank furt am Main, Moselstr. 62. Die Oco-Kohlensäuredüngung wird heute mit durchwegs gutem, z. T. sehr gutem Erfolg in den verschiedensten Gewächshausbetrieben durch geführt. Daß eine Anreicherung der Gewächs hausluft mit Kohlensäure bei Beachtung bestimm ter, physiologisch begründeter Voraussetzungen für die Pflanzen nur von Vorteil sein kann, ist ja ohne weiteres erklärlich und durch Versuche be wiesen worden. Die Stärke der Begasung richtet sich nach der Größe des Gewächshauses. Für 50 bis 75 gm Bodenfläche genügen 4—7 Stück Oco-Kohlen, die man in einem kleinen Ofen (Dunggasspender nach Dr. Rein au) zur Verbrennung bringt. Die genannte Anzahl Kohlen liefert bis 700 Liter Kohlensäure pro Stunde. Für größere Häuser benutzt man größere oder mehrere kleine Oefen. Es gibt Dunggasspender, die mit 60—70 Kohlen gespeist werden können. Um zu vermeiden, daß Kohlenstaub in die Luft geht und sich auf den Pflanzenteilen ablagert, muß die obere Mün dung des Ofens mit einem sehr feinen Sieb be deckt sein. Als vorteilhaft hat sich erwiesen, die Kohlensäurebegasung gleichzeitig mit einer Luft durchfeuchtung vorzunehmen. Das geschieht am beguemsten dadurch, daß man den Oefen Wasser behälter aufsetzt und die Oco-Kohlen gleich als Heizquelle benützt. Auch in Frühbeetkästen kann mit Kohlensäure gedüngt werden. Dazu verwendet man kleinste Oefen" (Ocola-Apparate), welche mit zwei Kohlen gespeist werden. Ein „Ocola" genügt für einen Mistbeetkasten mit 10—12 Fenstern. Einen Nachteil hat die Begasung: Für Men schen ist der Aufenthalt in kohlensäurereichen Gewächshäusern recht unangenehm. Die wich tigsten Arbeiten (Gießen etc.) müssen daher vor der Begasung verrichtet werden. K. Braßler in Berlin. Antwort 1 Zement-Frühbeetkäften Ich würde Ihnen die Anschaffung von Zementholz-Frühbeetkästen empfehlen. Ich habe diese Art Kästen schon seit 7 Jahren in Gebrauch und bin damit sehr zufrieden. Bartels Zement kästen besitzen einen Hohlraum und daher eine gute Luftisolierung. Vielleicht holen Sie einmal einen Prospekt von dort ein. Die Anschrift lau tet: Zementfabrik Bartels in Seehausen am Stafelsee in Oberbayern. Georg Mederer in Murnau. Antwort 2 Ist Champignonzucht heute noch lohnend? Die Champignonzucht ist nach meinen Er fahrungen heute noch vorzugsweise da lohnend, wo das Absatzgebiet so nahe liegt, daß die fri schen Champignons entweder direkt gleich nach der Ernte an den Verbraucher abge liefert oder so in luftigen Kisten und festen Kör ben versandt werden können, daß sie durch gute Transportverbindung unbedingt inner halb 24 Stünden in den Händen des Ver brauchers sind. Der Champignon ist eben eins leichtverderbliche Ware! Ferner lieben es dis Hauptverbraucher (Stadtköche und Hotels), daß man regelmäßig täglich und nicht unter 5 Pfd. liefern kann, da sich kleinere Mengen bei diesen weder zum täglichen Gebrauch, noch zum Ein kochen lohnen. Jedenfalls ziehen die genannten Abnehmer frische Champignons den französischen Büch- sen-Champignons vor. Lohnende Absatzgebiete sind nur große Städte mit Fremdenverkehr. Der Preis von 80 Pfg. pro Zentner Dünger halte ich für zu teuer, um so mehr wenn er naß ist. Er soll zur Champignonzucht nur feucht sein. Daher kauft man vorteilhafter nach Raummetern. Im allgemeinen gehen meine langjährigen Erfahrungen dahin, daß man die Champignon zucht stets nur als Nebenerwerb be treiben sollte, um den rückständigen, noch sehr brauchbaren Dünger im gärtnerischen oder land wirtschaftlichen Betriebe selbst zu verwerten. Amelung in Berlin-Halensee. Falls schon die überaus guten Räumlichkeiten da sind, so ist immerhin eine Champignonkultur auch heute noch lohnend, auch wenn der Dung mit 0.80 Mk. pro Ztr. bezahlt werden muß. Es handelt sich zuerst darum, Absatz zu finden. In der Großstadt oder in Kurorten sind die Champignons oft zu günstigen Preisen abzu setzen. Für 1 gm Kulturgrundfläche benötigt man zirka 3 Ztr. Dünger, und diese Fläche liefert im Durchschnitt 17—22 Pfd. Champignons pro Hahr. Außerdem muß man auch in Betracht ziehen, daß der verbrauchte Dünger noch für dis Pflanzenkultur in der Gärtnerei gut zu ver wenden ist. Es ist also diese Kultur auch heute noch — wie gesagt — mit der Gärtnerei zusam men als lohnend zu bezeichnen. L. Rath in Heiligenstedten. Antwort 3 Samenansatz bei Sellerie Allzuzeitig ausgesäter Sellerie wird immer einen Prozentsatz in Samen gehender Pflanzen bringen. Bei Aussaat Ende Februar wird das Uebel nicht in Erscheinung treten. Der im Kasten belassens Tsil konnte sich jedenfalls in folge engen Standes überhaupt nicht entwickeln. Auch allzuzeitiges Auspflanzen, wenn noch Frost- verioden nach der Pflanzung eintreten, scheint den Samentrieb zu begünstigen. Otto Felgentreu in Oelsnitz i. V. Wenn Sie den Sellerie schon im Januar aus- säten, so ist das Durchschießen des Selleries auf die zu lange Vorkultur zurückzuführen. Aber auch Frost und Trockenheit bewirken diese Er scheinung, seltener ist sie auf schlechtes Saatgut zurückzuführen, was man leicht fsststellen kann, wenn man verschiedenes Saatgut nebeneinander verwendet. Warum den Sellerie zweimal pikieren? Wenn die Aussaat Anfang März vorgenommen und einmal pikiert wird, kommen die Pflanzen ge rade recht, um gegen Mitte Mai ausgepflanzt zu werden. Gegen Fröste sind die Jungpflanzen zu schützen. Durch reichliches Bewässern während der trockenen Jahreszeit wird das Wachstum gefördert und Wachstumsstockungen werden ver mieden. E. Schmidt in Basel. Wenn Sellerie — ganz gleich, ob Knollen sellerie, Bleichsellerie oder Schnittsellerie — in die Blüte schießt und in Samen gehl, so liegt entweder ein Kulturfehler oder eine Wachstums störung oder schlechtes Saatgut vor. Der Kul turfehler kann darin liegen, daß einseitig mit Stickstoff gedüngt wurde. Als Normal düngung würde ich raten (für 100 Quadratmeter Land): 3 kg Leunasalpeter oder 4 stg Ammoniak gemischt mit 10—15 tzg Kainit oder 3—5 kg 40^iges Kalisalz und ebenfalls 3—5 kg Phos phorsäuredünger. Am häufigsten sind es wohl Wachstu ms st örungen, welche das Schie ßen in die Blüte verursachen. Derartige Stö rungen werden durch Frost oder Trockenheit ausgelöst. Trifft der Frost die jungen Pflanzen, wie es leicht sein kann, wenn zu früh in kalte Kästen oder gar in Freilandbeete verschult wird, so ist im späteren Alter der Pflanzen fast regel mäßig ein Durchschießen festzustellen. Aus diesem Grunde ist auch eine Aussaat auf das kalte Mist beet im April nicht zu empfehlen. Im vor liegenden Falle wird es wohl so sein, daß die jungen Pflanzen Frost bekommen haben. Das schließe ich daraus, daß das Durchschießen nicht nur an einer Lokalität zu verzeichnen war, son dern auch dort, wohin die Pflanzen verkauft worden sind. Die Daseinsbedingungen für den Sellerie dürften in jedem Falle andere gewesen sein und trotzdem überall das gleiche Biid: Die Folge des im Jugendstadium erlittenen Frostes. Mangel an Feuchtigkeit kann gleichfalls ein wich tiger Grund für das Schießen sein, ebenso ein zu dichtes Zusammenstehen der einzelnen Pflan zen oder em zu rascher Wechsel in den Tem peraturverhältnissen beim Verpflanzen. Lang same Abhärtung ist sehr wichtig, wenn man gute Ernte haben will! Die gleiche Erscheinung wäre allerdings auch dann zu verzeichnen gewesen, wenn das Durchschießen erblich begründet ist, wenn also die Saat nichts taugt. Ob die Saat die Schuld trägt, könnte aber sofort experimentell geprüft werden. Selleriepflanzen neigen sehr leicht zu Bastardbildungen und de generieren dann. Eine Teilerscheinung der Bastardierung kann das Jn-die-Bküte-Schießen Es kann aber auch sein, daß der Samen von Pflanzen stammt, die nicht durchgezüchtet sind und unrein vererben. Man müßte sich die Mühe machen und mit den Samen aus der diesjährigen Ernte weiterzüchten. K. Braßler in Berlin. Antwort 4 Pompondahlie „Deutsche Perle" Die Dahliensorte „Deutsche Perle" ist mir nicht bekannt und wird m. W. selbst in großen Dahlienkulturen nicht mehr zu haben sein. In früheren Jahren führte ich eine alte weiße Hy briddahlie, die den Namen Perle du parc oder Parkperle führte; diese alte, in früheren Jahren sehr bekannte Sorte ist reinweiß, gut gefüllt und von mittlerer Größe. Seinerzeit fand sie viel Verwendung für die Binderei. Diese Sorte ist jetzt noch zu haben bei der Fa. Otto Mann, Großgärtnerei, Leipzig-Eutritzsch. L. Rath in Heiligenstedten. Erst prüfen Wir haben in Nr. 51/52 Jhrg. 29 einen Bericht der Abteilung sür tech nische Betriebsmittel des Reichsverbandes über die Prüfung des Dohrn'schen Rei- henpflanzers veröffentlicht. Darin war gesagt, daß dieses Gerät eine ganz wesentliche Verbesserung beim Pikieren ermögliche, sobald — und darauf kommt es hier an — die Leute, die mit dem Gerät umgehen sollen, sich erst an seinen Gebrauch gewöhnt haben. Es wird in manchem Betrieb gar oft der Stab über eine Neuerung gebrochen, weil man sich nicht die Mühe macht, einige Zeit damit zu verbringen, mit der Neuerung ver traut zu werden. Der nachfolgend in Auszügen wie dergegebene Brief ist uns auf die Ver öffentlichung des oben genannten Be richtes über die Geräteprüfung zuge gangen und macht darauf aufmerksam, wie notwendig es ist, die Mühe der Neueingewöhnung nicht zu scheuen. „Ich bin in erster Linie Samen- und Pflanzenhändler, aber aus wirtschaftlichen Er wägungen habe ich als Nichtfachmann eine kleinere Gärtnerei angegliedert, deren Leitung ich gelernten jüngeren Fachleuten überlasse. Ich bin immer bestrebt, mich der letzten Er fahrungen und Arbeitsmethoden rastlos arbei tender Fachkönner zu bedienen, und habe so auch einen Versuch mit dem neuen Reihen- pslanzgerät der Firma P. H. Dohrn Nachf., Wesselburen, gemacht. Das heißt, machen wollen, denn wieder mußte ich eine alte Erfahrung machen: Jede Neuerung bringt für den Durch schnitt der Beteiligten eine Unbequem lichkeit, weil etwas Denken nnd Ein» fühlen nötig ist. Mein Gehilfe war keine Größe, sah das Gerät mit einem etwas überlegenen Mißtrauen an und schenkte der Kulturanweisnng dazu überhaupt keine Beachtung. Dabei waren seine Frühaussaaten so üppig wie der Zierrasen. Das kann passieren, da wird die Sache noch einmal gemacht. Sehr einfach, aber immer ein Verlust auf Kosten der Wirtschaftlichkeit. Ein Gehilfe rechnet nach meiner Erfahrung nur sehr selten und dann noch meist falsch. In diesem Falle habe ich mir eine halbe Stunde aus dem Sainengeschäft gestohlen und habe selber einen Versuch ausgeführt. Ein Fen ster zu dicht gesäten Salates habe ich mit dem Reihenpflanzer auf den dreifachen Raum nebenan in Reihen umgesetzt — der Gehilfe war dabei mein zweifelnder Beobachter. Der Erfolg: Diese drei Fenster Salat waren die besten Vcrkaufspflanzen des Frühjahrs. In gleichem Boden war die Bewurzelung be deutend besser. Es waren kurze, gedrungene, kräftige Pflanzen, die wesentlich von denen aus dem ersten Saatbeet abstachen. Antwort 5 Süß- und Sauerkirschensorten zum Straßenanbau Für Straßenpflanzungsu eignen sich Süß kirschen bester als Sauerkirschen, weil letztere meistens einen hängenden Wuchs haben. Wenn gleich die Kirschen im allgemeinen keine hohen Anforderungen an den Boden stellen, Sauer kirschen noch gut in sandigem Boden gedeihen, so sollte man doch darauf bedacht sein, daß der Boden reichlich Kalk enthält. 4)ie Kirschen müssen als Unterlage die hellrindige Vogelkirsche haben. Bon Süßkirschen sind folgende Sorten zu empfehlen: Büttners späte rote Knorpelkirsche, der Wuchs ist aufrecht, kräftig. Im Alter gehen dis Aeste auseinander. Ampfurther schwarze Knorpel kirsche, — der Baum wächst schmal hoch und wird nicht sehr breit. Schneiders späte Knorpelkirsche. Die Krone hat einen pyra midalen Wuchs, später baut sie sich hochgewölbt aus. Wegen der hochstrebenden Aests besonders wertvoll für. Straßenbepflanzung. Die Bäume werden sehr alt. Von Sauerkirschen eignen sich zur Straßen bepflanzung die Sorten: Spanisch- Glas kirsche. Der Baum wächst stark. Die Krone wird hoch und ist geschloßen. Für Stratzen- pflanzung von allen Sauerkirschen am besten ge eignet Die Rote Maikirsche (Maiammer) hat kräftigen Wuchs und bildet eine schmale auf wärtsstrebende Krone. Auch für schmale Straßen kann sie noch Verwendung finden. Sie ist ein Masseuträger, die Früchte reifen jedoch nicht gleichzeitig. Gegen Monilia unempfindlich, L e i tz- lauer Preßsauerkirsche hat kräftigen Wuchs, zur Straßenpflanzung noch brauchbar, trotz der etwas hängenden Zweige. Die Früchte sind klein und kommen zum allgemeinen Ver brauch kaum in Frage. Zur Saftbereitung ist sie aber sehr wertvoll. L. Müllers in Düffeldorf-Kaiserswerth. Leslehl Mangel au Helichrysum? Zur Anregung für vermehrten Helichry sum-Anbau in Nr. 50/29 möchte ich auf den z. Z. sehr geringen Preis für diese Trockenware aufmerksam machen: 4—5 RM. für 1 kg (gegen früher bis zu 20.— RM.). Durchschnittlich gehen zirka 12—15 getrocknete Blüten auf 10 Gramm, also 1200—1500 auf 1 LZ. Zwei bis drei Blüten für einen Pfennig zu ziehen, recht zeitig im richtigen (halbgeöffneten) Zustand zu schneiden und luftig zu trocknen ohne scharfe Sonneneinwirkung zwecks Erhaltung der Leucht kraft der Farben! Meines Erachtens wird dieser Aufwand an Aufmerksamkeit, Arbeit und Raum durch den jetzigen Preis nicht annähernd entspre chend bezahlt. Dazu kommt, daß das Trocknen in unserem Klima nicht alle Jahre so gut ge lingt, wie in dem letzten, sehr trockenen. In den beiden vorhergehenden Jahren war ein teil weiser Befall durch Schimmel und Fäulnis kaum zu vermeiden, und die geringste Spur davon führt nicht nur zur Verfärbung, sondern auch zum Zerfall der Blüte bei der Verarbeitung. Th. v. Arnoldi in Altona-Nienstedten. — dann . . . Als die Erfahrung da war, konnte aller dings der Erfolg der Benutzung des Geräts für die laufende Pflanzperiode nicht mehr ausgenutzt werden. Ich glaube, aber als Nicht fachmann dazu beigetragen zu haben, einem Fachmann oder einem, der es werden wollte, etwas beizubringen. In diesem Sinne fühle ich mich bemüßigt, Ihnen diesen typischen Fall als Beispiel, einmal für die Schwerfällig keit vieler Fachleute allen Neuerungen gegen über, im besonderen aber für den Wert der Erfindung der Firma P. H. Dohrn Nachf., zur Kenntnis zu geben." Ernst Bahre, Bünde i. W. Die in den namentlich gezeichneten Abhand lungen zum Ausdruck kommenden Ansichten und Urteile sind die Meinungsäußerungen der Verfasser. Schriftleitung K. Fachmann, Berlin. Ver antwortlich für den wirtschaftspolitischen Teil, die Berbandsnachrichten und die Unterhaltungs beilage: E. Häußler, Berlin; für die Marktrundschau: Dr. Christov eit, Berlin; für den Anzeigenteil: M. Bethge, Berlin. Verlag: Gärtnerische Verlagsgefellschaft m. b. H., Berlin SW 48. Druck: Gebr. Radetzki, Berlin SW. 48t Schluß des redaktionellen Teiles. GeWWches Unter Lieser Rubrik geben wir unseren Dauerinserenten Gelegenheit zu besonderen!, kurzem Hinweise aus ihre Inserate. Schädlinge im Gewächshaus Während im Freiland der Kampf gegen die verschiedenen Schädlinge mit Ende der Vege tationsperiode bis zu einem gewissen Grade zum Stillstand kommt, geht derselbe in den Gewächs häusern ohne Unterbrechung weiter. Hier sind es vor allem die Rote Spinne, Thrips, Weiße Fliege sowie die verschiedenen Blatt- und S'ch il d l a u s a rt e n, die dem Gärtner zu schaffen machen. In zahlreichen, von namhaften gärtnerischen Betrieben durchgeführ ten Spritzungen hat sich nun das Präparat De ka l i t E x t r a in der Behandlung von Gewächs häusern infolge seiner hervorragenden Eigen schaften bewährt. Ganz abgesehen davon, daß Rote Spinne, Thrips, Weiße Fliege, Blatt- und Schildläuss restlos vertilgt werden können, ist es auch in den vorgeschriebenen Konzentrationen und sogar auch bei einer evtl, versehentlich vorkom menden Ueberkonzentration völlig unschädlich für dis zartesten Pflanzen. Wichtig ist außerdem, daß man in vielen Fällen auch unbedenklich in die Blüten spritzen kann. Die wasserklare Spritz flüssigkeit hinterläßt ferner keine Flecken auf des UlGlKLN.
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