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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 45.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193000008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19300000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19300000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 45.1930
-
- Ausgabe Nr. 1, 2. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 2, 9. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 3, 16. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 4, 23. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 5, 30. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 6, 6. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 7, 13. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 8, 20. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 9, 27. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 10, 6. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 11, 13. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 12, 20. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 13, 27. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 14, 3. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 15, 10. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 16, 17. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 17, 24. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 18, 1. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 19, 8. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 20, 15. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 21, 22. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 22, 29. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 23, 5. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 24, 12. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 25, 19. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 26, 26. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 27, 3. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 28, 10. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 29, 17. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 30, 24. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 31, 31. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 32, 7. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 33, 14. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 34, 21. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 35, 28. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 36, 4. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 37, 11. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 38, 18. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 39, 25. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 40, 2. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 41, 9. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 42, 16. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 43, 23. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 44, 30. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 45, 6. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 46, 13. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 47, 20. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 48, 27. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 49, 4. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 50, 11. Dezember -
- Ausgabe Nr. 51, 18. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 52, 25. Dezember 1930 -
-
Band
Band 45.1930
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Nr. S. 30. 1. 1930 Dke Garkenvauwlrkschafk Wir bitten, uns von den in den Tageszeitungen erschienenen *0k»0-Artikeln stets ein Beleg. exemplar rinsenden zu wollen 'O?^ Das Sauerkraut Die Heilkunde muß vor allem praktische Ratschläge geben, die sich verwirklichen lassen» sie muß sich umsehen, welche diätetischen Hilfsmittel gerade zur betreffenden Jahreszeit und Saison erreichbar sind. Ein solches großes diätetisches Volksheilmittcl ist daS Sauerkraut für die kalten Herbst- und Winter monate. Das Sauerkraut sollte zu diätetischen Zwecken roh genossen werden, am besten mit etwas Sauerkrautbrühe. — Es hat einen hohen Gehalt an Vitaminen aller Art. Es ist, ein leuchtend, daß ein Körper schon allein durch Anreicherung natürlicher Vitamine in seiner allgemeinen, vitalen Kraft, in seiner Lebens kraft gestärkt, das Blutleben gesteigert, der gesamte Stoffwechsel belebt wird, so daß aus diesen allgemeinen günstigen Momenten da und dort Schädlichkeiten und Schwächen überwunden werden. — Neben den Vitaminen ist es der günstige Mincralstoffgehalt des Sauerkrautes: Säuren und Basen sind fast in gleichem Ver hältnis vorhanden, es besteht ein geringer Basenüberschuß, welchen Ragnar Berg als wünschenswert erachtet in den Nahrungsstoffen. Gewöhnlich verbietet man Leuten mit schwachem Magen Kraut. Gut gekaut und täg lich in kleineren Mengen genossen, ist es jedoch gerade für den Magen sehr gesund. Besonders wichtig ist das Sauerkraut bei Darmträgheit. Man nehme jeden Morgen nüchtern einen Schübel rohes Sauerkraut, genügt das nicht, so vor jeder Mahlzeit eine kleine Portion und gehe später, wenn der Stuhlgang geregelt ist, wieder zurück auf einen Schübel nüchtern. Man versuche dieses ausgezeichnete und gesunde Mittel bei jeder Art von Darmträgheit. Ferner ist das Sauerkraut ein ausge zeichnetes Darmreinigungsmittel, besonders ge gen Würmer. Zum Schlüsse sei noch auf di« große Bedeutung des rohen Sauerkrautes Lei Tuberkulose hingewiesen, durch seinen Vita min» und Nährsalzreichtum. Es kann von jedem, selbst den Aermsten genommen werden! Das Einlegen selbst geschieht am besten auf folgende Art: Das gehobelte Weißkraut wird sofort in die reine Sauerkrautstande oder in daS Sauerkrautfaß lagenweise gegeben, wobei man immer einige Wacholderbeeren ernftveut, ein Guß frisches Wasser zugibt und tüchtig «instampft, so daß die Krautfaser selbst etwas Gewebesaft abgibt. Zum Schluß Bedeckung mit einem reinen Leinentuch, darüber ein Brett und daraus ein schwerer, sauberer und Möglichst glatter Stein, den die Milchsäure nicht angreifen und zermürben kann. Das Koch salz läßt man am besten ganz weg oder gibt auf 10 kg Kraut höchstens 100 g Salz. Die Wacholderbeeren wirken fäulniswidrig, urin- treibend, blähungsfördernd und geben dem Kraut einen guten Geschmack. Das Kraut hält sich, bis die neuen Salate und frischen Gemüse kommen. Dr. B. - - - —? Selmchlmgen Auf Poinsettia pulcherrima, die erst jetzt bei uns unter dem Namen „Weihnachts- ftsrn" anfangen, an Popularität zu gewinnen, wurde bereits vor 75 Jahren in der eng lischen Gartenzeitung „The Gardeners Chro- nicle" und zwar am 20. Januar 1855 hinge wiesen und die Kultur näher beschrieben. Ein Zeichen, wie lange Zeit es in Anspruch nimmt, bis man sich bei uns dazu entschließt, neue Kul-. tursn aufzunehmen. Wenn unsere hauptsächlichsten Kulturen von Cyclamen, Primeln, Cinerarien, Pelargonium usw. auch sehr schön sind, so wird das kaufende Publikum durch das ewige Einerlei nach meiner Meinung ermüdet, und es sollte unser eifrigstes Bemühen sein, das Publikum durch reiche Ab wechslung unserer Kulturen zu interessieren und immer etwas neues und interessantes zu brin gen, genau wie dies in anderen Branchen der Fall ist. Man denke nur an die Konfektion, Schuhwaren usw. Wer kleidet sich heute noch wie vor 75 Jahren? Oder wer trägt Schuhe, wie sie in jenen Jahren getragen wurden? Das Publikum zu befriedigen und es für den Gartenbau zu interessieren, sollte aber vor allen Dingen unser eifrigstes Bemühen sein. Aus diesem Grunde müßten wir auch mehr lokale Blumenschauen, aber wirkliche Blumen und zwar in größerer Mannigfaltigkeit bringen, wie dies auch in England m vielen Städten geschieht. Dort werden diese Schauen in gewöhnlichen Zelten abgehalten und sind sehr stark besucht. Nach meinem Gefühl würden solche, tatsächlichen Blumenschauen für den Gar tenbau viel bessere Dienste tun als die großen und mit ungeheuren Unkosten verbundenen Gartenbauausstellungen, die in den letzten Jah ren in Deutschland abgehalten wurden. Wenn man derartige große Ausstellungen in Abschnit ten von 10 Jahren einmal bringt, um die Ge samtleistung von Gartenarchitektur und Garten gestaltung in Verbindung Mit Kulturen zu zeigen, so laste ich es mir gefallen. Wir sollten uns auch bemühen, in Tages zeitungen mehr als bisher auf Pflanzen und Blumen hinzuweisen und wenn irgend möglich auch interessante Bilder zu bringen. Ich habe das Gefühl, als ob wir in unseren Fachzeit schriften viel mehr als nötig zu uns selbst sprechen, d. h. zu den Berufsgenoffen, während man das große Publikum,das un sere Käufer und Abnehmer stellt, zu wenig berücksichtigt. Alfred Unger, Heidelberg-Schlierbach. Geschäftliche Mitteilungen Die Gewächshausanlagen der herzoglichen Hofgärten in Tegernsee sind an Jakob Laule rn Pacht übergegangen. Das Freiland wird von der Gemeinde Tegernsee als Kuranlage Ungerichtet. Fragen: Frage K Pctrolcumhcizofc» Ich bitte um Mitteilungen vorliegender Er fahrungen über Petroleumhcizvfen (Dapolz. B.) zur Hilfsheizung in Gewächshäusern. Wie hoch ist der Brennstoffverbrauch und die Heiz wirkung? Schaden die Verbrennungsgase den Pflanzen? A.G.inL. Frage 1v Unfruchtbarer Spalierbaum An der Ostwand meines Hauses steht ein sehr gut entwickelter, ungefähr 7 m hoher Spalierbaum (Birne oder Apfel? Schriftleitung). Die Sorte ist mir unbekannt. Derselbe steht ungefähr seit 17 Jahren dort und hat in dieser ganzen Zeit noch nie getragen. Der Baum wird gut gepflegt, im Sommer bei Bedarf gegossen usw. Was kann an der Unfruchtbarkeit schuld sein, und wie kann man da abhelfen?' G. B. in P. Antworten: Antwort 130 Regcnanlage für Tomaten Wenn Sie Tomaten wässern wollen, ist der Siemensregner sehr zu empfehlen. Ich habe einen solchen schon seit 1926. Derselbe ist un verwüstlich. Ich beregne mit einem Regner, der transportabel ist, 4 Morgen Land. Tomaten von oben zu bewässern, ist, nachdem sie Früchte angesetzt haben, nicht zu empfehlen. Außerdem verzögert die Beregnung die Reife. Fritz Krug in Kahla (Thür.) Antwort 132 und 133 Heizbare Mistbeetkästen — Elektrische Mistbeet- Heizung Seit zehn Monaten habe ich versuchsweise Siemens-Heizkabel in Betrieb. Um es im vor aus zu sagen, eins angenehmere und praktischere Heizung gibt es für Mistbeete nicht. Ich beziehe Nachtstrom für 0,09 RM. die kv/d und komme auf meine Kosten. Die Kabel werden einfach auf eine Zwischen schicht (Torfmull, Holzkohle oder ähnliches) ge legt, damit der Wärmeabfluß nach unten ver hindert wird, und mit Erde bedeckt. Das Beet bekommt eine gleichmäßige Wärme, die man nach Belieben regeln kann. Der Vorteil der elektrischen Heizung liegt in der Einfachheit und den verhältnismäßig billigen Anschaffungskosten. Die Bedienung ist kinder leicht. Die Heizung nimmt keinen Platz in An spruch, ist immer betriebsfertig. Die teuren Mistpackungen, die außerdem zeitraubend sind und eine unregelmäßige Wärme abgeben, die nach kurzer Zeit auf ein Minimum herabsinkt, fallen fort. Hat man die gewünschte Temperatur im Kasten erreicht, schaltet man entweder selbst oder durch Thermostat aus, das bedeutet eine große Geldersparnis. Fünfzig Meter Kabel für eine Fläche von 10 qm verbrauchen etwa 1 Livd pro Stunde. 1 in Kabel kostet etwa 0,70 RM. Es gibt keine andere Heizungsart, die man sofort außer Betrieb setzen kann, um sie ebenso schnell wieder wirksam zu machen, ohne An heizungskosten dafür zu zahlen. Bei Thermostat betrieb erfordert eine Heizanlage überhaupt keine Wartung. Ich glaube, daß die Siemensheizkabcl eine große Zukunft haben und früher oder später in jedem, auch im kleinsten Betriebe zu finden sein werden. Fritz Krug in Kahla (Thür.). Antwort 135 Torfmull statt Stroh Torfdünger ist nach meinen gemachten Er fahrungen ein gleichwertiger Ersatz für Stroh dünger. Ich habe sogar gefunden, daß die Wärme entwicklung eine viel intensivere ist und auch länger anhält, als Strohdünger. Dies ist wohl darauf zurückzuführen, daß Torf bedeutend mehr an Jauche aufnehmen kann, wodurch wohl auch eine stärkere Gärung eintritt als beim Stroh dünger. Ich habe zwar noch keinen Versuch ge macht mit geringeren Packungen, weil mir stets genug Material zur Verfügung stand, aber, auf meine Beobachtungen gestützt, nach denen die Wärmeentwicklung sehr intensiv war, dürfte mit einer geringeren Packung von Torfmullstreu aus zukommen sein. Torfmullstreu ergibt schon im Herbst einen vorzüglichen Dünger für die Winter kulturen in Blockhäusern, da er sich vorzüglich unterfräsen läßt. Eug. Schmidt in Basel. Torfstreu-Pferdedünger ist ohne irgendwelchen Zusatz zur Erwärmung der Mistbeete nicht zu gebrauchen. Obwohl der Torfstreu von dem tie rischen Harn mehr aufsaugt als Streustroh, er wärmt er sich nur ganz wenig und nur wenn er in größerer Menge in der Grube liegt; im Freien, dagegen, wo Wind und Wetter ihn um spülen, auch sm größeren Haufen überhaupt nicht. Es sind eben in diesem Dünger zu wenig ver rottbare Bestandteile. Während der wärmeren Jahreszeit, wo die Bedingungen für die Fermen tation günstiger sind, kann man den Torfstreu dünger aber in Mischung mit trocken aufbewahr tem Laube, kurzgeschnittenem Stroh oder altem und verdorbenem, zu Futterzwecken nicht ver wendbarem Heu, zur Herstellung einer lauwar men Packung gebrauchen, die allerdings die Wärme auch nur höchstens 14 Tage hält. Man darf eine Packung, zu der Torfstreudünger ver wendet wird, niemals festtreten; nur mit der Düngergabel klopfen, weil die Torfstreu zu fest liegt, und damit das Eindringen der für die Erwärmung unbedingt nötigen sauerstoffreichen Lust verhindert. Zur Düngung trockener leichter Bodenarten ist Torfstreudünger ausgezeichnet; zum Zwecke der Mistbeetpackung würde ich keinen Pfennig dafür ausgeben. G. Müller, Gartendirektor in Wittgenstein- Laasphe (Wests.). Frage 11 Unansehnliche Treibgnrken Meine Gurkentreiberei im Haus ist nie von gutem Erfolg gekrönt. Die Pflanzen (Weigelts Beste, Becks 1900) setzen immer gut an, es wer den dann viele gelb und fallen ab. Diejenigen, welche weiter kommen, werden später krüppel- haft, bekommen einen weißlichen, klebrigen Aus fluß und sind recht unansehnlich. Die Erd- Mischung ist Rasenerde, Mistbeeterde und Rinder dung. Fehlt hier vielleicht Kali oder Kalk? Wo könnte ich evtl, meine Erde aus Nahrunggehalt untersuchen lassen? Mir erscheint dieses zweck mäßig, da ich auf meinem Grundstück erst seit zwei Jahren die Gärtnerei betreibe und ich di« Erde Noch nie untersuchen ließ. G. B. in P. Frage 12 Pumpenaulage Ich beabsichtige, meine Gärtnerei mit Haus wasserversorgunganlage zu versehen. Für die An lage kommen in Betracht: Wohnhaus, zwei Treibhäuser von zirka 200 qm, Mistbeete 200 qm und 2000 qm Freiland mit gemischten Kulturen ans Flachland. Das Wasser muß aus einem etwa 4 m tiefen Ringbrunnen entnom men werden, Drehstrom und Druckbehälter stehen zur Verfügung. Welche Anlage und welches Pumpen-System ist dabei zu bevorzugen? E. L. in B. Frage 13 Samenverkaufstünder Wer ist Hersteller von Samenverkaufständern und von wem kann ich sie beziehen? E. S. in H. Frage 14 Frühreifende Himbeere» Welche Hiurbeerforteu reifen am frühesten? B. in M. Frage 15 Bekämpfung des Himbeerkäfers Kann der Himbeerkäfer bei stärkerem Auf treten auch durch eine Arsen-Spritzung oder Ver- stäubung bekämpft werden, oder wie kann man ihn sonst vertreiben? Abklopfen kommt in einer größeren Anlage wohl kaum in Frage. B. in M. Antwort 137 Vorbeugende Maßnahmen gegen Kohlhernie Das einfachste Mittel ist: 'Dem Boden soviel Kalk zuzuführen, daß die Bodensäure aufgehoben wird. In der Regel wird das durch eine Dün gung von 10 är Düngekalk (kein Aetzkalk!) er reicht werden. Den Düngekalk leicht eineggen, 4 bis 8 Wochen vor der Pflanzung. Den künst lichen Dünger dann vier Wochen nach der Pflan zung ausstreuen. M. Tessenow in Retschow. Je kostspieliger eine Anwendung ist, je weni ger wird man sie durchführen. Einfache Mittel führen auch zum Ziel. Kulturwechsel ist tzaupt- beoingung, Saatbeetwechsel desgl. Saatbeetberei tung 14 unverseuchter Gartenboden, Rasen boden, 14 Koksasche, 14 Kalk, dieser Mischung füge man noch etwas Hornspäne hinzu, alle Kohlarten werden bei nicht zu enger Aussaat sich prächtig in dieser Mischung entwickeln. Auf der Auspflanzfläche jede frische Dungart meiden, vorjährig gedüngter Boden genügt, dann recht viel Koksasche und Kalk hinein, Hornspäne reich lich anwenden. Noch nie hatte ich bei dieser Behandlung kranke Kohlquartiere. Otto Felgentreu in Oelsnitz i. V. Antwort 138 Mehltau an Hortensien Der Hortensien-Mehltau (Oiäium dortsnsiae) ist wahrscheinlich in Deutschland im Jahre 1923 mit Jung- oder Mutterpflanzen aus Holland oder Belgien eingeschleppt worden; aus diesem Jahre liegen die ersten Nachrichten über sein Auftreten in den deutschen Kulturen vor, wäh rend er in Holland, Belgien und zweifelsohne auch in Frankreich schon früher beobachtet worden war. Da bislang alle Jnfektionsversuche, den Hortensienmehltau auf andere Arten der Gattung Hortensia und alle übrigen Gattungen der Fa milie der Saxifragen zu übertragen, mißlungen sind, muß auch in Ihrem Falle damit gerechnet werden, daß er bei Ihnen mit eingekauften ver seuchten Pflanzen eingeschleppt worden ist. Wie jeder echte Mehltau ist der Hortensien-Mehltau ein Außenpilz, d. h. er überzieht nur die Ober fläche des befallenen pflanzlichen Gewebes und sendet von dort aus Saugfortsätze (sog. Hausto- rien) in das Innere der Zellen der Wirts pflanze. Günstige Bedingungen für sein Auf treten sind, wie für die meisten Pilze, im Freien zu dichter Stand der Pflanzen und dauerndes Naßhalten dieser, in den Kulturräumen gilt das gleiche, doch kommt vor allem ungenügende Lüf tung und dadurch bedingte stagnierende Luft in Frage. Hortensien sollen deshalb in Hellen, all seits zu lüftenden Räumen, möglichst weit aus einander, zum Treiben aufgestellt werden. Im freien Lande tritt der Mehltau fast nur blatt unterseits auf und wird daher meist übersehen. Er überwintert wahrscheinlich zwischen den Knospenblättern und im abfallenden Laube. Nach dem Aufstellen im Hause sitzt er daher bereits auf den jungen Blättern; hier aber blattober- und -unterseits, da infolge der feuchten Gewächs hauslust und durch das tägliche 2—3malige Spritzen vor allem die BlattoberMe feucht ge halten wird und dadurch die Bildung einer derben Blattoberhaut unterbleibt. Als Außenpilz muß der Mehltau mit Schwefelmitteln bekämpft wer den. Zweckmäßig taucht man vor dem Ein stellen die Pflanzen in eine Lösung eines solchen. Dazu eignet sich die Schwefelkalkbrühe, die man nach folgendem Rezept Herstellen kann: Selb st Herstellung der Schwefel- kalkbrühe (Kalifornische Brühe): 1450 A Schwefelblüte werden mit 850 A pulveri siertem, gebranntem Kalk trocken gemischt, mit 10 Liter Wasser versetzt und in einem eisernen oder emaillierten Kessel unter häufigem Umrüh ren 45 Minuten lang zum Sieden erhitzt. Das verdampfende Wasser ist zu ersetzen. Die so gewonnene gelbrote klare Lösung ist vor Zu tritt der Luft geschützt aufzube wahren, am besten in verschlossenen Glas flaschen. Die so erhaltene Stammlösung muß 1 :35 verdünnt, d. h. die Schwefelkalkbrühe muß in einer Konzentration von 1?z angewendet werden. Als vom Reichspflanzenschutzdienst anerkannte gut wirksame Jndustriemittel, können Schacht's (Braunschweig) Schwefelkalkbrühe, tzinsberg's (Nackenheim) Rexbrühe, Noerdlinger's (Flörs heim) Californische Brühe, Schering's (Berlin) Erysit, E. de Hain's (Leetze in Hann.) Cosan, Vogel's (Alfeld) Vomasol „S" und Elosan bzw. Solbar der I. G. Farben (Leverkusen) empfohlen werden, die in den jeweils angegebenen Konzen trationen angewandt werden. Nach 8 Tagen und späterhin alle 14 Tage muß mit den gleichen Mitteln gespritzt werden, doch wird zweckmäßig bald zum Stäuben mit feinstgemahlenem Schwe ¬ felpulver Sbergegangen, das im Verhältnis 1 Teil Schwefel zu 10 Teilen gepulvertem Kalk gemischt werden kann. Me Pulverung muß gleich dem Spritzen blattoberseits und -unterseits erfolgen und soll nur hauchdünn aufgetragen werden. Hierzu ist es nötig, mit einem doppeltwirkenden Schwefelzer stäuber der Firmen Holder-Metzingen oder Platz-Ludwigshafen zu arbeiten. Die kleinen Handverstäuber verteilen den Schwefel zu un gleichmäßig und tragen z. T. zu dick auf, so daß Schädigungen der Pflanzen eintreten können. Es ist nötig, nicht nur die stark-, sondern auch die wenig- oder nichtbefallenen Sorten zu be handeln. Die Kulturhortensien sind nämlich nicht erblich immun gegen Mehltau, sondern nur mehr oder weniger widerstandsfähig gegen den Befall. Die Angaben über die Befallstärke der einzelnen Sorten lauten sehr verschieden: Sorten, die in einem Betrieb als nichtbefallen gemeldet werden, sind in einem anderen stark be fallen. Wahrscheinlich spielt auch die Düngung eine große Rolle. Vor allem dürfte eine genü gende Kalidüngung schon der Jungpflanzen die Widerstandsfähigkeit gegen Mehltau bedeutend erhöhen, während sie einseitig« Stickstoffdüngung herabsetzt. Dr. Alfred Storck in Pillnitz. Mehltau war in meinen ziemlich umfang reichen Hortensienkulturen bis vor etwa drei Jahren niemals aufgetreten. Zu diesem Zeit punkt bezog ich aus einer Hamburger Versand gärtnerei Hortenstecklinge einer holländischen Züchtung. Im nächsten Jahr schon waren fast alle Sorten befallen. Die Entstehung des Mehl taus kann ich nach meinen Erfahrungen nur auf Einschleppung zurücksühren. Wir bekämpfen den Mehltau, indem wir zu nächst die Stecklinge vor dem Stecken in eine spritzfertige Schwefellösung tauchen. Das Schwe felpräparat stammt von der Firma Dahlhausen und Schade, Berlin, und wird von uns in einer Lösung von 1:300 verwandt. Dann spritzen wir mit der gleichen Lösung einige Male nach dem Eintopfen und Verpflanzen. Sollte trotz dieser Vorbeugungsmaßnahmen im Sommer die Krankheit Wrker auftreten, empfiehlt es sich, die Pflanzen in Schwefellösung (s. o.) zu tauchen. Spritzen ist zwecklos, da der Tau hauptsächlich an der Unterseite der Blätter haftet. Damit die Lö sung beim Tauchen haften blieb, mußten wir etwas Kalk zwischenmischen. Im Herbst nach dem Ent blättern werden sämtliche Hortensien mit Schwe felblüte eingestäubt. In der Treibperiode spritzen wir einmal wöchentlich mit Schwefellösung und bestreuen die Heizrohre mit Schwefelblüte. Die Treibware und auch die kaltkommenden Pflanzen bleiben bei dieser Behandlung absolut rein. Trotz dem zeigt sich im Sommer bei der jungen Ware regelmäßig wieder Mehltau, bei einigen Sorten stärker als bei anderen. Nur eine Sorte wird bei mir gar nicht befallen, und zwar „Gertrud Glahn". Da mastig kultivierte Pflanzen am stärksten befallen werden, ist eine Stickstoffüber düngung auf jeden Fall zu vermeiden. E. Fasbender in Berlin-Niederschönhausen. Verschiedene Sorten sind weniger anfällig, und Mar „Mm. Chantard, Gudrun, La Marne, Eclaicreur und Marechal Foch". Einseitig ge düngte Pflanzen mit reicherem Gewebe sind sehr empfänglich. Es ist daher bei der Treiberei zu beachten, daß die Pflanzen kurz und ge- , drungen sich aufbauen, nicht mit Stickstoff über füttert werden und nicht zu warm stehen. Im übrigen verweise ich auf meinen Artikel in Nr. 1/1929. E. Schmidt in Basel. Bei dem Mehltau der Hortensien handelt es sich um eine durch den Pilz Oiäiumkorteu- siae Ist. verursachte Erkrankung, die sich'äußer- lich als weißer, mehlartiger Ueberzug auf den Blättern zeigt und große Aehnlichkeit mit dem Chrysanthemum-Mehltau (Oiäium ekrx- santdsmi kad.) zeigt. Eine ausführliche Beschreibung des Hortensien-Mehltaus, den man noch nicht allzulange kennt und der vermutlich Frankreich als eigentliches Heimatgebist auf weist (besondere Anfälligkeit zeigen die Sorten Oa^sux und kckaröedal kood) gibt S. Blumer in der „Zeitschrift f. Pflanzenkrankheiten", Bd. 38, 1929, S. 78. Der weißliche Ueberzug wird ge bildet von den Konidienträgern und Konidien des Pilzes. Die Verbreitung des Pilzes und damit dis der Krankheit erfolgt durch die Koni dien. Es ist daher ohne weiteres einzusehen, daß eine kranke Pflanze unter Umständen viele andere Pflanzen mit dem Krankheitserreger in fizieren und so ganze Kulturen gefährden und zerstören kann.
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