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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 45.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193000008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19300000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19300000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 45.1930
-
- Ausgabe Nr. 1, 2. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 2, 9. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 3, 16. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 4, 23. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 5, 30. Januar 1930 -
- Ausgabe Nr. 6, 6. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 7, 13. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 8, 20. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 9, 27. Februar 1930 -
- Ausgabe Nr. 10, 6. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 11, 13. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 12, 20. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 13, 27. März 1930 -
- Ausgabe Nr. 14, 3. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 15, 10. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 16, 17. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 17, 24. April 1930 -
- Ausgabe Nr. 18, 1. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 19, 8. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 20, 15. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 21, 22. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 22, 29. Mai 1930 -
- Ausgabe Nr. 23, 5. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 24, 12. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 25, 19. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 26, 26. Juni 1930 -
- Ausgabe Nr. 27, 3. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 28, 10. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 29, 17. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 30, 24. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 31, 31. Juli 1930 -
- Ausgabe Nr. 32, 7. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 33, 14. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 34, 21. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 35, 28. August 1930 -
- Ausgabe Nr. 36, 4. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 37, 11. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 38, 18. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 39, 25. September 1930 -
- Ausgabe Nr. 40, 2. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 41, 9. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 42, 16. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 43, 23. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 44, 30. Oktober 1930 -
- Ausgabe Nr. 45, 6. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 46, 13. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 47, 20. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 48, 27. November 1930 -
- Ausgabe Nr. 49, 4. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 50, 11. Dezember -
- Ausgabe Nr. 51, 18. Dezember 1930 -
- Ausgabe Nr. 52, 25. Dezember 1930 -
-
Band
Band 45.1930
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- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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Tropischer GemMM Aus dem Mandatsgebiet Deutich-Ostafrika Von Geh. Regierungsrat K. Wir haben vor geraumer Zeil einen Brief des Verfassers veröffentlicht, in dem er die letzigen für den Deutschen in Ost afrika vorherrschenden Verhältnisse schil derte. Heute können wir eine weitere Dar stellung über die in Kultur befindlichen Gemüse bringen, die sicherlich manchem unsere Leser Interesse abgewinnen dürfte. .Bei dem Wort „tropisch" pflegen uns die Ge danken in Länder zu führen, wo in sonnendurch- glühler Landschaft der Europäer bei erschlaffender Hitze seiner aufreibenden Arbeit obliegt und feuchtwarme Nächte dem ermüdeten Körper die Wohltat eines erquickenden Schlafes rauben; in Länder, in denen Tier und Pflanzen nach monate langer Trockenzeit jenen ersten Gewitterregen entgegenjubeln, welche die ausgedorrte Natur in kürzester Frist in ein Treibhaus verwandeln. Man bedenkt dabei nicht, wie vielgestaltig die kli matischen Unterschiede sind, die zwischen den Tief- und Höhenlagen bestehen. Während unten im Flachland die Sonne brütet, sucht der in Höhen von 1700 und mehr Metern tätige Euro päer die fehlende Sommerwärme durch ein flackerndes Ofenfeuer zu ersetzen. Im Tiefland sind die Tage selten, an denen die Sonne hinter Wolken verhüllt ist. Im Gebirge dagegen gibt es Tage, an denen sie nicht imstande ist, den Nebel- und Wolkenschleier Hu durchbrechen. Ver einigen sich mit den ausgiebigeren Regenfällen noch kalte Windströmungen, so gleichest solche Tage den unfreundlichsten Herbsttagen der Hei mat. Aber gerade diese Höhenlagen sind es, die den Ansiedler locken, da sie die besten Voraus setzungen für Gesundheit und landwirtschaftliche Betätigung bieten. Mag nun das Schicksal dem einzelnen seinen Wirkungsplatz in der heißen Zone angewiesen haben oder in hoher Gebirgsgegend, überall wird der deutsche Ansiedler und Farmer mit seiner Familie danach streben, das, was er zum Le bensunterhalt an Pflanzennghrung benötigt, selbst zu erzeugen, um sich von dem Bedarf an Konserven unabhängig zu machen. Zwar bietet ihm das Land selbst an Gewächsen manches, doch sein Trachten geht dahin, durch Anbau der hei mischen Gemütsarten die Ernährung besser und sabwechslungsretcher zu gestalten. Es sei hier gleich hervorgehoben, daß wäh rend der warmen Regenzeit der Gemüsebau in allen Höhenlagen am wenigsten Erfolg hat. Graß in Morogoro-Kibuku. Wirken schon die heftigen unü zu ausgiebigen Platzregen verderblich, so ist die Zahl der Schäd linge aus dem Jnsektenreich in dieser Jahres zeit ;o groß, daß sie jede Lust zum Anbau von Gemüse rauben. Die trockenere und kühlere Jahreszeit, Mai bis November, umschließt die geeigneten Monate. Da jedoch während ihnen wenig oder fast gar kein Regen fällt, kann ohne künstliche Wasserzuführ nicht an einen Anbau gedacht werden. Bewässerungsmöglichkeil gibt lohnendere Erträge als das Begießen. Ein Schutz der Saatbeete gegen Sonnenbestrahlung in den tieferen Lagen ist notwendig In Höhen lagen ist er nicht unbedingt erforderlich, gewähr leistet aber einen besseren Erfolg. Aufgabe des Pflanzers ist es, durch Versuch die Notwendig keit von Schutzdächern auch hinsichtlich der Ge- müsearl festzustellen. Einfachere, rauhere und weniger hochgezüchtete Pflanzen erfreuen durch ihr Wachstum und ihren Ertrag meist mehr als die unter abweichenden klimatischen Verhältnissen erzeugten Edelsorten. - Jeder Versuch, unten die Kartoffel an zubauen, ist aussichtslos. Die Bedingungen für ihr Gedeihen findet sie erst von etwa 1500 in Höhe ab. In diesen Gebieten hat sie schon eine weite Verbreitung gefunden und wird auch von den Eingeborenen in beachtlicher Mengs ange baut. Hier in Westuluguru in einer Höhe von 1700 rn gedeiht sie vortrefflich, ja sie kommt, man könnte beinahe sagen, verwildert vor; so ohne Pflege wächst sie das ganze Jahr über. Im Jahre 1904 wurde die Kartoffel durch die Gebr. Schwarz (aus Madagaskar bezogen) eingeführt, und der Entartung durch jährlich verwendete Neu saat entgegenwirkt. Seit Ausbruch des Welt kriegs ist in dieser Richtung nichts Bemerkens wertes geschehen. Je nach Höhenlage und Jahres zeit benötigt sie zur Reife der Knollen 4-—0 Mo nate. Schädlinge besonderer Art scheinen sie nicht zu bedrohen. Die Raupe des Totenkopf schwärmers ist oft an ihr zu finden. Schwie rig ist die Aufbewahrung der Ernte, die oft während des Regens eingsbracht werden mutz, denn die Knolle neigt in dem nebelreichen Klima zur Fäulnis. Der europäische Wirtschafter wird durch Auslese und Verbesserung im An bauverfahren das Erträgnis nach Menge und Güte steigern müssen. Auch oben im Gebirge ist eine regenreiche warme und eine regenarme kühle Jahreszeit zu unterscheiden. Die erstere umfaßt die Zeit von etwa Mitte November bis Ende Mai, mit einer Regenmenge von etwa 1500 mm und Tages- lemperaluren von 32 Grad 0. Maximum im Schatten unü 26 Grad 0. Miuimmum nachts Die kühle Zeit erstreckt sich über die Monate Juni bis November. Die Temperatur steigt gegen November langsam, gegen Mai hin sinkt sie immer mehr und mehr, um etwa Ende Juli, Anfang August ihren niedrigsten Stand mit 16—20 Grad 0. !m Schatten am Tage und 9—10 des Nachts zu erreichen. Solche Wärme- unlerschiede sind natürlich nicht ohne Einfluß auf das Wachstum der Pflanzen. Die Unge- eigentheil der warmen Monate für den Gemüse bau habe ich bereits erwähnt. Mit Beginn des Mai nimmt die gärtnerische Tätigkeit ihren Anfang. Salat und Ra dieschen werden unmittelbar ins Freie ge sät, und die letzteren stieren schon nach drei Mo naten den Frühstückstisch. Salat neigt sehr zum Schießen. Terassenförmige Anlage der Beete ist zur Zufuhr von Wasser an den Hängen er forderlich. Je nach den Witterungsverhältnissen wird eine Berieselung in 8—10tägigen Zwischen räumen vorgenommen. Von den Kohlarten gedeihen am besten Weitz- und Rotkraut, deren feste und gut ge bildete Köpfe auch jede Hausfrau in der Heimat erfreuen würden. Allerdings auch nur in den Höhenlagen. Im Tiefland lohnen sie, wie alle übrigen Kohle, meist nicht dis aufgewandte Mühe. Rosenkohl entwickelt sich ebenfalls gut, doch neigen die Rosen leicht zum Zerflattern, und sein Gemüse hat gewöhnlich etwas Scharf herbes an sich. Blumenkohl enttäuscht oft durch eine kümmerliche Ausbildung des Blütenstandes. Zu den dankbarsten Gemüsen in feder Höhen lage gehören Oberkohlrabi und Rote Rüben, so wohl hinsichtlich der Schnelligkeit im Wachstum wie in bezug aut Anspruchslosigkeit an Pflege und Boden. Im Tiefland sind beide oft die einzigen Gemüsearten, die neben Salat und Radieschen den Garten zieren. Als Feinde der Kohlarten haben sich neben den Erdflöhen und Blattkäfern auch die Raupen der Kohlweißlings durch masseuweises Auftreten schädlich erwiesen. Unter den Möhren scheinen die langen Sorten sich besser zu entwickeln, was wohl mit der tieferen Einsenkung der Wurzeln zusammen hängt. Die Helle Ackermöhre zeichnet sich durch besonders kräftige Bildung aus. Manchen Kummer bereitet die Anzucht von Gurken. Mißerfolge wechseln oft mit guten Ergebnissen, ohne daß dafür eine einleuchtende Erklärung gegeben werden kann. Die warmen regenreichen Monate, die ihrer Entwicklung am zuträglichsten sind, rufen auch ihre Feinde her bei. Die jungen Pflänzchen werden am Wurzel ¬ hals abgefressen, und die jungen Gurken von der Gurkenfliege angestochen, ost in solchem Aus maße, daß keine unversehrt zu finden ist. Nur das Einbinden den einzelnen Gurken im aller frühesten Jugendzustand läßt die Frucht zur Nutzungsgroße heranreifen. Die Entwicklung ist dann allerdings auch überraschend schnell. Die Gurkenfliege scheint das ganze Jahr über Flug zeit zu haben. Vollkommen versagt hat der Anbau von Spinat. Einheimische Gewächse liefern zwar Ersatz, doch ist ihr Gemüse weniger zart. Ein Versuch mit neuseeländischem ist noch nicht zum Abschluß gekommen. Alle Suppengemüse wie Schnittlauch, Lauch und Petersilie lohnen die für sie aufge wendete Pflege. Die große Zwiebel bildet in mittleren Höhenlagen prachtvolle und gehaltreiche Erzeug nisse (während mehr nach oben die Schalotte ein besseres Gedeihen zeigt.) Unter den Schotengewächsen nimmt die Buschbohne eine hervorragende Stelle ein. Sie hat im Lamde eine weite Verbreitung ge funden und wird auch von den Eingeborenen in beachtenswerter Mengs angebaut. Fast das ganze Jahr hindurch kann man sie in den ver schiedensten Entwicklungsstufen antreffen. Die Erbse kann in den Hochlagen zwei mal im Jahre angebam werden, verlangt aber einen nährstoffreichen Boden durch Zufuhr von Dünger. Geschmälert wird in der trockenen Jahreszeit in manchen Gegenden das Erträgnis durch kleine zur Gruppe der Finken gehörige Vögel, die in die Erbsenfelder eingefallen und die noch mit der Blütenkrone behaftete Frucht anlage verzehren. Notwendig für einen erfolgreichen Ge müsebau ist die Beschaffung von immer renem Saatgut aus Europa oder Süd- asrifa. Saatzuchtstationen gibt es hier noch nicht. Die stark verän,deinen Wachslumsbedingungen führen gewöhnlich rasch zur Entartung der aus selbstgezogener Saat gezüchteten Pflanzen. Daß ein verständnisvoll betriebener Gemüse bau auf gut bewässertem Gelände und bei ordent lichen Abjatzverhällnrßen in den Hochlagen ge winnbringend sein kann, zeigt die Pflanzung eines Südafrikaners, die in etwa 1800 in Höhe m unserer Nachbarschaft liegt. Sie versorgt einen großen Teil des Daressalamer Marklbe darfes durch wöchentliche Lieferungen von meh reren Tonnen Frischgemüse. Auch die Einge borenen haben sich bereits dieser und jener Ge-, müseart angenommen und bringen Weißkohl, Rots Bete, Bohnen, Möhren, ja selbst Blumen kohl in beachtlichen Mengen zum Verkauf. Zmpaliens, eine neue anspruchslose Topf- und Gruppeupflauze Von Eugen Schmidt in Basel Diese dankbare und willig wachsende Pflanze, im Volksmund unter verschiedenen Namen ge hend, wie: Zimmerbaljamine, Fleißiges Lies chen, Ewige Liebe, wird heute so selten kultiviert, daß es angebracht ist, diese dankbare Pflanze wieder in empfehlende Erinnerung zu bringen. Die Jmpatiens werden gerne gekauft, denn sie haben Eigenschaften, die vielen Blütenpflanzen jabgehsn. Vor allem ist es die gute Haltbarkeit auch beim Kunden, der unermüdliche Blüten segen, sowie ihre vielseitige Verwendung als Topf- und Gruppenpflanze, was die Jmpatiens auszeichnet. Dazu kommt noch als weiterer Vorteil die leichte und verhältnismäßig kurze Kultur. Die Anzucht der Jmpatiens geschieht aus Samen; später, wenn einige Stammpflanzen zur Hand sind, können sie durch Stecklinge wei ter vermehrt werden. Die Aussaat wird am besten erst anfangs März in Schalen vorgenom men, hierbei ist darauf zu achten, daß nicht zu dicht gesät und der Samen nicht zu stark be deckt wird. Ein leichtes Bedecken mit Flußsand hat sich als vorteilhaft erwiesen. Die Schalen werden im Warmhaus aufgestellt, wo der Sa men, durch die Wärme günstig beeinflußt, in kurzer Zeit keimt. Sobald die Pflänzchen ge nügend erstarkt sind, werden sie in Handkisten in ein Gemisch von je einem Teil Laub- und Mist- Leeterde, etwas Sand und Torfmull pikiert und recht nahe unter Glas ausgestellt, um gedrun gene Pflänzchen zu erzielen. In drei bis vier Wochen werden sie in 7—9-cm-TLpfe eingetopft. Man achte darauf, daß die Pflänzchen nicht zu dicht stehen, auch soll die Wärme nicht allzu hoch sein, 12—15 Grad genügen vollauf, da die Jm patiens sonst gerne geil werden. Bei sonnigem Wetter ist leichter Schatten zu geben. Bis gegen Ende Mai sind die Pflanzen so weit erstarkt, daß ein Verpflanzen der zum Topf- verkauf bestimmten Pflanzen in entsprechend große Töpfe (11—12-em-Töpfe) vorgcuommen werden kann. Es ist ratsam, die Töpfe nicht zu groß zu nehmen und lieber später, etwa im Juli, noch ein weiteres Verpflanzen in 13- bis 14-om-Töpfe vorzunehmen. Die Erde soll nun kräftiger genommen werden, je zur Hälfte Mist- bseterde und Kompost unter Beifügung eines Handelsdüngers. Die Pflanzen sind nun mög lichst luftig zu halten, um gedrungene Pflanzen zu erzielen. Ab und zu verabreiche man einen Dungguß. Warnen möchte ich aber vor einer einseitigen Mastkultur, die nur schwächstengligs, geile Pflanzen erzeugt. Es sollen der Erde nicht wie üblich nur Hornspäne beigefügt werden, sondern in der Hauptsache mehr phosphorhaltige Dünger, . Fischguano, Geflügeldünger und. der gleichen.^ Uüter Beachtung -dieser - Maßregeln wird man reichblühends, kompakte Pflanzen er langen, die bis in den späten Herbst hinein blühen und verkauft werden können. Pflanzen, die zu geil sind, schneidet man zurück und steckt die Kopftriebs auf das Vermehrungsbset, wo sie sich in kurzer Zeit bewurzeln und wieder einen Satz hübscher, kleiner Pflanzen ergeben. Die zum Bepflanzen von Rabatten, Beeten usw. vorgesehenen Pflanzen brauchen natürlich nicht mehr verpflanzt zu werden. Sie können, sobald keine Nachtfröste mehr zu befürchten sind, gegen welche die Jmpatens sehr empfindlich sind, an Ort und Stelle ausgepflanzt werden. In allzu sonniger Lage gedeihen die Jmpatiens nicht gut; sie lieben Halbschatten, was unbedingt zu berücksichtigen ist, wenn man Freude an solchen Gruppen haben oder schaffen ivill. Am zu sagenden Standort blühen sie aber üppig und unermüdlich, bis ein Nachtfrost dem Blühen ein Ende macht. Von den Jmpatiens-Sorten haben besonders die anfang dieses Jahrhunderts aus Britisch- Ostafrika 'eingeführten Jmpatiens Holstii und Jmpatiens Sultans weiteste Verbreitung gefun den. Erstere blüht zinnoberrot^ letztere karmin rot. Diese beiden Sorten sind äußerst anspruchs los, werden etwa 30—40 om hoch und bringen unermüdlich immer neue Blüten hervor, was ihnen mit Recht im Volksmund die bereits ein gangs genanten Bezeichnungen eintrug. Reizend ! schön sind die niedrigen Zwergsorten. Jmpatiens Liegnitzia, zinnoberrot, und Jmpatiens Holstii nana amabilis, deren silberweiße Blüten mit purpurroten Augen geschmückt sind, so daß sie ihren Namen amabilis (die Liebliche) mit Recht tragen. Diese beiden Sorten sind bei der be kannten Firma Ernst Benary in Erfurt aus Kreuzungen entstanden. Zu weiteren Züchtungen dieser Firma zählen noch: König Albert, dunkel violett und Königin Carola mit lachsrosa Blü ten. Durch fortgesetzte Kreuzungen mit der zinnoberroten Jmpatiens Holstii ist es gelun gen, prächtige Spielarten in verschiedenen Farb tönen zu züchten, die im Handel gewöhnlich unter Jmpatiens Holstii Hybrida-Mischung ge führt werden. Wir haben also dank fortgesetzter Bemühungen unserer Züchter auch in dieser ein fachen Pflanzenart ein reizendes Farbenspiel. Der Samen ist verhältnismäßig billig, so daß man sich durch einen Versuch von der Kul- turwürdigkeit der Jmpatiens ohne große Un kosten überzeugen kann. Nur noek wenigs IsgS, Bsnn müssen Tinti'ittsgSiLZS!' 2KkiSN, WENN Sis d/Mglisci cisc StscbösiLSSS wsccksn wollen, tzlssfl cksm 31. -IscmLr ckürfsn NLON 6sn Sslrungsn silUgllscksr üdsc SO Osims nlolit mstw suigsnommsn wsrcksn, für Lills Linclsrsn wirft ftss Siniriiisgsift auf KI4. 5,—, brw. s?lVl. 20,—, b^w. k?lVl. 40,— srhösif. ^rngsn 8ls bUts sinmsl lins sinsu, ob sis nloiit suoii clsr ^nslosit lsi, ftssi ss gsrnfts in wlrkssiisfklloiisn dlotrsltsn rwsosimüMg ist, ru spLrsn. Uncl ciss tuen Sls, Wenn Sls f4itg!isft clsr Sisrbssissss ciss kslobsvsrbLnckss wsrftsn. Vrimula obrvNka-HoHMchl „Ache Fasbender" In einer gärtnerischen Fachzeitschrift war kürzlich über meine Primula obconica so nebenbei eine Mitteilung enthalten, die geeignet ist, meine Züchtung herabzusetzen. Irgendein in weitesten Kreisen unbekannter Herr aus der Tschecho slowakei behauptet, in einer Kleinstadtgärtnerei PrimöktOMferer Züchttttrg' geseheü'zu haben, und glaubt nun auf Grund des dort beobachteten Aus sehens an unserer Züchtung kein gutes Haar lassen zu dürfen. Ich persönlich lege dem Ur teil dieses Herrn keinen Wert bei und glaube annehmen zu können, daß man auch in deutschen Märtnerkreisen sich in gleicher Weise verhalten wird. Ich möchte hier' nur deshalb darauf zu sprechen kommen, weil jene Fachzeitschrift, die diese Notiz bringt, vor wenigen Jahren, als -ich noch Inserent bei ihr war, ein Loblied auf meine Züchtung gesungen hat. Das berührt mich und gewiß auch manchen anderen sehr eigenartig. Da mancher vielleicht die näheren Umstände nicht kennt, möchte ich betonen, daß wir uns selbstverständlich bemüht haben, die Züchtung in jeder Weise auf der Höhe zu halten. Es er übrigt sich Wohls an dieser Stelle vor fachkun digen Lesern ausführlicher darauf hinzuweisen, daß durch falsche Kulturmaßnahmen und durch minderwertigen Samen, der von irgendeiner Nachzucht oder sonstwie unbekannter Seite stam men mag, alles mögliche vermurkst werden kann. Wenn solche Produkte dann zur Bildung eines abschließenden Urteils über eine ganze Züchtung benutzt werden, dann kommt eine entsprechende — vielleicht in gewisser Weise von dem betreffen den Kritiker gewollte — Verzerrung dabei heraus. Ich kann nur jedem raten, den Samen von Originalzüchtungen an der richtigen Stelle zu beziehen. Dann wird er auch gute Erfahrun gen damit machen. Wenn dabei die Ausgabe vielleicht zunächst etwas höher erscheint, jo wird sie sich im Endergebnis mehrfach lohnen. Viel leicht interessiert es manchen, der sich ein voll ständiges. Bild machen möchte, zu erfahren wie ich seinerzeit zu meiner Züchtung gekommen bin. Mißerfolgs mit verschiedenen in unserem Be kriebe ausprobierten alten Primelzüchtungen ver anlaßten mich, mit meinem in Berliner maß gebenden Betrieben alt gewordenen Obergärtner den Versuch zu machen, um durch Kreuzungen eins Rasse zu züchten, die allen Anforderungen einer zum Topfverkauf geeigneten Primel ent spricht. Gleichmäßig große dunkelrots Blüten, mittelgroßes gut gebautes Laub, kurze, sich gut tragende Blütenstiele und Blühwilligkeit in den Wintermonaten waren unser Ziel. Wir waren es satt, die Blüten im Winter an Holzstäbchen anzubinden. Auch wollten wir nicht die Hälfte Blüten in rosa haben, wenn wir rot aussäten. Lachsfarbene Tönungen verloren bei geringstem Niederschlag ihre Färbung und wurden grau. Nach mehrjährigen Versuchen hatten mir ein Exemplar, das unseren Anforderungen im höchsten Maße gerecht wurde. Durch sorgfältige Auslese der Pflanzen, die wir aus diesem Exemplar ge zogen hatten, bildete sich die heute unter unserem ' Namen bekannte Rasse. Und so soll sie auch bleiben — trotz des „Herrn aus der Tschechoslowakei". E. Fasbender in Firma H. Fasbender, Berlin-Niederschönhausen. Unsache Treiberei der Zreiiandnarzissen Wenn in den Frühjahrsmonaten im Freiland Tulpen und Narzissen noch kaum Leben zeigen, ist der Bedarf dieser Frühlingsblumen am größten, und man kann immer wieder beobachten, daß zu dieser Zeit die Nachfrage nach Schnittblumen recht groß ist. Die Folge ist, daß Schnittblumen oft knapp und teuer sind, für Gärtnereien die vie- frische Binderei haben, fällt dieser Umstand daher sehr ins Gewicht, denn nicht selten ist man ge nötigt, frische Blumen zu jedem Preis einzu kaufen, um die Aufträge überhaupt erledigen zu können. Ich möchte daher auf eine einfache und billige Methode Hinweisen, die es ermöglicht, früh und einige Monate hindurch die beliebten Früh lingsblumen Narzissen schneiden Hu können. Wenn die Treibbestände sich als zu klein erwiesön oder zum Topfverkauf benötigt werden und der Flor der Freilandnarzissen noch lange auf sich warten läßt, stellen wir über die ausgepflanzten Nar zissen einfache Kastenrahmen und legen Fenster auf. Dies kann oft schon Anfang Februar ge schehen, je nach Witterung. Bei milder Wit terung fangen die Narzissen in kurzer Zeit an zu treiben, in 4—5 Wochen sind die Knospen schon ziemlich ausgebildet. An sonnigen und milden Tagen ist entsprechend zu lüften. So lange die Knospen nicht aufgeblüht sind, schaden leichte Nachtfröste nicht, sind dagegen stärkere FrMe zu erwarten, so gebe man etwas Schutz. Leichte Laubumschläge sind ebenfalls angebracht, aber nicht unbedingt erforderlich. Die gut ent wickelten Knospen werden nun stets am Abend ge schnitten und im Warmhaus ziemlich lose ein gestellt. In 8—15 Stunden sind die Blumen voll ständig erblüht, während sie draußen im Kasten belassen, je nach Witterung noch 8—14 Tage bis zum völligen Aufblühen gebraucht hätten, Werden nun die Beere in gewissen Zeitab ständen nacheinander mit Glas bedeckt, so können wir den Flor zeitlich bis zum Eintritt der Frei land-Blüte arksdehnen. Wenn diese dann ein setzt, blühen auch verschiedene andere Zwiebel gewächse, und es gibt nun Blumen in Hülle und Fülle, so daß man wieder billiger einkaufen kann, während man seine Bestände auf diese einfache Weise zu einem weit besseren Preis abgesetzt hat. Selbstverständlich kann man die Narzissen auch im Herbst in Kisten pflanzen und im Gewächshaus abtreiben, was aber bedeutend mehr Arbeit ver ursacht, außerdem werden die ohnehin knappen Räume in den Gewächshäusern den andern Kul turen entzogen. Sind dis Narzißen abgeschnitten, so beläßt man sie an Ort und Stelle. Ist das Kraut abge storben, so wird es entfernt, das Erdreich leicht aufgelockert, etwas Mistbeet oder Komposterde auf gebracht, und dann werden Kopfsalat oder Som merendivien gepflanzt. In den nächsten Jahren läßt man diese Nar zißen ohne Glas ankommen, wobei noch ein guter Flor erzielt wird. Das Pflanzen dec Narzißen die für das angeführte Kalttreiben vorgeiehen sind, erfolgt ziemlich eng, um möglichst viel Blu men in einer bestimmten Fensterzahl zu erhalten. Man kann ungefähr 100—120 Zwiebeln pro Fenster rechnen. Erich Schuster.
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